DE10135392A1 - Vorrichtung zum Ausrichten von Briefen - Google Patents

Vorrichtung zum Ausrichten von Briefen

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Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung (10) zum Ausrichten von Briefen (12). Um Stapel von Briefen schnell, zuverlässig und auf einfache Weise ausrichten zu können, wird vorgeschlagen, dass die Vorrichtung (10) eine Aufnahme (16) mit zumindest zwei im rechten Winkel zueinander verlaufende erste und zweite Anschlagflächen (18, 20) aufweist, gegen die in einem Stapel (14) angeordnete Briefe (12) mit zumindest zwei Seitenkanten (22, 24) durch einen Schwingungserzeuger (26) ausrichtbar sind.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Ausrichten von Briefen.
  • Aus dem Stand der Technik sind Vorrichtungen zum Ausrichten von Briefen bekannt. So wird beispielsweise in der DE 195 28 829 C2 eine Vorrichtung zum Ausrichten von flachen Sendungen beschrieben. Die flachen Sendungen werden auf einer Kante stehend mittels eines Bändersystems gefördert, das ein im Wesentlichen horizontal angeordnetes Grundband und ein aus Ober- und Unterband bestehendes Deckband aufweist, zwischen denen die Sendungen befördert werden. In einem vorgegebenen Abschnitt des Bändersystems ist ein angetriebenes Paar Rollen vorgesehen, dessen gemeinsame Achse im Wesentlichen senkrecht zur Förderrichtung angeordnet ist, wobei die erste Rolle oberhalb des Deckbandes und die zweite Rolle unterhalb des Deckbandes derartig angeordnet ist, dass eine diesen Abschnitt passierende Sendung reibschlüssig von den Rollen gefasst wird. Eine Ausrichtung der flachen Sendung erfolgt dadurch, dass die Geschwindigkeit eine der Rollen und/oder der Winkel der Drehachse zur Förderrichtung in Abhängigkeit von der Schrägstellung der Sendungen zur Korrektur der Schräglage geregelt wird.
  • Aus der DE 195 40 992 A1 ist eine Vorrichtung zum ausgerichteten Zuführen und Auflockern von Stapeln flacher Gegenstände bekannt. Dabei sind in einem horizontal ausgerichteten Boden mindestens zwei und in einer seitlich am Boden angebrachten senkrechten Seitenbegrenzung mindestens eine mit gleicher Drehzahl angetriebene Spindel mit geradem Spindelkern drehbar und mit ihren Längsachsen in Transportrichtung der Flachgegenstände angeordnet. Beide Vorrichtungen sind jedoch nicht zum kantengenauen Ausrichten eines Stapels von Briefen geeignet.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt das Problem zu Grunde, eine Vorrichtung der zuvor genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass Stapel von Briefen schnell, zuverlässig und auf einfache Weise ausrichtbar sind.
  • Das Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Vorrichtung eine Aufnahme mit zumindest zwei im rechten Winkel zueinander verlaufende erste und zweite Anschlagflächen aufweist, gegen die in einem Stapel angeordnete Briefe mit zumindest zwei Seitenkanten durch einen Schwingungserzeuger ausrichtbar sind.
  • Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung wird der Vorteil erreicht, dass ein Stapel von Briefen gleichzeitig, d. h. in einem Arbeitsvorgang ausgerichtet werden kann, wobei aufgrund der Einwirkung der durch den Schwingungserzeuger erzeugten Kräfte auf die auszurichtenden Seiten des Briefstapels eine zuverlässige Ausrichtung erfolgt, die sämtliche in dem Stapel enthaltenen Briefe erfasst.
