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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Hohlglasgegenständen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung
von Hohlglasgegenständen. Insbesondere sollen gemäß der Erfindung Verbesserungen
bei solchen Verfahren und Vorrichtungen dieser Art ermöglicht werden, bei denen
eine Charge geschmolzenen Glases in einer Vorform zu einem Hohlkülbel geformt, dieses
dann einer das Külbel umgebenden Fertigform zugeführt und mittels eines oberhalb
der Fertigform angeordneten Blaskopfes unter Relativdrehung des Külbels gegenüber
der Fertigform in seine Endform ausgeblasen wird. Für Verbesserungen im Sinne der
Erfindung kommen sowohl solche Verfahren und Vorrichtungen im Betracht, bei denen
das Külbel durch einen Preßvorgang hergestellt wird, als auch solche, bei denen
das Külhel durch einen Blasvorgang gebildet wird. Auch kann die Erfindung bei solchen
Verfahren und Vorrichtungen Anwendung finden, bei denen das Külbel wahlweise durch
Pressen oder Blasen geformt wird.
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Durch die Erfindung soll insbesondere die Möglichkeit gegeben werden,
gewöhnliche Heißblasformen und den Blaskopf gegen eine praktischere und leistungsfähigere
Formausstattung auszutauschen.
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Weiterhin soll durch die Erfindung eine-Formvorrichtung geschaffen
werden, die bei bereits vorhandenen Maschinen unter Anwendung von verbleibenden
Teilen der Maschine angewendet werden kann, um Glaswaren hoher Güte in verbesserter
Weise herzustellen.
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Demgemäß besteht die Erfindung in erster Linie darin, daß bei einem
Verfahren zur Herstellung von Hohlglasgegenständen, bei dem eine Charge geschmolzenen
Glases in einer Vorform zu einem Hohlkülbel geformt, dieses anschließend einer das
Külbel umgebenden Fertigform zugeführt und mittels eines oberhalb der Fertigform
angeordneten Blaskopfes unter Relativdrehung des Külbels gegenüber der Fertigform
in seine Endform ausgeblasen wird, das der Fertigform zugeführte Külbel an seinem
offenen Ende von einer am Blaskopf angeordneten rotierenden Greifvorrichtung erfaßt,
zur Entlastung der Fertigform von dem Gewicht des Külbels etwas angehoben und das
mit seinem größten Teil in die Fertigform herabhängende Külbel durch die rotierende
Greifvorrichtung während des Blasens relativ zu dieser gedreht wird.
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Bei der Herstellung von Hohlglasgegenständen aus vorgeformten Külbeln
ist es zwar an sich bekannt, das obere Ende oder den Kopf des vorgeformten Külbels
durch Greiforgane zu erfassen und das Külbel in der Fertigform auf seine Endform
auszublasen, wobei eine relative Drehung zwischen dem Külbel und der Fertigform
erfolgt. Bei den bekannten Verfahren bzw. bei den bekannten Vorrichtungen wird aber
nicht das Külbel gegenüber der feststehenden Fertigform, sondern die Fertigform
gegenüber dem Külbel gedreht. Demgegenüber wird gemäß der vorliegenden Erfindung
das vorgeformte Külbel durch rotierende Greifer einer kombinierten Blas- und Külbeldrehvorrichtung
erfaßt und zunächst gegenüber der Fertigform etwas angehoben. Durch diese Maßnahme
wird erreicht, daß das Külbel von der Fertigform, in die es hineinragt, nicht länger
getragen wird; sondern von den Greiforganen der am Blaskopf angeordneten rotierenden
Greifvorrichtung. Hierdurch ist die vorteilhafte Möglichkeit gegeben, die sich bei
der Zuführung des Külbels zunächst um dieses schließende Fertigform für einen Blasvorgang
und/oder eine Längung des Külbels unter der Einwirkung seiner Schwere wieder zu
öffnen, bevor die Fertigform endgültig geschlossen wird. Ebenso ermöglicht diese
Maßnahme, daß die inneren Formflächen der wieder geöffneten Fertigform mit Wasser
bespritzt werden können, während das sich drehende Külbel in die Fertigform herabhängt
und sich unter dem Einfluß seiner eigenen Schwere längt oder durch einen Blasstoß
ausgeblasen wird.
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Weitere Merkmale der in den Patentansprüchen gekennzeichneten Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles an Hand
der Zeichnung.
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Fig. 1 ist eine im wesentlichen im senkrechten Schnitt, teilweise
in Ansicht gehaltene Darstellung
einer Glasformmaschino mit einer
Fertigformausstattung entsprechend der Erfindung; Fig. 2 ist eine Teilansicht, insbesondere
der Fertigformeinrichtung, und zwar des Oberteiles davon, wobei der Blaskopf-Greifermechanismus
teilweise im Schnitt und nur eine Hälfte der Blasform sichtbar ist; Fig.2A ist eine
Teilansicht, insbesondere der Fertigformeinrichtung, und _zwar des Unterteiles davon
gemäß Fig. 2; ' Fig. 3 stellt einen - -Schnitt entsprechend der Linie 3-3
der Fig. 2 dar; wobei die Fertigform lediglich schematisch in geöffnetem Zustand
angedeutet ist. Außerdem sind alternativ-in -strichpunktierten Linien eine Rechts-
und eine Linksstellung des Blaskopf-Greifermechanismus eingetragen, in welche letzterer
aus seiner in vollen Linien gezeichneten Stellung ausschwingen kann; Fig.4 ist in
verkleinertem Maßstab eine Seitenansicht der Fertigformausstattung, wobei die Einzelelemente
eine Stellung einnehmen, die im Zuge der Arbeitsphasen dem Zeitpunkt entspricht,
wo das Külbel gerade in die Form eingebracht worden ist und von dieser gehalten
wird. Der Blaskopf-Greifermechanismus befindet sich dabei noch in seiner angehobenen
Stellung, d. h. in unwirksamer Lage bei geöffneten Greifern; Fig. 5 bis 9 stellen
in Teilansicht und auf mehr schematische Art die relativen Stellungen des Blaskopf-Greifermechanismus
zur Blasform während der verschiedenen Phasen der Umwandlung eines Külbels in einen
Hohlformgegenstand aus Glas dar; Fig. 10 ist die Teilansicht einer entfernbaren
und austauschbaren Kurvennuthülse zusammen mit Konstruktionsteilen, die den Mechanismus
zum Ausschwingen des Blaskopf-Greiferaggregates zugehören, und zwar in die rechte
Stellung, bezogen auf die in vollen Linien gezeichnete Ausgangsstellung gemäß Fig.
3. Blaskopf und Greifer sind dabei in angehobener Lage zu denken; Fig. 11 ist eine
Darstellung entsprechend der Fig. 10, nur mit dem Unterschied, daß der in angelüfteter
Stellung befindliche Blaskopf-Greifermechanismus in die linke Stellung gegenüber
der in vollen Linien gezeichneten Stellung -gemäß der Fig. 3 überführt wird.
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Der Typ von Glasformmaschinen, der in eine solche nach dem Verfahren
gemäß der Erfindung arbeitende Maschine umgewandelt werden soll, besitzt eine ortsfeste
Invertkülbelform, d. h. der Kopf ist nach unten gerichtet, mit entsprechender Ausstattung
und in horizontalem Abstand dazu an einer weiteren Stelle die aufrecht stehende
Endblasform. Hierbei ist eine Übertragungsvorrichtung vorgesehen, vermittels welcher
jedes in der ersteren Vorrichtung vorgeformte Külbel der Blasform zugeführt wird,
um dasselbe über einen Blaskopf auf seine endgültige Profilierung auszublasen.
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Es ist eine Abart dieser Maschine zum Formen von Glasgegenständen
bekannt, und zwar die sogenannte »Preß- und Blasmaschine« öder »Enghalsmaschine«.
Diese Maschinentype -zeichnet sich durch einen in einen Halsring eingeführten Stößel
oder Treiber und durch das übliche Blas- und Gegenblasverfahren aus. Das Külbel
wird mit den Formwänden derart in Berührung gebracht, daß jede Charge eine derartige
Külbelform ergibt, daß es in der Endblasform zu einer Flasche oder einem anderen
enghalsigen Gegenstand verarbeitet werden kann.
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In einer weiteren Abart dieser Maschinengattung gelangt jede geschmolzene
Glascharge in eine Invertkülbelform, um in derselben durch einen sich aufrvärts
bewegenden Preßstößel zu einem Hohlkülbel verformt zu werden. Beide Maschinentypen
befinden sich im praktischen Gebrauch. Die Fertigformausstattung gemäß der Erfindung
wird lediglich gegen gewisse Standardkonstruktionsteile ausgewechselt und läßt sich
zusammen mit den nicht ausgetauschten Teilen jeder dieser Varianten der soeben beschriebenen
Glasforinmaschine verwenden.
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Wie eine derartige Maschine in eine solche nach dem Pastenforinverfahren
umgewandelt wird, sei im folgenden unter besonderer Bezugnahme auf das in den Zeichnungsblättern
dargestellte Beispiel beschrieben.
