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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren für
die Herstellung von extrafeinem mehrfädigen Nb3Al-Supraleitungsdraht.
Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren für die Herstellung
von extrafeinem mehrfädigen
Nb3Al-Supraleitungsdraht, mit dem einfach
und kostengünstig
hochleistungsfähiger extrafeiner
mehrfädiger
Nb3Al-Supraleitungsdraht mit drei erheblich
verbesserten kritischen Werten – Tc, Hc2 und Jc – ohne die Zugabe von dritten
Elementen, wie Ge, Si und Cu, hergestellt werden kann, wobei das
Verfahren als eine praktische Anwendungstechnologie vielversprechend
ist.
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Aus der
DE 1 458 558 B ist ein Verfahren
zur Verbesserung der Supraleitungseigenschaften von supraleitenden
intermetallischen Verbindungen von AB
3-Typ
bekannt. Hier wird zur Verbesserung der Supraleitungseigenschaften
eines Drahtes aus einer Nb-Al-Verbindung mit einem Atomverhältnis Al
zu Nb von < 1:3
eine kurze Wärmebehaltung
von 15 bis 30 Minuten bei einer Temperatur von mindestens 70% der
Schmelz- oder Zersetzungstemperatur
der Verbindung durchgeführt.
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Es wurde ein Verfahren zur Herstellung
von extrafeinem mehrfädigen
Nb3Al-Draht vorgeschlagen, bei dem eine
Schnellerhitzungs- und Löschungsbehandlung
auf einen Verbunddraht aus Nb und Al angewendet wurde, um eine übersättigte feste BCC-Legierungslösungsphase
aus Nb und 25 at% Al zu bilden, und dann wird eine zusätzliche
Hitzebehandlung bei 700 bis 900°C
durchgeführt,
um die übersättigte feste
BCC-Nb-Al-Legierungslösungsphase
in eine A15-Nb3Al-Phase zu überführen.
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Die durch dieses Verfahren hergestellten
extrafeinen mehrfädigen
Nb3Al-Drähte
weisen drei kritische Werte auf, Tc, Hc2 und
Jc, die höher
sind als die von Nb3Al-Drähten aus üblichen
Diffusionsverfahren und sind daher vielversprechend als zukünftig in
der Praxis angewandte Drähte
für starke
Magnetfelder. Obwohl das maximal durch supraleitende Magnete unter
Verwendung von üblichen
supraleitenden Metalldrähten
erzeugte Magnetfeld 21,7 T beträgt,
wird erwartet, daß durch
die Verwendung der vorstehend erwähnten extrafeinen mehrfädigen Nb3Al-Drähte
die Obergrenze für
erzeugte Magnetfelder in Höhe
von 21 T bei 4,2K und 24 T bei 1,8K erreicht wird.
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Andererseits ist die Verbesserung
der Leistungen von extrafeinem mehrfädigen Nb3Al-Drähten in
der Erforschung.
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Es wurde z.B. herausgefunden, daß die Zugabe
von Ge oder Si zu Nb3Al zu einer direkten
Bildung einer A15-Phase nach einer Schnellerhitzungs- und Löschungsbehandlung
führt,
wobei Tc und Hc2 erheblich erhöht sind.
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In diesem Fall wurde jedoch herausgestellt, daß auch eine
große
Menge von Verunreinigungen gebildet werden, Jc nicht so hoch wird
und die Zugabe von Ge und Si die Verarbeitbarkeit von Nb/Al-Drähten erheblich
reduziert. Die Herstellung von Drähten mit großer Länge erfordert
weitere Forschung.
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Andererseits wurde auch herausgefunden, daß die Zugabe
von Cu zu der direkten Bildung der A15-Phase nach einer Schnellerhitzungs-
und Löschungsbehandlung
führt,
wobei die Eigenschaften verbessert werden. Tc erreicht 18,2 T und
Hc2 erreicht etwa 29 T. Darüber hinaus
weist Jc in starken Magnetfeldern ebenfalls einen hohen Wert auf.
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Für
praktische Anwendungen dieser Technologie gibt es jedoch Probleme
hinsichtlich der Verarbeitbarkeit oder dergleichen.
