DE10100580A1 - Multifunktionsfensterzarge mit angeformtem Fensterrahmen - Google Patents
Multifunktionsfensterzarge mit angeformtem FensterrahmenInfo
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Abstract
Bei einer Multifunktionsfensterzarge mit angeformtem Fensterrahmen gemäß der vorliegenden Erfindung ist ein Beschlag, wie z. B. ein Ecklager (8) und/oder ein Lenkerlager (9), nachträglich anbringbar, wodurch die Auswahl der Bauart des Fensterflügels (5), insbesondere die Auswahl zwischen einem Kippfensterflügel und einem Drehkippfensterflügel, nach dem Einbau der Fensterzarge ermöglicht wird. Krafteinleitungsmittel sind so gestaltet, dass wahlweise ein Kippfensterflügel oder ein Drehkippfensterflügel eingesetzt werden kann. Die Beschläge können auf einfacher Weise ohne aufwendige Vorarbeiten ergänzt bzw. ersetzt werden.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Fensterzarge gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1, insbesondere eine
Multifunktionsfensterzarge mit angeformtem Fensterrahmen.
Eine Fensterzarge, wie sie beispielsweise für ein Kellerfenster
Verwendung findet, wird zuerst in das Mauerwerk eingefügt, bevor
der Fensterflügel eingesetzt wird. Die Zarge kann in eine
Ziegelwand miteingemauert werden. Falls es sich um eine
Betonwand handelt, kann die Zarge in den Beton miteingegossen
werden. Dann dient die Zarge beim Betonieren selbst als Schalung
für die Fensteröffnung in der Gebäudewand.
Eine Fensterzarge mit angeformtem Fensterrahmen ist aus dem
Stand der Technik bekannt. Dabei ist der Fensterrahmen mit der
Fensterzarge einstückig ausgebildet. Der Fensterrahmen ist zur
Aufnahme des Fensterflügels mit verschiedenen Scharnieren bzw.
Gelenken und Schließelementen versehen, um den Fensterflügel im
Fensterrahmen zu halten und das Öffnen und Schließen des
Fensters auf die gewünschte Weise zu ermöglichen. Üblicherweise
sind Fensterflügel entweder zum Kippen oder zum Kippen und
Schwenken bzw. Drehen ausgelegt, wobei der Fensterrahmen mit
ensprechenden Beschlägen versehen sein muss, die an ein
derartiges sogenanntes Kippfenster oder Drehkippfenster angepaßt
sind. Insbesondere ist an dem Fensterflügel eine Drehkippschere
für die Realisierung der kombinierten Dreh- und Kippfunktion
vorgesehen.
Herkömmlicherweise muß vor dem Einbau der Fensterzarge mit
angeformtem Fensterrahmen festgelegt sein, welche
Fensterflügelbauart eingesetzt werden soll, da für Kippfenster
und Drehkippfenster unterschiedliche Beschlagskonstruktionen und
insbesondere als Beschläge unterschiedliche Gelenk- und
Schließelementkonstruktionen erforderlich sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Fensterzarge mit einem
erweiterten Einsatzbereich zur Verfügung zu stellen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass bei der
Fensterzarge mit angeformtem Fensterrahmen, in den ein
Fensterflügel über vorbestimmte Krafteinleitungsmittel
einsetzbar ist, die Krafteinleitungsmittel derart gestaltet
sind, dass sie wahlweise Beschläge zur Montage eines
Kippfensterflügels umfassen und/oder mit Beschlägen zur Montage
eines Drehkippfensterflügels versehbar sind. Dadurch wird
ermöglicht, dass die Auswahl der Fensterflügelbauart,
insbesondere die Auswahl zwischen einem Kippfensterflügel und
einem Drehkippfensterflügel, nach dem Einmauern bzw.
Einbetonieren der Fensterzarge getroffen und die Fensterzarge
mit den erforderlichen Beschlägen in einfacher Weise und
insbesondere ohne Bohr- und Schraubarbeiten versehen werden
kann.
