DE10102484B4 - Höhenverstellbarer Tisch, insbesondere Sitzsteh Arbeitsplatz mit Motorhöhenschnellverstellung - Google Patents

Höhenverstellbarer Tisch, insbesondere Sitzsteh Arbeitsplatz mit Motorhöhenschnellverstellung Download PDF

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Abstract

Höhenverstellbarer Tisch, insbesondere Sitzsteh-Arbeitsplatz mit wenigstens zwei telekopierenden Tischbeinen, deren Gleichlauf und Gewichtsausgleich über ein Gleichlauf-Seiltrieb erfolgt, bestehend aus zwei gegenläufig über Kreuz geführten Gleichlaufseilen, die über Doppelumlenkrollen zu den Enden der telekopierenden Tischbeine geführt werden, wobei dem Gleichlauf-Seiltrieb direkt kraftschlüssig wenigstens ein Seilantrieb zugeordnet ist, der jeweils eine Antriebswelle aufweist, und wobei jeweils ein oder auch beide Gleichlaufseile mindestens einmal oder je nach erforderlicher Kraftübertragung mehrmals wenigstens eine Antriebswelle umschlingen und dann den Gleichlauf fortsetzen, dadurch gekennzeichnet, dass jede Antriebswelle (7) zur besseren Seilführung und Kraftübertragung etwa als links- oder rechtsgängiger oder bei mehr telekopierenden Tischbeinen (8) auch mehrgängiger Rundgewindezapfen ausgebildet ist, dessen Rundrillenradius etwa dem Gleichlaufseilhalbmesser entspricht und dessen Gewindesteigung gleich oder größer dem Gleichlaufseildurchmesser ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen höhenverstellbaren Tisch, insbesondere Sitzsteh-Arbeitsplatz mit Motorhöhenschnellverstellung, gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1.
  • Sitzsteh-Arbeitstische sollen in Sekundenschnelle, also in Aufstehgeschwindigkeit, von der sitzenden in die stehende Arbeitsposition und umgekehrt verstellt werden können. Die Schreibtischarbeit soll also ohne Unterbrechung, ohne störende Geräuschentwicklung und für Rückengeschädigte ohne jegliche Kraftanstrengung, also unverzüglich, fortgesetzt werden können. Für großwüchsige Menschen, deren Häufigkeit zunimmt, ist zudem eine mindestens 124 cm Tischplattenhöhe Voraussetzung für entspanntes Stehen.
  • Da die Tischflächenlastverteilung unterschiedlich hoch und ungünstig sein kann, zum Beispiel wenn ein 20'' Bildschirm mit Rechner ganz außen links oder rechts positioniert wird, ist der Gleichlauf der telekopierenden Fußgestelle ein wesentliches Kriterium bei der Höhenschnellverstellung; insbesondere bei großer Verstellhöhe, mit der dann nur noch sehr geringen Überlappung der teleskopierenden Rohre, leicht ein Verkannten oder Verklemmen entsteht. Bei der mechanischen Handschnellverstellung wird dieser Gleichlauf und damit auch der Gewichtsausgleich, bevorzugt durch zwei, über Kreuz gegenläufig geführte, Seilzüge erreicht. Der notwendige Gewichtsausgleich erfolgt dann über Spiral- oder Gasfedern.
  • Ein derartiger Sitzsteh-Arbeitsplatz hat im Wesentlichen den Nachteil, dass immer ein gewisser Kraftaufwand, bedingt durch die Progressivität der Feder, Reibungsverluste und der wechselnden Tischflächenlasten, beim Heben wie auch beim Senken, erforderlich ist.
  • Es ist daher bereits vorgeschlagen worden, in diesen Gleichlauf eine Motorhöhenschnellverstellung, umfassend wenigstens ein Antriebselement und einen Seilzug, zu integrieren und damit für den Anwender eine kraftfreie Tischhöhenschnellverstellung zu ermöglichen.
