DE20001056U1 - Höhenverstellbarer Tisch, insbesondere Sitzsteh-Arbeitsplatz mit Motorhöhenschnellverstellung - Google Patents
Höhenverstellbarer Tisch, insbesondere Sitzsteh-Arbeitsplatz mit MotorhöhenschnellverstellungInfo
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Description
Dipl. Ing. Hanns Schickling c/o COMO-Büromöbel, Wöstendöllen 95-96, D-49429 Visbek
Höhenverstellbarer Tisch, insbesondere Sitzsteh-Arbeitsplatz mit Motorhöhenschnellverstellung
Die Erfindung betrifft einen höhenverstellbaren Tisch, insbesondere Sitzsteh-Arbeitsplatz mit Motorhöhenschnellverstellung gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1 .
Sitzsteh-Arbeitstische sollten in Sekundenschnelle, also in Aufstehgeschwindigkeit, von der sitzenden in die stehende Arbeitsposition und umgekehrt verstellt werden können. Die Schreibtischarbeit sollte also ohne Unterbrechung, ohne störende Geräuschentwicklung und für Rückengeschädigte ohne jegliche Kraftanstrengung, also unverzüglich, fortgesetzt werden können. Für großwüchsige Menschen, deren Häufigkeit zunimmt, ist zudem eine mindestens 124 cm Tischplattenhöhe Voraussetzung für entspanntes Stehen. Da die Tischflächenlastverteilung unterschiedlich hoch und total ungünstig verteilt sein kann, z.B. wenn ein 20" Bildschirm mit Rechner ganz außen links oder rechts positioniert wird, ist der Gleichlauf der telekopierenden Fußgestelle ein wesendliches Kriterium bei der Höhenschnellverstellung; insbesondere bei großer Verstellhöhe, mit der dann nur noch sehr geringen Überlappung der telekopierenden Rohre, leicht ein Verkannten oder Verklemmen entsteht. Bei der mechanischen Handschnellverstellung wird seit Jahrzehnten dieser Gleichlaufund damit auch der Gewichtsausgleich, bevorzugt durch zwei, über Kreuz gegenläufig geführte, Seilzüge erreicht. Der notwendige Gewichtskraftausgleich erfolgt dann über Spiral- oder Gasfedern.
Ein derartiger Sitzsteh-Arbeitsplatz hat im wesentlichen nur den Nachteil, dass immer ein gewisser Kraftaufwand, bedingt durch die Progressivität der Feder, Reibungsverluste und der wechselnden Tischflächenlasten, beim Heben wie auch beim Senken, erforderlich ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, in diesem bewerten Gleichlauf mit seinen Vorzügen, insbesondere hoher Wirkungsgrad und Laufruhe, einfachst eine Motorhöhenschnellverstellung zu integrieren und damit für den Anwender eine total kraftfreie Tischhöhenschnellverstellung zu ermöglichen.
-2-
Gelöst wird diese Aufgabe mit einem höhenverstellbaren Tisch mit den Merkmalen des Anspruches 1 .
Mit der Erfindung wird erreicht, dass die Vorteile des üblichen Gleichlauf-Seiltriebes, wie Laufruhe, geringe Bauhöhe und großer Wirkungsgrad, wie auch bei der Handschnellverstellung, vollständig genutzt werden.
Das bedeutet, dass ein oder auch beide Gleichlaufseile einmal oder mehrmals eine Antriebswelle schlupffrei und damit kraftschlüssig umschlingend, den üblichen Gleichlauf fortsetzend, für einen Drehantrieb benutzt werden.
