DE3545831C2 - - Google Patents
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- DE3545831C2 DE3545831C2 DE19853545831 DE3545831A DE3545831C2 DE 3545831 C2 DE3545831 C2 DE 3545831C2 DE 19853545831 DE19853545831 DE 19853545831 DE 3545831 A DE3545831 A DE 3545831A DE 3545831 C2 DE3545831 C2 DE 3545831C2
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Description
Die Erfindung betrifft einen Schußsimulator zum Üben des
Schießens unter Verwendung eines mit einem Retroreflektor
ausgerüsteten Ziels, der einen Laserstrahlsender, einen
Empfänger für das vom Ziel reflektierte Laserlicht, eine
Laserentfernungsmeßeinrichtung, eine Einrichtung zum Fest
stellen der Lage des vom Ziel reflektierten Strahls zu einer
Bezugslinie, einen Auslöser zum Auslösen eines simulierten
Abschusses und eine Auswerteinrichtung zur Ermittlung und ggf.
Anzeige der Trefferlage umfaßt, wobei Einrichtungen zum Messen
der Winkelgeschwindigkeit des Ziels in bezug auf die Bezugs
linie und des Vorhalts vorgesehen sind, die derart mit der
Auswerteinrichtung verbunden sind, daß ihre auf den Abschuß
zeitpunkt bezogenen Meßergebnisse der Auswerteinrichtung
zuführbar sind.
Das Ergebnis eines Übungszielens muß darin bestehen, dem
Auszubildenden einen Vergleich zu ermöglichen zwischen den
von ihm eingestellten Richtwerten, insbesondere Aufsatz
winkel und Vorhalt, und dem dadurch erzielten Trefferbild.
Bei Verwendung eines Laserschußsimulators wird dabei der
Schuß durch einen Laserstrahl oder durch eine gedachte
Linie innerhalb eines Laserstrahl-Abtastmusters nachge
bildet, der auch zur Vermessung der Lage des Ziels dient,
wobei bei bekannten Geräten für die Beurteilung - analog
dem tatsächlichen Schußvorgang - der Zeitpunkt nach Ablauf
der Geschoßflugzeit zugrunde gelegt wird. Dabei ist nach
teilig, daß in die Bewertung auch Zufälligkeiten der Ziel
bewegung während der Geschoßflugzeit eingehen, die zwar für
den tatsächlichen Erfolg des Schusses von Interesse wären,
aber die Beurteilung der Zielleistung verfälschen. - Bei
den bekannten Geräten stellt sich ferner das Problem, daß
zur Ermittlung des Trefferbildes die Richtdaten aus dem
Zeitpunkt der Auslösung des Schusses und die Zieldaten aus
dem Zeitpunkt nach Ablauf der Geschoßflugzeit miteinander
verglichen werden müssen, was entweder die Stillsetzung
des Richtsystems oder die Speicherung der Richtdaten im
Augenblick der Auslösung des Schusses voraussetzt (DE-PS 12 50 764).
Bei einem bekannten Verfahren (DE-PS 30 28 545) werden Fahrge
schwindigkeit und Fahrtrichtung des Zieles am Ort des Zieles
gemessen. Die entsprechende Information muß dann zum Schußsi
mulator übertragen werden, was Übertragungsaufwand mit Hilfe
von Hochfrequenzsendern oder -empfängern oder Laserstrahlung
oder aber einer Modulation der reflektierten Laserstrahlung
bedeutet. Eine solche Kommunikation vom Ziel zum Schußsimula
tor ist in vielen Fällen unerwünscht. Insbesondere müssen die
Ziele dann mit relativ teuren Einrichtungen zum Messen der
Geschwindigkeit und zum Übertragen der Ergebnisse versehen
werden, wobei sich die Kosten bei vielen Zielen entsprechend
summieren.
