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Rückstoßtriebwerk Das kontinuierliche Staustrahltriebwerk ist eine
wenig kostspielige Maschine, die frei von Schwingungen ist und sehr große Fluggeschwindigkeiten
zu erzielen gestattet, die aber den großen Nachteil hat, daß sie bei niedrigen Geschwindigkeiten
keinerlei Schubkraft entwickelt.
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Wenig kostspielig ist auch das intermittierende Strahltriebwerk, welches
als Wärmekraftmaschine angesehen werden kann, die kinetische Energie von intermittierender
Art liefert. Eine solche :Maschine liefert einen erheblichen Standschub, jedoch
ruft sie beträchtliche Schwingungen hervor, und außerdem geht bei ihr bei hohen
Geschwindigkeiten hauptsächlich auf Grund ihres intermittierend vor sich gehenden
Lufteinlasses die Schubkraft ziemlich rasch verloren. überdies wird die kinetische
Energie, welche sie entwickelt, wegen des intermittierend erfolgenden Auspuffes
ziemlich schlecht ausgenutzt.
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Es ist bereits eine aus einem kontinuierlichen Staustrahltriebwerk
und wenigstens einem intermittierenden Strahltriebwerk bestehende Kombination vorgeschlagen
worden, bei welcher das bzw. die intermittierenden Strahltriebwerke innerhalb des
kontinuierlichen Staustrahltriebwerkes derart angeordnet sind, daß die Speisung
des bzw. der intermittierenden Strahltriebwerke aus dem Strom der verlangsamten
Luft hinter dem Einlaßrohr des Staustrahltriebwerkes erfolgt, und bei welcher die
Brennkammer des bzw. der intermittierenden Strahltriebwerke außerdem im Mittelteil
des Staustrahltriebwerkes derart angeordnet ist, daß sie die für den Arbeitskreislauf
des Staustrahltriebwerkes benötigte Luft durch denjenigen Teil der Wärme erhitzt,
der in dem bzw. den intermittierenden Strahltriebwerken freigesetzt wird und durch
die Wandung der Brennkammer dieser Triebwerke hindurchgeht.
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Es ist ein Rückstoßtriebwerk bekannt, bei welchem mehrere annähernd
parallel angeordnete intermittierend arbeitende Brennkammern vorgesehen sind, aus
deren Auspuffrohren pulsierende Gasstrahlen unmittelbar in dieAtmosphäre ausströmen;
dabei können die Ausgangsöffnungen der Auspuffrohre von einer Prallfläche umgeben
sein, welche den Resonanzeffekt zu verbessern gestattet.
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Bei anderen bekannten Ausführungen von Rückstoßtriebwerken mit intermittierend
arbeitender Brennkammer werden die pulsierenden Auspuffe der Brennkammer nicht unmittelbar,
sondern durch eine Verdünnungsdüse hindurch in die Atmosphäre ausgestoßen.
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Zweck der Erfindung ist die Schaffung eines verbesserten Rückstoßtriebwerkes
mit mehreren annähernd parallel angeordneten intermittierend arbeitenden Brennkammern.
Das Triebwerk gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Auspuffrohre
der intermittierend arbeitenden Brennkammern jeweils in an sich bekannte Verdünnungsdüsen
münden und die Brennkammern in einem nach vorn geöffneten vorderen Raum angeordnet
sind, der mit einem hinteren nach rückwärts in eine Strahldüse endenden Raum über
die Verdünnungsdüsen in Verbindung steht.
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Dadurch, daß bei dem Triebwerk gemäß der Erfindung ein besonderer
hinterer Raum vorhanden ist, in den die Verdünnungsrohre münden und der nach rückwärts
in eine Strahldüse endet und nach vorn durch eine Scheidewand von dem die Brennkammern
enthaltenden vorderen Raum getrennt ist, werden den bekannten Triebwerken gegenüber
verschiedene wichtige Vorteile erzielt: 1. Wenn das Triebwerk im Stand arbeitet,
wird eine gute Kühlung des vorderen Raumes und eine Speisung des Triebwerkes mit
reiner Luft gewährleistet, weil die Scheidewand, welche den vorderen Raum von dem
hinteren Raum trennt, verhindert, daß
die Auspuffgase zur Vorderseite
des Triebwerkes gelangen.
