DE10116273A1 - Verfahren zum Betreiben einer Walzstraße sowie eine entsprechend ausgebildete Walzstraße - Google Patents
Verfahren zum Betreiben einer Walzstraße sowie eine entsprechend ausgebildete WalzstraßeInfo
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Abstract
Bei einer Walzstraße (1) zum Walzen eines bandartigen Walzgutes (10) mit einer Anzahl von in einer Walzrichtung (x) gesehen hintereinander angeordenten Walzgerüsten (2), die jeweils um eine im wesentlichen senkrechte zur Walzrichtung (x) orientierte Drehachse (18) schwenkbar sind, soll auf besonders einfache und zuverlässige Weise ein für ein vorgegebenes Walzergebnis günstiger Bandlauf eingehalten werden. Dazu wird erfindungsgemäß ein Stellwert (S) für den Schwenkwinkel eines oder jedes Walzgerüsts (2) in Abhängigkeit von der ermittelten Kontur des Bandendes (30) eines bereits gewalzten Walzguts (10) vorgegeben. Erfindungsgemäß kommen daneben auch weitere Stellglieder zum Einsatz.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betreiben einer Walzstraße zum
Walzen eines bandartigen Walzgutes mit einem Staucher sowie einer Anzahl von
in einer Walzrichtung gesehen hintereinander angeordneten Walzgerüsten, denen
jeweils eine Stelleinheit zum Beeinflussen der Kontur des Bandendes des Walz
gutes zugeordnet ist. Sie betrifft weiterhin eine derartige Walzstraße, die insbe
sondere auch einlaufseitig mit einem Staucher zur Breitenreduktion des Walzguts
ausgerüstet sein kann.
Zum Walzen eines Walzguts können in einer Walzstraße eine Anzahl von Walzge
rüsten zum Einsatz kommen. Die Walzgerüste, die üblicherweise als sogenannte
Mehrwalzengerüste ausgelegt sind und eine Anzahl von Arbeits- und bedarfswei
se eine Anzahl von Stützwalzen umfassen, sind dabei für die Hindurchführung
eines üblicherweise lang ausgestreckten Walzguts vorgesehen und in einer auch
als Walzrichtung bezeichneten Vortriebsrichtung des Walzguts gesehen hinterein
ander angeordnet. Eine Walzstraße mit einer Mehrzahl derartiger Walzgerüste
kann insbesondere bei der Bearbeitung eines bandartig ausgebildeten Walzguts
oder Walzbandes zum Einsatz kommen. Das bandartige Walzgut ist in diesem Fall
in der Art einer vornehmlich zweidimensionalen Ausgestaltung als in einer Er
streckungsebene ausgedehntes Walzgut mit im Vergleich zu seinen Abmessun
gen in der Erstreckungsebene nur geringfügiger Dicke ausgebildet.
Gerade bei der Bearbeitung eines derartig bandförmig ausgebildeten Walzguts ist
der sogenannte Bandlauf, also der Durchlauf des Walzguts durch die Walzgerü
ste, von besonderer Bedeutung. Bei der Bearbeitung des bandförmigen Walzguts
tritt nämlich ein auch als Bandzug bezeichneter Zug innerhalb des Walzguts auf.
Der Bandzug wirkt dabei üblicherweise stabilisierend auf den eigentlichen Band
lauf. Bei einer in bezug auf die Längs-Mittelachse des Bandes gesehen asymme
trischen Bearbeitung kann der Bandzug jedoch auch außermittig auftreten. Infol
gedessen kann, beispielsweise beim Austritt des Bandes aus dem in Walzrichtung
gesehen jeweilig hinteren Walzgerüst, ein Ausschlagen des Bandes zur Seite hin
erfolgen. Zudem kann es bei infolge des Bandzugs außermittig am Walzgut an
greifenden Kräften zu einem vom eigentlichen Walzgut abweichenden Verhalten
des Bandendes kommen, was wiederum zu Walzfehlern führen kann.
Um den somit für das Walzergebnis relevanten Bandlauf oder Durchlauf des
bandartig ausgebildeten Walzguts durch die Walzgerüste geeignet kontrollieren zu
können, können die Walzgerüste jeweils um eine im wesentlichen senkrecht zur
Walzrichtung ausgerichtete Drehachse schwenkbar ausgebildet sein. Durch ein
geeignetes Schwenken eines oder jedes Walzgerüsts kann dabei der Bandlauf
derart beeinflußt werden, daß asymmetrisch auftretende Zugspannungen beson
ders gering gehalten werden, oder daß eine andere Vorgabe für den Bandlauf
eingehalten wird. Fehler im Bandlauf, die beispielsweise zu verwalzten Banden
den, Beschädigungen von Walzen und damit verbunden zum Erfordernis zusätzli
cher Walzenwechsel führen können, werden üblicherweise durch geeignetes
Schwenken von Walzgerüsten durch einen Steuermann korrigiert. Die Eingriffs
möglichkeiten im Hinblick auf ein besonders gutes Walzergebnis sind dabei jedoch
nur eingeschränkt, da insbesondere in den in Walzrichtung gesehen vorderen
Walzgerüsten aufgrund des dort noch vergleichsweise dicken Walzguts erforderli
che Korrekturmaßnahmen nur schwer erfaßbar sind, und da zudem die Zwischen
räume zwischen in Walzrichtung gesehen benachbarten Walzgerüsten auch nur
vergleichsweise schlecht einsehbar sind.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betreiben ei
ner Walzstraße der oben genannten Art anzugeben, mit dem auf besonders einfa
che und zuverlässige Weise ein für ein vorgegebenes Walzergebnis günstiger
Bandlauf reproduzierbar einhaltbar ist. Ziel ist es, ein möglichst rechteckiges,
symmetrisches Bandende/Bandkopf zu erzeugen. Auch lange Bandzungen und
Fischschwänze am Bandende sollen vermieden werden. Zudem soll eine für die
Durchführung des Verfahrens besonders geeignete Walzstraße angegeben wer
den.