Weiterbildungen gemäß den Ausführungsbeispielen sind in den
Unteransprüchen definiert.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung bilden die
Beschläge einen oberen und einen unteren Anlenkpunkt und
umfassen zur Montage eines Drehkippfensterflügels zumindest ein
Lenkerlager und/oder ein Ecklager. Das Lenkerlager wird zum
Halten des Drehkippfensterflügels insbesondere im Bereich der
Kippschere verwendet. Das Ecklager ist zum gleichzeitigen
Vorsehen der notwendigen Kipp- und Drehfunktion des
Drehkippfensters notwendig.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist
zumindest eines der Krafteinleitungsmittel ein an dem
Fensterrahmen befestigter Beschlag selbst, der zum Halten eines
Kippfensterflügels geeignet ist. An diesem Beschlag kann
insbesondere ein Ecklager angebracht werden, das als Beschlag
dient, der für ein Drehkippfenster geeignet ist. In diesem Fall
kann auf einfache Weise ein für die gewünschte Funktion des
Fensters geeigneter Beschlag ergänzt werden. Der Beschlag für
das Kippfenster wird von dem Beschlag für das Drehkippfenster in
diesem Fall als eines der Krafteinleitungsmittel genutzt, so
dass der Beschlag nicht überflüssig wird bzw. entfernt werden
muss.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird der
Beschlag, wie z. B. das Ecklager, durch einen nach unten
ausgerichteten und sich im montierten Zustand in ein Loch in dem
Fensterrahmen erstreckenden Stift gehalten. Insbesondere ist
gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung der
Stift einstückig mit dem Ecklager ausgebildet. Ein mit dem
Ecklager einstückiger Stift ist einfach herzustellen, ohne dass
sich die Anzahl der erforderlichen Teile erhöht. Außerdem stellt
ein derartiger Aufbau den Halt des Beschlags für
Drehkippfensterflügel an der vorbestimmten Position sicher und
ermöglicht dessen Montage durch Aufstecken.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der
Beschlag im montierten Zustand durch Eingreifen in einen in dem
Fensterrahmen ausgebildeten Einschnitt gehalten. Ein Einschnitt
in dem Fensterrahmen ist ohne großen Aufwand herzustellen. Die
Anzahl der erforderlichen Bauteile wird nicht erhöht und der
Beschlag, wie z. B. das Ecklager, wird an der vorbestimmten
Position gehalten.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung bilden das
zumindest eine Krafteinleitungsmittel und der zumindest eine
Beschlag für Kippfenster separate, zusammenbaubare Bauteile.
Insbesondere ist gemäß dieser bevorzugten Ausgestaltung der
Erfindung der Beschlag für Kippfensterflügel durch den Beschlag
für Drehkippfensterflügel austauschbar. Durch die
Austauschbarkeit der Beschläge wird die Flexibilität
hinsichtlich ihrer Gestaltungsmöglichkeiten verbessert. Das
Krafteinleitungsmittel kann außerdem ein in dem Fensterrahmen
angeordnetes Bohrloch sein. Bohrlöcher sind auf einfache Weise
und kostengünstig herstellbar, und sie können mit geeigneten
Befestigungsmitteln große Kräfte in das Bauteil einleiten, in
dem sie ausgebildet sind. Der technische Aufwand für die
Fertigung von Bohrlöchern ist so gering, dass eine Vorbereitung
der Fensterzargen mit einer notwendigen Anzahl von Bohrlöchern
ermöglicht wird, ohne die Produktivität zu beeinflussen.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die
Bohrlöcher als Sacklöcher ausgebildet. Mit Sacklöchern kann
verhindert werden, dass Material, wie z. B. flüssiger Beton, in
das die Fensterzarge z. B. durch Eingießen eingesetzt wird, in
die Bohrlöcher von außen eindringt und diese verstopft.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der
Beschlag mittels einer Spreizdübelverbindung an der Fensterzarge
