DE10109044A1 - Zieleinrichtung für Schusswaffen gegen bewegte Ziele - Google Patents
Zieleinrichtung für Schusswaffen gegen bewegte ZieleInfo
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Abstract
Die Zieleinrichtung weist eine Einrichtung zur Messung der Winkelgeschwindigkeit der Waffe beim Mitführen mit einem Ziel auf. Aus der Winkelgeschwindigkeit wird mindestens ein entfernungsabhängiger Vorhaltepunkt (VH1-VH4) errechnet. In das Zielbild der Zieleinrichtung werden die Vorhaltepunkte (VH1-VH4) eingeblendet. In Abhängigkeit von der Zielentfernung kann der Schütze dann den geeigneten Vorhaltepunkt auswählen und auf das Ziel (P) richten.
Description
Die Erfindung betrifft eine Zieleinrichtung für Schusswaffen
gegen bewegte Ziele und insbesondere eine Vorrichtung zur
Bestimmung des Vorhaltepunktes, mit dem ein bewegtes Ziel
anvisiert wird.
Bei bewegten Zielen, z. B. Vögeln oder Wurftauben, muss der
Schütze die Geschwindigkeit des Zieles schätzen und mit
entsprechendem Vorhalt schießen. Die Treffgenauigkeit hängt von
der Schätzgenauigkeit des Schützen, der Fluggeschwindigkeit des
Geschosses und der Geschwindigkeit und Entfernung des Zieles
ab. Deshalb erzielen nur sehr geübte Schützen bei bewegten
Zielen gute Treffergebnisse. Dies liegt insbesondere daran,
dass sich die Geschwindigkeit sehr schwer schätzen lässt und es
dafür keine Schätzhilfen gibt. Die Entfernungsschätzung dagegen
ist mit geringeren Fehlern möglich und es gibt
Zieleinrichtungen, z. B. Zielfernrohre mit Symbolen, die mit dem
Ziel zur Deckung gebracht werden und auf diese Weise eine recht
genaue Entfernungsbestimmung ermöglichen. Derartige
Zieleinrichtungen sind beispielsweise von Panzerabwehrwaffen,
sog. "Panzerfäusten", her bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zieleinrichtung
für Schusswaffen zu schaffen, bei der ein Vorhaltepunkt
bestimmt und angezeigt wird, so dass das Zielen auf bewegte
Ziele vereinfacht wird.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den im
Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen. Hiernach enthält die
Zieleinrichtung eine Einrichtung zur Messung der
Winkelgeschwindigkeit der Schusswaffe und zur Berechnung
mindestens eines entfernungsabhängigen Vorhaltepunktes sowie
einer Einrichtung zur Darstellung des mindestens einen
berechneten Vorhaltepunktes in der Zieleinrichtung der Waffe.
Die Erfindung verringert oder beseitigt das Problem der
Geschwindigkeitsschätzung dadurch, dass die Zielgeschwindigkeit
durch Nachführen der Waffen gemessen und ein Vorhaltepunkt in
der Zieleinrichtung angezeigt wird. Die Geschwindigkeitsmessung
kann in bekannter Weise mit Hilfe eines Kreisels erfolgen, mit
dem die Winkelgeschwindigkeit der dem Ziel nachgeführten Waffe
gemessen wird. Aus dieser Winkelgeschwindigkeit, auch Drehrate
genannt, wird mittels eines Rechners bzw. Mikroprozessors der
Vorhalt für verschiedene Entfernungen berechnet und in der
Zieleinrichtung angezeigt. Es können mehrere Vorhaltepunkte für
unterschiedliche Zielentfernungen zur Anzeige gebracht werden,
wobei der Schütze dann denjenigen Vorhaltepunkt auswählt, der
der von ihm geschätzten oder auf andere Weise ermittelten
Zielentfernung entspricht. Eine andere Möglichkeit besteht
darin, die Zielentfernung in der Zieleinrichtung zu bestimmen
und den dieser Zielentfernung entsprechenden Vorhaltepunkt
automatisch auszuwählen. In diesem Fall wird nur ein einziger
Vorhaltepunkt angezeigt.