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In Fig. 1 ist das Rahmenwerk der Maschine der in Frage stehenden Art
zum Teil dargestellt und mit 1 bezeichnet. Die horizontalen Teile dieses Rahmenwerkes
überragend sind Ständer 2, 3 vorgesehen, welche der Külbelform- bzw. der Blasformvorrichtung
zugehören. Seitlich des Ständers 2 ist eine Inv ertform, d. h. kopfunten gerichtete
Form angeordnet, die- in der üblichen Weise eine zweiteilige Preßform 4 enthält,
von der nur eine Hälfte zu sehen ist. Ferner ist der bekannte zweiteilige Halsring
5 sowie die Külbelformdeckplatte 6 vorgesehen. Die zur Preßform 4 gehörigen Teile
sind in bekannter Weise bei 7 an den Maschinenständer angelenkt, so daß die Formteile
in bekannter Weise mit den üblichen Mitteln in eine Öffnungs-und eine Schließstellung
eingeschwungen werden können. Die Platte 6 ist an einem beweglichen Arm 8 befestigt,
der mit bekannten, ebenfalls nicht dargestellten Mitteln betätigt wird, so daß sie
sich in ausgeschwenkter Stellung befindet, sofern der geschlossenen Külbelform eine
Glascharge zugeführt werden soll, beispielsweise durch ein zweckmäßig angeordnetes
Zuführrohr 9. Anschließend wird der Arm 8 und mit ihm die Platte 6 wieder eingeschwungen,
so daß letztere am Kopf der Invertkülbelform 4, wie in Fig. 1 gezeigt, ihre Betriebsstellung
einnehmen kann.
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Die Mittel zur Formung des Külbels umfassen einen in vertikaler Richtung
beweglichen Invert-Preßstöße110, der seinerseits in bekannter Weise durch die in
der Fig. 1 allgemein mit der Bezugsziffer 11 bezeichneten Mittel geführt ist, derart,
daß er aus einer unteren Stellung in die in Fig. 1 gezeigte Preßstellung gegenüber
der Invertkülbelform angehoben werden kann. Durch diesen Vorgang wird die Glascharge
über die Wandung der Invertkülbelform verteilt, und zwar bis zu einem Betrage und
in einer Weise, die als zweckentsprechendes Vorstadium für das Külbel sich ergeben
hat, um letzteres anschließend in einer Fertigform durch Ausblasen zu dem gewünschten
Glasartikel zu formen. Die Glaswandung des Külbels wird durch innerlich und äußerlich
erfolgenden Hitzeentzug, insbesondere an der Halspartie und in dein anschließenden
Bereich, versteift, damit das Küll>el während der Überführung zur Blasformstation,
wie später noch erläutert werden soll, vermittels des Halsringes umgekehrt werden
kann, um sodann von rotierenden Greifern erfaßt und relativ zur Blasform verdreht
zu werden. Das in der Fig. 1 mit 12 bezeichnete Külbel wird nun in geeigneter Weise
in einen Hohlformgegenstand überführt, der in den Fig. 7. 8 und 9 mit 13 bezeichnet
ist. Das Külbel seinerseits erhält einen Wulst 14 an seinem oberen Rande (Fig. 2
und 4) sowie eine Schulter 15 (Fig. 2) zu einem Zweck, der anschließend erläutert
werden wird. Um ein sicheres Erfassen und Drehen des Külbels in der Form zu gewährleisten,
kann das
Külbel gleicherweise mit nicht dargestellten Nasen oder
Vorsprüngen ausgestattet sein, und zwar direkt unterhalb des Wulstes.
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Der Halsring besteht aus zwei zusammenwirkenden Hälften, die von Armen
16 (Fig. 1) getragen werden, wobei je ein Arm einer Hälfte zugehört. Diese Arme
können mit Hilfe von Konstruktionselementen, die allgemein mit dem Bezugszeichen
17 bezeichnet sind, verschwenkt werden und gleichzeitig relative, seitliche Bewegungen
axial zur Achse 18 ausführen, um die Halsringhälften in bekannter Weise zu öffnen
und zu schließen. Eine aufrecht stehende Konsole 19 des Maschinenrahmens trägt die
Schwingachse 18, und zwar etwa in der Mitte zwischen der Külbelform-und der Blasformstation.
Die Halsringarme schwenken um die Schwingachse 18 mit Hilfe geeigneter Greifbolzen
und senkrechter Zahnstangen 20, so daß die von dem Halsring umfaßten Külbel in einem
etwa 180° umfassenden Kreisbogen von der Külbeiformstation zur Blasformstation übergeführt
werden. Während dieses Bewegungsvorganges wird dabei das Külbel durch den Halsring
gewendet. Die Ausschwing- und Kehrbewegung des Külbels schafft dabei die Voraussetzungen
für den sich anschließenden Druck- und Blasvorgang in der Blasform zur Bildung des
Formglasgegenstandes.
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Der Ständer 3 dient bei den bekannten Glasformmaschinen als Lagerträger
für die Hälften einer Heißblasform. Sofern diese Maschinen nach dem neuen Formverfahren
arbeiten sollen, wird die Heißblasform entfernt und durch eine Fertigform 21 ersetzt.
Eine solche Form besitzt Hälften, die von Armen 22 (Fig. 2 und 4) der üblichen Blasform
getragen werden. Diese Arme sind am Ständer 3 angeordnet, wie es in der Fig. 1 für
einen Arm gezeichnet ist.
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Angrenzend an die Blasformstation ragt eine Kolbenstange 23 aus dem
vertikalen Zylinder 24 hervor (Fig. 1, 2 und 4), wobei der Zylinder fest an einem
stationären, senkrechten Maschinenständer 25 angeordnet ist, Die Stange 23, welche
über einen nicht gezeichneten Kolben im Zylinder 24 in vertikaler Richtung beweglich
ist, wird in Lagern geführt, die im senkrechten Ständer 25 angeordnet sind. Ein
solches Lager ist bei 26 in den Fig. 2 und 4 angedeutet. Die Stange 23 betätigt
den üblichen Blaskopf, der in Wirkverbindung mit der Heißblasform steht. Beim Umwandeln
der Maschine auf das neue Formverfahren gemäß der Erfindung wird der normale Blaskopf
entfernt und gegen eine Greifvorrichtung 27, bestehend aus einem Blaskopf und einem
rotierenden Greifermechanismus, ersetzt. Dieser Mechanismus ist an einem Arm 28
angeordnet, der seinerseits vermittels einer längs geschlitzten Muffe in Gestalt
der Klampe 29 die Kolbenstange 23 umfaßt (Fig. 2).
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Im einzelnen ist die Kombination: Blaskopf-Greifermechanismus, in
der Fig. 2 dargestellt. Sie besteht aus einem vertikal liegenden, ringförmigen Lagergehäuse
30 am äußeren Ende des Armes 28. Ein drehbares, senkrecht angeordnetes, kurzes Rohrstück
31 ist reibungsfrei im Gehäuse 30 mit Hilfe von oben und unten vorgesehenen Kugellagern
32, 33 gelagert. Ferner ist in Teil 31 ein rohrförmiges Zwischenstück 34
eingepaßt, und zwar bei bestehender Gleitmöglichkeit beider Teile über einen Längskeil
35. Schließlich ist noch ein inneres Rohrglied 36 gleitend in Teil 34 vorgesehen.
Teil 36 ragt dabei oben und unten über die Enden von Teil 34 hinaus, wobei
letzteres seinerseits oben und unten die Enden des Rohrstückes 31 übergreift. Der
untere Teil 37 des Innenrohres 36 ist verbreitert und ringsherum mit einer Nut 38
versehen, in weiche einwärts gerichtete, 'relativ kurze und abgerundete Betätigungsarme
39 rechtwinkliger Hebel' 40 eingreifen, deren herabhängende Arme 41 nach einwärts
gerichtete Greiferglieder oder Greiferklauen 4'2 aufweisen. Die Greiferhebel 40,
von denen in dein gezeichneten Beispiel vier vorgesehen sind, sind in kürzen horizontalen
Zapfen 43 gelagert; die ihrerseits in mit entsprechendem Abstand angeordneten Augen
44 sitzen. Letztere befinden sich am Tragflansch 45; der am unteren Ende des Zwischenrohrstückes
34' sitzt. Das Zwischenrohrstück ist dabei dauernd durch die Ringfeder 48 im Sinne
einer Abwärtsbewegung belastet, wobei die Feder zwischen dem Flansch 45 und dem
unteren Ende des zu diesem Zweck bei 49 angeflanschten Rohres 31 eingespannt ist.
Ein Zapfen 50 ragt aus dem -inneren Rohr in eine Nut 51 des Flansches 45 hervor,
um eine Drehung desselben unabhängig vom Rohr 34 und damit vom sich drehenden Rohrstück
31 auszuschalten, dagegen aber begrenzte, unabhängige Vertikal- und Axialbewegungen
des inneren Rohres zuzulassen.
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Das vorspringende obere Ende des Rohrstückes 31 weist eine Riemenscheibe
52 auf, welche zugleich eine Abwärtsbewegung des Rohrstückes in den Lägern 32, 33
verhindert. Ein Keilriemen 53 ist um die Scheiben 52 und 54 herumgelegt, wobei die
letztere auf einer vertikalen Kupplungswelle 55 angeordnet ist. Die Kupplungswelle
55 lagert in einer vertikalen Bohrung 56 des Armes 28, und zwar derart, daß sie
zusammen mit diesem Arm um die Achse der Kolbenstange 23 drehbar ist. Die Welle
55 ragt unterhalb des Armes 28 hervor, wobei an dem unteren Teil der Welle eine
federbelastete Kupplung vorgesehen ist, etwa in Gestalt einer Klauenkupplung. Das
Kupplungsglied 57 ist über einen in einer Längsnut geführten Zapfen 58 mit der Welle
55 verbunden, so daß sich eine gewisse Ausweichmöglichkeit in vertikaler Richtung
ergibt. Normalerweise wird jedoch das Kupplungsglied in der unteren Hubstellung
mittels der Schraubenfeder 59 gehalten. Das Glied 57 vermag mit dem Kupplungsglied
60, das auf dem oberen Ende eines kurzen senkrechten Achsstumpfes 61 sitzt, der
aus einem seitlich des Zylinders 24 vorgesehenen Lager 62 hervorragt, in Eingriff
zu gelangen. Ein Kettenrad 63 auf der Achse 61 wird hierbei durch die Kette 64 angetrieben,
wobei das entsprechende Kettenrad 65 am unteren Ende einer Welle 66 sitzt. Der Antrieb
der Welle erfolgt über ein motorisch betriebenes Reduktionsgetriebe 67, das seinerseits
auf einer Konsole 68 vermittels einer Kappe 69 im oberen Teil des Lagers 26 vorgesehen
ist. Das untere Ende der Welle 66 ist in einem Lager 70 seitlich des aufrecht stehenden
Ständers 25 gelagert. Die Welle 66 ihrerseits besitzt in ge wissen Abständen Universalgelenke,
wie frei 71 und 72 angedeutet, so daß sich eine gewisse Gelenkigkeit ergibt. Die
vorstehend beschriebene Einrichtung bewirkt bei Einschaltung des Getriebes 67 eine
Drehung der Welle 66 und damit eine weitere Drehung des Kupplungsgliedes 60.
