DE19734686A1 - Kunststoff-Formteil sowie Verfahren und Vorrichtung zu dessen Herstellung - Google Patents
Kunststoff-Formteil sowie Verfahren und Vorrichtung zu dessen HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Kunststoff-Formteil, welches
einen Kunststoff-Träger mit mehreren Feldern umfaßt, wobei
mindestens eines dieser Felder mit einem Abdeckmaterial
kaschiert und mindestens ein anderes dieser Felder spritz
blank ist, sowie ein Verfahren und eine Vorrichtung zu
dessen Herstellung.
Ein Kunststoff-Formteil der eingangs genannten Art ist
aus der DE 44 08 446 A1 bekannt. In dieser Druckschrift
werden auch ein entsprechendes Verfahren und eine entspre
chende Vorrichtung offenbart. Bei dem in dieser Druck
schrift beschriebenen Formteil ist der Kunststoff-Träger
einem einheitlichen Arbeitsgang einstückig hergestellt.
Um den Verzug des Abdeckmaterials beim Einbringen des
flüssigen oder halbflüssigen Kunststoffes zu vermindern,
wird der Kunststoff-Träger einheitlich mit sehr geringem
Druck und einer sehr geringen Fließgeschwindigkeit in den
Formhohlraum eingebracht.
Zwar wird so die Qualität in den mit dem Abdeckmaterial
kaschierten Bereichen verbessert, aufgrund des geringen
Drucks kann jedoch in ungünstigen Fällen die Oberflächen
qualität in den spritzblanken Feldern nicht optimal sein.
So können in diesen Bereichen z. B. Lufteinschlüsse oder
fehlerhafte Ausformungen auftreten, welche entweder
nachbearbeitet werden müssen oder, da dies manchmal nicht
möglich ist, zu Ausschuß bei der Herstellung der Kunststoff-
Formteile führen. Ein weiterer Nachteil bei dem bekannten
Kunststoff-Formteil ist, daß aufgrund des geringen Druck
und der geringen Fließgeschwindigkeiten, insbesondere bei
großen Gesamtbauteilabmessungen, eine gleichmäßige Ver
teilung des Kunststoff-Trägers im Formhohlraum bisweilen
nur schwer zu erreichen ist. Für das spritzblanke Feld ist
qualitativ relativ hochwertiges und somit teures
Kunststoff-Material erforderlich, welches aufgrund des
in einem Arbeitsgang einstückig hergestellten Kunststoff-
Formteils auch in den kaschierten Bereichen eingesetzt
werden muß.
Die Erfindung hat daher die Aufgabe, ein Kunststoff-Form
teil der eingangs genannten Art zu schaffen, welches in
seinen spritzblanken Bereichen und in seinen mit einem
Abdeckmaterial kaschierten Bereichen eine gleichmäßige
optimale Qualität aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
- a) der Kunststoff-Träger des spritzblanken Feldes aus einem unter hohem Druck eingespritzten Kunststoff be steht,
- b) der Kunststoff-Träger des kaschierten Feldes aus einem unter relativ geringem Druck und mit niedriger Fließ geschwindigkeit eingebrachten Kunststoff besteht.
Durch den hohen Druck, mit dem der Kunststoff-Träger des
spritzblanken Feldes eingespritzt wird, wird einerseits
eine sehr gute Oberflächenqualität der sichtbaren Seite
des Kunststoff-Trägers erzielt. Insbesondere können auch
filigrane Oberflächenmuster, welche z. B. in Kraftfahrzeugen
zur Mattierung der Oberflächen verwendet werden, zuver
lässig und ohne das Risiko von Lufteinschlüssen erzeugt
werden. Darüber hinaus sind auch Aussparungen, wie z. B.
für Lautsprecher in Türinnenverkleidungen von Kraftfahr
zeugen, präzise herstellbar, da durch den hohen Druck und
die ggf. hohe Fließgeschwindigkeit des eingespritzten
Kunststoffes auch komplizierte geometrische Ausformungen
qualitativ hochwertig gespritzt werden können. Andererseits
ermöglichen der relativ geringe Druck und die niedrige
Fließgeschwindigkeit beim Einbringen des Kunststoff-Trägers
in den Formhohlraum des mit einem Abdeckmaterial kaschier
ten Feldes, daß das Abdeckmaterial von dem Kunststoff-
Träger nicht verzogen wird und somit der optische Eindruck,
welcher durch das Abdeckmaterial bewirkt werden soll,
nicht beeinträchtigt wird.
Eine vorteilhafte Weiterbildung dieses Kunststoff-Form
teiles umfaßt nach Anspruch 2 mehrere mit ggf. unterschied
lichen Abdeckmaterialien kaschierte Felder, zwischen denen
jeweils ein spritzblankes Verbindungsfeld vorhanden ist.
Dieses spritzblanke Verbindungsfeld kann äußerst schmal
ausgebildet sein. Durch das spritzblanke Verbindungsfeld
wird der Rand des Abdeckmaterials sicher gehalten, und
wird, vor allem bei unterschiedlichen Abdeckmaterialien,
optisch gefälliges Äußeres geschaffen.
Eine andere Weiterbildung des erfindungsgemäßen Kunststoff-
Formteils zeichnet sich nach Anspruch 3 dadurch aus, daß
der Kunststoff-Träger des spritzblanken Feldes aus einem
qualitativ hochwertigen und der des kaschierten Feldes aus
einem qualitativ weniger hochwertigen Kunststoff herge
stellt ist. Durch diese Weiterbildung lassen sich spürbare
Kosteneinsparungen erzielen, da nur für die spritzblanken
Felder, bei denen der Kunststoff-Träger auf der Sichtseite
des fertigen Kunststoff-Formteils sichtbar bleibt, ein
teures Kunststoffmaterial verwendet wird, wohingegen für
die kaschierten Felder, welche oftmals einen Großteil des
Kunststoff-Formteiles ausmachen und deren Kunststoff-
Träger auf der Sichtseite des fertigen Kunststoff-Form
teiles durch das Abdeckmaterial verdeckt ist, ein preis
wertes Kunststoffmaterial zum Einsatz kommt.