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Die Erfindung gemäß dieser Anmeldung wurde im
Lichte derartiger Umstände
geschaffen und zielt darauf hin, ein Verfahren für die Herstellung eines extrafeinen
mehrfädigen
Nb3Al-Supraleitungsdrahtes zur Verfügung zu
stellen, mit dem einfach und kostengünstig ein hochleistungsfähiger extrafeiner
mehrfädiger
Nb3Al-Supraleitungsdraht mit drei erheblich
verbesserten kritischen Werten – Tc,
Hc2 und Jc – ohne die Zugabe von dritten
Elementen, wie Ge, Si und Cu, hergestellt werden kann, wobei das Verfahren
als eine praktische Anwendungstechnologie vielversprechend ist.
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Um die vorstehenden Probleme zu lösen, stellt
die Erfindung gemäß dieser
Anmeldung in einem ersten Aspekt ein Verfahren für die Herstellung eines extrafeinen
mehrfädigen
Nb3Al-Supraleitungsdrahtes
zur Verfügung,
wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist: Anwendung einer
ersten Schnellerhitzungs- und Löschungsbehandlung
auf einen Nb/Al-Verbunddraht
mit einem Atomverhältnis von
Al zu Nb von 1:2,5 bis 1:3,5 und einer extrafeinen mehrfädigen Struktur,
um eine BCC-Legierungsphase zu bilden, die Nb mit darin übersättigt gelöstem Al aufweist,
wobei die erste Behandlung das Erhitzen des Verbunddrahtes bis zu
einer Temperatur von nicht unter 1.900°C innerhalb von zwei Sekunden und
dann dessen Einführung
in ein Flüssigmetall
bei einer Temperatur von nicht über
400°C, um
ihn schnell zu löschen,
umfaßt,
Anwendung einer zweiten Schnellerhitzungs- und Löschungsbehandlung, um eine
A15-phasige Nb3Al-Verbindung mit einem niedrigen
Kristallisationsordnungsgrad aber mit einer Zusammensetzung nahe
der stöchiometrischen
Zusammensetzung zu bilden, wobei die zweite Behandlung das Erhitzen
des Drahtes bis zu einer Temperatur von nicht unter 1.500°C innerhalb
von zwei Sekunden und dann dessen Einführung in ein Flüssigmetall
bei einer Temperatur von nicht über
400°C umfaßt, und
Anwendung einer zusätzlichen
Hitzebehandlung bei 600 bis 850°C
bei dem Verbunddraht nach der zweiten Schnellerhitzungs- und Löschungsbehandlung,
um den Kristallisationsordnungsgrad der A15-phasigen Nb3Al-Verbindung
zu verbessern bzw. zu erhöhen.
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Die Erfindung gemäß dieser Anmeldung stellt in
einem zweiten Aspekt auch das Verfahren zur Verfügung, das ferner einen Schritt
umfaßt,
der vor oder nach der zusätzlichen
Hitzebehandlung durchgeführt
wird, bei dem der Verbunddraht mit Cu beschichtet wird. Die Erfindung
stellt in einem dritten Aspekt eines der Verfahren zur Verfügung, das
ferner einen Schritt umfaßt,
der vor der ersten Schnellerhitzungs- und Löschungsbehandlung durchgeführt wird,
bei dem Cu oder Ag zur Stabilisierung zugefügt wird, in einem Stadium,
in dem eine Diffusionsbarriere eingeführt wird. Die Erfindung stellt
in einem vierten Aspekt auch eines der Verfahren zur Verfügung, das
ferner einen Schritt umfaßt,
der zwischen der ersten Schnellerhitzungs- und Löschungsbehandlung und der zweiten
Schnellerhitzungs- und Löschungsbehandlung
durchgeführt
wird, bei dem eine Kaltbearbeitung unter Reduktion bzw. Verringerung der
Fläche
von 70% oder weniger durchgeführt
wird.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNG
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1 zeigt
ein schematisches Diagramm, das die Merkmale des Verfahrens (b)
gemäß der vorliegenden
Erfindung gegenüber
einem üblichen
Verfahren (a) darstellt.
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2 zeigt
ein schematisches Diagramm, das ein Beispiel für eine elektrische Vorrichtung
zur Schnellerhitzung und Löschung
darstellt.
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3 zeigt
ein Diagramm, das eine Übergangskurve
des Supraleitungswiderstands darstellt und die Tc der Probe (a),
die nach dem üblichen
einstufigen Erhitzungs- und Löschungsverfahren
hergestellt wurde, mit der Tc der Probe (b), die nach dem neuen
einstufigen Schnellerhitzungs- und Löschungsverfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt wurde, vergleicht.