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Befindet sich der Arm 28 in seiner unteren Stellung, wie in Fig. 2
dargestellt, so greift das Kupplungsglied 57 in das zugehörige Glied 60 ein. Hierdurch
wird die Welle 55 in Drehung versetzt. Letztere ihrerseits dreht die Scheibe 54
und diese wiederum die Scheibe 52 über die Riemenverbindung 53. Da jedoch die Scheibe
52 mit einer Nase 73 ausgestattet ist, kommt dieselbe in der Stellung gemäß Fig.2
zum Anschlag mit einem nach unten hin vorspringenden Fallenbolzen 74, welcher von
einem Sockel 75 ausgeht. Letzterer sitzt auf dem oberen Ende einer senkrechten
Bohrung
76 und wird von dem Arm 77 gehalten. Wenn der Fallenbolzen 74 auf diese Weise mit
der Nase der Scheibe 52 zum Anschlag kommt, wird der Riemen so lange einen Schlupf
haben, bis eine weitere geringe Aufwärtsbewegung des Fallenbolzens 74 der Scheibe
52 eine Drehung erlaubt, wobei gleichzeitig die gesamte Greifereinrichtung zu rotieren
beginnt. Der Arm 77 besitzt einen klampenartigen Teil 78, der eine senkrechte Kolbenstange
79 umgreift und auf dieser in einer bestimmten Stellung festgelegt ist. Die zu einem
Kolben 80 gehörige Stange 79 ragt nach oben aus einem am Arm 28 befindlichen
Zylinder 81 hervor. Der Arm 77 seinerseits ist nach außen hin bei 82 gegabelt und
steht im Eingriff mit einer am oberen Ende des inneren Rohres 36 vorgesehenen Nut
83. Wenn also der Kolben 80 bis zum oberen Anschlag im Zylinder 81 bewegt wird,
hebt sich der Arm 77 und mit ihm das Innenrohr 36. Infolgedessen kommt der Fallenbolzen
74 außer Eingriff mit der Nase 73 auf der Scheibe 52. Infolge der Anhebung des Innenrohres
36 relativ zum Zwischenrohr 34 werden die Greiferarme 41 veranlaßt, aus ihrer Offenstellung
nach einwärts zu schwingen. Wenn ein Külbel 12 an die Fertigformstation übergeben
worden ist und die Form an ihrem Kopfende unterhalb des vorspringenden Randes 15
des Külbels sich geschlossen hat, bedingt der in der beschriebenen Weise vor sich
gehende Schließvorgang der Greiferarme 41, daß sich die Greifbacken oder Zungen
an das vorspringende Ende des Külbels unterhalb des Wulstes 14 anschließen. Ein
Ring 84 am vorspringenden oberen Ende des Zwischenrohrstückes 34 stützt sich auf
die Scheibe 52 und begrenzt die Abwärtsbewegung des Rohrstückes 34 innerhalb des
Rohres 31. Das zum Flansch ausgebildete untere Ende 37 des den Greifermechanismus
betätigenden Innenrohres 36 kommt mit dem geflanschten unteren Ende 45 des Rohres
34 in Anlage, wenn die Greiferklauen geschlossen sind. Das Innenrohr 36, welches
das Rohrstück 34 entgegen dem Druck der Feder 48 mitnimmt, vermag ferner eine geringe
Aufwärtsbewegung auszuführen, und zwar, bis eine hervorragende Anschlagschulter
85 am unteren Endteil des Rohres 34 gegen das untere Ende der rohrförmigen Achse
31 anschlägt. Der Anschlag ist derart vorherbestimmt, daß die geschlossenen Greifer
auf das Külbel eine Kraft im Sinne eines Anlüftens ausüben, die ausreichend ist,
um die Schulter 15 am Külbelrand vom Kopf der geschlossenen Form abzuheben. Der
Längskeil 35 zwischen Rohrstück 34 und Rohr 31 gleitet in einer vertikalen Nut 86
von ausreichender Länge, um eine begrenzte Gleitbewegung des Teiles 34 unter gleichzeitiger
Ausschaltung einer relativen Drehbewegung zwischen den Teilen 31 und 34 zuzulassen.
