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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen gefärbten und/oder bedruckten Vliesstoff
aus ungesplitteten und/oder zumindest teilweise gesplitteten Mikrofasern und/oder
Mikrofilamenten aus synthetischen Polymeren enthaltend wenigstens
eine Polyesterkomponente und wenigstens eine Polyamidkomponente
und gegebenenfalls wenigstens eine Polyurethankomponente, der mit
Hilfe einer Kombination aus wenigstens einem anorganischen Pigment
und/oder wenigstens einem organischen Pigment und wenigstens einem
Bindemittel ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus gegebenenfalls vernetzten Polyalkyl(meth)acrylaten,
deren Copolymere oder Terpolymere, Copolymere oder Terpolymere aus
wenigstens einem Alkyl(meth)acrylat und/oder Styrol und/oder Vinylacetat,
Ethylen/Vinylacetat-Copolymere,
Vinylacetat/Maleinsäureester
Copolymere und aliphatischen Polyurethanen gefärbt und/oder bedruckt worden
ist, ein Verfahren zu dessen Herstellung sowie Textilien zur Ausstattung
von Transportmitteln umfassend diesen Vliesstoff.
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Textile
Materialien aus synthetischen Polymeren, wie beispielsweise Polyamid,
Polyester oder Polyurethan haben aufgrund ihrer vielfältigen ausgezeichneten
Eigenschaften eine weite Verbreitung in verschiedensten Anwendungsbereichen,
wie z. B. der Bekleidungsindustrie oder zur Ausstattung, inbesondere
zur Innenausstattung von Transportmitteln gefunden.
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Vliesstoffe
aus synthetischen Materialien, insbesondere solche Vliesstoffe,
die durch Verfestigung von ungesplitteten und/oder zumindest teilweise
gesplitteten Mikrofasern und/oder Mikrofilamenten enthaltend wenigstens
eine Polyesterkomponente und wenigstens eine Polyamidkomponente
und gegebenenfalls wenigstens eine Polyurethankomponente erhalten
werden, verfügen über Eigenschaften,
die diese Materialien zur Ausstattung von Transportmitteln besonders
gut geeignet erscheinen lassen. Beispielsweise zeichnen sich derartige
Vliesstoffe trotz ihres verhältnismäßig geringen
Gewichts durch eine ausgezeichnete Schalldämpfung aus.
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Ferner
sind diese Vliesstoffe tiefziehfähig,
so daß daraus
geformte Ausstattungsteile für
Transportmittel, wie z. B. Kraftfahrzeuge, Schienenfahrzeuge, Flugzeuge
oder Wasserfahrzeuge, hergestellt werden können.
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Der
Einsatz solcher Mikrofaservliesstoffe, insbesondere von Vliesstoffen
bestehend aus wenigstens einer Polyesterkomponente und wenigstens
einer Polyamidkomponente, im sichtbaren Bereich von Transportmitteln
scheiterte jedoch bislang daran, daß diese Vliesstoffe nur unzureichend
gefärbt
werden konnten, d. h. sie konnten die hohen Anforderungen, die in
diesen Bereichen an textile Ausstattungen bezüglich Optik in Verbindung mit
hoher Lichtechtheit bei Hitze und/oder Feuchtigkeit und gutem Anti-Fogging-Verhalten
gestellt werden, nicht erfüllen.
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Die
deutsche Auslegeschrift
DE 1719395 betrifft
Bindemittel für
die Pigmentfärbung
oder den Pigmentdruck von Textilgut auf der Grundlage von selbstvernetzenden
Polymerisaten.
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Die
DE 3109978 offenbart den
Zusatz von Polyisocyanaten als Vernetzungsmittel zu wässrigen
Pigmentdruckpasten für
den Textildruck.
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Verfahren
zur Herstellung gefärbter,
aus Polyester und Polyamid bestehender textiler Materialien unter Verwendung
von Dispersionsfarbstoff oder Pigmenten werden in der
DE 199 56 780 A1 beschrieben.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand daher darin, einen gefärbten und/oder
bedruckten Vliesstoff aus ungesplitteten und/oder zumindest teilweise
gesplitteten Mikrofasern und/oder Mikrofilamenten aus synthetischen
Polymeren enthaltend wenigstens eine Polyesterkomponente und wenigstens
eine Polyamidkomponente und gegebenenfalls wenigstens eine Polyurethankomponente
zur Verfügung
zu stellen, der sich durch eine gute Optik, sehr gute Lichtechtheit
bei Hitze und/oder Feuchtigkeit und durch geringes Fogging auszeichnet.