Diese Nachteile sind bei einem weiteren vorbekannten Verfahren
und einer Anordnung (DE-OS 31 08 562) vermieden, indem dort
die Feststellung von Ort und Fahrtrichtung vom Schußsimulator
aus erfolgt. Die Vermessung geschieht aber durch eine sehr
komplizierte Abtastbewegung. Es wird hier zunächst das Ziel
gesucht, wobei der Laserstrahl einen ganzen Raumwinkelbereich
abtastet, in dem sich das Ziel befinden könnte. Der Laser
strahl ist sehr eng gebündelt, so daß er das Ziel nur beleuch
tet, wenn er direkt auf das Ziel gerichtet ist. In diesem
Falle wird die Abtastbewegung angehalten. Die Richtung wird
dann daraus bestimmt, daß während der Abtastbewegung, die von
einer bekannten Orientierung ausgegangen ist, in Zählern eine
Aufwärts- und Abwärtszählung durchgeführt wurde. Die Richtung
des Zieles ergibt sich also aus der Zahl der gezählten Pulse.
Verschwindet anschließend das Ziel aus dem vom Laserstrahl
beleuchteten Bereich, so wird der Laser nachgeführt, wobei
dann wieder die Zählungen der Zähler verändert werden und
daraus Ort und Fahrgeschwindigkeit des Zieles bestimmt werden.
Die ganze Elektronik mit den Zählern ist sehr aufwendig. Falls
eine Fehlzählung infolge elektrischer Impulse auftritt, die
beim rauhen Betrieb im tatsächlichen Gelände nicht immer zu
vermeiden ist, kann das System nicht mehr einwandfrei funktio
nieren. Es muß vielmehr erneut von vorn begonnen werden.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Schußsimulator
zu schaffen, mit dem einfach und zuverlässig Ort und Geschwin
digkeit eines Zieles gemessen werden können.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß zur Feststel
lung der Richtung und der Relativgeschwindigkeit des Ziels zur
Visierlinie ein empfangsrichtungsauflösender Empfänger vorge
sehen ist, der eine Videokamera umfaßt, und daß der Laser
strahlsender für eine großflächige Zielfeldbeleuchtung ausge
führt ist.
Es wird also verhältnismäßig großflächig ausgeleuchtet. Die
Richtung und die Geschwindigkeit des Zieles wird dann nicht
wie beim Verfahren der Entgegenhaltung dadurch bestimmt, daß
bei Bewegung des Zieles dieses aus dem Laserlichtfleck heraus
tritt und der Laser dann nachgeführt werden muß. Die Bestim
mung erfolgt vielmehr so, daß auch bei einer gewissen Bewegung
das Ziel immer noch beleuchtet bleibt, die Ortsänderung aber
im positionsempfindlichen Empfänger, der insbesondere eine
Videokamera oder noch besser eine Matrix-CCD-Kamera aufweist,
festgestellt wird. Hier kann dann bei bekannter Brennweite der
Optik der Kamera und bekanntem Abstand der Pixel aus dem
Abstand des Pixels, der das reflektierte Licht empfängt, von
einem Referenzpunkt der Winkel bestimmt werden, wobei sich
dann die Winkelgeschwindigkeit aus der zeitlichen Änderung
dieses Winkels ergibt. Gleichzeitig kann auch, wie dies an
sich bekannt ist, die Entfernungsmessung erfolgen.
Bei stehender Waffe bzw. stehendem Simulator läßt sich
aus der Winkelgeschwindigkeit des Ziels und dem eingestellten
Vorhalt das Trefferbild, nämlich die Lage des mutmaßlichen
Treffers zu dem Ziel, wenn dies seine Bewegung unverändert
fortsetzt, für den Zeitpunkt nach Ablauf der Geschoßflug
zeit errechnen.
Wenn nach einem weiteren Merkmal der Erfindung auch die
eigene Winkelgeschwindigkeit der Visierlinie gemessen wird,
kann dieselbe Ermittlung auch stattfinden für den Fall der
bewegten Waffe bzw. des Simulators.
