-
Rückströmdrossel Es sind zahlreiche Arten von. Maschinen bekannt,
die mit intermi;ttferender Verpuffung arbeiten. Beispiele hierfür sind insbesondere
die Holzwarth-Turbine, die Zylinder von Ve.rpuffungs- oder Verbrennungsmotoren und
in neuerer Zeit die z. B. zum Antrieb von fliegenden Bomben dienenden Strahltriebwerke,
die allgemein mit intermittierenden Strahltriebwerken .bezeichnet werden. Bei solchen
Triebwerken b,esteh.t,das Problem, das Lufteinlaßrohr während jeder Verpuffung derart
weitgehend abzuschließen, däß ein Rückstrom und ein Entweichen der Gase aus der
Brennkammer durch dieses Rohr hindurch verhindert wird. Dagegen muß unmittelbar
nach der Verpuffung die Luft in das Rohr leicht eintreten könnten, um das Fühlen
,der Brennkammer und die B;i.l-dung der neuen Ladung zu ermöglichen.
-
Zur Lösung dieses Problems des Anschliießens ,der Verpuffungskammer
.sind ber.eitis sowohl mechanische Ventile als auch Rückströmdrosseln vorgeschlagen
worden. Die Rüekströmdrossedn sind. dauernd geöffnet, aber derart .ausgebildet,
daß ihre Durchlässigkeit für den Gaststrom je nach der Strömungsrichtung verschieden
i-sit. Die mecha;nischen Ventilvorrichtungen, die für die Brennkammern der Holzwarth-Turbine
und für @diie Tr,iebwerke
der ersten fliegenden Bomben verwendet
wurden und die noch jetzt für die Zylinder von Motoren benutzt werden, haben offensschtl
ch den Vorteil, daß sie, wenigstens theoretisch, einen guten Abschluß liefern. Wenn
jedoch die Frequenz der intermittierenden Verpuffung ziemlich hoch ist, dann ist
es sehr schwierig, dien Gasstrom durch peTiodis.ch abzusperrende Öffnungen hindurchgehen
zu lassen, wodurch die wirkliche Gasabgabe in unzulässiger Weise geschwächt werden
kann. Darüber hinaus werden bewegliche mechanische Organe, die der Einwirkung von
Flammen unterliegen, leicht schadhaft, .und außerdem kann ihre Steuerung gewisse
Schwierigkeiten mit sich bringen. Auf Grund dieser verschiedenen Gesichtspunkte
sind die Rückströmdrosseln vorzuziehen, weil sie keinerlei bewegliche Organe aufweisen.
-
Es, sind bereits verschiedene Arten von Rückströmdrosseln vorgeschlagen
worden. Einige von-,ihnen weisen eine Wirbelkammer auf, durch welche das Medium
in Richtung,der freien Strömung mit zentrifugaler Bewegung und Zn Richtung der abgebremsten
Strömung mit zenitrip:etaler Bewegung hindurchgeht. Andere Arten solcher Rückströmdrosseln
weisen eine Reihe von Schalen oder Düsen auf, deren im spitzen Winkel verlaufende
Ränder in Richtung des freien Durchgangs derart geneigt sind, daß sie in dieser
Richtung ein Minimum an Strömungswiderstand- besitzen, dagegen in der umgekehrten
Richtungeinen beträchtlichen Strömungswi:derstand aufweisen. Diese Rückströmdrosseln
bringen jedoch .gewisse Schwierigkeiten hinsichtlich der Herstellung mit sieh.