Eine besonders dauerhafte und qualitativ hochwertige Aus
bildung eines Kunststoff-Formteiles ist im Anspruch 4
offenbart: Danach ist der überstehende Rand des Abdeck
materials des kaschierten Feldes von dem Kunststoff-Träger
des angrenzenden spritzblanken Feldes umspritzt. Dieses
spritzblanke Feld kann dabei auch ein spritzblankes Ver
bindungsfeld gemäß Anspruch 2 sein, an welches ein wei
teres, mit ggf. unterschiedlichem Abdeckmaterial kaschier
tes Feld anschließt. Durch diese Weiterbildung wird ein
Ablösen des Abdeckmaterials im Randbereich des kaschier
ten Feldes vom Kunststoff-Träger während der Lebensdauer
des Kunststoff-Formteils zuverlässig verhindert.
Aufgabe der Erfindung ist es ferner, das ebenfalls aus
der DE 44 08 446 A1 bekannte Verfahren, bei welchem zu
nächst das Abdeckmaterial innerhalb eines Formwerkzeugs
eine Form gebracht wird, die bereits derjenigen ent
spricht, die es am fertigen Kunststoff-Formteil aufweist,
und bei welchem danach das Material des Kunststoff-Trä
gers auf das Abdeckmaterial aufgebracht wird, so weiter
zubilden, daß mit diesem das erfindungsgemäße Kunststoff-
Formteil schnell, mit hoher Qualität und mit geringem
Ausschuß hergestellt werden kann.
Diese Aufgabe wird gemäß Anspruch 5 dadurch gelöst, daß
- a) die Ränder des Abdeckmaterials so festgelegt werden, daß der Formhohlraum des kaschierten Feldes von den anderen Feldern dicht abgetrennt ist;
- b) die Schmelze des Kunststoff-Trägers des spritzblanken Feldes unter hohem Druck in den entsprechenden Form hohlraum des Formwerkzeuges eingespritzt wird; und
- c) zuvor oder danach das Material des Kunststoff-Trägers des kaschierten Feldes als verformbarer Massekuchen unter relativ geringem Druck und mit niedriger Fließ geschwindigkeit in den entsprechenden Formhohlraum des Formwerkzeugs eingebracht wird, wobei der Masse kuchen durch Verpressen in dem Formhohlraum des Form werkzeugs verteilt wird.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens entsprechen
weitgehend denjenigen, die oben für das erfindungsgemäße
Kunststoff-Formteil bereits erläutert wurden.
Besonders bevorzugt ist gemäß Anspruch 6, wenn das erfin
dungsgemäße Verfahren die Arbeitsschritte in der folgenden
Reihenfolge umfaßt:
- a) Festlegen der Ränder des Abdeckmaterials des kaschier ten Feldes;
- b) nahezu druckloses Einbringen des Massekuchens in den Formhohlraum des kaschierten Feldes;
- c) Verpressen des Massekuchens im Formhohlraum des kaschier ten Feldes;
- d) Freigeben der Ränder des Abdeckmaterials nach dem aus reichenden Erstarren des Massekuchens; und
- e) Einspritzen der Schmelze unter hohem Druck in den Form hohlraum des spritzblanken Feldes.
Bei diesem Verfahren wird also zunächst der Kunststoff-
Träger des kaschierten Feldes und anschließen der Kunst
stoff-Träger des spritzblanken Feldes hergestellt.
Gemäß Anspruch 7 wird der Massekuchen in den Formhohlraum
des kaschierten Feldes relativ flächig über die Grund
fläche der Matrize verteilt eingebracht. Hierdurch können
die Fließgeschwindigkeiten beim Verpressen des Massekuchens
weiter reduziert und somit ein Verzug des Abdeckmaterials
weiter vermieden werden.
Besonders kostengünstig ist das Verfahren gemäß Anspruch
8 dann, wenn das Verpressen des Massekuchens im Formhohl
raum des kaschierten Feldes durch das Schließen des auf
einer normalen Presse eingespannten Formwerkzeuges erfolgt.
Gemäß Anspruch 9 kann das Verfahren die Arbeitsschritte
auch in der folgenden Reihenfolge umfassen:
- a) Festlegen der Ränder des Abdeckmaterials des kaschier ten Feldes;
- b) Einspritzen der Schmelze unter hohem Druck in den Form hohlraum des spritzblanken Feldes;
- c) Freigeben der Ränder des Abdeckmaterials nach dem aus reichenden Erstarren der Schmelze;
- d) nahezu druckloses Einbringen des Massekuchens in den Formhohlraum des kaschierten Feldes; und
- e) Verpressen des Massekuchens im Formhohlraum des kaschier ten Feldes.
Durch dieses Verfahren wird eine besonders hohe Qualität
des spritzblanken Feldes erzielt.
Bevorzugt ist, wenn gemäß Anspruch 10 der Massekuchen in
Formhohlraum des kaschierten Feldes über eine Nieder
druckdüse eingebracht wird, denn hierdurch ist ein beson
ders schnelles Einbringen des Massekuchens möglich.
Bevorzugt handelt es sich bei dieser Düse um eine Breit
schlitzdüse.
Das Verpressen des Massekuchens im Formhohlraum des ka
schierten Feldes erfolgt gemäß Anspruch 11 über einen
Preßstempel, wobei die Fließgeschwindigkeiten niedrig
gehalten und der Druck auf den Massekuchen sehr gut gesteu
ert werden kann.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist ferner, eine Vor
richtung zu schaffen, in der alle Arbeitsgänge, welche
zur Herstellung des eingangs erwähnten Kunststoff-Form
teils notwendig sind, nacheinander durchgeführt werden
können.
Die Erfindung geht dabei gemäß Anspruch 12 von einer
Vorrichtung aus mit einem Formwerkzeug, welches aufweist:
- a) eine erste und eine dieser gegenüberliegende zweite Matrize, welche einen die Form des Kunststoff-Form teils mindestens teilweise nachbildenden Formhohl raum bilden;
- b) Mittel, welche der Anlage mindestens eines Abdeck materials an der Wand des Formhohlraums dienen;
- c) mindestens einen bis in den Formhohlraum hindurch fahrbaren Rahmenschieber, mit dem der Rand des Abdeck materials, entlang zumindest eines Teils der Begrenzung des kaschierten Feldes, festlegbar ist;
- d) mindestens eine Düse, über welche die Schmelze des Kunststoff-Trägers eingebracht werden kann; und
- e) mindestens einen beweglichen Preßstempel, welcher zu mindest bereichsweise die Wand des Formhohlraums im Bereich des kaschierten Feldes bildet.
