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Verfahren zum Erzeugen von Druckluft-und Wärmeenergie, vorzugsweise
in einer Dampfkraft-Druckluft-Anlage Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren
zum Erzeugen von Druckluft- und Wärmeenergie, vorzugsweise in einer Dampfkraft-Druckluft-Anlage,
mit periodisch erfolgender Verbrennung von Kraftstoff und Luft in einem Brennraum
und unmittelbarer Verdichtung von Luft durch die Energie der Brenngase. Brennräume
dieser Art sind bei Strahltriebwerken, zum Erzeugen eines warmen Gasstromes, als
Kohlenstaubfeuerung u. dgl. bekannt. Eine unmittelbare Verdichtung von Luft durch
die Energie der Brenngase und eine weitere Verwendung unmittelbar verdichteter Luft
ist z. B. in den deutschen Patenten 957 701 und 9l8131 beschrieben.
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Die Erfindung bezweckt eine besonders vorteilhafte weitere Verwendung
unmittelbar verdichteter Luft bei einem Verfahren zum Erzeugen von Druckluft- und
Wärmeenergie.
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Das Verfahren nach der Erfindung wendet zum Erzeugen von Druckluft-
und Wärmeenergie, vorzugsweise in einer Dampfkraft-DruckluftAnlage, periodisch erfolgende
Verbrennungen von Kraftstoff und Luft an, wozu ein Brennraum mit unmittelbarer Verdichtung
von Luft durch die Energie der Brenngase dient und die Energie der verdichteten
Luft durch eine Entspannungsanlage (Turbine) entnommen wird, und sie kennzeichnet
sich dadurch, daß entspannte Luft aus der Entspannungsanlage dem Brennraum zugeführt
und die Wärme der Brenngase durch Erhitzen einer Flüssigkeit genutzt wird.
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Bei periodisch arbeitenden Brennräumen findet im wesentlichen eine
Gleichraumverbrennung statt. Während bei einer Gleichdruckverbrennung, die zum Betrieb
von Dampfkesseln in der Regel angewandt wird, den Verbrennungsgasen nur Wärmeenergie
erteilt wird, erhalten die Verbrennungsgase bei einer Gleichraumverbrennung außer
Wärmeenergie auch potentielle und kinetische Energie. Dieser mechanische Energieanteil
kann die Größenordnung des thermischen Anteils erreichen. Grundsätzlich ist bei
der Verwendung von Kraftstoff zum Erzeugen von technisch nutzbarer Energie durch
eine Gleichraumverbrennung eine vorteilhaftere Ausnutzung des Kraftstoffs zu erzielen
als durch eine Gleichdruckverbrennung.
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Bei einem bekannten Verfahren zum Erzeugen von Druckluft- und Wärmeenergie
wird zum Betrieb eines Luft-Dampf-Kraftwerks mit schwacher Vorverdichtung der Luft
durch einen gesonderten Verdichter die Verbrennungsluft mit Hilfe einer pulsierend
arbeitenden Brennkammer durch eine Turbine hindurchgesaugt. Die Anordnung eines
gesonderten Verdichters bedingt einen beträchtlichen technischen Aufwand, und die
Anwendung der Saugwirkung eines pulsierend arbeitenden Brennraumes schränkt die
Ausnutzung des mechanischen Energieanteils durch ein unvorteilhaft geringes Druckgefälle
ein. Andere Verfahren sehen vor, die Abgase der Brennkammer einer Gasturbine zuzuführen
und sie sodann in einen Dampfkessel zu leiten, wobei auch vorgeschlagen wurde, den
Abgasen der Brennkammer zusätzliche Gase beizumischen. Die Abgase der Brennkammer
haben bei der technisch erzielbaren Gleichraumverbrennung eine so hohe Temperatur,
daß ihre Verwendung zur unmittelbaren Beaufschlagung einer Gasturbine wegen mangelnder
Warmfestigkeit von Werkstoffen technisch nicht möglich ist. Eine Herabsetzung dieser
Temperatur durch Beimischung kühlerer Gase vermindert den erzielbaren thermischen
Wirkungsgrad. Zudem besteht bei der Beaufschlagung einer Turbine durch Brenngase
der Nachteil, daß die Beschaufelung schädlichen Bestandteilen aus dem Verbrennungsprozeß
ausgesetzt wird.