Des weiteren sollte die Färbung
des Vliesstoffes vorzugsweise auch eine ausreichende Beständigkeit
gegen mechanisches Reiben aufweisen.
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Diese
Aufgabe wurde durch die Bereitstellung eines gefärbten und/oder bedruckten Vliesstoffs
aus ungesplitteten und/oder zumindest teilweise gesplitteten Mikrofasern
und/oder Mikrofilamenten aus synthetischen Polymeren enthaltend
wenigstens eine Polyesterkomponente und wenigstens eine Polyamidkomponente
und gegebenenfalls wenigstens eine Polyurethankomponente gelöst, der
mit Hilfe einer Kombination aus wenigstens einem anorganischen Pigment
und/oder wenigstens einem organischen Pigment und wenigstens einem
Bindemittel ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus gegebenenfalls vernetzten Polyalkyl(meth)acrylaten,
deren Copolymere oder Terpolymere, Copolymere oder Terpolymere aus
wenigstens einem Alkyl(meth)acrylat und/oder Styrol und/oder Vinylacetat,
Ethylen/Vinylacetat-Copolymere,
Vinylacetat/Maleinsäureester
Copolymere und aliphatischen Polyurethanen gefärbt und/oder bedruckt worden
ist.
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Erfindungsgemäß können auch
Mischungen aus zwei oder mehr der vorstehend genannten Bindemittel
zum Einsatz kommen. Die vorstehend genannten Polymeren sind dem
Fachmann an sich bekannt, beispielsweise aus "Wäßrige Polymerdispersionen-Synthese,
Eigenschaften, Anwendungen",
Wiley VCH Verlag, Weinheim 1999, Seiten 25–26 und 214 sowie der
US 4,092,286 . Die entsprechenden
Beschreibungen werden hiermit als Referenz eingeführt und
gelten als Teil der Offenbarung. Die vorstehend genannten Co- und
Terpolymeren können
die jeweiligen Monomeren in verschiedenen, üblichen Mengen aufweisen.
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Eine
Vielzahl der vorstehend genannten Polymeren ist am Markt in Form
ihrer wäßrigen Dispersionen verschiedener
Konzentrationen käuflich
erhältlich
und können
in dieser Form auch zum Färben
und/oder Bedrucken des Vliesstoffes eingesetzt werden.
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Vorzugsweise
können
die den Polyalkyl(meth)acrylaten, deren Copolymeren oder deren Terpolymeren
zugrundeliegenden Monomeren ausgewählt werden aus der Gruppe bestehend
aus Methylacrylat, Ethylacrylat, Propylacrylat, n-Butylacrylat,
tert.-Butylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat, Methylmethacrylat, Ethylmethacrylat, Propylmethacrylat,
n-Butylmethacrylat, tert.-Butylmethacrylat und 2-Ethylhexylmethacrylat. Außerdem sind
Co- oder Terpolymere aus wenigstens einem der genannten Polyalkyl(meth)acrylaten
mit Styrol und/oder Vinylacetat oder Styrol/Vinylacetat–Copolymere
geeignet.
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Sofern
ein Polyalkylacrylat-Homopolymer als Bindemittel zum Einsatz kommt,
kann dies bevorzugt ein Polyethylacrylat, Poly-n-butylacrylat oder
eine Mischung dieser Polymeren sein.
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Liegt
ein Polyalkyl(meth)acrylat-Copolymer als Bindemittel vor, so kann
dies bevorzugt ausgewählt werden
aus der Gruppe bestehend aus n-Butylacrylat/Styrol-Copolymeren,
2-Ethylhexylacrylat/Methylmethacrylat-Copolymeren und Ethylacrylat/n-Butylacrylat-Copolymeren.
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Sofern
ein Polyalkyl(meth)acrylat-Terpolymer als Bindemittel eingesetzt
wird, kann dies bevorzugt aufgebaut sein aus den Monomeren Ethylacrylat,
n-Butylacrylat und Methylmethacrylat.
