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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen ultradünnen supraleitenden Nb3Al-Draht mit Multifilamentaufbau, dessen
Eigenschaften durch Zusatz von Ge oder Si verbessert sind, und stellt
ein Verfahren zur Herstellung eines ultradünnen supraleitenden verbundartigen
Nb/Al-Drahtes bereit, dem Ge oder Si zugesetzt werden.
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2. Stand der Technik
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Es
ist seit langem bekannt, dass Nb3(Al, Ge) oder
Nb3(Al, Si), die durch Bogenschmelzen hergestellt
sind, eine kritische supraleitende Temperatur Tc und
ein kritisches supraleitendes Magnetfeld HC2 liefern,
die erheblich höher
sind als diejenigen von Nb3Al.
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Unter
Anwendung einer Herstellungsmethode, die schematisch in 13 dargestellt
ist, ist kürzlich
ein Herstellungsverfahren vorgeschlagen worden, bei dem man ein
verbundartiges Drahtmaterial aus Nb und Al einer raschen Aufheiz-
und Abschreckbehandlung unterzieht, wobei man in dem verbundartigen
Drahtmaterial eine mit einer kubisch raumzentrierten Nb-25 At.-%
Al-Legierung (der Begriff At.-% wie hier verwendet, bedeutet Atomprozent) übersättigte feste
Lösungsphase
erhält,
und das erhaltene Produkt anschließend einer Wärmebehandlung
im Temperaturbereich von 650 bis 900°C unterzieht. Auf diese Weise
ist die Abscheidung sehr feiner Kristalle eines Nb3Al-Niederschlags
mit annähernd
stöchiometrischer
Zusammensetzung möglich. Da
das erhaltene Produkt eine extrem hohe kritische Stromdichte Jc erlaubt, erfährt dieses Verfahren Aufmerksamkeit
bei der Herstellung eines praktisch anwendbaren Drahtmaterials.
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Da
das höchste
nachgewiesene Magnetfeld, das unter Anwendung eines metallischen
supraleitenden Drahtmaterials erzeugt ist, 21,7 T beträgt, beträgt die erreichbare
obere Grenze beim erzeugten Magnetfeld unter Verwendung eines praktischen Nb3Al-Drahtmaterials vermutlich etwa 23,5 T.
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Ein
oxidisches supraleitendes Drahtmaterial erlaubt die Erzeugung eines
höheren
magnetischen Felds; nachteiligerweise sind seine Herstellungskosten
jedoch etwa 100 mal so hoch wie diejenigen zur Herstellung eines
metallischen supraleitenden Drahtmaterials.
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Im
Hinblick auf das Verfahren zur Herstellung eines metallischen supraleitenden
Drahtmaterials existiert andererseits ein bekanntes Herstellungsverfahren,
bei dem man einen ultradünnen
verbundartigen Draht mit Multifilamentaufbau herstellt, der einen in
eine Nb-Matrix eingebetteten Kern einer Al-Ge-Legierung umfasst,
und den Draht einer raschen Aufheiz- und Abschreckbehandlung unterzieht,
indem man den Draht durch Widerstandsheizung rasch auf eine Temperatur
von etwa 2000°C
aufheizt und ihn kontinuierlich in ein geschmolzenes Metall einbringt. Unter
der Voraussetzung, dass die Zugabe von Ge in Al höchstens
2% beträgt,
wird auf diese Weise eine übersättigte feste
Lösung
in dem erhaltenen verbundartigen Draht erzeugt; wenn man eine Wärmenachbehandlung
durchführt,
erlaubt das erhaltene Produkt eine hohe Jc;
es gibt aber keine nennenswerte Zunahme der Tc und
HC2.
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Wenn
jedoch andererseits die Menge an zugesetztem Ge steigt, wird die übersättigte feste
Lösung
instabil und die Herstellung einer übersättigten festen Lösung ist
nur unter idealen Abschreckbedingungen möglich.
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Das
vorstehende Herstellungsverfahren ist jedoch praktisch nicht durchführbar, da
ein kontinuierliches ideales Abschrecken in einer industriellen Produktion
extrem schwierig ist.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Angesichts
der vorstehend angesprochenen Umstände wird gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
eines ultradünnen
supraleitenden Nb3(Al, Ge)-Drahts mit Multifilamentaufbau
bereitgestellt, bei dem man: ein verbundartiges Kernmaterial herstellt,
das eine Al-(2–30)
At.-% Ge-Legierung (worin At.-% für Atomprozent steht) mit einer
Dicke von 1 μm
oder weniger umfasst und gleichförmig
in eine Nb-Matrix in einem Volumenverhältnis im Bereich von 1:2,5
bis 1:3,5 eingearbeitet ist und damit ein Verbundmaterial bildet; einen
verbundartigen Draht mit einer ultradünnen Multifilamentstruktur
fertigt, indem man mehrere der erhaltenen verbundartigen Kernmaterialien
in ein zylindrisches, Nb enthaltendes Matrixmaterial einbettet; innerhalb
des verbundartigen Drahtes ein Filament einer A15-Phase mit einem
geringeren Kristallinitätsgrad
durch eine rasche Aufheiz- und Abschreckbehandlung ausbildet, bei
der man den verbundartigen Draht mit der ultrafeinen Multifilamentstruktur
innerhalb von 2 Sekunden oder weniger auf eine Temperatur von 1.700°C oder höher aufheizt,
worauf man ihn kontinuierlich in ein geschmolzenes Material einführt; den
verbundartigen Draht mit der ultrafeinen Multifilamentstruktur mit
Kupfer (Cu) beschichtet, das als Stabilisator für die Supraleitfähigkeit
wirkt; und das erhaltene Erzeugnis einer Wärmenachbehandlung im Temperaturbereich
von 650 bis 900°C
unterzieht, um den Kristallinitätsgrad
des Nb3 (Al, Ge) in der A15-Phasenverbindung wieder herzustellen
(Anspruch 1).