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z. Beim Arbeiten mit Nachverbrennung wird selbst beim Betrieb im Stand
ein größerer Schub infolge eines höheren Druckes in dem hinteren Raum erhalten.
Überdies gestattet die durch die Verdünnungsdüsen in dem hinteren Raum erzeugte
Wirbelung eine Nachverbrennung ohne Anwendung besonderer Einrichtungen, wie sie
sonst zum Erzeugen einer solchen Wirbelung erforderlich sind.
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3. Dadurch, daß die Verdünnungsdüsen in einen besonderen hinteren
Raum mit regelbarer Strahldüse münden, wird bewirkt, daß aus der Strahldüse ein
quasi-permanenter Strahl austritt. Auf Grund des Umstandes, daß bei dem Triebwerk
gemäß der Erfindung mehrere intermittierend arbeitende Brennkammern mit ihren Verdünnungsdüsen
in den gemeinsamen hinteren Raum münden, wird durch eine Phasenverschiebung in den
Arbeitskreisläufen dieser Brennkammern ein Effekt erhalten, der für die Erzielung
des quasi-permanenten Strahls günstig ist.
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An Stelle von intermittierenden Strahltriebwerken, die mit selbsttätiger
Speisung auf Grund der Trägheit der in ein genügend langes Auspuffrohr gerichteten
Gase und mit sich selbsttätig auf dieResonanzfrequenz des von diesen Triebwerken
gebildeten Schallrohres einstellendem Betrieb arbeiten, kann man überdies intermittierend
arbeitende Brennkammern von der sogenannten »kurzen Art« verwenden, bei denen die
Speisung durch erzwungene Spülung erfolgt und die mit gesteuerter Zündung arbeiten,
wie diese anderweitig vorgeschlagen und Gegenstand einer anderen Patentanmeldung
sind. Man erhält dadurch offensichtlich die Möglichkeit, die verschiedenen Brennkammern
in beliebiger Weise wahlweise in oder außer Betrieb zu setzen.
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Es ist weiterhin vorzuziehen, die Auslaßöffnung des genannten Raumes
mit einer Vorrichtung zum Regeln ihrer Querschnittsfläche zu versehen, weil auf
diese Weise die Öffnung den verschiedenen Betriebsbedingungen angepaßt werden kann,
um in dem Raum den richtigen Druck für den quasi-permanenten Zustand des Rückstoßstrahles
aufrechtzuerhalten.
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Da es zweckmäßig ist, daß die intermittierend arbeitenden Brennkammern
die Luft aus einer verlangsamten Atmosphäre und bei einem hohen Druck ansaugen,
ist schließlich die Anordnung von besonderem Vorteil, bei welcher die Brennkammern
innerhalb eines Gehäuses angeordnet sind, das nach hinten offen ist und das demjenigen
eines kontinuierlichen Staustrahltriebwerkes entspricht, wobei sich der Einlaß der
intermittierend arbeitenden Brennkammern an der Stelle dieses Gehäuses befindet,
an welcher die Geschwindigkeit der Luft genügend herabgesetzt ist, während die Luft,
die in das Gehäuse um die Kammern herum eintritt, die düsenartigen Rohre speist,
die in den Raum am hinteren Ende des Gehäuses münden.
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Die Umwandlung intermittierender Strahlen in einen quasi-permanenten
Strahl in dem hinteren Gehäuseteil ist von einer analogen, aber entgegengesetzt
verlaufenden Umwandlung in dem vorderen Gehäuseteil begleitet, aus welchem die intermittierend
arbeitenden Brennkammern der Reihe nach ansaugen.
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Auf diese Weise läßt sich unter besonders günstigen Bedingungen der
bei annähernd konstantem Volumen und daher unter hohem Druck stattfindende Arbeitskreislauf
der intermittierenden Brennkammern in vorteilhafter Weise mit dem bei niedrigem
konstantem Druck vor sich gehenden Arbeitskreislauf eines kontinuierlichen Staustrahltriebwerkes
kombinieren.
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Der Raum, in welchen die düsenartigen Rohre fördern, ist in dem hinteren
Teil des Gehäuses des Staustrahltriebwerkes angeordnet und von dem vorderen Teil
des Gehäuses, aus welchem die intermittierend arbeitenden Brennkammern gespeist
werden, durch eine von den düsenartigen Rohren durchquerte Scheidewand getrennt.
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Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert.
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Fig. 1 ist ein axialer Längsschnitt einer ersten Ausführungsform der
Erfindung; Fig. 2 ist ein Längsschnitt einer weiteren Ausführungsform der Erfindung
nach der Linie II-II von Fig. 3 ; Fig. 3 ist ein Querschnitt nach der Linie III-III
von Fig. 2; Fig. 4 und 5 zeigen im Längsschnitt zwei weitere Ausführungsformen der
Erfindung unter Verwendung von durch erzwungene Spülung gespeisten, intermittierend
arbeitenden Brennkammern, wie sie an Stelle der selbsttätig ansaugenden Brennkammern
unlängst vorgeschlagen worden sind; Fig. 6 ist ein Querschnitt durch eine weitere
Ausführungsform der Erfindung mit einem Gehäuse, das in zweckentsprechender Weise
abgeflacht ist, um in dem Flügel eines Flugzeuges untergebracht werden zu können.
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Bei der in Fig. 1 wiedergegebenen Ausführungsform ist ein Staustrahltriebwerkgehäuse
1, welches hier als im Schnitt kreisförmig angenommen ist und welches eine Lufteinlaßöffnung
2 und eine Strahlauslaßöffnung 3 besitzt, durch eine dichte Scheidewand 4 in zwei
Räume unterteilt. Diese Scheidewand 4 liegt etwas hinter der Stelle, an welcher
ein konvergierender Abschnitt 5 beginnt, der gewöhnlich den hinteren Teil eines
solchen Gehäuses bildet.
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Von der Scheidewand 4 ist parallel zur Achse des Gehäuses 1 eine gewisse
Anzahl von intermittierenden Strahltriebwerken 6 angeordnet, deren i:ufteinlaßöffnungen
7 in der Zone des Gehäuses liegen, in welcher die Geschwindigkeit der durch die
Öffnung 2 eintretenden Luft verlangsamt ist, und zwar auf Grund der divergierenden
Form des vorderen Gehäuseteiles 8, der sich an die Lufteinlaßöffnung 2 anschließt.
Die Einrichtung zum Speisen jedes der intermittierenden Strahltriebwerke mit Luft
ist schematisch in Form eines Gitters 9 angedeutet. Diese Vorrichtungen 9 sind derart
ausgebildet, daß sie den Zutritt von Luft in die intermittierenden Strahltriebwerke
zwischen den aufeinanderfolgenden Verpuffungen gestatten, die aber dem Rückstrom
der bei den Verbrennungen erzeugten Gase einen Widerstand entgegensetzen. Diese
Gase entweichen daher an der Hinterseite der intermittierenden Strahltriebwerke
durch Rohre 10, die bekanntlich die beiden folgenden Aufgaben haben: erstens die
Druckenergie der bei jeder Verbrennung erzeugten Gase in kinetische Energie umzuwandeln
und zweitens in den Brennkammern die intermittierenden Strahltriebwerke auf der
Rückseite der ausgestoßenen Gassäule einen Unterdruck zu erzeugen, welcher auf selbsttätige
Weise den Zutritt der nachfolgenden Luftladung durch die Öffnungen 7 ermöglicht.
Die Vorrichtungen 9, die eine Durchlässigkeit in nur eine.rRichtung besitzen, können
entweder mechanische Ventile oder vorzugsweise Rückströmdrosseln sein, d. h. Rohre,
die so ausgebildet sind, daß sie in der Strömungsrichtung der Luft gegen das Innere
der intermittierenden Strahltriebwerke
einen viel geringeren Widerstand
als in der umgekehrten Richtung besitzen. Solche Rückströmdrosseln sind an sich
bekannt. Die so ausgebildeten intermittierenden Strahltriebwerke arbeiten bekanntlich
selbsttätig und halten sich auf der Resonanzfrequenz des von ihnen gebildeten Schallrohres,
so daß der Brennstoff den Brennern 11 kontinuierlich zugeführt werden kann und eine
Zündvorrichtung außer in den Anlaßperioden nicht erforderlich ist.
