DE1012582B - Verfahren zur Herstellung von gleichmaessigen UEberzuegen auf Traegerstoffbahnen und Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Gegenstand' der Erfindung ist ein Verfahren, um auf Trägerstoffbahnen, die aus verschiedensten Materialien bestehen können, Überzüge in möglichst gleichmäßiger Schichtstärke aufzubringen.

Die Verwendung von Schabern, Streichmessern:, Rakeln oder ähnlichen Vorrichtungen, mit deren Hilfe bisher Schichten aus verschiedenstem Material auf Trägerstoffe aufgebracht wurden, ist bekannt. Zur Erzielung besonders gleichmäßiger Überzüge hat man diese Streichvorrichtungen bereits hin- und hergehende Bewegungen ausführen lassen, die durch Kurbeltriebe mechanisch vermittelt wurden und durch Kolben, auf die gasförmige oder flüssige Druckmittel wirkten. Darüber hinaus kennt man aus der Drucktechnik die Hin- und Herbewegung zum Zwecke der gleichmäßigen Verteilung von Farbe bei Rotationsfarbwerken od. dgl.

Auch sind schon Verfahren vorgeschlagen worden, bei welchen der zu überziehende Gegenstand in hochfrequente Schwingungen versetzt wurde. Ferner ist es bekannt, Vibrationen mittels Schall oder Ultraschall zu erzeugen, wobei die erzeugten Vibrationen in senkrechter Richtung auf den zu überziehenden Körper wirken.

Bei allen diesen bekannten Vorrichtungen und Maßnahmen handelt es sich um so langsame Bewegungen, daß sie mit dem Auge bequem verfolgt werden können, oder hochfrequente Schwingungen, die alle zur Folge haben, daß eine homogene Filmbildung nicht erzielt werden kann.

Die mit Hilfe der bekannten Vorrichtungen auf Trägerstoffbahnen aufgebrachten Überzüge lassen insbesondere, wenn es sich um dünne Schichten handelt, in ihrer Gleichmäßigkeit noch sehr zu wünschen übrig. So besitzt die Schichtdicke häufig nicht die erstrebte gleichmäßige Stärke, so daß beschichtete Stoffbahnen anfallen, deren Durchlässigkeitsfaktor für Gase od. a. über die Gesamtfläche recht unterschiedlich ist. Fernerhin bereiten die gleichmäßig aufzutragenden Stoffe verschieden große materialbedingte Schwierigkeiten, wobei auch die Form, d. h. die Konsistenz, in der die Stoffe aufgebracht werden, eine gewisse Rolle spielt.

Um die aufgezeigten Mängel zu vermeiden, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, die Stoffe, mit denen die Trägerstoffbahnen beschichtet werden sollen, in Form von Lösungen·, wäßrigen Dispersionen, Schmelzen, gegebenenfalls auch in fester, insbesondere Pulverform, od. dgl. auf die Bahnen aufzubringen und mit der Trägerstoffbahn unter einem Schaber oder einer schaberähnlichen Vorrichtung passieren zu lassen, durch den sie in Vibrationen, also in eine sehr schnelle, mit dem Auge nicht mehr verfolgbare Schwingung, versetzt werden. Dieser Schaber wird

zur Herstellung von gleichmäßigen

überzügen auf Trägerstoffbahnen

und Vorrichtung zur Durchführung

des Verfahrens

Anmelder:

Heinrich Nicolaus G.m.b.H.,
Kempten (Allgäu)

Dipl.-Ing. Konrad Agahd, Kempten (Allgäu),
ist als Erfinder genannt worden

vorzugsweise durch einen Elektromagneten in Vibrationsschwingungen versetzt.

Der Schaber, der in seiner Höhe verstellt und auch zur Veränderung des Anstellwinkels geschwenkt werden kann, ist zweckmäßigerweise an seinen Enden an Federn aufgehängt, die auf die Eigenschwingungszahl des Schabers abgestimmt sind. Zur Erzeugung der Vibrationsschwingungen dient ein Elektromagnet, der um einen am Schaber befestigten Eisenkern herumgelegt ist; vorzugsweise bedient man sich des Wechsel-Stroms, um keine komplizierte Vorrichtung zu erhalten. Normalerweise benutzt man Netzstrom mit einer Frequenz von 50 Hz, man kann jedoch auch, falls es sich in besonders gelagerten Fällen zweckmäßig erweist, mit Hilfe bekannter Geräte Wechselströme mit anderen Frequenzen als 50 Hz anwenden. Um auf das aufzubringende Gut weiterhin in günstiger Weise einzuwirken und die Qualität des Produkts zu erhöhen, wird das Schabermesser direkt oder indirekt elektrisch beheizt. Hierzu wird die Schaberklinge unter Zwischenschaltung eines hochwärmebeständigen Isolationsmaterials von einem Halter gefaßt, und ihre Enden sind an eine Stromquelle mit niedriger Spannung bei hoher Stromstärke angeschlossen. Die hierdurch zu erzielenden Temperaturen können außerordentlich hoch sein; sie sind abhängig vom Material und dem Querschnitt der jeweils verwendeten Schaberklinge. Selbstverständlich lassen sich auch andere Beheizungen der Schaberklinge anwenden. Die Form der Schaberklinge, insbesondere

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an ihrer Verteilungskante, ist jeweils den Erfordernissen des verwendeten aufzubringenden Schichtmaterials anzupassen.

In der Zeichnung ist eine besonders bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt.

Die Trägerstoffbahn 1, auf die der Schichtstoff 2 aufgebracht ist, wird über eine Unterlage 3 geführt, über der sich die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung des Überzuges befindet. Die Trägerstoffbahn 1 wird durch geeignete Maßnahmen plan über die Unterlage 3 geführt. Die vibrierende Schaberklinge 4 verteilt den aufgebrachten Stoff völlig gleichmäßig.

Die Klinge 4 ist in eine Halterung 5, die beispielsweise aus einem geschlitzten Rohr bestehen kann, fest eingespannt, wobei sie gegen das Halterohr 5 durch ein hochwärmebeständiges Material 6 isoliert ist. Das Halterohr 5 ist beidseitig in Lagern 7 aufgehängt, die auf und ab bewegt und zur Änderung des Anstellwinkeis der Schaberklinge geschwenkt werden können. An dem Ende 8 des Halterohres 5 ist der Magnetkern 9 angesetzt, in dessen an dem freien Ende befindliche Öse 10 eine Feder eingehängt, deren Widerlager 11 ortsfest ist. Das Ende 12 des Halterohres 5 trägt eine Öse 13, in die gleichfalls eine Feder 14 eingehängt ist, deren Widerlager 15 zur Änderung der Spannung der Federn axial verstellt werden kann. Der Magnetkern 9 ist von einem Elektromagneten 16 umgeben, durch den beispielsweise SOperiodischer Wechselstrom zur Erregung der Vibrationsschwingungen geschickt wird.

An die Schaberklinge werden beidseitig Kabel 17 angeschlossen, die mit einer Stromquelle verbunden werden, um die Klinge durch elektrische Wider-Standsheizung zu erwärmen.

Durch die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens und unter Benutzung der entsprechenden Vorrichtung erzielt man besonders gleichmäßig starke Schichten von Überzügen auf Trägerstoffbahnen. Gleichzeitig erfolgt, bedingt durch die Vibrationsschwingungen, eine Verdichtung des Überzuges und eine wesentliche Verbesserung der Verankerung des Überzugmaterials mit dem Trägerstoff, wodurch z. B. auch die Wasserdampfdichte des Produkts bedeutend erhöht wird. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäß gefertigten Erzeugnisse ist die Steigerung der Siegelnahtfestigkeit, falls sie zur Herstellung heißsiegelfähiger Gegenstände benutzt werden.

Claims (6)

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung von gleichmäßigen Überzügen auf Trägerstoffbahnen, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichtstoffe in Form von Lösungen, wäßrigen Dispersionen, Schmelzen, gegebenenfalls pulverförmig od. dgl., auf die Trägers toff bahn in bekannter Weise aufgebracht und dann mit Hilfe einer schaberähnlichen Vorrichtung in Schwingungen versetzt werden.

2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das den Schaber haltende schwingende System zwischen Federn, deren Widerlager axial verstellt werden können, aufgehängt und beiderseits- in Lager, die vertikal verstellt und unter Mitnahme der Vorrichtung geschwenkt werden können, geführt ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch ger kennzeichnet, daß das System durch Elektroimpulse, z. B. durch Elektromagneten, in Schwingungen versetzt wird.

4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß in oder an dem Schaber zu seiner indirekten Erwärmung eine elektrische, isolierte Widerstandsheizung angebracht ist.

5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaber selbst in dem schwingenden System als elektrischer Widerstand ausgebildet und variabel heizbar ist.

6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die schwingende, als Widerstandsheizung wirkende Schaberklinge zwischen ihr und der übrigen Schaberhalterung eine thermische und elektrische Isolierung aufweist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 853 258, 886 576;
USA.-Patentschrift Nr. 2 556 032;
Allgem. Papierrundschau, 1951, S. 734 bis 739.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 709 58W73 7.