Es wird also nicht ein Seil auf eine Seiltrommel aufgewickelt, um etwas zu heben, sondern nur mit ausreichender Seilspannung kraftschlüssig umschlungen, zur Bewegung selbigen Seiles in beiden Richtungen. Der ganze Verstellantrieb besteht also nur aus einem Drehantrieb, vorzugsweise ein selbsthemmender Schneckengetriebemotor, der eine, dem Drehmoment und der Umfangsgeschwindigkeit angepassten, Antriebswelle antreibt. Zur besseren Führung und größeren Kraftübertragung des Seiles, ähnelt die Antriebswelle vorzugsweise einen links- oder rechtsgängigen Rundgewindezapfen, dessen Rundrillenradius dem Gleichlaufseilradius entspricht und die Steigung gleich oder größer dem des Gleichlaufseildurchmessers ist. Die Länge dieses Rundgewindezapfens ergibt sich aus der gewünschten Umschlingungsanzahl und den erforderlichen Umdrehungen für einen Hub. Die Antriebswelle benötigt vorzugsweise kein Gegenlager, da die Gleichlaufzugkräfte sich im Gleichlauf-Seiltrieb immer ausgleichen, also in beiden Richtungen gleich groß sind.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Schutzansprüchen 2 bis 9 angegeben.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Figur 1 bis 4 erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 höhenverstellbarer Tisch mit Gleichlauf-Seiltrieb Fig. 2 höhenverstellbarer Tisch mit Gleichlauf-Seiltrieb und integriertem Drehantrieb Fig. 3 höhenverstellbarer 2-Säulen-Seitenfuß mit Gleichlauf-Seiltrieb und integr. Drehantrieb Fig. 4 höhenverstellbares 1-Säulen-Tischgestell mit Drehantrieb
In der Figur 1 der Zeichnung wird schematisch ein höhenverstellbarer Tisch mit bekanntem Gleichlauf-Seiltrieb gezeigt. Die telekopierenden Fußseitenteile 8 bestehen aus jeweils ein feststehendes Außenteil 1 mit einer daran fest verbundenen, frei drehbar gelagerten, Doppelseilumlenkrolle 3 und ein möglichst spielfrei geführtes telekopierendes Innenrohr 2 für die Höhenverstellung, an deren oberen Ende die Tischplatte 6 befestigt ist. An jeweils beiden Enden des linken wie rechten Innenrohres 2 sind jeweils ein Ende der beiden gleichlangen Gleichlaufseile 4 und 5 befestigt und über die DoppelseilumlenkroUen 3 über Kreuz geführt. Die eigentliche gegenläufige Kreuzung der beiden Gleichlaufseile 4 und 5 erfolgt dann zwischen den Fußseitenteilen 8 mit deren DoppelseilumlenkroUen 3, so dass sich bei der Höhenverstellung immer ein präziser Gleichlaufund Gewichtsausgleich ergibt. In Figur 2 ist beispielhaft eine Ausführungsform mit zusätzlichem Drehantrieb 7, 9 dargestellt, wobei hier beide Gleichlaufseile 4 und 5 eine Antriebswelle 7 jeweils einmal umschlingen. Die Antriebswelle 7 wird direkt mit einem Drehantrieb 9 durch links- oder rechtsdrehende Bewegung angetrieben und damit über die Gleichlaufseile 4 und 5 die telekopierenden Innenrohre 2, in eine lineare, hier senkrechte, Höhenverstellung umgewandelt. Die erforderliche Seilspannung, um einen schlupffreien Antrieb zu gewährleisten, wird vorzugsweise über jeweils an einem Ende der Gleichlaufseile 4 und 5 endenden Gewindeterminal 10 ermöglicht, welches in einer Spannvorrichtung am unteren äußeren Ende eines jeden Innenrohres 2 gespannt wird und damit gleichzeitig auch die Höhenjustierung, der beiden Innenrohre 2 zueinander, erfolgt.
Die Figur 3 zeigt diesen in Figur 2 beschriebenen Drehantrieb auf einem Zweisäulen-Fußseitenteil bezogen, für den Einsatz in Tischlandschaften mit mehr als zwei Fuß Seitenteile. Hierbei hat jeder Fußseitenteil einen eigenen Drehantrieb 7, 9 deren Gleichlauf aller Fußseitenteile z.B. elektronisch über im Motor angebrachte Hallsensoren gesteuert werden. So lassen sich mehrere Tische, auch über Eck, allesamt gleichmäßig höhenverstellen.
In der Figur 4 ist der zuvor beschriebene Drehantrieb 7, 9 einfachst nur zum linearen Antrieb über ein Seil, für höhenverstellbare telekopierende Einsäulentischgestelle, aufgezeigt. Die Umlenkrolle 3 kann bei diesem Antrieb auch entfallen, wenn an deren Stelle gleich die Antriebswelle 7 eingesetzt wird.