Bezüglich des Verfahrens wird diese Aufgabe erfindungsgemäß gelöst, indem ein
Stellwert für eine oder jede einem Walzgerüst oder einem Staucher zugeordnete
Stelleinheit in Abhängigkeit von der ermittelten Kontur des Bandendes eines be
reits gewalzten Walzguts vorgegeben wird.
Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, daß für eine einfache und zu
verlässige Einhaltung eines vorgegebenen Bandlaufs die Einflußnahme auf den
Bandlauf anhand von für den Bandlauf vorangegangener Walzvorgänge beson
ders charakteristischer Eingangsgrößen erfolgen sollte. Somit kann in der Art ei
nes lernenden, selbstanpassenden Systems die Nachführung der Einflußnahme
auf den Bandlauf anhand von vorangegangenen Walzergebnissen erfolgen. Als
Grundlage für die Auswertung der vorangegangenen Walzergebnisse ist dabei der
Materialfluß in einem bereits fertiggestellten Walzgut vorgesehen, der gerade in
Abhängigkeit von dem jeweils vorgenommenen Schwenkbetrag der Walzgerüste
bei jedem Walzgut eintritt. Dieser Materialfluß schlägt sich in der Art eines über die
gesamte Länge des Walzguts kumulierten Effekts besonders im Bereich des
Bandendes nieder. Eine Auswertung der Kontur des Bandendes in der Erstrec
kungsebene des bandförmig ausgebildeten Walzguts liefert somit eine für die Vor
gabe der Stellwerte für die Walzgerüste bzw. den Staucher beim Durchlauf des
nächsten Walzguts besonders wertvolle Information.
Vorteilhafterweise wird dabei ein Stellwert für den Schwenkwinkel eines oder je
des Walzgerüsts in Abhängigkeit von der Kontur des Bandendes des bereits ge
walzten Walzguts vorgegeben. Gerade ein geeigneter Schwenkwert der Walzge
rüste um ihre jeweilige Drehachse ermöglicht nämlich eine besonders gezielte
Einflußnahme auf den Bandlauf.
Die durch die Auswertung der Kontur des Bandendes gewonnene Information wird
dabei vorteilhafterweise auch noch für weitere Korrektureingriffe in den aktuellen
Walzprozeß genutzt. Besonders günstig ist dabei die Berechnung des Verlaufs der
Bandbreite in den Folgegerüsten unter Berücksichtigung der Bandverlängerung.
Aus der somit nunmehr verfügbaren Information hinsichtlich des Verlaufs der
Bandbreite können bei Kenntnis des Walzenbiegeverhaltens Korrekturwerte für
den für die Arbeitswalzenbiegung charakteristischen Stellwert in einem oder jedem
nachfolgenden Walzengerüst bereitgestellt werden. Mittels dieser Korrekturwerte
können die Stellwerte für die jeweilige Arbeitswalzenbiegung derart vorgegeben
werden, daß Unplanheiten und/oder Bandverwalzungen nur in besonders gerin
gem Umfang auftreten.
Alternativ oder zusätzlich wird die durch die Auswertung der Kontur des Banden
des gewonnene Information vorteilhafterweise beim Betrieb sogenannter Looper
genutzt. Bei konstanter Zugkraft kann bei z. B. schmaler werdender Breite des
Walzguts im Bereich seines Bandendes eine lokal höhere Zugspannung entste
hen, die in unerwünschter Weise zum Zerreißen des Bandes führen kann. Bei
Kenntnis der tatsächlich vorliegenden minimalen Breite infolge der Auswertung der
Kontur des Bandendes kann die Zugkraft, mit der der jeweilige Looper beauf
schlagt ist, entsprechend bedarfsgerecht vermindert werden, so daß ein derartiges
Zerreißen vermieden werden kann. Um andererseits lange Bandzungen am Ban
dende zu vermeiden, kann dem Staucher zudem eine separate Stelleinheit zugeordnet
sein, über die beispielsweise lange Bandzungen durch erhöhte Breitenre
duktionen am Bandende kompensiert werden.
Falls eine Breitenbeeinflussung des Walzguts mit Hilfe eines Stauchers durchge
führt wird, so können, insbesondere bei vergleichsweise hohen Breitenreduktio
nen, sogenannte Fischschwanzenden am Bandende entstehen, die beim Ausfä
deln des Bandes in den hinteren Gerüsten unvorteilhaft sind und zu Verwalzungen
führen können. Durch die Auswertung der Kontur des Bandendes kann weiterhin
alternativ oder zusätzlich die Entstehung derartiger Fischschwanzenden frühzeitig
erkannt werden, so daß entsprechende Gegenmaßnahmen, insbesondere Kor
rektureingriffe auf den Staucher, vorgenommen werden können. Um umgekehrt
lange Bandzungen am Bandende zu vermeiden, ist der Staucher als Stellglied
vorgesehen. Lange Bandzungen können durch erhöhte Breitenreduktionen am
abs. Bandende bekämpft werden.
Als alternativer oder zusätzlicher Korrektureingriff für die Bandendenform kann
eine Beeinflussung des Profils des Walzguts vorgesehen sein. Dazu können Pro
filstellglieder, insbesondere in den in Walzrichtung gesehen vorderen Walzgerü
sten, mit Stellwerten beaufschlagt sein, die ebenfalls abhängig von der ermittelten
Kontur des Bandendes vorgegeben sind. Dabei liegt die Erkenntnis zugrunde, daß
eine Erhöhung des Profils die Bandkanten verlängert, wohingegen eine Verminde
rung des Profils die Bandmitte verlängert. Durch eine geeignete Beeinflussung des
Profils kann somit mittelbar Einfluß auf die Kontur des Bandendes genommen
werden.