Die Darstellung des Vorhaltepunktes in der Zieleinrichtung wird
durch Einblendung eines entsprechenden Displays in die
Zieleinrichtung bewirkt. Hierbei kann eine durchsichtige
Anzeigeplatte vorgesehen sein, die auf die Zieleinrichtung
aufgesteckt oder in diese integriert wird. In jedem Fall wird
in den Strahlengang der Zieleinrichtung mindestens ein
entfernungsabhängiger Vorhaltepunkt eingeblendet. Entsprechend
der vom Schützen geschätzten oder gemessenen Entfernung wird
anstelle des Fadenkreuzes der Vorhaltepunkt auf das Ziel
gehalten. Bei sehr schnell fliegenden Geschossen und begrenzter
Schussweite kann es ausreichen, nur einen einzigen, mittleren
Vorhaltepunkt zu berechnen und anzuzeigen.
Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Anzeigeplatte aus einer durchsichtigen Scheibe mit
elektronisch ansteuerbaren Leuchtdioden zur Erzeugung
der Vorhaltepunkte,
Fig. 2 das Visierbild einer Zieleinrichtung einer
Panzerabwehrwaffe mit Panzersymbolen zur
Entfernungsbestimmung,
Fig. 3 das Visierbild von Fig. 2 mit überlagertem Bild der
Anzeigeplatte,
Fig. 4 ein Ausführungsbeispiel mit einem in der
Zieleinrichtung enthaltenen halbdurchlässigen Spiegel,
durch den das Bild eines Videomonitors eingeblendet
wird,
Fig. 5 eine Gesamtdarstellung einer Panzerabwehrwaffe und
Fig. 6 ein Blockschaltbild der Zieleinrichtung.
In Fig. 1 ist eine Anzeigeplatte 10 dargestellt, die aus einer
durchsichtigen Scheibe besteht, welche ein Raster aus
zahlreichen elektronisch ansteuerbaren Leuchtdioden (LEDs) in
Form eines Gitters enthält. Diese Anzeigeplatte 10 wird auf die
Zieleinrichtung einer Panzerabwehrwaffe aufgesteckt oder in die
Zieleinrichtung integriert, und zwar so, dass der Mittelpunkt
11 der Anzeigeplatte mit der optischen Achse der
Zieleinrichtung zusammenfällt. Für ein von links nach rechts
fahrendes Ziel sind die Vorhaltepunkte VH1, VH2, VH3, VH4 für eine
bestimmte Panzerabwehrwaffe für verschiedene Entfernungen
angezeigt. Diese Vorhaltepunkte werden aufgrund der
Winkelgeschwindigkeit der mitgeführten Waffe berechnet und in
Form von Leuchtpunkten, vorzugsweise farbig, z. B. rot, zur
Anzeige gebracht. Anstelle von LEDs kann auch eine optisch
durchsichtige Flüssigkristallanzeige (Liquid Crystal Display,
LCD) verwendet werden.
Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel entspricht der
Vorhaltepunkt VH1 einer Zielentfernung von 100 m, der
Vorhaltepunkt VH2 einer Zielentfernung von 200 m, der
Vorhaltepunkt VH3 einer Zielentfernung von 300 m und der
Vorhaltepunkt VH4 einer Zielentfernung von 400 m. Je größer die
Zielentfernung ist, um so länger ist die Flugzeit des
Geschosses und um so größer ist der Vorhalt, d. h. der
horizontale Abstand des jeweiligen Vorhaltepunktes von der
optischen Achse 11 bzw. dem Fadenkreuz der Zieleinrichtung.
Die Vorhaltepunkte VH1-VH4 sind bei dem Ausführungsbeispiel von
Fig. 1 in unterschiedlichen Höhen angeordnet.
Fig. 2 zeigt das Visierbild einer bestimmten Panzerabwehrwaffe
mit Panzersymbolen P1, P2, P3, P4 zur Entfernungsschätzung bzw.
Entfernungsbestimmung. Das Panzersymbol P1 entspricht der im
Visierbild sichtbaren Größe eines Panzers, der sich in 100 m
Entfernung befindet. Das Panzersymbol P2 entspricht der Größe
eines Panzers in 200 m Entfernung aus. Auf diese Weise kann der
Schütze anhand der Größe, in der der Panzer im Visierbild
erscheint, die Entfernung abschätzen.
