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Sägedach mit steilen und schwächer geneigten Dachflächen Gegenstand
der Erfindung ist eine weitere Ausbildung des insbesondere für Industriebauten bestimmten,
mit steilen und schwächer geneigten Dachflächen versehenen Sägedaches nach Patent
957 344. Bei denn Sägedach nach diesem Patent wird das Wasser entlang der Berührungskante
zwischen der steilen und der schwächer geneigten Dachseite abgeführt, und die Rinne
ist winkelförmig ausgebildet, da sie sich der Schräge der an dieser Kante zusammenlaufenden
Dachseiten anpassen muß. Um bei Großbauten einen genügenden Rinnenquerschnitt zu
erreichen, müssen die Schenkellängen der Rinne verhältnismäßig groß gewählt werden.
Dies hat insbesondere auf der Steildachseite den Nachteil, daß für das dort einzubauende
Lichtband eine große Fläche verlorengeht. Außerdem ist durch die mehr oder weniger
starke Rinnenabwinkelung die Begehbarkeit nicht ohne weiteres gewährleistet, die
aber zum Offen- und Sauberhalten der Rinne unbedingt notwendig ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die zum Ableiten der Niederschläge dienende
Rinne den betrieblichen und baulichen, insbesondere auch den lichttechnischen Erfordernissen
anzupassen. Dementsprechend besteht die weitere Ausbildung des Sägedaches erfindungsgemäß
darin, daß die Dachträger zwischen ihrer Auflage auf den Unterzügen und dem Anlenkpunkt
der benachbarten Steildachseite zweimal abgewinkelt sind, und zwar derart, daß durch
die doppelte Abwinkelung und die sich anschließende Steildachseite eine nach oben
offene Rinne entsteht, über welche das Regen-und Schmelzwasser abläuft. Vorteilhaft
wird diese Rinne mit einem Belag versehen, z. B. mit Beton ausgekleidet, der so
auf den waagerecht oder nahezu waagerecht verlaufenden Teil der abgewinkelten Dachträger
aufgebracht wird, daß nach einer Seite oder von der Mitte der Rinne aus nach beiden
Seiten ein Gefälle zum Wasserabfluß entsteht. Diese Ausführungsform ermöglicht es,
auf der Steildachseite das Lichtband bis nahezu auf die Höhe der oberen. Abwinkelung
des Dachträgers herunterzuziehen, so daß die darunterliegenden Räume besonders hell
sind, was z. B. für Maschinenhallen und feinmechanische Werkstätten besonders wichtig
ist. Die Breite der Rinne und der in dieser Rinne aufgebrachte Betonbelag ermöglichen
eine leichte Begehbarkeit, so daß der Querschnitt der Rinne jederzeit vom abgelagerten
Schmutz gereinigt werden kann.
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Die Dachträger können gemäß der Erfindung entweder aus Stahl, Holz,
aus Stahlbeton oder Stahlbetonfertigteilen hergestellt sein. Die Anlenkpunkte der
Steildachseite an dem freien Ende der Abwinkelung der Dachträger können gelenkig
oder biegesteif ausgeführt werden. Wesentlich ist nur, daß die Anordnung den, statischen
Erfordernissen genügt, und zwar durch entsprechende Ausbildung der Endfelder oder
eines Zwischenfeldes.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel de-Sägedaches nach
der Erfindung schematisch dargestellt, und zwar zeigt Abb. 1 die Seitenansicht mehrerer
hintereinander angeordneter Sägedachträger in Dreigelenkausführung, Abb.2 einen
Teilschnitt durch einen Dachträger oder Binder in größerem Maßstab.
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Das Sägedach setzt sich aus der Steildachseite a mit dem Lichtband
a' und der Flachdachseite mit dem Dachträger b zusammen, auf den die Dachhaut f
aufgebracht ist. Die Dachträger b sind seitlich von dem im vorliegenden Fall gedachten
Rinnenknickpunkt mit einem Winkelstück d versehen, das auf den Unterzügen k ruht,
die ihrerseits auf den Stützen c gelagert sind. Unmittelbar im Anschluß an das Auflager
für die Unterzüge k ist der Dachträger b zweimal abgewinkelt, und
zwar an den Knickkanten i und L, wobei von der Kante L aus eine waagerecht
verlaufende Strebe o bis zum Anlenkpunkt m der Steild@achseite a reicht. Durch diese
Abwinkelung und Zusammenfügung mit der benachbarten Dachseite entsteht eine nach
oben offene Rinne h, in welcher das Regen- und Schmelzwasser von der Flach- und
von der Steildachseite gesammelt und nach außen abgeführt wird. Die Dachhaut
f des Trägers b ist gemäß der Erfindung bis auf die waagerechte Strebe
o heruntergezogen, während auf der Steildachseite bis etwa auf die Höhe der Knickkante
i von der Strebe o bis zum Beginn des Lichtbandes ä ein entsprechender Belag ä'
aufgebracht ist. Auf den waagerechten Streben. o ist ein vorzugsweise aus Beton
hergestellter Belag ya aufgebracht, der entweder nur mach einer
Seite
oder von der Mitte der Rinne aus nach beiden Seiten ein. Gefälle zum Wasserabfluß
aufweist.
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Die, Momenteilinie e verläuft, wie Abb. 1 zeigt, gleichartig wie die
bei dem Sägedach nach dem Hauptpatent eingezeichnete Linie, wobei die von dem Eigengewicht,
vom Winddruck und einer etwaigen Schneedecke herrührende Last g mit der Resultierenden
p den Ausgangspunkt für die Bemessung des auf den Unterzügen k seitlich von der
Rinne h gelagerten Dachträgers b bildet. Selbstverständlich kann im Rahmen der Erfindung
die Ausbildung der Rinne h auch andersartig vorgenommen werden, und zwar derart,
daß die Strebe zwischen den Knickkanten i, l entsprechend dem Neigungswinkel der
Steildachseite ebenfalls geneigt ausgeführt wird. Außerdem kann der den Grund der
Rinne h bildende Belag ia an den Kanten. abgerundet sein, um das Festsetzen von
Schmutzteilen zu verhindern.