Die Erfassung der Kontur des Bandendes des bereits gewalzten Walzguts kann
dabei an geeigneter Stelle innerhalb der Walzstraße und mit geeigneten Mitteln,
beispielsweise über eine Anzahl von Breitensensoren, erfolgen. Vorzugsweise ist
jedoch eine berührungslose, insbesondere eine optische, Ermittlung der Kontur
des Bandendes vorgesehen, wobei in vorteilhafter Ausgestaltung eine Kamera
zum Einsatz kommen kann. Die Auswertung der Kontur des Bandendes kann da
bei dadurch erfolgen, daß die Lage des Maximums in der Kontur in Breitenrichtung
des bandförmigen Walzguts ermittelt wird, wobei der Stellwert für die Schwenk
winkel im Hinblick auf eine vorgebbare Sollposition für das Maximum als Füh
rungsgröße vorgegeben wird. In besonders vorteilhafter Weiterbildung wird jedoch
die Kontur des Bandendes anhand eines Polynoms ausgewertet, mit dem eine
Anzahl von in ihrer Gesamtheit die Kontur des Bandendes repräsentierenden
Meßwerten angenähert wird.
Die Meßwerte können dabei beispielsweise über eine optische Kamera digitalisiert
ermittelt werden, wobei die Annäherung durch das Polynom in einem nachge
schalteten Rechnerbaustein erfolgen kann. Durch die Erzeugung desjenigen Poly
noms, das die ermittelten Meßwerte bestmöglich annähert, ist die Kontur des
Bandendes mit einer vergleichsweise geringen Anzahl von weiter zu verarbeiten
den Parametern auswertbar. Gerade bei einer Auswertung mittels eines derartigen
Polynoms kann auch der sogenannte Keilanteil der Bandendekontur auf beson
ders günstige Weise mitberücksichtigt werden. Bei der Keiligkeit handelt es sich
um das Maß, um das die Vorzugsrichtung der Kontur des Bandendes von der
Breitenrichtung des Walzguts abweicht. Die Keiligkeit kann dabei auch alternativ
durch die Auswertung derjenigen Punkte ermittelt werden, an denen die Bandsei
ten jeweils enden und die Kontur des eigentlichen Bandendes übergehen. Die
Auswertung und Ermittlung dieser Punkte ist durch die Verwendung des Polynoms
auf besonders günstige Weise möglich.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung wird zusätzlich zur Kontur des Bandendes
auch die in der Erstreckungsebene ermittelte Kontur des Bandkopfs des bereits
gewalzten Walzguts bei der Vorgabe der Stellwerte für die Walzgerüste berück
sichtigt. Zwar ist wegen des vergleichsweise kleineren Materialflusses in Längs
richtung des Walzguts hin auf den Bandkopf zu die Ausprägung möglicher Fehler
bei der Wahl der Schwenkwinkel für die Walzgerüste geringer als bei der Kontur
des Bandendes; die Berücksichtigung der Kontur des Bandkopfs trägt dennoch
sehr wohl zur Vervollständigung der für die Vorgabe der Stellwerte für die
Schwenkwinkel auswertbaren Informationen bei.
Eine weitere Vervollständigung der Informationen zur geeigneten Wahl der
Schwenkwinkel ist erreichbar, indem in vorteilhafter Weiterbildung bei der Vorgabe
des oder jedes Stellwerts für die Schwenkwinkel der Walzgerüste ein in Breiten
richtung des Bandes ermitteltes Temperaturprofil des Walzguts und/oder das
Bandprofil vor und/oder hinter der Walzstraße berücksichtigt.
Fehler im Bandlauf sowie ein fehlerhaft eingestellter Schwenkwinkel eines Walz
gerüsts können sich abhängig von der Dicke des Walzguts in unterschiedlichem
Maße auf das Walzergebnis auswirken. Um dem Rechnung zu tragen, wird in
vorteilhafter Weiterbildung bei der Vorgabe des Stellwerts für ein Walzgerüst die
Dicke des Walzguts bei dessen Durchlauf durch dieses Walzgerüst und/oder das
Bandprofil vor und/oder hinter der Walzstraße berücksichtigt.
Infolge der beim Durchlauf durch die Walzgerüste abnehmenden Dicke des Walz
guts können an einem, in Walzrichtung gesehen, vorderen Walzgerüst vorge
nommene Einflußmaßnahmen auch Auswirkungen auf den Bandlauf in, in Walz
richtung gesehen, hinteren Walzgerüsten haben. Insbesondere bei der Heranzie
hung der Keiligkeit des Bandes als Führungsgröße für die Einstellung der
Schwenkwinkel wird daher in vorteilhafter Weiterbildung ein für ein Walzgerüst
vorgegebener Stellwert bei der Vorgabe eines Stellwerts für ein oder jedes in
Walzrichtung gesehen nachfolgendes Walzgerüst berücksichtigt. Bei der Vorgabe
eines Stellwerts für den Schwenkwinkel eines Walzgerüsts werden somit die in der
Walzstraße nachfolgenden Walzgerüste mitgeschwenkt, wobei deren Nachfüh
rung für eine Kompensation von durch das Schwenken des vergleichsweise vor
deren Walzgerüsts hervorgerufenen Störungen vorgesehen ist. Dabei wird in wei
terer vorteilhafter Ausgestaltung der für ein Walzgerüst vorgegebene Stellwert bei
der Vorgabe des Stellwerts für das jeweils nachfolgende Walzgerüst in einer zur
vorgesehenen Abnahme der Dicke des Walzguts beim Übergang in dieses nach
folgende Walzgerüst proportionalen Maße berücksichtigt.
Um die asymmetrischen Zugspannungen im Walzgerüst bei dessen Bearbeitung
besonders gering zu halten, wird der oder jeder Stellwert für den Schwenkwinkel
des jeweiligen Walzgerüsts vorteilhafterweise derart nachgeführt, daß sich eine
zur Längs-Mittelachse des Walzguts symmetrische Kontur des Bandendes ein
stellt. Dabei kann als Auslegungskriterium für eine der Walzstraße zugeordnete
Regelung vorgesehen sein, durch geeignete Vorgabe der Stellwerte für die
Schwenkwinkel der Walzgerüste eine Abweichung der Kontur des Bandendes von
einer asymmetrischen Kontur auf ein Minimum zurückzuführen.
