DE10111208C1 - Verfahren zum Entschlichten von Geweben - Google Patents
Verfahren zum Entschlichten von GewebenInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06L—DRY-CLEANING, WASHING OR BLEACHING FIBRES, FILAMENTS, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR MADE-UP FIBROUS GOODS; BLEACHING LEATHER OR FURS
- D06L1/00—Dry-cleaning or washing fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods
- D06L1/12—Dry-cleaning or washing fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods using aqueous solvents
- D06L1/14—De-sizing
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- Textile Engineering (AREA)
- Treatment Of Fiber Materials (AREA)
Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur physikalischen Entschlichtung von Geweben aus beschlichtetem Garn, bei dem das Gewebe DOLLAR A a) einer Kältebehandlung zur Versprödung des Schlichtemittels unterzogen und anschließend DOLLAR A b) das versprödete Schlichtemittel mechanisch aus dem Gewebe entfernt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum physikalischen Ent
schlichten von Geweben.
Textile Garne müssen vor dem Webprozeß beschlichtet werden,
um in der nachfolgenden Prozeßstufe, der Weberei, befriedi
gende Laufeigenschaften zu erhalten. Bei diesem Schlichte
vorgang werden verschiedene, bekannte Schlichtemittel in
wäßriger Lösung (auch als Schlichteflotte oder einfach
Schlichte bzw. Flotte bezeichnet) bei Konzentrationen von
0,5-50 Gew.-% und bei Temperaturen von 20-95°C mittels
einer Schlichteaufbringvorrichtung bzw. Schlichtemaschine
(Trog, Walzenauftragswerk, Schaumauftragswerk, Rakel,
Foulard usw.) aufgetragen.
Schlichten bedeutet, den Faden mit einer Schutzhülle zu
ummanteln, damit dieser beim Weben durch die mechanische
Beanspruchung in der Webmaschine nicht beschädigt wird und
bricht oder reißt.
Als Schlichtemittel werden heute beispielsweise Stärke,
Polyvinylalkohol, Polyvinylacetat, Carboxymethylcellulose,
Carboxymethylstärke, Acrylate und diverse Polysacharide
verwendet.
Zur Weiterverarbeitung (Färben-Ausrüsten) des Gewebes muß
das Schlichtemittel durch Waschen oder Entschlichten mög
lichst vollständig aus dem Gewebe entfernt werden. Aus
Gründen des Umweltschutzes, aber auch aus Kostengründen,
besteht das Bedürfnis, das jeweilige Schlichtemittel zurück
zugewinnen und wiederzuverwenden.
Zu diesem Zweck wird beispielsweise im Stand der Technik das
Schlichtemittel mittels Ultrafiltrationsanlagen (Membran-
Technik) aus der Waschflotte filtriert. Diese Lösung (ca. 4-
bis 10-%ig) kann dann konzentriert und erneut zum Beschlich
ten verwendet werden. Dieses Verfahren ist allerdings sehr
kostenintensiv: eine Ultrafiltrationsanlage kostet ein
schließlich der Schaffung der entsprechenden betrieblichen
Infrastruktur ca. 3 Mio DEM. Ferner sind große Mengen Wasser
nötig, was unter Berücksichtigung der Belange des Umwelt
schutzes unerwünscht ist. Etwa 70% der Abwässer der Textil
industrie kommen aus Rohwebereien und gehen auf Entschlich
tungen zurück.
Muß das Gewebe entschlichtet verkauft werden, so ist eine
Trocknung notwendig, obwohl das Gewebe zur Weiterverarbei
tung (Färben-Ausrüsten) wieder einem Naßprozess unterzogen
wird. Durch die erforderliche Trocknung entstehen zusätz
liche Kosten in Höhe von ca. 0,3-0,6 DEM/Meter Gewebe.
Ein Nachteil der Naßverfahren zum Entschlichten (d. h.