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur
Herstellung eines ultradünnen
supraleitenden Nb3(Al, Si)-Drahtes mit Multifilamentaufbau
bereitgestellt, bei dem man dieselben Verfahrensstufen gemäß Anspruch
1 durchführt,
wobei man jedoch eine Al-(2–20)
At.-% Si-Legierung (worin At.-% für Atomprozent steht) als Ausgangsmaterial
anstelle der Al-(2–30)
At.-% Ge-Legierung verwendet (Anspruch 2).
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Gemäß weiteren
Aspekten der vorliegenden Erfindung werden Verfahren zur Herstellung
eines ultradünnen
supraleitenden Nb3(Al, Ge)-Drahtes oder Nb3(Al, Si)-Drahtes mit Multifilamentaufbau
gemäß Anspruch
1 oder Anspruch 2 bereitgestellt, wobei man anstelle der Beschichtung
des verbundartigen Drahtes mit Kupfer (Cu) vor der zusätzlichen
Wärmebehandlung
den Schritt der Cu-Beschichtung zur Stabilisierung der Supraleitfähigkeit
nach der zusätzlichen
Wärmebehandlung
durchführt
(Anspruch 3); ein Verfahren zur Herstellung eines ultradünnen supraleitenden
Nb3(Al, Ge)-Drahtes oder Nb3(Al, Si)-Drahtes
mit Multifilamentaufbau nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, wobei man
Kupfer (Cu) vorab mit einem Diffusionssperrmaterial um gibt und dann
in das Matrixmaterial einbettet, worauf man einen Draht zieht, um
den verbundartigen Draht mit der ultradünnen Filamentstruktur zu fertigen,
und den erhaltenen verbundartigen Draht der raschen Aufheiz- und
Abschreckbehandlung unterzieht (Anspruch 4); oder ein Verfahren
zur Herstellung eines ultradünnen
supraleitenden Nb3(Al, Ge)-Drahtes oder
Nb3(Al, Si)-Drahtes mit Multifilamentaufbau gemäß einem
der Ansprüche
1, 2, 3 oder 4, bei dem man eine Legierung der Zusammensetzung Al-(2–30) At.-%
Ge-(0–7) At.-%X
oder Al-(2–20)
At.-% Si-(0–7)
At.-%X (worin At.-% für
Atomprozent steht), worin X für
wenigstens ein unter Mg, Zn, Li, Ag, Cu und B ausgewähltes Element
steht, anstelle der Al-(2–30)
At.-% Ge-Legierung oder der Al-(2–20) At.-%
Si-Legierung verwendet (Anspruch 5).
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Die
vorliegende Erfindung wurde auf der Grundlage der folgenden Befunde
der vorliegenden Erfinder fertig gestellt.
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Beim
Durchführen
der raschen Aufheiz- und Abschreckbehandlung an einem herkömmlichen Al-Ge-Kernmaterial,
das wie vorstehend beschrieben in eine Nb-Matrix eingebettet ist,
bilden sich Filamente von Verbindungen einer A15-Phase mit einem niedrigen
Ordnungsgrad der Kristallinität.
Wenn man diese jedoch einer Wärmebehandlung
im Temperaturbereich von 650 bi 900°C unterwirft, wird die Fernordnung
wiedererlangt, wobei sich eine Tc von 19,4
K und eine HC2 (4,2 K) von 39,5 T einstellen.
Dieses Produkt liefert jedoch eine Jc (4,2
K) von 130 A/mm2 bei 15 T; dieser Wert ist
im Vergleich zu dem eines praktischen Drahtmaterials etwas schlechter.
Die Abnahme der Jc des Produkts mit zunehmendem
Magnetfeld ist für
das vorstehende Material zwar klein und die Jc (4,2
K) unter einem Magnetfeld von 25 T beträgt etwa 100 A/mm2,
d.h. der höchste
Wert unter den metallischen supraleitenden Drahtmaterialien. Ein
praktischer Draht war aber dennoch nicht herstellbar, weil eine
Jc (4,2 K) von wenigstens 150 A/mm2 zur Anwendung als praktischer supraleitender Magnet
beim Zielmagnetfeld erforderlich war.