Die letztgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß an einer
solchen Vorrichtung dadurch gelöst, daß
- f) das Formwerkzeug in eine Presse mit zwei relativ zu einander beweglichen Teilen integriert ist;
- g) der Preßstempel mit einem von beiden Teilen der Presse verbunden ist;
- h) die erste Matrize parallel zum Pressenhub beweglich und über ein Federelement gegen den einen Teil der Presse abgestützt ist, wobei der maximale Federweg des Federelements kleiner ist als der maximale Pressen hub; und
- i) die zweite Matrize mit dem anderen Teil der Presse verbunden ist.
Der besondere Vorteil einer derartigen erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist, daß das Formwerkzeug in eine normale
Presse eingebaut ist, so daß die Kosten für die Herstel
lung einer derartigen Vorrichtung deutlich reduziert sind.
Darüber hinaus können sämtliche Arbeitsschritte der erfin
dungsgemäßen Verfahren in dieser einen Vorrichtung ausge
führt werden, was die Herstellungskosten des Kunststoff
formteiles weiter reduziert.
Bevorzugt ist gemäß Anspruch 13, wenn das Federelement
ein Federkissen ist, denn hierdurch können die hohen Ab
stütz-Kräfte besonders gut aufgenommen werden, wobei die
Federkraft des Federkissens über den gesamten Federweg
ausreichender Weise konstant ist.
Gemäß Anspruch 14 ist vorgesehen, daß die Düse, welche
die Schmelze in den Formhohlraum des kaschierten Feldes
einbringt, in den Preßstempel integriert ist. Hierdurch
kann der Preßstempel eine große Fläche einnehmen, wodurch
der Hub des Preßstempels, welcher für das Verpressen des
Massekuchens notwendig ist, gering gehalten werden kann.
Aufgabe der Erfindung ist es ferner, eine Vorrichtung
schaffen, welche insbesondere zur Durchführung des
Verfahrens nach einem der Ansprüche 5 bis 7 geeignet ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung basiert gemäß Anspruch
15 auf einer Anlage mit einem Formwerkzeug, welches umfaßt:
- a) eine erste und eine gegenüberliegende zweite Matrize, welche einen die Form des Kunststoff-Formteils minde stens teilweise nachbildenden Formhohlraum bilden;
- b) Mittel, welche der Anlage mindestens eines Abdeckmate rials an der Wand des Formhohlraums dienen;
- c) mindestens einen bis in den Formhohlraum hindurch fahrbaren Rahmenschieber, mit dem der Rand des Abdeck materials, entlang zumindest eines Teils der Begren zung des Feldes, festlegbar ist; und
- d) mindestens eine Düse, über welche die Schmelze des Kunststoff-Trägers in den Formhohlraum eingebracht werden kann.
Die letztgenannte Aufgabe wird an einer derartigen Vor
richtung dadurch gelöst, daß:
- e) das Formwerkzeug in einer Presse mit zwei relativ zu einander beweglichen Teilen integriert ist;
- f) die erste Matrize mit dem einen und die zweite Matrize mit dem anderen Teil der Presse verbunden ist; und
- g) ein Roboter vorgesehen ist, welcher den Massekuchen nahezu ohne Druck und relativ flächig über die Grund fläche den Formhohlraum des kaschierten Feldes auf bringt.
Bei dieser Vorrichtung ist von Vorteil, daß das Formwerk
zeug selbst sehr einfach ausgebildet sein und damit
preiswert hergestellt werden kann. Zudem ist der Einbau
in eine übliche Presse auf einfache Weise möglich. Schließ
lich ermöglicht der Einsatz eines Roboters zum Aufbringen
des Massekuchens, diesen relativ flächig verteilt aufzubrin
gen, so daß beim Verpressen des Massekuchens dieser nur ge
ringe Wege zurücklegen muß und somit geringe Fließgeschwin
digkeiten erzielbar sind.
Eine besonders einfache Möglichkeit, die Schmelze bzw.
Massekuchen bereitzustellen, ist in Anspruch 16 ange
geben: In diesem ist beansprucht, daß in der Matrize
mindestens ein im wesentlichen horizontaler Kanal vor
handen ist, welcher einerseits mit der Düse und anderer
seits mit einer Spritzeinheit in Verbindung steht, die
die Schmelze mit dem erforderlichen Druck und der erfor
derlichen Temperatur bereitstellt.
Wenn das Matrizenteil, in welchem der horizontale Kanal
vorhanden ist, vertikal verschieblich ist, ist es von
Vorteil, wenn gemäß Anspruch 17 die Spritzeinheit über
eine Umlenkeinrichtung mit dem Kanal verbunden ist, wel
che einen Eingang zur Spritzeinheit hin und mehrere
schaltbare, vertikal unterschiedlich angeordnete kanal
seitige Ausgänge aufweist.
Gemäß den Ansprüchen 18 und 19 kann das Formwerkzeug in
eine Vertikalpresse oder auch in eine Horizontalpresse
eingebaut sein.
Nachstehend wird die Erfindung anhand zweier Ausführungs
beispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläu
tert. In dieser zeigen:
Fig. 1 einen teilweisen vertikalen Schnitt durch ein
erstes Ausführungsbeispiel eines Formwerk
zeugs für ein Kunststoff-Formteil in geöff
netem Zustand;
Fig. 2 einen teilweisen vertikalen Schnitt durch
das Formwerkzeug von Fig. 1 in geschlossenem
Zustand;
Fig. 3 einen vertikalen Schnitt durch ein Detail des
Formwerkzeugs von Fig. 1 nach dem ersten
Arbeitsschritt; und
Fig. 4 einen teilweisen vertikalen Schnitt durch ein
zweites Ausführungsbeispiel eines Formwerk
zeugs für ein Kunststoff-Formteil.
In Fig. 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines Form
werkzeugs insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 versehen.
Die Vertikalpresse, in welche das Formwerkzeug 10 inte
griert ist, ist nicht dargestellt.
