DE1008054B

DE1008054B - Auspuffanlage fuer mehrzylindrige Brennkraftmaschinen

Info

Publication number: DE1008054B
Application number: DEV9651A
Authority: DE
Inventors: Reinhard Gospodar
Original assignee: Volkswagen AG
Current assignee: Volkswagen AG
Priority date: 1955-10-25
Filing date: 1955-10-25
Publication date: 1957-05-09
Also published as: FR1158427A; BE551909A; GB804950A

Description

Die Erfindung betrifft eine Auspuffanlage für mehrzylinidrige Brennkraftmaschinen, insbesondere Vierzylinder-Boxermotoren, mit getrennt zum Auspuffschal Idämpfer geführten, verschieden langen Abgasrohren. .

Die ungleichen Längen der Abgasrohre haben zur Folge, daß die Abgasmengen aus den Zylindern in den Schalldämpfer nicht mehr in gleichmäßigen Zeitabständen, sondern mit einer Verschiebung, die der unterschiedlichen Länge der Abgasrohre entspricht, eintreten. Unregelmäßig aufeinanderfolgende Tonstöße werden vom menschlichen Ohr weit störender empfunden als in gleichen Zeitabständen eintreffende. Vor allem aber kann bei gleichzeitigem Anfall der Gase zweier oder mehrerer Zylinder eine Vergrößerung der Drucka-mplituden auftreten, durch die einmal die Geräusche verstärkt werden, zum anderen der Schalldämpfer unzulässig hohe mechanische Beanspruchungen erfährt.

Zur Vermeidung solcher Erscheinungen ist es bekannt, die Auspuffrohre vor ihrer Einmündung in den Auspufftopf gleich lang zu bemessen. Bei einer auf den Sonderfall des Sternmotors beschränkten Lösung z. B. wird zentrisch zu den kreisförmig augeordneten Zylindern ein Sammelrohr vorgesehen, in das die in der Form gleichen Einzelrohre einmünden. Bei einem Reihenmotor ist es bekannt, die Abgasleitungen der inneren Zylinder bis zu einer in der Mitte des Zylinderblockes liegenden Sammelleitung mehr oder weniger bogen- ader schwanenhalsartig zu krümmen, damit alle Leitungen die gleiche Länge, die sich nach der Entfernung der äußeren Zylinder vom Vereinigungspunkt richtet, erhalten. Es ergibt sich dabei eine sperrige, insbesondere bei Kraftfahrzeugen aus Platzgründen meist schwer unterzubringende und verhältnismäßig teure Anordnung.

Demgegenüber besteht die Erfindung darin, daß die einzelnen Leitungen zur Erreichung einer untereinander gleichen Gesamtlänge um den jeweils erforderlichen Betrag innerhalb des Schalldämpfers verlängert sind. Eine solche Lösung hat den Vorteil, äußerst einfach, nicht störend, raumsparend und billig zugleich zu isein.

Bei einem bekannten Auspufftopf, bei dem die Einmündungen der Einzelabgasrohre von der Austrittsstelle am Ende des Topfes ungleich weit entfernt sind, erfahren die einzelnen Gasströme Bewegungen in Schraubenlinien, die entsprechend der Entfernung von der Eintrittsstelle bis zur Auelaßöffnung unterschiedliche Steigungen aufweisen, derart, daß die im Topf an der glatten Innenwand zurückzulegende Weglänge für alle Einzelströme gleich ist. Da im Gegensatz dazu bei der Erfindung die Rohre im Topf in jedem Falle verschieden lang sein müssen, verfolgt die be-Auspuffanlage für mehrzylindrige
Brennkraftmaschinen

Anmelder:

Volkswagenwerk G. m. b. H.,
Wolfsburg, Unter den Eichen 48

Reinhard Gospodar, Wolfsburg,
ist als Erfinder genannt worden

kannte Anordnung also nicht den Zweck, ungleiche Längen, der einzelnen Rohre vor dem Topf durch entsprechend verschiedene Bemessung der innerhalb des Topfes zurückzulegenden Weglängen zu kompensieren.

Die erfindungsgemäße Konstruktion wird in der Herstellung besonders einfach und billig, wenn man im Schalldämpfer zwei mit länglichen, im Querschnitt etwa halbkreisförmigen Vertiefungen versehene Bleche anordnet und die Bleche so aneinanderlegt, gegebenenfalls zusammenschweißt oder -falzt oder sonstwie verbindet, daß die Vertiefungen die Fortsetzungen der Rohre bilden.

