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Gegenstand der Neuerung ist ein Beschlagteil
für ein
Beschlag für
ein Fenster oder eine Tür nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Derartige Beschlagteile sind bereits
hinlänglich
bekannt. So ist beispielsweise aus dem Prospekt LM 4200-DK der Siegenia-Frank
KG ein Beschlag bekannt, der zur Montage an einem aus Hohlprofilen zusammengesetzten
Flügel
eines Fensters oder einer Tür
vorgesehen ist. Dabei weist das Flügelprofil einen durch Querstege
hinterschnittenen Führungskanal
zur Aufnahme der den Beschlag bildenden Beschlagteile auf. Der Beschlag
besteht seinerseits aus Funktionsgliedern, z. B. einem Kupplungselement zur
Kopplung eines den Beschlag antreibenden, auf der raumseitigen Flügelsichtfläche befestigten
Handhebels mit dem Beschlag, Eckumlenkungsglieder zur Umlenkung
der Schubbewegung des Beschlages auf den jeweils angrenzenden Profilstab,
eine Ausstellvorrichtung zur Sicherung der oberen Flügelkante
in einer Kippschaltstellung des Beschlages, Riegelglieder zum Hintergreifen
von ortsfest in dem Rahmen angebrachten Riegeleingriffen sowie Treibstangen, welche
diese verschiedenen Beschlagteile miteinander verbinden. Zur Kopplung
der Beschlagteile mit den Treibstangen weisen die Treibstangen an
ihrem Ende eine Bohrung auf und die Beschlagteile sind jeweils mit
einem in Richtung des Führungskanals
vorspringenden Zapfen versehen. Die Beschlagteile und die Treibstange
lassen sich über
diese Kopplung seitlich in jeden der Profilstäbe einschieben, wobei die Eckumlenkungsbeschläge ggf.
an einem der Profilstäbe
die Treibstangen übergreifen.
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Ein ähnlicher Beschlag ist bereits
auch bekannt geworden durch die
DE 19506106 C2 . Hierbei ist ferner vorgesehen,
dass der Mitnehmer zur Kopplung des Bedienungshandgriffs mit dem
Beschlag über
eine Sollbruchstelle teilbar ist, so dass jede Hälfte des so entstandenen Beschlagteils
unabhängig von
der anderen bewegt werden kann. Dies ist beispielsweise notwendig,
wenn die verschlussseitig angeordneten Treibstangen, also die Treibstangen,
die an dem den Bedienungshandgriff tragenden Profilstab angebracht
sind, jeweils entgegensetzte Bewegungen bei Betätigung des Handhebels ausführen sollen.
Ist dies nicht der Fall, kann der Mitnehmer in seiner ursprünglichen
Weise verwendet werden.
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Nachteilig bei den bekannten Beschlagteilen ist
es, dass diese entweder für
die Kopplung mit den Treibstangen oder für die Kopplung mit anderen
Beschlagteilen ausgelegt werden müssen.
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Die Neuerung sucht nun nach einer
Lösung, welche
diesen Nachteil vermeidet.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt
mittels der im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale. Dadurch wird neben einer vielseitigen Verwendung des einzelnen
Beschlagteils die mögliche
Losgrösse
dieses Beschlagteils und damit die Herstellkosten deutlich reduziert.
Die Möglichkeit, wahlweise
das Beschlagteil mit anderen Beschlagteilen über eine Treibstange oder den
die Bohrung enthaltenen Abschnitt zu koppeln, kann auch dazu führen, dass
die entsprechend herzustellenden Treibstangenabschnitte wegfallen
und somit neben der üblicherweise
beim Fensterhersteller anfallenden Treibstangenherstellung auch
ein reduzierter Montageaufwand aufgrund der geringeren Anzahl von
Bauteilen die Folge ist.
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Um eine unbeabsichtigte Lösung beispielsweise
durch die übliche
Bedienung zu verhindern ist ferner vorgesehen, dass jeder Abschnitt
eine Verbreiterung aufweist, die auf die Breite des Führungskanals
abgestimmt ist. Dadurch werden ggf. die Sollbruchstelle unbeabsichtigt
zerstörende
Querkräfte durch
Anlage der Abschnitte aufgefangen, so dass die Sollbruchstelle an
sich, also der reduzierte Querschnittsbereich, ausschliesslich Zug-
und Schubkräfte überträgt.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung
sieht vor, dass das Beschlagteil zwei Abschnitte zur Kopplung mit
Treibstangen aufweist und der über
die Sollbruchstelle abtrennbare Abschnitt einer dieser beiden ist.