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Der Kolben 80 weist, nach abwärts gerichtet, eine von einer Feder
88 umgebene Stange 87 auf, die im zusammengepreßten Zustand zwischen dem unteren
Teil des Zylinders 81 und einer Anschlagscheibe 89 am unteren Ende der Stange 87
liegt und bestrebt ist, den Kolben 80 am Boden des Zylinders 81 zu halten. Die Klampe
78 ist auf der Kolbenstange in einer Stellung befestigt, welche dem Anschlag der
Schulter 85 gegen das untere Ende des Rohres 31 entspricht, so daß #'er obere Anschlag
des Kolbens gegen den Zylinder zugleich die Aufwärtsbewegung des Rohrstückes 34
im Rohr 31 begrenzt.
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In das untere Ende des inneren Rohrstückes 36 ist ein Luftauslaß 90
eingeschraubt, welcher zentral zu den Greifergliedern in einer geeigneten Höhenlage
angeordnet ist. Letztere .kann leicht über oder- in gleicher Höhe oder unter der
Horizontalebene liegen, in welcher die Greiferklauen das Külbel in der Form erfassen.
Der Auslaß 90 besitzt unten einen Außenflansch 91, gegen welchen eine ringförmige
Ventilscheibe 92 anliegt, deren untere Fläche einen auf den Durchmesser des oberen
Teiles des abzudeckenden Külbels abgestellten Außendurchmesser aufweist. Ein Ring
93 aus hitzebeständigem Metall oder einem anderen geeigneten Werkstoff, welcher
die Berührung mit der heißen Glasmasse des Külbels aushält, ist in eine Ringnut
94 am Boden der Ventilscheibe 92 eingelassen und kommt mit dem Oberteil des von
den Greifern umfaßten Külbelrandes zur Anlage. Die Ventilscheibe verbleibt in Schließstellung
auf dem oberen Ende des Külbels auf Grund ihres Eigengewichtes. Letzteres ist entsprechend
der Stärke und dem Material der Ventilscheibe im voraus bestimmt, so daß ein Luftdruck
innerhalb des Külbels, der den vorher festgelegten mittleren Druck überschreitet,
ein Anlüften der Scheibe und damit einen Luftaustritt bewirkt. Auf diese Art ist
im Innern des Külbels ein mittlerer konstanter Preßdruck während der Ausblaseperiode
aufrechterhalten, der unabhängig von etwaigen beträchtlichen Änderungen des Druckes
in der Luftleitung oder im Külbel ist.
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Die Luft wird der Düse durch das Innenrohr 36 zugeführt, und zwar
über ein-.n Einsatznippel 95, welcher seinerseits im Gleitsitz in eine Lagerbuchse
96 am oberen Ende des Innenrohres eingepaßt ist. Der Einsatznippel 95 sitzt in einem
Kniestück 97, das an die Luftleitung 98 angeschlossen ist. Letztere ragt durch eine
Bohrung 99 am oberen Teil der Stange 79 hindurch und wird über ein biegsames Rohr
100 mit dem Auslaß eines pneumatisch betätigten Ventils 101 in der Konsole 68 in
Verbindung gebracht. Das Ventil 101 besitzt einen in Längsrichtung beweglichen Kolben
102 mit einer Einschnürung in der Mitte. Normalerweise wird der Kolben mit Hilfe
der Feder 103 in Schließstellung gehalten, um eine Verbindung zwischen dem biegsamen
Rohr 100 und dem Lufteinlaß 104 auszuschalten. Letzterer mündet gegenüber dem Anschluß
des biegsamen Rohres 100 in den Ventilzylinder ein. Der Ventilkolben 102 wird über
einen der Feder 103 gegenüberliegenden Lufteinlaß 105 in Öffnungsstellung übergeführt,
wobei der Lufteinlaß über das Rohr 105 vermittels eines nicht dargestellten Zeitschalters
überwacht wird.
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Die zum Anlüften des Kolbens 80 im Zylinder 81 benötigte Luft wird
gleichfalls von demselben oder einem anderen geeigneten Zeitschalter kontrolliert,
und zwar über eine Luftleitung 106 in der vertikalen Stange 23, eine bei 107 angedeutete
Ringnut in der Wandung der Klampe 29 für den Arm 28 und eine Bohrung 108 in letzterem,
die in den unteren Teil des Zylinders 81 unterhalb des Kolbens 80 einmündet.
