DE10120234B4 - Komponenten-Sattelgurt - Google Patents
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Abstract
Komponenten- Sattelgurt für die Befestigung eines Sattels auf einem Reitpferd, wobei der Sattelgurt aus einer an wenigstens einer Seite an dem Sattel zu befestigenden, unter dem Bauch des Tieres verlaufenden Sattelgurt-Komponente und aus wenigstens einer weiteren, mit der Sattelgurt-Komponente lösbar zu verbindenden und ihrerseits am Sattel zu halternden, aus einem gesonderten Spanngurt und einer Feststellvorrichtung für den gespannten Spanngurt bestehenden Spann-Komponente zur stufenlosen Einstellung der Sattelgurtspannung besteht, dadurch gekennzeichnet, dass die Feststellvorrichtung als Gurtspanner (6) für den Spanngurt (4) ausgebildet ist derart, dass beim Aufwärtsziehen des Spanngurtes (4) zum Sattel (1) der Gurtspanner (6) den Spanngurt (4) stufenlos unter permanentem Kraftschluss bei einer gleichzeitigen Verhinderung des Zurückgleitens verklemmt und durch ein Abwärtsziehen des Spanngurtes (4) in Richtung der Sattelgurt-Komponente (8) der Gurtspanner (6) gelöst und die Sattelgurt-Komponente (8) spannungsfrei gemacht wird, und dass die Sattelgurt-Komponente (8) mit der Spann-Komponente (10) mittels einer lösbaren Kupplungsvorrichtung (Einsteckschließe 7) verbunden ist.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Komponenten-Sattelgurt für die Befestigung eines Sattels auf einem Reitpferd, wobei der Sattelgurt aus einer an wenigstens einer Seite an dem Sattel zu befestigenden, unter dem Bauch des Tieres verlaufenden Sattelgurt-Komponente und aus wenigstens einer weiteren, mit der Sattelgurt-Komponente lösbar zu verbindenden und ihrerseits am Sattel zu halternden, aus einem gesonderten Spanngurt und einer Feststellvorrichtung für den gespannten Spanngurt bestehenden Spann-Komponente zur stufenlosen Einstellung der Sattelgurtspannung besteht.
- Der Sattelgurt ist die wichtigste Verbindung zwischen Sattel und Reitpferd. Der feste Sitz des Sattels wird durch die Spannung des Sattelgurtes hergestellt und ist damit ein wesentlicher Sicherheitsaspekt für den Reiter. Gleichzeitig wird damit auch die körperliche Unversehrtheit des Reitpferdes beeinflusst, da bei einem zu lose gespannten Sattelgurt Hautschädigungen durch Scheuerstellen verursacht werden können. Der Sattelgurt nimmt damit für Sicherheit bzw. Gesundheit von Reiter und Pferd eine zentrale Stellung ein.
- Die weit verbreitete Befestigung des Sattelgurtes erfolgt mittels Rollschnallen, von denen jeweils zwei an den beiden Enden eines Sattelgurtes angebracht sind. Diese werden an jeweils zwei Riemen des Sattels, den Sattelstrippen, auf beiden Seiten des Sattels verschnallt. Der Lochabstand in den Sattelstrippen beträgt ca. 2 cm, so dass dieses Rastermaß die Stufen der Straffung des Sattelgurtes vorgibt. Nachträgliche Zusatzlochungen der Sattelstrippen zwischen diesen Rastermaßen, zur vermeintlich besseren Dosierung der Straffung des Sattelgurtes, beeinflussen die Haltbarkeit der Sattelstrippen und damit die Sicherheit negativ.