Ein Schußsimulator zur Durchführung des genannten Verfahrens
setzt das Vorhandensein eines Laserstrahlsenders, eines
Empfängers für das vom Ziel reflektierte Laserlicht, einer
Laserentfernungsmeßeinrichtung, einer Einrichtung zum Fest
stellen der Lage des vom Ziel reflektierten Strahls zu der
Bezugslinie, eines Auslösers zum Auslösen des simulierten
Schusses und einer Auswerteinrichtung zur Ermittlung und
ggf. Anzeige der Trefferlage voraus. Es kann mit einer
Waffe, insbesondere mit deren Visier, verbunden sein; jedoch
ist dies nicht unbedingt erforderlich. Es zeichnet sich
nach der Erfindung dadurch aus, daß Einrichtungen zur
Messung der Winkelgeschwindigkeit des Ziels in bezug auf
die Bezugslinie und des Vorhalts vorgesehen sind, die
derart mit der Auswerteinrichtung verbunden sind, daß ihre
auf den Abschußzeitpunkt bezogenen Meßergebnisse der Aus
werteinrichtung zuführbar sind. Das Gerät ist zweckmäßiger
weise mit einer Einrichtung zur Messung der Visierlinien
winkelgeschwindigkeit ausgerüstet.
Einrichtungen zur Feststellung der Winkelgeschwindigkeit
eines laseroptisch beobachteten, kooperativen Objekts zur
Bezugsachse des Beobachtungssystems sind an sich bekannt.
Für die Zwecke der Erfindung sind sie dann besonders ge
eignet, wenn sie klein, leicht und schnell sind. Diesen
Anforderungen genügt gegenwärtig am besten eine Video-
Kamera (CCD-Kamera), die die vom Ziel zurückgespiegelten
Laserechos optisch ausgefiltert erfaßt und separat von der
vollen Bildwiedergabe in Sequenzen korreliert auswertet
bezüglich ihrer raumzeitlichen Änderungsgeschwindigkeit,
woraus sich die Bewegung des Ziels als Winkelgeschwindig
keit gegenüber dem Beobachtungssystem (Visierlinie) ergibt.
Der notwendige Vorhalt ergibt sich dann unter Berücksich
tigung einer ggf. vorhandenen eigenen Winkelgeschwindig
keit des Beobachtungssystems aus der Geschoßflugzeit, die
von der Entfernungsmessung unter Berücksichtigung der
ballistischen Daten des als verwendet vorausgesetzten Ge
schoßtyps abgeleitet wird. Der so berechnete Vorhalt wird
verglichen mit dem vom Schützen eingestellten Vorhalt,
woraus sich das Trefferbild ergibt.
Dieselbe Trefferbildermittlung kann auch bezüglich der
Höhenrichtung stattfinden. Jedoch ist es nach der Er
findung zumindest bei Bodenzielen im allgemeinen aus
reichend, lediglich die Seitenrichtung zu berücksichtigen,
weil sich ein etwaiger Aufsatzwinkelfehler leicht aus dem
Vergleich des eingestellten Aufsatzwinkels mit dem sich aus
der Entfernungsmessung und den ballistischen Daten ergeben
den korrekten Aufsatzwinkel ermitteln und im Trefferbild
anzeigen läßt.
Statt einer Video-Kamera oder einer anderen Empfangseinrich
tung mit Auflösungsvermögen bezüglich der Richtung der
empfangenen, reflektierten Lasersignale kann zur Vermessung
des Ziels und der daraus abgeleiteten Feststellung der re
lativen Winkelgeschwindigkeit auch zurückgegriffen werden
auf die Abtastung des Zielfelds mit einem dünnen bewegten
Laserstrahl (DE-PS 17 03 109). Jedoch setzt dies vergleichs
weise schwere Ablenkungsoptiken und zugehörige Antriebs
einrichtungen voraus. Bevorzugt wird daher eine Ausfüh
rung des Laserstrahlsenders für eine großflächige Zielfeld
beleuchtung. Dies ist zweckmäßigerweise für eine entfernungs
unabhängig etwa konstante Breite ausgebildet, weil dies
eine optimale Ausnutzung der Laserleistung auch über
größere Entfernungen gestattet.