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4 zeigt
ein Diagramm, das eine Jc-B-Supraleitungskurve bei 4,2 K von vier
extrafeinen mehrfädigen
Supraleitungsdrähten
darstellt: konventioneller Nb3Al-Draht (nach
einem einstufigen Schnellerhitzungs- und Löschungsverfahren hergestellt),
neuer Nb3Al-Draht (nach einem zweistufigen
Schnellerhitzungs- und Löschungsverfahren
hergestellt), mit Ti versetzter Nb3Sn-Draht
(nach einem Bronzeverfahren hergestellt) und Nb-Ti-Draht.
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5 zeigt
ein Diagramm, das die Wirkung einer Zwischenbearbeitung zeigt, die
durch die Änderung
einer Jc-B-Supraleitungskurve für
konventionellen Nb3Al-Draht (nach einem
einstufigen Schnellerhitzungs- und Löschungsverfahren hergestellt)
und neuen Nb3Al-Draht (nach einem zweistufigen
Schnellerhitzungs- und Löschungsverfahren
hergestellt) dargestellt ist.
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Die vorliegende Erfindung weist die
vorstehend erwähnten
Merkmale auf und ihre Ausführungsformen
sind nachstehend beschrieben.
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Die Erfindung gemäß dieser Anmeldung ist im wesentlichen
als ein Verfahren zur Herstellung eines extrafeinen mehrfädigen Nb3Al-Supraleitungsdrahtes gekennzeichnet,
bei dem die folgenden thermischen Behandlungen bei einem Nb/Al-Verbunddraht ohne
die übliche
Zugabe von dritten Elementen, wie Ge, Si und Cu, angewendet werden,
um die kritischen Werte Tc, Hc2 und Jc zu
verbessern und dadurch auf einfache Weise einen hochleistungsfähigen Nb3Al-Supraleitungsdraht herzustellen.
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(I) Erhitzen eines Verbunddrahtes
bis zu einer Temperatur von nicht unter 1.900°C innerhalb von zwei Sekunden
und dann dessen Einführung
in ein Flüssigmetall
bei einer Temperatur von nicht über 400°C, wobei
eine BCC-Legierungsphase
gebildet wird, die Nb mit darin übersättigt gelöstem Al
aufweist (erste Schnellerhitzungs- und Löschungsbehandlung).
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(II) Erhitzen eines Verbunddrahtes
auf eine Temperatur von nicht unter 1.500°C innerhalb von zwei Sekunden
und dann dessen Einführung
in ein Flüssigmetall
bei einer Temperatur von nicht über 400°C, wobei
eine A15-phasige Nb3Al-Verbindung mit einem niedrigen Kristallisationsordnungsgrad aber
mit einer etwa stöchiometrischen
Zusammensetzung gebildet wird (zweite Schnellerhitzungs- und Löschungsbehandlung).
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(III) Durchführen einer zusätzlichen
Hitzebehandlung bei einer Temperatur von 600 bis 850°C, wodurch
der Kristallisationsordnungsgrad der A15-phasigen Nb3Al-Verbindung
mit einer Zusammensetzung nahe der stöchiometrischen Zusammen setzung
verbessert bzw. erhöht
wird (zusätzliche Hitzebehandlung).
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Der Nb/Al-Verbunddraht, der der Gegenstand
der Hitzebehandlungen ist, ist ein Verbunddraht, der ein Atomverhältnis von
Al zu Nb im Bereich von 1:2,5 bis 1:3,5 aufweist. Er hat vorzugsweise
einen mittleren Durchmesser von 2 mm oder weniger oder eine mittlere
Dicke von 2 mm oder weniger, falls der Nb/Al-Verbunddraht bandförmig ist.
Darüber
hinaus weist er auch eine extrafeine mehrfädige Struktur auf, wobei eine
große
Anzahl von Mikroverbundaderdrähten
mit einem mittleren Durchmesser von 200 μm oder weniger, vorzugsweise
80 μm oder
weniger, in einem Matrixmaterial eingebettet sind, das eine Legierung
auf Basis von Nb, Ta, Nb oder eine Legierung auf Basis von Ta aufweist.
Die Definition von "eine große Anzahl" bedeutet mehrere
Dutzend bis mehrere Millionen. Als ein derartiger Nb/Al-Verbunddraht werden
extrafeine mehrfädig
strukturierte Verbunddrähte
verwendet, die durch verschiedene allgemein bekannte Verbundverarbeitungsverfahren
hergestellt sind, wie das Stab-im-Rohr-Verfahren, das Gelier-Roll-Verfahren,
das Plattierungs-Schnitzelungs-Extrusionsverfahren
und das metallurgische Pulververfahren.
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Wenn das Atomverhältnis von Al zu Nb außerhalb des Bereiches von 1:2,5 bis 1:3,5 liegt,
ist es schwierig, Nb3Al-Supraleitungsdrähte mit guter Leistung zu erhalten.
Nb/Al-Verbundvorläuferdrähte, die ähnlich dem
handelsüblichen
Stand sind, sind für derartige
Nb/Al-Verbunddrähte
erhältlich.
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Zum Beispiel stellt 1 den Unterschied zwischen dem erfindungsgemäßen Verfahren
gemäß dieser
Anmeldung und dem üblichen
Schnellerhitzungs- und Löschungsverfahren
dar. Wie vorstehend beschrieben ist, unterscheidet sich das Schnel lerhitzungs-
und Löschungsverfahren
gemäß der vorliegenden
Erfindung im wesentlichen von dem konventionellen Verfahren in der
Tatsache, daß durch
die zweite Schnellerhitzungsund Löschungsbehandlung eine A15-Nb3Al-Phase mit einem niedrigen Kristallisiationsordnungsgrad,
aber mit etwa stöchiometrischer Zusammensetzung
gebildet wird und dann wird durch die zusätzlichen Hitzebehandlung ein
höherer Kristallisiationsordnungsgrad
erhalten.
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Das erfindungsgemäße Verfahren gemäß dieser
Anmeldung kann durch Verwendung einer elektrischen Heizvorrichtung,
wie sie beispielsweise in 2 dargestellt
ist, ausführt
werden. In dem in 2 dargestellten
Beispiel wird ein Nb/Al-Verbunddraht, der als Draht von einer Zuführrolle
zugeführt wird,
elektrisch erhitzt und dann schnell in einem Flüssig-Ga-(Gallium)-Bad gelöscht. Das
Schmelzbad ist nicht auf das aus Ga beschränkt und kann ein beliebiges
sein, das inert ist und das bei 400°C oder niedriger gehalten werden
kann.
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Bei der Erfindung gemäß der vorliegenden Anmeldung
wird zuerst die erste Schnellerhitzungs- und Löschungsbehandlung unter Verwendung
der in 2 dargestellten
Vorrichtung ausgeführt.
D.h. ein Verbunddraht wird durch elektrisches Erhitzen schnell auf
eine hohe Temperatur von 1.900°C
oder höher
aufgeheizt und nachfolgend einer Schnelllöschungsbehandlung durch dessen
kontinuierliche Einführung
in ein Flüssigmetall
unterzogen, das bei einer Temperatur von 400°C oder niedriger, z.B. fast bei
Raumtemperatur, gehalten wird. Eine derartige Schnellerhitzungs-
und Löschungsbehandlung
führt zu
der Bildung einer BCC-Phase, die Nb mit darin übersättigt gelöstem Al aufweist. Dann wird
die BCC-Phase wie üblich einer
zusätzlichen
Hitzebehandlung bei etwa 800°C
unterzogen, um sie in eine A15-Nb3Al-Phase
zu überführen, wodurch
sich eine hohe Jc ergibt. Zu diesem Zeitpunkt betragen Tc und Hc2 etwa 17, 8 T bzw. etwa 26 T. Wie vorstehend
beschrieben ist, liegt die A15-Nb3Al-Phase,
die durch die zusätzliche
Hitzebehandlung über
eine übersättigte feste
BCC-Lösungsphase
gemäß dem konventionellen
Schnellerhitzungs- und Lösungsverfahren gebildet
wird, näher
am Zusammensetzungsverhältnis
als die A15-Phase, die durch das Diffusionsverfahren bei 700 bis
800°C gebildet
wird. Jedoch sind Tc und Hc2 aufgrund einer
Abweichung der Zusammensetzung zu einer Zusammensetzung, die etwas reicher
an Nb ist, etwas niedrig. Es scheint, daß auch wenn das Atomverhältnis von
Nb zu Al in der nach der Schnellerhitzungs- und Löschungsbehandlung gebildeten übersättigten
festen BCC-Lösungsphase bei
3:1 aufrechterhalten wird, die Abweichung der Zusammensetzung während der
Transformation bzw. Umwandlung in die A15-Nb3Al-Phase
auftritt, da die Umwandlung bei 700–900 °C durchgeführt wird.