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Die
gegenwärtigen
Erfinder fertigten erfolgreich einen verbundartigen ultradünnen Draht
mit Multifilamentaufbau, der einen Kern einer Al-Ge-Legierung umfasst
und dessen Durchmesser gegenüber
den herkömmlichen
1,5 μm auf
0,3 μm verringert ist,
und nach dem raschen Aufheizen und Abschrecken des verbundartigen
Materials wurde schließlich eine
Jc (4,2 K) von mehr als 250 A/mm2 unter 21 T erreicht und ein Wert von 150
A/mm2 wurde bei 25 T erreicht.
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Aus
der vorstehenden Tatsache ist verständlich, dass es bei optimalem
Aufbau eines supraleitenden Magnetes unter Verwendung des vorstehenden ultradünnen Nb3(Al, Ge)-Drahtmaterials
mit Multifilamentaufbau vermutlich möglich ist, ein Magnetfeld von
25 T beim Betrieb bei 4,2 K und 27 T beim Betrieb bei 1,8 K zu erreichen
(d.h. eine Abkühlung
von 4,2 K auf 1,8 K verbessert die Supraleitfähigkeit um etwa 2 T).
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Im
Fall der Zugabe von Si zu Al wurden Tc und
HC2 (4,2 K) ähnlich verbessert. Obgleich
in diesem Fall das Problem einer niedrigen Jc aufgrund
der raschen Aufheiz- und Abschreckbehandlung auftrat, die zur Bildung
einer instabilen übersättigten
festen Lösung
und einer Verbindung einer A15-Phase mit niedrigem Kristallinitätsgrad führte, wurde
eine Zunahme der Jc erreicht, indem man
gleichfalls den Durchmesser des Kerns der Al-Si-Legierung verringerte.
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Die
in der vorliegenden Anmeldung offenbarte Erfindung wurde auf der
Grundlage der vorstehenden Befunde fertig gestellt. Sie schlägt ein neues Herstellungsverfahren
für den
Erhalt einer hohen Jc in einem ultradünnen Nb3Al-Draht mit Multifilamentaufbau vor, dessen
Tc und HC2 durch
Zusatz von Ge oder Si verbessert sind.
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Das
erfindungsgemäße supraleitende
Drahtmaterial, das nach dem in der vorliegenden Anmeldung beschriebenen
Herstellungsverfahren gefertigt ist, gestattet die Erzeugung eines
starken Magnetfelds im Bereich von 27 T.
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KURZE ERKLÄRUNG DER
ZEICHNUNGEN
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1 ist
ein schematisch gezeichnetes Diagramm, das den Verfahrensablauf
für ein
erfindungsgemäßes Fertigungsverfahren
auf der Grundlage des raschen Aufheizens und Abschreckens zeigt;
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2 ist
ein schematisch gezeichneter Verfahrensablauf für ein Fertigungsverfahren nach
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform;
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3 ist
ein schematisch gezeichneter Verfahrensablauf für ein Fertigungsverfahren nach
einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform;
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4 ist
ein schematisch gezeichneter Verfahrensablauf für ein Fertigungsverfahren nach
einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform;
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5 ist
ein schematisch gezeichnetes Diagramm, das eine Vorrichtung für die rasche
Aufheiz- und Abschreckbehandlung zeigt;
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6 zeigt
Röntgendiffraktogramme
für Drahtmaterialien,
die nach einer raschen Aufheiz- und Abschreckbehandlung eines verbundartigen Nb/Al-Drahtes
und eines verbundartigen Nb/Al-20 At.-% Ge-Drahtes erhalten sind,
und für
Drahtmaterialien, die durch eine weitere Wärmenachbehandlung der erhaltenen
Drahtmaterialien bei 800°C über eine Dauer
von 10 Stunden erhalten sind;
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7 ist
ein Diagramm, das die Veränderung
der Tc nach der Wärmenachbehandlung eines verbundartigen
Nb/Al-Drahtes und eines verbundartigen Nb/Al-20 At.-% Ge-Drahtes
zeigt;
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8 ist
ein Diagramm, das die Jc-B-Eigenschaften
eines verbundartigen Nb/Al-Drahtes und eines verbundartigen Nb/Al-20
At.-% Ge-Drahtes mit unterschiedlichen Durchmessern der Kernmaterialien
zeigt;
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9 ist
ein schematisch gezeichneter Verfahrensablauf eines Rod-in-Tube-Verfahrens,
das zu den Verfahren zur Herstellung eines verbundartigen Drahtmaterials
einer Nb/Al-Legierung zählt;
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10 ist
ein schematisch gezeichneter Verfahrensablauf eines Powder-in-Tube-Verfahrens, das
zu den Verfahren zur Herstellung eines verbundartigen Drahtmaterials
einer Nb/Al-Legierung
zählt;
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11 ist
ein schematisch gezeichneter Verfahrensablauf eines Jelly-Roll-Verfahrens,