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Bevorzugte
aliphatische Polyurethane sind solche, deren Polyol-Komponente ein
aliphatischer Polyether und/oder ein aliphatischer Polyester und/oder
ein Polycarbonat ist.
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Unter
dem Ausdruck Färben
wird im Sinne der vorliegenden Erfindung auch die Beschichtung,
d. h. die einseitige Färbung
des eingesetzten Vliesstoffes verstanden.
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Bevorzugt
können
die organischen Pigmente ausgewählt
werden aus der Gruppe bestehend aus C.I. (Color Index) Pigment Blue
15 (74160), C.I. Pigment Blue 15.1 (74160), C.I. Pigment Blue 15.2
(74160), C.I. Pigment Blue 15.3 (74160), C.I. Pigment Blue 15.4
(74160), C.I. Pigment Green 7 (74260), C.I. Pigment Green 36 (74265),
C.I. Pigment Orange 34 (21115), C.I. Pigment Orange 36 (11780),
C.I. Pigment Orange 43 (71105), C.I. Pigment Orange 51, C.I. Pigment
Orange 73, C.I. Pigment Red 83 (75330), C.I. Pigment Red 112 (12370), C.I.
Pigment Red 122 (73915), C.I. Pigment Red 123 (71145), C.I. Pigment
Red 149 (71137), C.I. Pigment Red 202 (73907), C.I. Pigment Red
210 (12477), C.I. Pigment Violet 19 (46500), C.I. Pigment Violet
23 (51319), C.I. Pigment Violet 29 (71129), C.I. Pigment Yellow
1 (11680), C.I. Pigment Yellow 3 (11710), C.I. Pigment Yellow 6,
C.I. Pigment Yellow 17 (21705), C.I. Pigment Yellow 37, C.I. Pigment
Yellow 65 (11740), C.I. Pigment Yellow 74 (11741), C.I. Pigment
Yellow 75 (11770), C.I. Pigment Yellow 81 (21127), C.I. Pigment
Yellow 83 (21108), C.I. Pigment Yellow 109, C.I. Pigment Yellow
129 und C.I. Pigment Yellow 155.
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Die
anorganischen Pigmente können
bevorzugt ausgewählt
werden aus der Gruppe bestehend aus C.I. (Color Index) Pigment Black
7 (77266), C.I. Pigment Black 11, C.I. Pigment Blue 27 (77510),
C.I. Pigment Blue 28, C.I. Pigment Blue 29 (77007), C.I. Pigment
Brown 6, C.I. Pigment Green 17 (77288), C.I. Pigment Green 18 (77289),
C.I. Pigment Red 101 (77491), C.I. Pigment Red 102, C.I. Pigment
Red 104 (77605), C.I. Pigment Orange 21, C.I. Pigment White 6 (77891),
C.I. Pigment Yellow 34 (77603), C.I. Pigment Yellow 36 (77955),
C.I. Pigment Yellow 36.1 (77956), C.I. Pigment Yellow 42 (77492)
und C.I. Pigment Yellow 184.
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Besonders
bevorzugt ist das organische Pigment ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus C.I. Pigment Red 123, C.I. Pigment Yellow 155 und C.I. Pigment
Blue 15.1. Das anorganische Pigment ist besonders bevorzugt C.I.
Pigment White 6 und/oder C.I. Pigment Black 7.
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Erfindungsgemäß können sowohl
Kombinationen aus zwei oder mehr organischen oder aus zwei oder mehr
anorganischen Pigmenten als auch Kombination aus einem oder mehreren
organischen und einem oder mehreren anorganischen Pigmenten zum
Einsatz kommen.
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Die
anorganischen und organischen Pigmente sind an sich bekannt und
können
nach üblichen,
dem Fachmann bekannten Verfahren hergestellt werden. Sie sind beispielsweise
in Ullmann's Encylopedia
of Industrial Chemistry, Band A 20, Seiten 234 bis 360 und Seiten
371 bis 412 sowie in W. Herbst und K. Hunger, Industrielle Organische
Pigmente, Kapitel "Herstellung
und Anwendung von Pigmenten" 2.
