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Bremseinrichtung für Kraftwagenanhänger Die Erfindung betrifft eine
Bremseinrichtung für Kraftwagenanhänger, insbesondere für Anhänger, die hinter landwirtschaftlichen
Zugmaischinen laufen und eine von, der Zugmaschine aus zu betätigende Bremse besitzen.
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Im landwirtschaftlichen Fahrbetrieb werden sehr häufig leichte Schlepper
mit einer Motorleistung von 10 bis. 25 PS verwendet. Diese Zugmaschinen haben ihres
einfachen. und robusten Aufbaues wegen keine Vakuum- oder Druckluftbremis@en, sondern
nur eine mechanische, also rein durch Muskelkraft zu bedienende Bremseinrichtung.
Die Anhänger für diese Zugfahrzeuge besitzen entweder gar keine oder sie sind mit
Auflaufbremsen ausgerüstet. Oft ist der Anhänger gegenüber dem Schlepper verhältnismäßig
schwer. Ein unfallfreies Fahren ist in diesem Fall nicht mehr gewährleistet, es
beisteht vielmehr die Gefahr, daß :schon beim Anbreansen der schwere, schiebende
Anhänger die leichte Zugmaschine aus der Fahrbahn drückt.
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Die Aufgabe. der Erfindung besteht nun darin, für diese Anhängeire,
die hinter Zugmaschinen mit reinem Muskelkraftbremsen ohne Druckmittelanlage fahren,
eine willkürlich vom Fahrer zu betätigende, einfache Bremse zu schaffen. Sie, wird
gemäß der Erfindung gelöst, indem im Anhänger eine Speicherbremse und das Steuergestänge
zur Muskelkra,ftbetätigung dieser Bremse in an sch bekannter Weise über ein in der
Drehachse des Anhängerdeichselkopfes verschiebbar angeordnetes Zwischenglied zu
einem Bedienungsglied im Zugwagen geführt wird.
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Zwar ist es im einzelnen bekannt, die Bremseinrichtung eines Anhängers
vom Zugwagen aus zu betätigen, die! Anhängerbremse selbst als Speicherbremse auszubilden
oder das Antriebsgestänge für die Anhängerbremse durch den hohlen Kuppeilbolzen
im Deichselkopf zu führen. Die Lösung nach der Erfindung in ihrer Gesamtheit ist
jedoch gerade für Bremseinrichtungen an Lastzügen der angeführten Zusammensetzung
von besonderer Bedeutung, weil dadurch nicht nur mit einfachen Mitteln einebetrieibssichere
Gesamtbremse, sondern darüber hinaus auch noch insofern eine! Sichierung für den
abgestellten Anhänger geschaffen wird, als die Kupplung zwischen Zugwagen. und Anhänger
nur gelöst werden kann, wenn vom Zugwagen aus die Anhängerbremseinrichtung in ihre
Bremslage, gebracht ist. Das Steuergestänge kann dabei sowohl im Zugfahrzeug als
auch im Anhänger ein mechanisches oder ein hydraulisches Gestänge sein.
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Ein Ausführungsbeispieil der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Es zeigt Fig.1 die, Gesamtansicht einer Amhängerbremseinrichtung mit mechanischem
Übertragungsgestänge zwischen einem Bedienungsglied in einem Schlepper und einer
auf die Vorderräder' eines Anhängers wirkenden Federspeicherbrem.se im Anhänger,
Fig.2 das Bedienungsglied der Anhängerbremse in gegenübeir Fig. 1 vergrößertem Maßstab,
Fig.3 ein Teilstück des mechanischen Übertragungsgestänges der Anhängerbremse, ebenfalls
in gegenüber der Fig. 1 vergrößertem Maßstab, Fig. 4 ein Teilstück der Fig. 3, von
oben gesehen, und Fig. 5 Einzelheiten des Bedienungsgliedes der Anhängerbremse.