-
Die Rü:ckströmdrosscl gemäß der Erfindung, die insbesondere dafür
bestimmt ist, unter der Wirkung der Einschwingvorgänge zu arbeiten, welche bei veränderlichem,
intermittierendem Betrieb auftreten, ist sehr leicht herzustellen. Weiterhin wird
bei der Drossel gemäß der Erfindung nicht nur der Strom zur Brennkammer hinbegünstigt,
indem sie den Strom in entgegengesetzter Richtung abbremst, sondern sie erlaubt
auch, die positive Druckd:ifferenz, die nach jeder Verpuffung zwischen dem stromaufwärts
herrschenden Druck oder dem Speisedruck und dem Druck in der Brennkammer besteht,
besser auszunutzen, um das Füllen der Brennkammer für die dar.auffolgende Verpuffung
zu verbessern. Die Drossel ermöglicht somit .eine Erhöhung der Leistung.
-
Es ist insbesondere bei intermittierenden Strahltri:ebwerken, d. h.
bei Vorrichtungen, welche die zu ihrer Speisung benötigte Luft aus der Atmosphäre
entnehmen, gefunden worden, d:aß der Druck in der Beschickungskammer, welcher während
der Verpuffung sehr viel höher alis der Atmosphärendruck ist, nach der Verpuffung
am Ende der Gasrückstoßperiode sehr plötzlich unter diesen Druck sinkt. Der Wert
des so erhaltenen Unterdruckes liegt in der Größenordnung von 0,2 , kg/CM2
bei einem Atmosphärendruck von 1,02 kg/cm2.
-
Es könnte .daran gedacht werden, ein Venturi,rohr zu verwenden, um
ein als Rückströmdrossel arbeitendes Lufteinlaßrohr zu schaffen, weil ein solches
Rohr tatsächlich verschieden große Durchlässigkeiten in den beiden Strömungsrichtungen
liefern würde. Bekanntlich läßt sich ein Venturirohr herstellen, welches .die Luft,
de es am vorderen Ende unter Atmosphärendruck aufniimm.t, zunächst bis auf den kritischen
Druck (0,53 kg/cm2) an der Einschnürungsstelle entspannt, wobei an dieser Stelle
nur eine Geschwindigkeilt gleich der Schallgeschwindigkeit erhalten wird, und sie
dann in dem divergenten Teil sogleich wieder komprimiert, um sie .schließlich .mit
einem Druck entweichen zu lassen, der etwas unter dem Atmosphärendruck liegt. Wenn
also der Unterdruck in der Kammer am Ende der Verpuffung gering wäre, könnte ein
solches Rohr verwendet werden, welches dann eine sehr gute Strömung für das Füllen
der Kammer liefern würde.
-
Die Arbeit, die durch die Schlußentspannung um einige hundertstel
kg/,cm2 erhalten wird, würde durch die Reibung in Odem Ventu;ri@rohr teilweise in
Wärme umgewandelt werden, während der Rest dieser Arbeit von der kinetischen Energie
dargestellt würde, welche an die Luft gebunden ist, die aus- dem Venturirohr austritt
und in die Brennkammer eintritt, wobei: diese kinetische Energie überdies zur Erzielung
,einer gewissen Wirbelbewegung in der Strömung und. zur Aufrechterhalitung des intermittierenden
Verpuffungs:betriebes günstig wäre. In der umgekehrten Richtung würde die Schallgeschwindigkeit
an der engsten Stelle für eine Strömung, welche die in ;der Kammer während der Verpuffung
erzeugten Gase in die Atmosphäre austreten lassen würde, nur bei einem Druck in
der Kammer erreicht werden, der oberhalb etwa r,6 kg/icm2 Biegt. Da nun die größte
Abgabe, welche durch eine Einschnürung hindurch, von atmosphärischen Bedingungen
ausgehend, erhalten werden kann, genau der Erzielung der Sohal:lgeschwind:igkeit
an der Einscbnürung entsprnch.t, würde somit das Venturirohr auf Grund seiner Einfachheit
das ideale Einlaßrohr darstellen, wenn der Unterdruck .in der Kammer einige hundertstel
kg/CM2 nicht überstiege.