- Ein Sattelgurt gemäß den eingangs genannten Merkmalen mit einer bereits stufenlosen Einstellung der Sattelgurtspannung ist in der
US 6 058 685 A beschrieben. Der bekannte Sattelgurt besteht aus einer unter dem Bauch des Pferdes verlaufenden Sattelgurtkomponente, die an wenigstens einer Seite des Sattels mit den am Sattel befestigten Sattelstrippen über einen gesonderten Spanngurt verbunden ist, wobei der Spanngurt durch am Ende der Sattelgurtkomponente und der Sattelstrippen jeweils ausgebildete Halteösen hindurchgeschlauft ist. Um eine stufenlose Einstellung der Sattelgurtspannung zu erreichen, ist in den Spanngurt ein Verschlussblock mit einem Hebelverschluss eingeschaltet, wobei der Spanngurt in mehreren Lagen durch die Halteösen geschlauft und dabei durch den Verschlussblock des Hebelverschlusses geführt ist. Der Spanngurt ist mittels eines in dem Verschlussblock schwenkbar angeordneten Klemmhebels als Feststellvorrichtung festlegbar ist. - Mit der bekannten Sattelgurtanordnung ist der Nachteil einer umständlichen Handhabung verbunden; so muss beim Satteln des Pferdes der Spanngurt unter genauer Beachtung der jeweiligen Gurtführung mehrfach durch die Halteösen von Sattelgurtkomponente und Sattelstrippen geführt und in den Verschlussblock eingefädelt werden. Als weiterer Nachteil ist zu nennen, dass die Bedienung des Spanngurtes mittels des Hebelverschlusses durch den im Sattel sitzenden Reiter umständlich ist.
- Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Sattelgurt mit den gattungsgemäßen Merkmalen zur Verfügung zu stellen, der einfacher handhabbar ist.
- Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus dem Anspruch 1; vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
- Die Erfindung sieht in ihrem Grundgedanken vor, dass die Feststellvorrichtung als Gurtspanner für den Spanngurt ausgebildet ist derart, dass beim Aufwärtsziehen des Spanngurtes zum Sattel der Gurtspanner den Spanngurt stufenlos unter permanentem Kraftschluss bei einer gleichzeitigen Verhinderung des Zurückgleitens verklemmt und durch ein Abwärtsziehen des Spanngurtes in Richtung der Sattelgurt-Komponente der Gurtspanner gelöst und die Sattelgurt-Komponente spannungsfrei gemacht wird, und dass die Sattelgurt-Komponente mit der Spann-Komponente mittels einer lösbaren Kupplungsvorrichtung verbunden ist.
- Mit der Erfindung ist der Vorteil verbunden, dass zum Gurten des Sattels insbesondere beim Nachgurten, d.h. beim Nachspannen des Sattelgurtes durch den im Sattel sitzenden Reiter, lediglich das Ende des Spanngurtes nach oben, also zum Reiter hin gezogen werden muss; aufgrund der besonderen Funktion des Gurtspanners wird nach dem Anziehen des Spanngurtes die stufenlos eingestellte Sattelgurtspannung selbsttätig aufrechterhalten. Insofern ist zum Angurten des Sattels lediglich ein Handgriff erforderlich. Entsprechendes gilt auch für das Lösen der Sattelgurtspannung; hierzu ist es lediglich erforderlich, den Spanngurt in Richtung der Sattelgurt-Komponente herunterzuziehen, so dass sich der Gurtspanner selbsttätig löst und ein Hindurchgleiten des Spanngurtes ermöglicht. Durch eine Bewegung des Spanngurtes in der Gegenrichtung wird der Haltezustand der Gurtschnalle wiederum herbeigeführt. Um eine umständliche Handhabung des Spanngurtes und des Gurtspanners beim Auf- und Absatteln des Pferdes zu vermeiden, ist zusätzlich vorgesehen, dass die Sattelgurt-Komponente mit der Spann-Komponente mittels einer lösbaren Kupplungsvorrichtung verbunden ist, so daß beim Aufsatteln des Pferdes in einem ersten Handhabungsschritt die Sattelgurt-Komponente in einfacher Weise über die Kupplungsvorrichtung mit der Spann-Komponente zu verbinden ist; anschließend kann die gewünschte Sattelgurtspannung stufenlos eingestellt werden. Beim Absatteln wird bei spannungsfreier Sattelgurt-Komponente die Kupplungsvorrichtung gelöst, so dass die Sattelgurt-Komponente von der Spann-Komponente frei ist und der Sattel vom Pferd abgenommen werden kann.
- Nach einem Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass das mit der Zugöse versehene und aus dem Gurtspanner herausgeführte Ende des Spanngurtes unter dem Sattelblatt des Sattels festlegbar ist, wobei die Fixierung des mit der Zugöse versehenen Endes des Spanngurtes mittels Klettband erfolgen kann. Die Verwendung von Klettband bei Sätteln ist aus der
DE 93 01 986 U1 im Grundsatz bekannt. - Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass die Kupplungsvorrichtung als ver- und entriegelbare Einsteckschließe ausgebildet ist und die Einsteckschließe aus einem Einsteckschließen-Stecker und einer Einsteckschließen-Kupplung besteht.
- Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass Einsteckschließen-Stecker an der Sattelgurt-Komponente und die Einsteckschließen-Kupplung an der Spann-Komponente befestigt ist.
- Soweit vorgesehen sein kann, dass die Spann-Komponente lösbar mittels eines Verbindungsschiffchens an den Sattelstrippen des Sattels befestigbar ist, ist jeder Sattel mit dem erfindungsgemäßen Sattelgurt nachrüstbar.
- Alternativ kann vorgesehen sein, dass die Spann-Komponente an einer Seite des Sattels baulich direkt mit dem Sattel verbunden ist.
- Nach Ausführungsbeispielen der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Sattelgurt-Komponente an einer Seite des Sattels an den Sattelstrippen festgelegt und an ihrer anderen Seite an die Spann-Komponente anschließbar ist oder dass auf beiden Seiten des Sattels jeweils eine Spann-Komponente angeordnet und die Sattelgurt-Komponente als zwischen den beiden Spann-Komponenten verlaufende und an den beidseitigen Spann-Komponenten angeschlossene Komponente ausgebildet ist.
- In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wiedergegeben, welches nachstehend beschrieben ist. Es zeigen:
-
1 den Aufbau eines Komponenten-Sattelgurtes in einer schematischen Darstellung, -
2 die Befestigung des Komponenten-Sattelgurtes an einem Sattel, -
3 die Verbindung der Sattelgurtkomponente mit dem Spanngurt bei offener Einsteckschließe in einer Draufsicht, -
4 den Gegenstand der1 in einer detaillierteren Darstellung, -
5 den Gegenstand der4 in einer Seitenansicht. - Entsprechend
1 besteht der Sattelgurt aus einer Sattelgurt-Komponente8 und bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus jeweils einer auf beiden Seiten angeschlossenen Spann-Komponente10 , die gemäss den weiteren Figuren aus einem Spanngurt4 und einem Gurtspanner6 besteht; Sattelgurt-Komponente8 und Spann-Komponente10 sind mittels einer Einsteckschließe7 lösbar miteinander verbunden. - Wie sich insbesondere aus
2 , auch in der Zusammenschau mit den übrigen Figuren, im einzelnen ergibt, erfolgt das Spannen der Sattelgurt-Komponente8 am Sattel1 unter dem Sattelblatt1.1 mit dem Spanngurt4 mit einem Handgriff, indem mit der Zugöse5 der Spanngurt4 über den Gurtspanner6 annähernd senkrecht aufwärts gezogen wird. Das Spannen der Sattelgurt-Komponente8 erfolgt stufenlos, weil der an einem Ende am Sattel1 befestigte und an seinem anderen Ende durch den Gurtspanner6 geführte Spanngurt4 schlaufenförmig derart durch den Gurtspanner6 geführt und der Gurtspanner6 derart ausgebildet ist, dass beim Aufwärtsziehen des Spanngurtes4 zum Sattel1 den Spanngurt4 unter permanentem Kraftschluss verklemmt und dabei ein Zurückgleiten verhindert. Nach dem Spannvorgang wird der Spanngurt4 an dem Klettband9 fixiert und somit unter dem Sattelblatt1.1 verwahrt. Beim erforderlichen Nachgurten wird sitzend im Sattel mit der Zugöse5 der Spanngurt4 vom Klettband9 gelöst und durch annähernd senkrechtes Aufwärtsziehen des Spanngurtes4 über den Gurtspanner8 stufenlos ein höheres Spannniveau mit einem Handgriff erreicht. Zum Lösen der Gurtspannung wird mit der Zugöse5 der Spanngurt4 vom Klettband9 abgezogen und annähernd senkrecht nach unten unterhalb des Gurtspanners6 gezogen. Dabei wird der Gurtspanner6 gelöst und die Spannung aus der Sattelgurt-Komponente8 genommen. - Soweit die Spann-Komponente
10 mit der Sattelgurtkomponente8 mittels einer Einsteckschließe7 verbunden ist, besteht die Einsteckschließe7 aus einem Einsteckschließen-Stecker7.1 und einer Einsteckschließen-Kupplung7.2 , wobei die Einsteckschließe7 entriegelbar ausgebildet ist. Beim Anlegen des Sattelgurtes wird der an der Sattelgurt-Komponente8 befestigte Einsteckschließen-Stecker7.1 in die an der Spann-Komponente10 befindliche Einsteckschließen-Kupplung7.2 eingesteckt, so dass die Einsteckschließe7 verrastet, und hierdurch ist die Verbindung zwischen der Sattelgurt-Komponente8 und der Spann-Komponente10 hergestellt, so dass über die beschriebene Betätigung des Spanngurtes4 die stufenlose Gurtspannung eingestellt werden kann. Zum Lösen der Verbindung ist die Einsteckschließe7 zu entriegeln, so dass die Sattelgurt-Komponente8 und die Spann-Komponente10 voneinander freikommen.