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Bei einer bekannten Einrichtung zum Erzeugen mechanischer Energie
aus den Gasen von Strahlantrieben mit absatzweise wiederholten Verbrennungen ist
zur Speisung einer Turbine ein durch eine Leitung mit dem Arbeitsraum der Strahlantriebseinrichtung
verbundener Gaskessel angeordnet, wobei durch Ventile die Rückströmung von Gas aus
dem
Kessel verhindert und die Einströmung von atmosphärischer Luft
in die Verbindungsleitung ermöglicht wird. Dieser Einrichtung liegt die Aufgabe
zugrunde, außer der Antriebsenergie in einfacher Weise auch zusätzlich mechanische
Energie zu erzeugen, weil dies in einigen Fällen der Anwendung bei Strahlantrieben,
z. B. für Hilfsantriebe, erwünscht ist. Der Aufgabenstellung der bekannten Einrichtung
entsprechend wird somit von der Nutzenergie ein kleiner Bruchteil für Nebenzwecke
entnommen, wodurch die Nutzenergie verringert wird. Demgegenüber wird bei dem Gegenstand
der Erfindung ein möglichst großer Teil, in einigen Fällen der gesamte Betrag an
kinetischer und potentieller Energie der Brenngase aus dem Verbrennungsprozeß entnommen,
wobei die Nutzenergie vergrößert wird. Der Unterschied ist durch die Verschiedenheit
der Aufgabenstellungen begründet und folgt unter anderem daraus, daß das Verfahren
bei der bekannten Einrichtung Gewinnung von mechanischer Energie für Nebenzwecke
und von Antriebsenergie in Form von Schub verbindet, wohingegen das Verfahren nach
der Erfindung die Gewinnung von Druckluft- und Wärmeenergie in etwa gleicher Größenordnung,
z. B. neben dem Betrieb einer Druckluftanlage den einer Dampfkraftanlage vorsieht.
Die Verbindung einer Dampfkraftanlage mit einer Druckluftanlage ist von entscheidendem
Belang. Der Gegenstand der Erfindung ist gegenüber der bekannten Einrichtung demnach
einerseits gattungsmäßig und andererseits durch die Mittel unterschieden, die bei
dem Verfahren nach der Erfindung anzuwenden sind, um vorteilhafte Wirkungen, insbesondere
einen hohen Wirkungsgrad einer Energieerzeugung zu erhalten. Mit Rücksicht darauf,
daß die Nutzung der Brenngaswärme durch Erhitzen einer Flüssigkeit bekannt ist,
wird für dieses Element Schutz jedoch nur in Verbindung mit den übrigen Merkmalen
der Erfindung beansprucht.
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Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens beruhen darauf, daß
unter technisch beherrschbaren Beanspruchungen der Baustoffe die chemische Energie
des Kraftstoffs durch die mechanische Energie einer Gleichraumverbrennung bis zur
thermodynamisch möglichen Grenze und zugleich die Wärmeenergie durch Erhitzen einer
Flüssigkeit ausgenutzt wird. Die Vereinigung dieser- Verfahrensweisen ermöglicht
bei geringem Bauaufwand die Erzielung von Gesamtwirkungsgraden, die diejenigen der
bekannten Anlagen wesentlich übertreffen.
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Die verdichtete Luft hat dabei in der Regel eine geringere Temperatur
als es die Baustoffe von Entspannungsanlagen zulassen, so daß es in Weiterbildung
des Verfahrens möglich und vorteilhaft ist, der verdichteten Luft in an sich bekannter
Weise vor ihrer Einführung in die Entspannungsanlage Wärme aus den Verbrennungsgasen
zuzuführen. Dadurch wird der Gesamtwirkungsgrad der Anlage noch erhöht.
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Ferner ist es zweckmäßig, die zur Verbrennung des Kraftstoffes dienende
Luftmenge mit einem höheren Druck als Atmosphärendruck aus der Entspannungsanlage
zu entnehmen und in an sich bekannter Weise mit diesem Überdruck in den Brennraum
zu leiten.
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Die Unteransprüche 4 bis 8 betreffen Maßnahmen, die je für sich in
anderem Zusammenhang bereits bekannt sind und daher keinen selbständigen Schutz
beanspruchen.
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Das Verfahren nach der Erfindung wird durch Fig. 1, 2 und 3 näher
veranschaulicht. In Fig. 1 ist beispielsweise ein Schaltplan zur Durchführung des
Verfahrens dargestellt; die Fig. 2 veranschaulicht eine Anordnung eines Brennraums
mit Energieübertragung an Luft und eine davon angetriebene Luftturbine.
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Fig. 3 gibt ein Diagramm zur näheren Veranschaulichung der Vorteile
des Erfindungsgegenstandes wieder.