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Die intermittierenden Strahltriebwerke 6 können in dem Gehäuse 1 auf
beliebige Weise, z. B. mittels flacher Streben 12 befestigt sein.
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Die Auspuffrohre 10 der intermittierenden Strahltriebwerke richten
die Gase in düsenartige Rohre, sogenannte Verdünnungsrohre 13, welche die Scheidewand
4 durchqueren und den einzigen Durchgang durch diese Scheidewand bilden.
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Zwischen den aufeinanderfolgenden Ausstoßvorgängen werden diese Verdünnungsdüsen
13 mit Luft gefüllt, welche durch die Gehäuseöffnung 2 eintritt und zwischen den
intermittierenden Strahltriebwerken 6 hindurchströmt, wobei sie die Wärme aufnimmt,
welche durch die Wandung dieser Strahltriebwerke auf sie übertragen wird. Die Luft,
die auf diese Weise zwischen den Ausstoßvorgängen in die Verdünnungsdüsen 13 gelangt,
wird von den nachfolgenden Stößen der aus dem Ausstoßrohr 10 kommenden Abgase in
den hinteren Gehäuseraum 16 gedrückt. Die Verdünnungsdüsen 13 bilden somit wirksame
Verdichter in der Weise, daß, wenn die Ausgangsöffnung 3 des Raumes 16 in zweckentsprechender
Weise bemessen wird, ein gewisses Druckniveau in diesem Raum entsteht und eine Strömung
erhalten wird, welche einen quasi-permanenten Reaktionsstrahl durch die Öffnung
3 hindurch bildet. Es wird schließlich ein Schub erhalten, der, insbesondere bei
hohen Fluggeschwindigkeiten, wesentlich höher als derjenige ist, welchen die intermittierenden
Strahltriebwerke liefern würden, wenn sie allein vorhanden wären.
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Außerdem gestatten schon die Verdünnungsdüsen die Erzielung einer
Schuberhöhung auf Grund der teilweisen Übertragung der Bewegungsgröße der aus dem
Ausstoßrohr 10 stoßenden Abgase auf die eingeführte Luft.
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Die Erzeugung der zeitlichen Gleichmäßigkeit des Strahles wird durch
eine Erhöhung der Anzahl der intermittierenden Strahltriebwerke begünstigt, denn
die Praxis hat gezeigt, daß diese Maschinen, wenn sie Seite an Seite in demselben
Raum gruppiert werden, die Neigung haben, sich untereinander so zu kuppeln, daß
ihre Verpuffungen in der Phase verschoben sind. Die Verdünnungsdüsen 13 fördern
somit die Gase nacheinander in den Raum 16. Parallel hierzu saugen die intermittierenden
Strahltriebwerke die Luft in dem vorderen Teil des Gehäuses der Reihe nach an. Dadurch
wird bewirkt, daß die kontinuierliche Ströinung der in den vorderen Gehäuseteil
eintretenden Atmosphärenluft mit der intermittierenden Strömung durch die Strahltriebwerke
hindurch in richtiger Weise kombiniert wird, während die Verdünnungsdüsen die zeitliche
Gleichmäßigkeit der Strömung an der Hinterseite wiederherstellen. Es werden somit
zwei Arbeitskreisläufe kombiniert, wobei der eine der mit hohem Druck vor sich gehende
Arbeitskreislauf der intermittierenden Strahltriebwerke und der andere der mit niedrigem
Druck vor sich gehende Arbeitskreislauf eines kontinuierlichen Staustrahltriebwerkes
ist.
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Wie das kontinuierliche Staustrahltriebwerk allein, so eignet sich
auch das kombinierte Triebwerk für sehr hohe Fluggeschwindigkeiten, jedoch weist
es dem Staustrahltriebwerk gegenüber den wesentlichen Vorteil auf, daß es einen
beträchtlichen Standschub und eine hohe Schubkraft bei niedrigen Geschwindigkeiten
liefert. Überdies wird das Geräusch der intermittierenden Strahltriebwerke durch
den Raum 16 unterdrückt, der eine Art Schalldämpfer bildet. Außerdem können die
Schwingungen der intermittierenden Strahltriebwerke dadurch beseitigt werden, daß
in die Befestigungsstellen dieser Triebwerke im Innern des Gehäuses 1 elastische
Organe eingeschaltet werden.
