DE10055967C2 - Vorrichtung zur Unterdruckläuterung einer Glasschmelze - Google Patents
Vorrichtung zur Unterdruckläuterung einer GlasschmelzeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Unterdruck-Läuterung einer Glasschmelze
mit einem portalartigen Unterdruck-Apparat, in dem die Glasschmelze über ein
vertikales Steigrohr einer horizontalen Läuterbank zugeführt und über ein vertikales
Fallrohr wieder abgeführt wird, wobei über dem Glasfluss in der Läuterbank ein
Unterdruck erzeugt wird, wobei zwischen Steigrohr und Fallrohr in den Glasfluss der
Läuterbank mindestens ein Überströmwall eingebracht ist, der sich über die gesamte
Breite der Läuterbank erstreckt und vom gesamten Glasfluss überströmt wird.
Eine derartige Vorrichtung ist aus der EP 0 556 576 A1 bekannt. In diesem
Dokument ist eine Vorrichtung zur Unterdruckläuterung einer Glasschmelze
beschrieben.
Diese weist einen portalartigen Unterdruckapparat auf, in dem die Glasschmelze über
ein vertikales Steigrohr einer horizontalen Läuterbank zugeführt ist. Die Glasschmelze
wird nach erfolgter Läuterung wieder über ein vertikales Fallrohr abgeführt.
Oberhalb der Glasschmelze wird in der Läuterbank ein Unterdruck erzeugt. Das
Steigrohr geht über eine Stufe in die eigentliche Läuterbank über. Mittels der Stufe
wird der Glasfluss in die Richtung zu seiner Oberfläche abgelenkt. Dadurch wird der
verbleibende Aufstiegsweg für die im Glasfluss mittransportierten Blasen und somit
deren Aufstiegszeit verkürzt. Die Blasen können somit leichter und schneller an die
Oberfläche gelangen. Allerdings kann es vorkommen, dass sich auf der Oberfläche
des Glasflusses ein Schaumteppich bildet, der nicht rechtzeitig abgebaut werden
kann. Dieser Schaumteppich wird dann über das Fallrohr wieder abgezogen.
Hierdurch würde sich das Läuterergebnis dramatisch verschlechtern.
In EP 0 638 525 A2 ist eine Vorrichtung zum Schmelzen von Glas beschrieben, bei
der eine Glasschmelze, ausgehend von einem Schmelzofen, kontinuierlich einer
Läuterbank zugeführt wird. Die Läuterbank ist dabei portalartig ausgebildet, so dass
der Glassfluss entgegen der Schwerkraftrichtung ausgelenkt wird.
Wie die EP 0 775 671 B1 und die EP 0 908 417 A1 zeigen, sind schon
Maßnahmen ergriffen worden, um das Wiedereintreten von Schaum oder Blasen in
das Fallrohr zu verhindern. Dazu sind Schaumbarrieren verwendet, die in der
Läuterbank zwischen Steigrohr und Fall angeordnet sind und sich vertikal aus
dem Raum über dem Glasfluss teilweise in den Glasfluss hinein erstrecken. Damit
wird der Schaumteppich über dem Glasfluss der Läuterbank verkürzt. Der Nachteil
hierbei ist aber, dass aufgrund der Schaumbarrieren der Glasfluss und somit auch die
noch nicht vollständig aufgestiegenen Blasen wieder nach unten gezwungen werden.
Nach dem Passieren der Schaumbarrieren ist dann unter Umständen nicht mehr genug
Zeit zum erneuten Blasenaufstieg vorhanden, so dass solche Blasen in das Fallrohr
und somit in das Produkt gelangen.
Weiterhin tritt insbesondere bei einem kleinen Verhältnis Länge zu Breite der
Läuterbank der Fall ein, dass bestimmte Teile der Läuterbank (Umgebung des Steig-
bzw. Fallrohres) von der Strömung nicht erfasst werden somit nicht die gesamte
Oberfläche des Glasflusses für die Läuterung genutzt wird.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung der im Oberbegriff des
Patentanspruches 1 erwähnten Art zu schaffen, bei der die Läuterung in der
Läuterbank verbessert wird.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass in Flußrichtung des Glasflusses in der
Läuterbank dem Überströmwall eine in den Glasfluss eintauchende Schaumbarriere
vor- und/oder nachgeordnet ist. Infolge der Verwendung des Überströmwalles in
Kombination mit der Schaumbarriere kann das Läuterergebnis deutlich verbessert
werden. Im Fall der vorgeordneten Schaumbarriere wird der Schaumteppich
zurückgehalten und durch den folgenden Überströmwall wird der Glasfluss und damit
die noch nicht aufgestiegenen Blasen wieder nach oben in die Nähe der Oberfläche
des Glasflusses gezwungen. Die Blasen haben dann nur noch einen geringen
Aufstiegsweg und können mit großer Sicherheit an die Oberfläche gelangen und dort
aufplatzen.