das zu den Verfahren zur Herstellung eines verbundartigen Drahtmaterials
einer Nb/Al-Legierung zählt;
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12 ist
ein schematisch gezeichneter Verfahrensablauf eines Chip-Extrusions-Verfahrens, das
zu den Verfahren zur Herstellung eines verbundartigen Drahtmaterials
einer Nb/Al-Legierung
zählt; und
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13 ist
ein schematisch gezeichneter Verfahrensablauf eines herkömmlichen
Verfahrens, das sich der raschen Aufheizung und Abschreckung bedient.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Soweit
die Ausführungsformen
für die
Fertigung des mikroverbundartigen Kerns einer Nb/Al-Legierung betroffen
ist, bedient sich das folgende Beispiel eines Rod-in-Tube-Verfahrens
bei dem man unter Bezug auf 9 einen
Kernstab einer Al-Legierung in ein Nb-Rohr einführt, einen Draht zieht und wiederholt
mehrere Kernstäbe
eines Nb/Al-Verbundes in ein Nb-Rohr
einführt
und einen Draht zieht. Man kann auch ein Powder-in-Tube-Verfahren
verwenden, bei dem man einen Draht aus einem Pulvergemisch zieht,
das durch Vermischen eines Nb-Pulvers
mit einem Al-Legierungspulver hergestellt ist, wie in 10 gezeigt;
oder ein Jelly-Roll-Verfahren, bei
dem man einen Draht aus einem Verbund zieht, der durch Einrollen
eines Nb-Blechs erhalten ist, das auf ein Al-Legierungsblech gelegt
ist, wie in 11 gezeigt; oder ein ummanteltes
Chip-Extrusionsverfahren, wie in 12 gezeigt,
bei dem man ein auf ein Nb-Blech gelegtes Al-Legierungsblech leicht
andrückt,
worauf man das erhaltene Produkt in rechteckige Chips geeigneter
Größe schneidet
und diese der Extrusion unterzieht. Im Prinzip sind die nach einem
beliebigen der vorstehenden Verfahren gefertigten Mikroverbunde
hinsichtlich ihrer Eigenschaften gleich.
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Die
Dicke der so erhaltenen Al-Legierung sollte 1 μm oder weniger betragen. Eine
Al-Legierung mit
einer Dicke von 1 μm
oder mehr führt
zu einem praktisch unvorteilhaft schlechteren Jc (4,2
K)-Wert unter einem niedrigen angelegten Magnetfeld.
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In
Hinblick auf das Legierungsverhältnis
der Mikroverbunde liegt das Volumenverhältnis der Al-(2–30) At.-%
Ge-Legierung zu Nb im Bereich von 1:2,5 bis 1:3,5. Dieses Verhältnis beruht
auf der Tatsache, dass das Kernmaterial ein stöchiometrisches Verhältnis von
Nb- zu Al-Legierung
von 3:1 aufweist und sich eine supraleitende Verbindung einer A15-Phase
bildet, solange das Zusammensetzungsverhältnis von Nb zu Al-Legierung
in der Nähe
der Stöchiometrie
liegt. Wenn das vorstehende Verhältnis
weit von 3:1 abliegt, neigen andere, nicht-supraleitende Verbindungen und nicht-supraleitende
Legierungen dazu, sich in größerer Menge
zu bilden, und dies führt
zur Bildung anderer Verbindungen. Im nachstehenden Beispiel ist
das Verhältnis
von Nb zu Al-(2–30)
At.-% Ge-Legierung auf 3:1 festgelegt; es besteht jedoch kein praktisches
Problem, selbst wenn die Zusammensetzung um das vorstehende Verhältnis schwankt.
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Die
Zugabemenge für
Ge oder Si ist so gewählt,
dass das Ge oder Si im Al 2 At.-% oder mehr ausmacht. Falls die
Zugabe von Ge oder Si weniger als 2 At.-% beträgt, bildet sich in der Legierung überwiegend
die übersättigte kubisch
raumzentrierte feste Lösung.
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Der
beste Effekt hinsichtlich der Zugabemenge für Ge oder Si zu Al stellt sich
ein, wenn eine Menge von 20 At.-% Ge oder 10 At.-% Si zugesetzt
wird. Eine darüber
hinausgehende Zugabe verschlechtert nach und nach die supraleitenden
Eigenschaften des erhaltenen Produkts.
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Die
rasche Aufheiz- und Abschreckbehandlung im Beispiel erfolgt, indem
man die Transportgeschwindigkeit des Drahtmaterials, d.h. 1 m/sec,
als Standard nimmt. In diesem Fall beträgt die Dauer des Aufheizens
0,1 sec. Es besteht kein nennenswerter Unterschied bei den supraleitenden
Eigenschaften, auch wenn die Transportgeschwindigkeit des Drahtmaterials
auf 0,5 m/sec oder 0,2 m/sec verlangsamt wird. Eine Transportgeschwindigkeit
von nur 0,05 m/sec oder weniger ist für die rasche Aufheiz- und Abschreckbehandlung
langer Drahtmaterialien nicht bevorzugt, weil die Menge des Nb,
das sich in einem geschmolzenen Metall wie einem Ga-Bad löst, zunimmt
und das Verfahren ungeeignet macht. Auf diese Weise ist ein geschmolzenes
Metall, das im Temperaturbereich für einen Schmelzpunkt oder höher bis
etwa 300°C
oder weniger gehalten wird, bevorzugt, um eine nennenswerte Reaktion
und Erosion eines Metalls, das Bestandteil des Drahtmaterials oder
der Vorrichtung zum raschen Aufheizen und Abschrecken ist, zu vermeiden.