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In Fig. 1 ist der Brennraum mit 1 bezeichnet und mit 2 der Raum, in
welchem die Übertragung von Energie der Brenngase auf Luft vor sich geht. Die Einführung
der Luft in den Raum 2 geschieht durch die mit einem Pfeil versehene Leitung 3,
die Abführung durch eine kurze Leitung in den Ausgleichraum 4. Aus diesem gelangt
die Luft zur überführung von Wärme aus den Verbrennungsgasen in einen Luftvorwärmer
5 und von dort in die Luftturbine 6, welche den elektrischen Generator 7 antreibt.
Ein vollständig entspannter Teil der Luft kann durch die Leitung 8 abgeführt werden,
während durch die Leitung 9 die zur Verbrennung bestimmte Luft aus einer Druckstufe
der Turbine 6 entnommen wird. Es kann in einigen Fällen technisch erwünscht sein,
wenn man der Luftturbine eine größere verdichtete Luftmenge zuführt, als zur Verbrennung
benötigt wird. Die Anlage kann in anderen Fällen vorteilhaft auch so ausgestaltet
werden, daß die gesamte Luft nach Entspannung in der Turbine 6 der Verbrennung zugeführt
wird. Die zur Verbrennung bestimmte Luft wird entweder in völlig entspanntem, der
Atmosphäre entsprechendem Zustand oder vorzugsweise mit erhöhtem Druck dem Brennraum
zugeführt. Eine Zuführung der Luft unter erhöhtem Druck ergibt günstigere Wirkungsgrade
der Verbrennung in dem Brennraum 1 und dadurch eine erhöhte Energieerzeugung. Die
Leitung 9 führt in den mit Vorteil anzuwendenden Luftvorwärmer 10, welcher
der Luft Wärme aus den Verbrennungsgasen zuführt. Aus dem Vorwärmer 10 gelangt
die Luft in den Ausgleichraum 11 und weiter in den Brennraum 1.
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Die Einführung des Kraftstoffs in den Brennraum 1 ist in Fig. 1 durch
die Leitung 12 angegeben. Die Brenngase verlassen den Raum 1 unter Durchströmung
des Endstücks von Raum 2 und treten in die Leitung 13 ein. Dabei ist es vorteilhaft,
den Prozeß der Luftverdichtung und Verbrennung derart zu führen, daß die Brenngase
mit einigem Überdruck in die Leitung 13 eintreten. Durch eine derartige Prozeßführung
werden gesonderte Gebläse, wie sie bei Dampfkraftanlagen üblicherweise angeordnet
werden, erspart. Diese Ersparnis führt auch zu einer Erhöhung des Gesamtwirkungsgrades
der Anlage, da die von den üblichen Gebläsen benötigte Leistung in der Regel etwa
3 % der Leistung eines Dampfkraftwerks beträgt.
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Bei der Ableitung der Brenngase kann vorteilhaft in dem Endstück von
Raum 2 der Fig. 1 oder in einem anschließenden Raum - ein Teil der in den Raum 2
eingeführten Luft zu einer Nachverbrennung verwendet werden. Es ergibt sich dies
ohne weiteres, wenn durch die Leitung 12 mehr Kraftstoff in das Brennrohr 1 eingeleitet
wird, als dem stöchiometrischen Verhältnis entspricht, und zugleich eine dem Kraftstoffüberschuß
entsprechende Luftmenge aus dem Raum 2 in die Leitung 13 übergeführt wird. Andererseits
kann der zu einer Nachverbrennung bebenötigte Kraftstoff auch durch eine gesonderte
Leitung, die mit 3 a bezeichnet ist, in das Endstück von
Raum 2
eingeführt werden. Eine Nachverbrennung ist in einigen Fällen zur Beeinflussung
der Temperatur der Gase, zur vollständigen Ausnutzung fester Kraftstoffteilchen
od. dgl. günstig.
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In Fig. 1 führt die Leitung 13 das Brenngas in den mit 14 bezeichneten
Dampfkessel. Das Gas wird von dort teilweise oder in seiner Gesamtheit durch die
Leitung 15 zu dem Wärmetauscher 5 geleitet und nach Abgabe eines Teils seines Wärmeinhalts
in den Kessel 14 zurückgeführt. Dabei ist es in der Regel vorteilhaft, die verdichtete
Luft bis zu einer so hohen Temperatur zu erwärmen, daß die Temperaturfestigkeit
der Bauteile der Turbine 6 voll ausgenutzt ist. In besonderen Fällen, z. B. um einen
geringen Bauaufwand zu erzielen, kann es sich auch als technisch vorteilhaft ergeben,
die Anlage nur mit einem einzigen Luftvorwärmer, unter Umständen sogar ohne besondere
Luftvorwärmung auszuführen.