  • In der DE 18 74 147 U ist ein Tisch gegeben, der zwei quer überkreuz gegenläufig geführte Seilzüge umfasst und der mit einer Handverstellung ausgerüstet ist. Der Handverstellung dient eine Welle, die über einen nach außen geführten Betätigungsknopf bedienbar ist. Daneben sind Umlenkrollen vorhanden, in diese wird jedoch keine Kraft eingebracht.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen höhenverstellbaren Tisch der eingangs genannten Gattung aufzuzeigen, bei dem ein schlupffreies Übertragen der Verstellkräfte von wenigstens einem Antriebselement in wenigstens einen Seilzug gewährleistet ist.
  • Gelöst wird diese Aufgabe mit einem höhenverstellbaren Tisch mit den Merkmalen des Anspruches 1.
  • Mit der Erfindung wird erreicht, dass die Vorteile des üblichen Gleichlauf-Seiltriebes, wie Laufruhe, geringe Bauhöhe und großer Wirkungsgrad, wie auch bei der Handschnellverstellung üblich, vollständig genutzt werden, indem ein oder auch beide Gleichlaufseile einmal oder mehrmals eine Antriebswelle schlupffrei und damit kraftschlüssig umschlingen, den Gleichlauf fortsetzend, für einen Drehantrieb benutzt werden.
  • Es wird also nicht ein Seil auf eine Seiltrommel aufgewickelt, um etwas zu heben, sondern nur mit ausreichender Seilspannung kraftschlüssig umschlungen, zur Bewegung selbigen Seiles in beiden Richtungen. Der ganze Verstellantrieb besteht also nur aus einem Drehantrieb, vorzugsweise ein selbsthemmender Schneckengetriebemotor, der eine, dem Drehmoment und der Umfangsgeschwindigkeit angepassten, Antriebswelle antreibt. Zur Führung und größeren Kraftübertragung des Seiles, ähnelt die Antriebswelle erfindungsgemäß vorzugsweise einem links- oder rechtsgängigen Rundgewindezapfen, dessen Rundrillenradius dem Gleichlaufseilradius entspricht und die Steigung gleich oder größer dem des Gleichlaufseildurchmessers ist.
  • Die Ausgestaltung der Antriebswelle etwa als Rundgewindezapfen bewirkt vorteilhaft, dass sich das Seil des Seilzuges eng und flächig an die Antriebswelle anlegen kann. Dadurch ist eine direkte und vollkommen schlupffreie Einleitung einer Kraft aus der Antriebswelle in das Seil gewährleistet.
  • Trotz der einfachen Ausbildung der Kraftübertragungselemente als Seilzüge ist eine schlupffreie Kraftübertragung gegeben. Auf die Verwendung von Ketten oder dergleichen komplizierteren Kraftübertragungselemente kann vorteilhaft verzichtet werden.
  • Der vorgeschlagene erfindungsgemäße Antrieb des höhenverstellbaren Tisches stellt sich vorteilhaft als weitgehend wartungsfrei dar. Er ist langlebig und bedarf keiner Einstellungen bzw. Nachstellungen während seines Betriebes.
  • Die Länge des Rundgewindezapfens ergibt sich aus der gewünschten Umschlingungsanzahl und der erforderlichen Umdrehungen für einen Hub. Die Antriebswelle benötigt vorzugsweise auf vorteilhafte Weise kein Gegenlager, da die Gleichlaufzugkräfte sich im Gleichlauf-Seiltrieb immer ausgleichen, also in beiden Richtungen gleich groß sind.
  • Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen 2 bis 7 angegeben.
  • Ausführungsbeispiele der Erfindung, aus denen sich weitere erfinderische Merkmale ergeben, werden anhand der 1 bis 4 erläutert. Es zeigen:
  • 1: einen höhenverstellbaren Tisch mit Gleichlauf-Seiltrieb nach dem Stand der Technik,
  • 2: einen höhenverstellbaren Tisch mit Gleichlauf-Seiltrieb und integriertem Drehantrieb,
  • 3: einen höhenverstellbaren 2-Säulen-Seitenfuß mit Gleichlauf-Seiltrieb und integriertem Drehantrieb und
  • 4: ein höhenverstellbares 1-Säulen-Tischgestell mit Drehantrieb.