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Auflage,
Verlag Wiley-VCH, Weinheim 1995 beschrieben. Die entsprechenden
Literaturbeschreibungen werden hiermit als Referenz eingeführt und
gelten als Teil der Offenbarung.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung besteht der zur Farbgebung eingesetzte
Vliesstoff aus ungesplitteten und/oder zumindest teilweise gesplitteten
Mikrofasern und/oder Mikrofilamenten aus wenigstens einer Polyesterkomponente
und wenigstens einer Polyamidkomponente, wobei diese beiden Komponenten
bevorzugt in einem Mengenverhältnis
von 5 bis 95 Gew.-% wenigstens einer Polyesterkomponente und 95
bis 5 Gew.-% wenigstens einer Polyamidkomponente, besonders bevorzugt
aus 15 bis 85 Gew.-% wenigstens einer Polyesterkomponente und 85
bis 15 Gew.-% wenigstens einer Polyamidkomponente und ganz besonders
bevorzugt aus 30 bis 70 Gew.-% wenigstens einer Polyesterkomponente
und 70 bis 30 Gew.-% wenigstens einer Polyamidkomponente vorliegen.
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Die
Herstellung solcher Mikrofasern bzw. Mikrofilamente enthaltend wenigstens
eine Polyesterkomponente und wenigstens eine Polyamidkomponente
und gegebenenfalls wenigstens eine Polyurethankomponente kann bevorzugt
nach Verfahren erfolgen, wie sie in der
EP 0 814 188 beschrieben werden. Die
entsprechende Beschreibung wird hiermit als Referenz eingeführt und
gilt als Teil der Offenbarung.
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Vorzugsweise
beträgt
der Titer der in dem Vliesstoff vorliegenden Mikrofasern und/oder
Mikrofilamente ≤ 1
dtex, besonders bevorzugt 0,02 bis 0,95 dtex, ganz besonders bevorzugt
0,05 bis 0,85 dtex und am meisten bevorzugt 0,1 bis 0,5 dtex.
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Die
Polyamidkomponente des Vliesstoffs ist bevorzugt Polyamid 6, Polyamid
66 oder Polyamid 11.
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Die
Polyesterkomponente des Vliesstoffs besteht vorzugsweise aus Polyethylenterephthalat,
Polypropylenterephthalat, Polybutylenterephthalat, Polymilchsäure, deren
Mischungen oder Copolyestern.
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Entsprechende
Copolyester lassen sich entweder durch teilweisen Austausch der
Säure-Komponente und/oder
der Diol-Komponente bei der Herstellung des Polyesters erhalten,
wie beispielsweise in Büttner "Basisch modifizierte
Polyesterfasern" in "Die Angewandte Makromolekulare
Chemie" 40/41, 1974,
Seiten 57–70 (Nr.
593) oder G. G. Kulkarni, Colourage, 21. August 1986, Seiten 30
bis 33 beschrieben. Die entsprechenden Literaturbeschreibungen werden
hiermit als Referenz eingeführt
und gelten als Teil der Offenbarung.
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Ebenfalls
bevorzugt kann der zur Farbgebung eingesetzte Vliesstoff als Polyesterkomponente
einen Polyester auf Basis von Milchsäure aufweisen, wie sie in der
EP 1 091 028 beschrieben
sind. Die entsprechende Beschreibung wird hiermit als Referenz eingeführt und
gilt als Teil der Offenbarung.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist der Vliesstoff ein Stapelfaservliesstoff
oder ein Spinnvliesstoff aus ungesplitteten und/oder zumindest teilweise
gesplitteten Mikrofasern und/oder Mikrofilamenten. Die Herstellung
entsprechender Vliesstoffe kann nach üblichen, dem Fachmann bekannten
Verfahren erfolgen, wie sie beispielsweise in Dr. Helmut Jörder, "Textilien auf Vliesbasis
(Nonwovens)", avr-Fachbuch,
P. Keppler Verlag KG, Heusenstamm 1977, Seiten 13 bis 20 beschrieben
sind. Die Herstellung entsprechender Spinnvliesstoffe kann bevorzugt
nach Verfahren erfolgen, wie sie in der
EP 0 814 188 beschrieben werden. Die
entsprechenden Beschreibungen werden hiermit als Referenz eingeführt und gelten
als Teil der Offenbarung.