Zunächst wird der Aufbau des oberen Bereichs des Formwerk
zeugs 10 erläutert:
Das Formwerkzeug 10 umfaßt eine obere Verbindungsplatte 12, an welcher ein Matrizenoberteil 14 befestigt ist. Die Unterseite des Matrizenoberteils 14 weist eine Formausneh mung 16 auf, welche die Form des herzustellenden Kunst stoff-Formteiles nachbildet. Die Formausnehmung 16 ist drei Felder 18, 20, 22 unterteilt. Im Bereich der Felder 18 und 20 sind in dem Matrizenoberteil 14 Vakuumkanäle 28 vorhanden, welche für die Befestigung von Abdeckmaterialien 24, 26 für das herzustellende Kunststoff-Formteil vorge sehen sind. Im Bereich des Feldes 22 sind im Matrizenober teil 14 keine Vakuumkanäle vorgesehen. Durch dieses Feld wird am herzustellenden Kunststoff-Formteil die spritz blanke Fläche begrenzt. Analoges gilt für den Zwischenraum zwischen den Feldern 18 und 20, welcher ein Verbindungsfeld 30 bildet.
Das Formwerkzeug 10 umfaßt eine obere Verbindungsplatte 12, an welcher ein Matrizenoberteil 14 befestigt ist. Die Unterseite des Matrizenoberteils 14 weist eine Formausneh mung 16 auf, welche die Form des herzustellenden Kunst stoff-Formteiles nachbildet. Die Formausnehmung 16 ist drei Felder 18, 20, 22 unterteilt. Im Bereich der Felder 18 und 20 sind in dem Matrizenoberteil 14 Vakuumkanäle 28 vorhanden, welche für die Befestigung von Abdeckmaterialien 24, 26 für das herzustellende Kunststoff-Formteil vorge sehen sind. Im Bereich des Feldes 22 sind im Matrizenober teil 14 keine Vakuumkanäle vorgesehen. Durch dieses Feld wird am herzustellenden Kunststoff-Formteil die spritz blanke Fläche begrenzt. Analoges gilt für den Zwischenraum zwischen den Feldern 18 und 20, welcher ein Verbindungsfeld 30 bildet.
Der untere Bereich des Formwerkzeugs 10 ist folgendermaßen
aufgebaut:
An einer unteren Verbindungsplatte 32 ist über Träger 34 eine Zwischenplatte 36 befestigt. An der Zwischenplatte 34 ist ein Matrizenunterteil 38 angebracht. Die obere Fläche des Matrizenunterteils 38 verläuft im wesentlichen parallel zur Unterseite des Matrizenoberteils 14 und ist im Bereich der Formausnehmung 16 von dieser in definierter Weise beabstandet. Der zwischen dem Matrizenoberteil 14 und dem Matrizenunterteil 38 im Bereich der Formausnehmung 16 gebildete Formhohlraum dient zur Aufnahme der Schmelze bzw. des Massekuchens des Kunststoff-Trägers des herzu stellenden Kunststoff-Formteils, worauf weiter unten im Detail eingegangen wird. Im rechten Bereich des Matrizen unterteiles 38, unterhalb des Feldes 18, ist ein Innen schieber 40 angeordnet, welcher die Innenkontur des äußeren Randes des Feldes 18 des herzustellenden Kunststoff- Formteils nachbildet. Der Innenschieber 40 ist ggf. mit einer horizontalen Bewegungskomponente verschieblich angebracht, und einen Hinterschnitt am fertigen Kunststoff- Formteil freigeben zu können.
An einer unteren Verbindungsplatte 32 ist über Träger 34 eine Zwischenplatte 36 befestigt. An der Zwischenplatte 34 ist ein Matrizenunterteil 38 angebracht. Die obere Fläche des Matrizenunterteils 38 verläuft im wesentlichen parallel zur Unterseite des Matrizenoberteils 14 und ist im Bereich der Formausnehmung 16 von dieser in definierter Weise beabstandet. Der zwischen dem Matrizenoberteil 14 und dem Matrizenunterteil 38 im Bereich der Formausnehmung 16 gebildete Formhohlraum dient zur Aufnahme der Schmelze bzw. des Massekuchens des Kunststoff-Trägers des herzu stellenden Kunststoff-Formteils, worauf weiter unten im Detail eingegangen wird. Im rechten Bereich des Matrizen unterteiles 38, unterhalb des Feldes 18, ist ein Innen schieber 40 angeordnet, welcher die Innenkontur des äußeren Randes des Feldes 18 des herzustellenden Kunststoff- Formteils nachbildet. Der Innenschieber 40 ist ggf. mit einer horizontalen Bewegungskomponente verschieblich angebracht, und einen Hinterschnitt am fertigen Kunststoff- Formteil freigeben zu können.
Unterhalb des linken Randes des Feldes 18 sind ein erster
Rahmenschieber 42 und unterhalb des rechten Randes des
Feldes 20 ein zweiter Rahmenschieber 44 angeordnet, welche
über ein in Fig. 1 nur teilweise sichtbares Gestänge
46 von einer gemeinsamen Hydraulikeinheit 48 vertikal
verschieblich sind. Die Hydraulikeinheit 48 ist an der
Zwischenplatte 36 vertikal abgestützt. Im Bereich des
Verbindungsfeldes 30 ist weiterhin eine in Fig. 1 nur
schematisch dargestellte Nadelverschlußdüse 50 vorhanden,
welche über einen vertikalen Kanal 52 mit einem horizon
talen Kanal 54 in Verbindung steht, der durch das Matrizen
unterteil 38 hindurchführt und in eine seitliche Stirn
fläche 56 des Matrizenunterteiles 38 mündet.
Unterhalb des linken Randes des Feldes 20 ist im Matri
zenunterteil 38 ein dritter Rahmenschieber 58 angeordnet,
welcher über ein nicht dargestelltes Gestänge mit der
Hydraulikeinheit 48 der ersten beiden Rahmenschieber 42,
44 verbunden ist und somit gemeinsam mit diesen vertikal
verschieblich ist. Aus weiter unten näher erläuterten
Gründen stehen in dem in Fig. 1 dargestellten geöff
neten Zustand des Formwerkzeugs 10 die Rahmenschieber 42,
44, 58 deutlich nach oben über die Oberseite des Matri
zenunterteils über. Im Bereich des spritzblanken Feldes
22 weist das Matrizenunterteil 38 eine weitere Nadelver
schlußdüse 60 auf, welche ebenfalls mit dem horizontalen
Kanal 54 in Verbindung steht.
Ein im Matrizenunterteil 38 fest verankerter Führungs
zapfen 62 ist in einem Einsatz 64 einer Führungsbohrung
66 im Matrizenoberteil 14 gleitend aufgenommen.