-
In Wirklichkeit ,ist aber ein Unterdruck von etwa o,2 kg/cm2, wie
eir in der Kammer nach dem Entweichen der Gase aus dem Rückstoßroh.r herrscht, für
dieses beste Arbeiten eines Venturirobres zu groß. Das gleiche gilt für die Entspannungsarbeit,
welche diesem Unterdruck entspricht, so daß bei Verwendung eines gewöhnlichen Venturiroihres
in dem divergierenden Teil von der Einsohnürungsstelle ab ein ÜberschallbetrIeb
mit der Folge einer Entspannung über den kritischen Druck hinaus erreicht würde,
wobei der Druck nur im letzten Stück des divergierenden Teiles wieder anstiege,
um den Druck in der Kammer zu erreichen, während die beiden Bereiche in dem divergierenden
Teil durch eine sich in Wärme umwandelnde Stoßwelle irreversibler Art getrennt wären
und der Überschuß der Entspannungsarbeit in dem ersten Teil des. Venturirohres erhalten
würde. _ Bei der Rückströmdrossel -gemäß der Erfindung, bei der die Kammer durch
eine divergierende Düse
,gespeist wird, der ein zyilindrischeis
oder sehr schwach divergent verlaufendes Rohrstück vorgeschaltet ,ist, wird dieser
Nachteil beseitigt. Das zyl,i.ndirische oder schwachdivergent verlaufende Rohrstück,
im folgenden »Ausiglei,chs,rohr« genannt, ist so bemessen, ;daß es die Rolle eines
Speichers rückgewinnbairer kinetischer Energie spielt, nämlieh für den Übersichuß
der Entspannungsaribeit während des Abschnittes der Persode des intermittierenden
Arbeitens, in welchem der Unterdruck in der Brennkammer übermäßig groß wird. Dieser
Unterschied wird sozusagen in Reserve gehalten, um dann in Form von Kompressionsarbeit
wiederverwendet zu werden, wenn der Unterdruck in der Kammer nicht mehr genügt,
um die mit Schallgeschwindigkeit eirfoligende Abgabe an der engsten Stehle zu gewährleisten,
und sogar noch später, wenn der Druck in :der Kammer unter Atmosphärendruck sinkt.
-
Der Divergenzwinkel der mit der zu speisenden Kammer verbundenen Düse
kann jeden gewünschten Wert unter der einzigen Bedingung annehmen, daß das Ablösen
des strömenden Mediums vermieden wird. Im allgemeinen kann dem Ausgleichsrohr ein
konvergenter Eingangsteil vorangehen, d-er dazu dient, die Entspannung der eintretenden
Luft enzuleiten und ihr eine Geschwindigkeit zu erteilen.
-
Wenn es sich um einen dauernd fließenden Strom handeln würde, würde
die in dem konvergenten Eiinlaßventil beginnende und in dem Rohr auf ihrem Wert
an der Einschnwrungsstelle gehaltene Entspannung sich in den divergierenden Endteil
mit Erlangung des Ü.bersch.allbetriebes fortsetzen. Es würde gegenüber einem normalen
Ventuiriro,hnnichts geändert sein, mit Ausnahme des Energieverlustes durch Reibung
an der Wand des Rohres, dessen Rolle dadurch eher verschlechtert würde.
-
Im Fall eines veränderlichen Betriebes der biier betrachteten Art,
welcher durch die DTuckschwant:ungen in der Br.en:nkammer gesteuert wird, muß aber
die in dem Ausgleilchsrohr enthaltene Luftmasse, ausgehend von einer Geschwindigkeit
Null, unter dem Einfluß des Unterd,ruckes, der siech in der Kammer einstellt, beschleunigt
werden, bevor die Geschwindigkeit einhalten wird, die .einem Überschallbetrieb der
Strömung in dem dIvergierend@en Teil entspricht. Der Unterdruck muß daher eine gewisse
Zeit andauern, damit diese Luftmasse von ihrer Geschwindigkeit Nulll in die Geschwindigkeit
des dauernd fließenden Stromes gelangt.
