DE10104717C1 - Verfahren zum Bewickeln eines kleinen Ringkerns - Google Patents
Verfahren zum Bewickeln eines kleinen RingkernsInfo
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- H01F41/08—Winding conductors onto closed formers or cores, e.g. threading conductors through toroidal cores
Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bewickeln eines Ringkerns (1) mit einem Draht (2), wobei die Bewicklung des Ringkerns (1) in einer ortsfesten Wickelebene (3) erfolgt, und wobei der Ringkern (1) von einem mitlaufenden Greifer (4) gehalten und um eine senkrecht zur Ringebene stehende Achse gedreht wird. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht das Bewickeln auch von sehr kleinen Ringkernen mit einem Außendurchmesser < 4 mm.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bewickeln eines
Ringkerns, wobei der Ringkern um eine senkrecht zur Ringebene
stehenden Achse gedreht wird.
Es sind Verfähren der eingangs genannten Art bekannt, bei de
nen der Ringkern mittels eines Drahtmagazins in einer ortsfe
sten Ebene bewickelt wird. Der Ringkern wird zwischen drei im
Winkel von 120° versetzten Rollen gehalten und durch gleich
mäßiges Drehen der Rollen in die entsprechende Wickelposition
bewegt, vgl. z B. DE 38 28 629 A1.
Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß die nach Beginn des
Aufwickelvorgangs einsetzende Größenänderung des Ringkerns
aufgrund der aufgebrachten Wicklungen eine exzentrische Lage
des Kerns zum Drahtmagazin bewirkt. Dabei ist die sich erge
bende Exzentrizität um so größer, je Dicker der aufgewickelte
Draht ist. Das Loch in der Mitte des Ringkerns muß aus diesem
Grund wesentlich größer sein als der Querschnitt des verwen
deten Drahtmagazins. Somit ist das bekannte Verfahren zum Be
wickeln von Ringkernen mit einem sich ergebenden Restloch in
der Größe des verwendeten Magazinquerschnitts nicht geeignet.
Zudem führt das bekannte Verfahren mit dem Rollenantrieb zu
einem Taumeln des Ringkerns während des Bewickelns, wodurch
ebenfalls das Loch in der Mitte des Ringkerns größer sein
muß.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren
zum Bewickeln eines Ringkerns anzugeben, das die Bewicklung
kleiner Ringkerne ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zum Be
wickeln eines Ringkerns nach Patentanspruch 1 erreicht. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind den weiteren Pa
tentansprüchen zu entnehmen.
Die Erfindung gibt ein Verfahren zum Bewickeln eines Ring
kerns mit einem Draht an, wobei die Bewicklung des Ringkerns
in einer ortsfesten Wickelebene erfolgt. Während des Bewic
kelns wird der Ringkern von einem mit dem Ringkern mitlaufen
den Greifer gehalten und um seine senkrecht zur Ringebene
stehenden Achse gedreht.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß der Ring
kern unabhängig von seiner Bewicklung immer fest von dem
Greifer gehalten wird und dadurch Exzentrizitäten vermieden
werden können. Die Bewicklung des Ringkerns kann beispiels
weise mittels eines Drahtmagazins, das im wesentlichen auch
die Form eines Rings hat, durchgeführt werden. Dabei kann der
Greifer den Ringkern in oder gegen den Uhrzeigersinn um das
Magazin herumführen.
Die von dem Greifer auf dem Ringkern benutzte Fläche kann
klein gehalten werden, und ist in einer vorteilhaften Weiter
bildung der Erfindung nur so groß, wie es dem zur elektri
schen Isolation erforderlichen Abstand zwischen zwei Wicklun
gen entspricht, so daß durch die vom Greifer eingenommenen
Fläche keine Einschränkung der Bewicklung des Ringkerns re
sultiert.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
bedeckt der Greifer weniger als 4% des Umfangs des Ringkerns.