Claims (9)
1. Höhenverstellbarer Tisch, insbesondere Sitzsteh-Arbeitsplatz mit wenigstens zwei telekopierenden Tischbeinen (8), deren Gleichlauf und Gewichtsausgleich über ein Gleichlauf-Seiltrieb erfolgt, bestehend aus zwei gegenläufig über Kreuz geführte Gleichlaufseile (4, 5), die über Doppelumlenkrollen (3) zu den Enden der telekopierenden Rohre (2) geführt werden, dadurch gekennzeichnet, dass dem Gleichlauf-Seiltrieb direkt kraftschlüssig ein oder zwei Seilantriebe (7, 9) zugeordnet werden, indem jeweils ein oder auch beide Gleichlaufseile (4, 5), mindestens einmal, oder je nach erforderlicher Kraftübertragung mehrmals, eine oder zwei Antriebswellen (7) umschlingen und dann den üblichen Gleichlauf fortsetzt. Ein oder zwei Drehantriebe (9) dann die Antriebswellen (7) links- oder rechtsdrehend antreibt und somit in eine lineare, hier senkrechte, Höhenverstellung umwandelt.
2. Tisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebswelle (7) zur besseren Seilführung und Kraftübertragung einem links- oder rechtsgängigen oder bei mehr telekopierenden Tischbeinen (8) auch mehrgängigen Rundgewindezapfen ähnelt, dessen Rundrillenradius dem Gleichlaufseilhalbmesser entspricht und die Steigung gleich oder größer dem Gleichlaufseildurchmesser ist.
3. Tisch nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebswelle (7) so lang ist, dass für einen kompletten Hub genügend Seilumschlingungen nach beiden Richtungen möglich sind, wobei eine Seilumschlingung oder auch nur ein Seilstück fest mit der Antriebswelle (7) verbunden ist, so dass auch bei ungenügender Seilspannung kein Schlupf möglich ist.
4. Tisch nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei mindestens vier telekopierenden Tischbeinen (8) bzw. 4-Säulenfußsystem (8) mit dann mindestens zwei Gleichlauf-Seiltrieben, alle oder jeweils ein Gleichlaufseil pro Gleichlauf (4, 5 und mehr) kraftschlüssig mindestens einmal dann eine entsprechend längere Antriebswelle (7) umschlingt und den üblichen Gleichlauf fortsetzt. Die längere Antriebswelle (7) durch ein oder zwei, dann beidseitig antreibende, Drehantriebe (9) angetrieben wird.
5. Tisch nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebswelle (7) zusätzlich oder auch so ausgebildet ist, dass ein Brems-, Klemm-, Einrast- oder Fliehkraftmechanismus auf diese wirken kann und so als Höhenfeststelleinrichtung und/oder Fallbremse dienen kann.
6. Tisch nach Anspruch 1 bis 3 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei telekopierenden Tischbeine (8) mit Drehantrieb (9) in einem Fußseitenteil, bestehend aus zwei Tischbeinführungen (8) funktional gleich wie ein Tisch mit linken und rechten Tischbeinen (8), eingesetzt werden, so dass in einer Tischlandschaft oder bei sehr großen Tischen mit mehr als zwei Tischbeinen bzw. Fußseitenteile (8) jedes Fußseitenteil (8) einen eigenen Seilantrieb (7, 9) hat und der Gleichlauf dieser mindestens zwei Fußseitenteile (8) z. B. elektronisch über Hallsensoren gesteuert wird.
7. Tisch nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Seilantrieb (7, 9) nur ein Einsäulentisch mit telekopierenden Innenrohr (2) mittels Seiltrieb über eine Doppelumlenkrolle (3) antreibt, oder anstelle der Doppelumlenkrolle (3) direkt die Antriebswelle (7) mit Drehantrieb (9) antreibt.
8. Tisch nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Innenrohr (2) unten offen und innen frei ist, so dass zur Hebekraftunterstützung bei sehr hohen Tischbelastungen, z. B. Tischplatten aus Glas- oder Marmor, zusätzlich Spiral- oder Gasdruckfedern ungehindert durchgehend eingesetzt werden können, oder auch zur Sicherheit bei Seilbrüchen, Sicherheitsdämpfer unauffällig Platz finden.
9. Tisch nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleichlaufseile (4, 5) jeweils an einem Ende ein Gewindeterminal (10) haben, dessen Gewindeende vorzugsweise am unteren äußeren Ende der Innenrohre (2) in einer Spannvorrichtung gehalten werden, um damit eine genügende kraftschlüssige Seilspannkraft und Justierung der beiden Innenrohre (2) zueinander, zu ermöglichen.
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