DE10112891C1 - Umbugvorrichtung - Google Patents
UmbugvorrichtungInfo
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Abstract
Eine Umbugvorrichtung (100) zum Umbugen von Dekormaterial (32) um die Konturen eines Dekorträgerkörpers (30) enthält eine Umbuglippe (3), um das Dekormaterial mittels zweier Schiebe über eine Konturkante des Dekorträgerkörpers umzubugen, wobei ein Konturfolgemechanismus (7, 8, 9) vorgesehen ist, der der Schiebebewegung der Umbuglippe (3) eine zweite Bewegung überlagert, die ein fehlertolerantes Folgen der Umbuglippe über die Konturkante hinweg ermöglicht. Weiter ist eine Ausgleichseinrichtung (11 bis 18) vorgesehen, die Toleranzabweichungen beim Umbugen ausgleicht.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Umbugvorrichtung zum
Umbugen von Dekormaterial um die Konturen eines Dekorträger
körpers nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die vorgenannten Umbugvorrichtungen kommen oft dann zum Ein
satz, wenn die Oberfläche, insbesondere eine Sichtsei
tenoberfläche von Bauteilen mit einem Dekormaterial
kaschiert werden soll. Die Sichtseite des Bauteils wird dann
mit dem Dekormaterial flächig überspannt, so daß an den um
laufenden Rändern des Bauteils bestimmte Randabschnitte des
Dekormaterials überstehen, die dann mittels der eingangs ge
nannten Umbugvorrichtung um eine jeweilige Kante umgelegt
und auf der Rückseite des Bauteils durch Andrücken verklebt
oder auf andere Weise befestigt werden.
Weit verbreitet ist der Einsatz solcher Umbugvorrichtungen
im Bereich des Automobilbaus beim Kaschieren von Innenraum
teilen, beispielsweise einer Türverkleidung, dem Dachhimmel
oder anderen Verkleidungsflächen.
Aufgrund der besonders im Großserien-Automobilbau vorherr
schenden straffen Fertigungsweisen dienen die im Stand der
Technik vorhandenen Umbugvorrichtungen gleich zweierlei
Zwecken: zum einen straffen sie das Dekormaterial vor dem
eigentlichen Umbugvorgang, so daß Faltenbildung auf der
Sichtseite vermieden wird, zum anderen dienen sie einer si
cheren Befestigung des Dekormaterials auf der Rückseite des
Dekorträgerkörpers. Daß heißt ein straffes Umlegen des De
kormaterials um eine Konturkante des Trägers herum sowie das
nachfolgende Andrücken des verbleibenden Randabschnitts des
Dekormaterials auf der Rückseite des Trägers finden in einem
Arbeitsgang statt.
Beim Umbugen des Dekormaterials drückt eine sogenannte Um
buglippe als Teil des Umbugwerkzeugs den überstehenden Rand
des Dekormaterials um die Konturkante herum und legt die
Randfläche an die rückseitige Fläche des Trägers an. Dies
betrifft den weitaus überwiegenden Fall von Dekormaterial
trägern, die im wesentlichen eine plattenförmige Gestalt be
sitzen, daß heißt eine relativ geringe Dicke im Vergleich zu
ihrer Fläche besitzen.
Die Befestigung des Dekormaterials auf dem Trägermaterial im
Umbugbereich erfolgt in der Regel mit einem Klebstoff, bei
spielsweise einem 'Hotmelt' oder Kontaktklebstoff oder durch
direktes Aufschmelzen des Trägermaterials, wodurch jeweils
eine dauerhafte und gleichmäßige Verbindung der beiden Teile
auch über lange Randbereiche gewährleistet werden kann. Al
lerdings muß dabei die Kontur des Bauteils oder allgemein
des Dekorträgerkörpers genau verfolgt werden, um den An
drückvorgang konturgetreu durchführen zu können. Des weite
ren ist es aufgrund der thermischen Einwirkung oft notwen
dig, eine Zufuhr oder Abfuhr von Wärmeenergie über die Umbugvorrichtung
selbst bereitzustellen, damit ein Wärmestrom
vom umgebugten Dekormaterialrand zur Umbuglippe der Umbug
vorrichtung entweder als Zufuhr oder als Abfuhr von Wärme
energie gezielt steuerbar eingesetzt werden kann. Letzteres
wird in der Praxis durch konturgetreu hergestellte Umbuglip
pen realisiert, die auf eine vorgegebene Temperatur tempe
rierbar sind.
Zum Antrieb dieser Umbuglippen dienen im Stand der Technik
bekannte sogenannte Linearwegschieber, Schwenkmechanismen
beziehungsweise Kombinationen aus beiden, die jeweils ein
stellbar sind, um ganz bestimmte, vorgegebene Umbugbewegun
gen auszuführen. Die Freiheitsgrade solcher Bewegungen wer
den im allgemeinen durch die Geometrie der Schwenkmechanis
men und durch die bestimmten Hübe zwischen vorgegebenen An
schlagstellungen bei Linearwegschiebern bestimmt.
Eine solche Umbugvorrichtung vom Stand der Technik ist als
solches in einem festen Rahmen fixiert und enthält die oben
erwähnte Umbuglippe, die durch zwei Schiebermechanismen in
jeweils einer Dimension hin- und herbewegbar ist. Beispiels
weise kann durch die Wirkung des einen Schiebers bei norma
ler Aufstellung der Umbugvorrichtung eine horizontale Bewe
gung, und durch die Wirkung des anderen Schiebers eine ver
tikale Bewegung der Umbuglippe innerhalb einstellbarer Gren
zen realisiert werden, um den oben erwähnten Umbugvorgang zu
ermöglichen. Ein Linearwegschieber ist in DE 299 08 563 U1
veröffentlicht.