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, daß das Form
werkzeug 10, ebenso wie das in ihr herzustellende Kunst
stoff-Formteil, ein dreidimensionales Gebilde ist. In
Fig. 1 ist ebenso wie in den nachfolgenden Figuren die
dritte Dimension, in welcher sich vor allem weitere Düsen,
Schieber oder ähnliches befinden können, nicht dargestellt,
es sei denn, es wird ausdrücklich darauf hingewiesen.
Die Herstellung eines Kunststoff-Formteiles in dem Form-
Werkzeug 10 geht folgendermaßen vor sich:
Wie bereits erwähnt, ist das Formwerkzeug 10 in eine nicht dargestellte Vertikalpresse integriert, wobei die obere Verbindungsplatte 12 mit dem beweglichen Pressenteil und die untere Verbindungsplatte 32 mit dem stationären Pressenteil verbunden ist. Zu Beginn des Herstellvorgangs ist die Presse, wie in Fig. 1 dargestellt, geöffnet, so daß das Matrizenoberteil 14 und das Matrizenunterteil 38 voneinander beabstandet sind. Die Abdeckmaterialien 24, 26 werden in den entsprechenden Bereichen an die Wand des Matrizenoberteils 14 angelegt und dort durch Aufbringen eines Unterdrucks durch die Vakuumkanäle 28 gehalten. Die Abdeckmaterialien 24, 26 können ggf. in einem Vorbereitungs schritt, z. B. durch Tiefziehen, vorgeformt sein. Es kann sich bei den Abdeckmaterialien 24, 26 um Folien, Textil stoffe, Lederapplikationen usw. handeln. Die Rahmenschieber 42, 44 und 58 befinden sich im ausgefahrenen Zustand, d. h. einer vertikal oberen Position.
Wie bereits erwähnt, ist das Formwerkzeug 10 in eine nicht dargestellte Vertikalpresse integriert, wobei die obere Verbindungsplatte 12 mit dem beweglichen Pressenteil und die untere Verbindungsplatte 32 mit dem stationären Pressenteil verbunden ist. Zu Beginn des Herstellvorgangs ist die Presse, wie in Fig. 1 dargestellt, geöffnet, so daß das Matrizenoberteil 14 und das Matrizenunterteil 38 voneinander beabstandet sind. Die Abdeckmaterialien 24, 26 werden in den entsprechenden Bereichen an die Wand des Matrizenoberteils 14 angelegt und dort durch Aufbringen eines Unterdrucks durch die Vakuumkanäle 28 gehalten. Die Abdeckmaterialien 24, 26 können ggf. in einem Vorbereitungs schritt, z. B. durch Tiefziehen, vorgeformt sein. Es kann sich bei den Abdeckmaterialien 24, 26 um Folien, Textil stoffe, Lederapplikationen usw. handeln. Die Rahmenschieber 42, 44 und 58 befinden sich im ausgefahrenen Zustand, d. h. einer vertikal oberen Position.
Im nächsten Schritt werden von einem numerisch gesteuerten
Roboter (nicht dargestellt) die Massekuchen 68 des Kunst
stoff-Trägers auf die Oberseite des Matrizenunterteils
38 in den Bereichen der kaschierten Felder 18 und 20
aufgebracht. Die Aufbringung erfolgt dabei z. B. in serpen
tinenartig ausgelegten Strängen, um die beim späteren
Verpreßvorgang von den Massekuchen 68 zurückzulegenden
Wege möglichst gering zu halten. Es kann auch eine Vielzahl
einzelner diskreter Massekuchen von dem Roboter verteilt
werden. Jedenfalls muß die Gesamtmenge der Massekuchen
68 so bemessen sein, daß beim anschließenden Verpressen
(siehe unten) die den Feldern 18 und 20 zugeordneten
Formhohlräume genau ausgefüllt werden. Bei dem Material
des Kunststoff-Trägers handelt es sich um ein preiswertes,
gegebenenfalls nicht mehr ganz dünnflüssiges Kunststoff
material.
Nach dem Aufbringen der Massekuchen 68 in die den Feldern
20 und 22 zugeordneten Bereiche des Matrizenunterteils 38
wird das Matrizenoberteil 14 von dem beweglichen Teil der
Vertikalpresse langsam nach unten gefahren. Dabei kommt das
Matrizenoberteil 14 zunächst mit den deutlich über die
Oberseite des Matrizenunterteils 38 überstehenden Rahmen
schiebern 42, 44 und 58 in Berührung. Nun werden die
sich in Anlage an das Matrizenoberteil 14 befindlichen
Rahmenschieber 42, 44, 58 von dem Matrizenoberteil 14
gegen die hydraulische Stellkraft der Rahmenschieber 42,
44, 58 nach unten bewegt, so daß während des letzten
Teils des Verfahrwegs des Matrizenoberteils 14 die Teil-
Formhohlräume der Felder 18, 20 und 22 dicht voneinander
getrennt und die Ränder der Abdeckmaterialien 24 und 26
der kaschierten Felder 18 und 20 festgelegt sind. Die
maximale hydraulische Stellkraft der Hydraulikeinheit 48
ist dabei kleiner als die Stellkraft der das Matrizenober
teil 14 bewegenden Vertikalpresse.
Beim weiteren Herunterfahren des Matrizenoberteils 14
werden die relativ flächig über die Grundfläche des
Matrizenunterteils 38 verteilten Massekuchen 68 verpreßt.
Wenn das Matrizenoberteil 14 in der unteren Endstellung
angelangt ist (vergl. Fig. 2), sind die Formhohlräume
Bereich der kaschierten Felder 18 und 20 von den
Massekuchen 68 vollständig ausgefüllt. Durch den Führungs
zapfen 62 und die Bohrung 68 mit dem Einsatz 66 wird die
Bewegung des Matrizenoberteils 14 relativ zum Matrizen
unterteil 38 paßgenau geführt.
