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ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
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Elektrostatische
Scheibenhalter, auch als Heizer bekannt, werden dazu verwendet,
um verschiedene Substrate, wie etwa Wafer, während der Herstellung von Halbleiterbauelementen
zu stützen.
Elektrostatische Scheibenhalter werden oftmals aus Keramikmaterialien
hergestellt. Bei diesen weisen Aluminiumnitridkeramiken (AlN-Keramiken)
eine Reihe attraktiver Eigenschaften auf, wie etwa gute Stoßfestigkeit,
gute Wärmeleitfähigkeit,
gute Entsprechung der Wärmeausdehnung
gegenüber
Silizium und gute Erosions- und
Korrosionsbeständigkeit
gegenüber
Plasma.
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Bei
der Herstellung von Wafern können
Scheibenhalter sowohl vom Coulomb-Typ als auch vom Johnson-Rahbek-Typ
verwendet werden. Um im Johnson-Rahbek-Modus zu arbeiten, liegt
der Volumenwiderstand (oder dielektrische Widerstand) des Scheibenhalters
bei Betriebstemperatur in der Regel in einem Bereich von etwa 108 bis etwa 1013 Ohm·cm und
bevorzugt in einem Bereich von etwa 109 bis
1011. Der Scheibenhalter sollte beispielsweise
bei einem Trockenätzprozeß, bei dem
die Wafer im Bereich der Raumtemperatur bearbeitet werden, allgemein
einen spezifischen Widerstand von 109–1011 Ohm·cm
bei Raumtemperatur aufweisen. Bei Dampfabscheidungsprozessen (PVD
und CVD) zeigt der Scheibenhalter bei höheren Temperaturen, beispielsweise
von etwa 250°C
bis etwa 700°C,
den Bereich des Volumenwiderstands von 109–1011 Ohm·cm.
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Die
Volumenwiderstände
von Aluminiumnitridkeramiken sind jedoch im allgemeinen höher als
diejenigen, die als zur Herstellung von elektrostatischen Johnson-Rahbek-Scheibenhaltern
als geeignet angesehen werden. So liegt beispielsweise bei Raumtemperatur
der Volumenwiderstand eines Aluminiumnitrid-Keramikkörpers bei
Abwesenheit von Dotiersubstanzen allgemein über etwa 1013 Ohm·cm.
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Zu
den Verfahren, die zum Senken des Volumenwiderstands dichter Aluminiumnitridkörper eingesetzt werden,
zählen
das Hinzufügen
geringer Mengen von Metallen oder Kohlenstoff zu dem Aluminiumnitridmaterial.
Bei der Waferherstellung können
jedoch in dem Scheibenhalterkörper
vorliegende Fremdatome den Wafer verunreinigen und sind allgemein
unerwünscht.
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Fremdatome
können
in AlN-Keramiken auch in der Form von Sinterhilfen eingeführt werden,
mit denen die Verdichtung während
des herkömmlichen
(drucklosen) Sinterns gefördert
wird. Zu Beispielen für
Sinterhilfen zählen
Yttriumoxid (Y2O3),
Calciumfluorid (CaF2), Calciumoxid (CaO)
und Calciumcarbonat (CaCO3). Verwendete
typische Mengen liegen im allgemeinen im Bereich von 0,1 bis 3 Gewichtsprozent.
Ein mit dem Vorliegen von Sinterhilfen verbundener Nachteil ist
die Bildung von Metallaluminatphasen, wie etwa beispielsweise Yttriumaluminat.
Bei der Waferherstellung können
derartige Phasen durch Plasma angegriffen werden und eine unerwünschte Verunreinigung
des Wafers erzeugen.
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Ein
Prozeß zum
Bilden eines elektrostatischen Scheibenhalters verwendet ein rohes
AlN-Material mit einem Metallgehalt, der abgesehen von Aluminium
unter etwa 100 ppm liegt. Das Rohmaterial wird in einer Inertatmosphäre wie etwa
Stickstoff gesintert. Das Ausmaß,
in dem der Volumenwiderstand durch derartige Verfahren gesenkt werden
kann, war jedoch allgemein begrenzt.