Die DE 42 27 256 A1 betrifft ebenfalls ein Umbugverfahren
für Formteile, die in einem separaten Herstellungsvorgang
hergestellt worden sind und nun als im Wesentlichen starre
Körper in einem zweiten separaten Vorgang mit einem Dekonna
terial versehen werden sollen. Innerhalb dieses Bearbei
tungsvorganges findet dann der in Rede stehende Umbugvorgang
statt. Die zugehörige, darin offenbarte Umbugvorrichtung zum
Umbugen von Dekormaterial (Kaschierlage 3) um die Konturen
eines Dekorträgerkörpers mit einer Umbuglippe, die durch we
nigstens einen Schieber in einer Dimension hin- und herbe
wegbar ist, um das Dekormaterial über eine Konturkante des
Dekorträgerkörpers umzubugen und auf einer Rückseite des
Trägerkörpers anzudrücken. Sie weist eine herkömmliche An
druckleiste beziehungsweise Umbuglippe 17 auf, die mittels
zweier Schieber im Wesentlichen und mit Bezug auf die Zeich
nungen nach rechts und links und nach oben und unten beweg
bar ist.
Mit einer solchen Umbugvorrichtung vom Stand der Technik
treten jedoch in der Praxis vielerlei Probleme auf: die Trä
gerkörper
oder Trägerteile können sich leicht verziehen, so daß die
Konturlinie oft nicht in einer Ebene liegt, sondern als ge
wundene Linie im Raum. Insbesondere wenn das zu kaschierende
Trägermaterial stark hygroskopisch ist, etwa wenn es auf
Holzfaserbasis aufgebaut ist, können in der Praxis stark un
terschiedliche Bauteilgrößen vorliegen, die ein passgenaues
Umbugen erschweren. Des weiteren sind dünne Träger problema
tisch in der Handhabung, weil sie eine relativ geringe Stei
figkeit besitzen. Auch dünne Dekormaterialien sind schwer zu
verarbeiten, weil sich ein ungenaues Umbugen sofort in einer
mangelhaften Optik des produzierten Bauteils zeigt. Schließ
lich, aber wesentlich sind Umbugsituationen mit Hinter
schnitt, bei denen es besonders schwer ist, das Dekormateri
al faltenfrei und ohne Lufteinschlüsse umzubugen, da der
Kraftschluß zwischen Umbuglippe und Dekormaterial beim Auf
treffen des hinterschnittenen Winkels unterbrochen ist. Ur
sächlich für die letztgenannten Schwierigkeiten ist, daß die
im Stand der Technik genannte Umbugvorrichtung zu starr kon
zipiert ist, um solche Hinterschnittsituationen in befriedi
gender Weise zu meistern.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine hin
sichtlich der oben genannten Kriterien verbesserte Umbugvor
richtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die insbe
sondere mehr Flexibilität zuläßt hinsichtlich Fehlertoleranz
bezüglich der Eigenschaften von Dekormaterial und Trägerma
terial.
Ein erfindungsgemäßer Gegenstand mit den Merkmalen des An
spruchs 1 löst diese Aufgabe.
In den Unteransprüchen finden sich vorteilhafte Weiterbil
dungen und Verbesserungen des jeweiligen Gegenstandes der
Erfindung.
Im folgenden wird daher speziell auf die Ansprüche Bezug ge
nommen. Gemäß einem der beiden wesentlichen Aspekte der vor
liegenden Erfindung wird eine Umbugvorrichtung zum Umbugen
von Dekormaterial um die Konturen eines Dekorträgerkörpers
geschaffen, enthaltend eine Umbuglippe, die durch wenigstens
einen Schieber in einer Dimension hin- und herbewegbar ist,
um das Dekormaterial über eine Konturkante des Dekorträger
körpers umzubugen und auf einer Rückseite des Trägerkörpers
anzudrücken, wobei dieser erste erfinderische Aspekt dadurch
gekennzeichnet ist, daß die Umbugvorrichtung einen Kontur
folgemechanismus aufweist, der mit der Umbuglippe gekoppelt
ist und der Schiebebewegung der Umbuglippe eine zweite Bewe
gung überlagert, die ein fehlertolerantes Folgen der Um
buglippe über die Konturkante hinweg ermöglicht.
Erfindungsgemäß ist nun der Konturfolgemechanismus so unmit
telbar und direkt arbeitend, daß es auch bei Hinterschnitt-
Situationen gewährleistet ist, daß zwischen Umbuglippe, De
kormaterial und beginnender Rückseite des Trägers ein genü
gend guter Kraftschluß vorhanden ist, um das Dekormaterial
ohne Faltenbildung und Lufteinschlüsse umzubugen.
Dieser erste wesentliche Aspekt der vorliegenden Erfindung
beruht also darauf, eine weitere Kraftquelle zur Verfügung
zu stellen, die unabhängig von den beiden Schiebern ist und
im entscheidenden Moment des Umbugens über den Scheitelpunkt
der Kontur hinweg fehlertolerant und in gewisser Weise nach
giebig die Umbuglippe der Kontur nachzuführen, so daß der
vorerwähnte Kraftschluß während des gesamten Umbugvorgangs
vorhanden ist.
In vorteilhafter Weise enthält der Konturfolgemechanismus
ein flexibles Element, insbesondere sei eine mechanische
Druckfeder genannt, die die Umbuglippe unmittelbar nach
Überqueren einer Konturkante auf das Dekormaterial und den
Trägerkörper drückt.
In weiterer vorteilhafter Weise ist der Konturfolgemechanis
mus derart eingerichtet, daß die Umbuglippe nach Umkehren
der Schiebebewegung mit einer Kraft gegen das Dekormaterial
und den Trägerkörper gedrückt wird, die größer ist als die
aus der Flexibilität des flexiblen Elements stammende Rück
stellkraft alleine. Dies hat den Vorteil, daß das flexible
Element nicht die alleinige Kraftquelle für die Kraft ist,
die zum Anpressen des Dekormaterials gegen den Träger wäh
rend eines Klebe- oder Schmelzvorgangs erforderlich ist.
Eine vorzugsweise Weiterbildung des letztgenannten Gegen
standes enthält einen Mechanismus, in dem das flexible Ele
ment als Feder, insbesondere als Schraubenfeder um ein mit
dem Schieber in Wirkverbindung stehendes Druckstück herum
ausgebildet ist, das innerhalb eines Überwurfflansches hin-
und herbewegbar ist. In der einen Endstellung des Druck
stücks kann mit voller Zylinderkraft gedrückt werden, woge
gen in der anderen Endstellung mit voller Zylinderkraft ge
zogen werden kann. In den zwischenliegenden Stellungen führt
das flexible Element die Umbuglippe mit einer gewissen, vorzugsweise
einstellbaren, Nachgiebigkeit um die Konturspitze
herum. Dabei kann die Federkraft mit den im Stand der Tech
nik üblichen Mitteln, beispielsweise einer unterschiedlichen
Vorspannung der Feder, oder durch Verwenden von Federn un
terschiedlicher Federkonstante D, etc. eingestellt werden.
Dabei ist das Druckstück gemäß einem speziellen, bevorzugten
Ausführungsbeispiel direkt mit der Kolbenstange eines Schie
bers nach dem Stand der Technik verbunden, so daß Druck in
der einen Richtung auf die Umbuglippe ausgeübt werden kann,
und in der anderen Richtung durch Ausüben von Druck durch
das Druckstück auf die Innenwandung des Überwurfflansches
eine Zugkraft auf die Umbuglippe in der entgegengesetzten
Richtung bei entsprechender Umsteuerung des Druckzylinders
erfolgen kann.
Gemäß einem weiteren bevorzugten Aspekt enthält die erfin
dungsgemäße Umbugvorrichtung eine Umbuglippe, die durch zwei
separate Schieber jeweils hin- und herbewegbar ist, wobei
Bewegungen der Umbuglippe in einer horizontalen Richtung und
in einer vertikalen Richtung in Relation zu einem fest ein
gespannten Trägerkörper ermöglicht werden können. Dies hat
den lapidaren Vorteil, daß der Trägerkörper als Werkstück in
einem beispielsweise fest mit dem Boden verbundenen Rahmen
einspannbar ist und während des Umbugens nicht bewegt werden
muß.
Ein zweiter, wesentlicher erfindungsgemäßer Aspekt wirkt in
vorteilhafter Weise während des Betriebs der Umbugvorrich
tung mit den zuvor beschriebenen Einrichtungen zusammen, wie
folgt: die erfindungsgemäße Umbugvorrichtung enthält eine
sogenannte Ausgleichseinrichtung, die die Umbuglippe als we
sentliches Teil des Werkzeugs und optional weitere daran an
gebaute Teile des oder der Schiebemechanismen bewegbar und
arretierbar lagert. In vorteilhafter Weise ist die Umbuglip
pe entlang einer sphärischen Führungsfläche durch ein Kalot
tenlager bewegbar und arretierbar gelagert. Dadurch wird der
grundsätzliche Vorteil erreicht, daß die Umbugvorrichtung
als solche anpaßbar ist für verschiedene momentan vorkommen
de Verwindungen der Konturlinie des Trägerkörpers im Raum.
In weiterer vorteilhafter Weiterbildung ist die Anpaßein
richtung demjenigen Schiebemechanismus zugeordnet, der dem
Trägerkörper in der Wirkungskette am nächsten liegt. Im
nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiel ist dies der
für die waagerechte Bewegung der Umbuglippe zuständige
Schieber, wenn die Orientierung des Werkzeugs, wie in Fig. 1
dargestellt, zugrunde gelegt wird.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist die
vorgenannte Ausgleichseinrichtung derart eingerichtet, daß
sie eine Ausgleichsbewegung der Umbuglippe bei Überschreiten
eines einstellbaren Wertes einer auf die Umbuglippe, insbe
sondere durch den Trägerkörper selbst, ausgeübten Kraft er
möglicht.
In bevorzugter Weise enthält die erfindungsgemäße Ausgleich
seinrichtung hierfür eine Umbuglippen-
Befestigungseinrichtung, insbesondere in Form einer Platte,
die an ihrem hinteren Ende in dem vorgenannten Kalottenlager
gelagert ist, und nun an dem entgegengesetzten Ende, das dem
Trägerkörper zugewandt ist, ein Paar von zueinander passenden
Kugel- beziehungsweise Prismenschalen, zur Aufnahme der
Kräfte auf die Umbuglippe aufweist, wobei die Umbuglippe
starr mit der einen Schale und die andere Schale mit dem
restlichen, der Umbuglippe zugewandten Teil des Werkzeugs
starr verbunden ist, wobei die beiden Schalen vorzugsweise
durch einen Federbolzen mit Druckfedern und selbst sichern
den Muttern aufeinander gedrückt werden.
Die Druckfedern sind vorzugsweise zwischen einem ersten und
einem zweiten Anschlag vorspannbar, um den oben genannten
Kraftwert einstellbar zu machen.
Des weiteren ist in vorteilhafter Weise die Ausgleichsein
richtung derart eingerichtet, daß das maximal zulässige
Spiel S der Ausgleichsbewegung einstellbar ist. Das Spiel
entspricht damit der maximalen Auslenkmöglichkeit der Um
buglippen-Befestigungsplatte.