Dadurch kann dafür Sorge getragen werden, daß für die Bewick
lung des Ringkerns mit Wicklungen keine Einschränkung be
steht, da ohnehin zwischen den einzelnen Wicklungen aus Grün
den der elektrischen Isolierung eines Mindestabstand einge
halten werden muß. Gegebenenfalls kann der Greifer an den
Mindestabstand zwischen zwei Wicklungen angepaßt werden, so
daß eine Einschränkung der Wicklungen durch den Greifer aus
geschlossen wird.
Es ist ferner vorteilhaft, wenn während des Bewickelns des
Ringkerns in der Nähe der Wickelebene ein Gegenlager angeord
net ist, durch das der Ring gleiten kann und das die beim
Wickeln auftretenden Zugkräfte des Drahtes aufnimmt. Das Ge
genlager ist insbesondere erforderlich für Greiferstellungen,
wo die Ebene, in der der Greifer liegt, senkrecht auf der
Wickelebene steht. In diesem Fall sind die durch die Draht
zugkräfte erzeugten, am Greifer anliegenden auftretenden Mo
mente am größten.
Um den Kern über seinen vollen Umfang bewickeln zu können,
ist es vorteilhaft, wenn das Gegenlager nur so lange im Ein
griff mit dem Ringkern bleibt, bis sich der Greifer gegen En
de des Wickelprozesses zwangsläufig dem Gegenlager nähert. Zu
diesem Zeitpunkt kann das Gegenlager ausschwenken und der
Greifer noch eine weitere Drehbewegung des Ringkerns erzeu
gen. Dadurch kann der Kern nahezu ganz bewickelt werden. In
dieser Greiferposition sind auch die durch die Zugkräfte er
zeugten Biegemomente, die auf dem Greifer wirken, nicht mehr
kritisch, da die Greiferebene nur noch einen sehr kleinen
Winkel zur Wickelebene einschließt.
Das Verfahren zum Bewickeln eines Ringkerns kann weiterhin
verbessert werden, indem der Greifer durch einen präzisen
Schrittmotor gesteuert wird. Dadurch wird eine exakte Stei
gungsvorgabe, das heißt, der notwendige Vorschub des Ring
kerns in Relation zum Drahtdurchmesser auch für mehrlagige
Drosseln ermöglicht.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat weiterhin den Vorteil, daß
auch extrem kleine Ringkerne mit einem Außendurchmesser
< 4 mm, welche mit Hilfe der Rollenlagerung nicht mehr bewic
kelt werden können, nun der Bewicklung mit automatischen Be
wicklungsmaschinen zugänglich sind.
Darüber hinaus ermöglicht es die Bewicklung von Ringkernen
mit relativ kleinem Innenloch, wobei die Bewicklung mit dic
ken Drähten oder hoher Windungszahl erfolgen kann.
Der Kern kann bei einem sehr kleinen bzw. schmalen Greifer
über einen Winkel von mindestens 350° bewickelt werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbei
spiels und den dazugehörigen Figuren näher erläutert.
Fig. 1 zeigt beispielhaft eine Vorrichtung zur Durchfüh
rung des erfindungsgemäßen Verfahrens am Anfang des
Bewicklungsvorgangs in einer schematischen Darstel
lung.
Fig. 2 zeigt eine Vorrichtung nach Fig. 1 etwa nach der
Hälfte des Bewicklungsvorgangs.
Fig. 3 zeigt eine Vorrichtung nach Fig. 1 gegen Ende des
Bewicklungsvorgangs.
Fig. 4 zeigt den Schnitt durch eine Vorrichtung nach Fig.
1, der das Gegenlager zeigt.
Fig. 5 zeigt einen Schnitt durch eine Vorrichtung nach
Fig. 1, der den Greifer zeigt.
Fig. 1 zeigt einen Ringkern 1 in Form eines Kreisringes,
dessen Ober- und Unterseite jeweils durch eine ebene Fläche
begrenzt ist. Der Ringkern 1 wird mittels eines Drahtmagazins
6, das in Fig. 1 im Schnitt dargestellt ist, und das sich
senkrecht zur Zeichenebene erstreckt, in der ortsfesten Wic
kelebene 3 bewickelt. Der auf dem Drahtmagazin 6 aufgewickel
te Draht 2 wird auf den Ringkern 1 aufgewickelt. Der Ringkern
1 wird von einem Greifer 4, der den Ringkern hält, bewegt.
