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Hydraulische Vorschubeinrichtung für im Durchlaufverfahren arbeitende
Verzahnungswalzmaschinen Die Erfindung bezieht sich auf hydraulische Vorschubeinrichtungen
für im Durchlaufverfahren arbeitende Verzahnungswalzmaschinen, bei denen das Werkstück
zwischen hydraulisch spannbaren Körnerspitzen aufgenommen und durch eine hydraulische
Vorschubeinrichtung mit einstellbarer Vorschubgeschwindigkeit selbsttätig durch
den Spalt in gleicher Drehrichtung umlaufender, drehangetriebener und mit geraden
Zähnen versehener Verzahnungswalzen axial hindurchbefördert wird, von denen eine
in Richtung auf das Werkstück zustellbar ist.
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Vorschubeinrichtungen, die entweder von Hand oder auf hydraulischem
Wege selbsttätig betätigt werden, sind an Verzahnungswalzmaschinen vorbekannt, bei
denen die Walzen mit schraubenförmigen Profilen mit entgegengesetzter Profilsteigung
versehen sind und die Achse des Werkstücks senkrecht zu der durch die Walzenachse
gelegten Ebene steht. Wenn die schraubenförmigen Profile der Werkzeugwalzen im gleichen
Sinne verlaufen, d. h. wenn die Walzen beide rechtsgängig oder beide linksgängig
sind, wird das Werkstück infolge der ausgeübten Längskräfte, die in gleicher Richtung
liegen, ohne einen besonderen Antrieb durch die Walzen hindurchgezogen, und zwar,
wie man angenommen hat, so schnell, daß das Profil nicht vollständig auf dem ganzen
Umfang des Werkstücks ausgewalzt wird. Deshalb hat man vorgeschlagen, die längs
verschiebliche Spitzenaufnahme und damit das Werkstück in diesem Falle mittels einer
hydraulischen Bremse in axialer Richtung abzubremsen, die aus einem Zylinder, einem
Kolben und einem Drosselventil besteht. Der Kolben der hydraulischen Bremse wirkt
als Dämpferkolben, ohne daß er einen eigenen Antrieb erfährt. Längsverzahnungen
hat man mit diesen Vorrichtungen, die wie nach einem Abwälzverfahren arbeiten sollen,
praktisch nicht erzielen könen, da die Werkzeugwalzen außerordentlich stark reiben.
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Bei den ebenfalls bekannten, mit geraden Zähnen versehenen Verzahnungswalzen
findet ein selbsttätiges Durchziehen des Werkstücks zwischen den Walzen infolge
der Drehbewegung der Walzen nicht statt. Es muß daher bei diesen Vorrichtungen das
Werkstück, das zwischen Spitzen aufgenommen ist, durch eine besondereAntriebskraft,
die inAchsrichtung des Werkstücks geht, zwischen den Walzen hindurchgedrückt oder
-gezogen werden. Auf diese Vorrichtungen richtet sich die Erfindung.
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In der Praxis hat man bisher das zwischen Spitzen aufgenommene Werkstück
zumeist mittels einer handangetriebenen Vorschubeinrichtung vorgeschoben. Bei dem
Gebrauch einer hydraulischen Vorschubeinrichtung ist die Bedienung gegenüber der
handbetätigten Vorschubeinrichtung nur unwesentlich einfacher, da zunächst das Werkstück
zwischen Spitzen gespannt und dann durch Betätigung der hydraulischen Vorschubeinrichtung
für eine bestimmte Weglänge, die der Länge der zu walzenden Verzahnung entspricht,
vorgeschoben, sodann der Vorschub abgeschaltet und auf Rücklauf gestellt werden
muß. Danach muß die Spannung am Werkstück gelöst werden, bevor das Werkstück aus
den Spitzen herausgenommen und ein neues Werkstück wieder eingespannt werden kann.