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Ein
Verfahren zum Modifizieren der dielektrischen Eigenschaften eines
Aluminiumnitridkörpers
verwendet herkömmliches
(druckloses) Sintern und Kühlen
in einer Argonatmosphäre.
Da zur Erzielung einer Verdichtung bis zu einigen Gewichtsprozent
Y2O3 als Sinterhilfe
hinzugefügt
werden, ist das resultierende Material nicht hochrein und kann unerwünschte Yttriumaluminatphasen
aufweisen. Für
Johnson-Rahbek-Anwendungen
ist außerdem
der Volumenwiderstand von durch dieses Verfahren hergestellten elektrostatischen
Scheibenhaltern bei Raumtemperatur im allgemeinen zu hoch.
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Es
besteht deshalb ein Bedarf nach einem Verfahren zur Herstellung
einer hochreinen Aluminiumnitridkeramik mit einem Volumenwiderstand,
der sich für
die Herstellung elektrostatischer Scheibenhalter vom Johnson-Rahbek-Typ
eignet.
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KURZE DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Dieser
Bedarf kann gedeckt werden durch das Verfahren gemäß des unabhängigen Patentansprüchs 1.
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Es
hat sich herausgestellt, daß ein
dichtes hochreines Aluminiumnitridkeramikmaterial mit einem Raumtemperatur-Volumenwiderstand
unter etwa 1 × 1013 Ohm·cm
bei einer Temperatur von etwa 23°C
durch Wärmebehandlung
eines im wesentlichen aus Aluminiumnitrid bestehenden heißgepreßten Keramikkörpers in einer
Atmosphäre
mit Stickstoffmangel hergestellt werden kann.
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Bei
dem Verfahren wird der Körper
einer Durchwärmtemperatur
von mindestens etwa 1000°C
in einer Atmosphäre
mit Stickstoffmangel ausgesetzt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
stellt einen polykristallinen Aluminiumnitridkörpers mit einem unter etwa
1 × 1013 Ohm·cm
liegenden Volumenwiderstand zur Verfügung. Ein im wesentlichen aus
Aluminiunitrid bestehender ungebrannter Körper, der keine Sinterhilfsmittel
enthält,
wie zur Ausbildung eines polykristallinen Körpers gesintert. Der polykristalline
Körper
wird über
einen Zeitraum hinweg, der ausreicht, um zu bewirken, daß der Volumenwiderstand
des polykristallinen Körpers
bei einer Temperatur von etwa 23°C
unter etwa 1 × 1013 Ohm·cm
liegt, in einer Atmosphäre
mit Stickstoffmangel einer Durchwärmtemperatur von mindestens etwa
1000°C ausgesetzt.
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Die
Erfindung weist zahlreiche Vorteile auf. So kann das erfindungsgemäße Verfahren
beispielsweise polykristalline Aluminiumnitridkörper mit einer über 98%
der theoretischen Dichte liegenden Dichte und einem bei Raumtemperatur
unter 1013 Ohm·cm liegenden Volumenwiderstand
erzeugen, die in der Regel insgesamt höchstens etwa 1000 ppm Metall-Fremdatome
und höchstens
etwa 500 ppm Kohlenstoff und bevorzugt unter 490 ppm Kohlenstoff
enthalten. Die Körper
werden in Abwesenheit von Sinterhilfen hergestellt und weisen Eigenschaften
auf, durch die sie für
die Herstellung elektrostatischer Scheibenhalter, die im Johnson-Rahbek-Modus arbeiten
können,
besonders attraktiv werden. Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten elektrostatischen Scheibenhalter werden auf reproduzierbare
Weise hergestellt und weisen einen Volumenwiderstand auf, der im
gesamten Scheibenhalterkörper
sehr gleichförmig
ist.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
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1 ist
eine Querschnittsansicht eines nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt elektrostatischen Scheibenhalters.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
Merkmale und weiteren Einzelheiten der Erfindung, entweder als Schritte
der Erfindung oder als eine Kombination von Teilen der Erfindung,
werden nun unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen eingehender
beschrieben und in den Ansprüchen
hervorgehoben.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reduzieren des
Volumenwiderstands eines polykristallinen Aluminiumnitridkörpers mit
einem bei einer Temperatur von etwa 23°C unter 1 × 1013 Ohm·cm liegenden
Volumenwiderstand.