anbringbar. Eine Spreizdübelverbindung ist kostengünstig und
einfach montierbar. Insbesondere sind keine weiteren
Bearbeitungsschritte an der Fensterzarge erfoderlich, um den
Beschlag anzubringen. Außerdem wird durch eine
Spreizdübelverbindung eine sichere Verbindung vorgesehen. Durch
einfaches Einschlagen eines Stifts in eine Bohrung, die sich in
den Spreizdübel erstreckt, kann der Kraftschluß bzw. Formschluß
hergestellt werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das
Krafteinleitungsmittel einstückig mit dem Fensterrahmen
ausgebildet. Ein einstückig mit dem Fensterrahmen und damit mit
der Fensterzarge ausgebildetes Kraftübertragungsmittel schafft
einen sicheren Halt der Beschläge. Außerdem kann die Zahl der
erforderlichen Teile und der Fertigungsaufwand verringert
werden. Insbesondere bei der Verwendung von durch Extrudieren
hergestellten Horizontal- und Vertikalelementen, aus denen sich
die Fensterzarge mit dem angeformten Fensterrahmen
zusammensetzt, kann ein einstückiges Kraftübertragungselement
mit nur geringfügigen Anpassungsmaßnahmen der
Herstellungsprozesse vorgesehen werden. Durch einen großen
Gestaltungsspielraum einstückiger Kraftübertragungselemente kann
eine einfache Montage der anzubringenden Beschläge bei
gleichzeitiger hoher Festigkeit bewirkt werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das
Kraftübertragungsmittel ein schwalbenschwanzförmiges
Kopplungsstück zum kraftschlüssigen Halten des Beschlags. Eine
schwalbenschwanzförmige Kopplung stellt eine sichere und
einfache Verbindung dar. Außerdem kann der Beschlag auf einfache
Weise aufgeschoben werden, wobei weitere Verbindungselemente,
wie z. B. Schrauben, nicht erforderlich sind.
Die Erfindung wird nachstehend anhand bevorzugter
Ausführungsbeispiele unter Bezugnahmen auf die begleitenden
Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Vorderansicht einer gattungsgemäßen
Fensterzarge mit angeformtem Fensterrahmen.
Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels eines
erfindungsgemäßen Ecklagers zum Stützen eines Drehkippfensters.
Fig. 3 zeigt eine geschnittene Vorderansicht des Ecklagers aus
Fig. 2.
Fig. 4 zeigt eine geschnittene Draufsicht eines Formteils, das
ein tragendes Element des Ecklagers aus Fig. 2 bildet.
Fig. 5 zeigt in einer Seitenansicht das Ecklager aus Fig. 2 in
einem an dem Fensterrahmen montierten Zustand.
Fig. 6 zeigt eine Vorderansicht eines Ausführungsbeispiels eines
Lenkerkagers.
Fig. 7 zeigt eine Schnittansicht des Lenkerkagers aus Fig. 6.
Fig. 8 zeigt das Lenkerkager aus Fig. 6, das an dem
Fensterrahmen montiert ist, in einer quer zu der
Lenkerlagerachse geschnittenen Ansicht.
Fig. 9 zeigt in einer Schnittansicht die Beziehung zwischen dem
Lenkerkager aus Fig. 6, dem Fensterrahmen und einem in den
Fensterrahmen eingesetzten und in dieser Ansicht geschlossenen
Fensterflügel
Zunächst wird die Fensterzarge genauer beschrieben. Fig. 1 zeigt
die Vorderansicht (Anschlagsseite) einer Fensterzarge 1 mit
angeformtem Fensterrahmen 3, bei der die vorliegende Erfindung
anwendbar ist. Wie aus der Figur hervorgeht, besteht die
Fensterzarge 1 im wesentlichen aus zwei Horizontalelementen 1a,
1b und zwei Vertikalelementen 1c, 1d, die zusammen ein Rechteck
bilden. An den Innenseiten der Fensterzarge 1 ist umlaufend ein
einstückig damit ausgebildeter Fensterrahmen 3 angeformt, in den
ein Fensterflügel 5 eingesetzt werden kann. Dabei sind der
Fensterrahmen 3 und der Fensterflügel 5 so gestaltet, dass die
Öffnung des Fensterrahmens durch Schließen des Fensters im
wesentlichen abgedichtet ist, wobei der Fensterflügel 5 im
geschlossenen Zustand gegen eine Anschlagseite des
Fensterrahmens gehalten wird.
