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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Tintenstrahlbedrucken von Gewebe,
das aus Synthetik- und Cellulosefasern zusammengesetzt ist, sowie
mittels Tintenstrahl bedruckte Gegenstände, die durch das Tintenstrahldruckverfahren
erhalten wurden.
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Hintergrund
der Erfindung
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Es
sind bestimmte Techniken bekannt, die ermöglichen, dass aus Polyester-
und Cellulosefasern zusammengesetzte Gewebe im Allgemeinem mit guter
Farbechtheit gefärbt
werden, wenn man Dispersions- und Reaktionsfarbstoffe verwendet.
Inzwischen ist bereits als Stand der Technik bekannt, dass Polyesterfasergewebe
im allgemeinen mit Dispersionsfarben unter Einsatz eines Tintenstrahlsystems
gefärbt
werden kann, indem man das Gewebe vor dem Tintenstrahlfärben mit
einer sauren Lösung
behandelt.
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Nach
dem Stand der Technik wird ein ähnliches
Tintenstrahlfärbesystem
auch bei Gewebe aus Cellulosefasern angewendet, vorausgesetzt, das
Gewebe wird vor dem Tintenstrahlfärben mit einer basischen Lösung behandelt.
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Allerdings
tritt bei der Anwendung dieses Systems des Standes der Technik bei
Gewebe, das aus Synthetik- und Cellulosefasern zusammengesetzt ist,
ein Problem auf. Wenn das Gewebe vor dem Tintenstrahlfärben mit
einer basischen Lösung
behandelt wird, weil die größere Beachtung
den Reaktionsfarbstoffen in der Tinte für seine Cellulosekomponente
gilt, werden die Dispersionsfarbstoffe in der Tinte für seine
synthetische Komponente aufgrund ihrer Alkalinität darauf instabil. Dadurch
wird es schwierig, dieses Gewebe mit guter Reproduzierbarkeit der
Farbgebung zu färben.
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Wenn
dagegen das Gewebe vor dem Tintenstrahlfärben mit einer sauren Lösung behandelt
wird, weil die Dispersionsfarben in der Tinte für seine synthetische Komponente
stärker
berücksichtigt
werden, werden die Reaktionsfarbstoffe in der darauf aufgebrachten
Tinte durch seine Azidität
beeinträchtigt
und ihre Affinität für seine
Cellulosekomponente wird schlechter. Dadurch wird es schwierig,
es mit einer zufriedenstellenden Farbtönungstiefe zu versehen.
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Um
das vorstehende Problem zu lösen,
wurden Machbarkeitsstudien durchgeführt, um festzustellen, ob ein
solches Gewebe in zwei Verfahren durch Tintenstrahldrucken gefärbt werden
kann. Allerdings wurde dieses Verfahren noch nicht praktisch angewendet,
weil es mit Problemen wie hohen Kosten und einer schlechten Reproduzierbarkeit
behaftet ist.
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Bei
einem weiteren Ansatz zur Lösung
dieses Problems wurden Untersuchungen zur Entwicklung von gegen
Basen beständigen
Dispersionsfarben und Reaktionsfarbstoffen, die in der Lage sind,
Cellulosefasern in einem sauren pH-Bereich zu färben, durchgeführt. Allerdings
ist keiner der derzeit erhältlichen
Farbstoffe in Bezug auf die Farbtönungstiefe und Leuchtkraft
zufriedenstellend.
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Als
spezifische Beispiele für
den vorstehenden Ansatz hat das japanische Patent JP-A-56-4784 ein Verfahren
zum Färben
von Cellulosefaser unter Verwendung eines Farbstoffs offenbart,
der eine oder mehrere S-Trizinylgruppen mit einem quaternären Stickstoffsubstituenten
enthält.
Dadurch entfällt
die Notwendigkeit für die
Verwendung eines sauren Bindemittels.
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Als
weiteres Beispiel offenbart die veröffentlichte japanische Patentanmeldung
JP-A-58-186682 ein Verfahren zum Färben von Cellulosefasergewebe
unter Verwendung eines Farbstoffs, der eine oder mehrere S-Triazinylgruppen
mit Nicotinsäure
in einem pH-Bereich van schwach sauer bis basisch enthält.
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Ähnlich offenbart
JP-A-5-209375 ein Verfahren zum Färben von Cellulosefasergewebe
unter Verwendung eines Farbstoffs, der eine oder mehrere S-Triazinylgruppen
mit einem Pyridinderivat in einem pH-Bereich von schwach sauer bis
neutral enthält.
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Alle
diese Verfahren basieren auf der Verwendung eines Reaktionsfarbstoffs,
der eine Triazinylgruppe enthält,
in die ein Substituent eingeführt
wurde, um das Färben
von Cellulosefasern durch herkömmliche Druck-
und Exhaustierungsfärbeverfahren
zu erreichen.
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Jedoch
hat sich bestätigt,
dass es bei der bloßen
Anwendung eines solchen Verfahrens auf das Bedrucken von Gewebe,
das aus Synthetik- und Cellulosefasern zusammengesetzt ist, mittels
Tintenstrahl nicht gelingt, es mit einer zufriedenstellenden Farbtönungstiefe,
Leuchtkraft und Gleichmäßigkeit
zu bedrucken.
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Aufgabe der
Erfindung
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Es
ist daher eine Aufgabe der Erfindung, die vorstehenden Probleme
des Standes der Technik zu lösen
und somit ein Verfahren zur Verfügung
zu stellen, mit dem Farbstoffe enthaltende Druckfarbe auf Gewebe aufgebracht
wird, das aus Synthetik- und Cellulosefasern zusammengesetzt ist,
und zwar unter Verwendung eines Tintenstrahlsystems, um das Gewebe
mit guter Farbtönungstiefe
und Leuchtkraft zu bedrucken. Außerdem sollen durch Tintenstrahl
bedruckte Gegenstände,
die durch das Tintenstrahldruckverfahren erhalten wurden, zur Verfügung gestellt
werden.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
Erfindung hat folgende Bestandteile, um die vorstehenden Aufgaben
zu lösen.
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Unter
einem ersten Aspekt beruht die Erfindung auf einem Verfahren zum
Tintenstrahlbedrucken von Gewebe, das aus Cellulose- und Synthetikfasern
besteht, unter Verwendung von Reaktions- und Dispersionsfarbstoffen.
Dieses Verfahren umfasst die Behandlung des Gewebes mit einer sauren
wässrigen
Dispersion, die eine mit Cellulose reaktive Verbindung, wasserlösliches
Polymer und eine nicht wasserlösliche
inaktive organische Verbindung mit einem Schmelzpunkt von 40°C bis 150°C enthält, und
das Trocknen desselben vor dem Tintenstrahldruck.