  • Es ist vorgsehen, dass der Schwingungserzeuger eine Schwingung in einer Schwingungsrichtung erzeugt, die einen Schwerpunkt der Aufnahme durchsetzt und im Wesentlichen parallel zu einer von dem Brief aufgespannten Ebene liegt. Dadurch wird erreicht, dass die Briefe ausschließlich einer Hin- und Herbewegung unterzogen werden, ohne dass eine Drehbewegung der Aufnahme als resultierende Bewegung erzeugt wird. Auch wird dadurch der Vorteil erreicht, dass bereits durch geringe Schwingungsamplituden ein hoher Wirkungsgrad der Ausrichtung erreicht wird.
  • Um eine besonders leichte Handhabung bei dem Einfüllen des Briefstapels in die Aufnahme zu erreichen, ist vorgesehen, dass die Aufnahme trog- bzw. rinnenförmig ausgebildet ist, wobei eine erste Anschlagfläche als Bodenfläche und eine zweite Anschlagfläche als Seitenfläche ausgebildet ist.
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die erste Anschlagfläche gegenüber einer Horizontalen in einem Neigungswinkel α im Bereich von 0 ≤ α ≤ 45°, insbesondere 10° ≤ α ≤ 30°, vorzugsweise 13° ≤ α ≤ 17° geneigt. Hierdurch wird erreicht, dass bereits aufgrund der Schwerkraft eine Vorausrichtung bezogen auf die zwei Anschlagsflächen erreicht wird.
  • Des Weiteren umfasst die Aufnahme zumindest eine dritte Anschlagfläche, die parallel oder im Wesentlichen parallel zu einer von den Briefen aufgespannten Fläche verläuft und im rechten Winkel zu der ersten und zweiten Anschlagfläche ausgerichtet ist.
  • Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit, parallel zu der dritten Anschlagfläche eine vierte Anschlagfläche vorzusehen.
  • Die Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass der Schwingungserzeuger z. B. als Unwuchtmotor oder als Magnetvibrator ausgebildet ist. Andere Schwingungserzeuger sind gleichfalls möglich. Vorzugsweise ist der Schwingungserzeuger an der Bodenfläche der Aufnahme in einem Winkel β mit 10° ≤ β ≤ 80°, insbesondere β ≍ 40° in Bezug zu der Bodenfläche angeordnet, so dass die Schwingungsrichtung den Schwerpunkt der Aufnahme durchsetzt.
  • Ferner kann über einen Frequenz- oder Schwingungsaufnehmer (Sensor) die Frequenz der Aufnahme erfasst werden, um sodann über eine Frequenzregelung bzw. Schwingbreitenregelung die Aufnahme über den Schwingungserzeuger auf eine vorgegebene Frequenz bzw. Schwingbreite einzustellen.
  • Eine weitere bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die Aufnahme als eine von dem Schwingungserzeuger lösbaren Briefbox ausgebildet ist. Diese Ausführungsform bietet den Vorteil, dass bereits in einer Briefbox vorsortierte Briefe beispielsweise der Größe C6 oder ähnliche unmittelbar an der Vorrichtung befestigbar sind, so dass ein Umsortieren der Briefe aus der Briefbox in die Aufnahme nicht notwendig ist.
  • Um die Ausrichtung der Briefe weiter zu verbessern, ist vorgesehen, dass zumindest eine, vorzugsweise alle Anschlagflächen wahlweise eine glatte wie elektrochemisch polierte Oberfläche oder eine strukturierte Oberfläche aufweisen. Die strukturierte Oberfläche kann durch z. B. eine Lack- und/oder Kunststoffbeschichtung oder durch die Verwendung eines mustergewalzten Bleches realisiert sein. Insbesondere bei einer Strukturierung der Anschlagflächen liegen die Seitenkanten der Briefe nur punktuell auf, so dass dadurch die Reibung zwischen der Seitenkante eines Briefes und der Anschlagsfläche verringert werden kann.
  • Um eine Übergabe des Briefstapels zu angrenzenden Einrichtungen einer Briefsortieranlage, beispielsweise einer Bandsortieranlage zu ermöglichen, kann vorgesehen sein, dass zumindest eine Stirnseite der Aufnahme offen ist. Dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich.
  • Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich nicht nur aus den Ansprüchen, den diesen zu entnehmenden Merkmalen - für sich und/oder in Kombination -, sondern auch aus den nachfolgenden Merkmalen eines der Zeichnung zu entnehmenden bevorzugten Ausführungsbeispiels.
  • Die einzige Figur zeigt eine Vorrichtung 10 zur Ausrichtung von Briefen 12 unterschiedlicher Größe und Geometrie, die in Form eines Stapels 14 in eine Aufnahme 16 eingelegt werden. Die Aufnahme 16 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel trogförmig ausgebildet und umfasst eine erste Anschlagfläche 18, die als Bodenfläche ausgebildet ist und eine zweite, im rechten Winkel zu der ersten Anschlagfläche 18 angeordnete Anschlagfläche 20, die als Seitenwandung der Aufnahme 16 ausgebildet ist. An den Anschlagflächen 18 und 20 liegen die Briefe 12 mit ihren Seitenkante 22 und 24 an. Die schwingungsfähig angeordnete Aufnahme 16 weist an ihrer Bodenfläche 18 einen Schwingungserzeuger wie Magnetvibrator 26 auf, der bezogen auf die Bodenfläche 18 in einem Winkel α mit α = 40° angeordnet ist, so dass eine von dem Schwingungserzeuger 26 erzeugte Schwingung entlang einer Linie 28gerichtet ist, die eine Aufnahme 16 in ihrem Schwerpunkt 30 durchsetzt.
  • Die Aufnahme 16, d. h. die Bodenfläche 18 der Aufnahme 16 ist im Ausführungsbeispiel gegenüber der Horizontalen unter einem Winkel β im Bereich 13° ≤ β ≤ 17° geneigt. Dabei kann der Winkel β eingestellt werden. Andere Winkel wie 10° ≤ β ≤ 80° sind gleichfalls möglich. Die Aufnahme 16 ist derart ausgerichtet, dass die durch die Schwingung verursachten Kräfte entlang der Linie 28 an den Randseiten 22 und 24 der Briefe 12 angreifen und auf diese Weise eine gleichmäßige Ausrichtung des Briefstapels 14 ermöglichen. Auch kann eine nicht dargestellte, parallel zur dritten Anschlagfläche 32 verlaufende vierte Anschlagfläche vorgesehen sein.
  • Die trog- bzw. rinnenförmige Aufnahme 16 ist an einer ersten Stirnseite durch eine dritte Anschlagfläche 32 verschlossen, die im rechten Winkel zu der Bodenfläche 18 und der Seitenfläche 20 verläuft. Eine weitere Stirnseite 34 ist offen, um eine Übergabe des Briefstapels 14 zu einer nicht dargestellten angrenzenden Briefsortieranlage zu ermöglichen.
  • Die Aufnahme 16 mit dem im Ausführungsbeispiel daran angebrachten Magnetvibrator 26 wird von einem Gestell 36 getragen, das auf einer Bodenfläche 38 befestigt wie verdübelt ist. Zur Steuerung des Magnetvibrators 26 ist ein Steuergerät 40 vorgesehen. Zur Bedienung der Vorrichtung 10 ist ein Fußschalter 42, Handschalter, Sensor o. ä. vorgesehen, der von einer Betriebsperson nach Einlegen eines Briefstapels 14 betätigt wird, so dass ein Rüttelvorgang in Gang gesetzt wird, der nach Ablauf einer vorbestimmten Zeit, die beispielsweise über ein Zeitglied einstellbar ist, beendet wird. Anschließend werden die ausgerichteten Briefe 12 über die Stirnseite 34 der Briefsortieranlage zugeführt.
  • Um eine effektive Ausrichtung der Briefe zu gewährleisten ist vorgesehen, dass Oberflächen 44, 46 der Anschlagflächen 18, 20, an denen die Kanten 22, 24 der Briefe 12 anliegen, entweder strukturiert sind, so dass die Briefe nur punktuell aufliegen, um somit die Reibung zu verringern, oder glatt wie poliert sind, um auf diese Weise eine besonders reibungsarme Oberfläche und Struktur zu erreichen.