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Anders als bei dem konventionellen
Verfahren wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß dieser
Anmeldung die Transformation von der übersättigten festen BCC-Lösungsphase in die A15-Phase
innerhalb von 2 Sekunden bei einer hohen Temperatur von nicht unter
1500°C,
z.B. bei 1800°C,
unter Verwendung von z.B. einer elektrischen Heizvorrichtung unmittelbar
und kontinuierlich ausgeführt.
Das heißt,
daß die
zweite Schnellerhitzungs- und Löschungsbehandlung
durchgeführt wird.
Durch unmittelbares Ausführen
der Transformation bzw. Umsetzung von der ungesättigten festen BCC-Lösungsphase
in die A15-Phase bei hoher Temperatur kann die durch die Transformation
verursachte Abweichung von dem stöchiometrischen Zusammensetzungsverhältnis gering
gehalten werden. Da die direkt nach der zweiten Schnellerhitzungs- und
Löschungsbehandlung
gebildete A15-Nb3Al-Phase eine geringe Abweichung von dem stöchiometrischen
Zusammensetzungsverhältnis aufweist,
aber einen geringen Kristallisationsordnungsgrad aufweist, weist
sie ei ne niedrige Tc von etwa 14,5 K auf. Bei der vorliegenden Erfindung
erhöht
die Hitzebehandlung bei 600 bis 850°C für die Rückerhaltung (Verbesserung)
des Grades an kristalliner Fernordnung der Kristalle die Tc auf
etwa 18,5 K. Dieser Wert ist im Vergleich zu den Proben, die der konventionellen
einfachen Schnellerhitzungs- und Löschungsbehandlung unterzogen
waren mindestens 0,5 K höher.
Darüber
hinaus erreicht die Hc2 (4,2K) 30 T und
eine große
Verbesserung der Eigenschaften im superstarken Magnetfeld können ohne die
Zugabe von dritten Elementen, wie Ge und Si, verwirklicht werden.
Die Jc (4,2 K) von diesem Draht erreicht etwa 200 A/mm2 bei
25 T und der Draht weist Eigenschaften auf, die gleich bzw. äquivalent
den Eigenschaften eines Nb3(Al, Ge)-Supraleiters mit
20 at% zugesetztem Ge sind. Darüber
hinaus weist der Draht die höchste
Jc (4,2 K) unter den konventionellen extrafeinen mehrfädigen metallischen
Supraleitungsdrähten
auf, nämlich
etwa 250 A/mm2 bei 24 T und etwa 300 A/mm2 bei 23 T.
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Bei dem vorstehend erwähnten Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung muß die
Heiztemperatur bei der zweiten Schnellerhitzungs- und Löschungsbehandlung
niedriger sein als bei der ersten Schnellerhitzungs- und Löschungsbehandlung. Wenn
sie höher
ist, bildet sich durch die zweite Schnellerhitzungs- und Löschungsbehandlung
keine A15-phasige
Nb3Al-Verbindung. Darüber hinaus ist es nicht wünschenswert,
die Heizzeit bei der Schnellerhitzungs- und Löschungsbehandlung zu erhöhen, da
sie zu der Abnahme der Löschungsgeschwindigkeit
führt.
In der Praxis ist eine Erhitzung für 2 Sekunden oder weniger,
oder für
0,1 Sekunden ausreichend.
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Eine Kaltbearbeitung unter Verringerung
der Fläche
von 70% oder weniger nach der ersten Schnellerhitzungs- und Löschungsbehandlung
ist für eine
Verbesserung bzw. Erhöhung der
Leistung nutzbar. Wenn die Reduzierung der Fläche mehr als 70% beträgt, wird
jedoch die erzielte Jc verringert.
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Darüber hinaus kann bei der vorliegenden Erfindung
eine Kupferbeschichtung vor oder nach der zusätzlichen Hitzenbehandlung durchgeführt werden.
Ein Versetzen mit Cu oder Ag als Diffusionsbarriere kann auch vor
der ersten Schnellerhitzungs- und Löschungsbehandlung durchgeführt werden.