-
Dadurch, daß der Länge ides Rohres und damit der in ihm eingeschlossenen
Luftmasse ein genügend großer Wert gegeben wird, kann der Augenblick, in welchem
die Geschwindigkeit des dauernd fließenden Stromes erreicht -#ATwrde, über den Auigenbliick
hinaus verzögert werden, in welchem der Druck in der Kammer wieder genügend gestiegen
ist, um die Erzeugung dieser Geschwindigkeit unmöglich zu maichen, ohne jedoch die
Abgabe dturch das Rohr hindurch zu beschränken, da ja diese Abgabe auf jeden Fall
durch den Schallbetrieb an der Einschnürungsstelle begrenzt ist. Es ist daher keine
Irreversibilität mehr vorhanden, und die ganze in der das Rohr durchströmenden Luftmasse
,aufgespeicherte kinetische Energie kann zum Füllender Brennkammer benutzt werden,
indem sie in Form von Kompres,sionsarb.eit von dem stromaufwärts herrschenden Druck
bis auf einen höheren Druck in der Brennkammer zurückgewonnen wird, wodurch das
Füllen dieser Kammer beträchtlich verbessert wird.
-
Vorzugsweise ist jedoch der divergierende Endteil kürzer .als derjenige,
der einer vollständigen Umwandlung der kinetischen Energie in Kompiressionsarbeitentsprechen
würde, weil es zweckmäßig ist, daß die aus dem divergierenden Teil austretende Luft
einen Rest an kinetischer Energie zurückbehält, durch welchen in der Kammereine
die Verpuffung begünstigende Wirbelbewegung hervorgerufen wird.
-
Da beim Übergang auf der durch die Irreversdibilität verursachte Verlust
bekanntlich proportionail der .dritten Potenz von M minus i ist, wobei M die Machsohe
Zahl bedeutet, kann es. zweckmäßig sein, die aufsp@eiicherbare Energie je Volumeneinheit
des Ausgleichsrohres auf Kosten eines geringeren Verlustes zu erhöhen, um einen
etwas oberhalb der Schallgesichw i.ndigkeit liegenden Strömungsbetrieb mit deiner
Machschen Zahl in der Größenordnung von 1,4 bis 1,8 zu erhalten, indem ein sehr
kurzer divergierender Teil vor dem Einlaß des Ausgleichsrohres angeordnet wird.
-
Die Erfindung wird nachstehend: an Hand der Zeichnung an .einigen
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
-
Abb. i zeigt in stark ausgezogenen Linien einen axialen Schnitt durch
eine Ausführungsform einer Rwckströmdroasel gemäß der Erfindung in Anwendung bei
einer Brennkammer, z. B. derjenigen eines intermittierenden Strahltriebwerkes, wobei
der vordere Teil der Kammer durch schwach ausgezogene Linien angedeutet ist; Abb.
2 ist eine Schnittansicht einer abgeänderten Ausführungsform der Rückströmdrossel;
Abb. 3 und .4 sind axiale Schnitte von zwei weiteren Ausführungsbeispielen.
-
Bei der in Abb. i wiedergegebenen Ausführungsform ist mit i der konvergent
verlaufende Vorderteil einer Düse -und mit-2 der divergent verlaufende Hinterteil
dieser Düse bezeichnet, wobei der konvergente Teil, i von dem divergenten Teil 2
durch ein zylindrisches Ausgleichsrohr 3 getrennt ist. Mit q. ist die zu speisende
Kammer für intermittieremde Verpuffunig und mit 5 die Einspritzdüse für den Brennstoff
bezeichnet.
-
Es ist zu bemerken, daß in der vorliegenden Beschreibung .die Ausdrücke
»vor«, »ihi,nter«, »stromaufwärts« und »stromabwärts« sich auf die Strömungsirichtung
beziehen, welche dem Füllen der Kammer ,4 entspricht und in welcher die Luft die
Teile in der Reihenfolge i, 3, 2, q. durchströmt.