Der gekrümmte Pfeil zeigt die Drehrichtung des Greifers 4 an.
Auf der dem Greifer 4 entgegengesetzten Seite des Drahtmagazins
6 ist ein Gegenlager 5 angeordnet, das die Biegemomente,
die aus dem Drahtzugkräften resultieren, aufnimmt.
Fig. 2 zeigt die Vorrichtung nach Fig. 1, wobei etwa die
Hälfte des Wickelvorgangs beendet ist.
Fig. 3 zeigt die Vorrichtung nach Fig. 1, kurz vor Beendi
gung des Wickelvorgangs. Um einen möglichst großen Bereich
des Ringkerns 1 bewickeln zu können, wird das Gegenlager 5
gegen Ende des Wickelvorgangs durch eine mit dem Pfeil ange
zeigte Bewegung ausgerückt, so daß der Greifer 4 den Kern 1
im Wickelsinn weiterführen kann und sich nahe an die Wickele
bene 3 annähern kann. Dabei übernimmt er die Stützfunktion
des Gegenlagers 5. In diesem Zustand treten auch keine großen
Biegemomente auf, da die Ebene des Greifers 4 mit der Wicke
lebene 3 nur einen sehr kleinen Winkel einschließt.
Fig. 4 zeigt den von dem Gegenlager 5 gehaltenen Ringkern 1.
Ferner sind verschiedene Positionen des aufgewickelten Drah
tes 2 dargestellt. Die Zugkräfte F werden dabei jeweils in
Drahtrichtung ausgeübt. Sie erzeugen ein Biegemoment M, wel
ches durch den gekrümmten Doppelpfeil illustriert ist.
Der Ringkern 1 kann dabei in dem Gegenlager 5 mittels eines
Kugellagers 7 gelagert sein. Es ist aber auch möglich, den
Ringkern 1 mittels eines gleitfähigen Kunststoffs in dem Ge
genlager 5 zu lagern.
Fig. 5 zeigt den vom Greifer 4 festgehaltenen Ringkern 1,
wobei die Schnittebene in der Wickelebene liegt. Zusätzlich
ist der Draht 2 schematisch in verschiedenen Momentaufnahmen
während des Bewickelns dargestellt. Die Darstellung der Zug
kräfte F und des Biegemoments M entspricht der Darstellung in
Fig. 4. Der Greifer 4 kann aus zwei Hälften bestehen, die
durch Auseinanderdrücken in der mit dem Doppelpfeil gekenn
zeichneten Richtung vom Ringkern 1 entfernt werden können,
wodurch der Ringkern 1 nach dem Bewicklungsvorgang entnommen
werden kann.
Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die dargestellten
Ausführungsbeispiele, sondern wird in ihrer allgemeinsten
Form durch Patentanspruch 1 definiert.
Claims (4)
1. Verfahren zum Bewickeln eines Ringkerns (1) mit einem
Draht (2), wobei die Bewicklung des Ringkerns (1) in einer
ortsfesten Wickelebene (3) erfolgt, und wobei der Ringkern
(1) von einem mitlaufenden Greifer (4) gehalten und um eine
senkrecht zur Ringebene stehenden Achse gedreht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
wobei in der Nähe der Wickelebene (3) ein Gegenlager (5) an
geordnet ist, das die beim Wickeln auftretenden Zugkräfte (F)
aufnimmt und durch das der Ringkern (1) gleiten kann.
3. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 oder 2,
wobei der Greifer (4) weniger als 4% des Umfangs des Ring
kerns (1) bedeckt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
wobei das Gegenlager (5) gegen Ende des Wickelvorgangs ent
fernt wird, um den Greifer (4) an dessen Stelle fahren zu
lassen.
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