Zwar ist es zumindest bei der Ausrichtung auf oberflächen
gebundene Ziele (beispielsweise Kampfpanzer) möglich, mit
einem Laserstrahl das gesamte Zielfeld auszuleuchten, das
das Ziel selbst und seine mögliche Bewegungsstrecke inner
halb der Geschoßflugzeit einschließt; jedoch setzt dies
eine hohe Laserleistung und mit Rücksicht auf die zur Ver
meidung von Augenschädigung nicht überschreitbare Energie
dichte großflächige und schwere Objektive voraus. Nach der
Erfindung ist es deshalb zweckmäßiger, wenn die Breite des
Laserstrahlquerschnitts im Zielbereich geringer ist als
die Breite des maximal auszuleuchtenden Zielfelds und daß
der Laserstrahlsender für eine seitlich von der Visierlinie
abgelenkte Strahlausrichtung ausgebildet ist, wobei dafür
gesorgt wird, daß der Laserstrahl zumindest während für
die Vermessung ausreichender Zeiträume auf das Ziel ge
richtet ist.
Eine Ausführungsmöglichkeit dieses Gedankens besteht darin,
daß der Laserstrahl selbsttätig zielsuchend ausgebildet ist.
Empfängt die Kamera bei Ausrichtung des Strahls in Ruhestellung,
die im allgemeinen mit der Visierlinie übereinstimmt, kein
reflektiertes Lasersignal, so wird der Strahl nach rechts und
links verschwenkt, bis er in eine Stellung kommt, in der die
Kamera ein Reflexionssignal empfängt, und in dieser Stellung
festgesetzt. Statt dessen kann er auch ständig verschwenkt
werden, wobei die Messung auf die Zeitperioden beschränkt
bleibt, in denen er den Retroreflektor des Ziels überstreicht.
Diese Verschwenkung hat in der Regel nichts mit einer Ab
tastung zum Zwecke der Ortung zu tun, sondern dient lediglich
der Zielbeleuchtung, während die Ortung von der richtungs
empfindlich auflösenden Kamera vorgenommen wird.
Die seitliche Ablenkung kann den gesamten Laserstrahl erfassen.
Statt dessen ist es erfindungsgemäß aber auch möglich und in
vielen Fällen vorzuziehen, daß ein Teilstrahl ständig auf die
Visierlinie ausgerichtet bleibt und lediglich ein anderer,
durch einen Strahlenteiler ausgekoppelter Teilstrahl ver
schwenkt wird zur Vergrößerung des ausgeleuchteten Teils des
Zielfelds.
Wenn oben lediglich von der Anordnung eines Retroreflektors
am Ziel gesprochen wurde, so schließt dies nicht die An
ordnung mehrerer, in Gruppen oder Mustern angeordneter
Retroreflektoren am Ziel aus.
Der Schußsimulator ist in bekannter Weise mit Einrichtungen
zur Anzeige des Trefferergebnisses ausgerüstet. Besonders
vorteilhaft ist ein Monitor, der das Ziel und eine Treffer
marke abbildet, wie dies an sich bekannt ist.
Wenn der Schußsimulator an einer Waffenkomponente angebracht
ist, die an der Vorhalteinstellung der Kanone teilnimmt
(beispielsweise das Geschützrohr oder die Feuerblende),
so ist der Schußsimulator gemäß der Vorhalteinstellung neben
das Ziel gerichtet. Jedoch muß der Laserstrahl das Ziel
treffen, um dessen Vermessung und ggf. die Nachrichtenüber
mittlung zum Ziel (insbesondere Mitteilung des Treffer
ergebnisses) zu ermöglichen. Erfindungsgemäß kann deshalb
vorgesehen sein, daß der Schußsimulator Einrichtungen zum
Rückstellen des Laserstrahlsenders um den Vorhalt umfaßt.
Die Erfindung wird im folgenden näher unter Bezugnahme auf
die Zeichnung erläutert. Darin zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung des
Zielfelds, gesehen durch das Visier,
und der Beobachtungsanordnung,
Fig. 2 den Aufbau eines Schußsimulators
und
Fig. 3 die Winkelverhältnisse bei der Be
leuchtung unterschiedlich weit
entfernter Ziele.
