DE10100761A1 - Reaktivfarbstoffmischungen und deren Verwendung - Google Patents

Reaktivfarbstoffmischungen und deren Verwendung

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Abstract

Es werden Reaktivfarbstoffmischungen und deren Verwendung beschrieben, dadurch gekennzeichnet, daß sie hydroxy- und/oder aminogruppenhaltige Biopolymere, wie Nukleinsäuren oder chemisch modifizierte Nukleinsäuren, färben, ohne die genetische Information zu verändern und/oder die biologische Aktivität wesentlich zu beeinträchtigen.

Description

Die vorliegende Erfindung liegt auf dem technischen Gebiet der faserreaktiven Farbstoffe.
Es ist bekannt, dass ein Reaktivfarbstoff oder Mischungen von Reaktivfarbstoffen stickstoffhaltige oder hydroxylgruppenhaltige Fasermaterialien einfärben.
Solche Fasermaterialien sind beispielsweise Polyamide oder cellulosisches Fasermaterial.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe war es, nunmehr geeignete Reaktivfarbstoffmischungen zum Färben von hydroxyl- und/oder aminogruppenhaltigen Biopolymeren, also (i) Nukleinsäuren oder (ii) chemisch modifizierten Nukleinsäuren, zu finden, welche die in (i) bzw. (ii) verschlüsselte genetische Information unverändert lassen und/oder die biologische Aktivität der (i) bzw. (ii) nicht wesentlich beeinträchtigen.
Unter genetischer Information ist die Abfolge der Basen zu verstehen, die sich durch den bekannten Prozess der DNA- Sequenzierung ((i) Didesoxy-Sequenzierung nach Sanger oder (ii) Maxam-Gilbert-Verfahren) ermitteln lässt. Es zeigte sich, dass nur spezielle Reaktivfarbstoffmischungen die gestellte Aufgabe lösen können.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind somit Reaktivfarbstoffmischungen, die im wesentlichen 90 bis 99,99 Gew.- % Reaktivfarbstoff der nachstehend angegebenen und definierten allgemeinen Formel (11), 0 bis 10 Gew.-% eines Farbstoffs der nachstehend angegebenen und definierten allgemeinen Formel (21), 0 bis 10 Gew.-% eines Farbstoffs der nachstehend angegebenen und definierten allgemeinen Formel (31) enthalten, wobei die Summe der Farbstoffe jeweils 100 Gew.-% ergibt und die jeweilige Mischung mindestens zwei Reaktivfarbstoffe enthält und deren Verwendung zum Färben, die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie Nukleinsäuren oder chemisch modifizierte Nukleinsäuren, färben, ohne die genetische Information zu verändern und/oder die biologische Aktivität wesentlich zu beeinträchtigen.
Die Formelreste in diesen Formeln (11), (21) und (31) haben jeweils unabhängig voneinander folgende Bedeutungen:
  • a) Fazo ist die Abkürzung für die farbgebende Komponente des Reaktivfarbstoffes, nämlich eines Azofarbstoffes, der im allgemeinen durch Kupplung eines diazotierten aromatischen Amins (Diazokomponente) mit einem genügend reaktionsfähigen zweiten Aromaten (Kupplungskomponente) hergestellt wird.
  • b) FAnthrachinon ist die Abkürzung für die farbgebende Komponente des Reaktivfarbstoffes, nämlich eines Anthrachinonfarbstoffes, der im allgemeinen aus einem Anthrachinon-Grundkörper, der in der Regel in der 1-, 1,4- oder 1,5-Position mit π-Donatoren substitutiert ist, besteht.
  • c) Fsulfonierte Phtalocyanine ist die Abkürzung für die farbgebende Komponente des Reaktivfarbstoffes, nämlich eines Phtalocyaninfarbstoffs, der im allgemeinen aus (i) Phtalocyanin, der sulfoniert oder chloriert sein kann und (ii) einer Sulfonylgruppe, die mit Y verbunden werden kann, sodaß ein Vinylsulfon vorliegt, besteht.
  • d) Y ist eine Gruppe der Formel -CH=CH2.
Der faserreaktive Rest -SO2-CH=CH2 (Vinylsulfonylrest) und der Farbstoffrest, z. B.