Claims (9)
- Komponenten- Sattelgurt für die Befestigung eines Sattels auf einem Reitpferd, wobei der Sattelgurt aus einer an wenigstens einer Seite an dem Sattel zu befestigenden, unter dem Bauch des Tieres verlaufenden Sattelgurt-Komponente und aus wenigstens einer weiteren, mit der Sattelgurt-Komponente lösbar zu verbindenden und ihrerseits am Sattel zu halternden, aus einem gesonderten Spanngurt und einer Feststellvorrichtung für den gespannten Spanngurt bestehenden Spann-Komponente zur stufenlosen Einstellung der Sattelgurtspannung besteht, dadurch gekennzeichnet, dass die Feststellvorrichtung als Gurtspanner (
6 ) für den Spanngurt (4 ) ausgebildet ist derart, dass beim Aufwärtsziehen des Spanngurtes (4 ) zum Sattel (1 ) der Gurtspanner (6 ) den Spanngurt (4 ) stufenlos unter permanentem Kraftschluss bei einer gleichzeitigen Verhinderung des Zurückgleitens verklemmt und durch ein Abwärtsziehen des Spanngurtes (4 ) in Richtung der Sattelgurt-Komponente (8 ) der Gurtspanner (6 ) gelöst und die Sattelgurt-Komponente (8 ) spannungsfrei gemacht wird, und dass die Sattelgurt-Komponente (8 ) mit der Spann-Komponente (10 ) mittels einer lösbaren Kupplungsvorrichtung (Einsteckschließe7 ) verbunden ist. - Sattelgurt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das mit der Zugöse (
5 ) versehene und aus dem Gurtspanner (6 ) herausgeführte Ende des Spanngurtes (4 ) unter dem Sattelblatt (1.1 ) des Sattels (1 ) festlegbar ist. - Sattelgurt nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fixierung des mit der Zugöse (
5 ) versehenen Endes des Spanngurtes (4 ) mittels Klettband (9 ) erfolgt. - Sattelgurt nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungsvorrichtung als ver- und entriegelbare Einsteckschließe (
7 ) ausgebildet ist und die Einsteckschließe (7 ) aus einem Einsteckschließen-Stecker (7.1 ) und einer Einsteckschließen-Kupplung (7.2 ) besteht. - Sattelgurt nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsteckschließen-Stecker (
7.1 ) an der Sattelgurt-Komponente (8 ) und die Einsteckschließen-Kupplung (7.2 ) an der Spann-Komponente (10 ) befestigt ist. - Sattelgurt nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Spann-Komponente (
10 ) lösbar mittels eines Verbindungsschiffchens (3 ) an den Sattelstrippen (2 ) des Sattels (1 ) befestigbar ist. - Sattelgurt nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Spann-Komponente (
10 ) an einer Seite des Sattels (1 ) baulich direkt mit dem Sattel (1 ) verbunden ist. - Sattelgurt nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Sattelgurt-Komponente (
8 ) an einer Seite des Sattels (1 ) an den Sattelstrippen (2 ) festgelegt und an ihrer anderen Seite an die Spann-Komponente (10 ) anschließbar ist. - Sattelgurt nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass auf beiden Seiten des Sattels (
1 ) jeweils eine Spann-Komponente (10 ) angeordnet und die Sattelgurt-Komponente (8 ) als zwischen den beiden Spann-Komponenten (10 ) verlaufende und an den beidseitigen Spann-Komponenten (10 ) angeschlossene Komponente ausgebildet ist.
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