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Das
Flächengewicht
des zur Farbgebung eingesetzten Vliesstoffs kann über einen
breiten Bereich variieren. Vorzugsweise beträgt das Flächengewicht des Vliesstoffs
15 bis 350 g/m2, besonders bevorzugt 50
bis 300 g/m2 und ganz besonders bevorzugt
80 bis 200 g/m2.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zum Färben
und/oder Bedrucken des vorstehend beschriebenen Vliesstoffes, gemäß dem der
Vliesstoff mit Hilfe einer Kombination aus wenigstens einem der
vorstehend angegebenen anorganischen Pigmente und/oder wenigstens
einem der vorstehend angegebenen organischen Pigmente und wenigstens
einem der vorstehend genannten Bindemittel behandelt wird.
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Vorzugsweise
erfolgt die Färbung
des zur Farbgebung eingesetzten Vliesstoffes gemäß dem Tauch-, Pflatsch- (Beschichtungs-),
Schaum- oder Sprühverfahren,
wie sie beispielsweise in Dr. Helmut Jörder, "Textilien auf Vliesbasis (Nonwovens)", avr-Fachbuch, P.
Keppler Verlag KG, Heusenstamm 1977, Seiten 72 bis 79 zum Aufbringen
von Bindemitteln beschrieben sind oder gemäß dem Klotzverfahren. Die entsprechende
Literatur wird hiermit als Referenz eingeführt und gilt als Teil der Offenbarung.
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Die
entsprechende Färbeflotte
kann vorzugsweise neben wenigstens einem der vorstehend angegebenen
anorganischen und/oder organischen Pigmente wenigstens eines der
vorstehend angegebenen Bindemittel und gegebenenfalls weitere übliche Hilfsmittel
enthalten. Diese Hilfsmittel können
bevorzugt ausgewählt werden
aus der Gruppe bestehend aus Vernetzern, Weichmachern, Entschäumern, Netzmitteln
und Feuchtigkeitsvermittlern. Die entsprechenden Hilfsmittel sind
dabei so auszuwählen,
daß sie
die sehr guten Fogging-Eigenschaften
sowie die Lichtechtheiten bei Hitze und/oder Feuchtigkeit des gefärbten und/oder
bedruckten Vliesstoffes nicht beeinträchtigen.
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Gemäß diesem
erfindungsgemäßen Verfahren
zum Färben
des Vliesstoffes wird eines oder mehrere der vorstehend genannten
Pigmente vorzugsweise in Kombination mit einem oder mehreren der
vorstehend genannten Bindemittel vorzugsweise durch ein kontinuierliches
Verfahren auf den zur Farbgebung eingesetzten Vliesstoff aufgebracht
und unter thermischer Behandlung nach üblichen, dem Fachmann bekannten
Methoden gegebenenfalls getrocknet und anschließend fixiert.
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Die
Bedingungen während
des Aufbringens der Pigmente und gegebenenfalls des Bindemittels,
während
des Trocknens und Fixierens können über einen
breiten Bereich variieren, ohne daß hierdurch die Färbung des
Vliesstoffes beeinträchtigt
wird.
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Vorzugsweise
erfolgt das Aufbringen der Pigmente und gegebenenfalls des Bindemittels
bei einer Temperatur von 5 bis 100°C, besonders bevorzugt 10 bis
40°C und
ganz besonders bevorzugt 15 bis 30°C. Nach dem Aufbringen erfolgt
gegebenenfalls eine Trocknung und anschließend eine Fixierung.
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Sowohl
die Trocknungsdauer als auch die Trocknungszeit können über einen
weiten Bereich variieren. Die Trocknung kann bevorzugt bei 80 bis
120°C, besonders
bevorzugt bei 90 bis 110°C
und ganz besonders bevorzugt bei 95 bis 105°C erfolgen. Die Trocknungsdauer
beträgt
vorzugweise 10 Sekunden bis 10 Minuten, besonders bevorzugt 15 Sekunden
bis 5 Minuten.
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Die
Fixiertemperatur beträgt
bevorzugt 80 bis 240°C,
besonders bevorzugt 150 bis 220°C
und ganz besonders bevorzugt 160 bis 210°C. Die Fixierzeit beträgt vorzugsweise
1 Sekunde bis 30 Minuten, besonders bevorzugt 1 bis 10 Minuten und
ganz besonders bevorzugt 2 bis 8 Minuten.
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Sofern
der Vliesstoff mit einem oder mehreren der vorstehend genannten
Pigmente bedruckt wird, kann dies nach üblichen, dem Fachmann bekannten
Druckverfahren erfolgen.
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Vorzugsweise
erfolgt das Bedrucken des beschriebenen Vliesstoffes mit einem Direktdruckverfahren, besonders
bevorzugt mit einem Filmdruckverfahren, vorzugsweise einem Rotationsfilmdruckverfahren
oder einem Flachfilmdruckverfahren, oder mit einem Ink-Jet-Druckverfahren.
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Sofern
zum Bedrucken des Vliesstoffes eine Druckpaste zum Einsatz kommt,
kann diese nach üblichen,
dem Fachmann bekannten Methoden hergestellt werden. Die entsprechende
Druckpaste kann neben wenigstens einem der vorstehend angegebenen
anorganischen und/oder organischen Pigmente und wenigstens einem
der vorstehend angegebenen Bindemittel auch weitere übliche Hilfsmittel enthalten,
die bevorzugt ausgewählt
werden können
aus der Gruppe bestehend aus Verdickungsmitteln, Vernetzern, Weichmachern, Entschäumern, Netzmitteln
und Feuchtigkeitsvermittlern. Die entsprechenden Hilfsmittel sind
dabei so auszuwählen,
daß sie
die sehr guten Fogging-Eigenschaften sowie die Lichtechtheiten bei
Hitze und/oder Feuchtigkeit des gefärbten und/oder bedruckten Vliesstoffes
nicht beeinträchtigen.
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Vorzugsweise
enthalten die Druckpasten neben wenigstens einem der vorstehend
genannten anorganischen und/oder organischen Pigmente und wenigstens
einem der vorstehend genannten Bindemittel als weitere Komponente
nur ein oder mehrere Verdickungsmittel.
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Sofern
ein Muster auf den zur Farbgebung eingesetzten Vliesstoff aufgedruckt
werden soll, geschieht dies bei den Direktdruckverfahren mit Ausnahme
des Ink-Jet-Verfahrens
vorzugsweise unter Verwendung einer entsprechenden Druckschablone.
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Das
geeignete Bindemittel kann vor, während oder nach dem Aufbringen
eines oder mehrerer der vorstehend genannten anorganischen und/oder
organischen Pigmente auf den zur Farbgebung eingesetzten Vliesstoff
aufgebracht werden. Vorzugsweise wird das Bindemittel gleichzeitig
mit dem jeweils eingesetzten Pigment auf den Vliesstoff aufgebracht.
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Sofern
der Vliesstoff mit Hilfe des Ink-Jet-Verfahrens bedruckt wird, wird
das Bindemittel vorzugsweise zusammen mit dem Pigment oder nach
dem Pigment aufgebracht, wobei im letzteren Fall die Aufbringung
des Bindemittels mit Hilfe eines der vorstehend genannten Färbe- oder
Druckverfahren auf den Vliesstoff erfolgt.
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Vorzugsweise
schließt
sich dem Bedrucken des beschriebenen Vliesstoffs mit einem oder
mehreren der vorstehend genannten Pigmente gegebenenfalls eine Trockung
unter den oben angegebenen Bedingungen sowie eine Fixierung der
Pigmente auf dem Vliesstoff unter den oben angegebenen Bedingungen
an.
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Vorzugsweise
kann sich an das Färben
und/oder Bedrucken des Vliesstoffes ein Reinigungschritt anschließen. Zur
Reinigung wird der Vliesstoff vorzugsweise mit Wasser, gegebenenfalls
unter Zusatz eines geeigneten foggingarmen Waschmittels gespült. Geeignete
Waschmittel sind beispielsweise in "Der neue THK-Textilhilfsmittelkatalog
2000", Seiten 98
bis 109 und Seiten 277 bis 293, 2000, Deutscher Fachverlag, Frankfurt
am Main beschrieben. Die entsprechenden Literaturbeschreibungen
werden hiermit als Referenz eingeführt und gelten als Teil der
Offenbarung.
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Die
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
gefärbten
und/oder bedruckten Vliesstoffe aus ungesplitteten und/oder zumindest
teilweise gesplitteten Mikrofasern und/oder Mikrofilamenten aus
synthetischen Polymeren enthaltend wenigstens eine Polyesterkomponente
und wenigstens eine Polyamidkomponente und gegebenenfalls wenigstens
eine Polyurethankomponente zeichnen sich durch hervorragende Lichtechtheit
bei Hitze und/oder Feuchtigkeit sowie durch ein ausgezeichnetes
Anti-Fogging-Verhalten aus.