Fig. 3 zeigt das Visierbild von Fig. 2 mit dem Bild der
Anzeigeplatte 10. Zusätzlich zu den Panzersymbolen P1-P4 sind
die Vorhaltepunkte VH1-VH4 eingeblendet.
Ferner ist in Fig. 3 ein Panzer P eingeblendet, den der Schütze
im Visierbild sieht und der die Größe des Panzersymbols P1 hat.
Daher kann davon ausgegangen werden, dass der Panzer P sich in
einer Zielentfernung von 100 m befindet. Folglich muss der
Vorhaltepunkt VH1, der der Zielentfernung von 100 m entspricht,
auf die Panzerdarstellung P gerichtet werden. Die Fahrtrichtung
des Panzers P ist nach links gerichtet.
Während bei dem bisher beschriebenen Ausführungsbeispiel eine
Anzeigeplatte 10 auf die Zieleinrichtung aufgesteckt ist, zeigt
Fig. 4 ein Ausführungsbeispiel, bei dem sich vor der
Einrichtung 1 ein halbdurchlässiger Spiegel 7 befindet, auf den
das Bild eines Videomonitors 8 geworfen wird. Das Bild des
Videomonitors 8 enthält die von einem Mikroprozessor
berechneten Vorhaltepunkte VH1-VH4. Durch den halbdurchlässigen
Spiegel 7 erkennt der Schütze 13 die Vorhaltepunkte, die dem
Bild der Zieleinrichtung 5 überlagert sind. Das Visierbild
entspricht demjenigen von Fig. 3, jedoch sind auch andere
Symbole möglich.
Fig. 5 zeigt eine Waffe 1 mit einem Rohr 14, in das ein
Geschoss 15 mit einem Gefechtskopf 16 hineingesteckt ist. Die
Waffe weist einen Schulterbügel 17 auf, der gegen die Schulter
des Schützen gelegt wird, und einen Griff 18 für die rechte
Hand, wobei der Schütze mit dem Zeigefinger der rechten Hand
den Abzugshebel 19 erreichen kann. Weiter vorne ist ein Griff
29 für die linke Hand angeordnet.
An der Waffe 1 ist ein Gehäuse 2 vorgesehen, in dem sich ein
Kreisel und der Mikroprozessor sowie eine Batterie befinden.
Vom Gehäuse 2 geht ein Kabel 3 zu dem Videomonitor 8, dessen
Bild über einen halbdurchlässigen Spiegel 7 in den Strahlengang
der Zieleinrichtung 5 eingeblendet wird. Durch einen Schalter 6
am Handgriff 20 wird die Einrichtung in Betrieb genommen, wenn
der Schütze damit begonnen hat, das Ziel durch Nachführen der
Waffe 1 zu verfolgen. Nach kurzer Meßzeit, z. B. nach 2 sec.,
werden auf Grund der gemessenen Winkelgeschwindigkeit der Waffe
1 die Vorhaltepunkte berechnet und entsprechend Fig. 3
angezeigt.
Fig. 6 zeigt schematisch den an der Waffe vorgesehenen Kreisel,
bei dem es sich um einen Festkörperkreisel 25 oder einen
Magnetkompass handeln kann. Das Signal des Kreisels 25 wird
einer Einrichtung 27 zur Messung der Winkelgeschwindigkeit der
Schusswaffe und zur Berechnung der Vorhaltepunkte VH1-VH4
zugeführt. Die Einrichtung 27 erzeugt daraufhin die
Koordinatensignale der Vorhaltepunkte VH1-VH4. An dem Monitor 8
werden die Vorhaltepunkte angezeigt. Das Bild der
Vorhaltepunkte wird durch einen halbdurchlässigen Spiegel 7 in
das Bild der Zieleinrichtung 5 eingeblendet.
Die Einrichtung 27 ermittelt aus der Winkelgeschwindigkeit oder
Drehrate der Waffe den Vorhalt für verschiedene Entfernungen.