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Die Arbeitsstellung des Blaskopf-Greifermechanismus 27 kann in verschiedenen
Höhenstufen über dem Niveau des fest angebrachten Kupplungsgliedes 60 liegen. Eine
Vertikaljustierung dieser Stellung innerhalb gewisser Grenzen verlangt eine Lösungsmöglichkeit
der Klampe 29, so daß diese entlang der Stange 23 auf die gewünschte Lage eingestellt
und wieder festgelegt werden kann. Zu diesem Zweck muß ein Ouerkeil 109, welcher
die Riemenscheibe 54 mit dem vorstehenden oberen Teil der Stange 55 verbindet, von
seiner derzeitigen Stellung in einer der Bohrungen der Lochserie 110 gelöst werden.
Nach vorgenommener Höhenjustierung des Mechanismus 27 wird der Ouerkeil alsdann
durch die entsprechende Bohrung 110 hindurchgesteckt. Das Kupplungsglied 57
wird
auf diese Weise wieder in die richtige Eingriffsstellung mit dem festen Kupplungsglied
60 gebracht, ganz gleich auf welche Höhenlage der Mechanismus 27 zwecks Einnahme
seiner Arbeitsstellung eingestellt worden ist.
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Die Vertikalbewegungen der Stange 23 werden mit Hilfe eines nicht
gezeichneten Kolbens im Zylinder 24 bewirkt, wie es bei dieser Art von Glasblasemaschinen
üblich ist. Die Luftzufuhr zur Bewegung des Kolbens wird gleicherweise von dem vorerwähnten
Zeitschalter gesteuert. Der Blaskopf-Greifermechanismus wird von der Stellung über
der Blasform seitlich ausgeschwungen, wenn er angelüftet ist. Dieser Vorgang erfolgt
durch das Zusammenwirken einer Rolle 111 oder eines anderen geeigneten Konstruktionsteiles
an der Stange 23 unterhalb des Zylinders 24 mit einer entsprechend geformten Kurvennut
112 in dem Teil 113 am Zylinder 24, wie in Fig. 10 gezeigt. Es kann auch eine spiegelbildlich
geformte Nut 114 in einem entsprechenden Teil 115 vorgesehen werden. Letzterer wird
alsdann statt des Teiles 113 am gleichen Zylinder vorgesehen.
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Wenn der Teil 113 benutzt wird, ist eine Aufwärtsbewegung der Stange
23 und damit des Blaskopf-Greifermechanismus aus der Arbeitsstellung des letzteren
gemäß Fig. 2 (in Fig, 3 in vollen Linien dargestellt) von einer seitlichen Ausschwenkbewegung
des Armes 28 nach rechts hin begleitet. Wie aus Fig. 3 ersichtlich, nimmt alsdann
der Mechanismus 27 die Stellung A ein, die in strichpunktierten Linien eingezeichnet
ist. Dieselbe ist erreicht, wenn die Stange 23 in ihrer oberen Anschlagstellung
angelangt ist. Diese Lage gestattet die Anwendung eines getrennt vorzusehenden Mechanismus
zum Herausnehmen des fertig geblasenen Gegenstandes aus der Blasform zur Weiterverarbeitung.
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Wird dagegen der Teil 115 benutzt, so gelangt der Blaskopf-Greifermechanismus
27 in die Stellung B, die in Fig.3 ebenfalls in strichpunktierten Linien dargestellt
ist. Der Mechanismus 27 befindet sich alsdann über einer in strichpunktierten Linien
angedeuteten Fördervorrichtung, welcher jeder in der Fertigformstation hergestellte
Gegenstand durch die Greiferapparatur zugeführt wird. Eine solche Einrichtung bewirkt
daher das Herausnehmen, so daß auf einen besonderen Ausbringmechanismus, wie er
sonst üblicherweise verwendet wird, verzichtet werden kann.
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Die Reihenfolge der Operationen bei einer Maschine der vorstehend
beschriebenen Art erfolgt in nach-folgender Weise. Eine Charge geschmolzenen
Glases wird durch einen Aufwärtshub des Preßdornes 10 gemäß Fig.1 in ein Külbel
vorgeformt. In diesem Zusammenhang sei noch bemerkt, daß die zeitliche und örtliche
Reihenfolge der bei diesem und den nachfolgend beschriebenen Verfahrensschritten
benutzten Teile durch den bei solchen Forznmaschinen üblicherweise verwendeten
Zeitschalter gesteuert werden kann, obwohl auch andere geeignete Steuereinrichtungen
hierfür in Betracht kommen können.
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Ist das Külbel vorgeformt und die Külbelform als solche geöffnet,
wird ersteres mit Hilfe des Halsringes umgekehrt, d. h., es gelangt. mit dem offenen
Teil obenliegend, zur Blasformeinrichtung. Die Formhälften der letzteren schließen
sich sodann um das Külbel und umgreifen dessen oberen Teil unterhalb der Schulter
15. Danach öffnet sich der Halsring, um von dem Külbel freizukommen und kehrt wieder
zur Külbelformstation zurück. Die den Blaskopf-Greifermechanismus 27 tragende Stange
23 wird unmittelbar darauf in ihre Arbeitsstellung abgesenkt und der Kolben 80 im
Zylinder 81 in seine obere Anschlagstellung gebracht. Die Greifer umschließen alsdann
den Külbelrand, wie in Fig. 2 gezeigt ist, und werden zugleich mit dem Külbel als
Einheit angelüftet, so daß die Schulter 15 von der Oberfläche der Form freikommt.