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Außerdem ist
eine längere
Dauer der Aufheizbehandlung in der raschen Aufheiz- und Abschreckbehandlung
nicht bevorzugt, da sie zu einer Abnahme der Abkühlgeschwindigkeit führt. In
der Praxis ist ein Aufheizen über
eine Dauer von 0,1 sec ausreichend.
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Als
Matrix verwendet man im nachstehenden Beispiel reines Nb, weil reines
Nb einer Temperatur von 1.700°C
oder höher
standhält,
günstige
Kaltbearbeitungseigenschaften aufweist und eine geringe Diffusionsreaktivität gegenüber Nb3Al aufweist. Als andere Materialien, die
die vorstehenden Bedingungen erfüllen
und die zur Verwendung als Matrix geeignet sind, lassen sich reines
Ta, eine Legierung auf Nb-Basis und eine Legierung auf Ta-Basis
anführen.
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Als
das der Verarbeitung unterzogene Ausgangsmaterial werden im Beispiel
eine Al-Ge-Legierung
und eine Al-Si-Legierung verwendet. Angesichts der bislang erlangten
Kenntnis können
die Legierungen aber ohne jegliches Problem bis zu insgesamt 7 At.-%
Mg, Ag, Cu, B und Li enthalten. Für den Fall, dass die Legierungen
7 At.-% oder weniger des vorstehenden Mg und dergleichen enthalten,
ist die Verarbeitbarkeit bei der Fertigung des Verbunds ohne Probleme
verbessert und frei von negativen Effekten auf die Supraleitfähigkeit.
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Hinsichtlich
der Wärmenachbehandlung
wird diese im nachstehenden Beispiel bei 800°C durchgeführt; die Wärmebehandlung ist jedoch darauf
nicht beschränkt
und wird bei einer Temperatur im Bereich von 650 bis 900°C durchgeführt. Durch
Anwendung der Wärmenachbehandlung
bei einer Temperatur in diesem Bereich wird die Kristallinitätsordnung
des Nb3(Al, Ge) in der Verbindung der A15-Phase
wiedererlangt.
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Die
als stabilisierendes Material verwendete Cu-Beschichtung kann auf
beliebige Weise ausgebildet werden, die unter Elektroplattierung,
chemischer Plattierung, mechanischer Plattierung usw. ausgewählt ist.
Außerdem
kann die Beschichtung entweder vor oder nach der Wärmenachbehandlung
ausgebildet werden.
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Die
erfindungsgemäße Ausführungsform wird
nun nachstehend genauer beschrieben, wobei auf einige Beispiele
Bezug genommen wird.
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Beispiele
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BEISPIEL 1
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Ein
Beispiel des Zusatzes von Ge wird nachstehend unter Bezugnahme auf
die 2 und 9 beschrieben.
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Al-Legierungen
mit einem Gehalt von 5 At.-% Ge, 20 At.-% Ge, 30 At.-% Ge und 40
At.-% Ge (im Folgenden als Al-5 At.-% Ge, Al-20 At.-% Ge, Al-30 At.-%
Ge bzw. Al-40 At.-% Ge bezeichnet) wurden jeweils durch Tanmann-Schmelzen
hergestellt und in Stäbe
von jeweils 7 mm Außendurchmesser
geschnitten und jeweils in Nb-Rohre (14 mm Außendurchmesser und 7 mm Innendurchmesser)
eingesetzt. Die erhaltenen Proben wurden kaltnutgewalzt und zu Drähten gezogen,
wobei man eine Kornbildungstemperaturbehandlung von 390°C anwendete. Auf
diese Weise stellte man verbundartige Stabmaterialien her, wobei
Al-(2–30)
At.-% Ge mit einer Dicke von 1 μm
oder weniger gleichmäßig in eine
Nb-Matrix in einem Volumenverhältnis
von 1 3 eingearbeitet wurde.
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Die
Verbundherstellung war für
die Al-40 At.-%-Ge-Legierung nicht erfolgreich, weil sich zu Beginn
der Verarbeitung Risse bildeten und während des Drahtziehens Bruch
eintrat.
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Für die Proben
mit 30 At.-% oder weniger Ge wurde die Verbundverarbeitung erfolgreich
durchgeführt;
mit einigen der verbundartigen Drähte wurde das Drahtziehen fortgesetzt,
bis ein Durchmesser von 1,14 mm erreicht war, und der Rest wurde
gezogen, bis verbundartige Drähte
von 0,8 mm Durchmesser erhalten waren.
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Nach
dem Drahtziehen wurden die verbundartigen Kerndrähte zu einer passenden Größe geschnitten.
Im Fall der einzelnen Kerndrähte
mit 1,14 mm Durchmesser wurden 121 Drähte gebündelt und in ein Nb-Rohr eingeführt (20
mm Außendurchmesser
und 14 mm Innendurchmesser), wogegen 330 einzelne Kerndrähte mit
0,8 mm Durchmesser gebündelt
und in ein Nb-Rohr
(25 mm Außendurchmesser
und 16 mm Innendurchmesser) eingesetzt wurden. Die erhaltenen Produkte
wurden nutgewalzt und ohne zwischenzeitliches Anlassen zu Drähten gezogen.