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Bei
dem Verfahren wird ein im wesentlichen aus Aluminiumnitrid bestehender
Körper
in einer Atmosphäre
mit Stickstoffmangel einer Temperatur von mindestens etwa 1000°C ausgesetzt.
Der Körper
enthält
bevorzugt höchstens
1000 ppm Metall-Fremdatome, besonders bevorzugt höchstens
500 ppm und ganz besonders bevorzugt höchstens 250 ppm Metall-Fremdatome.
Unter dem Begriff „Metall-Fremdatome", wie er hier definiert
ist, werden andere Metalle als Aluminium und Silizium verstanden.
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Unter
dem Begriff ein „ungebrannter
Körper" wird, wie er hier
definiert ist, ein kompaktierter vorverdichteter Körper aus
einem Pulver verstanden, der bei auch als Sintern bekannter Verdichtung
einen Keramikkörper
bildet. Ein geeignetes Aluminiumnitridpulver weist einen unter etwa
1000 ppm liegenden Gehalt an Metall-Fremdatomen auf. Bei einer Ausführungsform
weist das Aluminiumnitridpulver unter etwa 500 ppm bzw. 100 ppm
liegende Silizium- und Bor-Fremdatome
auf.
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Zu
Beispielen für
geeignete Pulver zählen
solche mit einer mittleren Teilchengröße in einem Bereich zwischen
etwa 0,1 μm
und etwa 5,0 μm.
Das Pulver weist bevorzugt eine mittlere Teilchengröße von mindestens
etwa 1,4 μm
auf. Außerdem
weist das Pulver bevorzugt eine spezifische Oberfläche von
unter etwa 4,5 m2/g auf. Kommerzielle oder
Industriequalitäten
von Pulver können
verwendet werden. Zu Beispielen für kommerziell erhältliche
AlN-Pulver gehören
unter anderem die Pulver Tokuyama Soda Grade F (TS-F) und Tokuyama
Soda Grade H (TS-H), das Pulver Elf Atochem Grade A4, das Pulver
Starck Grade C und andere.
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Das
Pulver kann durch ein geeignetes Verfahren, wie es in der Technik
bekannt ist, zu einem ungebrannten Körper geformt werden. Ein Beispiel
für ein
geeignetes Verfahren zum Formen eines ungebrannten Körpers ist
das Kaltpressen. Das Pulver kann aber auch durch Bandgießen zu einem
ungebrannten Körper geformt
werden. Es werden keine Bindemittel oder Sinterhilfen mit dem Pulver
kombiniert, um den ungebrannten Körper zu formen.
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Der
im wesentlichen aus Aluminiumnitrid bestehende Körper ist polykristallin. Der
polykristalline Körper
weist bevorzugt eine relative Dichte auf, die über etwa 98% seiner theoretischen
Dichte liegt.
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Unter
einer Atmosphäre „mit Stickstoffmangel", wie hier definiert
ist, wird eine Atmosphäre
verstanden, die Stickstoff mit einem Partialdruck von unter etwa
35 kPa enthält.
Es wird angenommen, daß,
wenn Pulver oder verdichtete Körper,
das bzw. die im wesentlichen aus Aluminiumnitrid bestehen, Temperaturen über etwa 1000°C und einer
Atmosphäre
mit Stickstoffmangel ausgesetzt werden, in dem Aluminiumnitrid eine
erhöhte Anzahl
von Stickstoffleerstellen erzeugt wird, was die Substitution von
Stickstoff durch gelöste
Sauerstoff-Fremdatome
wesentlich verringert. Ein verringertes Vorliegen von Sauerstoff
in dem Aluminiumnitrid senkt wiederum den Volumenwiderstand erheblich.
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Die
Atmosphäre
kann wahlweise mindestens ein anderes geeignetes inertes Gas enthalten.
Bei einer Ausführungsform
ist die Atmosphäre
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend im wesentlichen aus Argon, Helium und Mischungen
davon. Bei einer bevorzugten Ausführungsform besteht die Atmosphäre im wesentlichen aus
Argon.