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Ferner
zeigt die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
erzielte Färbung
eine ausreichende Beständigkeit
gegen mechanisches Reiben.
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Die
erfindungsgemäßen Vliesstoffe
eignen sich daher ausgezeichnet zur Ausstattung von Transportmitteln,
vorzugsweise zur Innenausstattung von Transportmitteln, besonders
bevorzugt zur Innenausstattung von Kraftfahrzeugen, Schienenfahrzeugen,
Flugzeugen oder Wasserfahrzeugen.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind daher Textilien
zur Ausstattung von Transportmitteln umfassend wenigstens einen
erfindungsgemäßen gefärbten und/oder
bedruckten Vliesstoff.
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Besonders
bevorzugt sind Textilien zur Innenausstattung von Kraftfahrzeugen,
Schienenfahrzeugen, Flugzeugen oder Wasserfahrzeugen umfassend wenigstens
einen erfindungsgemäßen gefärbten und/oder bedruckten
Vliesstoff.
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Vorzugweise
ist die Textilie ein Sitzbezug, eine Seitenverkleidung, ein Himmel,
ein Teppich oder eine Ablage.
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Die
Lichtechtheit der erfindungsgemäß gefärbten und/oder
bedruckten Vliesstoffe bei Hitze wurden gemäß der DIN 75202, die Lichtechtheit
bei Feuchtigkeit gemäß der SAEJ
1885 bestimmt. Die Fogging-Eigenschaften der Vliesstoffe wurden
gemäß der DIN
75201, die Beständigkeit
gegenüber
mechanischem Reiben gemäß der EN
ISO 105 X12 bestimmt. Die entsprechenden Beschreibungen werden hiermit
als Referenz eingeführt
und gelten als Teil der Offenbarung.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen erläutert. Diese
Erläuterungen
sind lediglich beispielhaft und schränken den allgemeinen Erfindungsgedanken
nicht ein.
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Beispiele:
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Beispiel 1:
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Ein
Spinnvliesstoff mit einem Flächengewicht
von 100 g/m2 bestehend aus zum Teil gesplitteten
Mikrofasern aus 65 Gew.-% Polyethylenterephthalat und 35 Gew.-%
Polyamid 66 mit einem Titer von ca. 0,95 dtex wurde im Rotationsfilmdruckverfahren
mit einer Druckpaste, die neben 999,5 g/kg einer Stammpaste – bestehend
aus 784,5 g/kg Wasser, 200 g/kg des Bindemittels Acronal® A
420S (BASF Ludwigshafen), einer wäßrigen Dispersion eines thermisch
vernetzbaren Polymers basierend auf Ethylacrylat, 50 Gew.-%ig, 7
g/kg des Fixiermittels Helizarin® Fixierer
LF (BASF, Ludwigshafen) auf Basis von N-Methoxymelamin, 8 g/kg des Verdickungsmittels
Lutexal® HIT
(BASF Ludwigshafen) auf Basis von Polyacrylat, 0,5 g/kg des Braun-Pigments
C.I. Pigment Red 101 enthielt, bedruckt. Die jeweils angegebenen
Mengen beziehen sich auf die Druckpaste. Anschließend wurde
der so bedruckte Vliesstoff bei 100°C für 150 Sekunden getrocknet und
bei 160°C während 5
Minuten mit Heißluft
fixiert.
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Die
entsprechenden Fogging-Werte sowie die Lichtechtheiten des so bedruckten
Vliesstoffes sind in der Tabelle 1 angegeben.