Nach dem ausreichenden Erstarren der Massekuchen 68 fah
ren die Rahmenschieber 42, 44 und 58, von der Hydraulik
einheit 48 betätigt, nach unten zurück und geben so die
Ränder der Abdeckmaterialien 24 und 26 frei. Dieser Zustand
ist exemplarisch für das Feld 18 und den Rahmenschiebber
42 auf der rechten Seite von Fig. 3 dargestellt. Über
die Nadelverschlußdüsen 50 und 60 (in Fig. 3 nicht
sichtbar) wird nun heiße Schmelze (nicht dargestellt)
eines hochwertigen Kunststoff-Trägers in die Formhohlräume
des spritzblanken Feldes 22 und des Verbindungsfeldes 30
unter hohem Druck eingespritzt. Die heiße Schmelze wird
dabei von einer Spritzeinheit (nicht dargestellt) bereit
gestellt, welche an die Mündung des horizontalen Kanals
54 in der seitlichen Stirnfläche 56 angekoppelt ist. Beim
Einspritzen der Schmelze in die dem spritzblanken Feld
22 und dem Verbindungsfeld 30 zugeordneten Formhohlräume
werden die freiliegenden Ränder der Abdeckmaterialien 24
und 26 der kaschierten Felder 18, 20 von der Schmelze
umspritzt und nach deren Erstarren sicher gehalten. Die
Ränder der erstarrten Massekuchen 68 der kaschierten
Felder 18, 20 werden von der heißen Schmelze wieder
angeschmolzen, wodurch eine gute Verbindung zwischen den
einzelnen Feldern erzielt wird.
Nach dem Erstarren der Schmelze des spritzblanken Feldes 22
und des Verbindungsfeldes 30 wird das Matrizenoberteil
14 von dem beweglichen Teil der Presse vertikal nach oben
verfahren, so daß das fertige Kunststoff-Formteil entnommen
werden kann.
Nun wird auf Fig. 4 Bezug genommen, in welcher ein zwei
tes Ausführungsbeispiel eines Formwerkzeugs zur Herstel
lung eines Kunststoff-Formteils dargestellt ist. Jene
Teile, die denen des ersten Ausführungsbeispieles ent
sprechen, werden nachfolgend nicht nochmals erläutert und
sind mit denselben Bezugszeichen wie in den Fig. 1 bis
3, zuzüglich 100, versehen.
Im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel sind bei dem
Fig. 4 dargestellten Formwerkzeug 110 in den Bereichen
des Matrizenunterteils 138, die den mit Abdeckmaterialien
124 und 126 kaschierten Feldern 118 und 120 zugeordnet
sind, vertikal bewegliche Preßstempel 170 und 172 vorhanden.
In den Preßstempeln 170, 172 ist jeweils eine Niederdruck-
Breitschlitzdüse 174, 176 angeordnet. Die Niederdruck-
Breitschlitzdüsen 174 und 176 sind mit dem horizontalen
Kanal 154 verbunden. In einem nicht dargestellten Ausführ
ungsbeispiel ist für die Niederdruck-Breitschlitzdüsen
174, 176 ein separater horizontaler Kanal vorhanden.
Die Preßstempel 170, 172 sind über Stangen 178, 180
zumindest in vertikaler Richtung im wesentlichen starr
an der unteren Verbindungsplatte 132 befestigt. Die Stangen
178, 180 sind durch Durchgangsbohrungen 182 durch eine
Stützplatte 184 hindurchgeführt, welche sich an der unteren
Verbindungsplatte 132 über ein Federkissen 186 abstützt.
Die Zwischenplatte 136 ist nicht wie beim ersten Ausfüh
rungsbeispiel über die Träger 134 an der unteren Verbin
dungsplatte, sondern an der Stützplatte 184 angebracht.
linken Träger 134 ist eine Führungsbohrung 188 vorhanden,
welche ein Einsatz 190 eingebracht ist. Ein Führungs
zapfen 192 ist an der unteren Verbindungsplatte 132
befestigt und gleitend in dem Einsatz 190 aufgenommen.
Auch im Zusammenhang mit Fig. 4 sei darauf hingewiesen,
daß in dieser die dritte Dimension, in welcher sich vor
allem weitere Düsen, Schieber oder ähnliches befinden
können, nicht dargestellt ist.
Das Formwerkzeug 110 wird folgendermaßen eingesetzt:
Analog zum ersten Ausführungsbeispiel ist die obere Ver bindungsplatte. 112 mit dem beweglichen Teil und die untere Verbindungsplatte 132 mit dem stationären Teil einer Vertikalpresse verbunden. Zu Beginn des Herstellvorgangs des Kunststoff-Formteiles, nach dem Einlegen der Abdeck materialien 124, 126, wird das Matrizenoberteil 114 langsam nach unten abgesenkt, bis die außerhalb der Formausnehmung 116 liegenden Bereiche des Matrizenoberteils 114 und des Matrizenunterteils 138 sich im wesentlichen kraftfrei berühren. Das Federkissen 186 verbleibt somit noch in seiner maximal ausgefederten Position, d. h., daß das Matrizenunterteil 138 über die Träger 134 und die Zwischen platte 136 in einer vertikal oberen Position gehalten wird. Die Länge der Stangen 178 und 180 und die Länge des Federkissens 186 im unbelasteten Zustand sind aufeinander abgestimmt, daß in diesem Zustand die Preßstempel 170 und 172 relativ zur Wand der Formhohlraum 116 des Matri zenunterteils 138 in einer leicht zurückgefahrenen Position sind.
Analog zum ersten Ausführungsbeispiel ist die obere Ver bindungsplatte. 112 mit dem beweglichen Teil und die untere Verbindungsplatte 132 mit dem stationären Teil einer Vertikalpresse verbunden. Zu Beginn des Herstellvorgangs des Kunststoff-Formteiles, nach dem Einlegen der Abdeck materialien 124, 126, wird das Matrizenoberteil 114 langsam nach unten abgesenkt, bis die außerhalb der Formausnehmung 116 liegenden Bereiche des Matrizenoberteils 114 und des Matrizenunterteils 138 sich im wesentlichen kraftfrei berühren. Das Federkissen 186 verbleibt somit noch in seiner maximal ausgefederten Position, d. h., daß das Matrizenunterteil 138 über die Träger 134 und die Zwischen platte 136 in einer vertikal oberen Position gehalten wird. Die Länge der Stangen 178 und 180 und die Länge des Federkissens 186 im unbelasteten Zustand sind aufeinander abgestimmt, daß in diesem Zustand die Preßstempel 170 und 172 relativ zur Wand der Formhohlraum 116 des Matri zenunterteils 138 in einer leicht zurückgefahrenen Position sind.
Die Ränder der Abdeckmaterialien 124 und 126 werden nun
durch die Rahmenschieber 142, 144 und 158 so festgelegt,
daß die Formhohlräume der kaschierten Felder 118 und
120 von dem Spritzblanken Feld 122 bzw. dem Verbindungs
feld 130 dicht abgetrennt sind.