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Unter „Durchwärmtemperatur", wie sie hier definiert
ist, wird die Temperatur verstanden, bei der ein Körper in
einer Atmosphäre
mit Stickstoffmangel gehalten wird und die über 1000°C liegt. Die Durchwärmtemperatur
ist eine Temperatur, die unter der liegt, die zum Bewirken des Sinterns
eines ungebrannten Körpers erforderlich
ist.
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Bei
einer Ausführungsform
wird der Körper
einer Durchwärmtemperatur
von mindestens etwa 1200°C ausgesetzt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
wird der Körper
einer Durchwärmtemperatur
von mindestens etwa 1500°C
ausgesetzt. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird der Körper einer
Durchwärmtemperatur
von etwa 1650°C
ausgesetzt.
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Der
Körper
wird über
einen Zeitraum hinweg, der ausreicht, um zu bewirken, daß der Volumenwiderstand
des Körpers
bei einer Temperatur von etwa 23°C
auf unter etwa 1013 Ohm·cm reduziert wird, einer Durchwärmtemperatur
ausgesetzt. Bei einer Ausführungsform
wird der Körper
für einen
Zeitraum von mindestens etwa 0,5 Stunden, nachdem der Körper das
Wärmegleichgewicht
erreicht hat, einer Durchwärmtemperatur
ausgesetzt. Der Körper
wird bevorzugt über
einen Zeitraum von mindestens etwa 4 Stunden einer Durchwärmtemperatur
ausgesetzt.
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Die
Atmosphäre
mit Stickstoffmangel befindet sich bei einer Ausführungsform
auf einem Druck im Bereich zwischen etwa 1 Pa und etwa 14 kPa. Bei
einer anderen Ausführungsform
befindet sich die Atmosphäre auf
einem Druck im Bereich zwischen etwa 7 kPa und etwa 14 kPa.
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Bei
noch einer weiteren Ausführungsform
wird bei dem Verfahren der Erfindung ein verdichteter Körper einer
Atmosphäre
mit Stickstoffmangel ausgesetzt, während der Körper nach der Verdichtung abgekühlt wird.
Der verdichtete Körper
wird mit einer Rate von unter etwa 15°C pro Minute auf eine Temperatur
im Bereich zwischen etwa 1650°C
und etwa 1000°C
abgekühlt.
Ganz besonders bevorzugt wird der verdichtete Körper auf eine Temperatur von
etwa 1650°C
abgekühlt.
Bevorzugt wird der verdichtete oder polykristalline Körper dann über einen
Zeitraum von mindestens etwa 4 Stunden auf einer Durchwärmtemperatur
von etwa 1650°C gehalten.
Bevorzugt wird die Atmosphäre
während
des Abkühlens
des verdichteten Körpers
und während
des Haltens auf der Temperatur von 1650°C auf einem Druck von etwa 7–14 kPa
gehalten. Der verdichtete Körper kann
dann wahlweise mit einer Rate von etwa 15°C pro Minute auf eine Temperatur
von etwa 1500°C
abgekühlt
werden. Die Atmosphäre
wird auf einem Druck von etwa 20 MPa gehalten und bleibt eine Atmosphäre mit Stickstoffmangel.
Danach kann der verdichtete Körper
auf einer Durchwärmtemperatur
von etwa 1500°C gehalten
werden. Bei einer Ausführungsform
wird der verdichtete Körper über einen
Zeitraum, nachdem der Körper
das Wärmegleichgewicht
erreicht hat, im Bereich zwischen etwa 0,5 und etwa 4 Stunden auf
einer Durchwärmtemperatur
von 1500°C
gehalten. Danach wird der verdichtete Körper auf Umgebungstemperatur abgekühlt.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
wird der verdichtete Körper
nach der Verdichtung mit einer Rate von unter etwa 15°C/min auf
eine Temperatur von etwa 1500°C
abgekühlt
und über
einen Zeitraum, nachdem der Körper
das Wärmegleichgewicht
erreicht hat, im Bereich beispielsweise von zwischen etwa 0,5 und
etwa 4 Stunden auf dieser Temperatur gehalten. Der verdichtete Körper wird
alternativ nach der Verdichtung mit einer Rate von unter etwa 15°C/min auf
eine Temperatur von etwa 1200°C
abgekühlt
und über
einen Zeitraum, nachdem der Körper
das Wärmegleichgewicht
erreicht hat, von beispielsweise zwischen etwa 0,5 und etwa 4 Stunden
auf dieser Temperatur gehalten. Bei beiden Ausführungsformen beträgt eine
bevorzugte Abkühlungsrate
etwa 15°C
pro Minute. Bei beiden Ausführungsformen
wird außerdem
die Atmosphäre
bevorzugt auf etwa dem gleichen Druck gehalten, der während der
Verdichtung verwendet wird.
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Der
im wesentlichen aus Aluminiumnitrid bestehende Körper wird über einen Zeitraum, der ausreicht, um
zu bewirken, daß der
Volumenwiderstand des Körpers
bei einer Temperatur von etwa 23°C
im Bereich zwischen etwa 1 × 108 Ohm·cm
und etwa 1 × 1013 Ohm·cm
liegt, in einer Atmosphäre
mit Stickstoffmangel einer Temperatur von mindestens etwa 1000°C ausgesetzt.
Bevorzugt wird der Körper
in einer Atmosphäre
mit Stickstoffmangel über
einen Zeitraum, der ausreicht, um zu bewirken, daß der Volumenwiderstand
des Körpers bei
einer Temperatur von etwa 23°C
im Bereich zwischen etwa 1 × 108 und etwa 5 × 1012 Ohm·cm liegt,
einer Temperatur über
1000°C ausgesetzt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
lifert einen polykristallinen Aluminiumnitridkörper mit einem Volumenwiderstand
von höchstens
etwa 1 × 1013 Ohm·cm
bei einer Temperatur von etwa 23°C.
Bei dem Verfahren wird ein im wesentlichen aus Aluminiumnitrid bestehender
ungebrannter Körper
ohne Sinterhilfsmittel gesintert, um einen polykristallinen Körper zu
bilden.
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Bei
einer Ausführungsform
enthält
der ungebrannte Körper
Aluminiumnitridpulver mit einer Teilchengröße im Bereich zwischen etwa
0,1 μm und
etwa 5,0 μm.
Bevorzugt ist das Aluminiumnitridpulver ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus A und B und Mischungen davon. Ganz besonders bevorzugt besteht
das Aluminiumnitridpulver im wesentlichen aus Pulver B. Die Pulvercharakteristiken
für diese
Pulver sind in Tabelle 1 angegeben. Bei einer Ausführungsform
wird der ungebrannte Körper
in einer Atmosphäre
mit Stickstoffmangel gesintert. Bevorzugt besteht die Atmosphäre im wesentlichen
aus Argon. Bei einer Ausführungsform
wird der ungebrannte Körper
bei einem Druck im Bereich zwischen etwa 10 MPa und etwa 50 MPa
gesintert. Bevorzugt wird der ungebrannte Körper bei einem Druck von mindestens
etwa 10 MPa gesintert. Bei einer Ausführungsform wird der ungebrannte
Körper über einen
Zeitraum von mindestens etwa 4 Stunden bei einer Temperatur von
mindestens etwa 1650°C
gesintert. Bevorzugt wird der ungebrannte Körper gesintert, bis er auf
mindestens 98% der theoretischen Dichte des Aluminiumnitridpulvers
verdichtet worden ist.
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Der
polykristalline Körper
wird nach der Verdichtung über
einen Zeitraum, der ausreicht, um zu bewirken, daß der Volumenwiderstand
des polykristallinen Körpers
bei einer Temperatur von etwa 23°C
unter etwa 1 × 1013 Ohm·cm
liegt, in einer Atmosphäre
mit Stickstoffmangel einer Temperatur von mindestens etwa 1000°C ausgesetzt.
Bei einer Ausführungsform
wird der polykristalline Körper
von einer Sintertemperatur auf eine Temperatur von mindestens etwa
1000°C abgekühlt. Der
polykristalline Körper
wird mit einer Rate von unter etwa 15°C pro Minute abgekühlt. Die
Bedingungen, einschließlich
der Temperatur, auf die der polykristalline Körper abgekühlt wird, der Zeitraum, währenddessen
er auf der niedrigeren Temperatur gehalten wird, die Zusammensetzung
der Atmosphäre
mit Stickstoffmangel und der Druck der Atmosphäre, können bezüglich der Behandlung eines
verdichteten Aluminiumnitridkörpers
beliebige der oben beschriebenen sein.
