DE100875C - - Google Patents

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DE100875C
DE100875C DENDAT100875D DE100875DA DE100875C DE 100875 C DE100875 C DE 100875C DE NDAT100875 D DENDAT100875 D DE NDAT100875D DE 100875D A DE100875D A DE 100875DA DE 100875 C DE100875 C DE 100875C
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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Heterocyclic Carbon Compounds Containing A Hetero Ring Having Oxygen Or Sulfur (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 12: Chemische Verfahren und Apparate.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 2. Februar i8g8 ab.
Wie E. Fischer gezeigt hat, lassen sich bei halogensubstituirten Purinen durch Einwirkung von Alkalien einzelne Halogenatome gegen Hydroxyl austauschen.
So verlieren z. B. (7) - Methyltrichlorpurin (Ber. d. d. ehem. Ges. 28, 2488), (7)-Methyl-(2, 6)-dichlorpurin (Ber. d. d. ehem. Ges. 30, 2406), das Trichlorpurin (Ber. d. d. ehem. Ges. 30, 2227), das Chlorcaffein, Bromtheobromin bei der Einwirkung von Alkalilauge leicht Halogen und gehen in die entsprechenden Oxypurine über.
Es wurde nun gefunden, dafs die halogensubstituirten Purine auch leicht mit Alkalihydrosulfiden reagiren, wobei den Oxypurinen entsprechende schwefelhaltige Purine, sogenannte Thiopurine, gebildet werden.
Der Umtausch von Halogen gegen die Gruppe — SH vollzieht sich unschwer z. B. bei Einwirkung von Kaliumhydrosulfid und findet erheblich leichter statt als der Ersatz des Halogens durch Hydroxyl; dementsprechend ist es z. B. leicht möglich, aus Bromxanthin das Thioxanthin herzustellen, während es bis jetzt nicht gelang, aus Bromxanthin das entsprechende Oxypurin, d. i. Harnsäure, zu gewinnen (Ber. d. d. ehem. Ges. 28, 2486).
Was nun die Constitution der Thiopurine betrifft, so hat man wie bei den Oxypurinen (Liebig's Annalen 228, 166; Ber. d. d. ehem. Ges. 30, 550 u. f.) auch hier die Wahl zwischen den tautomeren Formeln
N=C-SH und HN-CiS.
Es ist der ersten Formel der Vorzug zu geben, da manche Schwefelderivate ähnlicher Ringsysteme nachgewiesenermafsen die Mercaptogruppe enthalten, und weil auch hier bei der Methylirung auf nassem Wege das Alkyl nicht an den Stickstoff, wie das in der Regel bei den Oxypurinen der Fall ist, sondern an den Schwefel tritt. In der gleichen Art werden im Folgenden auch die übrigen Thiopurine formulirt.
Bei den di - und trihalogensubstituirten Purinen können je nach den Versuchsbedingungen ein, zwei oder drei Halogenatome durch die Mercaptogruppe ersetzt werden; die zunächst entstehenden Thiochlorpurine weisen nun in ihrem Verhalten (den verschiedenen Reactionsmitteln gegenüber) grofse Aehnlichkeit mit den entsprechenden Chloroxypurinen auf.
So kann z. B. in dem aus (7)-Methyl-(2, 6)-dichlorpurin entstehenden (7)-Methyl-(6)-thio-(2)-chlorpurin das noch vorhandene Chloratom in ähnlicher Weise wie beim (7)-Methyl -(6)-oxy-(2)-chlorpurin (Ber. d. d. ehem. Ges. 30, 2400) leicht gegen Wasserstoff, Hydroxyl, Aethoxyl etc. ausgetauscht werden.
Zur Erläuterung vorliegenden Verfahrens dienen folgende Beispiele:
ι. Darstellung von (7)-Methyl -(6)-thio - (2) - chlorpurin aus (7)-Methyl-
(2, 6)-dichlorpurin.