Üblicherweise werden zwei unterschiedliche Fensterbauformen
verwendet. Zum einen gibt es Fenster, die allein durch Kippen
über eine an dem unteren Horizontalelement 1b des Fensters
entlang verlaufende Achse öffen- und schließbar sind, die im
Allgemeinen als Kippfenster bezeichnet werden. Zum anderen gibt
es Fenster, die entweder durch Kippen über eine an dem unteren
Horizontalelement 1b entlang verlaufende Achse oder durch
Schwenken über eine an dem linken oder rechten Vertikalelement
1d, 1c des Fensters entlang verlaufende Achse öffen- und
schließbar sind, die im Allgemeinen als Drehkippfenster
bezeichnet werden. Zum Öffnen bzw. Schließen von Kippfenstern
ist somit nur eine solche Beschlagsanordnung notwendig, die das
Kippen über die an dem unteren Horizontalelement 1b entlang
verlaufende Achse vorsieht, wohingegen zum Öffnen bzw. Schließen
von Drehkippfenstern eine Beschlagsanordnung zum Kippen über die
am unteren Horizontalelement 1b entlang verlaufende Achse und
zum Schwenken über die am linken oder rechten Vertikalelement
1d, 1c entlang verlaufende Achse notwendig ist. Die
Horizontalachse für das Drehkippfenster ist dabei im Vergleich
mit der Horizontalachse für das Kippfenster bezüglich der
Anschlagsseite des Fensterrahmens nach vorne versetzt, d. h.
gemäß der Fig. 1 aus der Bildebene vorstehend, angeordnet, um
die Kombination aus Kippen und Drehen des Fensterflügels zu
ermöglichen.
Zum Fixieren des Fensterflügels 5 im geschlossenen Zustand sind
außerdem Verriegelungsbeschläge 11a, 11d an dem Fensterrahmen
vorgesehen, die mit an dem Fensterflügel an entsprechenden
Positionen angeordneten Schließelementen eingreifen können. Das
Eingreifen der Schließelemente mit den Verriegelungsbeschlägen
11a, 11d kann durch einen oder mehrere an dem Fensterflügel
angeordnete Handhabe(n) 7 wie z. B. Hebel, Griffe etc. bewirkt
werden.
Der Grundgedanke der Erfindung sieht nunmehr vor, für den
Fensterzarge 1 mit dem angeformten Fensterrahmen 3,
Krafteinleitungsmittel für ein Halten des Fensterflügels derart
zu gestaltet, dass es wahlweise Beschläge zur Montage eines
Kippfensterflügels umfasst und/oder mit Beschlägen zur Montage
eines Drehkippfensterflügels versehbar ist. In anderen Worten
ausgedrückt, sollen die erfindungsgemäßen Krafteinleitungsmittel
derart sein, dass bereits eingebaute oder integrierte Beschläge
zur Montage des Fensterflügels der einen Bauart, welche die
Krafteinleitungsmittel selbst sein können, durch Beschläge zur
Montage des Fensterflügels der anderen Bauart ergänzt oder
ersetzt werden können und zwar vorteilhafter Weise so, dass für
diese Uminstallation im wesentlichen kein Werkzeug erforderlich
ist.
Die Multifunktionszarge gemäß dem ersten bevorzugten
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist zur
Verwirklichung des vorstehend genannten Erfindungskonzepts
bereits mit Beschlägen für Kippfensterflügel versehen (d. h. fest
im Fensterrahmen verankert), die den Einbau des Kippfensters
ohne weitere Veränderungen an der Fensterzarge bzw. an dem
Fensterrahmen erlauben. Insbesondere ist eine bestimmte Anzahl
von Beschlägen für Kippfensterflügel an solchen Positionen
vorgesehen, die im Zusammenwirken mit einer bestimmten Anzahl
von Schließelementen den Kippfensterflügel sowohl im
geschlossenen Zustand halten können als auch die Horizontalachse
für den Kippvorgang definieren.