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Die folgenden Beispiele erläutern die
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung im einzelnen, sollen jedoch die Erfindung
nicht einschränken.
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BEISPIELE
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(Beispiel 1)
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Durch Verwendung einer kontinuierlichen Schnellerhitzungsund
Löschungsvorrichtung,
die in 2 dargestellt
ist, wurde die erste Erhitzungs- und Löschungsbehandlung auf einen
extrafeinen mehrfädigen
Nb/Al-Verbunddraht angewendet, der durch ein Verfahren hergestellt
wurde, das das Ziehen eines Verbunds umfaßt, der durch Übereinanderlegen und
Rollen eines Nb-Blechs und eines Al-Blechs erhalten wurde (das Gelier-Rollverfahren).
Der Verbunddraht wurde mit einer Geschwindigkeit von 1 m/sec bewegt
und wurde schnell auf 2000°C
in 0,1 Sekunden zwischen einem Ga-Bad und einem Elektrodenblock
elektrisch erhitzt. Der Verbunddraht wurde anschließend durch
ein Ga-Bad durchgeführt,
das auf 50°C
gehalten wurde, wodurch er schnell gelöscht wurde (Schnelllöschungsgeschwindigkeit: 1×105°C/sec).
Das Ga-Bad diente als Elektrode und als Kühlmittel. Die Röntgenbeugung
bestätigte,
daß eine übersättigte feste
BBC-Nb-Al-Legierungslösungsphase
nach der ersten Schnellerhitzungsund Löschungsbehandlung in dem Draht
gebildet war. Der Draht wurde einer Schnellerhitzungs- und Löschungsbehandlung
unterzogen. Der Draht wurde zwischen dem Ga-Bad und dem Elektrodenblock elektrisch
erhitzt, während
er auch bei der zweiten Schnellerhitzungs- und Löschungsbehandlung mit einer
Geschwindigkeit von 1 m/sec bewegt wurde. Anders als bei der ersten
Schnellerhitzungs- und Löschungsbehandlung
wurde die Temperatur bei der zweiten Schnellerhitzungs- und Löschungsbehandlung
auf 1900°C
eingestellt. Eine Erhitzungszeit wurde auf 0,1 Sekunden eingestellt.
Dann wurde der Draht durch auf 50°C
gehaltenes Ga-Bad durchgeführt,
wodurch er schnell gelöscht
wurde. Nach der zweiten Schnellerhitzungs- und Löschungsbehandlung wurde der
Draht einer zusätzlichen
Hitzebehandlung bei 800°C
für 12
Stunden in einem Vakuum (1,33 × 10–
3 bis 1,33 × 10–4 Pa)
unterzogen. Es wurde bestätigt,
daß eine
gleiche Behandlung wie vorstehend beschrieben ist, die unter Halten
des Ga-Bades auf
150°C durchgeführt wurde,
zu beinahe den gleichen Ergebnissen führte.
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Die Röntgenbeugung offenbarte, daß sich nach
der zweiten Schnellerhitzungs- und Löschungsbehandlung in dem Draht
eine A15-Phase gebildet hatte und er hatte eine Tc von etwa 14,5
K. Die zusätzliche
Hitzebehandlung bei 800°C
stellte den Grad der kristallinen Fernordnung der Kristalle wieder
her und verbesserte bzw. erhöhte
die Tc auf 18,4 K, die im Vergleich mit den Proben aus einer konventionellen
einfachen Schnellerhitzungs- und Löschungsbehandlung mindestens
0,5 K höher
war. Es kann in Betracht gezogen werden, daß die Transformation bzw. Umwandlung
und Kristallisation bei einer hohen Temperatur von 1900°C und in
einer extrem kurzen Zeit das Atomverhältnis von Nb zu Al in der A15-Phase
auf nahezu 3:1, die stöchiometrische
Zusammensetzung, gebracht hat. 3 zeigt
eine Übergangskurve
des Supraleitungswiderstands und vergleicht die Tc von der durch
das konventionelle Erhitzungs- und Löschungsverfahren herge stellten
Probe mit der Tc von der durch das zweistufige Schnellerhitzungs-
und Löschungsverfahren
gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellten Probe.