-
Der in zweckentsprechender Weise gewählte Brennstoff, z. B. Petrol,ewmöl.,
welcher der Einspiritzdiise 5 dauernd zugeführt wird, erzeugt in der Kammer q. aufeinanderfoligende
Verpuffungen oder eine i.ntermittierande Verbrennung mit einer
Frequenz,
die von der Frequenz des von dieser Kammer gebildeten Schallrohres abhängig ist.
Die Speisung beim Ingangsetzen erfolgt in bekannter Weise durch :den Staudruck des
Luftstroms, welcher im Falle eines Strahltriebwerkes :durch die Düse eindringt,
oder dadurch, d@aß komprimierte Luft durch die Düse geblasen wird, wobei die ersten
Zündungen in der Kammer mit Hilfe einer Zündkerze herbeigeführt werden.
-
Die bei jeder Verpuffung entstehenden Gase werden durch den frei offenen
Hinterteil der Kammer ausgestoßen, entweder @um im Falle eines Strahltriebwerkes
einen Rückstoßstrahl zu erzeugen oder um en Turbinenrad, anzutreiben.
-
Sobald der i.ntermittierende Verpuffumgsbetrieb erreicht ist, folgt
auf jede in der Kammer im Augenblick :der Verpuffung entstehende Druckwelle eine
Unterdruckwelle nach dem Ausstoß der Gase. Das Ausmaß dieses Unterdruckes ist derart,
daß, wenn der divergierende Endteil 2 der Düse unmittelbar mit dem konvergierenden
Teil i verbunden wäre, der durch dÄe Düse in die unter Unterdruck stehende Kammer
eingesaugte atmosphärische Luftstrom indem Teil des divergierenden Rohres 2, der
unmittelbar auf die engste Stelle folgen würde, sehr rasch in den Überschallzustand
gelangen würde, wobei durch die Stoßwelle I:rreversibilitäten und infolgedessen
Energieverluste entstehen würden, wie dies eingangs auseinandergesetzt worden ist.
-
Das zylindrische Ausgleichsrohr 3 gestattet, diesen Nachteil zu :beheben.
Während bei einem dauernd fließenden Strom das Rohr 3 überflüssig und sogar nachteilig
sein würde, wie dies bereits eingangs erwähnt wurde, weil es nur die in dem konvergierenden
Teil i begonnene Entspannung verzögern würde und diese Entspannung sich in den divergierenden
Tei12 fortsetzen würde, muß im veränderlichen, -intermittierenden Betrieb die .:in,
dem Rohr 3 befindliche Luftmasse jedesmal beschleunigt und unter dem Einfluß des
in der Kammer 4 herrschenden Unterdruckes in Geschwindigkeit versetzt werden.
-
Dadurch, daß das Rohr 3 genügend dang gewählt wird, kann der Augenblick,
in welchem die Geschwindigkeit der in den @divergierenden Teil 2 eintretenden Luft
einen Wert über der Schallgeschwindigkeit anzunehmen sucht, 'hinreichend verzögert
werden, damit diese Überschreitung der Schallgeschwindigkeit nicht eintritt, wobei
der Unterdruck in der Kammer 4 in der Zwischenzeit zu bestehen aufgehört hat. Da
die Strömung nicht mit ÜbeT-schallgeschwindigkeit vor sich geht, ist keine Irreversibilität
vorhanden (wenn die Verluste durch Reibung vernachlässigt werden).
-
Während sich die Brennkammer unter Unterdruck befindet, durchströmt
die Luft das Rohr 3 und dehnt sich aus. Jedes Teilchen der in Strömung gegen die
Kammer 4 befindlichen Luftmasse überträgt diese Entspannungsarbeit in Form von kinetischer
Energie auf die ihm folgenden Teilchen. Diese Energie wird somit von sich ändernden,
aber zwischen dem Einlaß und dem Auslaß des Rohres 3 befindlichen Teilchen getragen.