Dadurch liegen die beiden häufigst
benötigten
Kupplungsstellen an jedem Ende des Beschlagteils vor, so dass das
Beschlagteil in seiner Ursprungsform unverändert eingesetzt werden kann.
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Ferner ist vorgesehen, dass das Beschlagteil ein
bezüglich
des über
die Sollbruchstelle abtrennbaren Abschnitt und den am gegenüberliegenden
Ende mit ggf. ebenfalls abtrennbaren Abschnitt, mittig angeordnetes
Funktionsglied trägt.
Dadurch lässt
sich das Beschlagteil insbesondere im Ausgangszustand unverwechselbar
montieren, da sich die Abmessungen des Funktionsglieds bezüglich der
Kupplungsstelle nicht ändert.
Sind an beiden Enden abtrennbare Abschnitte vorgesehen, so bleibt
dieser Vorteil ggf. beim Abtrennen beider Abschnitte erhalten.
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Eine Weiterbildung dieses letzten
Ausführungsbeispieles
sieht vor, dass das Funktionsglied ein Riegelzapfen oder ein einem
Reedkontakt zuzuordnender Dauermagnet ist. Hierbei ergibt sich auch für die Montage
der jeweils am feststehenden Rahmen anzuordnenden Riegeleingriffe
bzw. Reedkontakte der Vorteil, dass die Anordnung unabhängig von
der Einbaurichtung des Beschlagteils beibehalten werden kann.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
ergeben sich aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels. Es zeigt:
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1 die
Kopplung zweier nebeneinanderliegender Beschlagteile über eine
zwischen diesen liegende Treibstange,
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2 die
Kopplung zweier benachbarter Beschlagteile unmittelbar miteinander,
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3 ein
Beschlagteil zur Aufnahme eines Funktionsteils in einer Seitenansicht
und
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4 das
Beschlagteil nach 3 in
einer Draufsicht.
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Von einem Beschlag 1 ist
in der 1 ein als Eckumlenkung 2 wirksames
Beschlagteil, ein Beschlagteil 3 sowie ein zwischen diesen
liegende und antriebsverbindende Treibstange 4 sichtbar.
Die Eckumlenkung 2 ist an ihrem lotrechten Schenkel 5 über einen
Kupplungsabschnitt 6 mit einem hier nicht dargestellten
Treibstangenantrieb und eine hier ebenfalls nicht dargestellte Treibstange
verbunden. Über
den Treibstangenantrieb lässt
sich eine Schubbewegung der Schubstange 7 der Eckumlenkung 2 erreichen,
die durch in einem Gehäuse 8 geführte Umlenkglieder 9 auf
einen – hier
ebenfalls nicht dargestellten – oberen
horizontal verlaufenden Profilstab eines Fensters oder einer Tür übertragen
wird.
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Zur Kopplung mit dem angrenzenden
Beschlagteil 3 weist die Eckumlenkung 2 auf den
horizontal verlaufenden Schenkel 10 eine Kupplungsvorrichtung 11 auf,
welche aus einem vorspringenden Zapfen 12 besteht, der
in eine Bohrung 13 der Treibstange 4 eingreift.
Die Treibstange 4 besteht im wesentlichen aus einem rechteckigen
oder U-förmigen Profilstab,
der in einer hinterschnittenen Nut des den Flügel bildenden Profilstab längsverschiebbar
und mit geringem Querspiel geführt
ist. An dem der Kupplungsvorrichtung 11 entgegensetzten
Ende der Treibstange 4 weist diese eine gleichartig aufgebaute Kupplungsvorrichtung 14 auf,
bei der die Bohrung 15 der Treibstange 4 von einem
Zapfen 16 des Beschlagteils 3 durchgriffen wird.
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Das Beschlagteil 3 weist
einen ersten Abschnitt 20 auf, der zur Kopplung mit der
Treibstange 4 an seiner Unterseite den Zapfen 16 trägt.