Nun wird über den Kanal 154 die Schmelze eines hochwerti
gen Kunststoffes (nicht dargestellt) zu den Nadelver
schlußdüsen 159 und 160 verbracht und von dort unter hohem
Druck in die dem spritzblanken Feld 122 und dem Verbin
dungsfeld 130 zugeordneten Formhohlräume eingespritzt.
Durch den hohen Druck und die hochwertige Qualität des
Kunststoff-Materials wird eine hohe Oberflächenqualität
des spritzblanken Feldes 122 und des Verbindungsfeldes
130 am fertigen Kunststoff-Formteil gewährleistet. Die
über die Rahmenschieber 142, 144, 158 in die spritzblanken
Felder 122, 130 überstehenden Ränder der Abdeckmaterialien
124, 126 werden von den Schmelzen umspritzt und nach deren
Erstarren von dem entstandenen Kunststoff-Träger festge
halten.
Nach dem ausreichenden Erstarren der Schmelzen werden
die Rahmenschieber 142, 144 und 158 durch die Hydraulik
einheit 148 und das Gestänge 146 zurückgefahren. Nun wird
über den Kanal 154 das Material des Kunststoff-Trägers
der kaschierten Felder 120 und 118 den Niederdruck-Breit
schlitzdüsen 174 und 176 zugeführt. Über diese Niederdruck-
Breitschlitzdüsen 174, 176 werden die Massekuchen (nicht
dargestellt) in die den kaschierten Felder 118, 120
zugeordneten Formhohlräume nahezu drucklos eingebracht.
Danach wird die Presse in der Weise betätigt, daß das
Matrizenoberteil 114 sich nach unten bewegt und hierdurch
das Matrizenunterteil 138 über die Zwischenplatte 136, die
Träger 134 und die Stützplatte 184 gegen die Federkraft
des Federkissens 186 nach unten gedrückt wird. Die Bewegung
des Matrizenunterteils 138 wird dabei über den Führungs
zapfen 192 geführt. Durch diese Bewegung wird das Matri
zenoberteil 114 gemeinsam mit dem Matrizenunterteil 138
relativ zu den Preßstempeln 170, 172 nach unten bewegt,
welche an der unteren Verbindungsplatte 132 im wesentlichen
starr befestigt sind. Hierdurch werden die Massekuchen
den Formhohlräumen der kaschierten Felder 118, 120 so
weit verpreßt, bis die Formhohlräume vollständig ausgefüllt
sind.
Das Verpressen der Massekuchen erfolgt vorzugsweise zu
einem Zeitpunkt, zu dem die Schmelze in den Formhohl
räumen des spritzblanken Feldes 122 und des Verbindungs
feldes 130 noch nicht vollständig erkaltet ist, so daß
eine gute Verbindung zwischen den Kunststoff-Trägern der
kaschierten und den Kunststoff-Trägern der spritzblanken
Felder erzielt wird. Nach dem ausreichenden Erstarren des
Kunststoff-Trägers der kaschierten Felder 118, 120 wird das
Pressenoberteil mit dem daran befestigten Matrizenoberteil
114 zurückgefahren, so daß das Kunststoff-Formteil ent
nommen werden kann.
Die Spritzeinheit (nicht dargestellt) ist mit dem in dem
vertikal verschieblichen Matrizenunterteil 138 ein
gebrachten horizontalen Kanal 154 über eine Umlenkein
richtung (nicht dargestellt) verbunden, welche einen Ein
gang zur Spritzeinheit hin und mehrere schaltbare, vertikal
unterschiedlich hohe kanalseitige Ausgänge aufweist.
Hierdurch wird die Verbindung von der Spritzeinheit zum
Kanal auch in unterschiedlichen vertikalen Positionen des
Matrizenunterteils 138 gewährleistet.
Claims (19)
1. Kunststoff-Formteil, welches einen Kunststoff-Träger
mit mehreren Feldern umfaßt, wobei mindestens eines
dieser Felder mit einem Abdeckmaterial kaschiert und
mindestens ein anderes dieser Felder spritzblank ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) der Kunststoff-Träger des spritzblanken Feldes (22, 30; 122, 130) aus einem unter hohem Druck einge spritzten Kunststoff besteht, und
- b) der Kunststoff-Träger des kaschierten Felds (18, 20; 118, 120) aus einem unter relativ geringem Druck und mit niedriger Fließgeschwindigkeit eingebrachten Kunststoff besteht.
2. Kunststoff-Formteil nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß es mehrere mit ggf. unterschiedlichen
Abdeckmaterialien (24, 26; 124, 126) kaschierte Felder
(18, 20; 118, 120) umfaßt, zwischen denen jeweils ein
spritzblankes Verbindungsfeld (30; 130) vorhanden ist.
3. Kunststoff-Formteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kunststoff-Träger des spritz
blanken Feldes (22, 30; 122, 130) aus einem qualitativ
hochwertigen und der des kaschierten Felds (18, 20; 118,
120) aus einem qualitativ weniger hochwertigen Kunststoff
hergestellt ist.
4. Kunststoff-Formteil nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der überstehende Rand des
Abdeckmaterials (24, 26; 124, 126) des kaschierten Feldes
(18, 20; 118, 120) von dem Kunststoffträger des angren
zenden spritzblanken Feldes (22, 30; 122, 130) umspritzt
ist.