Sobald die Kammer 4 unter Überdruck gelangt, wandert die so in dem Rohr 3 enthaltene
Energie stromabwärts und wird in Form von Kompressionsarbeit in den Luftteilchen
zurückgewannen, die aus der Vorrichtung entweichen. Dadurch wird ermöglicht, den
Füllvorgang fortzusetzen;, wenn die Verpuffung bereits begonnen hat. Aus diesem
Grund spielt die Vorrichtung die Rolle einer Rückströmdrossel, weil sie der Strömung
gestattet, trotz des mit der einsetzenden Verpuffung erfolgenden Druckanstieges
in der Kammer sich in diese hinein fortzusetzen, und weil sie andererseits erlaubt,
das Aufladen der Kammer beträchtlich zu verbessern, was die bisherigen Rückströmdrosseln
nicht ,zuließen.
-
Gegen Ende der Verpuffung suchen die Gase aus dem Innern der Kammer
4 durch das Rohr 3 in die Atmosphäre zu entweichen, jedoch wird diese Strömung auf
Grund der Länge des Rohres 3 abgebremst, in welchem dieheißen Gase auf kalte Luft
höher Dichte treffen. Aus diesem Grund würde es zwar ratsam sein, die Länge des
Rohres 3 zu vergrößern, jedoch würde umgekehrt eine zu große Länge des Rohres nachteilig
sein, weil die verbrannten Gase, welche am Ende der Verpuffung das Rohr 3 füllen,
wieder in die Kammer zurückgesaugt würden, bevor die Einführung frischer Luft möglich
wäre. Unter diesem Gesichtspunkt würde es wieder zweckmäßig sein, das Volumen des
Rohres 3 zu verkleinern. Es bestehen somit zwei sich widersprechende Bedingungen,
zwischen denen ein Kompromiß getroffen werden muß.
-
Im allgemeinen wird das Rohr 3 etwas länger als der divergierende
Endteil 2 sein, der vorzugsweise so bemessen ist, daß eine fast vollständige Umwandlung
der kinetischen Energie in Druck zu Beginn des Füllvorganges gewährleistet wird.
Die verbleibende kinetische Energie der in die Kammer eintretendem Luft begünstigt
die Erzeugung einer Wirbelbewegung, insbesondere in den einsprngenden Winkeln 6
(es ist ratsam, solche einspringende Winkel. am Eingang,der Kammer vorzusehen),
wobei eine solche Wirbelbewegung, wie es die Praxis erwiesen hat, die Aufrechterhaltung
des interm,ittierenden Verpuffungsbetriebes begünstigt. Die benötigte Energie ist
überdies verhältnismäßig gering.
-
Der Zylinder 3 kann durch ein Rohr mit :einem schwach zunehmenden
Querschnitt oder- einer geringen Divergenz ersetzt werden, z. B. durch einen Kegelstumpf
mit einem Halbwinkel an der Spitze unterhalb 2°, während die Divergenz des Endteiles
2 so groß wie möglich (Halbwinkel an der Spitze zwischen 3 und 7°) sein kann, mit
der einzigen Einschränkung, daß ein Ablösen des. strömenden Mediums von der Wandung
verhindert wird.
-
Das zylindrische Rohr 3 kann auch durch einen Kegelstumpf mit einer
einen Umdrehungskörper bildenden Oberfläche ersetzt werden, deren Erzeugende ein
Bogen mit großem Krümmungsradius (z. B. ein Parabel- oder Hyperbelbogen) ist, so
d@aß das Rohr auf einer ziemlich großen Länge einen dem Querschnitt an der engsten
Stelle der Düse entsprechenden Querschnitt behält.
-
Abb. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel dieser Art.