Im Zielfeld 1 erkennt man ein als Panzerwagen dargestelltes
Ziel Z in einer ersten Stellung Zo, die es in dem Augen
blick haben soll, in welchem der Schuß ausgelöst wird, und
in der Stellung Zt die es nach Ablauf der Geschoßflug
zeit hat. Die Trefferlage ist bei 0 angedeutet. Die Dar
stellung des Ziels Zt und der Trefferlage 0 ergeben zu
sammen das Trefferbild. Man erkennt, daß der Treffer in Be
wegung des Ziels hinter diesem liegt und somit der Vorhalt
zu kurz eingestellt war. Außerdem liegt er zu tief, das
heißt, der Aufsatzwinkel war zu gering entsprechend einer
zu geringen Entfernung eingestellt.
Das prinzipiell gleiche Bild kann sich auf einem Anzeige
gerät des Schußsimulators ergeben, beispielsweise auf einem
Monitor, der zur Überwachung des Richtvorgangs durch den
Ausbilder vorgesehen ist, wobei die Trefferlage durch eine
geeignete Marke im Verhältnis zu der Lage des Ziels Zt
kenntlich gemacht wird. Im dargestellten Beispiel ist vor
gesehen, daß die Trefferlage im Visier bzw. auf dem Anzeige
gerät auf der Ordinate liegt. Dies ist im allgemeinen dann
der Fall, wenn das Visier in Azimut-Richtung mit der Waffe
fest verbunden ist. In diesem Falle bildet die strichpunk
tierte Linie 2 die Visierlinie. Wenn hingegen zwischen dem
Visier und der Waffe eine Einrichtung zur selbsttätigen
Einstellung des Vorhalts vorgesehen ist, stimmen ihre
Azimut-Richtungen nicht überein. In diesem Falle ist das
Visier (und damit die Visierlinie) im allgemeinen nach der
Ziellinie ausgerichtet, die im Augenblick der Auslösung
des Schusses durch die strichpunktierte Linie 3 repräsen
tiert wird.
In Fig. 1 ist das Visier bei 4 hinter einer Feuerblende 5
angedeutet, die den Schußsimulator 6 trägt.
Der Schußsimulator 6 enthält einen Laserstrahlsender 7 und
einen später zu erläuternden Empfänger für das an einem
Retroreflektor des Ziels reflektierte Lasersignal, der
empfangsrichtungauflösend ausgebildet ist und daher eine
großflächige Beleuchtung des Zielfelds voraussetzt.
Die Ausleuchtung des Zielfelds in seiner gesamten in Fig. 1
dargestellten Breite würde sehr aufwendig sein. Für die
Zielfeldbeleuchtung ist daher ein Laserstrahl vorgesehen,
der in der Zielentfernung ein Hauptbeleuchtungsfeld 8 bildet,
das in Fig. 1 schraffiert hervorgehoben ist und das in
Richtung der Visierlinie 2 ausgesandt wird. Es ist insofern
als großflächig anzusehen, als seine Abmessungen ein Viel
faches der Auflösung betragen, die bei der Lagebestimmung
des Ziels erreicht werden soll. Wenn beispielsweise die
Auflösung des Systems zwischen 0,1 und 0,5 m liegt, können
die Abmessungen des ausgeleuchteten Bereichs 8, also die
Abmessungen des Strahlquerschnitts in der Zielentfernung,
bei 4 mal 4 m liegen.
In vielen Fällen, beispielsweise bei stationären oder langsam
bewegten Zielen, reicht die Ausleuchtung des Zielfelds im
Umfang der Fläche 8 aus. Bei schnell bewegten Objekten
kann jedoch der Vorhalt größer sein als die halbe Quer
messung dieses Feldes 8. Das Ziel befindet sich dann im
Zeitpunkt der Auslösung des Schusses in der Stellung Zo
außerhalb des ausgeleuchteten Feldes 8. Für diesen Fall
wird auf weiter unten zu erläuternde Weise der zur Aus
leuchtung des Zielfelds benutzte Laserstrahl ganz oder teil
weise abgelenkt zur Bildung eines Beleuchtungsfelds 9,
das sich beispielsweise aufgrund bekannter Suchfunktion
bei der Ziellage Zo einstellt und daher die Vermessung
des Ziels im Zeitpunkt der Auslösung des simulierten Schusses
(oder wenig davor oder danach) ermöglicht.
Um auch in größerer Entfernung bei mäßiger Energiedichte
des Laserstrahls eine hinreichende Ausleuchtung zu er
halten, ist eine Einstellung der Divergenz des Laserstrahls
auf die jeweilige Zielentfernung in solcher Weise vorgesehen,
daß sich jeweils eine vorbestimmte Größe des ausgeleuchteten
Felds 8 bzw. 9 ergibt. Dies ist in Fig. 3 schematisch ver
anschaulicht. Man erkennt darin, daß sich für Ziele Z1
bzw. Z2, für die unterschiedliche Entfernungen gemessen
wurden, die Divergenz 10 des beleuchtenden Laserstrahls
so eingestellt wird, daß das schraffiert angedeutete, ausge
leuchtete Feld jeweils gleiche Größe im Zielbereich besitzt.
Der Schußsimulator hat schematisch den im folgenden anhand
von Fig. 2 erläuterten Aufbau.
Ein Laser 11 wird von der Steuer- und Recheneinheit 12
angesteuert, wenn mittels der Taste 13 ein simulierter Schuß
ausgelöst wird. Im Strahlengang des Lasers 11 liegt eine
optische Einrichtung 14, die - entsprechend dem Ergebnis der
Entfernungsmessung - die Divergenz des Laserstrahls 15
gemäß dem Signal der Steuer- und Recheneinheit 12 entfer
nungsabhängig so einstellt, daß der Strahlquerschnitt im
Zielbereich eine vorbestimmte, stets gleiche Größe besitzt.
Es folgt ein Strahlenteiler 16, der den Laserstrahl 15 auf
teilt in einen ersten Teilstrahl 17 und einen zweiten Teil
strahl 8, die parallel zueinander ausgesandt werden. Die
Richtung des ersten Teilstrahls 17 ist fest an die Visier
richtung 2 gekoppelt. Gegebenenfalls kann durch eine op
tische Einrichtung 19 der ballistische Aufsatzwinkel kom
pensiert werden, wenn die Einrichtung für achsgleiche Montage
in der Rohrseele einer Waffe vorgesehen ist. Eine seitliche
Abweichung des Teilstrahls 17 von der Vertikalebene der
Visierlinie ist nicht vorgesehen, kann aber vorgesehen sein.
Hingegen durchläuft der zunächst parallel zum Teilstrahl 17
verlaufende Teilstrahl 18 eine optische Einrichtung 20,
die außer der beschriebenen Vertikalkorrektur ihm eine
horizontale Ablenkung im Sinne des Pfeils 21 beiderseits
von der Richtung der Visierlinie 2 bzw. der Vertikalebene
der Visierlinie, gesteuert von der Steuer- und Rechenein
heit 12 erteilen kann.
Das von einem am Ziel vorgesehenen Retroreflektor (beispiels
weise Tripelspiegel) achsgleich zurückgesandte Laserlicht
passiert die optische Einrichtung 20 und gelangt durch den
Strahlenteiler 16 teils zu der für die Entfernungsmessung
vorgesehenen Photodiode 22, die an die Steuer- und Rechen
einheit 12 angeschlossen ist, sowie in eine erste CCD-
Kamera 23, der ein Infrarotfilter 24 zur Unterdrückung der
Hintergrundstrahlung vorgeschaltet ist.