5. Verfahren zum Herstellen eines Kunststoff-Formteils
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem
zunächst das Abdeckmaterial im Formhohlraum eines Form
werkzeugs in eine Form gebracht wird, die bereits derje
nigen entspricht, die es am fertigen Kunststoff-Formteil
aufweist, und danach das Material des Kunststoff-Trägers
auf das Abdeckmaterial aufgebracht wird;
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) die Ränder des Abdeckmaterials (24, 26; 124, 126) so festgelegt werden, daß der Formhohlraum des kaschierten Feldes (18, 20; 118, 120) von den Formhohlräumen der anderen Feldern (22, 30; 122, 130) dicht abgetrennt ist;
- b) die Schmelze des Kunststoff-Trägers des spritzblanken Feldes (22, 30; 122, 130) unter hohem Druck in den entsprechenden Formhohlraum des Formwerkzeugs (10; 110) eingespritzt wird;
- c) zuvor oder danach das Material des Kunststoff-Trägers des kaschierten Feldes (18, 20; 118, 120) als verform barer Massekuchen (68) unter relativ geringem Druck und mit niedriger Fließgeschwindigkeit in den ent sprechenden Formhohlraum des Formwerkzeugs (10; 110) eingebracht wird, wobei der Massekuchen (68) durch Verpressen in dem Formhohlraum des Formwerkzeugs (10; 110) verteilt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß es die Arbeitsschritte in der folgenden Reihenfolge
umfaßt:
- a) Festlegen der Ränder des Abdeckmaterials (24, 26) des kaschierten Feldes (18, 20);
- b) nahezu druckloses Einbringen des Massekuchens (68) den Formhohlraum des kaschierten Feldes (18, 20);
- c) Verpressen des Massekuchens (68) im Formhohlraum des kaschierten Felds (18, 20);
- d) Freigeben der Ränder des Abdeckmaterials (24, 26) nach dem ausreichenden Erstarren des Massekuchens (68);
- e) Einspritzen der Schmelze unter hohem Druck in den Formhohlraum des spritzblanken Feldes (22, 30).
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Massekuchen (68) in den Formhohlraum des
kaschierten Feldes (18, 20) relativ flächig über die
Grundfläche der Matrize (38) verteilt eingebracht wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeich
net, daß das Verpressen des Massekuchens (68) im
Formhohlraum des kaschierten Feldes (18, 20) durch das
Schließen des auf einer normalen Presse eingespannten
Formwerkzeuges (10) erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß es die Arbeitsschritte in der folgenden Reihen
folge umfaßt:
- a) Festlegen der Ränder des Abdeckmaterials (124, 126) des kaschierten Feldes (118, 120);
- b) Einspritzen der Schmelze unter hohem Druck in den Formhohlraum des spritzblanken Feldes (122, 130);
- c) Freigeben der Ränder des Abdeckmaterials (124, 126) nach dem ausreichenden Erstarren der Schmelze;
- d) nahezu druckloses Einbringen des Massekuchens in den Formhohlraum des kaschierten Feldes (118, 120);
- e) Verpressen des Massekuchens im Formhohlraum des kaschierten Feldes (118, 120).
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schmelze in den Formhohlraum (116) des folienka
schierten Feldes (118, 120) über eine Niederdruckdüse
(174, 176) eingebracht wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeich
net, daß das Verpressen des Massekuchens im Formhohl
raum des kaschierten Feldes (118, 120) über einen
Preßstempel (170, 172) erfolgt.
12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 5 bis 11, mit einem Formwerkzeug,
welches aufweist:
- a) eine erste und eine dieser gegenüberliegende zweite Matrize, welche einen die Form des Kunststoff-Formteils mindestens teilweise nachbildenden Formhohlraum bilden;
- b) Mittel, welche der Anlage mindestens eines Abdeck materials an der Wand des Formhohlraums dienen;
- c) mindestens einen bis in den Formhohlraum hindurchfahr baren Rahmenschieber, mit dem der Rand des Abdeckma terials entlang zumindest eines Teils der Begrenzung des kaschierten Feldes festlegbar ist;
- d) mindestens eine Düse, über welche die Schmelze des Kunststoffträgers in den Formhohlraum eingebracht werden kann;
- e) mindestens einen beweglichen Preßstempel, welcher
zumindest bereichsweise die Wand des Formhohlraums im
Bereich des kaschierten Feldes bildet;
dadurch gekennzeichnet, daß - f) das Formwerkzeug (110) in eine Presse mit zwei relativ zueinander beweglichen Teilen integriert ist;
- g) der Preßstempel (170, 172) mit einem von beiden Teilen der Presse verbunden ist;
- h) die erste Matrize (138) parallel zum Pressenhub beweglich und über ein Federelement (186) gegen den einen Teil der Presse abgestützt ist, wobei der maximale Federweg des Federelements (186) kleiner ist als der maximale Pressenhub;
- i) die zweite Matrize (114) mit dem anderen Teil der Presse verbunden ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß das Federelement ein Federkissen (186) ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Düse (174, 176), welche die Schmelze
den Formhohlraum des kaschierten Feldes (118, 120)
einbringt, in den Preßstempel (170, 172) integriert ist.
15. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 5 bis 7, mit einem Formwerkzeug,
welches aufweist:
- a) eine erste und eine gegenüberliegende zweite Matrize, welche einen die Form des Kunststoff-Formteils mindes tens teilweise nachbildenden Formhohlraum bilden;
- b) Mittel, welche der Anlage mindestens eines Abdeckma terials an der Wand des Formhohlraums dienen;
- c) mindestens einen bis in den Formhohlraum hindurch fahrbaren Rahmenschieber, mit dem der Rand des Abdeck materials entlang zumindest eines Teils der Begrenzung des Feldes festlegbar ist;
- d) mindestens eine Düse, über welche die Schmelze des
Kunststoff-Trägers in den Formhohlraum eingebracht
werden kann;
dadurch gekennzeichnet, daß - e) das Formwerkzeug (10) in einer Presse mit zwei relativ zueinander beweglichen Teilen integriert ist;
- f) die erste Matrize (14) mit dem einen und die zweite Matrize (38) mit dem anderen Teil der Presse verbunden ist;
- g) ein Roboter vorgesehen ist, welcher den Massekuchen (68) nahezu ohne Druck und relativ flächig über die Grund fläche des Formhohlraums des kaschierten Feldes (18, 20) aufbringt.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Matrize (38, 138)
mindestens ein im wesentlichen horizontaler Kanal (54,
154) vorhanden ist, welcher einerseits mit der Düse
(50, 60; 150, 160, 174, 176) und andererseits mit einer
Spritzeinheit in Verbindung steht, die die Schmelze
mit dem erforderlichen Druck und der erforderlichen
Temperatur bereitstellt.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spritzeinheit über eine Umlenkeinrichtung
mit dem Kanal verbunden ist, welche einen Eingang zur
Spritzeinheit hin und mehrere schaltbare, vertikal unter
schiedlich hohe kanalseitige Ausgänge aufweist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß die Presse eine Vertikal
presse ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß die Presse eine Hori
zontalpresse ist.
Priority Applications (4)
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DE29723368U DE29723368U1 (de) | 1997-08-11 | 1997-08-11 | Kunststoff-Formteil sowie Vorrichtung zu dessen Herstellung |
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