Ist nunmehr nachträglich der Einbau eines Drehkippfensters in
diesen für Kippfensterflügel vorbereiteten Rahmen erwünscht, so
kann zu diesem Zweck ein dafür erforderliches Ecklager 8
(unterer Anlenkpunkt am Fensterrahmen), wie es in den Fig. 2
bis 5 gezeigt ist, ergänzend, vorzugsweise unter Verwendung der
bereits vorhandenen Beschläge für Kippfensterflügel als
Befestigungsbauteile und damit Krafteinleitungsmittel montiert
werden. Zusätzlich wird dann ein für das Drehkippfenster
erforderliches Lenkerlager 9 (oberer Anlenkpunkt am
Fensterrahmen) montiert, wie es in den Fig. 5 bis 7 gezeigt
ist. Das Ecklager 8 und das Lenkerlager 9 als Beschläge für
Drehkippfensterflügel gemäß diesem Ausführungsbeispiel werden
nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben.
Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht des ersten Ausführungsbeispiels
des Ecklagers 8, Fig. 3 zeigt eine geschnittene Vorderansicht
des Ecklagers 8 aus Fig. 2, Fig. 4 zeigt eine Draufsicht des
ersten Ausführungsbeispiels des Ecklagers 8 und Fig. 5 zeigt das
Ecklager 8 im montierten Zustand. Das Ecklager 8 besteht im
wesentlichen aus einem kappen- oder schalenförmigen Formteil 81,
das z. B. aus Metall gefertigt sein kann, einem
Schwenklagerbolzen 82 und einem Schwenkstift 83. Der
Schwenklagerbolzen 82 ist in Bohrungen 85 eingesetzt, die in dem
Formteil 81 ausgebildet sind. Das Formteil 81 ist entsprechend
dem Beschlag für Kippfensterflügel so gestaltet, dass es
zumindest teilweise kraftschlüssig auf bzw. über das
vormontierte untere Beschlagselement 11c, 11d für
Kippfensterflügel gesetzt oder gesteckt werden kann, so dass es
mit seiner unteren Seite mit dem Fensterrahmen 3 in Anlage ist,
wie in Fig. 5 entnommen werden kann. Das Formteil 81 ist in der
Gestalt eines Winkels ausgeformt, wie in Fig. 4 erkennbar ist,
so dass das Formteil 81 eine Kante des Fensterrahmens 3 im
montierten Zustand umgreift. An dem Formteil 81 ist außerdem ein
Fixierstift 84 ausgebildet, der im aufgesteckten Zustand in
Richtung zum Fensterrahmen 3 vorsteht und in eine in dem
Fensterrahmen 3 vorgesehene Bohrung 31 eingreift, wie aus der
Fig. 5 entnehmbar ist.
Der Schwenkstift 83 ist im montierten Zustand des Ecklagers 8 im
wesentlichen vertikal ausgerichtet und durch den
Schwenklagerbolzen 82 so gelagert, dass er über die an dem
unteren Horizontalelement 1b des Rahmens 3 entlang verlaufende
Kippachse drehbar ist. Die Position der Kippachse des
Schwenklagerbolzens 82 ist so angeordnet, dass das Ecklager 8
für den Einbau eines Drehkippfensters geeignet ist. Insbesondere
ist die Anordnung derart gestaltet, dass die Achse zum Drehen
oder Kippen des Fensterflügels, die von dem nachträglich
montierbaren Ecklager 8 für das Drehkippfenster vorgesehen wird,
bezüglich der Achse zum Kippen des Kippfensters (festgelegt
durch den vormontierten Beschlag für Kippfensterflügel) von der
Anschlagseite des Fensterrahmens (Frontebene des Rahmens)
vorverlegt ist.