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Die Abgase des Dampfkessels werden nach dem Schaltbild Fig. 1 durch
die Leitung 16 dem Wärmetauscher 10 zugeführt und von dort ins Freie geleitet.
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In Fig. 1 ist die aus dem Dampfkessel führende Dampfleitung mit 17
bezeichnet. Sie führt zur Dampfturbine 18, welche den elektrischen Generator 19
antreibt. Aus einer geeigneten Druckstufe der Dampfturbine 18 wird eine geringe
Dampfmenge durch die Leitung 20 entnommen und dem Speisewasservorwärmer
21 zugeführt. Der in der Turbine 18 entspannte Dampf wird durch die
Leitung 22 in den Kondensator 23 geleitet und das Wasser durch die Leitung 24 der
Pumpe 25 zugeführt. Nach Durchströmen des Wassers durch den Vorwärmer 21 gelangt
es in den Behälter 26, in welchem das Wasser gesammelt und entgast wird. Die Kesselspeisepumpe
27 fördert das Wasser in den Dampfkessel 14.
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Die Fig. 2 veranschaulicht die Lage eines Brennraums 28 und einer
Einrichtung 29 zum Verdichten von Luft, die aus einem Stutzen 30 durch ein Ventil
31 periodisch angesaugt und durch ein Ventil 32 periodisch in den Sammelraum und
Vorwärmer 33 gedrückt wird. Die Zuführung von Wärme der Verbrennungsgase in dem
Wärmeaustauscher 33 erfolgt durch die Gasleitung 34. Durch die Leitung 35 werden
die Verbrennungsgase aus dem Wärmetauscher 33 abgeführt. Aus dem Raum 33 strömt
die verdichtete Luft in die Luftturbine 36, welche den Generator 37 antreibt. Die
in der Turbine 36 entspannte Luft gelangt durch einen Stutzen in den Sammelraum
38. Aus diesem wird sie durch das Ventil 39 absatzweise in das Brennrohr 28 eingeführt.
Die Einführung des Kraftstoffs in den Brennraum 28 erfolgt durch die Leitung
40. Zur Einleitung des Betriebs dienen bekannte Zündeinrichtungen, die nicht
gesondert dargestellt sind. Sobald der Betrieb durch eine derartige Zündeinrichtung
in Gang gebracht ist, erfolgen die weiteren Zündungen in bekannter Weise selbsttätig.
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Die in dem Brennraum 28 eintretenden Verbrennungen führen, da sie
im wesentlichen als Gleichraumverbrennungen auftreten, zu relativ hohen Temperaturen.
Dabei ergibt die chemische Umsetzung bei einigen Kraftstoffen, z. B. bei aschehaltigen
Kohlen, Stoffanteile, die sich an den Kesselrohren niederschlagen und einen Belag
bilden, welcher den Wärmeübergang wesentlich beeinträchtigt. Die Bildung der schädlichen
Reaktionen und Stoffe erfolgt bei Temperaturgraden, die etwa l500° C überschreiten,
doch kann diese Temperaturgrenze auch niedriger liegen. Um die Bildung einer schädlichen
Beeinflussung der Kesselrohre durch zu hohe Temperatur zu vermeiden, ist es vorteilhaft,
zum Zwecke einer teilweisen Abführung von Wärme innerhalb der Reaktionszone des
Brennraumes diese einander mit nahe benachbarten Dampf oder Flüssigkeit führenden
Bauteilen (Rohren) zu durchsetzen. In Fig.2 sind derartige Rohre mit 41 bezeichnet
und in dem erfahrungsgemäß heißesten Teil des Brennraumes 28 angeordnet. Ihre vorteilhafte
Wirkung beruht darauf, daß sie während des an sich kurzen Zeitraumes der Verbrennung
des gesamten Kraftstoffs einen verhältnismäßig kleinen Teil der gebildeten Wärme
aufnehmen. Durch die Anordnung der nahe einander benachbarten, den Brennraum durchsetzenden
Rohre wird der Temperaturanstieg des Gases im Brennraum, der von der geringen Temperatur
des eingeführten Gemisches ausgeht und sich fortschreitend in den Teilbezirken größter
Nähe von Kohlenwasserstoff-und Sauerstoffmolekülen vollzieht, insofern geregelt,
als bereits entstandene Teilwerte der gebildeten Wärme abgeleitet werden. Nach dem
Abschluß der Verbrennung ergibt sich dadurch eine niedrigere Endtemperatur des Verbrennungsgases,
als sie dem Heizwert des Kraftstoffs entspricht, obwohl die Gesamtheit der Kraftstoffenergie
vorteilhaft ausgenutzt wird.
