DE10113091B4 - Kraftfahrzeugsitz mit einer crashaktiven Kopfstütze - Google Patents
Kraftfahrzeugsitz mit einer crashaktiven Kopfstütze Download PDFInfo
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Abstract
Kraftfahrzeugsitz
mit einer crashaktiven Kopfstütze,
die an einer Prallplatte befestigt ist, welche an zwei oberen und
unteren Punkten beweglich beidseitig an der Tragstruktur der Rückenlehne
derart aufgehängt
ist, daß sich
die Kopfstütze
durch auf die Prallplatte im Falle eines Heck-Crashs einwirkende
Trägheitskräfte des
Körpers eines
Sitzinsassen nach vorn und oben verlagert, wobei die unteren Punkte
durch jeweils einen in einem Langloch der Tragstruktur der Rückenlehne
verschiebbar geführten
Stift gebildet sind, dadurch gekennzeichnet, dass an den Stift (15)
das freie Ende eines Hebels (21; 25) festgelegt ist, der zu einem
Kniehebel (18) mit mindestens zwei Hebeln (19, 20, 21; 27, 25) gehört, dessen
anderer, ein freies Ende aufweisender Hebel (19; 27) mit diesem
ortsfest und drehgelenkig an der Tragstruktur (2, 9) der Rückenlehne
festgelegt ist, wobei der Kniehebel (18) durch auf die Prallplatte (5)
einwirkende Prallkräfte
in eine flache Position drückbar ist,
indem sich seine freien Enden voneinander weg bewegen.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugsitz mit einer crashaktiven Kopfstütze gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Eine der häufigsten Verletzungen im täglichen Straßenverkehr sind Nackenverletzungen eines Fahrzeuginsassen infolge eines sogenannten Peitschenschlages seines Kopfes. Derartige Verletzungen treten bei Heck-Crashs schon bei relativ niedrigen Geschwindigkeiten auf, weil die Nacken-Wirbelsäule eines Insassen dabei enormen Beanspruchungen ausgesetzt ist. Um diese Verletzungen zu vermeiden bzw. zu vermindern, sind Kraftfahrzeugsitze mit sogenannten crashaktiven, genauer gesagt Heck-crashaktiven, Kopfstützen entwickelt worden. Bei diesen Sitzen wird die bei einem Heck-Crash auf die Rückenlehne des Kraftfahrzeugsitzes wirkende Trägheitskraft des Körpers eines Sitzinsassen durch entsprechende Übertragungsmechanismen derart auf die Kopfstütze übertragen, daß diese sich nach vorn zum Kopf des Sitzinsassen hin zu be wegt. Dadurch wird dem sogenannten Peitschenschlag des Kopfes des Sitzinsassen entgegengewirkt.
- In der
DE 199 10 666 A1 ist ein Kraftfahrzeugsitz beschrieben, der eine als Prallplatte dienende Beckenstütze aufweist. Diese ist am unteren Ende eines in einem Gelenk schwenkbar an der Tragstruktur der Rückenlehne gelagerten Kraftübertragungshebels angeordnet. Der Kraftübertragungshebel überträgt im Crashfall seine Schwenkbewegung um das Gelenk auf einen einstückig ausgebildeten zweiarmigen Hebel. Der kürzere Arm dieses Hebels ist drehgelenkig mit dem oberen Ende des Kraftübertragungshebels verbunden, während sein längerer Arm starr mit der Tragstruktur des Lehnenkopfes verbunden ist. Der Hebel ist um eine Achse schwenkbar gelagert, die gleichzeitig die Schwenkachse des Lehnenkopfs bildet. Aufgrund dieses Hebelmechanismusses verlagert sich die Kopfstütze bei einem Aufprall: eines Sitzinsassen auf die Beckenstütze nach oben und vorn. - In der
FR 27 65 533 A1 - Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen weiteren, gattungsgemäßen Kraftfahrzeugsitz zur Verfügung zu stellen. Die se Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Kraftfahrzeugsitz mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
- Während bei den Kraftfahrzeugsitzen nach dem Stand der Technik die aus einem Heck-Crash wirkenden Kräfte die Prallplatten anordnung direkt verlagern, werden diese Kräfte bei der vorliegenden Erfindung dazu benutzt, über den Kniehebel eine Hilfskraft aufzubauen, die die Verlagerung der Prallplattenanordnung bewirkt. Dadurch können die Langlöcher, in denen die unteren Stifte der Prallplattenanordnung geführt sind, steiler angestellt werden als nach dem Stand der Technik möglich. Daraus resultieren große Verlagerungen der Kopfstütze bei relativ gerin gen Wegen der Prallplattenanordnung in ihrem Krafteinwirkungsbereich, d.h. an ihrem unteren Ende.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
- Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. In der dazugehörigen Zeichnung zeigt:
-
1 einen Blick von schräg vorn auf die Tragstruktur der Rückenlehne eines Kraftfahrzeug-Rücksitzes mit montierter, sich in normaler Gebrauchsposition befindender Prallplattenanordnung, -
2 einen Schnitt A-A gemäß1 , -
3 eine Darstellung gemäß1 , wobei die Prallplatte der Prallplattenanordnung weggelassen worden ist, -
4 eine Darstellung gemäß1 bei ausgelöster Prallplattenanordnung, -
5 einen Schnitt B-B gemäß4 , -
6 die Anordnung gemäß4 bei weggelassener Prallplatte, -
7 einen Schnitt gemäß2 nach einem weiteren Ausführungsbeispiel und -
8 eine Darstellung gemäß7 bei ausgelöster Prallplattenanordnung. - In der Zeichnung ist eine Rückenlehne eines ansonsten nicht dargestellten Kraftfahrzeug-Rücksitzes lediglich in ihrer Tragkonstruktion
1 dargestellt. Es handelt sich dabei um ein 2/3-Teil einer im Verhältnis 1/3 : 2/3 geteilten Rückenlehne. Die Tragstruktur1 ist als Blechschale2 ausgeführt, die im Bereich eines Mittelsitzes einen Ausschnitt3 für eine Durchlademöglichkeit und im Bereich eines Außensitzes eine Prallplattenanordnung4 aufweist. Diese Prallplattenanordnung4 besitzt eine schalenförmige Prallplatte5 , die sich beinahe über die gesamte Höhe der Blechschale3 erstreckt und an ihrem oberen Ende zwei seitliche, hornartige Fortsätze6 aufweist, an denen Haltestangen7 einer Kopfstütze8 festgelegt sind, welche in den1 ,3 ,4 und6 aus Platzgründen nicht dargestellt ist. Die Anordnung der Kopfstütze8 an der Prallplatte5 ist höhenverstellbar, was aus der Zeichnung nicht hervorgeht. - Die Prallplatte
5 ist an einer Grundplatte9 aufgehängt, welche ihrerseits an die Blechschale2 angeschweißt ist. Diese Aufhängung besteht zum einen aus einem oberen Hebel10 , der über eine Drehachse11 drehgelenkig mit der Grundplatte9 und über eine weitere Drehachse12 drehgelenkig mit der Prallplatte5 verbunden ist. Zum anderen gehören zu dieser Aufhängung zwei Langlöcher13 , die in Seitenwangen14 in der Grundplatte9 ausgebildet sind und in denen Stifte15 längsverschiebbar geführt sind. Die Stifte15 weisen an ihren Außenenden Köpfe16 auf, die ein Herausrutschen der Stifte15 aus den Langlöchern13 verhindern. An ihren Innenenden sind die Stifte15 drehgelenkig mit der Prallplatte5 verbunden. Eine nicht dargestellte Federanordnung hält die Prallplatte5 in ihrer nicht aktivierten Grundposition (1 ,2 ), die sie im normalen Fahrbetrieb einnimmt. - An die Drehachse
11 des Hebels10 mit der Grundplatte9 ist weiterhin ein langer Preßhebel17 angeschlagen, dessen freies Ende im unteren Bereich der Prallplatte5 an deren Innenseite anliegt. Zwischen dem Preßhebel17 und der Grundplatte9 ist ein Kniehebel18 angeordnet, der drei Hebel19 ,20 ,21 und zwei Kniegelenke22 ,23 aufweist. Das freie Ende, d.h. das dem Kniegelenk22 abgewandte Ende des Hebels19 , ist in einem Drehgelenk24 mit der Grundplatte9 verbunden, während das freie Ende des Hebels21 , d.h. das dem Kniegelenk23 abgewandte Ende, drehgelenkig auf den Stiften15 festgelegt ist. Die Kniegelenke22 ,23 des Kniehebels18 liegen am Preßhebel17 bzw. an der Grundplatte9 an. - Wie aus den