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Unter
einem zweiten Aspekt beruht die Erfindung auf einem Tintenstrahldruckverfahren
gemäß dem ersten
Aspekt der vorliegenden Erfindung, bei dem die mit Cellulose reaktive
Verbindung eine stickstoffhaltige organische Verbindung ist.
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Unter
einem dritten Aspekt beruht die Erfindung auf einem Tintenstrahldruckverfahren
gemäß dem ersten
oder zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung, bei dem die mit
Cellulose reaktive Verbindung eine alicyclische oder aromatische
Verbindung mit einem oder zwei Stickstoffatomen in ihrem Ringelement
ist.
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Unter
einem vierten Aspekt beruht die Erfindung auf einem Tintenstrahldruckverfahren
nach dem ersten bis dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung, bei
dem die mit Cellulose reaktive Verbindung mindestens eine Verbindung,
ausgewählt
unter Pyridincarbonsäure
und Pyridincarbonsäureamid
als Verbindungen, enthält.
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Unter
dem fünften
Aspekt beruht die Erfindung auf einem Tintenstrahldruckverfahren
gemäß dem ersten
bis vierten Aspekt der vorliegenden Erfindung, bei dem die nicht
wasserlösliche
inaktive organische Verbindung mindestens eine aus Kohlenwasserstoffwachs,
Fettsäureamid
und Estern mehrwertiger Alkohole mit Fettsäuren als Verbindungen ausgewählt wird.
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Unter
dem sechsten Aspekt beruht die Erfindung auf einem Tintenstrahlverfahren
gemäß dem ersten bis
fünften
Aspekt der vorliegenden Erfindung, bei dem die Synthetikfaser eine
Polyester- oder Acetatfaser ist.
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Unter
dem siebten Aspekt beruht die Erfindung auf mittels Tintenstrahl
bedruckten Gegenständen,
die durch ein Tintenstrahldruckverfahren gemäß einem der Aspekte eins bis
sechs der vorliegenden Erfindung erhalten wurden.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die
Erfindung wird im Folgenden genauer veranschaulicht. Dazu verwendet
man eine Polyester/Cellulose-Mischung als Beispiel für das unter
die Erfindung fallende Gewebe.
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Die
Reaktion zwischen einem Reaktionsfarbstoff und Cellulosefaser läuft bekanntlich über die
Ionisierung der Cellulosefaser zu Cell-O– (Celluloseion),
um eine nucleophile Substitutionsreaktion oder nucleophile Additionsreaktion
mit dem Reaktionsfarbstoff durchzuführen.
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Die
Ionisierung der Cellulosefaser in Wasser zu Cell-O– erfolgt
nach einem Anstieg des pH des Wassers in einem solchen Ausmaß, dass
die Konzentration des darin befindlichen Ions, die 3 × 10–6 beträgt, wenn sein
pH 7 ist, um das Tausendfache auf 3 × 10–3 ansteigt,
wenn sein pH auf 10 erhöht
wird.
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Diese
Erhöhung
der Ionisierung der Cellulosefaser in Wasser als Ergebnis eines
Anstiegs seines pH ist vermutlich für den Anstieg der Reaktionsgeschwindigkeit zwischen
der Faser und einem Reaktionsfarbstoff um das 100- bis 100,000-Fache
verantwortlich, was dazu führt,
dass das Färben
des Cellulosefasergewebes mit Reaktionsfarbstoffen im Allgemeinem
im pH-Bereich von 9 bis 12 unter basischen Bedingungen erfolgt.
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Jedoch
stellt das Färben
von Polyesterfasergewebe mit Dispersionsfarben unter dem vorstehenden pH
ein Problem dar, weil das Gewebe mit schlechter Farbreproduzierbarkeit
und Gleichmäßigkeit
gefärbt
wird. (Polyesterfasergewebe wird im Allgemeinen mit Dispersionsfarben
in einem pH-Bereich von sauer bis neutral gefärbt, was ein zufriedenstellendes
Färben
zulässt.)
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Dies
deutet darauf hin, dass das Bedrucken von Gewebe, das aus Polyester-
und Cellulosefasern zusammengesetzt ist, mit einer zufriedenstellenden
Farbtönungstiefe
und Leuchtkraft durch ein Tintenstrahlsystem die Aktivierung in
einem pH-Bereich
von sauer bis neutral erfordert, um seine Ionisierung zu Celluloseionen
für die
Reaktion mit reaktiven Farbstoffen bei einer höheren Geschwindigkeit zu erhöhen.
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Die
mit Cellulose reaktive Verbindung, von der in der Erfindung die
Rede ist, ist selbst in einem pH-Bereich von schwach sauer bis neutral
effektiv bei der Erhöhung
der Reaktionsgeschwindigkeit zwischen Reaktionsfarben und Cellulosefasern.
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Der
Mechanismus, durch den die erfindungsgemäße mit Cellulose reaktive Verbindung
wirkt, um die vorstehend beschriebene Wirkung zu erzielen, wurde
noch nicht identifiziert. Allerdings gibt es zwei hypothetische
Mechanismen, die für
die Wirkung der erfindungsgemäßen mit
Cellulose reaktiven Verbindung bei der Färbung von Cellulosefaser mit
einem Reaktionsfarbstoff in Frage kommen. Einer beruht auf der Reaktion
der mit Cellulose reaktiven Verbindung mit der Cellulosefaser, die
bewirkt, dass sie mit ihren Ionen aktiviert wird oder die Anzahl
aktivierter Stellen ansteigt. Dadurch kann der Reaktionsfarbstoff
durch nucleophile Substitution oder Additionsreaktion eine kovalente
Bindung damit bilden und sie färben.
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Der
andere beruht auf der Reaktion der mit Cellulose reaktiven Verbindung
mit dem reaktiven Farbstoff, die bewirkt, dass erstere mit positiven
Ionen elektrisch geladen wird. Dadurch wird die Substantivität des Reaktionsfarbstoffs
zur mit negativen Ionen elektrisch geladenen Cellulosefaser erhöht.
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Deshalb
geht man davon aus, dass die Verwendung der erfindungsgemäßen mit
Cellulose reaktiven Verbindung beim Bedrucken von aus Cellulose-
und Polyesterfasern zusammengesetztem Gewebe mit Reaktions- und
Dispersionsfarbstoffen durch ein erfindungsgemäßes Tintenstrahlsystem die
Wirkung gemäß den beiden
vorstehend erwähnten
synergetischen Mechanismen zulässt.
Dadurch steigt die Reaktionsgeschwindigkeit zwischen dem Reaktionsfarbstoff
und der Cellulosefaser selbst in einem pH-Bereich von schwach sauer
bis neutral, ohne das Färben
der Polyesterfaser mit dem Dispersionsfarbstoff zu beeinträchtigen,
so dass das Gewebe mit zufriedenstellender Farbeinheitlichkeit und
Reproduzierbarkeit gefärbt
werden kann.
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Erfindungsgemäß muss das
Gewebe mit einer sauren wässrigen
Dispersion, die eine mit Cellulose reaktive Verbindung, ein wasserlösliches
Polymer und eine nicht in Wasser lösliche inaktive organische
Verbindung mit einem Schmelzpunkt von 40°C bis 150°C enthält (nachstehend als "Vorbehandlungslösung" bezeichnet), behandelt
werden, ehe man sie dem Bedrucken mittels Tintenstrahl unterzieht.
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Das
in der Erfindung brauchbare wasserlösliche Polymer ist ein Polymer,
das als Tintenhaltemittel fungieren kann. Solche Polymere umfassen
ohne Einschränkung
Carboxymethylcellulose, Natriumalginat, Guargummi, Johannisbrotgummi,
Gummi arabicum, Kristallgummi, Methylcellulose, Polyacrylamid, Stärke, Natriumpolyacrylat,
Natriumpolystyrolsulfonat, Hydroxyethylcellulose, Polyvinylalkohol
und andere als Tintenhaltemittel bekannte wasserlösliche Polymere.
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Unter
diesen Polymeren werden Carboxymethylcellulose oder Natriumalginat
mit einem hohen Substitutionsgrad oder ein Gemisch aus beiden für die Erfindung
insofern besonders bevorzugt, als sie bewirken, dass Gewebe mit
hoher Farbtönungstiefe,
Beständigkeit
und Leuchtkraft bedruckt werden kann.
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Erfindungsgemäß enthält die Vorbehandlungslösung normalerweise
ein solches wasserlösliches
Polymer bei einer Konzentration von 0,3 bis 10,0 Gew.-%.
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Die
vorstehend erwähnte
in der Erfindung brauchbare mit Cellulose reaktive Verbindung bezeichnet eine
chemische Verbindung, die dazu dient, die Reaktion zwischen einem
Reaktionsfarbstoff und einer Cellulosefaser zu beschleunigen. Solche
chemischen Verbindungen umfassen ohne Einschränkung Verbindungen auf Pyridinbasis,
Pyrazinbasis, Chinolinbasis, Piperidinbasis, Piperazinbasis sowie
andere alicyclische oder aromatische Verbindungen, die jeweils ein
oder zwei Stickstoffatome als Ringelement aufweisen, sowie Verbindungen
auf Aminosäurebasis.
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Die
bevorzugten Verbindungen auf Pyridingrundlage umfassen Pyridincarbonsäureverbindungen
wie Picolinsäure,
Nicotinsäure,
Isonicotinsäure,
Dinicotinsäure
und Dipicolinsäure,
Pyridincarbonsäureamidverbindungen
wie Nicotinsäureamid
und Picolinsäureamid,
Methylpyridinverbindungen wie Pyridinmethanol, α-Picolin- und β-Picolin
sowie Aminopyridinverbindungen wie Pyridylamin und Dimethylpyridinamin.
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Die
bevorzugten Verbindungen auf Pyrazingrundlage umfassen Pyrazincarbonsäureverbindungen
wie Pyrazinmonocarbonsäure,
Pyrazindicarbonsäure
und Carbamoylpyrazincarbonsäure
sowie Methylpyrazinverbindungen wie Dimethylpyrazin und Methylpyrazin.
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Die
bevorzugten Verbindungen auf Chinolingrundlage umfassen Methylchinolinverbindungen
wie Hydroxychinaldin, Methylcarbostyryl und Chinaldin sowie Chinolincarbonsäureverbindungen
wie Chinaldinsäure, Kynursäure und
Chininsäure.
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Die
bevorzugten Verbindungen auf Piperidingrundlage umfassen Methylpiperidinverbindungen
wie 2-Pipecolin, 3-Pipecolin und 4-Pipecolin sowie Piperidincarbonsäureverbindungen
wie Pipecolinsäure,
Nipecotinsäure
und Isonipecotinsäure.
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Die
bevorzugten Verbindungen auf Piperazingrundlage umfassen Dimethylpiperazin,
Pyrimidylpiperazin, 2-Methylpiperazin und Aminomethylpiperazin.
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Die
bevorzugten Verbindungen auf Aminosäuregrundlage umfassen L-Alanin,
Glycin, Glutamin und L-Prolin.
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Unter
diesen Verbindungen werden Verbindungen auf Pyridingrundlage, insbesondere
Pyridincarbonsäure-
und Pyridincarbonsäureamidverbindungen
für die
Erfindung stärker
bevorzugt, da sie besonders effektiv bei der Beschleunigung der
Reaktion zwischen Reaktionsfarbstoffen und Cellulosefaser sind.
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Erfindungsgemäß enthält die Vorbehandlungslösung vorzugsweise
die mit Cellulose reaktive Verbindung in einer Konzentration von
0,3 bis 5,0 Gew.-%.
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In
der Erfindung wird die vorstehend erwähnte mit Cellulose reaktive
Verbindung zusammen mit einer nicht wasserlöslichen inaktiven organischen
Verbindung als Inhaltsstoffe der Vorbehandlungslösung verwendet, die vor dem
Bedrucken des Gewebes mittels Tintenstrahldruck auf das aus Cellulose-
und Polyesterfasern zusammengesetzte Gewebe aufgebracht wird, damit
es mit zufriedenstellender Farbtönungstiefe
und Leuchtkraft mittels Tintenstrahl bedruckt werden kann.
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Dafür gibt es
folgenden Grund: Das gleichzeitige Tintenstrahldrucken auf Cellulosefasern,
die hydrophil sind, und Polyesterfasern, die hydrophob sind, führt zu Unterschieden
in beiden Fasern bezüglich
ihrer Absorption, Penetration und einer anderen Verarbeitung der
auf sie aufgebrachten Druckfarbe. Dadurch wird das Problem ausgelöst, dass
sie mit nur mit schlechter Farbeinheitlichkeit und Gleichmäßigkeit
durch Tintenstrahl bedruckt werden können.
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Erfindungsgemäß ermöglicht das
Aufbringen der Vorbehandlungslösung,
die eine nicht wasserlösliche inaktive
organische Verbindung enthält,
auf ein aus Cellulose- und Polyesterfasern zusammengesetztes Gewebe
vor dem Bedrucken mittels Tintenstrahl, dass die nicht wasserlösliche inaktive
organische Verbindung nicht nur allein wirkt, sondern auch in Interaktion
mit den anderen Komponenten der vorstehend definierten Vorbehandlungslösung, um
seine Oberfläche
zu glätten,
während
die Oberfläche
sowohl der Cellulose- als auch der Polyesterfasern hydrophob gemacht
wird, so dass die Druckfarbe gleichmäßig aufgebracht werden kann.
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Die
erfindungsgemäße nicht
wasserlösliche
inaktive Verbindung dient auch dazu zu verhindern, dass die Wasserkomponente
der auf das Gewebe aufgebrachten Druckfarbe bis in sein Inneres
durchdringt. Vielmehr verbleibt sie an der Oberfläche der
auf dem Gewebe ausgebildeten Druckfarbenaufnahmeschicht.
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Die
vorstehend beschriebene Wirkung der erfindungsgemäßen nicht
wasserlöslichen
inaktiven organischen Verbindung macht es möglich, dass mit der sie enthaltenden
erfindungsgemäßen Vorbehandlungslösung behandeltes
Gewebe mittels Tintenstrahl mit hoher Farbtönungstiefe bedruckt werden
kann. Dabei blutet nur wenig Druckfarbe aus den gedruckten Mustern
auf dem Gewebe aus.
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Die
nicht wasserlösliche
inaktive organische Verbindung, von der in der Erfindung die Rede
ist, ist ein anorganisches Monomer, Oligomer oder ein Polymer mit
niedrigem Molekulargewicht mit einem Schmelzpunkt von 40°C bis 150°C, dessen
zahlenmittleres Molekulargewicht normalerweise 10.000 oder weniger,
vorzugsweise 5.000 oder weniger, stärker bevorzugt 100 bis 2.000
beträgt.
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Alle
nicht wasserlöslichen
inaktiven organischen Verbindungen, deren zahlenmittleres Molekulargewicht über 10.000
liegt, sind für
die Erfindung ungeeignet, weil sie nicht nur einen hohen Schmelzpunkt
haben, sondern sich auch schwierig in Wasser emulgieren und dispergieren
lassen, um als Inhaltsstoff der Vorbehandlungslösung verwendet zu werden.
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Alle
organischen Monomere, Oligomere oder Polymere mit niedrigem Molekulargewicht,
deren Schmelzpunkt unter 40°C
liegt, stellen ein Problem dar, wenn sie als erfindungsgemäße nicht
wasserlösliche inaktive
organische Verbindung verwendet werden sollen, weil sie sowohl beim
Aufbringen als auch bei der Lagerung instabil sind. Umgekehrt erfordert
eine ähnliche
Verbindung mit einem Schmelzpunkt von mehr als 150°C, dass das
mit der die Verbindung enthaltenden Vorbehandlungslösung behandelte
Gewebe bei hoher Temperatur wärmebehandelt
werden muss, damit sie schmilzt, was nicht nur Probleme mit dem
Vergilben oder einem Abbau des Gewebes verursachen, sondern auch
seine Struktur schädigen
kann.
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Zu
den nicht wasserlöslichen
inaktiven organischen Verbindungen, die in der Erfindung brauchbar sind,
gehören
synthetisches Harz mit niedrigem Molekulargewicht, Kohlenwasserstoffwachs,
natürliches Wachs,
höheres
Fettsäureamid,
höherer
Alkohol und Ester mehrwertiger Alkohole mit Fettsäuren als
Verbindungen. Genauer gesagt umfassen die bevorzugten nicht wasserlöslichen
synthetischen Harzverbindungen mit niedrigem Molekulargewicht Nylon
und Polyvinylchlorid mit niedrigem Molekulargewicht. Die bevorzugten Kohlenwasserstoffwachsverbindungen
umfassen niedere Alkylenpolymere wie Polyethylen, Paraffinwachs und
Polyethylenwachs und petrochemische synthetische Wachse wie mikrokristallines
Wachs, Petrolat und Fischer-Tropsch-Wachs. Die bevorzugten natürlichen
Wachsverbindungen umfassen pflanzliche Wachse wie Carnaubawachs,
Candellillawachs, Reiswachs und japanisches Tollonwachs sowie Mineralwachse
wie Montanwachs, Ozokerit und Ceresin. Die bevorzugten Ester mehrwertiger
Alkohole mit Fettsäuren
als Verbindungen umfassen Ethylenbisstearinsäureamid, Stearinsäureamid, Ölsäureamid,
Methylolstearinsäureamid
und 12-Hydroxystearinsäureamid.
Die bevorzugten höheren
Alkoholverbindungen umfassen Ethoxycetylalkohol und Ethoxystearylalkohol.
Die bevorzugten höheren
Ester mehrwertiger Alkohole mit Fettsäuren als Verbindungen umfassen
Glycerinoleat, Glycerinstearat, Propylenglycolstearat, Ethylenglycolstearat
und 12-Hydroxystearat. Von diesen Verbindungen werden Kohlenwasserstoffswachs,
höheres
Fettsäureamid
und Ester mehrwertiger Alkohole mit Fettsäuren als Verbindungen stärker bevorzugt.
Von diesen wird ein Gemisch von Kohlenwasserstoffwachs und einer
aus dem Rest ausgewählten
Verbindung am meisten bevorzugt, weil es sich in Wasser ausgezeichnet
emulgieren und dispergieren lässt,
um als Inhaltsstoff der erfindungsgemäßen Vorbehandlungslösung verwendet
zu werden
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Die
erfindungsgemäße Vorbehandlungslösung enthält vorzugsweise
die nicht wasserlösliche
inaktive organische Verbindung in einer Konzentration von 0,5 bis
20,0 Gew.-%. Das erfindungsgemäße Aufbringen der
Vorbehandlungslösung,
die diese nicht wasserlösliche
inaktive organische Verbindung in einer Konzentration unter 0,5
Gew.-% enthält,
auf Gewebe führt
dazu, dass die anschließend
aufgebracht Druckfarbe nicht bis ins Innere durchdringen kann, so
dass es mit einer schlechten Farbtönungstiefe bedruckt wird. Wird
umgekehrt diese nicht wasserlösliche
inaktive organische Verbindung in der Vorbehandlungslösung in
einer Konzentration von mehr als 20 Gew.-% verwendet, um erfindungsgemäß auf das
Gewebe aufgebracht zu werden, kann ihre angesprochene Wirkung trotz
der Konzentration nicht nur nicht wesentlich gesteigert werden,
sondern auch die anschließend
aufgebracht Druckfarbe kann nur schlecht absorbiert werden. Dadurch
wird es mit ungenügender
Farbgleichmäßigkeit
und Schärfe
der Musterkonturen bedruckt. Erfindungsgemäß wird die die vorstehend beschriebenen
drei Verbindungstypen enthaltende Vorbehandlungslösung auf
einen sauren Wert eingestellt, so dass ihr pH vorzugsweise im Bereich
von 4,5 bis 6,5 liegt.
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Gewebe,
das von einem strukturellen Standpunkt für die Erfindung brauchbar ist,
umfasst Gewebe unterschiedlicher Strukturen wie gewebtes, gewirktes,
nichtge webtes und geflochtenes Gewebe. Von diesen ist gewebtes und
gewirktes Gewebe für
die Erfindung besonders bevorzugt.
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Das
das für
die Erfindung brauchbare Gewebe bildende Material enthält als seine
Synthetikfaserkomponente verschiedene Typen von Polyesterfasern
wie Polyethylenterephthalat und Polybutylenterephthalat, Acetatfasern
wie Diacetat und Triacetat sowie Polyamidfasern wie Nylon 6 und
Nylon 66. Es wird darauf hingewiesen, dass Acetatfasern, die im
Allgemeinen als halbsynthetische Fasern eingestuft werden, in den
Synthetikfasern enthalten sind, die hier für die Zwecke der Erfindung
definiert wurden. Unter diesen Fasern wird eine Polyester- oder
Acetatfaser, die in einem pH-Bereich von neutral bis schwach sauer
gefärbt
werden kann, für
die Erfindung bevorzugt.
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Das
das für
die Erfindung brauchbare Gewebe bildende Material enthält als seine
Cellulosefasernkomponente Naturfasern wie Baumwolle und Hanf sowie
regenerierte Fasern wie Rayon und Cupra.
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Das
für die
Erfindung brauchbare Gewebe unterliegt in seinem Verhältnis von
Synthetik- zu Cellulosefasern keinen besonderen Einschränkungen;
normalerweise liegt dieses Verhältnis
bei der Erfindung im Bereich von 95:5 bis 5:95.
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Die
Vorbehandlungslösung,
die vor dem erfindungsgemäßen Bedrucken
mittels Tintenstrahl auf das Gewebe aufgebracht wird, kann bei Bedarf
eines oder mehrere von Flammhemmern, Mitteln zur Absorption von
UV-Strahlen, reduktionshemmenden Mitteln, Antioxidantien, Mitteln
zur Steuerung des pH, Hydrotropika, schaumbremsenden Mitteln, Penetrationsmitteln,
Mitteln zur Bildung von Mikroporen und andere Chemikalien enthalten,
um ihr Auftragen auf das Gewebe zu erleichtern und/oder die Qualität der resultierenden
bedruckten Gegenstände
zu verbessern. Allerdings darf dies nicht in einem Ausmaß geschehen,
das dem Zweck der Erfindung entgegenwirkt.
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Die
bevorzugten Flammhemmer umfassen halogenierte Verbindungen wie Hexabromcyclododecan, Tetrabrombisphenol,
chloriertes Paraffin und Decabromdiphenylether, Phosphorverbindungen
wie Tricresylphosphat, Chlorphosphat und Triethylphosphat sowie
anorganische Verbindungen wie Antimontrioxid, Zinkoxid und Borsäure.
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Die
bevorzugten Mittel zur Absorption von UV-Strahlen umfassen Benzotriazol
und Benzophenon.
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Die
bevorzugten Mittel zur Reduktionshemmung umfassen Nitrobenzolsulphonat
und Benzolsulfonsäurederivate.
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Die
bevorzugten Antioxidantien umfassen gehindertes Amin und gehindertes
Phenol.
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Die
bevorzugten Mittel zur Steuerung des pH umfassen Mittel zur Aziditätssteuerung
wie Äpfelsäure, Citronensäure, Essigsäure, Ammoniumsulfat,
Ammoniumcitrat und Kaliumdihydrogenphosphat sowie Mittel zur Steuerung
der Alkalinität
wie Natriumhydrogencarbonat, Natriumcarbonat, Dinatriumhydrogenphosphat und
Natriumacetat.
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Die
bevorzugten Hydrotropika umfassen Harnstoff, Polyethylenglycol und
Thioharnstoff.
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Die
bevorzugten schaumbremsenden Mittel umfassen niedere Alkohole wie
Isopropanol, Ethanol und n-Butanol, organische polare Verbindungen
wie Ölsäure und
Polypropylenglycol sowie Siliconharze.
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Die
bevorzugten Penetrationsmittel umfassen anionische Tenside wie Natriumdodecylbenzolsulfonat, Natriumlaurylsulfat
und Butyloleat sowie nichtionische Tenside wie Nonylphenol EO und
Laurylalkohol EO.
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Die
bevorzugten Mittel zur Bildung von Mikroporen umfassen wasserunlösliche oder
kaum wasserlösliche
Flüssigkeiten
mit einem niedrigen Siedepunkt von 105 bis 200°C, die in Wasser homogen als
feine Teilchen emulgiert und dispergiert sind. Zu solchen Flüssigkeiten
gehören
Kohlenwasserstoffe wie Toluol und Xylol, halogenierte Kohlenwasserstoffe
wie Perchlorethylen, Monochlorbenzol und Dichlorpentan sowie organische
Säuren
wie Butylacetat und Butylacrylsäure.
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Erfindungsgemäß kann das
Auftragen der Vorbehandlungslösung
auf Gewebe durch jeden beliebigen Verfahrens- oder Systemtyp erfolgen,
wie z.B. Kalanderfärben,
Sprühen,
Eintauchen, Beschichten, Laminieren, Gravur und Tintenstrahl, solange
das System gestattet, dass die Lösung
gleichmäßig auf
das Gewebe auf gebracht wird, wobei die Temperatur der Lösung normalerweise
auf einem üblichen
Wert von 20 bis 40°C
gehalten wird.
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Erfindungsgemäß schließt sich
an das Auftragen der Vorbehandlungslösung auf das Gewebe ein Verfahren
an, bei dem das Gewebe einer Wärmebehandlung
unterzogen wird, damit es trocknet. Die Wärmebehandlung des Gewebes wird
vorzugsweise bei einer Temperatur durchgeführt, die dem Schmelz- oder
Erweichungspunkt der in der aufgebrachten Vorbehandlungslösung enthaltenen
nicht wasserlöslichen
inaktiven organischen Verbindung gleich oder höher ist. Allerdings ist die
Trocknung nicht effizient, wenn die Trocknungstemperatur unter 80°C gehalten
wird. Wird sie auf über
180°C erhöht, tritt
das Problem auf, dass das in der aufgetragenen Vorbehandlungslösung wasserlösliche Polymer
abgebaut und verfärbt
wird. Deshalb empfiehlt die Erfindung, dass das Gewebe praktischerweise
in einem Temperaturbereich von 80 bis 180°C, vorzugsweise 100 bis 150°C getrocknet
wird. Die Zeit, in der das Gewebe im vorstehend spezifizierten Temperaturbereich getrocknet
werden soll, ist ebenfalls ein wichtiger Faktor, der für die Ausführung der
Erfindung in Betracht gezogen werden sollte. Wird die Trocknungszeit
für das
Gewebe auf unter 0,5 Minuten gehalten, tritt das Problem auf, dass
die Verbindungen in der aufgetragenen Vorbehandlungslösung sich
verändern
und Filme bilden, so dass die Trocknung unzureichend ist. Ist sie
dagegen länger
als 60 Minuten, steht man vor dem Problem, dass das wasserlösliche Polymer
in der aufgebrachten Vorbehandlungslösung einem Abbau und einer
Verfärbung unterzogen
wird. Daher empfiehlt die Erfindung, dass das Gewebe im vorstehend
spezifizierten Temperaturbereich über einen Zeitraum von 0,5
bis 60 Minuten, bevorzugt 1 bis 20 Minuten getrocknet wird.
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Erfindungsgemäß ermöglicht die
vorstehend beschriebene Wärmebehandlung
des Gewebes, dass die nicht wasserlösliche inaktive organische
Verbindung, die darauf abgeschieden wurde, schmilzt und seine Oberfläche vollständig bedeckt,
so dass die Oberfläche
sowohl der Cellulose- als auch der Polyesterfasern gleichmäßig hydrophob
wird und mit der Druckfarbe auf der gesamten Oberfläche mittels
Tintenstrahl bedruckt werden kann.
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Die
Druckfarbe, von der in der Erfindung bezüglich des Bedruckens von Geweben
mittels Tintenstrahl die Rede ist, ist ausreichend brauchbar für die Zwecke
der Erfindung, wenn sie Reaktions- und Dispersionsfarbstoffe enthält, und
zwar unabhängig
davon, ob sie aus zwei getrennten Druckfarben besteht, eine für den Reaktionsfarbstoff
und die andere für
den Dispersionsfarbstoff, oder aus einem Gemisch von beiden. Diese Farbstoffe
können
aus herkömmlichen
Farbstoffen ausgewählt
werden. Beispiele umfassen reaktive Farbstoffe wie Azo, Metallkomplexazo;
Anthrachinon, Phthalocyanin, Formazan und Oxazinverbindungen und
Dispersionsfarbstoffe wie Azo, Benzolazo, Disazo, Anthrachinon,
Coumarin, Chinolin und Nitroverbindungen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zum Bedrucken vom Gewebe kann aus verschiedenen kontinuierlichen
Systemen ausgewählt
werden, wie dem ladungsmodulierenden Typ, dem Mikropünktchentyp,
dem elektrostatischen Ladungssteuerungstyp und dem Tintennebelty
sowie auf Abruf arbeitenden Systemen wie dem Stemmetyp, dem Impulsstrahltyp,
dem Bläschenstrahltyp
und dem elektrostatische Saugtyp.
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Die
für das
erfindungsgemäße Tintenstrahldrucken
brauchbare Druckfarbe kann bei Bedarf ein oder mehrere von Dispergiermitteln,
schaumbremsenden Mitteln, Penetrationsmitteln, Mitteln zur Steuerung
des pH-Wertes und anderen Additiven enthalten, um das Auftragen
auf das Gewebe zu erleichtern und/oder die Qualität der resultierenden
bedruckten Gegenstände
zu verbessern. Allerdings dürfen
sie nicht in einem Ausmaß verwendet
werden, das dem Zweck der Erfindung nicht entspricht.
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Erfindungsgemäß schließt sich
an das vorstehend beschriebene Verfahren des Bedruckens des Gewebes
mittels Tintenstrahl normalerweise ein Verfahren an, bei dem man
das Gewebe einer feuchten Wärmebehandlung
unterzieht. Diese wird normalerweise bei 150 bis 190°C über 0,5
bis 60 Minuten, vorzugsweise bei 160 bis 180°C über 5 bis 30 Minuten durchgeführt.
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Wenn
die Temperatur für
die feuchte Wärmebehandlung
des Gewebes unter 150°C
gehalten wird, tritt das Problem auf, dass die darauf abgeschiedenen
Farbstoffe die Farbe nur schlecht entwickeln. Wird sie dagegen auf über 190°C eingestellt,
besteht das Problem, dass die Struktur leidet und das abgeschiedene
wasserlösliche
Polymer gelb wird oder dass das abgeschiedene Harz hart wird. Wird
die Zeit für
die feuchte Wärmebehandlung
des Gewebes im vorstehend genannten Temperaturbereich auf unter
0,5 Minuten gehalten, stellt sich das Problem, dass Schwankungen
in der Farbentwicklung auftreten. Zieht sie sich dagegen länger als 60
Minuten lang hin, steht man vor dem Problem, dass das abgeschiedene
wasserlösliche
Polymer verfärbt und
abgebaut wird.
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Das
der Vorbehandlung, dem Tintenstrahldrucken und der feuchten Wärmebehandlung
wie vorstehend beschrieben unterzogene Gewebe wird schließlich mit
Seife gewaschen und getrocknet, um den endgültigen bedruckten Gegenstand
zu erhalten, der in der Erfindung als eines ihrer Ziele genannt
ist.
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Beispiele
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Die
folgenden Beispiele, die den Rahmen der Erfindung nicht einschränken sollen,
dienen dazu, bestimmte ihrer Ausführungsformen und Aspekte zu
veranschaulichen, und liefern die Ergebnisse der Bewertungen, die
an den resultierenden bedruckten Gegenständen bezüglich der folgenden drei Punkte – Farbtönungstiefe,
Farbleuchtkraft und Farbeinheitlichkeit – vorgenommen wurden. Sie wurden
mit den Werten verglichen, die für
die Vergleichsbeispiele erhalten wurden, um die Wirksamkeit der
Erfindung zu bestätigen.
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Zur
Bewertung dieser drei Punkte wurden folgende Verfahren verwendet:
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(1) Farbtönungstiefe
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Die
Farbtönungstiefe
der mittels Tintenstrahl bedruckten Gegenstände wurde dadurch bewertet,
dass man ihre durchgehend mit blauer Druckfarbe bedruckten Teile
mit einem Gerät
zur Messung der Reflexionsdichte (Macbeth RD918) maß, das einen
höheren
Wert angibt, wenn die Tönungstiefe
größer ist.
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(2) Farbleuchtkraft
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Die
Farbleuchtkraft der mittels Tintenstrahl bedruckten Gegenstände wurde
durch Augenschein nach folgender Dreistufenskala bewertet:
- o
- gut
- Δ
- befriedigend
- X
- schlecht
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(3) Farbeinheitlichkeit
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Die
Farbeinheitlichkeit der mittels Tintenstrahl bedruckten Gegenstände wurde
durch einen Vergleich ihrer Cellulose- und Polyesterfasern bezüglich der
Gleichmäßigkeit
der Farbe mittels Augenschein bewertet.
- o
- gut
- Δ
- befriedigend
- X
- schlecht
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Beispiel 1
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Glatt
gewebtes Gewebe aus 50% Polyester und 50% Baumwolle wurde mit der
nach folgender Rezeptur hergestellten Vorbehandlungslösung getränkt. 1.
Vorbehandlungslösung
(pH 5,2)
CELLOGEN
PR (von Dai-Ichi Kogyo Seiyaku hergestelltes wasserlösliches
Polymer auf der Grundlage von Carboxymethylcellulose) | 2
Teile |
Isonicotinsäure | 1
Teil |
LIPO Öl NT-15
(von Nicca Chemical hergestellte nicht wasserlösliche inaktive organische
Verbindung auf der Grundlage eines Gemischs von Estern mehrwertiger
Alkohole mit Fettsäuren
als Verbindungen und Kohlenwasserstoffwachs mit einem Schmelzpunkt von
60°C) | 3
Teile |
Mittel
zur Steuerung des pH: | |
Dinatriumhydrogenphosphat | 1
Teil |
Harnstoff | 3
Teile |
Wasser | 90
Teile |
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Das
vorbehandelte Gewebe wurde dann zwei Minuten bei 130°C getrocknet
und anschließend
mittels Tintenstrahl mit der nach folgender Rezeptur hergestellten
Tinte bedruckt. Dazu verwendet man einen seriellen Rastertintenstrahldrucker
vom Typ OD (on demand = auf Abruf) unter den im Folgenden spezifizierten
Tintenstrahldruckbedingungen, um ein Vollfarbenbild darauf zu drucken. 2.
Druckfarbenrezeptur Dispersionsfarbendruckfarbe
Dispersionsfarbstoff | 5
Teile |
Ligninsulfonat
(anionisches Tensid) | 4
Teile |
SHIN-ETSU
SILICONE KM-70 (von Shin-Etsu Chemical hergestelltes schaumbremsendes
Mittel) | 0,05
Teile |
Ethylenglycol | 10
Teile |
Kieselsäure | 0,1
Teil |
einem
Ionenaustausch unterzogenes Wasser | 80
Teile |
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Der
Dispersionsfarbstoff basierte auf C.I. Disperse Yellow 149, C.I.
Disperse Red 92 und C.I. Disperse Blue 54. Reaktionsfarbendruckfarbe
Reaktionsfarbstoff | 10
Teile |
einem
Ionenaustausch unterzogenes Wasser | 90
Teile |
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Der
Reaktionsfarbstoff basierte auf C.I. Reactive Yellow 85, C.I. Reactive
Red 24 und C.I. Reactive Blue 176. 3.
Tintenstrahldruckbedingungen
Düsendurchmesser | 40 μm |
Antriebsspannung | 100
V |
Frequenz | 5
KHz |
Auflösung | 360
dpi (4 × 4
Matrix) |
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Das
mittels Tintenstrahl bedruckte Gewebe wurde dann unter überhitztem
Dampf bei 175°C
sieben Minuten einer feuchten Wärmebehandlung
unterzogen, dann mit Seife gewaschen und getrocknet, um den fertigen
bedruckten Gegenstand zu vervollständigen. Die bedruckten Gegenstände wurden
bezüglich
der drei Punkte bewertet. Die Ergebnisse der Bewertung sind in Tabelle
1 aufgeführt.
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Beispiel 2
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Glatt
gewebtes Gewebe aus 30% Polyester und 70% Rayon wurde mit einer
nach folgender Rezeptur hergestellten Vorbehandlungslösung getränkt. 1.
Vorbehandlungslösung
(pH 5,8)
PVA205
(von Kuraray hergestelltes wasserlösliches Polymer auf der Grundlage
von Polyvinylalkohol) | 2
Teile |
Picolinsäureamid | 1
Teil |
LIPO Öl NT-6 (von
Nicca Chemical hergestellte nicht wasserlösliche inaktive organische
Verbindung auf der Grundlage eines Gemischs von Estern mehrwertiger
Alkohole mit Fettsäuren
als Verbindungen und Kohlenwasserstoffwachs mit einem Schmelzpunkt von
70°C) | 5
Teile |
Mittel
zur Steuerung des pH: | |
Dinatriumhydrogenphosphat | 1
Teil |
Kaliumdihydrogenphosphat | 1
Teil |
Harnstoff | 3
Teile |
Wasser | 88
Teile |
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Das
vorbehandelte Gewebe wurde dann getrocknet, mittels Tintenstrahl
bedruckt und einer feuchten Wärmebehandlung
unterzogen, die jeweils unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel
1 durchgeführt wurde,
um ein Vollfarbenbild darauf zu drucken. Dann wurde es mit Seife
gewaschen und getrocknet, um es zum fertigen bedruckten Gegenstand
zu vervollständigen.
Die bedruckten Gegenstände
wurden bezüglich
der drei Punkte bewertet. Die Ergebnisse der Bewertung sind in Tabelle
1 aufgeführt.
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Beispiel 3
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Glatt
gewebtes Gewebe aus 70% Polyester und 70% Baumwolle wurde mit einer
nach folgender Rezeptur hergestellten Vorbehandlungslösung beschichtet. 1.
Vorbehandlungslösung
(pH 5,6)
DUCKALGIN
NSPL (von Kibun Food Chemifa hergestelltes wasserlösliches
Polymer auf der Grundlage von Natriumalginat) | 3
Teile |
Picolinsäure | 1
Teil |
EMUSTAR-0413
(von Nippon Seiro hergestellte nicht wasserlösliche inaktive organische
Verbindung auf der Grundlage von pflanzlichem Wachs mit einem Schmelzpunkt
von 80°C) | 3
Teile |
Mittel
zur Steuerung des pH: | |
Dinatriumhydrogenphosphat | 1
Teil |
Kaliumdihydrogenphosphat | 1
Teil |
Harnstoff
Mittel zur Bildung von Mikroporen*
*50% Mineralterpentin, 2%
Aroemulphor HD (von Meisi Chemical hergestellter Emulgator 48% Wasser | 3
Teile |
Wasser | 73
Teile |
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Das
vorbehandelte Gewebe wurde dann getrocknet, mittels Tintenstrahl
bedruckt und einer feuchten Wärmebehandlung
unterzogen, die jeweils unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel
1 durchgeführt wurde,
um ein Vollfarbenbild darauf zu drucken. Dann wurde es mit Seife
gewaschen und getrocknet, um es zum fertigen bedruckten Gegenstand
zu vervollständigen.
Die bedruckten Gegenstände
wurden bezüglich
der drei Punkte bewertet. Die Ergebnisse der Bewertung sind in Tabelle
1 aufgeführt.
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Vergleichsbeispiel 1
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Das
gleiche glatt gewebte Gewebe wie in Beispiel 1 wurde mit einer nach
folgender Rezeptur hergestellten Vorbehandlungslösung getränkt. Vorbehandlungslösung (pH
8,2)
CELLOGEN
PR (von Dai-Ichi Kogyo Seiyaku hergestelltes wasserlösliches
Polymer auf der Grundlage von Carboxymethylcellulose) | 2
Teile |
Mittel
zur Steuerung des pH: Natriumhydrogencarbonat | 1
Teil |
Harnstoff | 3
Teile |
Wasser | 94
Teile |
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Das
vorbehandelte Gewebe wurde dann getrocknet, mittels Tintenstrahl
bedruckt und einer feuchten Wärmebehandlung
unterzogen, die jeweils unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel
1 durchgeführt wurde,
um ein Vollfarbenbild darauf zu drucken. Dann wurde es mit Seife
gewaschen und getrocknet, um es zum fertigen bedruckten Gegenstand
zu vervollständigen.
Die bedruckten Gegenstände
wurden bezüglich
der drei Punkte bewertet. Die Ergebnisse der Bewertung sind in Tabelle
1 aufgeführt.
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Vergleichsbeispiel 2
-
Das
gleiche glatt gewebte Gewebe wie in Beispiel 1 wurde mit einer nach
folgender Rezeptur hergestellten Vorbehandlungslösung getränkt. Vorbehandlungslösung (pH
5,8)
CELLOGEN
PR (von Dai-Ichi Kogyo Seiyaku hergestelltes wasserlösliches
Polymer auf der Grundlage von Carboxymethylcellulose) | 2
Teile |
Picolinsäureamid | 1
Teil |
Mittel
zur Steuerung des pH: Natriumhydrogencarbonat | 1
Teil |
Kaliumdihydrogenphosphat | 1
Teil |
Harnstoff | 3
Teile |
Wasser | 92
Teile |
-
Das
vorbehandelte Gewebe wurde dann getrocknet, mittels Tintenstrahl
bedruckt und einer feuchten Wärmebehandlung
unterzogen, die jeweils unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel
1 durchgeführt wurde,
um ein Vollfarbenbild darauf zu drucken. Dann wurde es mit Seife
gewaschen und getrocknet, um es zum fertigen bedruckten Gegenstand
zu vervollständigen.
Die bedruckten Gegenstände
wurden bezüglich
der drei Punkte bewertet. Die Ergebnisse der Bewertung sind in Tabelle
1 aufgeführt.
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Vergleichsbeispiel 3
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Das
gleiche glatt gewebte Gewebe wie in Beispiel 1 wurde mit einer nach
folgender Rezeptur hergestellten Vorbehandlungslösung getränkt. Vorbehandlungslösung (pH
7,3)
CELLOGEN
PR (von Dai-Ichi Kogyo Seiyaku hergestelltes wasserlösliches
Polymer auf der Grundlage von Carboxymethylcellulose) | 2
Teile |
LIPO-Öl NT-15
(von Nicca Chemical hergestellte nicht wasserlösliche inaktive organische
Verbindung auf der Grundlage eines Gemischs von Estern mehrwertiger
Alkohole mit Fettsäuren
als Verbindungen und Kohlenwasserstoffwachs mit einem Schmelzpunkt von
60°C) | 3
Teile |
Mittel
zur Steuerung des pH: Natriumhydrogencarbonat | 1
Teil |
Harnstoff | 3
Teile |
Wasser | 91
Teile |
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Das
vorbehandelte Gewebe wurde dann getrocknet, mittels Tintenstrahl
bedruckt und einer feuchten Wärmebehandlung
unterzogen, die jeweils unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel
1 durchgeführt wurde,
um ein Vollfarbenbild darauf zu drucken. Dann wurde es mit Seife
gewaschen und getrocknet, um es zum fertigen bedruckten Gegenstand
zu vervollständigen.
Die bedruckten Gegenstände
wurden bezüglich
der drei Punkte bewertet. Die Ergebnisse der Bewertung sind in Tabelle
1 aufgeführt.
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Auswirkungen der Erfindung
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Die
erfindungsgemäß erhaltenen
bedruckten Gegenstände
haben sich als qualitativ ausgezeichnet mit hoher Farbtönungstiefe
sowie guter Farbleuchtkraft und Einheitlichkeit erwiesen. Folglich
hat es die Erfindung möglich
gemacht, dass selbst Gewebe, das aus Synthetik- und Cellulosefasern
zusammengesetzt ist, mittels Tintenstrahl bedruckt werden und das
Gewebe zu bedruckten Gegenständen
von extrem hoher Qualität
vervollständigt
werden kann.
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Der
hier verwendete Begriff "nicht
wasserlösliche
inaktive organische Verbindung" schließt hydrophobe
organische Verbindungen ein, z.B. organische Verbindungen, die eine
langkettige Hydrocarbylgruppe umfassen. Mit "Hydrocarbyl" ist eine Gruppe der Formel CxHy gemeint,
in x und y ganze Zahlen sind, die gleich oder verschieden sein können. Mit "langkettig" sind solche Gruppen
gemeint, in denen x mindestens 7, vorzugsweise mindestens 10 beträgt.