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Eine Zugmaschine 1, deren Bremsanlage. der Einfachheit halber nicht
gezeigt ist, hat einen Beid:ienumgshebel 2 für die, Bremsen eines Anhängers 3. Dieser
Hebel 2 ist mit einer =drehbar in ihm geführten Sperre. 4 an einem Zahnbogen 5 feiststellbar
(Fig. 2). Die Sperre 4 ist mit einem Druckknopf 6 und einer den Hebel 2 in Längsrichtung
durchdringenden Stange 7 ausrückha.r. 8 ist der Drehpunkt dies Bedienungshebels
2. Über einmechanisches Gestänge 9 ist dieser Bedienungshebel 2 mit dem einen Schenkel
10 eines am Ende der Zugmaschine drehbar gelagertem Winkeilhebels (Fig. 3)
gelenkig verbunden. Der zweiite Schenkel 11 dieses Winkelhebels hat an seinem! in
der Drehachse 13 des Anhängerdeichselkopfeis 12 liegenden Ende eine schalenförmige,
Erweiterung 14. An der Anhängerdeichsel 15 ist ein zweiter Winkelhebel 16,
16' drehbar gelagert. Dar eine in die Drehachse 13 des Anhängerdeichseilkopfes 12
hineinragende Schenkel 16 ist ebenfalls an seinem Ende schalenförmig ausgebildet.
In den schalenförmigen Enden der beiden Winkelhebel 10, 11 und 16, 16' ist ein.
Zwischenglied 17 gehalten, das in der Mittelbohrung eines Kupplungsbolzens 18 des
Anhängeirdeichselkopfes.12 verschiebbar ist. Das Zwischenglied ist durch zwei Sprengringe.
19 und 20 unverlierbar im Kupplungsbolzen 18 gehalten.
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Der eine Schenkel 11 des Winkelhebels 10, 11 ist zweiteilig ausgeführt.
Ein Bolzen 21 verbindet diese
beiden Teile gelenkig miteinander
(Fig. 4). Entgegen der Wirkung einer Blattfeder 22 läßt sich der äußere Teil 23
des Schenkels 11 in Richtung des gezeichneten Pfeileis bewegen. Das schalenförmige
Ende des äußeren Teiles 23 wird dabei aus der Drehachse 13 des Anhängerdeichselkopfes.12
herausgeschwenkt. Der bewegliche Teil 23 .des Schenkels 11 wird in seiner Ruhelage
von der Blattfader 22 gegen eine Anschlagfläche 24 am festen Teil des Schenkels
11 gedrückt, wie in Fig. 4 gezeichneist.
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Der an der Anhängerdeichsel 15 befestigte Winkelhebel 16, 16' ist
durch etin Gestänge 25 mit einer Federspeicher-Bremseinrichtung des Anhängers verbunden.
Die unter Vorspannung eingesetzte Bremsfeder 26 dieser Einrichtung versucht über
einen Hebel 27 und Nocken 29 Bremsbacken 28 an nicht gezeichnete Bremstrommeln der
Vorderräder des Anhängers zu pressen.
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Die im Bedienungshebel 2 verschiebbar geführte Sperre 4 ist durch
eine Schraubenfeder 30 an die Stange 7 und in die zugeordneten Rasten des Zahnbogens
5 gedrückt. Die Sperre 4 ist an ihrem unteren Ende abgefast; in ihrer Mitte hat
sie eine rillenförmige Eindrehung 31, in die ein Rastbolzen 32 eingreifen kann.
Dieser Bolzen steht unter denn Druck einer Feder 33, die ihn mit einem Bund 34 gegen
eine Schulter 35 im Bedienungshebel drückt. Die Feder 33 stützt sich an einem Verschlußstopfen
36 ab,.
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Bei abgekuppeltem Anhänger sind dessen Bremsbacken 28 durch die Bremsfeder
26 angezogen.. Wird ; der Anhänger an die Zugmaschine angekuppelt, so muß der bewvegliche
Teil 23 des Schenkels 11 aus der Anhänger-deich,selkopfachse 13 hinausgeschwenkt
werden. Der Kupplungsbolzen 18 wird dann von oben eingesetzt; dabei kommt das Zwischenglied
17 zur Auflage in der Schale des Winkelhebels 16,16'. Nach Zurücksohwenken
des beweglichen Teiles 23, der sich dabei mit seinem schalenförmigen Ende 13 über
das Zwischenglied 17 stellt, ist die Verbindung zwischen dem in Bremsstellung gebrachten
Bedienungshebel 2 und der Anhä.ngerbramse hergestellt. Der Bedienungshebe l2 nimmt
dabei die in Fig. 2 gestrichelt eingezeichnete Stellung ein.