Als Führungsgröße für eine der Walzstraße zugeordnete Regeleinheit kann eine
vorgebbare Keilform oder Keiligkeit des Bandes in seiner Erstreckungsebene oder
auch alternativ die Position des Maximums der Kontur des Bandendes in Breiten
richtung vorgesehen sein. Dabei wird der oder jeder Stellwert für den Schwenk
winkel des jeweiligen Walzgerüsts vorteilhafterweise derart nachgeführt, daß die
Kontur des Bandendes ihr Maximum in Breitenrichtung des Bandes an einer als
Sollwert vorgebbaren Position einnimmt.
Eine besonders hohe Flexibilität bei der Bearbeitung des Walzguts ist erreichbar,
indem der Sollwert für die Position des Maximums in Breitenrichtung oder der
Sollwert für die Bandendenkeiligkeit in der Erstreckungsebene in besonders vor
teilhafter Weiterbildung in Abhängigkeit von der Position des jeweiligen Walzge
rüsts in der Walzstraße vorgegeben wird. Dabei kann beispielsweise ein, in Band
querschnittsrichtung gesehen, bereits asymmetrisch ausgebildetes bandförmiges
Walzgut in besonders vorteilhafter Weise bearbeitet werden, indem in dem in
Walzrichtung gesehen vorderen Walzgerüst der Schwenkwinkel zunächst derart
eingestellt wird, daß die Keiligkeit des einlaufenden bandförmigen Walzguts zurückgeführt
und das Walzgut somit in eine zu seiner Längs-Mittelachse symmetri
sche Querschnittsform gebracht wird. Dabei wird zwar in Kauf genommen, daß
sich im vorderen Walzgerüst aufgrund des unterschiedlichen Materialflusses eine
in Breitenrichtung gesehen ungleichmäßige Bandverlängerung des Walzguts ein
stellt. Aufgrund der im vorderen Walzgerüst noch vergleichsweise großen Dicke
des Walzguts ist eine derartige ungleichmäßige Bandverlängerung jedoch mögli
cherweise tolerabel. In den in Walzrichtung gesehen folgenden Walzgerüsten
kann dann eine Einstellung einer symmetrischen Kontur des Bandendes in der
Erstreckungsebene erfolgen. Durch eine derartig flexible Vorgabe der Sollwerte
oder Führungsgrößen für die Regelung ist somit auch ein zunächst vergleichswei
se unsymmetrisches Walzgut auf zuverlässige Weise mit besonders geringen
Bandlauffehlern zu einem vergleichsweise symmetrischen Endprodukt verarbeit
bar. Es sind auch unterschiedliche Sollwerte für den Bandkopf, das Bandmittel
stück und das Bandende vorgesehen.
Zur Unterstützung und/oder Überwachung des Walzprozesses werden weiterhin in
vorteilhafter Ausgestaltung die Bandquerschnittsprofile des in die Walzstraße ein
laufenden und des aus dieser auslaufenden Walzguts gemessen.
Bezüglich der Walzstraße der oben genannten Art wird die genannte Aufgabe ge
löst mit einer Regeleinheit, die einen Stellwert für eine oder jede einem Walzgerüst
oder einem Staucher zugeordnete Stelleinheit, vorteilhafterweise für den
Schwenkwinkel eines oder jedes Walzgerüsts, in Abhängigkeit von der in der Er
streckungsebene ermittelten Kontur des Bandendes eines bereits gewalzten
Walzguts vorgibt. Die Regeleinheit ist dabei zweckmäßigerweise ausgangsseitig
mit Stelleinrichtungen zum Einstellen der Schwenkwinkel verbunden.
Für eine zuverlässige Zuführung geeigneter Eingangsparameter für die Regelein
heit ist diese vorteilhafterweise eingangsseitig mit einer Anzahl von jeweils einem
Walzgerüst zugeordneten Meßeinrichtungen zur Ermittlung der Kontur des
Bandendes und/oder des Bandkopfs des bereits gewalzten Walzguts in seiner
Erstreckungsebene verbunden. Die Meßeinrichtungen können dabei beispielswei
se am jeweils zugeordneten Walzgerüst in einer erhöhten Position angeordnet
sein, so daß die Ermittlung der Kontur des Bandendes in Draufsicht auf das Walz
gut ermöglicht ist.
Zur Erfassung der Kontur des Bandendes können geeignete Breitensensoren vor
gesehen sein, über die die Ermittlung der Breite des Walzguts in Abhängigkeit von
einer Längskoordinate ermöglicht ist. Vorzugsweise ist die jeweilige Meßeinrich
tung für eine berührungslose Messung als optische Einrichtung, insbesondere als
Kamera, ausgebildet.
Um die Berücksichtigung des Temperaturprofils des Walzguts bei der Vorgabe der
Stellwerte für die Schwenkwinkel der Walzgerüste zu ermöglichen, ist die Re
geleinheit in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung eingangsseitig mit einer Tempe
raturmeßeinrichtung zur Ermittlung des Temperaturprofils des Bandes in seiner
Breitenrichtung und/oder mit einer Anzahl von Bandquerschnitts-
Profilmeßeinrichtungen verbunden.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß durch
die Berücksichtigung der Kontur des Bandendes eines zuvor gewalzten Walzguts
in seiner Erstreckungsebene bei der Vorgabe der Stellwerte für die Schwenkwin
kel der Walzgerüste für den Walzprozeß und das Walzergebnis nachteilige
Fehleinstellungen bei dem Schwenken der Walzgerüste auf besonders einfache
und zuverlässige Weise kompensierbar sind. Dabei ist in der Art eines lernenden
oder adaptierenden Systems die Erfassung der Fehleinstellungen anhand der
Auswertung vorangegangener Walzergebnisse vorgesehen, wobei die Kontur des
Bandendes als direkte Auswirkung des Materialflusses im bandförmigen Walzgut
einen besonders präzisen und zuverlässigen Rückschluß auf mögliche Fehlein
stellungen bei den Schwenkwinkeln der Walzgerüste zuläßt. Zudem kann gerade
durch die Vorgabe von Führungsgrößen für die Einstellung der Schwenkwinkel
abhängig von der Position des jeweiligen Walzgerüsts in der Walzstraße eine be
sonders flexible Bearbeitung des Walzguts erfolgen, so daß bei zuverlässig hoher
Walzqualität auch verschiedenartig vorgeformtes Walzgut bearbeitbar ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung erläutert.