Schüttelt man 5 Theile fein gepulvertes Methyldichlorpurin mit 60 Vol.-Theilen einer normalen Lösung von Kaliumhydrosulfid (aus
(2. Auflage, ausgegeben am 14. Januar i8gg.)
Normalkalilauge durch Sättigen mit Schwefelwasserstoff erhalten), so findet sofort lebhafte Schwefelwasserstoffentwickelung statt und nach io bis 15 Minuten erfolgt klare Lösung, wodurch das Ende der Reaction angezeigt wird. Beim Uebersättigen der klaren gelben Lösung mit Salzsäure fällt das Methylthiochlorpurin als farblose Masse aus, welche nach Abkühlen filtrirt und mit Wasser gewaschen wird.
Zur Reinigung löst man in ungefähr 800 Gewichtstheilen siedendem Alkohol, dampft diese Lösung im Vacuum (bei etwa 300) auf ein Viertel des Volumens ein und kühlt stark ab. Hierbei krystallisiren feine schwachgelbe Nadeln, welche meist zu Kugeln vereinigt sind. Sie geben nach dem Trocknen bei 100° auf die Formel C0 U5 N4 S Cl stimmende Zahlen und entstehen nach der Gleichung:
Cl- C
N=C-Cl
■N'
N= C-SH
.CH,
CH
+ KSH=Z Cl-C
C—N/ +KCl.
H :cH
— C-N'
(7) - Methyl - (6) - thio - (2) - chlorpurin besitzt keinen Schmelzpunkt; es beginnt sich gegen 2500 braun zu färben und zersetzt sich mit gesteigerter Temperatur.
Es ist in Wasser noch erheblich schwerer löslich als in Alkohol und wird von Aether, Aceton, Benzol, Chloroform sehr schwer aufgenommen. Leicht löst es sich in verdünnten Alkalien; cone. Alkali fällt aus diesen Lösungen die Salze. Das Ammonsalz ist in Wasser auch leicht löslich und giebt mit Silbernitrat einen gallertigen Niederschlag, der sich beim Kochen schwärzt. Durch chlorsaures Kali und Salzsäure wird die Verbindung rasch zerstört, giebt beim Verdampfen jedoch keine Murexidreaction.
Charakteristisch ist das Verhalten des Methylthiochlorpurins gegen Salpetersäure. In der Säure vom spec. Gew. 1,4 löst es sich bei gewöhnlicher Temperatur leicht auf, wobei vorübergehend eine dunkelbraune Farbe auftritt, beim Verdünnen mit wenig Wasser scheiden sich dann kleine glänzende Krystalle ab.
Methylthiochlorpurin löst sich in reichlicher Menge in warmer cone. Salzsäure; bei höherer Temperatur wirkt die Salzsäure wie bei den schwefelfreien Chlorpurinen so, dafs das Chlor durch Sauerstoff ersetzt wird. Gleichzeitig wird jedoch mit dem Halogen der Schwefel theilweise abgespalten.
Bei der Einwirkung von rauchender Jodwasserstoffsäure (spec. Gew. 1,96) wird das Methylthiochlorpurin reducirt zu (7)-Methyl-(6)-thiopurin C6 H6 N4 S, farblose Prismen vom Schmelzpunkt 306 bis 307 °, welches bei der Methylirung in wässerig alkalischer Lösung leicht(7)-Methyl-(6)-methylthiopurin C7H8N4S, farblose biegsame Nadeln vom Schmelzpunkt 207 bis 2o8°, und bei der Oxydation mit verdünnter Salpetersäure das früher beschriebene (7)-Methyl-(6)-oxypurin (Ber. d. d. ehem. Ges. 30, 2409) liefert.
Durch Darstellung dieses Körpers ist die Constitution des (7)-Methyl-(6)-thio-(2)-chlorpurins festgestellt.
N— C-N'
1. Darstellung von (7)-Methyl-(2, 6)-dithiopurin aus (7)-Methyl-(2, 6) - d i -
chlorpurin.