  • Eine Strukturierung kann durch eine Lack- und/oder Kunststoffbeschichtung und/oder durch die Verwendung eines mustergewalzten Blechs realisiert werden. Zur Erzielung einer glatten Oberfläche kann ein elektrochemisches Polieren erfolgen.
  • Des Weiteren kann an dem Schwingungserzeuger 26 ein Sensor 29 für eine Frequenz- bzw. Schwingbreitenregelung vorgesehen sein, dessen Wirkrichtung parallel zur Stoßrichtung 28 des Schwingungserzeugers 26 verläuft. Somit kann eine Einstellung der Frequenz z. B. in der Nähe der Resonanzfrequenz oder der Schwingbreite in vorgegebener Größe erfolgen.

Claims (16)

1. Vorrichtung (10) zum Ausrichten von Briefen (12), dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10) eine Aufnahme (16) mit zumindest zwei im rechten Winkel zueinander verlaufende erste und zweite Anschlagflächen (18, 20) aufweist, gegen die in einem Stapel (14) angeordnete Briefe (12) mit zumindest zwei Seitenkanten (22, 24) durch einen Schwingungserzeuger (26) ausrichtbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingungserzeuger (26) eine Schwingung in einer Schwingungsrichtung (28) erzeugt, die einen Schwerpunkt (30) der Aufnahme (16) durchsetzt und im Wesentlichen Parallelen zu einer von dem Brief (12) aufgespannten Ebene liegt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (16) trog- bzw. rinnenförmig ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Anschlagfläche (18) als Bodenfläche und eine zweite Anschlagfläche (20) als Seitenfläche der trogförmigen Aufnahme (16) ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Anschlagfläche (18) gegenüber einer Horizontalen um einem Neigungswinkel α mit 0 ≤ α ≤ 45°, insbesondere mit 10° ≤ α ≤ 30°, vorzugsweise mit 13° ≤ α ≤ 17° geneigt ist.
6. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (16) eine dritte Anschlagsfläche (32) aufweist, die parallel oder im Wesentlichen parallel zu einer von den Briefen (12) aufgespannten Ebene verläuft und im rechten Winkel zu der ersten und zweiten Anschlagfläche (18, 20) ausgerichtet ist.
7. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (16) eine parallel zur dritten Anschlagfläche (32) verlaufende vierte Anschlagfläche aufweisen.
8. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingungserzeuger (26) z. B. als Magnetvibrator oder Unwuchtmotor ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingungserzeuger (26) an der Bodenfläche (18) der Aufnahme (16) unter einem Winkel β zu der Bodenfläche (18) angeordnet ist, wobei 10° ≤ β ≤ 80°, vorzugsweise 35° ≤ β ≤ 45°, insbesondere β ≍ 40° ist.
10. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme als eine von Schwingungserzeuger (26) lösbare Briefbox ausgebildet ist, die auf eine mit dem Schwingungserzeuger (26) fest verbundenen schwingungsfähigen Platte befestigbar ist.
11. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagflächen (18, 20) glatt und/oder strukturiert sind.
12. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagflächen (18, 20) durch eine Lack- und/oder Kunststoffbeschichtung und/oder durch Verwendung eines mustergewalzten Blechs strukturiert ist.
13. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagflächen (18, 20) poliert, insbesondere elektrochemisch poliert sind.
14. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schwingfrequenz des Magnetvibrators (26) im Bereich von vorzugsweise 25 Hz bis 100 Hz einstellbar ist.
15. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Stirnseite (34) der Aufnahme (16) offen ausgebildet ist.
16. Vorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahme (16) ein Sensor (29) wie Frequenz- bzw. Schwingungsaufnehmer zugeordnet ist, über den eine Frequenz- bzw. Schwingbreitenregelung erfolgt.
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