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Die Erfindung hat sich die Ausgabe gestellt, eine hydraulische Vorschubeinrichtung
an Durchlaufverzahnungswalzmaschinen so auszubilden, daß sie ein wirtschaftliches
Verzahnungswalzen und damit einen schnellen, halbautomatischen Arbeitsablauf gewährleistet,
der nur noch des jeweiligen Einschaltvorganges von Hand bedarf, und welche das Aufnehmen,
das Zentrieren und das Spannen des auf Spitzenböcke gelegten Werkstücks ohne zusätzliche
Betätigung einer Steuerung durchführt und die Umschaltung des Vorschubes von Vor-
auf Rücklauf so präzise ermöglicht, daß das Verzahnungswalzen bis dicht gegen einen
Bund des Werkstücks möglich ist.
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Diese Aufgabe löst die Erfindung dadurch, daß der in bekannter Weise
in der Achse der Körnerspitzen angeordnete Spannkolben zugleich Vorschubkolben ist
und den die Arbeitsspitze tragenden, verschiebbar gelagerten Reitstock beaufschlagt,
der seinerseits an einer unterhalb der Spitzen befindlichen und verschiebbaren Führungsstange
festklemmbar ist, wobei auf dieser Führungsstange der andere, gleichfalls verschiebbare
Reitstock, und zwar relativ zu der Stange verstellbar, sowie ein auf einen Endschalter
einwirkender einstellbarer Anschlag angeordnet sind. Durch den auf den Vorschubkolben
wirkenden Vorschubdruck ist das Werkstück zunächst zwischen den
Spitzen
spannbar und wird dann bis zur Betätigung des Endschalters durch den Walzenspalt
hindurch vorgeschoben, der bei Rückbewegung des Vorschubkolbens wieder vorbereitend
auf Arbeitslage umgeschaltet wird, wobei nach erfolgter Rückbewegung der beiden
Reitstöcke in die Ausgangslage durch die weitere Rückbewegung des Vorschubkolbens
die Spitzen selbsttätig geöffnet werden.
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Eine zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß
der Reitstock der Arbeitsspitze in der für die Aufnahme des Werkstücks richtigen
Lage mit der unterhalb des Vorschubzylinders angeordneten Führungsstange durch eine
Klemmvorrichtung kuppelbar ist und daß der Reitstock der Gegenspitze auf einer Verlängerung
dieser Führungsstange, und zwar unter der Wirkung einer Feder stehend, um die Größe
des Spannhubs der Spitzen axial verschiebbar ist, wobei die Rückbewegung dieses
Reitstockes über die Ausgangslage hinaus von einer einstellbaren Anschlagklinke
verhindert wird, jedoch die weitere, zur Freigabe des Werkstücks führende Rückbewegung
der Führungsstange entgegen der Kraft der Feder erfolgen kann.
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Die Erfindung verwendet des weiteren die an sich bei Werkzeugmaschinen
mit hydraulischem Vorschub bekannte dauernde Beaufschlagung des Vorschubkolbens
durch den Rücklaufölstrom, um ein Springen des Werkstücks zu verhindern und ein
schnelles Umschalten von Vor- auf Rücklauf zu ermöglichen, indem nach einer weiteren
Ausbildung des Gegenstandes der Erfindung der Vorschubdruck und der Rücklaufdruck
in an sich bekannter Weise einerseits den Vorschubkolben während des Arbeitsvorganges
beidseitig beaufschlagen und andererseits durch die Zuordnung je einer Pumpe mit
je einem Druckregelventil zu beiden Druckleitungen unabhängig voneinander einstellbar
sind. Hierdurch ist die Möglichkeit einer Anpassung an nahezu beliebige Arbeitsvoraussetzungen
gegeben, deren Faktoren die Härte des Werkstoffes des Werkstücks, das zu walzende
Profil, der Walzdruck, der Vorschubdruck und die Vorschubgeschwindigkeit sind. Zu
diesem Zweck ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung denn die Zustellbewegung
der Verzahnungswalze steuernden Hubmagnet des Hauptsteuerschiebers ein Hubmagnet
eines zweiten Steuerschiebers parallel geschaltet, welcher seinerseits die Vor-
und Rücklaufbewegung des Vorschubkolbens steuert, wobei beide Hubmagnete im Stromkreis
des Endschalters liegen und der Stromkreis außer durch den Endschalter noch durch
einen weiteren, z. B. handbetätigbaren Schalter öffen- und schließbar ist.
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Der Vorteil der hydraulischen Vorschubeinrichtung besteht unter anderem
auch darin, daß die Vorschubgeschwindigkeit stufenlos einstellbar ist, so daß damit
der optimale Vorschub gewährleistet sein könnte. Nun kommt es aber in der Praxis
vor, daß die Vorschubgeschwindigkeit infolge eines Materialstaus an der Arbeitsstelle
absinkt, wenn der Vorschubdruck nicht richtig eingestellt ist. Es kommt deshalb
darauf an, solche Unregelmäßigkeiten, die der optimalen Vorschubgeschwindigkeit
entgegenwirken, zu vermeiden, um die Möglichkeiten, die in der hydraulischen Vorschubeinrichtung
enthalten sind, voll ausnutzen zu können. Deshalb wird nach der Erfindung vorgeschlagen,
daß beim Absinken der eingestellten Vorschubgeschwindigkeit eine der Druckleitung
zugeordnete Überwachungseinrichtung anspricht. Zu diesem Zweck sind an die Ablaufleitung
des Druckregelventils der Pumpe ein entsprechend der eingestellten Vorschubgeschwindigkeit,
d. h. der dieser proportionalen abfließenden Ölmenge verstellbares Regelventil und
zwischen diesem und dem überdruckventil ein Zylinder mit Kolben oder Schwimmer eingeschaltet,
der bei einem bei einer Vorschubgeschwindigkeitsminderung einsetzenden Stau der
abfließenden Ölmenge eine Hubbewegung ausführt und dadurch einen Kontakt für den
Stromkreis einer Kontrollampe schließt.
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Der Gegenstand der Erfindung ist an einem Ausführungsbeispiel in der
Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 die Verzahnungswalzmaschine mit der
angebauten hydraulischen Vorschubeinrichtung im Längsschnitt, Fig. 2 den Steuerschieber
der Vorschubeinrichtung nach Fig. 1 in der Rücklaufstellung der Vorschubeinrichtung,
Fig.3 die Verzahnungswalzen nach Fig.l in Seitenansicht, Fig. 4 das hintere Spitzenlager
nach Fig. 1 in der Stellung, in der die Spitzen auseinandergefahren sind, und Fig.
5 die mit der Vorschubeinrichtung verbundene Überwachungseinrichtung.
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Die Verzahnungswalzmaschine, die auch eine Gewindewalzmaschine mit
Verzahnungswalzen sein kann, ist mit 1 bezeichnet. In dem gezeichneten Ausführungsbeispiel
sind zwei Verzahnungswalzen 2 und 3 vorgesehen, die mit dem zu walzenden Profil
entsprechenden Längsverzahnungen 4 versehen sind. Die Einlaufseite hat den konischen
Teil 5, die Auslaufseite den konischen Teil 6, wie dies bekannt ist.
Zwischen den Verzahnungswalzen 2 und 3 befindet sich das Werkstück 7, das mit einem
Bund 7a versehen sein kann. Die Längsverzahnungen 7 b sollen bis möglichst nahe
an den Bund gewalzt werden. Die Verzahnungswalze 2 ist in dem mit dem Maschinengestell
fest verbundenen Lagerbock 8 gelagert, während die Gegenwalze 3 mit dem Lagerbock
9 am Schlitten 10 sitzt, der auf einen dem Werkstück entsprechenden festen Achsabstand
der Walzen eingestellt ist. Der Schlitten 10 kann in bekannter Weise hydraulisch
unter Wirkung einer hydraulischen Druckkraft gegen den einstellbaren festen Anschlag
11 bewegt werden, so daß die Verzahnungswalze 3 den erforderlichen Achsabstand zur
Gegenwalze 2 hat. Die beiden Verzahnungswalzen 2 und 3 können am Ende des Verzahnungswalzvorganges
etwas auseinanderbewegt werden, damit das Werkstück 7 zwischen den drehangetriebenen
Verzahnungswalzen frei zurückgezogen werden kann. Dieser Rückhub des Schlittens
10 wird an einem zweiten einstellbaren Anschlag 12 eingestellt. Es ist nicht unbedingt
erforderlich, daß die Verzahnungen der Werkzeugwalzen mit den gewalzten Verzahnungen
des Werkstücks ganz außer Eingriff kommen, obwohl dies auch denkbar ist. Es genügt
im allgemeinen ein geringes Abheben der Verzahnungswalze 3 um einen Bruchteil eines
Millimeters, da es im allgemeinen nicht schadet, wenn das verzahnte Werkstück beim
Rücklauf im umgekehrten Drehsinn wie die Verzahnungswalzen mitläuft.
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Die Steuerungseinrichtung für die Hin- und Herbewegung der Werkzeugwalzen
ist die gleiche, wie sie an Gewindewalzmaschinen bekannt ist. Der Walzdruck wird
von der nur für diesen Zweck vorgesehenen Pumpe 13 erzeugt. Für die Umschaltung
dient ein in diesem Zusammenhang nicht näher beschriebenes Hauptsteuerventil 14,
das mit dem Hubmagnet 15
verbunden ist und bei Ausschaltung dieses
Magnets durch die Feder 16 in seine andere Hubendstellung zurückgestellt wird, und
zwar dann, wenn die Druckseite des Vorschubkolbens 17, der sich in dem Zylinder
18 bewegt, auf freien Ablauf geschaltet ist. Die zu dem Vorschubzylinder 18 führende
Druckleitung ist lediglich angedeutet und mit 19 bezeichnet. Die Ablaufleitung ist
mit 20 bezeichnet. Diese für den Walzdruck vorgesehene Steuereinrichtung liegt einer
zweiten Steuereinrichtung parallel, die zu der hydraulischen Vorschubeinrichtung
gehört, die nachstehend beschrieben wird.
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Das zu verzahnende oder mit Riffeln oder Längsnuten zu versehende
Werkstück 7 wird zwischen Spitzen 21, 22 aufgenommen. Die die Vorschubkraft auf
das Werkstück: übertragende Spitze 21 ist die Arbeitsspitze. Sie ist stärker ausgebildet
als die auf der Rückseite der Maschine befindliche Gegenspitze 22. Die Arbeitsspitze
21 sitzt in dem Spitzenbock 23. der längs der Führungsstange 24 verstellbar und
mittels der Klemmvorrichtung 25 feststellbar ist. Die Gegenspitze 22 sitzt in dem
Spitzenbock 26, der mit der Anschlaghülse 27 durch den Stift 28 verbunden ist. Die
Anschlaghülse 27 ist zusammen mit dem Spitzenbock 26 auf dem im Durchmesser schwächeren
Teil 24a der Führungsstange längs verschieblich, aber gegen Drehbewegung gesichert.
Zu diesem Zweck ist in der Stange 24a eine Führungsnut 29 vorhanden, die die in
der Anschlaghülse sitzende Paßfeder 30 aufnimmt. Die Anschlaghülse 27 und der Spitzenbock
26 befinden sich in dem Schlitten 31, der auf Führungen 32 des Maschinengestells
1 einstellbar befestigt ist.
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Die Anschlaghülse besitzt einen hinteren Bund 33, der mit Gewinde
34 versehen ist, auf welchem das Federgehäuse 35 schraubt. Das Gehäuse hat einen
Schlitz 36, durch den der Stellring 37 mit der Feststellschraube 38 hindurchgreift.
Zwischen dem Bund 33 und dem Stellring 37 ist die Druckfeder 39 angeordnet.
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Unterhalb der Führungsstange 24 befindet sich vor der linken Stirnseite
der Anschlaghülse eine Sperrklinke 40, die in dem auf den Führungen 32 verstellbaren
und feststellbaren Bock 41 um die Achse 42 schwenkbar gelagert ist und unter der
Wirkung der Druckfeder 43 steht, die bestrebt ist, die Sperrklinke 40 gegen die
Führungsstange 24 bzw. die Verlängerung 24a derselben zu drücken. Die Sperrklinke
40 ist so niedrig gelagert, daß die Führungsstange 24 von ihr frei ist.
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Der Spitzenbock 23 der Arbeitsspitze 21 ist mittels der Verschraubung
44 mit der Kolbenstange 45 des Vorschubkolbens 46 verbunden, der sich in dem Zylinder
47 befindet. Das Zylindergehäuse 48 ist auf Führungen 49 längeneinstellbar und durch
Schrauben feststellbar, von denen eine dargestellt und mit 50 bezeichnet ist. Das
mit dem Gehäuse 48 aus einem Stück bestehende Auge 51 hat eine Bohrung, die dem
Durchmesser der Führungsstange 24 entspricht, so daß diese in dem Auge 51 geführt
ist. Die Schraubspindel 52 ist in der Führungsstange befestigt oder besteht mit
ihr aus einem Stück und dient zur Halterung eines einstellbaren Anschlages 53, der
auf den Endschalter 54 wirkt, wenn die Vorschubbewegung beendet ist und die Rückbewegung
des Werkstücks erfolgen soll.
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Der Vorschubkolben 46 steht von beiden Seiten unter Öldruck. Das Drucköl
wird dem linken Zylinderraum durch die teilweise flexible Rohrleitung 55 und dem
anderen Zylinderraum durch die ebenfalls teilweise flexible Rohrleitung 56 zugeführt.
Die Leitung 55 steht mit der Pumpe 57 und die Leitung 56 mit der Pumpe 58 in Verbindung.
Die Pumpe 57 ist ebenso wie die Pumpe 13 eine Hochdruckpumpe, welche den Vorschubdruck
in Höhe von mehreren tausend kg liefert. Die Pumpe 58 kann schwächer sein, da die
der Vorschubkraft entgegenwirkende Rückkaufkraft nur etwa 250 bis 500 kg zu betragen
braucht und Vorschub- und Rückkaufkraft etwa im Verhältnis 10: 1 stehen,
um ein Springen der Spitzenlager und damit des Werkstücks in Richtung der Vorschubkraft
im Augenblick der Umschaltung zu verhindern, wenn nämlich die Verzahnungswalzen
2 und 3 auseinandergehen und die Rückbewegung des Werkstücks einsetzt. Dadurch,
daß das bisher sowohl bei hydraulischem als auch bei mechanischem Antrieb auftretende
Springen des Werkstücks verhindert wird, ist es möglich, bis dicht gegen einen Bund
am Werkstück anzuwalzen. Außerdem war bisher das Springen des Werkstücks zu befürchten,
wenn das Werkstückprofil, in seiner Längsrichtung gesehen, durch Freisparungen oder
Einstiche unterbrochen war. Der Öldruck der beiden Pumpen 57 und 58 wird an den
Druckregelventilen 59 und 60 eingestellt. Die mit der Leitung 55 in Verbindung stehende
Zylinderseite ist mit der ebenfalls teilweise flexiblen Ablaufleitung
61
verbunden, die über das selbsttätige Schaltventil 62
in die Ablaufleitung
63 führt, wenn sich dieses Ventil, wie es in der Fig. 2 dargestellt ist, in der
für die Leitung 61 geöffneten Stellung befindet. Dieses Ventil dient dazu, einen
großen Rücklaufquerschnitt für schnellen Rücklauf des Vorschubkolbens einzuschalten,
wie dies noch erläutert wird.
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Die Steuerung erfolgt von dem Hauptschieber 64 her, der analog zu
dem Hauptsteuerschieber 14 ausgebildet ist und mit dem Hubmagnet 65 verbunden ist,
der bei seiner Einschaltung den Steuerkolben 64 in die in Fig. 1 gezeichnete rechte
Endstellung bewegt, während für die Rückbewegung die Kraft der Rückstellfeder 66
bei ausgeschaltetem Magnet 65 benutzt wird. Die beiden Hubmagnete 15 und 65 sind
elektrisch parallel geschaltet und liegen über dem Schalter 67 und dem Netz 68.