Im Fall der nachgeordneten Schaumbarriere werden die Blasen durch den
Überströmwall zunächst nach oben gezwungen. Die Schaumbarriere muß dabei so
positioniert sein, dass die Blasen noch vor der Schaumbarriere an die Oberfläche
gelangen können. Der sich ergebende Blasen- bzw. Schaumteppich wird dann durch
die Schaumbarriere zurückgehalten. Damit wird sicher verhindert, dass Schaum über
das Fallrohr mit der Glasschmelze abgezogen wird.
Durch den Überströmwall wird der Glasfluss nach oben in die Nähe der Oberfläche
gezwungen. Dadurch wird auch der verbleibende Aufstiegsweg für die im Glasfluss
mittransportierten Blasen und somit deren Aufstiegszeit verkürzt. Durch die
Anwendung eines Überströmwalles wird also erreicht, dass eine Blase leichter und
schneller zur Oberfläche gelangen kann, wodurch das Läuterergebnis wesentlich
verbessert wird.
Durch den Überströmwall wird außerdem der Querschnitt für den Glasfluss
verkleinert. Da sich stets ein Zustand mit möglichst kleinem Strömungswiderstand
einstellt, wird die Strömung gezwungen, die Breite der Läuterbank besser
auszunutzen. Ein Überströmwall, der kurz hinter dem Steigrohr angeordnet ist,
bewirkt also, dass die von dem Glasfluss nicht erfassten Oberflächenbereiche im
Steigrohrbereich (insbesondere bei kleinem Verhältnis Länge zu Breite der Läuterbank)
verkleinert werden. Somit kann ein größerer Teil der Glasflussoberfläche für die
Läuterung genutzt werden. Ähnliches gilt auch, wenn der Überstromwall kurz vor
dem Fallrohr angeordnet ist.
Der Überströmwall ist nach einer Ausgestaltung vorzugsweise einstückig mit dem
Boden und den Seitenwänden der Läuterbank verbunden.
Das Wechselspiel kann sich in Flussrichtung mehrfach wiederholen, wenn vorgesehen
ist, dass sich zwischen Steigrohr und Fallrohr in Flussrichtung in der Läuterbank
abwechselnd mehrere Überströmwälle und Schaumbarrieren oder Brückenwände
erstrecken. Dabei können sich die Schaumbarrieren als Brückenwände bis zur Decke
der Läuterbank erstrecken.
Durch den Einbau von Brückenwänden wird die Läuterbank in mehrere unab
hängige Bereiche unterteilt. In diesen Bereichen der Läuterbank können
unterschiedliche Drücke und Temperaturen eingestellt werden, womit das
Läuterergebnis gezielt beeinflusst werden kann.
In dem dem Fallrohr zugekehrten Bereich der Läuterbank kann die Temperatur
abgesenkt und der Druck erhöht werden. Damit wird die Verdampfung und der
Glasstand verringert. Blasen, die die Brückenwand passieren, können aufgrund
des geringen Glasstandes schneller an die Oberfläche gelangen und aufplatzen.
Die Trennung im Gasraum zwischen den einzelnen Bereichen kann, z. B. mittels
Ventilen, aufgehoben weden. Sollte die Vakuumpumpe eines Bereiches ausfal
len, so kann mit Hilfe der Vakuumpumpe eines anderen Bereiches der Gesamt
unterdruck-Läuterapparat weiter betrieben werden.
Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungs
beispieles näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 den grundsätzlichen Aufbau einer Vorrichtung zur Unterdruck-
Läuterung einer Glasschmelze,
Fig. 2a und b im Querschnitt und Längsschnitt den Einbau eines Überström
walles in die Läuterbank,
Fig. 3 im Querschnitt den Einbau einer als Unterströmwall (Brückenwall)
wirkenden Schaumbarriere in die Läuterbank und
Fig. 4 im Querschnitt den Einbau einer Begrenzungswand in die Läuter
bank, (Brückenwand) die als Unterströmwall wirkt und den Raum
über der Oberfläche des Glasflusses in voneinander getrennte
Bereiche unterteilt.
Wie Fig. 1 zeigt, wird die Glasschmelze aus einem Becken 10 einem Unter
druck-Apparat 15 zugeführt, der portalartig aus einem vertikalen Steigrohr 15a,
einer horizontalen Läuterbank 15b und einem vertikalen Fallrohr 15c besteht.
Der Glasfluss im Unterdruck-Apparat 15 mit dem aufsteigenden Glasfluss 17a,
dem Glasfluss 17b in der Läuterbank 15b und dem im Fallrohr 17c abfließenden
Glasfluss 17c gelangt nach der Läuterung in ein Becken 20 oder in eine weitere
Bearbeitungsstation. In der Läuterbank 15b wird über der Glasoberfläche in dem
Raum 16 ein Unterdruck erzeugt, so dass sich auf der Oberfläche des Glas
flusses 17b ein Schaumteppich 14 bildet, der sich über die gesamte Oberfläche
erstrecken kann, sich dabei aber in seiner Dicke verringert. Außerdem besteht
die Möglichkeit, dass einzelne, vor allem kleine Blasen noch nicht vollständig
aufgestiegen sind. Es besteht daher die Gefahr, dass der in das Fallrohr 15c
abfließende Glasfluss 17c Schaum oder Blasen in das Fallrohr 15c einzieht, was
zu verhindern ist.
Dies kann, wie Fig. 2a und 2b zeigen, mit einem Überströmwall 19 erreicht
werden, der zwischen Steigrohr 15a und Fallrohr 15c in die Läuterbank 15b
eingesetzt wird und dabei vom gesamten Glasfluss 17b überströmt werden
muss. Dieser Überströmwall 19 ist in geringem Abstand zum Steigrohr 15a
angeordnet und zwingt den Glasfluss 17b anzusteigen. Dies erfolgt über die
gesamte Breite der Läuterbank 15b, wie der Querschnitt rechts in Fig. 2a
erkennen lässt.
Wie Fig. 2b zeigt, kann der Überstromwall 19 in der Läuterbank 15b sich als
Stufe bis zum Fallrohr 15c erstrecken.
Der Überströmwall 19 verkürzt im überströmenden Glasfluss 17b den Aufstiegs
weg und die Aufstiegszeit für die im Glasfluss 17b mittransportierten Blasen, so
dass die Läuterung verbessert wird.
Außerdem bewirkt ein Überströmwall 19 eine bessere Ausnutzung der Glasbad
oberfläche.
Dem Überströmwall 19 kann eine Schaumbarriere 18.1 vorgeordnet oder nach
geordnet sein, die den Schaumteppich 14 auf der Oberfläche des Glasflusses
17b zurückhält, wie Fig. 3 zeigt. Dadurch wird die Läuterung weiter verbessert.
Schaumsperren 18.1 und Überströmwälle 19 können abwechselnd in der Läu
terbank 15b angeordnet werden.
Wird die Schaumbarriere als Begrenzungswand 18.2 gemäß Fig. 4 ausgebildet,
dann wird der Raum über der Oberfläche des Glasflusses 17b in voneinander
getrennte Bereiche 16.1 und 16.2 abgeteilt, die mit unterschiedlichem Druck
und/oder unterschiedlicher Temperatur betrieben werden können. Dies eröffnet
weitere Anpassungsmöglichkeiten für die Verbesserung der Läuterung und der
Sicherheit des Unterdruck-Apparates 15.
Claims (9)
1. Vorrichtung zur Unterdruck-Läuterung einer Glasschmelze mit einem por
talartigen Unterdruck-Apparat, in dem die Glasschmelze über ein verti
kales Steigrohr einer horizontalen Läuterbank zugeführt und über ein
vertikales Fallrohr wieder abgeführt wird, wobei über dem Glasfluss in
der Läuterbank ein Unterdruck erzeugt wird, wobei zwischen Steigrohr
und Fallrohr in den Glasfluss der Läuterbank mindestens ein Überström
wall eingebracht ist, der sich über die gesamte Breite der Läuterbank
erstreckt und vom gesamten Glasfluss überströmt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Flussrichtung des Glasflusses (17b) in der Läuterbank (15b) dem
Überströmwall (19) eine in den Glasfluss (17b) eintauchende Schaumbar
riere (18.1, Unterströmwall) vor- und/oder nachgeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich der Überströmwall (19) in Flussrichtung als Stufe bis zum
Fallrohr (15c) erstreckt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Überströmwall (19) mit dem Boden und den Seitenwänden der
Läuterbank (15b) dicht verbunden ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Überströmwall (19) einstückig mit der Läuterbank (15b) ausge
bildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Schaumbarriere als Brückenwand (18.2) bis zur Decke der
Läuterbank (15b) erstreckt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen Steigrohr (15a) und Fallrohr (15c) in Flussrichtung in der
Läuterbank (15b) abwechselnd Überströmwälle (19) und Schaumbarrieren
(18.1) oder Brückenwände (18.2) angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Überströmwall (19) in kleinem Abstand zum Steigrohr (15a)
und/oder Fallrohr (15c) in der Läuterbank (15b) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Brückenwände (18.2) über der Oberfläche des Glasflusses (17b)
in der Läuterbank (15b) mehrere Bereiche (16.1, 16.2) abteilen, die mit
unterschiedlichem Unterdruck und/oder unterschiedlicher Temperatur be
treibbar sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem dem Fallrohr (17c) zugekehrten Bereich (16.2) die Tempe
ratur abgesenkt und der Druck erhöht sind.
Priority Applications (1)
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DE2000155967 DE10055967C2 (de) | 2000-11-11 | 2000-11-11 | Vorrichtung zur Unterdruckläuterung einer Glasschmelze |
Applications Claiming Priority (1)
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DE2000155967 DE10055967C2 (de) | 2000-11-11 | 2000-11-11 | Vorrichtung zur Unterdruckläuterung einer Glasschmelze |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE10055967A1 DE10055967A1 (de) | 2002-05-29 |
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DE2000155967 Expired - Fee Related DE10055967C2 (de) | 2000-11-11 | 2000-11-11 | Vorrichtung zur Unterdruckläuterung einer Glasschmelze |
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DE (1) | DE10055967C2 (de) |
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- 2000-11-11 DE DE2000155967 patent/DE10055967C2/de not_active Expired - Fee Related
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