Darin zeigen:
Fig. 1 schematisch eine Walzstraße mit einer Anzahl von Walzgerüsten,
und
Fig. 2 das Bandende eines bandförmig ausgebildeten Walzguts in Aufsicht.
Gleiche Teile sind in beiden Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
Die Walzstraße 1 umfaßt eine Anzahl von Walzgerüsten 2, die im Ausführungs
beispiel jeweils als Mehrwalzengerüste ausgebildet sind. Dazu umfaßt jedes
Walzgerüst 2 jeweils eine erste Arbeitswalze 4 und eine zweite Arbeitswalze 6, die
gemeinsam einen Walzspalt 8 bilden und für die Hindurchführung eines Walzguts
10 ausgebildet sind. Die Arbeitswalzen 4, 6 sind an ihren vom Walzgut 10 abge
wandten Seiten jeweils von einer zugeordneten Stützwalze 12 bzw. 14 abgestützt,
die ihrerseits jeweils in einem nicht näher dargestellten Walzenständer gehalten
ist.
Die Walzstraße 1 ist für die Bearbeitung eines in der Art eines Bandes in einer
Erstreckungsebene ausgedehnten Walzguts 10 ausgebildet. Das bandartige
Walzgut 10 weist dabei eine vornehmlich zweidimensionale Gestalt auf. Gerade
für die Bearbeitung eines derartigen bandförmigen Walzguts 10 ist der sogenannte
Bandlauf, also der Durchlauf des Walzguts 10 durch die Walzgerüste 2, von be
sonderer Bedeutung. Dementsprechend ist die Walzstraße 1 derart ausgelegt,
daß der Bandlauf während des eigentlichen Walzprozesses beeinflußt werden
kann. Dazu ist jedes Walzgerüst 2 jeweils um eine in der Figur durch eine Linie
angedeutete, im wesentlichen senkrecht zur durch den Pfeil 16 angedeuteten
Walzrichtung x orientierte Drehachse 18 anstellbar oder schwenkbar ausgebildet.
Zur Einstellung des Schwenkwinkels, also einer vorgebbaren Ausrichtung des je
weiligen Walzgerüsts 2 in Bezug auf seine Drehachse 18, ist jedem Walzgerüst 2
jeweils eine Stelleinheit 20 zugeordnet, die eine nicht näher dargestellte Anstel
lung des jeweiligen Walzgerüstes 2 darstellt.
Die Walzstraße 1 ist mit einer Regeleinheit 22 versehen, die unter anderem zur
automatisierten Beeinflussung des Schwenkwinkels der Walzgerüste 2 vorgese
hen ist. Dazu ist die Regeleinheit 22 ausgangsseitig zur Übermittlung eines Stell
werts S jeweils über eine Datenleitung 24 mit der Stelleinrichtung 20 jedes Walz
gerüsts 2 verbunden. Die Walzstraße 1 und insbesondere deren Regeleinheit 22
sind dabei für eine besonders zuverlässige Einhaltung eines ordnungsgemäßen
Bandlaufs während des Walzprozesses ausgelegt.
Dazu ist die Regeleinheit 22 derart ausgebildet, daß sie die Stellwerte S für die
Schwenkwinkel der Walzgerüste 2 in Abhängigkeit von der in der Erstreckungs
ebene eines bereits gewalzten Walzguts 10 ermittelten Kontur von dessen Ban
dende 30 vorgibt. Ein Beispiel für eine derartige Kontur des Bandendes 30 ist in
Fig. 2 für ein bandartig ausgebildetes Walzgut 10 in Draufsicht gezeigt. Das
Walzgut 10 ist dabei lediglich ausschnittsweise und im Bereich seines Bandendes
30 dargestellt. Die Kontur des Bandendes 30 in der Erstreckungsebene des Walz
guts 10 kann dabei eine vergleichsweise unregelmäßige und im Vergleich zur
Längs-Mittelachse 32 des Walzguts 10 asymmetrische Form aufweisen. Derartige
Asymmetrien können insbesondere infolge von fehlerhaft eingestellten Schwenk
winkeln in einem oder mehreren Walzgerüsten 2 auftreten. Ein fehlerhaft einge
stellter Schwenkwinkel kann nämlich in einem im Vergleich zum sonstigen Walz
gut 10 lokal unterschiedlichen Materialfluß in Längsrichtung des Bandes 10 resultieren.
Ein derartig lokal unterschiedlicher Materialfluß schlägt sich in kumulierter
Art besonders am Bandende 30 des Walzguts 10 in Form einer asymmetrischen
Kontur nieder.
Zur Vorgabe der Stellwerte S für die Stelleinheiten 20 der Walzgerüste 2 kann in
der Regeleinheit 22 die Ermittlung des Maximums der Kontur des Bandendes 30
in der Breitenrichtung y des Walzguts 10 vorgesehen sein. Die Kontur des Ban
dendes 30 kann in diesem Fall als Punktfolge ausgewertet werden. In diesem Fall
könnte die Regeleinheit 22 die Stellwerte S für den Schwenkwinkel der Walzgerü
ste 2 derart ausgeben, daß sich das Maximum in der Kontur des Bandendes 30 in
der Art einer symmetrischen Kontur in einer Position in unmittelbarer Nähe der
Längs-Mittelachse 32 des Walzguts 10 einstellt. Alternativ wäre auch die Auswer
tung der Kontur des Bandendes 30 über Spline-Funktionen möglich.
Im Ausführungsbeispiel ist jedoch die Auswertung der Kontur des Bandendes 30
unter Zuhilfenahme eines Polynoms vorgesehen. Dabei wird ein Polynom, dessen
Verlauf 34 in Fig. 2 strichliert dargestellt ist, derart gewählt, daß sein Verlauf 34
die anhand einer Anzahl von Meßwerten ermittelte tatsächliche Kontur des Ban
dendes 30 bestmöglich annähert. Bei der mathematischen Bestimmung des Poly
noms ist eine größere Wichtung der Meßpunkte im Bandmittenbereich 35 vorteil
haft. Über dieses Polynom kann die weitere Auswertung der Kontur des Banden
des 30 mit lediglich einer vergleichsweise geringen Anzahl von Parametern erfol
gen.