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Es sei bemerkt, daß im Stand der Auspuff der intermittierenden Strahltriebwerke
dadurch, daß die Verdünnungsdüsen vorhanden sind, einen wirksamen Luftumlauf um
diese Triebwerke herum erzeugt und infolgedessen die Kühlung im Stand gestattet.
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Die Anpassung der Öffnung 3 ist sehr wichtig für die zeitliche Gleichmäßigkeit
des Strahles, wobei naturgemäß die Verkleinerung der Querschnittsfläche dieser Öffnung
für diese Gleichmäßigkeit günstig ist. Es ist somit vorteilhaft, die Öffnung mit
einer Regelvorrichtung zu versehen, die von irgendeiner bekannten Art, z. B. eine
solche mit einem beweglichen nadelförmigen Körper oder einem beweglichen Konus oder
eine solche mit schwenkbaren Klappen usw. sein kann, oder sie mit einer Nachverbrennungseinrichtung
zu vereinigen, wie dies weiter unten erläutert wird.
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In Fig. 1 ist in sehr schematischer Form eine bekannte Regelvorrichtung
wiedergegeben, die zwei Klappen 17 aufweist, welche der hinteren Gestalt des Gehäuses
1 angepaßt sind und um eine Achse 18 mit Hilfe einer geeigneten Einrichtung, z.
B. eines hydraulischen Motors 19, verschwenkt werden können, dessen Kolben über
Lenker 20 mit den Klappen 17 verbunden ist.
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In Fig. 4 ist eine Regelvorrichtung wiedergegeben, die von einem kegelförmigen
Körper 21 gebildet wird, der unter dem Einfluß eines hydraulischen Motors 22 längs
der Achse des Gehäuses bewegbar ist.
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Es ist zweckmäßig, daß jede Verdünnungsdüse 13 ein Innenvolumen hat,
das wenigstens gleich dem Volumen der bei jedem Ausstoß des betreffenden intermittierenden
Strahltriebwerkes eingeführten Luft ist. Die obere Grenze dieses Innenvolumens hängt
von dem im Raum 16 gewünschten Druckverhältnis ab. Die Länge der Verdünnungsdüsen
und infolgedessen ihr Volumen sind um so größer, je höher das herzustellende Kompressionsverhältnis
ist. Es sei bemerkt, daß im Gegensatz dazu die Abgabeleistung der Verdünnungsdüsen
mit ihrer Länge abnimmt. Praktisch wird das Innenvolumen der Verdünnungsdüsen 100
bis 200% des Volumens der bei jeder Verpuffung eingeführten Luft betragen. Andererseits
sind die Verdünnungsdüsen derart auszubilden, daß ein Rückströmen von Gasen aus
dem Raum 16 zwischen zwei Verpuffungen verhindert wird. Dies bedeutet, daß den Verdünnungsdüsen
eine Länge zu geben ist, die um so größer ist, je höher der in dem Raum 16 herrschende
Druck ist, so daß die Rückkehr der Gase durch die kinetische Energie einesGaspfropfens
verhindertwird, der sich in der Verdünnungsdüse noch in Bewegung auf den Raum 16
hin befindet.
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Bei der abgeänderten Ausführungsform nach den Fig.2 und 3 sind die
intermittierenden Strahltriebwerke mit einer Rückströmdrossel23 versehen, die von
einem teils konvergenten und teils divergenten Rohr anderweitig vorgeschlagener
Art gebildet wird. Die bei den Verpuffungen durch solche Rückströmdrosseln unvermeidlich
entweichenden Gase werden
durch Rohre 24 zu einem gemeinsamen axialen
Raum 25 geleitet, welcher zur Hinterseite des Gehäuses 1 hin in ein Rohr 26 mündet,
welches auf diese Weise einen quasi-permanenten Strahl erzeugt.