Wird einem der Rohre Gas entnommen — z. B. zur Vorwärmung des Ansaugrohres —, so kann man dieses Rohr, um in ihm die gleiche Geschwindigkeit wie in den anderen Rohren zu erhalten, hinter der Entnahmestelle über die ganze Länge oder auch nur auf einem Teilstück im Querschnitt verringern. Man kann auch den Querschnitt in der Größe belassen, dafür aber, zum Ausgleich der verminderten Gasgeschwindigkeit, die Länge des Rohres kürzen. In beiden Fällen erreicht man, daß die regelmäßige Folge der Ausströmstöße trotz der Anzapfung eines der Auspuffrohre erhalten bleibt.

In der Zeichnung ist die Erfindung an einem Beispiel veranschaulicht. Es zeigt

Fig. 1 eine Auspuffanlage gemäß der Erfindung für einen (nicht gezeichneten) Boxermotor in perspektivischer Ansicht,

Fig. 2 eine Draufsicht des etwa in seiner waagerechten Längsmittelebene geschnittenen Schalldämpfers,

Fig. 3 eine Seitenansicht des Schalldämpfers im Schnitt III-III der Fig. 2.

709 508/220

Vier einzelne Auspuffrohre l^a, 2^a, 3°, 4°, die zum Anschluß an die vier Zylinder des Boxermotors mit Flanschen, 5, 6, 7, 8 versehen sind, führen in einen Schalldämpfertopf 9. Die Rohre l^a, 2^a, 3V 4« sind innerhalb des Topfes 9 als Rohre l^b, 2^b, 3^b, 4⁶ fortgesetzt, und zwar um so_ viel, daß die innere und äußere Länge zusammengerechnet jeweils bei allen vier Rohren gleich groß ist. Beispielsweise gehört zum längsten Auspuffrohr 3^a das kürzeste Innen,-rohr 3^b und zum kürzesten, äußeren Rohr 2^a das längste Innenrohr 2^b.

Vom äußeren, Rohr 2^a zweigt ein Rohr 10 ab, das zu einer (nicht gezeichneten) Vo<rwärmeein,richtung für die Gemischansaugleitung führt. Zum Ausgleich der hinder der Abzweigung sich einstellenden verminr derten Geschwindigkeit ist das Rohr 2^b im Durchmesser kleiner gehalten. Die inneren Rohre l^b, 2^b, 3^b, 4⁶ liegen sämtlich innerhalb eines in der Längsrichtung des Schalldämpfertopfes 9 angeordneten Einsatzes 11. Der Einsatz 11 besteht aus zwei Blechen 12, 13, die mit länglichen, im Querschnitt halbkreisförmigen. Vertiefungen, versehen, sind. Die Bleche sind so aneinandergelegt und miteinander, z. B. durch Punktschweißen, verbunden, daß die Vertiefungen entsprechend gegenüberliegen, und die inneren, vier Rohr-Studie l^b, 2^b, 3^b, 4⁶ bilden.

An, einzelnen Stellen, der Anlage in Fig. 1 eingezeichnete Pfeile zeigen die Strömungsrichtung der Abgase an.

Claims

Patentansprüche:

1. Auspuffanlage für mehrzylindrige Brennkraftmaschineni, insbesondere vierzylindrige Boxermotoren mit getrennt zum Auspuffschalldampfer geführten, verschieden langen Abgasrohren, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Leitungen (I^s, 2^a, 3°, 4°) zur Erreichung einer untereinander gleichen Gesamtlänge um den jeweils erforderlichen Betrag (1^&, 2^b, 3^b, 4⁶) innerhalb des Schalldämpfers (9) verlängert sind.

2. Auspuffanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Schalldämpfer (9) in seiner Längsrichtung zwei mit länglichen, im Querschnitt etwa halbkreisförmigen Vertiefungen versehene Bleche (12, 13) angeordnet sind und die Bleche so aneinanderliegen, daß die Vertiefungen die Fortsetzungen (1^&, 2^&, 3^&, 4⁶) der Rohre (l^a, 2^a, 3", 4°) bilden.

3. Auspuffanlage nach Anspruch 1 und. 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Abgasentnahme aus einer Leitung (2⁶) diese zur Beibehaltung der gleichmäßigen Gesamtauspuff stoß folge hinter der Entnahmestelle entweder im Durchmesser verkleinert und/oder in der Länge gekürzt ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:

Deutsche Patentschriften Nr. 562 452, 575 633, 421.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen