DE10137684B4

DE10137684B4 - Rückenlehne mit aktiver Kopfstütze

Info

Publication number: DE10137684B4
Application number: DE10137684A
Authority: DE
Inventors: Stephen Gyamerah
Original assignee: Faurecia Autositze GmbH and Co KG
Current assignee: Faurecia Autositze GmbH
Priority date: 2001-08-01
Filing date: 2001-08-01
Publication date: 2005-06-23
Anticipated expiration: 2021-08-02
Also published as: DE10137684A1

Abstract

Rückenlehne eines Kraftfahrzeugsitzes mit einer Lehnenstruktur (1), an der eine Tragstruktur (2), die eine aktive Kopfstütze aufnimmt, um eine horizontale Schwenkachse (1a) begrenzt schwenkbar gelagert ist, mit einem durch den Rücken des Benutzers beaufschlagbaren Druckorgan, das mit der Tragstruktur (2) derart verbunden ist, daß eine auf das Druckorgan ausgeübte Druckkraft die Tragstruktur (2) verschwenkt, ferner einer trägheitssensitiven Verriegelungsvorrichtung (3) für die Fixierung der Tragstruktur (2) gegenüber der Lehnenstruktur (1), dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungsvorrichtung (3) im normalen Gebrauchszustand gelöst ist und nur beim Frontcrash die Tragstruktur (2) gegen deren Verschwenken und ein Vorschwenken der Kopfstütze blockiert.

Description

Die Erfindung betrifft eine Rückenlehne nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Bei einer Rückenlehne der als bekannt vorausgesetzten Art ( DE 198 50 758 A1 ) ist die Kopfstütze im Normalfall gegen ein Verschwenken verriegelt. Eine Vorverlagerung der Kopfstütze ist bei einem Heckcrash möglich, weil eine fliehkraftabhängige Sperre die Verriegelung bei einem Heckcrash löst. Die fliehkraftabhängige Sperre wirkt sich bei einem Frontcrash, für den sie nicht vorgesehen ist, nachteilig aus.

Ein Frontcrash ist bei Kraftfahrzeugsitzen mit integrierten Sicherheitsgurten besonders nachteilig, weil bei diesen Sitzen der Frontcrash stets zu einer teilweise starken Vertwistung der Lehnenstruktur um eine senkrechte Achse führt. Bei der bekannten Lösung können die im Crashfall wechselnden Richtungen der Beschleunigungskräfte zum Auslösen der fliehkraftabhängigen Sperre führen mit der Folge, daß sich die Kopfstütze in schräggestelltem, vertwistetem Zustand unbeabsichtigt nach vorn und oben bewegt. Dies führt zu besonders ungünstigen Auftreffbedingungen des Kopfes bei dessen Rückbewegung.

Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Rückenlehne mit aktiver Kopfstütze der als bekannt vorausgesetzten Art so auszubilden, daß sie Bewegungen der Kopfstütze während des Heckcrash erlaubt und die Kopfstütze nur beim Front-Crash in ihrer ursprünglichen Zuordnung sicher am Lehnenrahmen fixiert.

Der Heckcrash wird bei der vorgeschlagenen Lösung dadurch erfaßt, daß eine für den Normalfall ausreichend starke Federkraft durch die von dem Sitzbenutzer auf die Rückenlehne ausgeübte Trägheitskraft überwunden wird. Es gibt keine Sperre, die im Fall eines Heckcrash ausgelöst oder betätigt werden muß. Beim Frontcrash erfolgt eine trägheitskraftabhängige Blockierung der Kopfstütze, also kein Lösen einer Sperre sondern eine Sperrenbetätigung.

Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Nachstehend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung anhand der Zeichnungen im einzelnen beschrieben. Es zeigen:

1 – eine perspektivische Darstellung des oberen Bereichs eines Rückenlehnenrahmens mit einer Kopfstützen-Schwenklagerung;
2 – eine schematische Seitenansicht des Rückenlehnenbereichs nach 1 mit frei beweglicher Kopfstützen-Schwenklagerung;
3 – die schematische Seitenansicht des Rückenlehnenbereichs nach 2 bei fixierter Schwenklagerung.
Von einer Rückenlehne ist in 1 lediglich der obere Bereich einer Lehnenstruktur 1 dargestellt. An der Lehnenstruktur 1 ist eine Kopfstützenaufnahme 4 schwenkbar gelagert, die zwei Längsführungen 4a für nicht dargestellte Kopfstützenstangen aufweist. Die Kopfstütze ist durch einen Verstellmotor 4b in bekannter, nicht näher dargestellter Weise in der Höhe einstellbar.
Die Kopfstützenaufnahme 4 stützt sich an einem gekröpften Bügel 2c einer Tragstruktur 2 ab, die um eine Schwenkachse 1a verschwenkbar auf gegenüberliegenden Seiten der Lehnenstruktur 1 gelagert ist. An der Tragstruktur 2 greift eine Zugfeder 2b an, die die Tragstruktur 2 im Normalfall an einem Anschlag 1b anliegend hält. Um ein Klappern zwischen Anschlag 1b und Tragstruktur 2 zu vermeiden, ist der Anschlag 1b mit einer elastischen Auflage 1c ummantelt.
Die Tragstruktur 2 weist benachbart zur Lehnenstruktur 1 Einhängelaschen 2d auf, in die ein nicht dargestelltes Druckorgan, beispielsweise eine im Lordosenbereich der Rückenlehne angeordnete, als Lordosenstütze wirkende Matte, eingehängt ist. Das von dem Druckorgan auf die Tragstruktur 2 ausgeübte Moment ist dem durch die Zugfeder 2b ausgeübten Moment entgegengerichtet.
Auf ihrem Außenumfang weist die Tragstruktur 2 eine Gegenfläche 2a auf, die mit einer Verriegelungsvorrichtung 3 zusammenwirkt. Die Verriegelungsvorrichtung 3 umfaßt ein Pendel 3a, das um eine Pendelachse 3b verschwenkbar gelagert ist. An dem Pendel 3 ist eine Anlagefläche 3d ausgebildet, an die sich die Gegenfläche 2a anlegt. Das Pendel 3a ist mit einem Lagerbock 3e an der Lehnenstruktur 1 befestigt. An dem Lagerbock 3e stützt sich eine Feder 3c mit einem Schenkel ab, dessen anderer Schenkel das Pendel 3a im Normalfall von der Gegenfläche 2a entfernt hält.
Im Normalfall und bei dem dabei vom Rücken eines Sitzbenutzers auf die Lordosenstütze ausgeübten Druck hält die Zugfeder 2b über den Bügel 2c die Kopfstütze in ihrer Ausgangslage. Bei einem Heck-Crash wird der Druck auf das Druckorgan durch die auf den Benutzer wirkenden Trägheitskräfte stark erhöht, so daß die Zugfeder 2b ausgelängt wird und die Tragstruktur 2 entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt. Die Kopfstütze bewegt sich dabei nach vorn und oben in eine Auffangposition eng benachbart zum Kopf des Sitzbenutzers. Beim Verschwinden der vorerwähnten Trägheitskraft kehrt die Tragstruktur 2 in ihre Anlageposition an dem Anschlag 1b zurück.
Bei einem Frontcrash wird die Tragstruktur 2 in ihrer Normallage durch die gemäß 3 im Eingriff befindliche Verriegelungsvorrichtung 3 fixiert. Durch die Trägheitskraft schwingt das Pendel 3a nach vorne in die Bewegungsbahn der Gegenfläche 2a an der Tragstruktur 2 und verhindert so ein Verschwenken der Kopfstütze.

Claims

Rückenlehne eines Kraftfahrzeugsitzes mit einer Lehnenstruktur (1), an der eine Tragstruktur (2), die eine aktive Kopfstütze aufnimmt, um eine horizontale Schwenkachse (1a) begrenzt schwenkbar gelagert ist, mit einem durch den Rücken des Benutzers beaufschlagbaren Druckorgan, das mit der Tragstruktur (2) derart verbunden ist, daß eine auf das Druckorgan ausgeübte Druckkraft die Tragstruktur (2) verschwenkt, ferner einer trägheitssensitiven Verriegelungsvorrichtung (3) für die Fixierung der Tragstruktur (2) gegenüber der Lehnenstruktur (1), dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungsvorrichtung (3) im normalen Gebrauchszustand gelöst ist und nur beim Frontcrash die Tragstruktur (2) gegen deren Verschwenken und ein Vorschwenken der Kopfstütze blockiert.
Rückenlehne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungsvorrichtung (3) ein um eine zur horizontalen Schwenkachse (1a) parallele Pendelachse (3b) schwenkbares Pendel (3a) aufweist, das im vorgeschwenkten Zustand an einer Gegenfläche (2a) der Tragstruktur (2) anliegt.
Rückenlehne nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Pendel (3a) im normalen Gebrauchszustand mittels einer Feder (3c) in einer von der Gegenfläche (2a) entfernten Lage gehalten wird.
Rückenlehne nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Zugfeder (2b) an der Tragstruktur (2) angreift, die diese im normalen Gebrauchszustand an einem Anschlag (1b) der Lehnenstruktur (1) anliegend hält.
Rückenlehne nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlagfläche des Anschlags (1b) mit einer elastischen Auflage (1c) versehen ist.
Rückenlehne nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckorgan als Lordosenmatte ausgebildet ist.
Rückenlehne nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine Anlagefläche (3d) des Pendels (3a) und die Gegenfläche (2a) an der Tragstruktur (2) komplementär ausgebildet sind.