Damit kann in vorteilhafter Weise das Werkzeug so einstellt
werden, daß ein Ausgleich für verschiedene Dicken des Trä
gerkörpers und/oder des Dekormaterials erfolgen kann. Des
weiteren können hiermit Umbugschwierigkeiten ausgeglichen
und beseitigt werden, die sich aus einem verzogenen Träger
körper und den damit verbundenen Abweichungen zu maschinen
gespeicherten SPS-Werten ergeben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher er
läutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine teilweise Schnittdarstellung wesentlicher
Teile einer erfindungsgemäßen Umbugvorrichtung
während des Betriebs;
Fig. 1a eine teilweise Schnittdarstellung eines Einzelhei
tenbereiches X aus Fig. 1, enthaltend einen Teil
des erfindungsgemäßen Konturfolgemechanismus und
eine erfindungsgemäße Ausgleichseinrichtung;
Fig. 2 eine teilweise Schnittdarstellung der Umbuglippe
im Einsatz (links) mit zugehöriger Darstellung von
Struktur und Funktion des Konturfolgemechanismus
(rechts) in drei Phasen beim Umbugen mit Hinter
schnitt einer senkrecht eingespannten Kontur;
Fig. 2a eine Darstellung gemäß Fig. 2 mit waagerecht ein
gespannter Kontur;
Fig. 3 eine teilweise Schnittdarstellung eines Details
des erfindungsgemäßen Konturfolgemechanismus, beim
Drücken (oben) und beim Ziehen (unten);
Fig. 4 eine teilweise Schnittdarstellung einer erfin
dungsgemäßen Umbuglippenbefestigungsplatte mit
drei unterschiedlichen Orientierungen der Um
buglippe.
In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder
funktionsgleiche Komponenten.
In Fig. 1 sind wesentliche Teile eines erfindungsgemäßen
Ausführungsbeispiels einer Umbugvorrichtung, die als Ganzes
mit Bezugszeichen 100 versehen ist, dargestellt. Unwesentli
che Teile, beispielsweise solche die die Einspannung oder
Lagerung der Umbugvorrichtung selbst oder des zu kaschieren
den Werkstücks und dessen Einspannvorrichtung zeigen, sind
zum Zwecke einer besseren Übersichtlichkeit und erhöhten
Klarheit nicht dargestellt.
Grob gesehen zerfällt die Umbugvorrichtung in drei Teile:
ein erster Schieber 1 im oberen Bereich der Figur, ein zwei
ter Schieber 2 im mittleren Bereich der Figur und eine Um
buglippe 3 im unteren Bereich der Figur, die im Eingriff mit
einem umzubugenden Dekormaterial 32 auf einem Trägerkörper
30, beispielsweise eine Innenraumtürverkleidung eines KFZ,
(rechts außen unten) gezeigt ist.
Mit Hilfe des ersten Schiebers 1 wird ein senkrechter Hub
erzeugt, daß heißt die Umbuglippe kann mittels des ersten
Schiebers nach oben und unten bewegt werden, wogegen der
zweite Schieber Bewegungen der Umbuglippe nach rechts und
links, also in waagerechter Richtung ermöglicht.
Die hier gezeigten Schieber können pneumatisch, hydraulisch
oder elektrisch angetrieben werden. Im vorliegenden Beispiel
sind sie pneumatisch angetrieben.
Die Schieber 1 und 2 sind jeweils mit Einstellschrauben 4
für ihre hintere Endlage und Einstellschrauben 5 für ihre
vordere Endlage versehen.
Der erste Schieber wirkt nun beim Betrieb der Umbugvorrich
tung über ein Druckstück 7 auf eine Kopplungsplatte 71, die
die Druckkräfte oder Zugkräfte in vertikaler Richtung auf
den zweiten Schieber überträgt, der seinerseits mit der Um
buglippe selbst gekoppelt ist, die dann eine Gesamtbewegung
ausführen kann, die einer Überlagerung der beiden Schieber
bewegungen entspricht.
Das Druckstück 7 ist nun mit der Kolbenstange des im oberen
Bereich gezeigten Zylinders verbunden.
Der Ausfahrhub des Zylinders und damit des DruckstücksDruck
stückes kann zusätzlich durch eine Einstellhülse 6 einge
stellt werden. Dieser Ausfahrhub läßt Lagepositionierungen
zu, die maximal bis zu der durch die Einstellschraube 5 vor
gegebenen und begrenzten vorderen Endlage sind.
Für den unter der Koppelplatte 71 angeordneten zweiten
Schieber 2 gilt das oben Gesagte analog.
Erfindungsgemäß sind nun wenigstens einer der beiden Schie
ber, vorzugsweise jedoch beide, mit einem sogenannten Kon
turfolgemechanismus ausgestattet, der im wesentlichen durch
die Teile 7, 8 und 9 gebildet wird: das Druckstück 7 ist in
nerhalb eines Überwurffflansches 9 beweglich, wobei bei der
Bewegung eine Federkraft überwunden werden muß, die durch
eine Vorspannung einer Druckfeder 8 eingestellt werden kann.
Es versteht sich von selbst, daß anstelle einer mechanischen
Feder 8 auch ein anderes flexibles Element, sei es mecha
nisch oder elektrisch, eingesetzt werden kann, das der Bewe
gung des Druckstücks einen vorgebbaren Widerstand entgegen
setzt.
Mit Hilfe des Druckstücks 7, Feder 8 und des Überwurffflan
sches 9 ist nun eine Bewegung des Schiebers zwischen dem En
de des Ausfahrhubes und der vorderen Endlage des Schiebers
möglich. Hierbei muß allerdings die Federkraft der Feder 8
überwunden werden.