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Beispiel 2:
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Ein
Spinnvliesstoff mit einem Flächengewicht
von 100 g/m2 bestehend aus zum Teil gesplitteten
Mikrofasern aus 70 Gew.-% Polyethylenterephthalat und 30 Gew.-%
Polyamid 66 mit einem Titer von ca. 0,15 dtex wurde im Rotationsfilmdruckverfahren
mit einer Paste, die neben 999,5 g/kg einer Stammpaste – bestehend
aus 880,5 g/kg Wasser, 100 g/kg des Bindemittels Fixative® AFS
51807 (Sun Chemical, Køge,
Dänemark)
auf Basis eines Polyacrylats, 7 g/kg des Fixiermittels Helizarin® Fixierer
LF (BASF, Ludwigshafen) auf Basis von N-Methoxymelamin, 4 g/kg Ammoniak
25 Gew.-%ig, 8 g/kg des Verdickungsmittels Emulgator A (Sun Chemical,
Køge,
Dänemark)
auf Basis von Polyacrylat, – 0,5
g/kg des Schwarz-Pigments C.I. Pigment Black 7 enthielt, bedruckt.
Die jeweils angegebenen Mengen beziehen sich auf die Druckpaste.
Anschließend wurde
der so bedruckte Spinnvliesstoff bei 100°C für 150 Sekunden getrocknet und
bei 160°C
während
5 Minuten mit Heißluft
fixiert.
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Die
entsprechenden Fogging-Werte sowie die Lichtechtheiten des so bedruckten
Vliesstoffes sind in der Tabelle 1 angegeben.
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Beispiel 3:
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Ein
Spinnvliesstoff mit einem Flächengewicht
von 100 g/m2 bestehend aus zum Teil gesplitteten
Mikrofasern aus 70 Gew.-% Polyethylenterephthalat und 30 Gew.-%
Polyamid 66 mit einem Titer von ca. 0,15 dtex wurde im Rotationsfilmdruckverfahren
mit einer Druckpaste, die neben 990 g/kg einer Stammpaste – bestehend
aus 784,5 g/kg Wasser, 200 g/kg des Bindemittels Acronal® DS
6219 (BASF, Ludwigshafen), einer wäßrigen Dispersion eines Copolymers
aus 2-Ethylhexylacrylat und Methylmethacrylat, 50 Gew.-%ig, 7 g/kg des
Fixiermittels Helizarin® Fixierer LF (BASF, Ludwigshafen)
auf Basis von N-Methoxymelamin, 8 g/kg des Verdickungsmittels Lutexal® Hit
auf Basis von Polyacrylat, – 0,5
g/kg des Grün-Pigments
C.I. Pigment Green 7 enthielt, bedruckt. Anschließend wurde
der so bedruckte Spinnvliesstoff bei 100°C für 150 Sekunden getrocknet und
bei 160°C
während
5 min mit Heißluft
fixiert.
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Die
entsprechenden Fogging-Werte sowie die Lichtechtheiten des so bedruckten
Vliesstoffes sind in der Tabelle 1 angegeben.
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Beispiel 4:
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Ein
Spinnvliesstoff mit einem Flächengewicht
von 100 g/m2 bestehend aus zum Teil gesplitteten
Mikrofasern aus 70 Gew.-% Polyethylenterephthalat und 30 Gew.-%
Polyamid 66 mit einem Titer von ca. 0,15 dtex wurde mittels Rotationsrasterdruckverfahren
mit 100 g der Polyurethan-Dispersion RU-4049 (Stahl, Waalwijk, Niederlande),
40–50
Gew.-%-ig auf Basis eines aliphatischen Polyethers, 5 g des Vernetzers
XR 5580 (Firma Stahl, Waalwijk, Niederlande) auf Basis von Carbodiimid,
5 g Wasser, 0,2 g des Entschäumers
DF-2459 (Firma Stahl, Waalwijk, Niederlande) auf Basis von Polyacrylat,
5,6 g des C.I. Pigment White 6 und 0,4 g Pigment Black 7 bedruckt.
Der so bedruckte Spinnvliesstoff wurde anschließend bei 150°C während 2
Minuten fixiert.
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Die
entsprechenden Fogging-Werte sowie die Lichtechtheiten des so bedruckten
Vliesstoffes sind in der Tabelle 1 angegeben. Tabelle 1:
Beispiel
Nr. | Fogging
nach DIN 75201 | Lichtechtheit
nach DIN 75202* |
| gravimetrisch | reflektometrisch | |
1 | 0,24
mg | 96
% | 4–5 |
2 | 0,39
mg | 92% | 5 |
3 | 0,43
mg | 93
% | 4–5 |
4 | 0,28
mg | 96
% | 5 |
- * Note nach dem Graumaßstab
- 1 sehr schlecht
- 5 sehr gut