(mit der o. a. Bedeutung) können durch ein Brückenglied miteinander verbunden sein.
In der besonders bevorzugten Ausführungsform (Verwendung) enthalten die erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen keinen Reaktivfarbstoff der allgemeinen Formel
wobei Z unabhängig voneinander jeweils ein faserreaktiver Rest der Formel (1a), (1b), (1c), (1d) oder (1e)

-NH-CO-CH(Hal)-CH2-Hal (1a)
-NH-CO-C(Hal)=CH2 ( 1b)
-SO2-CH2-CH2-U (1c)
-CO-NH-(CH2)2-3-SO2-CH2-CH2-U (1d)
-SO2-NH-CH2-CH2-U (1e)
ist, und Hal Halogen und U eine Abgangsgruppe ist.
Als Abgangsgruppe in den faserreaktiven Resten der Formel (1c), (1d) und (1e) ist U bevorzugt eine Gruppe der Formel -Cl, -OSO3, -SSO3H oder OCO-CH3.
Die erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen können als Präparation in fester oder gelöster Form vorliegen. In fester Form enthalten sie im allgemeinen die bei wasserlöslichen und insbesondere faserreaktiven Farbstoffen üblichen Elektrolytsalze, wie Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Lithiumchlorid, Lithiumsulfat und Natriumsulfat, und können des weiteren die in Handelsfarbstoffen üblichen Hilfsmittel enthalten, wie Puffersubstanzen, die einen pH- Wert in wäßriger Lösung einzustellen vermögen, wie Natriumacetat, Natriumborat, Natriumhydrogencarbonat, Natriumdihydrogenphosphat und Dinatriumhydrogenphosphat, geringe Mengen an Sikkativen oder, falls sie in flüssiger, wäßriger Lösung vorliegen, Substanzen, die die Haltbarkeit dieser Präparationen gewährleisten, wie beispielsweise schimmelverhütende Mittel, oder geringe Mengen an Dextranen.
Im allgemeinen liegen die Farbstoffmischungen als Farbstoffpulver mit einem Gehalt von 10 bis 70 Gew.-%, bezogen auf das Farbstoffpulver vor. Diese Farbstoffpulver können zudem die erwähnten Puffersubstanzen in einer Gesamtmenge von bis zu 5%, bezogen auf das Farbstoffpulver enthalten. Sofern die erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen in wäßriger Lösung vorliegen, so beträgt der Gesamtfarbstoffgehalt in dieser wäßrigen Lösung bis zu etwa 50 Gew.-%, wobei der Elektrolytsalzgehalt in diesen wäßrigen Lösungen bevorzugt unterhalb 10 Gew.-%, bezogen auf die wäßrige Lösung, beträgt; die wäßrigen Lösungen können die erwähnten Puffersubstanzen in der Regel in einer Menge von bis zu 5 Gew.-%, bevorzugt bis zu 2 Gew.-%, enthalten.
Die erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen können in üblicher Weise hergestellt werden, so durch mechanisches Mischen der einzelnen Farbstoffe in den erforderlichen Anteilen. Dabei kann durch Variation der Farbstoffanteile gezielt Einfluß auf die Nuance genommen werden. Flüssigpräparationen der erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen können hergestellt werden, indem die pulverförmigen Einzelkomponenten in Wasser gelöst und miteinander vermischt werden, oder indem man die bei der Herstellung der Einzelkomponenten erhaltenen wäßrigen Lösungen miteinander vermischt oder die Reaktionslösung der in einem Rührapparat nebeneinander hergestellten Farbstoffe durch Verdünnen mit Wasser oder Aufstärken (Verdampfen von Wasser) auf die gewünschte Stärke (%-Gehalt) bringt. Das Aufstärken kann auch durch Zumischen des pulverförmigen Farbstoffgemisches zu einer niedrigprozentigen Lösung des Farbstoffgemisches erfolgen. Dabei können hochkonzentrierte Farbstoffeinstellungen erzielt werden. Weiterhin kann durch bekannte Membranverfahren der Salzgehalt reduziert werden. Die wäßrige flüssige Farbstoffzusammensetzung wird unter Verwendung einer Mineralsäure oder Base auf einen pH-Wert von 3 bis 6 eingestellt. Ebenso kann ein Puffer, beispielsweise eine Carbonsäure oder Phosphorsäure, und ein grenzflächenaktives Mittel in die wäßrige flüssige Farbstoffzusammensetzung mit einbezogen werden.
