DE1007455B - Verfahren zur Herstellung eines Kopalharz und Kolophonium enthaltenden Kittes zum Aufkleben von Linoleum auf eine Unterlage, insbesondere auf Betonboeden - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung eines Kopalharz und Kolophonium enthaltenden Kittes zum Aufkleben von Linoleum auf eine Unterlage, insbesondere auf Betonböden Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Kopalharz und Kolophonium enthaltenden Kittes zum Aufkleben von Linoleum auf eine Unterlage, insbesondere auf Betonböden.
• Es ist bekannt, zum Aufkleben von Linoleum auf Beton einen Kitt zu verwenden, der aus 27 Teilen Manilakopal, 45 Teilen Kolophonium, 8 Teilen Linoxyn, 18 Teilen denaturiertem Spiritus (96°/o) und 2 Teilen Handelsbenzol hergestellt ist. Mit diesem Kitt kann das Linoleum aber nur auf vollkommen trockenem Boden verlegt werden. Die in der Unterlage vorhandene Feuchtigkeit wirkt im Laufe der Zeit infolge der alkalischen Reaktion verseifend auf den Kitt ein, wobei dann große Blasen entstehen und sich das Linoleum von der Unterlage löst.
• Wenn man in solchen Fällen die Unterlage zunächst mit einem Dichtungsmittel überzieht, z. B. Dachpappe oder eine Asphaltschicht aufträgt, und erst dann den Kopalharzkitt aufbringt, so verteuert dies naturgemäß das Verlegen des Linoleums sehr stark.
• Es sind auch bereits Linoleumkitte bekannt, die mehr oder weniger große Mengen Asphalt enthalten; so z. B. ein ausgesprochener Asphaltkitt, bestehend aus 300 Teilen Asphalt, 25 Teilen Kolophonium, 25 Teilen Leinölfirnis und 135 bis 150 Teilen Schwerbenzin. Ein solcher Bitumenkitt mit Kolophoniumzusatz kann wegen seines Geruchs und seiner Gefährlichkeit nur mit besonderen Vorsichtsmaßnahmen angewandt werden.
• In einem anderen Falle verwendet man 10 Teile Guttapercha, naturrein, 10 Teile trockenes Kreidepulver, 20 Teile Terpentinöl, 10 Teile Schwefelkohlenstoff, 5 Teile Kolophonium und nur 5 Teile Asphalt. Aber auch dieser Kitt ist wegen des gefährlichen Schwefelkohlenstoffes nur mit besonderer Vorsicht zu verwenden.
• Man hat es bisher für unmöglich gehalten, einen f4arzkitt aus Kopalharz, Kolophonium und Sprit als Lösungsmittel herzustellen, der durch einen Zusatz der erforderlichen Asphaltmenge wasserabweisend gemacht worden ist. Zwar war bereits ein Kitt bekannt, den man aus 25 Teilen Kolophonium und 10 Teilen Kopal durch Zusammenschmelzen hergestellt und dem man dann 55 Teile Melasse und nach genügendem Erkalten 5 Teile denaturierten Spiritus oder Methylalkohol und 5 Teile Primal (Asphaltdestillat von schwarzer Farbe) hinzugefügt hat. Aber dieser Kitt ist infolge seines sehr großen Gehaltes an Melasse nicht wasserfrei und nicht wasserabweisend, im Gegenteil, er ist gegen Feuchtigkeit sehr empfindlich, so daß er für das Verlegen von Linoleum auf feuchten Böden nicht in Frage kommt.
• Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß man aus Kopal, Kolophonium, Alkohol und Asphalt einen feuchtigkeitsfesten, wasserfreien Kitt herstellen kann, wenn man wie folgt vorgeht: Man löst das Kopalharz und das Kolophonium in Alkohol, insbesondere bei erhöhter Temperatur, und gibt hierzu einen mit Hilfe eines Lösungsmittels für Asphalt (z. B. Benzin oder Terpentilölersatz) zu einer zähflüssigen Masse angerührten Asphalt. Bei der Herstellung der Alkohollösung wirkt sich die spätere Zugabe voll Asphalt alkoholsparend aus. Die Menge des Asphaltzusatzes hält sieh in der Regel zwischen 4 und 60 °/o der Gewichtsmenge des gebrauchsfertigen Kittes. Die Menge des für das Anrühren von Asphalt benutzten Lösungsmittels hängt von der Konsistenz des rohen Asphalts ab. Das Anrühren ,des Asphalts kann in einem mit Dampf beheizten Kessel erfolgen, wobei jedoch bei Verwendung von Benzin die Temperatur von 40° C nicht überstiegen werden darf. Die auf diese Weise hergestellte zähflüssige Asphaltmasse wird dem in der üblichen Weise unter Verwendung von Alkohol (Sprit) hergestellten Kopalharz-Kolophoniumkitt z. B. in einer Knetmischung zugemischt. Man setzt dem Kitt, und zwar vorteilhaft erst nach der Zugabe ,des Asphalts, auch ein Füllmaterial, wie Kreide, zu.
• Man erhält auf diese Weise einen feuchtigkeitsabweisenden und sich auch auf einer feuchten Unterlage nicht zersetzenden Kitt, .der ohne besondere Grundierung der Unterlage aufgetragen werden kann. Beispiel 330 GewichtsteileKolophonium und 60 Gewichtsteile Manilakopal werden in einem Dampfkochkessel bei einer Temperatur von 60 bis 70° C in 80 Teilen Sprit gelöst. Separat wird Asphalt mit Benzin in einem auf 40° C erwärmten Dampfkochkessel zu einer zähflüssigen Masse angerührt. Von dieser Masse werden 70 kg mit obiger Lösung in einer Knetmaschine vermischt. 100 Gewichtsteile des so erhaltenen Gemisches werden mit 150 Gewichtsteilen Kreide vermischt.

Claims (5)

1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung eines Kopalharz und Kolophonium enthaltenden Kittes zum Aufkleben von Linoleum auf eine Unterlage, insbesondere auf Betonböden, dadurch gekennzeichnet, .daß man Kopalharz und Kolophonium in Alkohol, insbesondere bei erhöhter Temperatur, löst und hierzu einen mit Hilfe eines Lösungsmittels für Asphalt zu einer zähflüssigen Masse angerührten Asphalt hinzugibt.
2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man der Alkohollösung von Kopalharz und Kolophonium den Asphalt in einer solchen Menge zusetzt, daß der Asphaltgehalt des fertigen Kittes 4 bis 60 Gewichtsprozent beträgt.
3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Lösungsmittel für den Asphalt Benzin oder Terpentinölersatz verwendet.
4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das Anrühren des Asphalts bei einer Temperatur von höchstens 40° C durchführt.
5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, .daß man, vorteilhaft nach Herstellung der Kittmischung, dem Kitt einen Füllstoff, wie Kreide, zusetzt. In Betracht gezogene Druckschriften: A. Tede, »Kitte und Klebstoffe«, 1932, S. 92, 93; M i ck s c h und P 1 a t h, »Taschenbuch der Kitte und Klebstoffe«, 1952, S. 222, 223.