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Demgegenüber liegt am anderen Ende des Beschlagteils 3 ein
gleichartig aufgebauter Abschnitt 21 der ebenfalls einen
Zapfen 22 trägt.
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Im Ausführungsbeispiel nach 1 schliesst sich an den
Abschnitt 20 ein weiterer Abschnitt 23 an, der
mit dem Abschnitt 20 über
eine Sollbruchstelle 24 verbunden ist. Die Sollbruchstelle 24 besteht
dabei aus einer unterseitig an dem Beschlagteil 3 angebrachten
Kerbe 25 (3),
die sich an einen nach oben abgekröpften Materialabschnitt 26 des
Abschnitts 20 anschliesst, mit dem ein sich in der Breite verjüngender
Lappen 27 (4)
die Treibstange 4 übergreift.
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Mittig zwischen den Zapfen 16, 22 ist
im dargestellten Ausführungsbeispiel
ein zylinderischer Zapfen 28 vorgesehen, dem – im hier
nicht dargestellten Rahmen – ein
Funktionsglied 29 zugeordnet ist. Der Zapfen 28 ist
dabei als Geber für
den im Funktionsglied 29 vorgesehenen Reedkontakt ausgebildet,
so dass der Zapfen 28 und das Funktionsglied 29 zusammen
eine Überwachung
der Verschlussstellung des Beschlages 1 bewirken.
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Alternativ kann natürlich dazu
vorgesehen werden, dass der Zapfen 28 als Riegelzapfen – z. B. als
exzentrisch in dem Beschlagteil 3 gelagerter zylindrischer
Verschlusszapfen – ausgebildet
ist, der einen als Riegeleingriff am feststehenden Rahmen zugeordneten
Funktionsglied 29 zugeordnet ist.
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Durch die längsmittige Anordnung des Zapfens 28 ist
die Zuordnung des Zapfens 16 bzw. 22 zu der Bohrung 15 nebensächlich,
da sich – bezogen auf
die Kante 30 am lotrechten Profilstab – die Lage des Zapfens 28 nicht ändert. Dadurch
kann auch die Positionierung des Funktionsgliedes 29 unabhängig davon
erfolgen, ob der Zapfen 16 oder der Zapfen 22 mit
der Treibstange 4 koppelt.
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In der 2 ist
die Eckumlenkung 2 unmittelbar mit dem Beschlagteil 3 gekoppelt,
wobei die Treibstange 4 (1)
in Wegfall gerät.
Hierzu ist entlang der Sollbruchstelle 24 der Abschnitt 20 von
dem Beschlagteil 3 abgetrennt worden, so dass der dahinterliegende
Abschnitt 23 nun das Kupplungsende des Beschlagteils 3 bildet.
Der Abschnitt 23 ist entsprechend dem Endabschnitt der
Treibstange 4 nach 1 im
wesentlichen als flachrechteckiger Querschnitt ausgebildet, der
eine Bohrung 31 zur Aufnahme des Zapfens 12 der
Eckumlenkung 2 aufweist. Dabei ist der Abschnitt 23 auch
entsprechend der Dicke der Treibstange 4 angepasst, so
dass der Schenkel 10 der Eckumlenkung 2 massgerecht
und ohne Verlagerung ggf. vorhandener Riegeleingriffe oder ähnlichem
auf dem vertikal verlaufenden Profilstab untergriften werden kann.
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Wie aus dem Vergleich der 2 und 3 hervorgeht, ist der Abstand des Funktionsgliedes,
hier also des Zapfens 28, von der Kante 30 geringer
als bei dem Ausführungsbeispiel
nach 1. Dies kann u.a.
dann von Vorteil sein, wenn im Eckbereich des Flügels – also nahe der Eckumlenkung 2 – eine Verriegelung
durch einen Riegelzapfen vorgesehen werden soll. Kann auf die Treibstange 4 (nach 1) verzichtet werden, verringert
sich das minimale Abstandsmass des Zapfens 28 von der Kante 30.
Ansonsten aufwendig herzustellende Treibstangen 4 mit einer
sehr geringen Länge
sind in entsprechenden Vorrichtungen (z.B. Stanzen) nicht herstellbar und
werden von Hand abgelängt
und mit Bohrungen versehen.
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Wie aus den 1 und 2 in
Verbindung mit 4 hervorgeht,
weist der Abschnitt 20 an dem Materialabschnitt 26 eine
Verbreiterung 32 auf, die – an die Breite der Treibstange 4 angepasst – etwa dem lichten
Mass des Führungskanals
des Profilstabs entspricht. Dadurch wird eine Führung der Abschnitte 20, 23 beidseits
der Sollbruchstelle 24 gewährleistet, so dass ggf. auf
die Sollbruchstelle wirkende Kräfte als
ausschliessliche Zug- bzw. Druckkräfte in Längsrichtung des Beschlagteils 3 wirken.
Dadurch wird ein unbeabsichtigtes Lösen durch Bruch des Abschnitts 20
vom Beschlagteil 3 vermieden, da der verbleibende Querschnitt
im Bereich der Kerbe 25 diese normalwirkende Belastung übertragen
kann. Wird jedoch der Abschnitt 20 beispielsweise in axialer
Richtung des Zapfens 16 belastet oder – bei der in
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3 dargestellten
Lage des Beschlagteils 3 senkrecht zur Zeichenebene, kann
es im Bereich der Kerbe 25 zum Bruch zwischen den Abschnitten 20, 23 kommen.
Derartige Belastungen werden jedoch durch die Verbreiterung 32 sowie
die sich an die Kerbe anschliessende Verbreiterung 33 des
Abschnitts 23 vermieden, da hierdurch sowohl ggf. auftretende
Querkräfte
hier auch in axialer Richtung des Zapfens 16 wirkende Kräfte sicher
aufgenommen werden.
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Wie aus 1, 3 und 4 hervorgeht, ist das Beschlagteil 3 dabei
so ausgelegt, dass im Ausgangszustand also bei nicht abgetrennten
Abschnitt 20, an beiden Enden Abschnitte 20, 21 zur
Kopplung mit Treibstangen 4 vorgesehen sind. Dies stellt
den häufigsten
Einsatzfall dar, erlaubt also die Nutzung des Beschlagteils 3 in
unveränderter
Form bei dem in der Regel vorkommenden Einsatzfällen. Abweichend davon kann
natürlich
vorgesehen werden, dass an beiden Endabschnitten Abschnitte 20 vorgesehen werden,
die abtrennbar sind, so dass das Beschlagteil auch unmittelbar zwischen
zwei zur Kopplung mit Treibstangen 4 vorgesehenen Beschlagteilen
verwendet werden kann. Gleichfalls ist es möglich, dass – abweichend
von den dargestellten Ausführungsbeispielen
nach 1 bis 4 Abschnitte 23 an
beiden Enden des Beschlagteils 3 vorgesehen werden, die
mittels Sollbruchstellen 24 von Abschnitten entsprechend
dem Abschnitt 20 bzw. 21 getrennt sind.
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Aus den 3 und 4 geht
ferner hervor, dass das Beschlagteil 3 im wesentlichen
aus einem Grundkörper 34 besteht,
an dem in der Bohrung 35 wahlweise entsprechende Zapfen
bzw. ähnliches
zur Wirkung mit dem Funktionsglied 29 angebracht werden
kann.
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Dadurch ist die vielseitige Verwendung
des Grundkörpers
bei verschiedenen Anforderungen gewährleistet.
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Die universelle Kupplung kann auch
auf andere Beschlagteile angewendet werden.
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- 1
- Beschlag
- 2
- Eckumlenkung
- 3
- Beschlagteil
- 4
- Treibstange
- 5
- Schenkel
- 6
- Kupplungsabschnitt
- 7
- Schubstange
- 8
- Gehäuse
- 9
- Umlenkglieder
- 10
- Schenkel
- 11
- Kupplungsvorrichtung
- 12
- Zapfen
- 13
- Bohrung
- 14
- Kopplungsvorrichtung
- 15
- Bohrung
- 16
- Zapfen
- 20
- Abschnitt
- 21
- Abschnitt
- 22
- Zapfen
- 23
- Abschnitt
- 24
- Sollbruchstelle
- 25
- Kerbe
- 26
- Materialabschnitt
- 27
- Lappen
- 28
- Zapfen
- 29
- Funktionsglied
- 30
- Kante
- 31
- Bohrung
- 32
- Verbreiterung
- 33
- Verbreiterung
- 34
- Grundkörper
- 35
- Bohrung