Als Führungsgröße für die Vorgabe der Stellwerte S durch die Regeleinheit 22
kann dabei die Position des Maximums 36 im Verlauf 34 des Polynoms in Breiten
richtung y des Walzguts 10 herangezogen werden. Alternativ kann als Führungs
größe jedoch auch die sogenannte Keiligkeit des Bandendes 30 ermittelt werden.
Dabei wird durch Auswertung des Polynoms oder auch der einzelnen, den tat
sächlichen Verlauf der Kontur des Bandendes 30 wiedergebenden Meßwerte eine
in Fig. 2 durch die Linie 38 schematisch dargestellte Vorzugsrichtung des Ban
dendes 30 ermittelt. Diese Vorzugsrichtung entspricht über die Gesamtbreite des
Walzguts 10 gesehen einer Längendifferenz 40 der Außenseiten des Walzguts 10.
Diese Längendifferenz 40 ist somit ein Maß für die Asymmetrie des Bandendes
30.
Zur Ermittlung der Kontur des Bandendes 30 ist die Walzstraße 1, wie dies in
Fig. 1 gezeigt ist, mit einer Anzahl von Meßeinrichtungen 50 versehen. Die
Meßeinrichtungen 50 können dabei beispielsweise als Breitensensoren ausge
staltet sein. Im Ausführungsbeispiel ist jedoch eine berührungslose optische Er
fassung der Kontur des Bandendes 30 vorgesehen. Dazu sind die Meßeinrichtun
gen 50 als optische Einrichtungen, nämlich als Kameras, ausgebildet. Die Meßein
richtungen 50 sind dabei zwischen jeweils zwei Walzgerüsten 2 in einer Höhe der
art angeordnet, daß eine Ermittlung der Kontur des Bandendes 30 in Draufsicht
auf das Walzgut 10 ermöglicht ist. Die Regeleinheit 22 ist dabei eingangsseitig zur
Übernahme der von den Meßeinrichtungen 50 gelieferten, für die Kontur des Ban
dendes 30 charakteristischen Meßwerte eingangsseitig an die Meßeinrichtungen
50 angeschlossen.
Im Ausführungsbeispiel sind die als Kameras ausgestalteten Meßeinrichtungen 50
derart dimensioniert und positioniert, daß die gesamte Kontur des Bandendes 30,
also die Kontur über die gesamte Breite des Walzguts 10 hinweg, im Meßbereich
der jeweiligen Meßeinrichtung 50 liegt und somit gleichzeitig erfaßt werden kann.
Alternativ kann jedoch, beispielsweise infolge abweichender äußerer Randbedin
gungen, bspw. bei sehr langen Bandzungen eine oder jede Meßeinrichtung 50
derart positioniert sein, daß ihr Meßbereich nicht die gesamte Breite des Walzguts
10 erfaßt. In diesem Fall kann in der Art einer sequentiellen Abtastung für die Er
mittlung der Kontur des Bandendes 30 vorgesehen sein, daß die jeweils betroffe
ne Meßeinrichtung 50 eine Serie von teilweise überlappenden Einzelbildern auf
nimmt, die in ihrer Gesamtheit die vollständige Kontur des Bandendes 30 wiedergeben.
Diese Einzelbilder werden dann in einer Auswerteeinheit in der Weise zu
einem Gesamtbild zusammengefügt, daß sie in den jeweiligen Überlappungsbe
reichen zur Deckung kommen. Beim Verlaufen des Bandendes 30 in Querrichtung
werden die jeweiligen Bilder entsprechend mitverschoben.
Weiterhin ist die Regeleinheit 22 eingangsseitig mit einer Temperaturmeßeinrich
tung 52 verbunden. Die Temperaturmeßeinrichtung 52 ist dabei zur Ermittlung
eines Temperaturprofils des Walzguts 10 in seiner Breitenrichtung y ausgelegt.
Zudem ist die Regeleinheit 22 eingangsseitig mit einer ersten Profilmeßeinrichtung
54 und mit einer zweiten Profilmeßeinrichtung 56 verbunden. Die Profilmeßein
richtung 54 ist dabei in Walzrichtung des Walzguts gesehen vor dem ersten Walz
gerüst 2 angeordnet und dient zur Ermittlung des Querschnittprofils des in die
Walzstraße 1 einlaufenden Walzguts 10. Die Profilmeßeinrichtung 56 hingegen ist
in Walzrichtung des Walzguts 10 gesehen hinter dem letzten Walzgerüst 2 ange
ordnet und zur Ermittlung des Querschnittsprofils des aus der Walzstraße 1 aus
tretenden Walzguts 10 vorgesehen.
Beim Betrieb der Walzstraße 10 erfolgt zur zuverlässigen Einhaltung eines für ein
qualitativ hochwertiges Walzergebnis günstigen Bandlaufs eine Einstellung der
Schwenkwinkel jedes Walzgerüsts 2 durch Vorgabe geeigneter Stellwerte S durch
die Regeleinheit 22. Die Walzstraße 1 ist dabei in der Art eines lernenden oder
adaptiven Systems ausgebildet, wobei die Stellwerte S unter Berücksichtigung des
Walzergebnisses bei bereits gewalzten Walzgütern vorgegeben werden. Dazu
wird über die Meßeinrichtungen 50 die Kontur des Bandendes 30 eines bereits
gewalzten Walzguts 10 ermittelt. Die Kontur kann dabei für ein Walzgut 10 ermit
telt werden, das die Walzstraße 1 insgesamt verlassen hat, oder auch für ein
Walzgut 10, das aus einem der Walzgerüste 2 bereits ausgetreten ist, die nachfol
genden Walzgerüste 2 aber noch durchlaufen muß.