Zwischen
dem vorderen konvergierenden Teil i und dem hinteren divergierenden Teil 2 ist ein
schwach divergierender Kegelstumpf 3 eingefügt, dessen Oberfläche von der Fläche
eines Um-drehuhigskörpers gebildet wird, dessen Erzeugende einen Parabelboge.n a-b
mit großem Krümmungsradius darstellt (der .weitere Verlauf der Parabel ist punktiert
angedeutet; ihr Scheitel liegt bei s, und ihre Aase ist :mit s-y bezeichnet).
-
Anstatt die Vorrichtung im Untea-schallbetrieb arbeiten zu lassen,
kann sie auch derart ausgebildet werden, daß sie einen etwas, über Schallgeschwindigkeit
liegenden Strömungsbetrieb entsprechend einer kleinen M:ach:schen Zahl, z. B. in
der Größenordnung von 1,q., liefert. In diesem Fall sind die Intensität der Stoßwelle
und der Verlust durch Irreversibidität klein, und es wird der Vorteil eines besseren
Arbeitens der Vorrichtung als Drossel terhalten, da die Strömung von Überschallgeschwindigkeit,
die in der Richtung zur Brennkammer hin möglich ist, in der umgekehrten Richtung
nicht vorhanden ist.
-
Zu. diesem Zweck wird, wie dies in Abb. 3 wiedergegeben ist, vor dem
Ausgleichsrohr 3 von Zylinderform zwischen diesem und .dsem konvergierenden Einlaßventil
i ein kurzer divergierender Kegedstun rpf 7 angeordnet, welcher derart bemessen
. ist, daß die gewünschte kleine Mach che Zahl erhalten wird, wobei der Quersdhnitt
an der Einschnürungsste111e der Düse in einem Verhältnis von der Größenordnung i,i
erhöht wird.
-
Die .in Abb. q. wiedergegebene Ausführungsform unterscheidet sich
von derjenigen nach Abb. 3 nur dadurch, daß das Ausgleichsrohr 3 schwach konisch
verläuft, statt zylindir.isrh zu sein. Diese leichte Divergenz des Rohres 3 gestattet,
die durch Reibung an der Wandung des Rohres 3 entstehenden Vemluste durch Vergrößerung
der Geschwindigkeit auszugleichen.
-
Es ist ersichtlich, daß die Beispiele nach den Abb.3 und q., welche
bevorzugte Ausführungsformen wiedergeben, die Besonderheit zeigen, daß sie !bei
c. einen Knickpunkt an deT Versbindung zwischen dem kleinen divergierenden Teil
7 und dem Rohr 3 -besitzen.
-
Wird der Quotient aus dem Querschnitt an einer beliebigen Stelle dar
Mittellinie c-x und dem Querschnitt an der engsten Stelle der Düse mit A bezeichnet,
dann gelten für die Teile 7, 3 und 2 die folgenden Bedingungen: in dem divergierenden
Zwischenteil 7: i < A < i,i, in .dem zylindrischen oder schwach korsischen
Teil 3: i,i < A < 1,3, in dem divergierenden Endteil 2: 1,3 < A. Am Ausgang
des divergierenden Endteiles 2 ist A im allgemeinen großer als 2.
-
Werden in der Schnittebene .die äußeren Enden des Kegelstumpfes 7
sowie die äußeren Enden des Kegelstumpfes 3 und ferner die äußeren Enden des Kegelstumpfes
2 durch gerade Linien verbunden und mit a, ß, y die Winkel bezeichnet,
welche diese geraden Linien jeweils mit der Mittellinie o-x bilden, dann gelten
für diese Winkel die nachstehenden Bedingungen: a > ß, y > 3 ß, ß
< 20.
So kann z. B. sein: a und y > 3°, ß < 30'.
-
Es ist ersichtlich, daß die .nur -beispielsweise beschriebenen Ausführungsformen
im Rahmen der Erfindung in verschiedener Weise abgeändert und !bei, ihnen technis,chaÄquiva`d.ente
angewendet werden können. Die Rückströmdrossel gemäß der Erfindung ist mit besonderem
Vorteil bei intermittierenden Strahltriebwerken anwendbar.