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Mittels
des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann ein elektrostatischer Scheibenhalter hergestellt werden, wie
er in 1 gezeigt ist. Der elektrostatische Scheibenhalter 10 enthält eine
Elektrode 12 mit einer ersten Seite 14 und einer
zweiten Seite 16. Die Elektrode 12 ist aus einem
geeigneten Metall, wie etwa Molybdän, Wolfram oder Kombinationen
davon, gebildet. Die Elektrode 12 kann eine Folie, eine
Platte, ein Gitter, ein Siebdruck oder irgendeine andere geeignete
Form sein. Der elektrostatische Scheibenhalter 10 kann
wahlweise zusätzliche
Metallelemente enthalten. So kann der elektrostatische Scheibenhalter 10 beispielsweise
zusätzliche
Elektroden und/oder ein Heizelement (nicht gezeigt) enthalten.
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Der
Scheibenhalterkörper 18 besteht
im wesentlichen aus Aluminiumnitrid. Weiterhin weist der Scheibenhalterkörper 18 einen
ersten Teil 20 auf der ersten Seite 14 der Elektrode 10 und
einen zweiten Teil 22 auf der zweiten Seite 16 der
Elektrode 10 auf. Der erste Teil 20 des Körpers 18 weist
einen Volumenwiderstand von unter etwa 1 × 1013 Ohm·cm auf.
Der Volumenwiderstand des zweiten Teils 22 liegt innerhalb
einer Größenordnung
des Volumenwiderstands des ersten Teils 20. So beträgt beispielsweise
der Volumenwiderstand des zweiten Teils 22 nicht weniger
als 10% des Volumenwiderstands des ersten Teils 20 und
ist nicht größer als
etwa das 10fache dieses Volumenwiderstands. Ein Anschluß 24 erstreckt
sich von der Elektrode 12 aus. Bevorzugte elektrostatische
Scheibenhalter und Verfahren zu ihrer Herstellung sind in der am
9. Dezember 1999 eingereichten U.S.-Patentanmeldung Nr. 09/457,968,
Electrostatic Chuck, Susceptor and Methods for Fabrication, und
in der am 9. Dezember 1999 eingereichten vorläufigen U.S.-Patentanmeldung
Nr. 60/169,859, Electrostatic Chuck with Flat Film Electrode beschrieben.
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Der
elektrostatische Scheibenhalter kann aus den Materialien und durch
das Verfahren, das oben beschrieben ist, hergestellt werden. Ein
erster ungebrannter Teil wird in Form eines kompaktierten AlN-Pulvers in
einem Werkzeug angeordnet. Ein metallisches Element oder eine metallische
Elektrode wird auf dem ersten ungebrannten Teil angeordnet. Ein
zweiter Teil des AlN-Pulvers wird auf das metallische Element oder
die metallische Elektrode kompaktiert und liegt darüber, und
die resultierende Vorform wird heißgepreßt und über einen Zeitraum, der ausreicht,
um zu bewirken, daß der
Volumenwiderstand des polykristallinen Körpers bei einer Temperatur
von etwa 23°C
(Raumtemperatur) unter etwa 1 × 1013 Ohm·cm
liegt, in einer Atmosphäre
mit Stickstoffmangel einer Durchwärmtemperatur von mindestens
etwa 1000°C
ausgesetzt.