3 und6 hervorgeht, erstrecken sich die Hebel19 und20 des Kniehebels18 , ähnlich wie der Hebel10 auch, über die gesamte Breite der Grundplatte9 , während der Hebel21 aus zwei jeweils seitlich auf dem Kniegelenk23 angeordneten Teilen besteht. Der Hebel21 ist damit im Bereich des Preßhebels17 gewissermaßen ausgespart. Diese Ausbildung wurde gewählt, um in jedem Fall Zwängungsfreiheit zwischen dem Preßhebel17 und den in den Langlöchern13 geführten Stiften15 zu haben. - Die beschriebene Prallplattenanordnung
4 arbeitet wie folgt:
Bei einem Heck-Crash wird das Gesäß eines Sitzinsassen gegen den unteren Bereich der Prallplatte5 gedrückt, was durch einen Pfeil F angedeutet ist (2 ,5 ). Die Prallplatte5 bewegt sich dadurch in ihrem unteren Bereich auf die Grundplatte9 zu und nimmt auf diesem Weg den anliegenden Preßhebel17 mit. Dadurch wird Druck auf die Kniegelenke22 ,23 des Kniehebels18 ausgeübt, so daß dieser flachgedrückt wird. Daraus resultiert ein Verschieben der Stifte15 in den Langlöchern13 nach oben, d.h. die Prallplatte5 wird durch die Wirkung des Kniehebels18 insgesamt nach oben gedrückt. Durch die Überlagerung der beschriebenen Bewegungsabläufe wird das obere Ende der Prallplatte5 und damit die Kopfstütze8 nach vorn und oben verlagert. Bei vollständig aktivierter Prallplatte5 liegt die in5 dargestellte Situation vor. Der Kniehebel18 befindet sich fast in Strecklage, und die Stifte15 sind bis zum oberen Rand der Langlöcher13 verschoben, d.h. sie haben ihre höchste Position erreicht . Die Prallplatte5 und der Preßhebel17 liegen mit ihren unteren Enden an der Grundplatte9 an. - Das in den
7 und8 gezeigte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem vorstehend erläuterten lediglich dadurch, daß der Kniehebel18 nur aus zwei Hebeln27 ;25 besteht, und damit nur ein Kniegelenk26 besitzt.
Claims (4)
- Kraftfahrzeugsitz mit einer crashaktiven Kopfstütze, die an einer Prallplatte befestigt ist, welche an zwei oberen und unteren Punkten beweglich beidseitig an der Tragstruktur der Rückenlehne derart aufgehängt ist, daß sich die Kopfstütze durch auf die Prallplatte im Falle eines Heck-Crashs einwirkende Trägheitskräfte des Körpers eines Sitzinsassen nach vorn und oben verlagert, wobei die unteren Punkte durch jeweils einen in einem Langloch der Tragstruktur der Rückenlehne verschiebbar geführten Stift gebildet sind, dadurch gekennzeichnet, dass an den Stift (
15 ) das freie Ende eines Hebels (21 ;25 ) festgelegt ist, der zu einem Kniehebel (18 ) mit mindestens zwei Hebeln (19 ,20 ,21 ;27 ,25 ) gehört, dessen anderer, ein freies Ende aufweisender Hebel (19 ;27 ) mit diesem ortsfest und drehgelenkig an der Tragstruktur (2 ,9 ) der Rückenlehne festgelegt ist, wobei der Kniehebel (18 ) durch auf die Prallplatte (5 ) einwirkende Prallkräfte in eine flache Position drückbar ist, indem sich seine freien Enden voneinander weg bewegen. - Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Prallplatte (
5 ) und dem Kniehebel (18 ) ein Preßhebel (17 ) angeordnet ist, dessen oberes Ende in einem Drehgelenk (11 ) an die Tragstruktur (2 ,9 ) der Rückenlehne angeschlagen ist, und dessen unteres Ende im Bereich des unteren Endes der Prallplatte (5 ) an dieser anliegt. - Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Aufhängung der Prallplatte (
5 ) aus einem Hebel (10 ) gebildet ist, der in Drehgelenken (11 ,12 ) sowohl an die Tragstruktur (2 ,9 ) der Rückenlehne als auch an die Prallplatte (5 ) angelenkt ist. - Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 2 und Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehgelenke (
11 ) von Preßhebel (17 ) und Hebel (10 ) auf einer Achse zusammenfallen.
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8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: FAURECIA AUTOSITZE GMBH, 31655 STADTHAGEN, DE |
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R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
Effective date: 20111001 |