Es ist anzumerken, dass das Ecklager 8 gemäß dem bevorzugten
Ausführungsbeispiel der Erfindung ohne zusätzliche
Verbindungselemente, wie z. B. Schraubverbindungen oder
Spreizdübelverbindungen, am Beschlag für Kippfensterflügel
montiert wird. Genauer gesagt, wird das Ecklager 8 auf einfache
Weise an dem Fensterrahmen 3 ergänzend und vorzugsweise durch
Aufstecken des Formteils 81 am Beschlag für Kippfensterflügel
montiert. Die für den Stift 84 notwendige Bohrung 31 ist dabei
auch dann am Rahmen 3 grundsätzlich vorgesehen, wenn das
Ecklager 8 nicht verwendet wird, d. h. ein Kippfenster eingebaut
ist. Daher sind auch keine Bohrarbeiten notwendig, wenn ein
Drehkippfenster vorgesehen werden soll.
Das Lenkerlager 9 gemäß dem ersten bevorzugten
Ausführungsbeispiel, das für den Einbau des
Drehkippfensterflügels notwendig ist, wird im Folgenden unter
Bezugnahme auf die Fig. 6 bis 9 beschrieben.
Das Lenkerlager 9 besteht aus einem Winkelelement 91 aus
Flachstahl oder Metallblech, das zwei rechtwinklig zueinander
ausgerichtete Blechabschnitte hat, wobei am Ende des einen
Blechabschnitts eine Hülse oder hülsenförmige Öse 911
ausgebildet ist. Die Hülse 911 ist gemäß diesem
Ausführungsbeispiel einstückig mit dem Winkelelement 91 durch
Biegen gefertigt. In dem anderen Blechabschnitt 912 des
Winkelelements 91, ist eine Bohrung vorgesehen. Der die Hülse
911 aufweisende Blechabschnitt ist dafür vorgesehen, im
montierten Zustand an der Anschlagsseite (Frontseite) des
Rahmens 3 anzuliegen, wohingegen der andere Blechabschnitt unter
Umgreifen der inneren Rahmenkante an der lichten, vertikal sich
erstreckenden Seitenfläche des Rahmens 3 anliegt.
An dem hülsenlosen Blechabschnitt des Winkelelements 91 ist ein
weiterer Metallblechwinkel 92 angeordnet, der eine im
wesentlichen rechtwinklig bezüglich des hülsenlosen
Blechabschnitts des Winkelelements 91 abgewinkelte Blechlasche
bildet, die dafür vorgesehen ist, an der horizontal oberen
lichten Seitenfläche des Rahmens 3 anzuliegen.
Im Folgenden wird das Lenkerlager 9 im eingebauten Zustand unter
Bezugnahme auf Fig. 9 beschrieben. Fig. 9 zeigt die Beziehung
zwischen dem Lenkerlager 9, dem Fensterrahmen 3 und dem
Fensterflügel 8 in einer quer zur Hülsenlängsachse geschnittenen
Teilansicht.
Wie aus Fig. 9 zu entnehmen ist, ist das Winkelelement 91 so an
dem Fensterrahmen 3 angeordnet, dass es um die innere Kante des
Fensterrahmens 3 greift. Der an dem Winkelelement 91 des
Lenkerlagers 9 angeordnete Metallblechwinkel 92 ist an der
lichten Unterseite des oberen Horizontalelements 1a des Rahmens
3 in Anlage ist. Zum Fixieren des Lenkerlagers 9 am Rahmen 3 ist
gemäß diesem Ausführungsbeispiel eine Spreizdübelanordnung
vorgesehen. Diese wird durch eine Bohrung 93, wie z. B. ein
Sackloch, in dem Fensterrahmen 3 und einen darin eingesetzten
Spreizdübel 94 realisiert. Zur Montage des Lenkerlagers 9 wird
dieses so an den Fensterrahmen 3 gesetzt, dass die Bohrung des
Winkelelements 91 über der Bohrung 93 in dem Fensterrahmen
liegt, worauf durch diese ein nicht dargestellter Spreizstift
eingeschlagen wird, der durch Aufspreizen des Spreizdübels 94 in
der Bohrung 93 des Fensterrahmens 3 das Lenkerlager 9 fest mit
dem Fensterrahmen 3 verbindet.