Die Leitungen 69 sind über die Kontakte des Endschalters 54 geführt, die mit dem
Netzschalter in Reihe liegen und normalerweise geschlossen sind. In der gezeichneten
Stellung fließt Drucköl von der Pumpe 57 her über die Rohrleitung 70 und die linke
Kammer des Steuerkolbens in die Leitung 55, an welcher das Manometer 71 angeschlossen
ist und in der der Vorschubgeschwindigkeitsregelhahn 72 liegt, zur linken Seite
des Zylinders 47. Gleichzeitig wird Druck durch die Leitung 73 auf die linke Kolbenfläche
des Differentialkolbens des Absperrventils 62 gegeben, so daß dieser in seine rechte
Endstellung geht, in der er die Verbindung zur Ablaufleitung 63 unterbricht. Wird
nun am Ende des Arbeitshubes der Endschalter 54 geöffnet, so werden die Magnete
65 und 15 gleichzeitig stromlos. Der Steuerschieber schaltet in bekannter Weise
den Rückhub der Werkzeugwalze ein, der nicht näher erläutert werden soll. Der Steuerschieber
64 wird in die linke Endstellung gebracht, wie diese in Fig. 2 dargestellt ist.
Dadurch fördert die Pumpe 57 über die linke Kammer des Steuerschiebers 64 direkt
in die Ablaufleitung 74. Gleichzeitig wird die bisherige Druckleitung 55 über die
rechte Kammer des Steuerschiebers mit der Ablaufleitung 75 verbunden. Dadurch wird
auch die Leitung 73, die zum Ventil 62 führt, drucklos. Unter dem Rücklaufdruck
stehend wird der Differentialkolben des Ventils 62 selbsttätig
nach
links verschoben, so daß außerdem noch die Rücklaufleitung 61 mit der Rücklaufleitung
63 verbunden wird, so daß nunmehr zwei Rücklaufleitüngen zur Verfügung stehen, aus
denen das Rücklauföl aus der linken Seite des Zylinders 47 in den Ölbehälter 76
abfließt. Die Rückbewegung erfolgt momentan, da nicht erst eine Umschaltung des
Öldruckes von der einen auf die andere Zylinderseite erfolgen muß, weil der bisherige
Gegendruck der Pumpe 58 sofort als Rücklaufdruck zur Verfügung steht. Der Vorschubkolben
46 ist aber jederzeit, auch im Augenblick der Umschaltung auf Rücklauf, zwischen
zwei Druckflüssigkeitssäulen eingespannt.
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Entweder wird der Schalter 67 selbsttätig geöffnet, wenn der Endschalter
54 betätigt wird, beispielsweise dadurch, daß über den Endschalter andere Kontakte
betätigt werden, die einen Hilfsstromkreis für das Auslösen des Schalters 67 einschalten,
oder der Schalter 67 wird von Hand ausgeschaltet. Damit ein neuer Einschaltvorgang
erfolgen kann, muß der Endschalter 54 vorher wieder geschlossen werden, so daß der
Stromkreis für die Hubmagnete 15 und 65 wieder beim erneuten Niederdrücken des Schalters
67 einschaltbar ist. Diese Schaltung wird dadurch vorgenommen, daß die Rückkraft,
welche die Rückbewegung des Kolbens 46 verursacht, eine Verschiebebewegung der Führungsstange
24 nach links bewirkt und dabei den Endschalter 54 im Sinne des Schließens seiner
Kontakte betätigt. Hierzu dient die Sperrklinke 40, die in der in Fig. 4 dargestellten
Stellung die Rückbewegung der Gegenspitze 22 aufhält, da die Anschlaghülse gegen
sie anfährt. Die Rückbewegung der Führungsstange 24 wird aber trotzdem fortgesetzt,
und zwar entgegen der Federkraft der Feder 39, so daß sich der Stellring 37 in dem
Schlitz 36 des Federgehäuses nach rechts verschiebt. Dadurch öffnen sich die Spitzen
selbsttätig, denn die Arbeitsspitze 21 wird, obwohl die Gegenspitze 22 festgehalten
wird, weiter nach links mitgenommen, so daß das Werkstück 7 auf die Prismenauflagen
77 fällt, von denen das Werkstück während des Walzens, also wenn es zwischen die
Spitzen 21 und 22 eingespannt ist, frei läuft. Das fertig gewalzte Werkstück kann
dann herausgenommen und gegen ein neues Werkstück ausgewechselt werden. Die Höhendifferenz
zwischen der Achsmitte der Spitze und der Achsmitte des Werkstücks kann je nach
dem Zentrierdurchmesser 2 bis 5 mm betragen, so daß das Werkstück beim Zusammenfahren
der Spitzen selbsttätig zentriert wird und sich dabei von den Prismenböcken 77 abhebt.
Das Spannen des Werkstücks erfolgt ohne weiteres bei Einschaltung der neuen Vorschubbewegung
beim Einschalten des Schalters 67, so daß eine besondere Spannbetätigung überflüssig
ist. Die Arbeitsspitze 21 erfaßt das Werkstück, zentriert es, schiebt es gegen die
Gegenspitze 22 und hebt es dabei von den Prismenböcken ab. Die Bewegung der Gegenspitze
setzt erst dann ein, wenn sich das Werkstück voll zentriert hat und die Vorschubkraft
von der Arbeitsspitze über das Werkstück zur Gegenspitze gelangt. Das Werkstück
steht also schon vor Beginn des Walzens, also während des Leervorschubes, unter
einer Spitzenspannung, die der Vorspannung der Feder 39 entspricht, die an dem Klemmring
37 eingestellt ist. Während des Walzvorganges wird die Arbeitsspitze 21 mit dem
gesamten beim Walzen entstehenden Vorschubdruck belastet, während die Gegenspitze
22 nur unter dem Federdruck steht.
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Abgesehen von dem hinteren Spitzenbock 26, der auf die Führungen des
Maschinenbettes 1 aufgesetzt wird, bildet die Vorschubeinrichtung ein in sich geschlossenes
Aggregat. Deshalb ist auch der Ölsammelbehälter 76 der Vorschubeinrichtung getrennt
von dem Ölsammelbehälter 76 a der Maschine. Das Gestell 78 der Vorschubeinrichtung
ist durch die Schrauben 79 mit dem Maschinengestell 1 zusammengeschraubt.
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Die Vorschubeinrichtung enthält eine Überwachungseinrichtung mit einer
Kontrollampe 80, die dann aufleuchtet, wenn die gewünschte und an der Maschine eingestellte
Vorschubgeschwindigkeit unter den eingestellten Wert absinkt.
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Die Einstellung der Vorschubgeschwindigkeit erfolgt im Leerlauf der
Maschine. Hierzu wird der Hahn 72, der die Vorschubgeschwindigkeit reguliert, geschlossen,
und beide Pumpen, Vorlaufpumpe 57 und Rücklaufpumpe 58, werden eingeschaltet. Durch
das Vorschubdruckventil 59 wird am Vorschubdruckmanometer 71 die tabellarisch erfaßte,
vom Werkstoff und Profil abhängige Kraft eingestellt. Sodann wird der Hahn 72 so
weit geöffnet, bis die gewünschte Vorschubgeschwindigkeit, die ebenfalls tabellarisch
erfaßt und vom Material und Profil abhängig ist, erreicht ist. Bei dieser Einstellung
wird jetzt der in der Ablaufleitung 81 des Druckventils 59 angeordnete Sperrhahn
82 so weit geöffnet, daß die über das Druckventil 59 stetig ablaufende Ölmenge gerade
abfließt und nicht gestaut wird. Zur Anzeige eines etwaigen Ölstaues vor dem Hahn
82 befindet sich in der Ablaufleitung 81 ein Zylinder 83 mit Schwimmer oder Kolben
84, dessen Stange 85 auf den Schalter 86 wirkt und diesen schließt, wenn infolge
einer Minderung der eingestellten Vorschubgeschwindigkeit mehr Öl über das Druckventil
59 abfließt, als über den eingestellten Hahn 82 in den Ölsammelbehälter 76
abfließen kann. Das sich stauende 01 hebt den Flüssigkeitsspiegel im Zylinder
83, so daß der Kontakt 86 geschlossen wird, welcher die Kontrollampe 80 einschaltet
und damit anzeigt, daß die Einstellung von Vorschubkraft und Vorschubgeschwindigkeit
nicht dem zu walzenden Material und den zu walzenden Profilen entspricht. Diese
Kontrolleinrichtung ist in der Fig. 5 der Zeichnung dargestellt.