Entschlichten durch Auswaschen) besteht darin, daß bei
gefärbten Garnen auch Reste des Farbstoffes in der zurück
gewonnenen Schlichtelösung, d. h. der Schlichteflotte, gelöst
sind, so daß diese für ungefärbte Garne oder anders gefärbte
Garne nicht wiederverwendet werden kann. Eine Trennung von
farbstofffreien und farbstoffhaltigen Schlichteflotten ist
nur sehr schwer möglich und erfordert einen kontinuierlichen
Prozeß.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Bereitstellung eines
Verfahrens mit dem die obigen, dem Stand der Technik an
haftenden Probleme beseitigt werden können.
Erfindungsgemäß wird daher gemäß Patentanspruch 1 ein Ver
fahren zur physikalischen Entschlichtung von Geweben aus
beschlichtetem Garn bereitgestellt, bei dem das Gewebe
- a) einer Kältebehandlung zur Versprödung des Schlichte mittels unterzogen und anschließend
- b) das versprödete Schlichtemittel mechanisch aus dem Gewebe entfernt wird.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sind, daß es
sich um kein Naßverfahren handelt, d. h. es werden keine
großen Wassermengen zum Auswaschen des Schlichtemittels
benötigt, und es ist daher auch keine Trocknung erforder
lich. Dadurch werden Energie und Wasser gespart, was der
Umwelt zugute kommt. Die "trockene Schlichte" läßt sich
leicht sammeln und wiederverwenden. Im Falle von einfarbigen
Geweben kann die mit Farbstoff verunreinigte "trockene
Schlichte" für gleichgefärbte Garne wiederverwendet werden.
Weitere vorteilhafte und/oder bevorzugte Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstand der Unter
ansprüche.
Für das erfindungsgemäße Verfahren eignen sich alle durch
Kältebehandlung versprödbaren Schlichtemittel. Darüber
hinaus gibt es keine besonderen Beschränkungen. Als konkrete
Beispiele seien Polyvinylalkohol (PVA) und Polyvinylacetat
genannt. PVA ist in Thermoplast, der sehr häufig als
Schlichtemittel verwendet wird und bei Temperaturen im
Bereich von -20°C bis -40°C versprödet und sich dann
mechanisch zerkleinern oder zermahlen läßt.
Dem Fachmann ist klar, daß der Temperaturbereich, in dem die
Versprödung eintritt, so daß eine mechanische Entfernung des
Schlichtemittels möglich wird, von den chemisch-physikali
schen Eigenschaften des verwendeten Schlichtemittels ab
hängig ist. Geeignete Schlichtemittel und Temperaturbereiche
für die Versprödung lassen sich aber durch einfache Versuche
ohne weiteres ermitteln. Es kann natürlich auch auf beliebig
tiefe Temperaturen abgekühlt werden, aus Gründen der Wirt
schaftlichkeit wird der Temperaturbereich aber so gewählt,
das gerade der erwünschte Versprödungseffekt eintritt.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die Garne bei
spielsweise mit PVA oder Polyvinylacetat (oder auch anderen
Schlichtemitteln, die sich später verspröden lassen) be
schlichtet. Nach dem Weben durchläuft das Gewebe eine Kühl
anlage, in der es zur Versprödung des Schlichtemittels auf
eine geignete Temperatur gekühlt wird, im Falle von PVA
beispielsweise auf eine Temperatur im Bereich von -20°C bis
-40°C.
Das angewendete Kühlverfahren unterliegt keinen besonderen
Beschränkungen und wird vom Fachmann nach Maßgabe der prak
tischen Gegebenheiten ausgewählt, beispielsweise in Ab
hängigkeit von den chemisch-physikalischen Eigenschaften des
verwendeten Schlichtemittels, den Abmessungen und der Web
dichte des Gewebes, der Wärmeaustauschgeschwindigkeit etc.
Beispielsweise kann das Gewebe einfach mit Kühlgasen wie
kaltem Stickstoff oder Kühlflüssigkeiten bedampft oder
benetzt werden, um die notwendige Abkühlung zu erzielen.