Die verbundartigen Drähte
mit 121-Multifilmentaufbau wurden zu Drähten mit 1,14 mm Durchmesser
verarbeitet, geschnitten, und 121 erhaltene Drähte wurden wiederum gebündelt und
in ein Nb-Rohr eingesetzt (20 mm Außendurchmesser und 14 mm Innendurchmesser).
Die verbundartigen Drähte
mit 330-Multifilmentaufbau wurden zu Drähten mit 0,8 mm Durchmesser
verarbeitet, geschnitten, und 330 erhaltene Drähte wurden wiederum gebündelt und
in ein Nb-Rohr eingesetzt
(25 mm Außendurchmesser und
16 mm Innendurchmesser). Die so erhaltenen Verbunde mit 121 × 121-Multifilmentaufbau
und mit 330 × 330-Multifilmentaufbau
wurden jeweils durch Nutwalzen und Drahtziehen zu verbundartigen
Drähten
mit 0,8 mm Durchmesser verarbeitet. So wurden ultrafeine verbundartige
Drähte
mit Multifilamentaufbau erhalten, die mehrere, in eine reine Nb-Matrix eingebettete
verbundartige Kernmaterialien umfassten.
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Das
fertige Produkt umfasst mehrere in die Matrix eingebettete Verbunde
und der hier verwendete Begriff „mehrere" bedeutet im Allgemeinen mehrere 10
bis mehrere Millionen.
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Dann
wurden, wie in 1 gezeigt, die ultradünnen verbundartigen
Drähte
einer in eine Nb-Matrix eingebetteten Al-Ge-Legierung (im Folgenden
als Nb/Al-Ge bezeichnet) mit Multifilamentaufbau jeweils einer raschen
Aufheiz- und Abschreckbehandlung unterzogen, um eine Nb3(Al,
Ge)-Verbindung einer A15-Phase mit einem niedrigen Kristallinitätsgrad zu erhalten,
und durch Anwenden einer Wärmenachbehandlung
zur Erhöhung
des Ordnungsgrades wurden schließlich Nb3(Al,
Ge)-Supraleiter der A15-Phase mit einem hohen Kristallinitätsordnungsgrad
erhalten.
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Die
verbundartigen Drähte
wurden in einer Vorrichtung zum raschen Aufheizen und Abschrecken
behandelt, wie in 5 gezeigt.
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Die
Vorrichtung zum raschen Aufheizen und Abschrecken bedient sich des
elektrischen Heizens eines Drahtmaterials 1 und Abkühlens in
einem Ga-Bad; sie umfasst eine Einheit zur Zufuhr des Drahtmaterials,
einen Aufnahmemechanismus, ein Ga-Bad, eine Diffraktionsaufzeichnungseinheit
und eine Energiequelle. Im Einzelnen wird das von einer Vorratsrolle 2 angelieferte
Drahtmaterial 1 schließlich von
einer Aufnahmerolle 6 über
eine Führungsrolle 3, einer
Elektrodenscheibe 4 und einer Tauchführungsrolle 5 aufgenommen.
Die Elektrodenscheibe 4 und die Tauchführungsrolle 5 sind über die
Drähte 14 bzw. 10 mit
einer Energiequelle 9 verbunden und die Aufzeichnungseinheit 11 war über Drähte zum
Anlegen der Heizspannung 12 und Drähte zum Anlegen des Heizstroms 13 mit
der Elektrodenscheibe 4 und der Tauchführungsrolle 5 verbunden.
Ein Tauchtank 7 war mit Ga-Lösung gefüllt, in den die Tauchführungsrolle 5 eintauchte.
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Unter
Anwendung dieser Vorrichtung wurde das Drahtmaterial 1 beim
Passieren der Elektrodenscheibe 4 unter Kontrolle der Aufzeichnungseinheit 11 rasch
aufgeheizt und beim Passieren durch die Ga-Lösung abgeschreckt.
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Während der
verbundartige Draht mit einer Geschwindigkeit von 1 m/sec von der
Elektrodenscheibe 4 zum Ga-Bad bewegt wurde, wurde er durch
elektrisches Aufheizen rasch von Raumtemperatur auf etwa 2.000°C erwärmt. Der
Draht wurde dann durch Passieren des Ga-Bads abgeschreckt, dessen Temperatur
auf etwa 50°C
gehalten wurde; daher betrug die Abkühlgeschwindigkeit etwa 1 × 105°C/sec.
Das Ga-Bad wirkt als Elektrode und Kühlmedium.
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Wie
in 2 gezeigt, wird der verbundartige Draht, innerhalb
dessen sich nun ein niedriger Kristallinitätsgrad ausgebildet hat, durch
Elektroplattierung, chemische Plattierung oder physikalische Plattierung
mit Kupfer (Cu) beschichtet, das als Stabilisator der Supraleitung
dient.