Das Lenkerlager 9 und dessen Montageposition ist so gestaltet,
dass die Hülse 911 für die Aufnahme eines Drehkippmechanismus,
wie z. B. einer Kippschere 6, geeignet ist. Das Lenkerlager 9
wird gemäß diesem Ausführungsbeispiel lediglich durch
Einschlagen eines Spreizstifts in den Spreizdübel 94 an dem
Fensterrahmen 3 zusätzlich zu den vorhandenen Beschlägen für den
Kippfensterflügel montiert, d. h. es ist keine aufwendige
Schraubverbindung zur Montage notwendig. Außerdem ist die für
die Spreizdübelanordnung notwendige Bohrung 93 in dem
Fensterrahmen 3 grundsätzlich, d. h. auch dann vorgesehen, wenn
das Lenkerlager 9 nicht montiert wird, d. h. wenn ausschließlich
ein Kippfenster verwendet werden soll.
Wenn das Ecklager 8 und das Lenkerlager 9 an der
Multifunktionsfensterzarge mit angeformtem Fensterrahmen gemäß
der vorstehenden Beschreibung montiert sind, kann das
Drehkippfensterflügel ohne weitere Maßnahmen eingesetzt werden
und ist somit betriebsbereit.
Nachfolgend werden weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung
beschrieben, wobei lediglich auf solche technische Merkmale
konkret eingegangen wird, die zum ersten Ausführungsbeispiel der
Erfindung unterschiedlich sind.
Das vorstehende erste Ausführungsbeispiel sieht grundsätzlich
vor, einen Beschlag, vorzugsweise den Beschlag für
Kippfensterflügel am Fensterrahmen 3 vorzumontieren und
nachträglich, d. h. auch nach dem Einbau des Fensterrahmens durch
einen entsprechend gestalteten Beschlag für
Drehkippfensterflügel zu ergänzen, wobei hierfür der Beschlag
für Kippfensterflügel als Krafteinleitungsmittel verwendet wird.
Ein zweites Ausführungsbeispiel sieht nunmehr vor, den Beschlag
für Kippfensterflügel zweizuteilen nämlich in ein
Multifunktions-Beschlagsteil und ein Funktions-Beschlagsteil. In
diesem Fall wird das Multifunktions-Beschlagsteil am
Fensterrahmen vorab fest montiert oder integriert (verbleibt
also am Fensterrahmen) und wahlweise durch das entsprechende
Funktions-Beschlagsteil ergänzt. D. h. ist das Funktions-
Beschlagsteil zuerst als Beschlag für Kippfensterflügel
ausgeführt, kann dieses vorzugsweise ohne Werkzeuge vom
Multifunktions-Beschlagsteil abgenommen und beispielsweise durch
den Beschlag für Drehkippfensterflügel als ein weiteres
Funktions-Beschlagsteil ersetzt werden, welches wiederum am
Multifunktions-Beschlagsteil befestigt wird.
Das Multifunktions-Beschlagsteil kann beispielsweise ein am
Rahmen aufgeschraubter Fachstahl sein, der eine konkave oder
konvexe Schwalbenschwanzführung ausbildet, also eine
Hinterschneidung, die eine Krafteinleitung in den Fensterrahmen
ermöglicht und ohne Werkzeuge und zusätzliche Verbindungsmittel
wie Schrauben als Kopplung für den Funktions-Beschlagsteil
verwendet werden kann. Anstelle einer solchen
Schwalbenschwanzführung können natürlich auch eine Anzahl von
Bohrlöchern an dem Multifunktions-Beschlagsteil vorgesehen sein,
die wahlweise von den jeweiligen Funktions-Beschlagsteilen als
Kopplungspunkte genutzt werden.