Natürlich muß die Kältebehandlung lange genug anhalten,
damit ausreichend Wärme ausgetauscht und abgeführt werden
kann. Geeignete Kühlzeiten sind aber durch einfache Vor
versuche zu ermitteln. Je nach Temperatur des Kühlmediums
reichen z. B. 1 bis 5 min. Für sehr tiefe Temperaturen oder
wenn sehr schnell eine Abkühlung erfolgen soll können auch
Flüssiggase verwendet werden. Es ist auch möglich, das
Gewebe eine Kühltrommel oder Kühlwalze passieren zu lassen.
Durch die Kältebehandlung wird das verwendete Schlichte
mittel spröde bzw. kristallin und läßt sich in trockener
Form mechanisch aus dem Gewebe entfernen. Zur mechanischen
Entfernung kommen an sich bekannte Verfahren in Betracht wie
z. B. Schlagen, Bürsten, Klopfen, Anwendung von Vibrationen,
Saugen, Knicken, Stauchen, Dehnen, Pressen, Blasen usw.
Besondere Beschränkungen gibt es nicht.
Das Produkt, die zurückgewonnenen Schlichtemittel, fällt in
trockener Form an, was zur Folge hat, daß keine besondere
betriebliche Infrastruktur zum Rücktransport notwendig ist.
Die zurückgewonnenen Schlichtemittel aus Geweben mit unge
färbten bzw. einfarbig gefärbten Garnen können einfach ge
trennt und gegebenenfalls wiederverwendet werden.
Außerdem ist das erfindungsgemäße Verfahren nicht an
Mindestdurchsätze gebunden, wie dies bei Ultrafiltrations
anlagen der Fall ist, sondern kann auf den individuellen
Bedarf zugeschnitten werden. Das Verfahren kann daher auch
in kleinen oder mittleren Betrieben angewendet werden, die
keine Naßprozesse zum Entschlichten durchführen können.
Claims (5)
1. Verfahren zur physikalischen Entschlichtung von Geweben
aus beschlichtetem Garn, bei dem das Gewebe
- a) einer Kältebehandlung zur Versprödung des Schlichtemittels unterzogen und anschließend
- b) das versprödete Schlichtemittel mechanisch aus dem Gewebe entfernt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei als Schlichtemittel
Polyvinylalkohol oder Polyvinylacetat verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Kälte
behandlung bei einer Temperatur im Bereich von -20°C
bis -40°C durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei
die Kältebehandlung durch Bedampfen oder Benetzen mit
einem Kühlgas oder einer Kühlflüssigkeit oder mit Hilfe
einer Kühltrommel oder Kühlwalze erfolgt.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei
die mechanische Entfernung des versprödeten Schlichte
mittels durch Schlagen, Bürsten, Klopfen, Anwendung von
Vibrationen, Saugen, Knicken, Stauchen, Dehnen, Pressen
oder Blasen erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001111208 DE10111208C1 (de) | 2001-03-08 | 2001-03-08 | Verfahren zum Entschlichten von Geweben |
Applications Claiming Priority (1)
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DE2001111208 DE10111208C1 (de) | 2001-03-08 | 2001-03-08 | Verfahren zum Entschlichten von Geweben |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10111208C1 true DE10111208C1 (de) | 2002-08-08 |
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ID=7676755
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2001111208 Expired - Fee Related DE10111208C1 (de) | 2001-03-08 | 2001-03-08 | Verfahren zum Entschlichten von Geweben |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE10111208C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN104727042A (zh) * | 2015-03-24 | 2015-06-24 | 江苏工程职业技术学院 | 一种蓝印花布专用去浆预处理装置 |
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2001
- 2001-03-08 DE DE2001111208 patent/DE10111208C1/de not_active Expired - Fee Related
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
NICHTS ERMITTELT * |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN104727042A (zh) * | 2015-03-24 | 2015-06-24 | 江苏工程职业技术学院 | 一种蓝印花布专用去浆预处理装置 |
CN104727042B (zh) * | 2015-03-24 | 2017-01-18 | 江苏工程职业技术学院 | 一种蓝印花布专用去浆预处理装置 |
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