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Die intermittierenden Strahltriebwerke sind in großer Zahl vorgesehen
und in zwei konzentrischen Kränzen (Feg. 3) angeordnet, wobei diejenigen des inneren
Kranzes einen kleineren Durchmesser als diejenigen des äußeren Kranzes haben, so
daß der Innenraum des Gehäuses 1 in günstigster Weise ausgenutzt wird.
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Die Auslaßöffnung 3 des Raumes 16, in welchen die Verdünnungsdüsen
13 münden, die die Auspuffgase der intermittierenden Strahltriebwerke aufnehmen,
ist eine ringförmige Öffnung, welche die Ausgangsöffnung des eine Energierückgewinnungsvorrichtung
darstellenden gemeinsamen Rohres 26 umgibt.
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Eine Regelvorrichtung, die derjenigen gemäß Fig. 1 ähnlich ist, kann
mit dieser ringförmigen Öffnung vereinigt werden, um ihren Durchlaßquerschnitt zu
regeln.
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Bei der in Fig.4 wiedergegebenen abgeänderten Ausführungsform sind
die bekannten intermittierenden Strahltriebwerke mit selbsttätiger Speisung ersetzt
durch intermittierend arbeitende, durch erzwungene Spülung gespeiste Brennkammern
mit kurzen Ausstoßrohren im einzelnen anderweitig vorgeschlagener Art.
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Eine gewisse Anzahl dieser Brennkammern 28, deren jede eine Lufteinlaßvorrichtung
29, welche z. B. von einer Rückströmdrossel mit Schaufeln gebildet wird und ein
kurzes Ausstoßrohr30 aufweist, sind innerhalb des Gehäuses 1 angeordnet.
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Da der Betrieb dieser mit Spülung arbeitenden Brennkammern eine Speisung
mit Luft bedingt, die einen Gesamtdruck besitzt, der über dem statischen Druck des
Raumes liegt, in welchen die Ausstoßrohre 30 münden, ist in dem Gehäuse 1 eine Zwischenwand
31 angeordnet, und die Lufteinlaßvorrichtungen 29 sind zur Vorderseite dieser Zwischenwand
hin geöffnet. Die Luft, welche nicht zum Speisen der Brennkammern 28 dient, kann
auf die Hinterseite der Zwischenwand 31 nur durch eine Öffnung 32 gelangen, die
derart ausgebildet ist, daß sie einen Strömungswiderstand liefert, der gleich dem
Spüldruck ist. Der Strömungswiderstand kann dadurch erhalten werden, daß man die
durch die Öffnung 32 hindurchgehende Luft auf eine kleine Luftschraube oder Turbine
33 einwirken läßt, deren Energie dazu benutzt wird, elektrischen Strom zu erzeugen
oder Hilfseinrichtungen zu betätigen.
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Die Ausstoßrohre 30 münden in die Verdünnungsdüsen 13, und diese fördern
die von der Öffnung 32 kommende Luft in den hinteren Raum 16, der die Auslaßöffnung
3 mit regelbarem Querschnitt aufweist.
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Da die mit Spülung betriebenen kurzen Brennkammern 28 nicht in Resonanz
arbeiten können, werden sie in diesem Fall mit einer Vorrichtung zum Einspritzen
von Brennstoff, wie z. B. einer Pumpe 34 und einer Zündkerze 36 versehen, die von
einem elektrischen Generator 35 gespeist wird, wobei die Pumpe und der Generator
mit der gewünschten Frequenz durch einen Motor 37 angetrieben werden, dessen Drehzahl
regelbar ist, um die Arbeitsfrequenz der Brennkammern zu regeln. Dieser Regelung
geht vorzugsweise die Regelung der Querschnittsfläche der Ausgangsöffnung 3 mit
Hilfe des beweglichen kegelförmigen Körpers 21 oder einer ähnlichen Vorrichtung
einleer. Fig. 5 zeigt eine Abänderung der Ausführungsform gemäß Fig. 4. In diesem
Fall werden die mit Spülung betriebenen, intermittierend arbeitenden Brennkammern
28 mit der gesamten, durch die Öffnung 2 eintretenden Luft gespeist, während die
Verdünnungsluft, welche den Arbeitskreislauf des Staustrahltriebwerkes vollendet
und einen geringeren Druck haben muß, um die Spülung der Brennkammern 28 zu ermöglichen,
mittels einer oder mehrerer ringförmiger Öffnungen 38 den Grenzluftschichten entnommen
wird, die eine verlangsamte Geschwindigkeit besitzen.
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Es sei bemerkt, daß das kombinierte Triebwerk gemäß der Erfindung
sich zur Verwirklichung einer Nachverbrennung in dem Raum 16 eignet, in welchen
die Verdünnungsdüsen 13 münden, um den Schub augenblicklich zu erhöhen. Tatsächlich
ist das von den Verdünnungsdüsen 13 in den Raum 16 geförderte Gemisch ziemlich reich
an Luft, um die Verbrennung eines Brennstoffes zu gestatten, der in dem gewünschten
Augenblick in Brenner 39 eingespritzt wird, die in dem Raum 16 angeordnet sind.
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Auf Grund der von den Verdünnungsdüsen 13 in dem Raum 16 aufrechterhaltenen
Wirbelbewegung kann die Nachverbrennung leicht durchgeführt werden, ohne daß Vorrichtungen
vorhanden sind, die sonst in üblicher Weise vorgesehen sind, um diese Wirbelbewegung
auf künstlichem Wege zu erzeugen. Die Nachverbrennung kann auf diese Weise durchgeführt
werden, ohne daß ein Strömungswiderstand eingeführt wird.
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Es ist ersichtlich, daß bei den Ausführungsformen nach den Fig. 4
und 5 die Zwischenwand 4 allmählich und ohne Bildung eines toten Winkels in die
Wandungen der Verdünnungsdüsen 13 übergeht, die ihrerseits ohne einen toten Winkel
in den Raum 16 übergehen. Auf diese Weise kann der Wirkungsgrad durch Herabsetzung
der Verluste verbessert werden. jedoch kann, wenn die Verdünnungsdüse 13 so in den
Raum 16 münden, daß sie mit der Scheidewand 4 einen toten Winkel bilden, wie dies
in den Fig. 1 und 2 wiedergegeben ist, die Nachverbrennung in dem Raum 16 begünstigt
werden.
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Es sei weiterhin bemerkt, daß die Nachverbrennung zu zwei verschiedenen
Zwecken verwendet werden kann 1. Die Nachverbrennung kann dazu benutzt werden, den
Schub beim Start zu vergrößern, und dies macht dann für die Auslaßöffnung eine Regelvorrichtung
von derjenigen Art erforderlich, wie sie oben an zwei Ausführungsbeispielen beschrieben
worden ist.
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2. Die Nachverbrennung kann auch beim Flug mit hoher Geschwindigkeit
benutzt werden, und in diesem Fall bildet sie ein Mittel zur Anpassung der Querschnittsfläche
der Auslaßöffnung, ohne daß es nötig ist, eine mechanische Regelvorrichtung vorzusehen,
Bei der Ausführungsform nach Fig. 6 hat das im Querschnitt wiedergegebene Gehäuse
1 eine abgeflachte Form, die es gestattet, das kombinierte Triebwerk innerhalb eines
Flügels unterzubringen und den Strahl durch eine ebenfalls abgeflachte Öffnung längs
des hinteren Randes des Flügels austreten zu lassen, was vom aerodynamischen Standpunkt
aus günstig ist.
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Bei den vorstehend beschriebenen Ausführu:igsformen stellen die mit
intermittierender Verpuffung arbeitenden Brennkammern, wenn es sich um solche mit
Selbstspeisung oder um solche mit erzwungener Spülung handelt, nur eine Quelle von
intermittierender kinetischer Energie dar. Sie können daher auch durch andere Energiequellen
ersetzt werden, wie z. B. durch die Zylinder von Verbrennungs- oder Explosions-
Motoren,
deren Kolben frei oder von Hilfseinrichtungen beeinflußt sind, wobei das Auspuffrohr
jedes Zylinders in eine auf die oben beschriebene Weise angeordnete Verdünnungsdüse
mündet.
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Im Rahmen der Erfindung sind zahlreiche Änderungen an den beschriebenen
Triebwerken möglich, und es können verschiedene Einrichtungen durch ihre technischen
Äquivalente ersetzt werden.