Der obere Anschlag des Kolbens 80 andererseits bewirkt, daß die Scheibe 52 außer
Eingriff mit der Sperrung gelangt, so daß sich die Greifer drehen können, um ihrerseits
das von ihnen erfaßte Külbel zu drehen. Sobald die Greifer die Aufhängung des Külbels
erfaßt haben, öffnen sich die Formhälften. Die Innenflächen derselben werden sodann
über Düsen 117 (Fig.6) mit Wasser abgespritzt. Eine Grundplatte 118, welche den
Abschluß der Form bildet, sofern die Formhälften sich in Schließstellung befinden,
wird gleichzeitig mit Wasser gespeist. Das Wasserrohr 119 hat zu diesem Zwecke zu
den Düsen 117 führende Seitenarme 120 und eine weitere Abzweigleitung 121, welche
zu der Grundplatte 118 führt. Ein normalerweise geschlossenes Ventil 122
in der Rohrleitung 119 wird zum geeigneten Zeitpunkt geöffnet, und zwar entweder
von dem normalen Zeitüberwachungsmechanismus der Maschine oder, wie in Fig. 6 gezeigt,
über eine rotierende Steuerkurve 123. Die Formhälften sind in den Wandungen mit
Durchlässen 124 versehen, um während des Ausblasens irgendwelches an den Innenwandungen
haftengebliebenes Wasser zu entfernen. Die Grundplatte 118 besitzt Bohrungen 118d,
die in ihre Oberfläche ausmünden und welche von der Rohrleitung 121 gespeist werden.
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Auf das Innere des von den Greifern erfaßten Külbels kommt ein Luftstoß
zur Auswirkung, während die Form noch geöffnet ist. Wie in Fig. 5 dargestellt, haben
die Greifer das Külbel erfaßt, während die Form noch teilweise geöffnet ist. Das
Profil des aufgehängten und rotierenden Külbels (in Fig. 5 bei 125 in strichpunktierten
Linien eingezeichnet) wird durch den Blasvorgang gelängt und gestreckt, um alsbald
eine Form gemäß 126 anzunehmen. Letztere Form ist in voll ausgezogenen Linien dargestellt.
Während die Formhälften weiter geöffnet bleiben und von innen abgespritzt werden,
nimmt das Külbel durch weiteres Ausblasen und Strecken usw. allmählich eine Form
an, wie sie bei 127 in vollen Linien angedeutet ist. Iin Anschluß daran wird die
Form geschlossen und das Külhel auf das innere Profil derselben ausgeblasen, so
daß es die endgültige Form des fertigen Artikels erhält, wie sie durch die Bezugsziffer
13 in den Fig. 7 bis 9 angedeutet ist.
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Anschließend werden die Formhälften geöffnet, während der Gegenstand
selber noch im Eingriff mit den rotierenden Greifern verbleibt, wie in Fig. 8 gezeigt.
Anschließend daran erfolgt ein Anheben der Greifer und damit des Gegenstandes, wodurch
letzterer aus der Form entfernt wird. Es ist auch möglich, daß die Greifer geöffnet
und abgehoben, die Form in Offenstellung gebracht und getrennte, durch 128 bezeichnete
Ausbringzangen an das obere Ende des nunmehr fertig geformten Glasgegenstandes angesetzt
werden, wie dieses in Fig. 9 dargestellt und vorstehend beschrieben worden ist.
In jedem Falle muß die Drehbewegung der Greifer selbsttätig unterbrochen werden,
sobald ein Anheben derselben erfolgt.
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Bei der Herstellung von Formglasgegenständen rotiert das Külbel gegenüber
dem Wasserfilm an der inneren Oberfläche der Form. Der Erfolg dieses Verfahrens
und die Güte der hergestellten Gegenstände hängen jedoch von der richtigen Bemessung
des Blasstoßen, von der Zeitdauer des Streckvorganges, der
Wiedererhitzung
usw. ab. Während der Anfangsluftstoß relativ stark sein muß, soll das weitere Ausblasen
unter mäßigem, relativ konstantem Druck erfolgen. Auf jeden Fall ist es erforderlich,
daß plötzliche, relativ große Druckänderungen vermieden werden. Die durch ihre eigene
Schwere sich einstellende Ventilscheibe 92, welche auf dem oberen Teil des aufgehängten
Külbels aufliegt, hat sich in der Praxis als besonders vorteilhaft erwiesen, um
verbesserte Ergebnisse bei der Herstellung von Glasmassenartikeln zu erzielen. Sie
öffnet und schließt schnellstens, um innerhalb des Külbels einen konstanten und
gleichmäßigen Druck aufrechtzuerhalten.