Die Bewegungsmöglichkeit zwischen dem Ende des Ausfahrhubes
und der vorderen Endlage des Schiebers wird nun erfindungs
gemäß genutzt, um bei einer Bewegung der Umbuglippe am Trä
germaterial entlang den oben erwähnten Hinterschnitten fol
gen zu können, um auch in solchen schwierigen Situationen
das Dekormaterial faltenfrei und blasenfrei ohne Unterbre
chung des Kraftflusses zwischen Umbuglippe und Dekormateri
al/Trägerkörper verkleben zu können. Einzelheiten hierzu
werden im folgenden mit Bezug zu Fig. 2 und 2a erläutert.
Fig. 2 zeigt eine teilweise Schnittdarstellung der Umbuglip
pe im Einsatz (links) mit zugehöriger Darstellung von Struk
tur und Funktion des Konturfolgemechanismus (rechts) in drei
Phasen beim Umbugen mit Hinterschnitt einer senkrecht einge
spannten Kontur;
Fig. 2a zeigt eine Darstellung gemäß Fig. 2 mit waagerecht
eingespannter Kontur.
Die erste Phase des Umbugens ist in Fig. 2 oben gezeigt. Die
Umbuglippe 3 fährt getrieben über das Druckstück 7 ganz nach
links aus, um über die linke, obere Ecke der Kontur des Trä
gerkörpers 30 zu kommen. Das freie Ende des Dekormaterials
32 ist frei abstehend gezeigt. Die zu erreichende Endpositi
on des Dekormaterials ist jeweils zusätzlich eingezeichnet,
um die Sollstellung am Ende zu verdeutlichen. Im oben ge
zeigten Bildpaar muß nun die Umbuglippe nur noch in geringem
Umfang nach links bewegt werden, um den Eingang in den Hin
terschnitt durch Einleiten einer Abwärtsbewegung der Um
buglippe - realisiert durch den anderen Schieber - einleiten
zu können.
Beim Überschreiten des Scheitelpunktes der Kontur, wie es in
dem mittleren Bildpaar gezeigt ist, kommt nun der erfin
dungsgemäße Konturfolgemechanismus vorteilhaft zum Einsatz:
Das Druckstück wird in eine Neutralposition gebracht, in der weder seine linke Anschlagfläche 72, die während des Aus fahrhubes benutzt wurde, im Kräfteeingriff liegt, noch seine rechte Anschlagfläche 74, die erst im unteren Bildpaar zum Einsatz kommt. In der Scheitelpunktphase selbst soll die Kontur nun allein durch Wirkung der Feder 8 gefolgt werden. Das Folgen der Kontur erfolgt nun allein durch Expansion der vorgespannten Druckfeder 8, nachdem der Scheitelpunkt der Kontur überwunden worden ist. Wie aus der Zeichnung ersicht lich, werden die Konturfolgebewegungen unabhängig von dem für die entsprechende Richtung zuständigen Schieber vollzogen.
Das Druckstück wird in eine Neutralposition gebracht, in der weder seine linke Anschlagfläche 72, die während des Aus fahrhubes benutzt wurde, im Kräfteeingriff liegt, noch seine rechte Anschlagfläche 74, die erst im unteren Bildpaar zum Einsatz kommt. In der Scheitelpunktphase selbst soll die Kontur nun allein durch Wirkung der Feder 8 gefolgt werden. Das Folgen der Kontur erfolgt nun allein durch Expansion der vorgespannten Druckfeder 8, nachdem der Scheitelpunkt der Kontur überwunden worden ist. Wie aus der Zeichnung ersicht lich, werden die Konturfolgebewegungen unabhängig von dem für die entsprechende Richtung zuständigen Schieber vollzogen.
Somit wird der Schiebebewegung eine zweite Bewegung überla
gert, die ein fehlertolerantes Folgen der Umbuglippe über
die Konturkante hinweg ermöglicht.
Das Druckstück hat innerhalb des Überwurffflansches ein
Spiel, das für Hinterschnitte nutzbar ist, und das durch die
Expansion der Feder abgefahren wird. Dieses Spiel ergibt
sich als Differenz aus Innenhöhe H und der Größe G des
Druckstücks 7. Dies ist in Fig. 2 oben beispielhaft einge
zeichnet. Innerhalb des Bereichs des Spieles liegt weder die
linke Anschlagkante 72 noch die rechte Anschlagkante 74 an
einer entsprechenden Anschlagfläche an.
Während der Überquerung des Scheitelpunktes wird also der
Kontur durch die Wirkung der Druckfeder 8 innerhalb des
Spieles gefolgt, und der Schieber kann, wie im mittleren be
ziehungsweise unteren Bildpaar gezeigt, nach unten bewegt
werden.
Erfindungsgemäß soll nun das Spiel bevorzugt so gering sein,
daß die volle Zylinderkraft durch Anschlagen des Druckstücks
mit seiner rechten Anschlagkante 74 am rechten Rand des
Überwurfflansches zum Andrücken des Umbuges genutzt werden
kann, um beispielsweise die erforderliche Klebkraft zu rea
lisieren.
Die beiden Endstellungen des Druckstücks innerhalb seines
Überwurffflansches sind in Fig. 3 noch einmal vergrößert
dargestellt. Im oberen Teil der Abbildung liegt das Druckstück
7 mit seiner linken Anschlagkante 72 an einer
Kraftübertragungsplatte für die Umbuglippe an. Die Kraft
kann also direkt vom Druckstück auf die Umbuglippe übertra
gen werden. Im unteren Teil von Fig. 3 liegt das Druckstück
7 mit seiner rechten Anschlagkante 74 am rechten Rand des
Überwurfflansches 9 an, der fest mit der Kraftübertragungs
platte 76 verbunden ist und somit eine Kraft in der entge
gengesetzten Richtung auf letztere ausüben kann. Die Druck
feder 8 ist selbst in der oberen Stellung unter einer Vor
spannung.
Fig. 2a zeigt den erfindungsgemäßen Konturfolgemechanismus
analog zu Fig. 2, nur in einer dazu senkrecht stehenden
Richtung mit entsprechend anders eingespanntem Trägerkörper.
Im bevorzugten Ausführungsbeispiel sind dann die Elemente 7,
8 und 9 auch jeweils pro Schieberichtung, also doppelt, vor
handen. Von der Bewegung geschehen analoge Abläufe, wie für
den Fachmann ersichtlich ist.
Mit erneutem Bezug zu Fig. 1 wird im folgenden der zweite
wesentliche Aspekt der vorliegenden Erfindung anhand des
Ausführungsbeispiels näher erläutert: die Umbuglippe 3 ist
über eine Umbuglippen-Befestigungsplatte 10 an dem Schieber
2 befestigt. Die Befestigung der Umbuglippe 3 erfolgt über
eine Schraubverbindung, die in Fig. 4 näher dargestellt ist
und ein Positionieren der Umbuglippe rechts beziehungsweise
links von der Befestigungsplatte 10, erlaubt. Somit wird ei
ne Anpassung der Lage der Umbuglippe an die jeweils vorlie
genden, geometrischen Erfordernisse in einer jeweiligen spe
zifischen Umbugsituation ermöglicht.
Der oben erwähnte zweite wesentliche Aspekt der vorliegenden
Erfindung betrifft nun technische Einzelheiten, die inner
halb des Kreises mit der Bezeichnung X in Fig. 1 dargestellt
sind. In Ergänzung wird daher auf Fig. 1a verwiesen, die
diesen Ausschnitt vergrößert darstellt.
An dem der Umbuglippe abgewandten Ende der Befestigungsplat
te 10 befindet sich ein Kalottenlager 11, das eine Bewegung
der Umbuglippen-Befestigungsplatte 10, und damit eine Bewe
gung der Umbuglippe um einen Mittelpunkt Y des Kalottenla
gers für Ausgleichsbewegungen erlaubt, die weiter unten aus
führlicher beschrieben werden.
In einem mittleren Bereich der Umbuglippen-
Befestigungsplatte 10 sitzt in einer dafür vorgesehenen Boh
rung ein Federbolzen 12, der mit Hilfe von selbstsichernden
Muttern 14 die Befestigungsplatte 10 an der Kraftübertra
gungsplatte für das Druckstück 7 an einem zweiten Punkt la
gert. Die Federkraft der Druckfeder 13 drückt aufgrund ihrer
Vorspannung die Umbuglippen-Befestigungsplatte 10 in Lager
schalen 15, die als Kugel- oder Prismenschalen ausgebildet
sind.
Dadurch ist eine Bewegung der Umbuglippen-Befestigungsplatte
10 und damit der Umbuglippe um den Mittelpunkt Y des Kalot
tenlagers 11 mit einem Zusammendrücken der Druckfeder 13
verbunden, und damit mit einer gewissen Kraft verbunden, die
der für eine Bewegung der Umbuglippe ursächlichen Kraft ent
gegengesetzt wirkt. Die Größe der der Bewegung entgegenge
setzten Kraft ist über die Vorspannung der Druckfeder 13 mit
der selbstsichernden Mutter 14 einstellbar. Für die Anwendung
wesentlich ist nun, daß es vor allem Zwangskräfte sind,
die von dem Trägerkörper 30 (Produkt) auf die Umbuglippe
ausgeübt werden, wenn die Umbuglippe beispielsweise den
Scheitelpunkt der Kontur überquert.
Des weiteren ist die Umbuglippen-Befestigungsplatte mit ei
ner Anschlagscheibe 17 und einer selbstsichernden Mutter 18
für diese ausgerüstet, mit Hilfe derer ein gewisses Spiel S
zwischen der Befestigungsplatte 10 und der Anschlagscheibe
17 eingestellt werden kann. Beispielhafte Spielgrößen sind
etwa 1, 2 oder 3 Millimeter, je nachdem welche Hebelverhält
nisse vorliegen. Dieses Spiel 5 entspricht der maximalen
Auslenkmöglichkeit der Umbuglippen-Befestigungsplatte 10.
Die zuvor beschriebenen Teile wirken wie folgt zusammen:
Wenn eine Zwangskraft auf die Umbuglippe einwirkt, etwa weil die Konturkante des Dekorträgerkörpers beim Umbugen an be stimmten Stellen von der Umbuglippe gestreift wird, dann er möglicht der zuvor beschriebene Mechanismus eine Ausgleich bewegung der Umbuglippe, indem er die Umbuglippe dazu veran laßt, der Zwangskraft nachzugeben. Das Nachgeben geschieht in gesteuerter Weise über die Einstellung der Rückstellkraft der Druckfeder 13. Je größer die Vorspannung der Druckfeder, desto größer ist die Kraft, die erforderlich ist, um ein Nachgeben der Umbuglippe hervorzurufen.
Wenn eine Zwangskraft auf die Umbuglippe einwirkt, etwa weil die Konturkante des Dekorträgerkörpers beim Umbugen an be stimmten Stellen von der Umbuglippe gestreift wird, dann er möglicht der zuvor beschriebene Mechanismus eine Ausgleich bewegung der Umbuglippe, indem er die Umbuglippe dazu veran laßt, der Zwangskraft nachzugeben. Das Nachgeben geschieht in gesteuerter Weise über die Einstellung der Rückstellkraft der Druckfeder 13. Je größer die Vorspannung der Druckfeder, desto größer ist die Kraft, die erforderlich ist, um ein Nachgeben der Umbuglippe hervorzurufen.