  • In 1 der Zeichnung wird schematisch ein höhenverstellbarer Tisch mit bekanntem Gleichlauf-Seiltrieb gezeigt. Die telekopierenden Tischbeine 8 bestehen aus jeweils einem feststehenden Außenrohr 1 mit einer daran fest verbundenen, frei drehbar gelagerten, Doppelseilumlenkrolle 3 und aus einem möglichst spielfrei geführten telekopierenden Innenrohr 2 für die Höhenverstellung, an deren oberen Ende die Tischplatte 6 befestigt ist.
  • An beiden Enden des linken wie rechten Innenrohres 2 sind jeweils ein Ende zweier gleichlanger Gleichlaufseile 4 und 5 befestigt und über die Doppelseilumlenkrollen 3 über Kreuz geführt. Die eigentliche gegenläufige Kreuzung der beiden Gleichlaufseile 4 und 5 erfolgt dann zwischen den Tischbeinen 8 mit deren Doppelseilumlenkrollen 3, so dass sich bei der Höhenverstellung immer ein präziser Gleichlauf und Gewichtsausgleich ergibt.
  • In 2 ist beispielhaft eine Ausführungsform mit zusätzlichem Drehantrieb 9 dargestellt, wobei hier beide Gleichlaufseile 4 und 5 eine Antriebswelle 7 jeweils einmal umschlingen. Die Antriebswelle 7 wird direkt mit dem Drehantrieb 9 durch links- oder rechtsdrehende Bewegung angetrieben und damit über die Gleichlaufseile 4 und 5 die telekopierenden Innenrohre 2 in eine lineare, hier senkrechte, Höhenverstellung umgewandelt. Die erforderliche Seilspannung, um einen schlupffreien Antrieb zu gewährleisten, wird vorzugsweise über jeweils an einem Ende der Gleichlaufseile 4 und 5 endenden Gewindeterminal 10 ermöglicht, welches in einer Spannvorrichtung am unteren äußeren Ende jedes Innenrohres 2 gespannt wird und damit gleichzeitig auch die Höhenjustierung, der beiden Innenrohre 2 zueinander, erfolgt. Zur Gewährleistung einer schlupffreien Kraftübertragung von der Antriebswelle 7 auf die Gleichlaufseile 4 und 5 dient wesentlich auch die Ausbildung der Antriebswelle 7 als Rundgewindezapfen, dessen Rundrillenradius dem Gleichlaufseilradius entspricht und dessen Gewindesteigung gleich oder größer dem des Gleichlaufseildurchmessers ist.
  • 3 zeigt diesen in 2 beschriebenen Drehantrieb auf ein Zweisäulen-Fußseitenteil bezogen, für den Einsatz in Tischlandschaften mit mehr als zwei Fußseitenteilen. Hierbei hat jedes Fußseitenteil einen eigenen Drehantrieb 9. Der Gleichlauf aller Fußseitenteile ist zum Beispiel elektronisch über im Motor angebrachte Hallsensoren gesteuert. So lassen sich mehrere Tische, auch über Eck, gleichmäßig höhenverstellen.
  • In 4 ist der zuvor beschriebene Drehantrieb 9 einfachst nur zum linearen Antrieb über ein Gleichlaufseil 4, für höhenverstellbare telekopierende Einsäulentischgestelle, aufgezeigt. Die Umlenkrolle 3 kann bei diesem Antrieb auch entfallen, wenn an deren Stelle gleich die Antriebswelle 7 eingesetzt wird.