Bei der Ermittlung der Kontur des Bandendes 30 wird anhand der von der Meßein
richtung 50 gelieferten Meßwerte das den Konturverlauf annähernde Polynom er
zeugt. Anhand dieses Polynoms wird für jedes Walzgerüst 2 überprüft, ob eine für
dieses Walzgerüst 2 vorgesehene Führungsgröße im Toleranzbereich eines vor
gebbaren Sollwerts liegt. Dabei kann als Führungsgröße beispielsweise die Positi
on des Maximums des Polynoms in Breitenrichtung y des Walzguts 10 oder auch
die die Keiligkeit des Walzguts 10 charakterisierende Längendifferenz 40 ausge
wertet werden. Im Hinblick auf die entsprechend vorgegebene Führungsgröße
werden die Stellwerte S für die Walzgerüste 2 derart nachgeführt, daß die ent
sprechenden Sollwerte zunehmend angenähert werden.
Die Regeleinheit 22 generiert dabei im Ausführungsbeispiel Korrekturwerte ΔS für
den Schwenkwinkel des Walzgerüsts 2 mit der fortlaufenden Nummer i innerhalb
der Walzstraße 1 gemäß der Beziehung.
ΔSi = Hi.ΔLi/Li.fl.fu
Darin geben an:
Hi: die Dicke des Walzguts 10 am zu betrachtenden Walzgerüst 2 mit der Po sitionsnummer i,
ΔLi: den Keilanteil oder die Längendifferenz 40 des Walzguts 10 am Walzgerüst 2 mit der Positionsnummer i,
Li: eine von der Positionsnummer i des Walzgerüsts 2 abhängige Referenz länge, auf der im Walzgut 10 ein Materialfluß in Walzrichtung oder Längs richtung des Walzguts 10 stattfindet,
fl: einen Faktor zur Bewertung des Materialflusses im Walzgut 10 in dessen Längsrichtung,
fu: in der Art eines Schwenkmoduls einen Umrechnungsfaktor zur Überführung einer Bandkeiligkeit zu einem Stellwert für die Anstellposition.
Hi: die Dicke des Walzguts 10 am zu betrachtenden Walzgerüst 2 mit der Po sitionsnummer i,
ΔLi: den Keilanteil oder die Längendifferenz 40 des Walzguts 10 am Walzgerüst 2 mit der Positionsnummer i,
Li: eine von der Positionsnummer i des Walzgerüsts 2 abhängige Referenz länge, auf der im Walzgut 10 ein Materialfluß in Walzrichtung oder Längs richtung des Walzguts 10 stattfindet,
fl: einen Faktor zur Bewertung des Materialflusses im Walzgut 10 in dessen Längsrichtung,
fu: in der Art eines Schwenkmoduls einen Umrechnungsfaktor zur Überführung einer Bandkeiligkeit zu einem Stellwert für die Anstellposition.
Die Regeleinheit 22 ist dabei zusätzlich dafür ausgelegt, daß ein Stellwert für den
Schwenkwinkel eines Walzgerüsts 2 bei der Vorgabe der Stellwerte für die
Schwenkwinkel der nachfolgenden Walzgerüste 2 ebenfalls berücksichtigt wird.
Dabei ist vorgesehen, daß die durch die Verschwenkung eines Walzgerüsts 2 in
nerhalb der Walzstraße 1 in den ihm nachfolgenden Walzgerüsten 2 hervorgeru
fene Störung im Bandlauf möglichst weitgehend kompensiert wird. Dabei erfolgt
das Mitschwenken der nachfolgenden Walzgerüste 2 in einem zur in Walzrichtung
abnehmenden Dicke des Walzguts 10 proportionalen Maße.
Die Regeleinheit 22 gibt weiterhin Stellwerte für die Biegekräfte der Arbeitswalzen
4, 6 vor, und ist dazu mit den Arbeitswalzen 4, 6 jeweils zugeordneten, nicht näher
dargestellten Stellelementen verbunden. Auch diese Stellwerte für die Biegekräfte
der Arbeitswalzen 4, 6 werden anhand der ermittelten Kontur des Bandendes 30
nachgeführt und korrigiert. Dazu wird aus der ermittelten Kontur des Bandendes
30 in der Regeleinheit 22 unter Berücksichtigung der Bandverlängerung der Ver
lauf der Bandbreite in den jeweils nachfolgenden Walzgerüsten 2 errechnet. Aus
diesen Breitenkennwerten werden unter Berücksichtigung des Walzenbiegever
haltens die Stellwerte für die Biegekraft der Arbeitswalzen 4, 6 derart vorgegeben,
daß Unplanheiten am Walzgut 10 und somit Bandverwalzungen möglichst nicht
auftreten.
Zusätzlich kann die Regeleinheit 22 auch für eine Nutzung der ermittelten Kontur
des Bandendes 30 bei der Vorgabe einer Zugkraft für einen Looper und/oder eines
Stellwerts für einen der Walzstraße 1 vorgeschalteten, nicht dargestellten
Staucher ausgelegt sein.
Das Verfahren ist nicht nur bei einer Walzstraße bestehend aus mehreren Gerü
sten anwendbar, sondern auch bei Reversiergerüsten, in denen mehrere Stiche
gewalzt werden.