Die erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen liefern Färbungen auf (i) Nukleinsäuren oder (ii) chemisch modifizierten Nukleinsäuren mit gutem Farbaufbau und guter Auswaschbarkeit nicht fixierter Farbstoffanteile. Insbesondere ist die in der (i) Nukleinsäure oder (ii) chemisch modifizierten Nukleinsäure enthaltene genetische Information nicht verändert und/oder die biologische Aktivität durch den Einfärbungsvorgang nicht wesentlich beeinträchtigt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist deshalb auch die Verwendung der erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen zum Färben von (i) Nukleinsäuren oder (ii) chemisch modifizierten Nukleinsäuren, sowie Verfahren zum Färben solcher Materialien unter Verwendung einer erfindungsgemäßen Farbstoffmischung, indem man die Farbstoffmischung in gelöster Form auf das Substrat appliziert und die Farbstoffe durch Einwirkung eines alkalisch wirkenden Agenz oder durch Hitze oder durch beide Maßnahmen auf der (i) Nukleinsäure oder (ii) chemisch modifizierten Nukleinsäure fixiert.
Hydroxy- und/oder aminogruppenhaltige Biopolymere sind Materialien wie beispielsweise Nukleinsäuren oder chemisch modifizierte Nukleinsäuren.
Nukleinsäuren sind insbesondere Desoxyribonukleinsäuren (DNS) und Ribonukleinsäuren (RNS), also Verbindungen, die im allgemeinen aus Einheiten aufgebaut sind, die aus je einer heterozyklischen Base, aus D-Ribose (RNS) oder D-2 Desoxyribose (DNS) und Phosphorsäure bestehen. Während die DNS die vier Basen Adenin, Thymin, Guanin und Cytosin enthält, enthält die Ribonukleinsäure statt Thymin Uracil und eine Reihe von modifizierten Basen, wie beispielsweise 5-Methylcytosin, oder 5- Hydroxymethylcytosin aber auch andere (sogenannte) modifizierte Basen. Solche Nukleinsäuren kommem natürlicherweise, aber nicht ausschließlich, in Zellen pflanzlicher oder tierischer Herkunft vor.
Mit Nukleinsäuren sind auch solche Verbindungen gemeint, die aus Einheiten aufgebaut sind, die wiederum aus heterozyklischer Base, D-Ribose (RNS) oder D-2 Desoxyribose (DNS) und Phosphorsäure bestehen, die allerdings hier durch chemische Synthese gebildet werden wenn nämlich, (i) Einheiten, welche die DNS aufbauen (Desoxyribonukleotide), miteinander kombiniert werden und über Phosphodisesterbrücken verbunden werden (DNS- Oligonukleotid), (ii) Einheiten, welche die RNS aufbauen (Ribonukleotide, inklusive der Einheiten, welche modifizierte Basen enthalten), miteinander kombiniert werden und über Phosphodisesterbrücken verbunden werden (RNS-Oligonukleotid), oder (iii) Ribonukleotide und Desoxyribonukleotide durch Phosphodiester verbunden sind und so gemischte Moleküle bilden.
Mit Nukleinsäuren sind auch solche Verbindungen gemeint, die aus Einheiten aufgebaut sind, die wiederum aus heterozyklischer Base, D-Ribose (RNS) oder D-2 Desoxyribose (DNS) und Phosphorsäure bestehen, die allerdings hier durch eine (i) enzymatische Reaktion im Reagenzglas oder durch (ii) ein mikrobiologisches Verfahren gewonnen wurden. Zur Kategorie "enzymatische Reaktion" zählen insbesondere Nukleinsäuren, die sich aus den bekannten Verfahren der (i) Polymerase-Kettenreaktion (PCR), (ii) der Ligase Kettenreaktion (LCR) oder (iii) nucleic acid sequence based amplification (NASBA) erhalten lassen. Ebenso gehören hierher diejenigen Verfahren, die aus RNS durch die sogenannte (iv) Reverse Transkriptase Aktivät copyDNS (cDNS) synthetisieren und unter Erhalt der genetischen Information (Basenabfolge!) die Nukleinsäure RNS in die Nukleinsäure DNS umformen können. Die umgekehrte (v) Reaktion ist ebenfalls möglich und führt dazu DNS in RNS umzuschreiben (Transkription).
Zur Kategorie "mikrobiologische Verfahren" gehören insbesondere Verfahren, die auf bekannten Plasmid-Wirtsbakterium Kombinationen beruhen und die es gestatten, DNS in Form der episomalen Plasmide zu erzeugen, zu vermehren und zu isolieren.
Mit Nukleinsäuren sind auch diejenigen Verbindungen aus Ribonukleotiden und/oder Desoxyribonukleotiden gemeint, die nicht durch einen Phosphodiester miteinander verbunden sind, sondern durch ein (i) Phosphorothioat oder ein (ii) Methylphosphonat eine Modifikationen Zucker-Phosphat Grundgerüsts erfahren haben (ebenfalls unter Erhalt der Basenabfolge).
Mit Nukleinsäuren sind auch diejenigen Verbindungen gemeint, bei denen das Zucker-Phosphat Grundgerüst (unter Erhalt der Basenabfolge!) modifiziert ist und Phosphatreste teilweise oder ganz gegen Methylenmethylimino Reste (MMI) ausgetauscht sind, oder das Zucker-Phosphat Grundgerüst Phosphatreste teilweise oder ganz gegen ein Peptid Nukleinsäure Grundgerüst (PNA) ausgetauscht worden ist.
Unter chemisch modifizierten Nukleinsäuren, sind Nukleinsäuren zu verstehen, die beispielsweise an ihrem sogenannten 5'-Phosphatende bzw. dem 3'-OH-Ende Modifikationen enthalten. Dazu zählt insbesondere (i) die Einführung einer 3'-Endmarkierung in Form einer Aminofunktion oder (ii) die Einführung einer 5'-Aminofunktion, die über ein entsprechendes Phosphoamidit während der chemischen Synthese eingeführt wird.
Unter genetischer Information ist die Abfolge der heterozyklischen Basen gemeint, die sich durch den bekannten Prozess der DNA-Sequenzierung ((i) Didesoxy-Sequenzierung nach Sanger oder (ii) Maxam-Gilbert-Verfahren) ermitteln lässt und üblicherweise in der 5' nach 3'-Polarität der Nukleinsäuren angegeben wird.
Unter biologische Aktivität der Nukleinsäuren ist zu verstehen, dass sich die in einer Nukleinsäure enthaltene genetische Information in einem geeigneten in vitro Transkriptions-Translations Verfahren, das kommmerziell erhältlich ist (Promega), einsetzen lässt.
Die Anwendung der erfindungsgemäßen Farbstoffmischungen zur Färbung der (i) Nukleinsäuren oder (ii) chemisch modifizierte Nukleinsäuren, erfolgt nach dem allgemein bekannten Vorgehen zum Färben von hydroxy- und/oder aminogruppenhaltigen Fasern bei Temperaturen zwischen 40 und 95°C, und gegebenenfalls in Gegenwart von üblichen Färbereihilfsmitteln.
Die säurebindenden und die Fixierung der Farbstoffe auf der Nukleinsäure bzw. den chemisch modifizierten Nukleinsäuren bewirkenden Mittel sind beispielsweise wasserlösliche Salze der Alkalimetalle und der Erdalkalimetalle von anorganischen oder organischen Säuren, ebenso Verbindungen, die in der Hitze Alkali freisetzen. Insbesondere sind Alkalimetallhydroxyde und Alkalimetallsalze von schwachen bis mittelstarken anorganischen und organischen Säuren zu nennen, wobei von den Alkaliverbindungen vorzugsweise die Natrium- und Kaliumverbindungen gemeint sind. Solche säurebindenden Mittel sind beispielsweise Natriumhydroxyd, Kaliumhydroxyd, Natriumcarbonat, Natriumbicarbonat, Kaliumcarbonat, Natriumformiat, Natriumhydrogenphosphat, Dinatriumhydrogenphosphat und Natriumacetat.

Claims (33)

1. Reaktivfarbstoffmischungen, die im wesentlichen 90 bis 99,99 Gew.-% Reaktivfarbstoff der nachstehend angegebenen und definierten allgemeinen Formel (11), 0 bis 10 Gew.-% eines Farbstoffs der nachstehend angegebenen und definierten allgemeinen Formel (21), 0 bis 10 Gew.-% eines Farbstoffs der nachstehend angegebenen und definierten allgemeinen Formel (31) enthalten,
wobei
die Summe der Farbstoffe jeweils 100 Gew.-% ergibt und die jeweilige Mischung aus mindestens zwei Reaktivfarbstoffen besteht,
wobei
die Formelreste in den Formeln (11), (21) und (31)jeweils unabhängig voneinander folgende Bedeutungen haben,
  • a) Fazo ist die Abkürzung für die farbgebende Komponente des Reaktivfarbstoffes, nämlich eines Azofarbstoffes, der im allgemeinen durch Kupplung eines diazotierten aromatischen Amins (Diazokomponente) mit einem genügend reaktionsfähigen zweiten Aromaten (Kupplungskomponente) hergestellt wird,
  • b) FAnthrachinon ist die Abkürzung für die farbgebende Komponente des Reaktivfarbstoffes, nämlich eines Anthrachinonfarbstoffes, der im allgemeinen aus einem Anthrachinon-Grundkörper, der in der Regel in der 1-, 1,4- oder 1,5-Position mit π-Donatoren substitutiert ist, besteht,
  • c) FSulfonierte Phtalocyanine ist die Abkürzung für die farbgebende Komponente des Reaktivfarbstoffes, nämlich eines Phtalocyaninfarbstoffs, der im allgemeinen aus (i) Phtalocyanin, der sulfoniert oder chloriert sein kann und (ii) einer Sulfogruppe, die mit Y verbunden werden kann, sodaß ein Vinylsulfon vorliegt, besteht.
  • d) Y ist eine Gruppe der Formel -CH=CH2.
2. Reaktivfarbstoffmischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktivfarbstoffmischung zum Färben von hydroxyl- und/oder aminogruppenhaltigen Biopolymeren verwendet wird.
3. Verwendung der Reaktivfarbstoffmischung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das hydroxyl- und/oder aminogruppenhaltige Biopolymer Nukleinsäure ist.
4. Verwendung der Reaktivfarbstoffmischung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das hydroxyl- und/oder aminogruppenhaltige Biopolymer chemisch modifizierte Nukleinsäure ist, welche eine zusätzliche Amino- oder Hydroxyfunktionalität am sogenannten 5'-Ende und/oder 3'-Ende enthält.
5. Verwendung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Zucker-Phosphat Grundgerüst der Nukleinsäure teilweise oder ganz gegen ein Methylenmethylimino (MMI)-Grundgerüst, unter Erhalt der Basenabfolge, ersetzt ist.
6. Verwendung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Zucker-Phosphat Grundgerüst der Nukleinsäure teilweise oder ganz gegen ein Peptid (PNA)-Grundgerüst, unter Erhalt der Basenabfolge, ersetzt ist.
7. Verwendung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass Nukleinsäure Desoxyribonukleinsäure (DNS) oder Ribonukleinsäuren (RNS) ist.
8. Verwendung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass Nukleinsäure aus natürlichen Quellen, bevorzugt aus Zellen pflanzlicher oder tierischer Herkunft, stammt.
9. Verwendung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass Nukleinsäure durch biochemische Synthese hergestellt wird.
10. Verwendung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass Nukleinsäure durch chemische Synthese hergestellt wird.
11. Verwendung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass biochemische Synthese in einem Reaktionsgemisch, bestehend aus (i) einer Nukleinsäuren-Matrize, (ii) Nukleotidtriphophaten und/oder deren Abkömmlingen, (iii) einem Nukleinsäuren­ synthetisierendes Enzym (Polymerase), und (iv) Starternukleinsäuren (primer) in einem geeigneten Puffersystem, bei geeigneter Temperatur, vorzugsweise bei 35°C bis 42°C oder 70°C bis 80°C, abläuft.
12. Verwendung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass biochemische Synthese, nach dem bekannten Verfahren der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) abläuft.
13. Verwendung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass biochemische Synthese, nach dem bekannten Verfahren der Ligase Kettenreaktion (LCR) abläuft.