Erhitzt man 1 Theil der Chlorverbindung mit 24 Volumentheilen einer normalen Lösung von Kaliumhydrosulfid im geschlossenen Rohr auf ioo°, so werden die beiden Chloratome gegen die Thiogruppe ausgetauscht. Nach dreistündigem Erhitzen ist die Reaction beendet. Die klare gelbe Lösung scheidet nach Ansäuern das Methyldithiopurin als dicken, schwach gelb gefärbten krystallinischen Niederschlag ab.
Der Niederschlag wird zur Reinigung in's Bariumsalz verwandelt, das durch Umlösen aus Wasser in farblosen, feinen Nadeln erhalten wird; aus seiner wässerigen Lösung fällt beim Ansäuern mit Salzsäure das Methyldithiopurin als fast farbloses Pulver aus, bestehend aus mikroskopisch kleinen, wetzsteinähnlichen Formen. Es giebt nach dem Trocknen bei 11 o° für die Formel C6 H6 N4 S2 stimmende Zahlen und besitzt die Constitution:
HS ■ C
N= C-SH
■ν:
N— C-N'
Die Verbindung besitzt keinen Schmelzpunkt; sie färbt sich gegen 3600 braun und verkohlt bei höherer Temperatur.
Die Alkalisalze sind in Wasser leicht löslich, in cone. Lauge schwerer löslich. Das Natriumsalz krystallisirt in feinen verfilzten Nadeln, das Kaliumsalz in Nadeln oder Prismen.
Etwas schwerer löslich ist das Ammoniumsalz; es wird aus wässeriger Lösung in kleinen, gut ausgebildeten Tafeln erhalten und giebt mit Silbernitrat einen gelblichen Niederschlag, der sich beim Kochen schwärzt.
Methyldithiopurin wird beim Erwärmen mit verdünnter Salpetersäure oder mit Salzsäure und Kaliumchlorat rasch zersetzt; diese Lösungen geben jedoch beim Eindampfen keine oder nur sehr schwache Murexidreaction.
Auf analoge Weise wurden bisher noch folgende Thioverbindungen erhalten:
1. Thiocaffei'n [(i, 3, 7)-Trimethyl(2, 6)-dioxy -(8)-tiopurin] aus Chlorcaffe'in. Feine, farblose, verfilzte Nadeln, bei 3080 schmelzend.
2. (7)-Methyl-(2, 6, 8)- trithiopurin aus (7) - Methyl - (2, 6, 8) - trichlorpurin. Schwefelgelbes, undeutlich krystallinisches Pulver, welches nach dem Trocknen bei ioo° noch 1 Mol. Krystallwasser- enthält und es beim Erhitzen auf 1300 abgiebt; bräunt sich gegen 3200 und verkohlt bei höherer Temperatur.
3. (2, 6, 8)-Trithiopurin aus Trichlor-
purin. Undeutlich krystallinische, kanariengelbe Masse.
4. (2, 6)-Dioxy-(8)-thiopurin aus Bromxanthin. Schwach gelbes Krystallpulver, das ι Mol. Krystallwasser enthält; verkohlt bei höherer Temperatur, ohne zu schmelzen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Die Darstellung von schwefelhaltigen Derivaten des Purins (Thiopurinen) durch Behandlung von halogensubstituirten Purinen mit Alkalihydrosulfid.
DENDAT100875D Active DE100875C (de)

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DE (1) DE100875C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3135753A (en) * 1961-05-10 1964-06-02 Burroughs Wellcome Co Alkylthiopurines and method
US5294762A (en) * 1991-09-10 1994-03-15 Fujikura Ltd. Click-action membrane switch unit

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3135753A (en) * 1961-05-10 1964-06-02 Burroughs Wellcome Co Alkylthiopurines and method
US5294762A (en) * 1991-09-10 1994-03-15 Fujikura Ltd. Click-action membrane switch unit

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