DE946906C

DE946906C - Verfahren zur Beseitigung von zwischen den einzelnen Fasern von Papier oder anderen Faserstoffen enthaltenen Feuchtigkeitsrueckstaenden fuer Zwecke der elektrischen Isolierung

Info

Publication number: DE946906C
Application number: DES13293D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Ferdinand Spitaler
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1944-04-12
Filing date: 1944-04-12
Publication date: 1956-08-09

Description

Verfahren zur Beseitigung von zwischen den einzelnen Fasern von Papier oder anderen Faserstoffen enthaltenen Feuchtigkeitsrückständen für Zwecke der elektrischen Isolierung Faserstoffe müssen häufig, besonders wenn sie zum Aufbau elektrischer Isolierungen dienen. sollen, möglichst weitgehend von Feuchtigkeit befreit werden. Dies erfolgt in der Regel durch Anwendung von Vakuum, wobei die Trocknung noch durch Erwärmung unterstützt werden kann. So wird h2ispielsweise das aus geschichteten Papierbündern aufgebaute Dielektrikum elektrischer Kabel durch Evakuierung eines Kessels, in dem die Kabelseele eingebracht ist, getrocknet. Dieser Kessel kann von außen beheizt werden, oder aber es kann zur Erwärmung die Stromwärme herangezogen werden, indem das Kabel an Spannung gelegt wird. Anschließend wird dann die Kabelseele meist, besonders wenn es sich um Starkstromkabel handelt, mit 01 oder einer ölhaltigen Tr änkmas.se :getränkt.
Die üblichen Trocknungsverfahren durch Vakuum unter eventueller Erwärmung benötigen aber verhältnismäßig lange Zeit, da die Feuchtigkeit in. den feinsten Poren der Faserstoffe sehr fest haftet. Auch Verfahren, bei denen neben der Erwärmung den Stoffe. hochfrequente Schwingungen aufgedrückt werden, konnten wirtschaftlich nicht zu befriedigenden Ergebnissen, führen, da zwar eine Besserung der Trocknung über den Querschnitt erreicht werden, konnte, jedoch eine Austreibung dar zwischen. den einzelnen Fasern enthaltenen Feuchtilgke itsrückstäride nur bei langanfaltender Behandlung erreicht werden konnte.
Es ist auch bereits ein-Verfahren bekanntgeworden, bei dem eine verhältnismäßig dünne Farbschicht durch Einwirkung von Ultraschallschwingungen auf einer Papierbahn getrocknet werden soll. Hierbei kommt es in erster Linie darauf an, zu vermeiden, daß die Oberfläche der Farbschicht schneller trocknet als die tieferliegenden Schichten und durch den auf diese Weise gebildeten Abschluß den, Trocknungsvorgang der tieferliegenden Schichten. verhindert. Das wird bei diesem bekannten Verfahren dadurch erreicht, daß die Farbschichten dem Einfluß von hochfrequenten Luftschwingungen ausgesetzt werden, so, daß durch die innere Erwärmung (Absorptionswärme) eine Trocknung von innen nach außen eintritt.
Im Gegensatz hierzu handelt es: sich bei dem Erfindungsgegenstand um die Trocknung solcher Faserstoffgebilde, wie Papier, die noch geringe Feuchtigkeitsrückstände zwischen den einzelnen . Fasern hartnäckig zurückhalten., für Zwecke der elektrischen Isolierung.
Das Trocknen von Papierbahnen auf Tiefdruckmaschinen mit Absaugvbrrichtung unter Beschallung wird nicht beansprucht.
Die bisher übliche Trocknung im Vakuum hat sich für solche Fälle nicht durchsetzen, können, weil die Einwirkungsdauer für eine erforderliche vollständige Trocknung zu lang und damit das Verfahren unwirtschaftlich wird.
Alle diese Nachteile werden durch die Erfindung in einfacher Weise dadurch beseitigt, daß man mechanische Schwingungen mit einer, oberhalb. des Hörbereiches liegenden, Frequenz im Vakuum auf das Trockengut zur Einwirkung bringt. Die Trocknung kann dabei in bekannter Weise durch Anwendung von: Wärme unterstützt werden. Man kann aber auf Erwärmung auch verzichten.. Die Wirkung der erfindungsgemäßen Anwendung von Schall-oder Ultraschallschwingungen beruht darauf, daß die in den Hohlräumen der Faserstoffe befindliche Luft den aufgedrückten Schwingungen, einen. sehr großen. Widerstand entgegensetzt, wodurch auf diese Luftpolster ein Druck ausgeübt wird, der ein Entweichen derselben durch die im Vakuum geöffneten Poren zur Folge hat. Mit diesen. Luftbläschen wird aber gleichzeitig auch die in den Poren haftende Feuchtigkeit aus den Faserstoffen entfernt und dann durch das Vakuum abgesaugt.
Zur Durchführung des Verfahrens kann, beispielsweise an den Vakuumkessel, in dem die Trocknung vorgenommen wird, ein Schall- oder Ultraschallschwingungserzeuger beliebiger Bauart angesetzt werden. Der Schwingungserzeuger kann aber auch an einem in den, Vakuumkessel einzubringenden Korb od. dgl., wie er beispielsweise bei Trockenkesseln für elektrische Kabel zur Aufnahme der Kabel dient, angeflanscht werden.
Bei der Anwendung der Erfindung auf die Trocknung des Dielektrikums elektrischer Kabel kann beispielsweise so verfahren werden, @daß die. Schall-bzw. Ultraschallschwingungen auf das Kabel in dem Üblichen Trockenkessel zur Einwirkung gebracht werden. Man. kann aber auch das Papier vor dem Aufspinnen auf die Leiter gemäß der Erfindung behandeln, ,indem die Papierbänder durch einem Vakuumkessel mit Schall- oder Ultraschalle erzeugern hindurchgezogen werden-. Dadurch kann sich eine nochmalige Trocknung vor der Tränkung erübrigen, oder sie kann doch wenigstens. verein-- facht-werden: -Für die Zwecke der Erfindung kann jeder Schwingungserzeuger Verwendung finden, z. B. elektromagnetische, Rüttelschwinger oder auf magnetostriktiver oder piezoelektrischer Grundlage arbeitende Schwingungserzeuger oder auch solche, deren, Schwingungen @dur@h strömende Luft oder Flüssigkeit in Pfeifen od. dgl. erzeugt werden. Es ist auch denkbar, das Verfahren gemäß der Erfindung für die Trocknung der Papierbahnen?. bei ihrer Herstellung -auf der Papiermaschine auszunützen und zu diesem Zweck die Papiermaschine an einer geeigneten, Stelle mit einem Schall- bzw. Ultraschallerzeuger zu versehen. Dadurch kann die Entwässerung bzw. Trocknung der Papierbahn. wesentlich vereinfacht und beschleunigt werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: r. Verfahrene zur Beseitigung von zwischen den einzelnen. Fasern, von Papier oder anderen Faserstoffen enthaltenen Feuchtigkeitsrückständen für Zwecke der elektrischen. Isolierung, dadurch gekennzeichnet, daß mann mechanische Schwingungen mit einer oberhalb des Hörbereiches liegenden. Frequenz im Vakuum auf das Trockengut zur Einwirkung bringt.
2. Anwendung des Verfahrens nach Anr spruch r zur Trocknung des Dielektrikums elektrischer Kabel.
3. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch r oder 2, dadurch gekennzeichnet, ,aß an dem. Vakuumkessel, in dem die Trocknung vorgenommen wird; ein Schwingungserzeuger angeflanscht ist. q.. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch z oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwingungserzeuger an einem zur Aufnahmedes Trockengutes in den Vakuumkessel einzusetzenden Korb od. dgl. angebracht ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 687 293, 639 878, 730 500, 735 365.