Der Schütze kann dann aus den angebotenen Vorhaltepunkten
denjenigen auswählen, der für die Zielentfernung geeignet ist.
Alternativ besteht auch die Möglichkeit einer automatischen
Entfernungsmessung, wobei eine selbsttätige Auswahl des
betreffenden Vorhaltepunktes ohne Mitwirkung des Schützen
erfolgen kann.
Claims (12)
1. Zieleinrichtung für Schusswaffen gegen bewegte Ziele,
gekennzeichnet durch
eine Einrichtung (27) zur Messung der Winkelgeschwindigkeit
der Schusswaffe (1) und zur Berechnung mindestens eines
entfernungsabhängigen Vorhaltepunktes (VH1-VH4) und einer
Einrichtung zur Darstellung des mindestens einen
berechneten Vorhaltepunktes in der Zieleinrichtung (5) der
Waffe (1).
2. Zieleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere Vorhaltepunkte (VH1-VH4) für unterschiedliche
Entfernungen gleichzeitig dargestellt werden.
3. Zieleinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorhaltepunkte (VH1-VH4) in der Höhe gestaffelt
sind, wobei der Vorhaltepunkt für die größte Entfernung am
weitesten unten dargestellt ist.
4. Zieleinrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, dass die Einrichtung zur Messung der
Winkelgeschwindigkeit einen Kreisel (25) aufweist.
5. Zieleinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
dass der Kreisel (25) ein Festkörperkreisel ist.
6. Zieleinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
dass der Kreisel (25) ein Magnetkompass ist.
7. Zieleinrichtung nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch
gekennzeichnet, dass die Darstellungseinrichtung eine
Anzeigeplatte (10) mit Leuchtdiodenraster aufweist.
8. Zieleinrichtung nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch
gekennzeichnet, dass die Darstellungseinrichtung eine
Anzeigeplatte in Gestalt einer durchsichtigen
Flüssigkristallanzeigeplatte aufweist.
9. Zieleinrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, dass die Anzeigeplatte (10) auf die
Zieleinrichtung der Schusswaffe aufsteckbar ist.
10. Zieleinrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, dass die Anzeigeplatte in die
Zieleinrichtung der Schusswaffe integriert ist.
11. Zieleinrichtung nach einem der Ansprüche 1-10, dadurch
gekennzeichnet, dass der mindestens eine Vorhaltepunkt
(VH1-VH4) über einen halbdurchsichtigen Spiegel (7), der
sich an der Zieleinrichtung (5) der Schusswaffe befindet,
eingeblendet wird.
12. Zieleinrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorhaltepunkte (VH1-VH4) in einem Videosystem
generiert werden.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10109044A DE10109044A1 (de) | 2000-05-26 | 2001-02-24 | Zieleinrichtung für Schusswaffen gegen bewegte Ziele |
PCT/EP2001/005379 WO2001092809A1 (de) | 2000-05-26 | 2001-05-11 | Zieleinrichtung für schusswaffen gegen bewegte ziele |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10026209 | 2000-05-26 | ||
DE10109044A DE10109044A1 (de) | 2000-05-26 | 2001-02-24 | Zieleinrichtung für Schusswaffen gegen bewegte Ziele |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10109044A1 true DE10109044A1 (de) | 2002-02-21 |
Family
ID=7643713
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE10109044A Ceased DE10109044A1 (de) | 2000-05-26 | 2001-02-24 | Zieleinrichtung für Schusswaffen gegen bewegte Ziele |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10109044A1 (de) |
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CN111609759A (zh) * | 2020-06-01 | 2020-09-01 | 中光智控(北京)科技有限公司 | 一种智能枪械瞄具射击控制方法及装置 |
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2001
- 2001-02-24 DE DE10109044A patent/DE10109044A1/de not_active Ceased
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CN111609759B (zh) * | 2020-06-01 | 2023-01-13 | 中光智控(北京)科技有限公司 | 一种智能枪械瞄具射击控制方法及装置 |
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R016 | Response to examination communication | ||
R002 | Refusal decision in examination/registration proceedings | ||
R003 | Refusal decision now final |