Das Nachgeben ist des weiteren über einen maximalen Aus
weichweg begrenzt, der seinerseits über das Spiel S, wie
oben beschrieben, definiert ist. Wenn das Spiel S beispiels
weise 1 Millimeter ist, und bestimmte Hebelverhältnisse vorliegen,
so kann die Ausweichbewegung der Umbuglippe bei
spielsweise maximal 3 Millimeter sein. Das Hebelverhältnis
kann jedoch auch ein anderes sein, je nachdem, welche geome
trischen Verhältnisse an der Umbugvorrichtung vorhanden
sind. Somit wird eine gezielte Ausweichbewegung der Um
buglippe ermöglicht, die dazu beihilft, Ungleichmäßigkeiten
des Trägers oder des Dekormaterials hinsichtlich Form, Lage
sowie Dicke auszugleichen. Der Trägerkörper wird also auch
geschont.
Wie aus der obigen Beschreibung hervorgeht, kann mit der er
findungsgemäßen Umbugvorrichtung ein ausweichtolerantes Um
bugen mit einer harten, gefrästen Umbuglippe erreicht wer
den, wie es erforderlich ist, wenn die Umbuglippe temperier
bar sein muß. Aufgrund der Ausgleichsbewegung der Umbuglippe
werden beim Umbugen insbesondere leicht verzogene Trägertei
len geschont, selbst wenn der Dekorstoff mit einer zu eng an
der Konturkante liegenden Umbuglippe umgebugt wird. Ohne die
erfindungsgemäße Ausgleichsbewegung würde die Umbuglippe in
einer solchen Situation den Dekorstoff so scharf über die
Konturkante ziehen, daß je nach verwendeten Materialstärken
und Qualitäten entweder das Trägerteil oder das Dekormateri
al zerstört oder beschädigt werden würde. Beide Ereignisse
würden ohne die Erfindung zu Ausschußware führen.
Die erfindungsgemäße Qualitätsverbesserung beim Umbugprozeß
hat in Folge der hohen Stückzahlen, die insbesondere beim
Automobilbau an der Tagesordnung sind, eine große wirt
schaftliche Bedeutung.
Obwohl die vorliegende Erfindung anhand eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels vorstehend beschrieben wurde, ist sie
darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Weise modi
fizierbar.
Insbesondere das mechanische, flexible Element Feder kann
durch andere äquivalente technische Mittel, wie etwa ein
vorgespanntes Luftvolumen oder andere gleichwirkende Mittel
ersetzt werden, wie es dem Durchschnittsfachmann passend er
scheinen würde.
Auch der geometrische Ort der Auftreffpunkte der Druckstücke
7 kann variiert werden, ohne daß die Wirkungsweise der er
findungsgemäßen Umbugvorrichtung beeinträchtigt wird, so
lange gewährleistet ist, daß die Schiebebewegung auf das je
weils anliegende Druckteil präzise genug erfolgen kann. Die
dazu erforderlichen Führungselemente können ebenfalls in ei
nem weiten Bereich variiert werden, und haben keinen unmit
telbaren Bezug zur vorliegenden Erfindung.
Es versteht sich von selbst, daß die beigelegten Zeichnungen
nur dem Verständnis der Erfindung dienen sollen und daher
keine vollständige Abbildung einer Umbugvorrichtung zeigen.
Vielmehr wiederholen sich die gezeigten Teile in Längsrich
tung der Konturlinie, um zu gewährleisten, daß die gesamte
Umbugstrecke gleichmäßig und einwandfrei umgebugt werden
kann.
Schließlich können die Merkmale der Unteransprüche im we
sentlichen frei miteinander und nicht durch die in den An
sprüchen vorliegende Reihenfolge miteinander kombiniert wer
den, sofern sie unabhängig voneinander sind. Ebenso kann ei
ne erfindungsgemäße Umbugvorrichtung ohne Konturfolgemechanismus
aber mit Ausgleichsvorrichtung vorteilhaft bei Umbug
situationen ohne Hinterschnitte eingesetzt werden. Die bei
den Merkmale Konturfolgemechanismus und Ausgleichseinrich
tung sind nicht abhängig voneinander, ergänzen sich jedoch
gegenseitig in ihren vorteilhaften Wirkungen.
Es ist klar und soll den Schutzumfang der vorliegenden Er
findung nicht beschränken, daß die beiden Schieberichtungen
von der Aufstellung der Umbugvorrichtung selbst abhängen,
und daß ebenso nicht senkrecht zueinander stehende Schiebe
bewegungen mit der vorliegenden Erfindung verbessert werden
können. Auch eine Umbugvorrichtung mit nur einem Schieber
kann erfindungsgemäß verbessert werden. Die zweite Bewegung
kann dann beispielsweise durch einen Schieber im Bereich der
Trägerkörper-Einspannvorrichtung realisiert sein. Ebenfalls
könnten beide Schieber auch letztgenannter Einrichtung zuge
ordnet sein. Die erfinderischen Teile des Konturfolgemecha
nismus und der Ausgleichseinrichtung könnten dann auch dort
montiert sein.