14. Verwendung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass biochemische Synthese, nach dem bekannten Verfahren der nucleic acid sequence based amplification (NASBA) abläuft.
15. Verwendung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass biochemische Synthese, nach dem bekannten Verfahren der reversen Transkription abläuft.
16. Verwendung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass biochemische Synthese, nach dem bekannten Verfahren der Transkription abläuft.
17. Verwendung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass Nukleinsäure aus Desoxyribonukleotiden und/oder Ribonukleotiden, insbesondere Ribonukleotiden, deren Einheiten sogenannte modifizierte Basen enthalten, miteinander kombiniert und über Phosphodisesterbrücken verbunden sind.
18. Verwendung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass Nukleinsäure aus Desoxyribonukleotiden und/oder Ribonukleotiden, insbesondere Ribonukleotiden, deren Einheiten sogenannte modifizierte Basen enthalten, miteinander kombiniert und über Phosphorothioat verbunden sind.
19. Verwendung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass Nukleinsäure aus Desoxyribonukleotiden und/oder Ribonukleotiden, insbesondere Ribonukleotiden, deren Einheiten sogenannte modifizierte Basen enthalten, miteinander kombiniert und über Methylphosphonat verbunden sind.
20. Verwendung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass Nukleinsäure Desoxyribonukleinsäure (DNS) oder Ribonukleinsäuren (RNS) ist.
21. Verwendung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass Nukleinsäure durch biochemische Synthese hergestellt wird.
22. Verwendung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass Nukleinsäure durch chemische Synthese hergestellt wird.
23. Verwendung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass biochemische Synthese in einem Reaktionsgemisch, bestehend aus (i) einer Nukleinsäuren-Matrize, (ii) Nukleotidtriphophaten und/oder deren Abkömmlinge, (iii) einem Nukleinsäuren­ synthetisierendes Enzym (Polymerase), und (iv) Starternukleinsäuren (primer) in einem geeigneten Puffersystem, bei geeigneter Temperatur, vorzugsweise bei 35°C-42°C oder 70°C-80°C, abläuft.
24. Verwendung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass biochemische Synthese, nach dem bekannten Verfahren der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) abläuft.
25. Verwendung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass biochemische Synthese, nach dem bekannten Verfahren der Ligase Kettenreaktion (LCR) abläuft.
26. Verwendung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass biochemische Synthese, nach dem bekannten Verfahren der nucleic acid sequence based amplification (NASBA) abläuft.
27. Verwendung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass biochemische Synthese, nach dem bekannten Verfahren der reversen Transkription abläuft.
28. Verwendung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass biochemische Synthese, nach dem bekannten Verfahren der Transkription abläuft.
29. Verwendung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass Nukleinsäure aus Desoxyribonukleotiden und/oder Ribonukleotiden, insbesondere Ribonukleotiden, deren Einheiten sogenannte modifizierte Basen enthalten, miteinander kombiniert und über Phosphodisesterbrücken verbunden sind.
30. Verwendung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass Nukleinsäure aus Desoxyribonukleotiden und/oder Ribonukleotiden, insbesondere Ribonukleotiden, deren Einheiten sogenannte modifizierte Basen enthalten, miteinander kombiniert und über Phosphorothioat verbunden sind.
31. Verwendung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass Nukleinsäure aus Desoxyribonukleotiden und/oder Ribonukleotiden, insbesondere Ribonukleotiden, deren Einheiten sogenannte modifizierte Basen enthalten, miteinander kombiniert und über Methylphosphonat verbunden sind.
32. Verwendung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Nukleinsäure DNS in Form der episomalen Plasmide vorliegt, und aus einer geeigneten Kombination aus Bakterienstamm und Plasmid erzeugt, vermehrt und dargestellt werden kann.
33. Verfahren zum Färben von stickstoffhaltigen oder hydroxyhaltigen Polymeren, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Reaktivfarbstoffmischung gemäß Anspruch 2 in gelöster Form appliziert und die Farbstoffe durch Einwirkung eines alkalisch wirkenden Mittels oder durch milde Wärme oder durch beide Maßnahmen auf der Nukleinsäure oder der chemisch modifizierten Nukleinsäure fixiert.
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