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Der
erhaltene verbundartige Draht wird einer anschließenden Wärmebehandlung
zur Einstellung eines Kristallinitätsgrades unterzogen, so dass
man einen verbundartigen Draht erhält, der einen Cu-stabilisierten
Nb3(Al, Ge)-Supraleiter mit hohem Kristallinitätsgrad umfasst.
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Der
Schritt der Cu-Beschichtung zur Stabilisierung erfolgte in diesem
Beispiel nach der raschen Aufheiz- und Abschreckbehandlung und vor
der Wärmenachbehandlung.
Wie in 3 gezeigt, kann die Cu-Beschichtung auch nach
Erhalt des hochgeordneten Nb3(Al, Ge)-Supraleiters der
A15-Phase durch Wärmebehandlung
aufgebracht werden.
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Außerdem kann
Kupfer vorab im Schritt der Fertigung des verbundartigen Drahtmaterials
in die Matrix eingearbeitet werden, wie in 4 gezeigt,
in einem Zustand, in dem es von einem Diffusionssperrmaterial wie
V, Nb, Ta usw. umgeben ist. Dann kann der ultradünne verbundartige Draht mit
Multifilamentaufbau durch Drahtziehen gefertigt und der raschen Aufheiz- und Abschreckbehandlung
unterzogen werden.
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Der
so aufgenommene verbundartige Draht wurde mittels eines Röntgendiffraktometers
identifiziert. Wie in 6 gezeigt, wurde die Bildung
von Verbindungen der A15-Phase beobachtet. Diese Tatsache kann deutlich
dem Fall gegenübergestellt
werden, in dem ein Nb/Al-Drahtmaterial
ohne Ge verwendet wird und rasch aufgeheizt und abgeschreckt wird,
wobei die Bildung einer übersättigten
kubisch raumzentrierten festen Lösungsphase
beobachtet wird.
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Für Nb/Al-20
At.-% Ge erhöht
sich, wie in 7 gezeigt, die Tc von
14,9 K nach der raschen Aufheiz- und Abschreckbehandlung durch eine
Wärmenachbehandlung
(Alterung) bei 800°C
auf 19,4 K, weil die Fernordnung des Kristalls wieder erlangt wurde.
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Weil
die von einem Ge-freien Nb/Al erreichbare maximale Tc 17,5
K beträgt,
bewirkte die Zugabe von Ge eine Zunahme der Tc um
etwa 2 K.
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Für das Nb/Al-5
At.-% Ge und Nb/Al-30 At.-% Ge wurden eine maximale Tc von
18,3 K bzw. 18,7 K erhalten.
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Obgleich
die HC2 (4,2 K) für Nb/Al-20 At.-% Ge nach Anwendung
des raschen Aufheizens gleichfalls etwa 20 T betrug, wurde dieser
Wert durch Anwenden einer Wärmenachbehandlung
bei einer Temperatur im Bereich von 650 bis 900°C gleichfalls auf einen Bereich
von 20 bis 40 T erhöht.
Bedenkt man, dass die HC2 (4,2 K) für Ge-freies
Nb/Al im Bereich von 25 bis 26 T liegt, bewirkt die Zugabe von Ge
eine bedeutende Zunahme des Werts von HC2 (4,2
K).
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Man
fand, dass das Ge-legierte Drahtmaterial hinsichtlich der Tc- und HC2 (4,2 K)-Werte
erheblich verbessert war, jedoch wie in 8 gezeigt,
der Jc (4,2 K)-Wert bei niedrigen Magnetfeldern
nicht so hoch lag. Die praktisch anwendbaren supraleitenden Drahtmaterialien
liefern ein extrem niedriges Jc, zeigen
jedoch einen beachtlich höheren
Wert unter Magnetfeldern von 20 T oder noch höher. Insbesondere liefert der
verbundartige Nb/Al-20 At.-% Ge-Draht mit 330 × 330-Multifilmentaufbau (umfassend
Al-Ge-Legierungsfilamente mit 0,3 μm Durchmesser) eine Jc (4,2 K) von mehr als 250 A/mm2 unter
einem Magnetfeld von 21 T und erreicht eine Jc (4,2
K) von 150 A/mm2 unter einem Magnetfeld
von 25 T. Demzufolge legen die Ergebnisse nahe, dass ein superhohes
Magnetfeld von 25 T bei 4,2 K und 27 T bei 1,8 K möglich ist
(d.h. die supraleitenden Eigenschaften durch Kühlen von 4,2 K auf 1,8 K um
etwa 2 T verbessert werden), indem man einen supraleitenden Magnet
unter Verwendung des ultradünnen
Nb3(Al, Ge)-Drahtmaterials mit Multifilamentaufbau
optimal konstruiert.
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Für die Fälle mit
Nb/Al-5 At.-% Ge und Nb/Al-30 At.-% Ge wurden ähnliche Verbesserungen bei
den Hochmagnetfeldeigenschaften beobachtet, obgleich nicht so ausgeprägt wie im
Fall des Nb/Al-20 At.-% Ge. Für
beide Fälle
wurden größere Verbesserungen
der Jc (4,2 K)- Werte für den Draht mit 330 × 330-Multifilmentaufbau
(0,3 μm
Filamentdurchmesser) gefunden, im Vergleich zum Draht mit 121 × 121 Multifilamentaufbau
(1,5 μm
Filamentdurchmesser).