Die Empfangsanordnung ist eingerichtet zur Feststellung der
Richtung, aus der der zurückreflektierte Strahl kommt. Wenn
dieser Strahl die optische Einrichtung 20 durchläuft, muß
deren Richtung bei der Auswertung des Kamerasignals berück
sichtigt werden. Sie ist deshalb obenso wie die Kamera selbst
an die in der Steuer- und Recheneinheit 12 enthaltene Aus
werteinrichtung angeschlossen. Wenn die optische Einrich
tung 20 eine kontinuierliche Abtastbewegung durchführt,
ergibt ihre Richtung in dem Augenblick, in welchem der zu
rückkommende Strahl in der vertikalen Mittelebene der
Kamera liegt, ein Maß für den Seitenwinkel zwischen der
Visierlinie und dem Ziel. Bei einer nicht abtastenden Anord
nung ist die Kamera selbst empfangsrichtungsauflösend aus
gebildet, um die Einfallsrichtung feststellen und der Aus
werteinrichtung in der Steuer- und Recheneinheit 12 mit
teilen zu können. Schließlich ist es im Zusammenhang der
Erfindung auch möglich und besonders zweckmäßig, wenn die
optische Einrichtung 20 eine seitliche Schwenkbewegung
lediglich zum Zwecke des Zielsuchens durchführt und nach
lock-on einen stationären oder quasi stationären Zustand
einnimmt, wobei gleichfalls die Kamera richtungsauflösend
ausgebildet sein kann und in der Auswertung ihres Signals
die Ablenkrichtung der optischen Einrichtung 20 berück
sichtigt wird.
Zur Suchbewegung wird die optische Einrichtung 20 jeweils
dann veranlaßt, wenn die Kamera 23 kein vom Ziel reflek
tiertes Signal empfängt, und zwar entweder bis ein solches
Signal empfangen wird oder aber ständig, wobei bei jedem
Durchgang des Strahls durch den Zielbereich von der Kamera
eine Messung oder eine Serie von Messungen aufgenommen wird.
Ein Sensor 25 ist zur Feststellung der Eigen-Winkelbewegung
der Visierlinie in Seitenrichtung vorgesehen. Ein Sensor 26
dient zur Feststellung der Verkantung und ein Sensor 27
zur Feststellung der Elevation. Selbstverständlich können
auch noch weitere Sensoren zur Ermittlung von Einflußgrößen
vorgesehen sein, wie dies bei einschlägigen Geräten bekannt
ist.
Bei 28 können in die Steuer- und Recheneinheit weitere
Daten eingegeben werden, beispielsweise die Art der Muni
tion, wobei die ballistischen Daten der unterschiedlichen
verwendbaren Munitionsarten in der Steuer- und Rechenein
heit gespeichert sind.
Schließlich sind Anzeigeeinrichtungen für das Trefferergeb
nis vorgesehen, vornehmlich ein Monitor 29, auf dem wich
tige Daten des Trefferergebnisses dargestellt werden können.
Wenn lediglich die Kamera 23 verwendet wird, handelt es
sich dabei um die Größe des eingestellten Vorhalts und
die tatsächliche Ziel- und Trefferlage. Auch der einge
stellte Aufsatzwinkel und der Aufsatzwinkelfehler können an
gezeigt werden, wobei letzterer nicht durch Positions
messung ermittelt, sondern aufgrund der Entfernungsmessung
errechnet wird.
Wenn eine zweite Video-Kamera 30 vorgesehen ist, kann auch
das reale Zielbild mit eingeblendeten Marken für charakteri
stische Merkmale des Trefferbildes, insbesondere die Treffer
lage, wiedergegeben werden. Die beiden Kameras können unter
schiedliche Brennweiten besitzen, entsprechend ihrem Anwen
dungszweck der Zielvermessung einerseits und der Übersichts
darstellung andererseits. Die zweite Kamera kann auch ein
Fadenkreuz enthalten, um dem Ausbilder ein genaues Abbild
des Visierbildes zu geben.
Die Messungen können sich in sehr kurzen Zeiträumen abspielen,
die sich an die Auslösung des Schusses anschließen und
Bruchteile einer Sekunde betragen. Sie liegen zweckmäßiger
weise unter der menschlichen Reaktionszeit von 0,1 sec.