Bei sämtlichen vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen
und deren Abwandlungen ist es von entscheidender Bedeutung, den
vorab am Fensterrahmen montierten oder integrierten Beschlag so
zu gestalten, dass dieser als Krafteinleitungsmittel sowohl für
Beschläge von Kippfenster- als auch für Beschläge von
Drehkippfensterflügel verwendbar ist, um ein nachträgliches
Uminstallieren des bereits eingebauten Fensterrahmens ohne
größeren Montageaufwand zu ermöglichen.
Claims (14)
1. Fensterzarge (1) mit angeformtem Fensterrahmen (3), in den
ein Fensterflügel (5) über vorbestimmte Krafteinleitungsmittel
einsetzbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eines der Krafteinleitungsmittel derart gestaltet ist,
dass es wahlweise Beschläge zur Montage eines Kippfensterflügels
umfasst und/oder mit Beschlägen zur Montage eines
Drehkippfensterflügels versehbar ist.
2. Fensterzarge mit angeformtem Fensterrahmen nach
Patentanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Beschläge einen unteren und/oder oberen Anlenkpunkt des
Fensterflügels (5) am Fensterrahmen (3) bilden.
3. Fensterzarge mit angeformtem Fensterrahmen nach
Patentanspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das zumindest eine Krafteinleitungsmittel ein Beschlag
vorzugsweise für Kippfensterflügel selbst ist.
4. Fensterzarge mit angeformtem Fensterrahmen nach
dadurch gekennzeichnet, dass
das zumindest eine Krafteinleitungsmittel und der zumindest eine
Beschlag für Kippfensterflügel separate, zusammenbaubare
Bauteile sind.
5. Fensterzarge mit angeformtem Fensterrahmen nach
Patentanspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Beschlag für Kippfensterflügel mit dem Beschlag für
Drehkippfensterflügel (8) ergänzbar ist.
6. Fensterzarge mit angeformtem Fensterrahmen nach
Patentanspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Beschlag für Drehkippfensterflügel (8) den Beschlag für
Kippfensterflügel als eines der Krafteinleitungsmittel nutzt.
7. Fensterzarge mit angeformtem Fensterrahmen nach
Patentanspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Beschlag für Drehkippfensterflügel (8) am Beschlag für
Kippfensterflügel vorzugsweise durch Aufstecken befestigbar ist.
8. Fensterzarge mit angeformtem Fensterrahmen nach einem der
Patentansprüche 5-7,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Beschlag für Drehkippfensterflügel (8) durch einen sich in
ein Bohrloch in dem Fensterrahmen (3) erstreckenden Stift (84)
gehalten ist.
9. Fensterzarge mit angeformtem Fensterrahmen nach
Patentanspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Stift (84) einstückig mit dem Beschlag für
Drehkippfensterflügel (8) ausgebildet ist.
10. Fensterzarge mit angeformtem Fensterrahmen nach einem der
Patentansprüche 5-7,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Beschlag für Drehkippfenster (8) durch Eingreifen eines am
Beschlag ausgebildeten Formteils (81) mit einem Einschnitt in
dem Fensterrahmen (3) gehalten ist.
11. Fensterzarge mit angeformtem Fensterrahmen nach
Patentanspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Beschlag für Kippfensterflügel durch den Beschlag für
Drehkippfensterflügel (8) austauschbar ist.
12. Fensterzarge mit angeformtem Fensterrahmen nach einem der
vorstehenden Patentansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Krafteinleitungsmittel einstückig mit dem Fensterrahmen (3)
ausgebildet ist.
13. Fensterzarge mit angeformtem Fensterrahmen nach
Patentanspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Krafteinleitungsmittel zumindest ein im/am Fensterrahmen
ausgebildetes Bohrloch ist, in welches der jeweilige Beschlag
einsteckbar oder vorzugsweise mittels eines Spreizdübels
verankerbar ist.
14. Fensterzarge mit angeformtem Fensterrahmen nach
Patentanspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Krafteinleitungsmittel als ein vorzugsweise
schwalbenschwanzförmiges Kopplungsstück ausgebildet ist.
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