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Soll zum Wegfahren die Anhängerbremse gelöst werden, so, muß der Bedienungshebel
2 vom Fahrer entgegen der wachsenden- Kraft der Bremsfeder 26 in Richtung des Pfeiles
in Fig. 2 angezogen weir'den. Dabei wird über den Winkelhebel 10, 11 die Bewegung
auf das Zwischenglied 17 Übertragen; dieses beeinflußt über den Winkelhebel 16,
16' und .das Steuergestänge 25 die Bremsfeder 26, d: h., es wird Bremsarbeit in
der Feder 26 aufgespeichert. Die voll ausgezogene Stellung in Fig. 2 entspricht
der Bremslösestellung. Zwischen den -in F-ig. 2 gezeichneten beiden Endstellungen
des Bedienungshebels 2 sind noch entsprechend der Anzahl der Zähne im Zahnbogen
5 mehrere Zwischenstellungen einstellbar, die eine mehr oder weniger starke Bremsung
des Anhängers bewirken.
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Soll dieAnhängerb.remse aus irgendeiner Zwischenstedlung heraus stärker
angezogen werden, so muß der Knopf 6 am Bedienungshebel 2 niedergedrückt werden.
Dabei wird mit der Stange 7 die Sperre 4 ausgerastet. Sie legt sich mit -ihrem abgefasten
Ende gegen den Rastbolzen 32 an. Der spürbare Widerstand, der dabei auftritt, genügt,
um bei normaler Betätigung des Knopfes 6 die. Abwärtsbewegung der Sperre 4 zu begrenzen.
Nach erfo,lgt6m Verschwenken des Bedienungshebels und nach Loslassen des Knopfes
6 wird die Sperre 4 durch die Feder 30 nach oben gedrückt, 71
bis -sie wieder
im Zahnbogen 5 einrastet. Der Bedienungshebel 2 ist dann in der neuen Bremsstellung
festgestellt.
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Soll der Anhänger abgekuppelt werden, so muß vorher die Anhängerbremse
angezogen und damit das Steuergestänge spannungslos gemacht werden, denn nur im
spannungslosen Zustand des Gestänges 9 bis 25, d. h. wenn die Kraft der Bremsfeder
26 von den Bremsbacken 28 aufgenommen ist, kann der Teil 23 des Winkelhebels 10,
11 ausgeschwenkt und der Kupplungsbolzen 18 entfernt werden.
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Der Winkelhebel 16, 16' an der Anhängerdeichsel 15 kann auch als Handhebel
vorübergehend zum Lösen der Bremse des abgekuppelten Anhängers dienen, beispielsweise
wenn dieser verschoben werden soll. Zweckmäßig wird dann der Handgriff an diesem
Winkelhebel möglichst weit vom Drehpunkt des Hebels angebracht.
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Soll im Gefahrenfall die Bremswirkung möglichst schnell einsetzen,
so drückt der Fahrer schnell und kräftig auf den Knopf 6. Die Sperre 4 wird nach
unten gestoßen, dabei wird zunächst der Rastbolzen 32 durch die Abfasung an der
unteren Seite der Sperre nach außen gedrückt. Er rastet aber dann in die Pillenförmige
Eindrtehung 31 in der Sperre 4 ein und hält diese außer Eingriff mit dem Zahnbogen
5. Die Bremsfeder 26 zieht dann die Anhängerbremse an, dabei wird auch der Bedienungshebel
in. die in Fig.2 gestrichelte Lage gekippt. Nach erfolgter Schnellbremsung muß der
Verschlußstopfen 36 zurückgeschraubt werden, bis die Feder 30 den Rastbolzen 32
entgegen der nachlassenden Kraft der Feder 33 aus der Sperre 4 herauszudrücken vermag
und diese somit wieder in Eingriff mit dem Zahnbogen 5 bringt.
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Ergänzend sei noch bemerkt, daß als Steuergestänge 9 bzw. 25 auch
Seile Anwendung finden können. Es kann aber auch, wie eingangs bereits erwähnt,
ein hydraulisches Gestänge verwendet werden. Es kann auch zweckmäßig sein, zum Bedienen
der Anhänger-Feiderspeicherbrern.s.e an Stelle eines Hebels eine aus Spindel und
Mutter bestehende Einrichtung zu verwenden, wie sie von den Lösevörrichtungen für
Federspeicherbremsen in Kraftfahrzeuganhängern schon vielfach bekannt ist. In diesem
Fall läßt sich der Schnellbremsvorgang auf einfache Weise durch Ausklinken des Seilanschlusses
an der Löse inutter herbeiführen.
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Der Anspruch 1 schützt ausschließlich die I"'-ombination sämtlicher
in ihm erwähnten Merkmale.