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Darüber hinaus trat kein Übergang
von der übersättigten
festen BCC-Nb-Al-Lösung
in die A15-Nb3Al-Phase auf, wenn die Maximaltemperatur bei
der zweiten Schnellerhitzungs- und Löschungsbehandlung gleich oder
höher als
bei der ersten Schnellerhitzungs- und Löschungsbehandlung (2000°C) eingestellt
war. 4 enthält Jc-B-Kurven von
verschiedenen Arten von extrafeinen mehrfädigen Supraleitungsdrähten bei
4,2 K. Die Jc (4,2 K) des durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellten extrafeinen mehrfädigen
Nb3Al-Drahtes
erreichte etwa 200 A/mm2 bei 25 T und die
Eigenschaften im superstarken Magnetfeld waren ohne jegliche Zugabe
von dritten Elementen wie Ge und Si verbessert. Darüber hinaus
betrug die Jc (4,2 K) etwa 250 A/mm2 bei
24 T und etwa 300 A/mm2 bei 23 T. Sogar wenn
das Magnetfeld auf etwa 18 T reduziert war, war die Jc (4,2 K) erheblich
höher als
die des Nb3Al-Drahtes aus dem konventionellen
einstufigen Schnellerhitzungs- und Löschungsverfahren. Solche in
diesem Magnetfeldbereich erhaltene Ergebnisse brechen den Rekord
für die
Jc bei praktisch anwendbaren metallischen Supraleitungsdrähten mit
einer extrafeinen mehrfädigen
Struktur und sind besondere Beachtung wert. Darüber hinaus erreichte die Hc2 (4,2K) des erfindungsgemäßen Drahtes
ohne die Zugabe von dritten Elementen wie Ge außergewöhnlicherweise 30 T. Die Zugabe
von Ge ist für
die Verbesserung von Tc und Hc2 sehr wirkungsvoll,
aber andererseits zerstört
sie die Ziehfähigkeit
von Drähten.
Im Gegensatz dazu kann das zweistufige Schnellerhitzungs- und Löschungsverfahren
gemäß der vorliegenden
Erfindung durch Verwendung von Vorläuferdrähten mit einem Entwicklungsstand,
der im Bereich der durch die Ziehtechnologie festgesetzten handelsüblichen
Basis liegt, hervorragende Eigenschaften im superstarken Magnetfeld
ergeben. Das Auftreten bzw. die Bereitstellung des erfindungsgemäßen Drahtes
macht es möglich,
den supraleitenden 25 T- bis 28 T-Magnet, der üblicherweise als Traum angesehen
wurde, bei niedrigen Kosten nach nur einer kurzen Entwicklungszeit
zu verwirklichen. Der erfindungsgemäße Draht hat eine enorme aufsehenderregende
Wirkung auf verschiedene unbetretene Forschungsgebiete, wie die
Hochenergiephysik und die Erklärung
der Superorganisationsstruktur von Proteinen.
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(Beispiel 2)
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Bei dem vorstehenden Beispiel 1 wurde
ein Teil der Drähte
nach der ersten Schnellerhitzungs- und Löschungsbehandlung einem Zwischenziehverfahren
und dann der zweiten Schnellerhitzungs- und Löschungsbehandlung unterzogen.
Die Verringerung der Fläche
der Drähte
während
des Zwischenziehverfahrens betrug etwa 50%. 5 zeigt die Veränderung der Jc(4,2 K)-B-Kurven
in Abhängigkeit
davon, ob die Zwischenbearbeitung nach der ersten Schnellerhitzungs-
und Löschungsbehandlung durchgeführt wird
oder nicht. Es wurde bestätigt,
daß die
Einführung
der Zwischenbearbeitung nach der ersten Schnellerhitzungs- und Löschungsbehandlung
die Jc offensichtlich erhöhte
bzw. verbesserte. Jedoch wurde eine Verminderung der Jc beobachtet, wenn
die Verringerung der Fläche
70% oder mehr betrug.
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Wie vorstehend im einzelnen beschrieben ist,
stellt die Erfindung gemäß der vorliegenden
Anmeldung, durch einfache Verwendung eines Nb/Al-Verbunddrahtes
(Vorläuferdraht),
dessen Ziehtechnologie eingeführt
bzw. bekannt ist, einen Nb3Al-Supraleitungsdraht
mit hervorragenden Tc-, Hc2- und Jc-Eigenschaften
zur Verfügung.
Mit dem neuentwickelten Draht wird der 25-28 T-Supraleitungsmagnet
verwirklicht werden, der herkömmlicherweise
als Traum angesehen wurde.