1
Walzstraße
2
Walzgerüst
4
,
6
Arbeitswalzen
8
Walzspalt
10
Walzgut
12
,
14
Stützwalzen
16
Pfeil
18
Drehachse
20
Stelleinheit
22
Regeleinheit
30
Bandende
32
Längs-Mittelachse
34
Verlauf der Glättungsfunktion (z. B. Polynom)
35
Bandmittenbereich
36
Maximum
38
Linie
40
Längendifferenz bzw. Maß für die Bandendenkeiligkeit in der
Erstreckungsebene
50
Meßeinrichtung
52
Temperaturmeßeinrichtung
54
,
56
Profilmeßeinrichtungen
S Stellwert
x Walzrichtung
y Breitenrichtung
i Positionsnummer
S Stellwert
x Walzrichtung
y Breitenrichtung
i Positionsnummer
Claims (22)
1. Verfahren zum Betreiben einer Walzstraße (1) zum Walzen eines bandarti
gen Walzgutes (10) mit einem Staucher sowie einer Anzahl von in einer
Walzrichtung (x) gesehen hintereinander angeordneten Walzgerüsten (2),
wobei eine Anzahl von Stelleinheiten (20) zum Beeinflussen der Kontur des
Bandendes (30) zum Einsatz kommt,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Stellwert (S) für eine oder jede einem Walzgerüst (2) oder einem
Staucher zugeordnete Stelleinheit (20) in Abhängigkeit von der ermittelten
Kontur des Bandendes (30) eines bereits gewalzten Walzguts (10) vorge
geben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Abhängigkeit von der ermittelten Kontur des Bandendes (30) des
bereits gewalzten Walzguts (10) ein Stellwert (S) für den Schwenkwinkel
eines oder jedes Walzgerüsts (2) um eine im wesentlichen senkrecht zur
Walzrichtung (x) orientierte Drehachse (18) vorgegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontur des Bandendes (30) optisch ermittelt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der oder jeder Stellwert (S) anhand einer Auswertung eines Polynoms
vorgegeben wird, das eine Anzahl von in ihrer Gesamtheit die Kontur des
Bandendes (30) charakterisierenden Meßwerten annähert.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Vorgabe des oder jedes Stellwertes (S) die ermittelte Kontur
des Bandkopfs des bereits gewalzten Walzguts (10) berücksichtigt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Vorgabe des oder jedes Stellwertes (S) ein in Breitenrichtung
(y) des Bandes ermitteltes Temperaturprofil des Walzguts (10) und/oder ein
in Breitenrichtung (y) des Bandes ermitteltes Dickenprofil berücksichtigt
wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Vorgabe eines Stellwertes (S) für ein Walzgerüst (2) die Dicke
des Walzgutes (10) bei dessen Durchlauf durch dieses Walzgerüst (2) be
rücksichtigt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein für ein Walzgerüst (2) vorgegebener Stellwert (S) bei der Vorgabe
eines Stellwertes (S) für ein oder jedes in Walzrichtung (x) gesehen nach
folgendes Walzgerüst (2) mitberücksichtigt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der für ein Walzgerüst (2) vorgegebene Stellwert (S) bei der Vorgabe
des Stellwertes (S) für das jeweils nachfolgende Walzgerüst (2) in einem
zur vorgesehenen Abnahme der Dicke des Walzgutes (10) beim Übergang
in dieses nachfolgende Walzgerüst (2) proportionalen Maße berücksichtigt
wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der oder jeder Stellwert (S) derart nachgeführt wird, daß sich eine zur
Längs-Mittelachse (32) des Walzguts (10) symmetrische Kontur des Ban
dendes (30) einstellt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der oder jeder Stellwert (S) derart nachgeführt wird, daß die Kontur des
Bandendes (30) an einer als Sollwert vorgebbaren Position in Breitenrich
tung (y) des Bandes ein Maximum (36) einnimmt.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein von der Position des jeweiligen Walzgerüsts (2) in der Walzstraße
(1) abhängiger Sollwert für die Position des Maximums (36) in Breitenrich
tung (y) und/oder für die Keiligkeit der Kontur des Bandendes (30) vorgege
ben wird.
13. Walzstraße (1) zum Walzen eines bandartigen Walzguts (10) mit einer An
zahl von in einer Walzrichtung (x) gesehen hintereinander angeordneten
Walzgerüsten (2), denen jeweils eine Stelleinheit (20) zum Beeinflussen der
Kontur des Bandendes (30) zugeordnet ist,
gekennzeichnet durch
eine Regeleinheit (22), die einen Stellwert (S) für eine oder jede einem
Walzgerüst (2) oder einem Staucher zugeordnete Stelleinheit (20) in Ab
hängigkeit von der ermittelten Kontur des Bandendes (30) eines bereits
gewalzten Walzguts (10) vorgibt.
14. Walzstraße (1) nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Regeleinheit (22) in Abhängigkeit von der ermittelten Kontur des
Bandendes (30) des bereits gewalzten Walzguts (10) einen Stellwert (S) für
den Schwenkwinkel eines oder jedes Walzgerüsts (2) um eine im wesentli
chen senkrecht zur Walzrichtung (x) orientierte Drehachse (18) vorgibt.
15. Walzstraße (1) nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Regeleinheit (22) eingangsseitig mit einer Anzahl von jeweils einem
Walzgerüst (2) zugeordneten Meßeinrichtungen (50) zur Ermittlung der
Kontur des Bandendes (30) und/oder des Bandkopfs in der Erstreckungs
ebene verbunden ist.
16. Walzstraße (1) nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die oder jede Meßeinrichtung (50) als optische Einrichtung, vorzugs
weise als Kamera, ausgebildet ist.
17. Walzstraße (1) nach einem der Ansprüche 13 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Regeleinheit (22) eingangsseitig mit einer Temperaturmeßeinrich
tung (52) zur Ermittlung eines Temperaturprofils des Walzguts in seiner
Breitenrichtung (y) und/oder mit einer Anzahl von Profilmeßeinrichtungen
(54, 56) zur Ermittlung eines Bandprofils in Breitenrichtung (y) verbunden
ist.
18. Walzstraße (1) nach einem der Ansprüche 13 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß die vorderen Walzgerüste so schwenkbar sind, daß ein keilfreies Fer
tigbandprofil erzeugbar ist.
19. Walzstraße (1) nach einem der Ansprüche 13 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß Korrekturglieder für die Looperzugkraft und die Arbeitswalzen-
Biegekraft in Abhängigkeit der ermittelten Bandbreite vorgesehen sind.
20. Walzstraße (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 13 bis 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Walzstraße ein Stauchgerüst angeordnet ist zwecks Einstellung
des optimierten Bandrechtecks.
21. Walzstraße (1) nach Anspruch 20,
gekennzeichnet durch
eine Überwachungseinheit der maximalen Stauchabnahme zwecks Ver
meidung von Fischschwänzen.
22. Walzstraße (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Walzgerüste der Walzstraße Profilstellglieder zur Korrektur des
Bandprofils aufweisen, um die Bandendenform beeinflussen zu können.
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