Wenn ein simulierter Schuß ausgelöst wird oder seine
Auslösung unmittelbar bevorsteht, wird der Laserstrahl 17
bzw. 18 ausgesandt und das Ziel erfaßt. Aufgrund der Ent
fernungsmessung wird die Strahldivergenz eingestellt und
dadurch eine optimale Zielbeleuchtung erreicht. Das Ziel
wird nun hinsichtlich seiner Geschwindigkeit und seiner
Lage vermessen, und zwar in bezug auf den Zeitpunkt des
Abschusses. Wenn die Messung oder Teile der Messung vor oder
nach diesem Zeitpunkt stattfinden, nimmt die Auswerteinheit
12 eine entsprechende Umrechnung vor. Sie errechnet ferner
die Lage des Ziels Zt nach Ablauf der sich aus der Ent
fernungsmessung und den ballistischen Daten der vorausge
setzten Munition sich ergebenden Geschoßflugzeit und ver
gleicht diese mit der Trefferlage. Das Ergebnis kann in be
kannter Weise verwertet werden, beispielsweise durch Anzeige
auf dem Monitor eines Ausbilders und/oder im Visier des
Schützen und/oder durch Registrierung in einem Manöver
leitstand und/oder durch Übermittlung an das Ziel.
Claims (7)
1. Schußsimulator zum Üben des Schießens unter Verwendung
eines mit einem Retroreflektor ausgerüsteten Ziels, der
einen Laserstrahlsender, einen Empfänger für das vom Ziel
reflektierte Laserlicht, eine Laserentfernungsmeßeinrich
tung, eine Einrichtung zum Feststellen der Lage des vom
Ziel reflektierten Strahls zu einer Bezugslinie, einen
Auslöser (13) zum Auslösen eines simulierten Abschusses
und eine Auswerteinrichtung (12) zur Ermittlung und ggf.
Anzeige der Trefferlage umfaßt, wobei Einrichtungen (23)
zum Messen der Winkelgeschwindigkeit des Ziels in bezug
auf die Bezugslinie (2) und des Vorhalts vorgesehen sind,
die derart mit der Auswerteinrichtung (12) verbunden sind,
daß ihre auf den Abschußzeitpunkt bezogenen Meßergebnisse
der Auswerteinrichtung (12) zuführbar sind, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Feststellung der Richtung und der
Relativgeschwindigkeit des Ziels zur Visierlinie ein
empfangsrichtungsauflösender Empfänger (23) vorgesehen
ist, der eine Videokamera umfaßt, und daß der Laserstrahl
sender (7, 11, 14, 16, 19, 20) für eine großflächige Zielfeld
beleuchtung (8, 9) ausgeführt ist.
2. Schußsimulator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Laserstrahlsender für eine Zielfeldbeleuchtung von
entfernungsunabhängig etwa konstanter Breite ausgebildet
ist.
3. Schußsimulator nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Breite des Strahlquerschnitts im Zielbe
reich geringer ist als die Breite des maximal auszuleuch
tenden Zielfelds und daß der Laserstrahlsender für eine
seitliche Strahlablenkung (21) ausgebildet ist.
4. Schußsimulator nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Laserstrahlsender einen Strahlenteiler (16) umfaßt
und ein Teilstrahl (18) eine Einrichtung (20) zu seitli
cher Strahlablenkung durchläuft, während der andere (17)
im Ruhezustand verbleibt.
5. Schußsimulator nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die seitliche Strahlablenkung auslösbar ist
durch das Ausbleiben eines Reflexionssignals.
6. Schußsimulator nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß sie einen das Zielfeld und eine
Treffermarke abbildenden Monitor (29) umfaßt.
7. Schußsimulator nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß er mit einer an der Vorhalteeinstel
lung der Waffe teilnehmenden Waffenkomponente (5) verbun
den ist und Einrichtungen zur Rückstellung des Laser
strahlsenders (7) um den Vorhalt umfaßt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853545831 DE3545831A1 (de) | 1984-12-31 | 1985-12-23 | Verfahren zum ueben des zielens unter verwendung eines laserschusssimulators und eines zielseitigen retroreflektors sowie schusssimulator zur durchfuehrung dieses verfahrens |
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1985
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