Claims (7)
1. Umbugvorrichtung (100) zum Umbugen von Dekormaterial (32)
um die Konturen eines Dekorträgerkörpers (30), enthaltend
eine Umbuglippe (3), die durch wenigstens einen Schieber in
einer Dimension hin und her bewegbar ist, um das Dekormate
rial über eine Konturkante des Dekorträgerkörpers umzubugen
und auf einer Rückseite des Trägerkörpers anzudrücken, ge
kennzeichnet dadurch, dass
die Umbugvorrichtung (100) einen Konturfolgemechanismus (7, 8, 9) aufweist, der mit der Umbuglippe (3) gekoppelt ist und der Schiebebewegung der Umbuglippe eine zweite Bewegung überlagert, die ein fehlertolerantes Folgen der Umbuglippe über die Konturkante hinweg ermöglicht,
wobei der Konturfolgemechanismus (7, 8, 9) ein flexibles Ele ment (8) enthält, das die Umbuglippe (3) unmittelbar nach Überqueren einer Konturkante auf das Dekormaterial (32) und den Trägerkörper (30) drückt,
wobei das flexible Element eine Feder (8) ist, und
wobei eine Einrichtung zum Einstellen der Federkraft vorge sehen ist.
die Umbugvorrichtung (100) einen Konturfolgemechanismus (7, 8, 9) aufweist, der mit der Umbuglippe (3) gekoppelt ist und der Schiebebewegung der Umbuglippe eine zweite Bewegung überlagert, die ein fehlertolerantes Folgen der Umbuglippe über die Konturkante hinweg ermöglicht,
wobei der Konturfolgemechanismus (7, 8, 9) ein flexibles Ele ment (8) enthält, das die Umbuglippe (3) unmittelbar nach Überqueren einer Konturkante auf das Dekormaterial (32) und den Trägerkörper (30) drückt,
wobei das flexible Element eine Feder (8) ist, und
wobei eine Einrichtung zum Einstellen der Federkraft vorge sehen ist.
2. Umbugvorrichtung nach Anspruch 1, wobei der Konturfolge
mechanismus (7, 8, 9) derart eingerichtet ist, dass die Um
buglippe (3) nach Umkehren der Schieberbewegung mit einer
Kraft gegen das Dekormaterial (32) und den Trägerkörper (30)
gedrückt wird, die größer ist als die aus der Flexibilität
des flexiblen Elements (8) stammende Rückstellkraft.
3. Umbugvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die Feder als Schraubenfeder (8) um ein mit dem Schie
ber (1, 2) in Wirkverbindung stehendes Druckstück (7) herum
ausgebildet ist, das innerhalb der Grenzen eines Überwurf
flansches (9) hin- und her bewegbar ist.
4. Umbugvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
enthaltend eine Umbuglippe (3), die durch zwei separate
Schieber (1, 2) jeweils hin und her bewegbar ist, wobei Bewe
gungen der Umbuglippe (3) in einer horizontalen Richtung und
in einer vertikalen Richtung in Relation zu einem fest ein
gespannten Trägerkörper (30) ermöglicht werden.
5. Umbugvorrichtung nach Anspruch 1, wobei eine Aus
gleichseinrichtung (11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18) vorgesehen ist,
die dazu eingerichtet ist, eine nach Kraft und Weg steuerba
re Ausgleichsbewegung der Umbuglippe (3) bei Auftreten von
Zwangskräften auf die Umbuglippe, insbesondere durch den
Trägerkörper (30) selbst, zuzulassen.
6. Umbugvorrichtung nach dem vorstehenden Anspruch, wobei
die Ausgleichseinrichtung enthält:
- a) ein Lager, insbesondere Kalottenlager (11) für eine be vorzugt sphärische Bewegung der Umbuglippe,
- b) eine Einrichtung (12, 13, 14) zur Vorgabe der Kraft, die erforderlich ist, um eine Ausgleichsbewegung hervorzurufen, und
- c) eine Einrichtung (15, 16, 17, 18) zur Vorgabe eines maximalen Bewegungsraumes für die Ausgleichbewegung.
7. Umbugvorrichtung nach einem der beiden vorstehenden An
sprüche, wobei die Einrichtungen (12 bis 18) zur Vorgabe
von Kraft und maximalen Bewegungsraumes für die Ausgleichbe
wegung als Koppelglied zwischen einem ersten, dem Werkstück
zugeordneten Teil (1) der Vorrichtung und einem zweiten, der
Umbuglippe zugeordneten Teil ausgebildet sind und einen Ge
windebolzen (16) mit umgebender Schraubenfeder (13) enthal
ten, wobei die Schraubenfeder auf Druck zwischen einem ers
ten und einem zweiten Anschlag einstellbar vorgespannt wer
den kann, um den ersten Teil über Kugel- oder Prismenfüh
rungsschalen (15) auf den zweiten Teil zu pressen, und
wobei eine Anschlagscheibe (17) zur Bildung eines größenein
stellbaren Spiel vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE2001112891 DE10112891C1 (de) | 2001-03-15 | 2001-03-15 | Umbugvorrichtung |
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Publications (1)
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DE (1) | DE10112891C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102009054486A1 (de) | 2009-12-10 | 2011-06-16 | Lisa Dräxlmaier GmbH | Werkzeug für eine Kaschieranlage sowie Verfahren zum Kaschieren eines Dekormaterials auf einem formstabilen Träger |
Citations (3)
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DE4227256A1 (de) * | 1992-08-18 | 1994-02-24 | Robert Dipl Ing Auracher | Verfahren und Vorrichtung zum Umbugen |
DE19607855C1 (de) * | 1996-03-01 | 1996-11-28 | Volkswagen Ag | Verfahren und Vorrichtung zum Umbugen |
DE29908563U1 (de) * | 1999-05-07 | 1999-10-07 | Heidel Gmbh & Co Kg Werkzeug U | Linearwegschieber |
-
2001
- 2001-03-15 DE DE2001112891 patent/DE10112891C1/de not_active Expired - Fee Related
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