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Der
elektrostatische Scheibenhalter kann auch hergestellt werden, indem
mit einem verdichteten oder gesinterten ersten Teil des Scheibenhalterkörpers begonnen
wird. Der dichte Teil kann durch Heißpressen eines ungebrannten
AlN-Vorläufers
wie oben beschrieben erhalten werden. Das metallische Element oder
die metallische Elektrode wird auf einer Fläche des dichten ersten Teils
angeordnet. Eine flache Oberfläche,
die sich zum Abscheiden der Elektrode eignet, kann durch maschinelle
Bearbeitung hergestellt werden. Durch maschinelle Bearbeitung können auch
andere Oberflächen
geglättet
werden. AlN-Pulver wird auf der Elektrode angeordnet und darauf
verdichtet und liegt über
dieser. Die resultierende Vorform wird heiß gepreßt und über einen Zeitraum, der ausreicht,
um zu bewirken, daß der
Volumenwiderstand des polykristallinen Körpers bei einer Temperatur
von etwa 23°C
(Raumtemperatur) unter etwa 1 × 1013 Ohm·cm
liegt, in einer Atmosphäre
mit Stickstoffmangel einer Durchwärmtemperatur von mindestens
etwa 1000°C
ausgesetzt.
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Beim
Betrieb des Scheibenhalters wird an das metallische Element oder
die metallische Elektrode eine Spannung angelegt. Bei einer Anordnung
verbindet ein elektrischer Kontakt oder Anschluß die Elektrode, in der Regel über einen
oder mehrere Verbinder, mit einer Stromversorgung. Zu geeigneten
Verbindern zählen unter
anderem elektrisch leitender Draht, Band, Kabel und andere.
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Der
elektrische Kontakt zwischen der Elektrode und einem geeigneten
Verbinder kann gebildet werden, während der Scheibenhalter der
Atmosphäre
mit Stickstoffmangel ausgesetzt ist, beispielsweise während der
Wärmebehandlung,
wie oben erörtert.
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Der
elektrische Kontakt kann durch Hartlöten ausgebildet werden. Um
einen Teil der Elektrode freizulegen, wird in den Scheibenhalterkörper ein
Loch gebohrt. Ein Hartlötmaterial
wird am Boden des Lochs auf dem freigelegten Teil der Elektrode
plaziert, und ein Verbinder wird mit dem Hartlötmaterial kontaktiert und befestigt.
Die Anordnung wird wie oben erörtert
bei einer Durchwärmtemperatur
und in einer Atmosphäre
mit Stickstoffmangel erhitzt, wodurch der Verbinder an der Elektrode
angebracht wird. Bei einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Elektrode
Mo, W oder Kombinationen davon, und das Hartlötmaterial enthält ein erstes
Metall, wie etwa Mo, W und Kombinationen davon, und ein zweites
Metall, wie etwa Ni, Co oder Kombinationen davon. Zusammensetzungen,
bei denen das erste und zweite Metall wirkliche Lösungen bilden,
ohne daß zweite
Phasen oder intermetallische Spezies gebildet werden, werden bevorzugt.
Eine geeignete Zusammensetzung ist 99,8% Mo und 0,2% Ni. Der Verbinder
oder ein Teil davon enthält
bevorzugt das erste Metall, beispielsweise Mo.
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Materialien
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Die
Eigenschaften der AlN-Pulver A, B und C, die bei diesen Versuchen
verwendet wurden, sind in Tabelle 1 unten zusammengefaßt. Die
Pulver A und B werden aus einem carbothermischen Reduktionsprozeß abgeleitet,
während
angenommen wird, daß C
durch direktes Nitrieren erzeugt wird.
Tabelle
1: Eigenschaften von AlN-Pulvern |
Posten | Pulver
A | Pulver
B | Pulver
C |
Oberfläche, m2/g | 3,4 | 2,8 | 4,5 |
mittlere
Teilchengröße, μm | 1,4 | 1,6 | 1,0 |
Fremdatome,
ppm | | | |
Fe | 5 | 9 | 10 |
Cn | < 2 | < 2 | 7 |
Ni | < 2 | < 6 | 0 |
Zn | < 1 | < 1 | 0 |
Cr | < 4 | < 3 | 2 |
Co | < 1 | < 1 | 0,2 |
Na | < 2 | 6 | 12 |
K | 3 | < 5 | 0,9 |
Mg | < 0,1 | < 0,1 | 23 |
Ca | 5 | 194 | 0 |
Ti | 0,3 | 1,9 | 0,4 |
V | < 3 | < 4 | NB |
Zr | < 1 | 2 | 0,7 |
Si | 48 | 151 | NB |
B | < 4 | < 3 | 0 |
O | 9600 | 8023 | 20600 |
C | < 100 | < 106 | 460 |