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BEISPIEL 2
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Als
Beispiel für
einen Si-Zusatz wurden Al-Legierungen mit einem Gehalt von 3 At.-%
Si, 10 At.-% Si, 20 At.-% Si und 30 At.-% Si (im Folgenden als Al-3
At.-% Si, Al-10 At.-% Si, Al-20 At.-% Si bzw. Al-30 At.-% Si bezeichnet)
durch Tanmann-Schmelzen hergestellt und verbundartige Drähte mit
Multifilamentaufbau und 0,8 mm Außendurchmesser, die 121 × 121 Al-Si-Legierungsfilamente
und 330 × 330 Al-Si-Legierungsfilamente
enthielten, in gleicher Weise hergestellt, wie im Beispiel 1 beschrieben.
Die erhaltenen verbundartigen Drähte
mit Multifilamentaufbau wurden gleichfalls dem raschen Aufheizen
und Abschrecken und der anschließenden Wärmenachbehandlung unterzogen,
um die supraleitenden Eigenschaften davon zu untersuchen.
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Durch
Röntgenbeugung
fand man, dass sich durch das rasche Aufheizen und Abschrecken Filamente
einer Verbindung der A15-Phase mit niedrigem Kristallinitätsgrad bildeten.
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Die
Tc nach dem rasche Aufheizen und Abschrecken
wurde für
alle Proben im Bereich von etwa 13 bis 15 K ermittelt. Nachdem die
Proben einer Wärmenachbehandlung
(Alterung) bei 800°C
unterzogen waren, wurde eine Verbesserung der Tc-Werte
beobachtet, und die ausgeprägteste
Verbesserung war im Falle der Al-Legierung, die 10 At.-% Si enthielt (Nb/Al-10
At.-% Si), die 18,8 K lieferte.
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Im
Fall der Zugabe von 3 At.-% Si und 20 At.-% Si wurden die Tc-Werte auf 18,2 K und 18,1 K verbessert,
aber im Fall der Zugabe von 30 At.-% Si wurde der erhaltene maximale
Tc-Wert
zu 17,2 K ermittelt, d.h. ein Wert, der niedriger ist als der maximale
Tc von 17,9 K, der für die Si-freie Probe erhalten
ist.
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Die
im Falle der Verwendung von Nb/Al-10 At.-% erhaltenen Jc-Werte
(4,2 K) zeigten eine Magnetfeldabhängigkeit, die der für Nb/Al-20
At.-% Ge erhaltenen sehr ähnelte.
Insbesondere waren die Jc-Werte (4,2 K)
für die
Filamente mit 0,3 μm
Durchmesser höher
als für
Filamente mit 1,5 μm
Durchmesser, ähnlich
dem Fall des Ge-Zusatzes; d.h., man erhielt eine Jc (4,2
K) von 150 A/mm2 unter einem Magnetfeld
von 24 T.
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Aus
dem vorstehenden Ergebnis wird deutlich, dass die ultradünnen Nb3(Al, Si)-Drähte mit Multifilamentaufbau
als supraleitende Drähte
zur Erzeugung eines Magnetfelds von 24 T bei Betrieb unter 4,2 K
und eines Magnetfelds von 26 T bei Betrieb unter 1,8 K vielversprechend
sind.
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Wie
vorstehend beschrieben, liefert die vorliegende Erfindung ultradünne Nb3Al-Drähte
mit Multifilamentaufbau, deren Tc- und HC2-Werte durch Zusatz von Ge oder Si verbessert
sind, und die außerdem
fähig sind,
hohe Jc zu liefern; sie ermöglicht die Herstellung
supraleitender Drahtmaterialien, die zur Erzeugung hoher Magnetfelder
im Bereich von 27 T fähig
sind.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Herstellungsverfahren bereit, das
den Erhalt praktisch geeigneter Drahtmaterialien für die Nb3(Al, Ge)- und Nb3(Al,
Si)-Verbindungen gestattet, deren Fertigung zu Drähten trotz
ihrer hervorragenden supraleitenden Eigenschaften nicht bekannt
war, und realisiert dadurch eine hohe kritische Stromdichte Jc.
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Die
erfindungsgemäß gefertigten
supraleitenden Drahtmaterialien machen eine hohe kritische Stromdichte
verfügbar
und erlauben die Erzeugung eines konventionell unerreichbaren superhohen
Magnetfelds im Bereich von 25 bis 27 T. Daher werden sie als vielversprechend
für Anwendungen
wie Magnete für
Kernschmelzöfen,
elektromagnetische Antriebskessel, NMR-Spektrometer von 1,1 GHz usw. betrachtet.
Außerdem
können
sie zur Bildung einer vollständig
neuen Anwendungstechnologie führen, und
man kann erwarten, dass sie eine große wirtschaftliche Auswirkung
zur Folge haben.
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Obgleich
die Erfindung im Einzelnen unter Bezug auf spezifische Beispiele
beschrieben worden ist, versteht sich, dass verschiedene Abwandlungen und
Modifikationen durchgeführt
werden können, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.