Claims (7)

  1. Höhenverstellbarer Tisch, insbesondere Sitzsteh-Arbeitsplatz mit wenigstens zwei telekopierenden Tischbeinen, deren Gleichlauf und Gewichtsausgleich über ein Gleichlauf-Seiltrieb erfolgt, bestehend aus zwei gegenläufig über Kreuz geführten Gleichlaufseilen, die über Doppelumlenkrollen zu den Enden der telekopierenden Tischbeine geführt werden, wobei dem Gleichlauf-Seiltrieb direkt kraftschlüssig wenigstens ein Seilantrieb zugeordnet ist, der jeweils eine Antriebswelle aufweist, und wobei jeweils ein oder auch beide Gleichlaufseile mindestens einmal oder je nach erforderlicher Kraftübertragung mehrmals wenigstens eine Antriebswelle umschlingen und dann den Gleichlauf fortsetzen, dadurch gekennzeichnet, dass jede Antriebswelle (7) zur besseren Seilführung und Kraftübertragung etwa als links- oder rechtsgängiger oder bei mehr telekopierenden Tischbeinen (8) auch mehrgängiger Rundgewindezapfen ausgebildet ist, dessen Rundrillenradius etwa dem Gleichlaufseilhalbmesser entspricht und dessen Gewindesteigung gleich oder größer dem Gleichlaufseildurchmesser ist.
  2. Tisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebswelle (7) so lang ist, dass für einen kompletten Hub genügend Seilumschlingungen nach beiden Richtungen möglich sind, wobei eine Seilumschlingung oder auch nur ein Seilstück mit der Antriebswelle (7) verbunden ist, so dass bei ungenügender Seilspannung kein Schlupf möglich ist.
  3. Tisch nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei mindestens vier telekopierenden Tischbeinen (8) mit mindestens zwei Gleichlaufseiltrieben alle oder wenigstens ein Gleichlaufseil (4, 5) pro Gleichlaufseiltrieb kraftschlüssig mindestens einmal eine entsprechend längere Antriebswelle (7) umschlingt und den Gleichlauf fortsetzt und die Antriebswelle (7) durch ein oder zwei dann beidseitig antreibende Drehantriebe (9) angetrieben ist.
  4. Tisch nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebwelle (7) derart ausgebildet ist, dass ein Brems-, Klemm-, Einrast- oder Fliehkraftmechanismus auf diese wirken kann und als Höhenfeststelleinrichtung und/oder Fallbremse dienen kann.
  5. Tisch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei telekopierenden Tischbeine (8) ein Seilantrieb (9) für eine Antriebswelle (7) zugeordnet ist, der in einem Fußseitenteil, bestehend aus zwei Tischbeinführungen funktional gleich wie ein Tisch mit linken und rechten Tischbeinen (8), eingesetzt ist, so dass in einer Tischlandschaft oder bei sehr großen Tischen mit mehr als zwei Tischbeinen (8) bzw. Fußseitenteilen jedes Fußseitenteil einen eigenen Seilantrieb (9) hat und der Gleichlauf dieser mindestens zwei Fußseitenteile zum Beispiel elektronisch über Hallsensoren gesteuert ist.
  6. Tisch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Innenrohr (2) des telekopierenden Tischbeins (8) unten offen und innen frei ist, so dass zur Hebekraftunterstützung bei sehr hohen Tischbelastungen, zum Beispiel Tischplatten aus Glas- oder Marmor, zusätzlich Spiral- oder Gasdruckfedern ungehindert durchgehend eingesetzt werden können, oder auch zur Sicherheit bei Seilbrüchen, Sicherheitsdämpfer unauffällig Platz finden.
  7. Tisch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleichlaufseile (4, 5) jeweils an einem Ende ein Gewindeterminal (10) haben, dessen Gewindeende vorzugsweise am unteren äußeren Ende der Innenrohre (2) in einer Spannvorrichtung gehalten werden, um damit eine genügende kraftschlüssige Seilspannkraft und Justierung der beiden Innenrohre (2) zueinander, zu ermöglichen.
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