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In der Einrichtung nach Fig. 2 strömen die Brenngase aus dem Raum
28 durch das Endstück des Raumes 29 in den teilweise dargestellten Kesselraum 42.
Sie werden in diesem an sich bekannten Teil des Kesselraums mit einer etwas tangential
liegenden Öffnung eingeführt, um eine Wirbelströmung zu erzeugen, die beispielsweise
für eine Nachverbrennung, für eine Abscheidung von Aschebestandteilen sowie für
den Wärmeaustausch vorteilhaft ist. Die an sich bekannten Mittel für eine besondere
Einführung von Kraftstoff zu einer Nachverbrennung sind in Fig. 2 nicht angegeben.
Ein Sammeltrichter 43 mit einem Ablaufstutzen 44 dient zur Abführung von Aschebestandteilen,
insbesondere solchen, die sich im Schmelzzustand befinden.
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Im übrigen enthält der Kesselraum 42 übliche Wasser- bzw. Dampfleitungen.
Derartige Leitungen enthält auch das Brennrohr 28, sie sind mit 45 bezeichnet und
haben die Zu- bzw. Ableitungsrohre 46 und 47. Auch das Endstück des Raumes 29 ist
mit Rohren 48 versehen, in die Dampf oder Wasser durch die Stutzen 49 und 50 zu-
und abgeleitet wird.
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Der periodische Betrieb eines Brennraums nach der Art von Raum 28
ergibt eine pulsierende Strömung des Brenngases und der verdichteten Luft. Um die
Luftströmung bis zu einem gewissen Grade auszugleichen, ist es vorteilhaft, die
Verdichtung zeitlich versetzt durch eine Vielzahl von Luft erhöhten Drucks liefernden
Räumen, z. B. von Verbindungsleitungen nach dem deutschen Patent 918131, zu bewirken.
Aus dem gleichen Grund ist es vorteilhaft, eine Ausgleichung der Gasströmung in
einem Kesselraum dadurch zu bewirken, daß der Gesamtstrom des Brenngases durch eine
Vielzahl von Brennräumen mit zeitlich versetzter Strömung gebildet wird, wobei sich
in der Regel zugleich ohne weiteres auch eine Vergleichmäßigung der Luftströmung
bewirken läßt.
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In Fig. 2 zeigt die Anordnung des Raumes 29, der zur Luftverdichtung
dient, daß die von den heißen Verbrennungsgasen erzeugte Druckwelle in einer Richtung
in den Raum 29 eindringt, die entgegengesetzt zur allgemeinen Strömungsrichtung
der Brenngase
liegt. Von den Brenngasen mitgeführte feste Teilchen,
z. B. Aschebestandteile, haben im wesentlichen die hohe Geschwindigkeit der ausströmenden
Brenngase und fliegen infolge ihrer Massenträgheit in die allgemeine Strömungsrichtung
der Brenngase während des kurzen Zeitraums weiter, in welchem die Verdichtung der
Luft in dem Raum 29 erfolgt. Auch sehr kleine Festteilchen, deren Bewegung um 180°
umgelenkt werden könnte, haben in der kurzen Zeit der Luftverdichtung kaum Gelegenheit,
in die relativ kalte Luft einzudringen, weil diese ein wesentlich höheres Gewicht
hat als die heißen Brenngase, in denen sie schweben. Aus diesen Gründen ist es vorteilhaft,
billige Kraftstoffe zu verwenden, die unverbrennliche Fremdstoffe enthalten. In
diesem Zusammenhang ist es unter Bezug auf Fig. 2 bemerkenswert, daß die Luftsäule
in dem Raum 29 nicht in ihrer gesamten Länge durch das Ventil 32 aus dem Raum 29
verdrängt werden muß. Vielmehr ist die Luftverdichtung derart zu führen, daß eine
gewisse Luftmenge, die sich innerhalb des Raumes 29 in der Nachbarschaft des Brennraumauslasses,
angrenzend an die heißen Brenngase, befindet, im wesentlichen innerhalb des Raumes
29 verbleibt. Diese Luftmenge kann auch in periodischer Folge vollständig oder teilweise
mit dem Brenngasstrom abgeleitet werden, womit die Verdichtung reiner Luft begünstigt
wird und weitere Vorteile erreicht werden können.
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Wenn die Wärme der Brenngase zur Beheizung eines Dampfkraftwerks benutzt
wird, so besteht die Energie, die durch die periodisch wiederholte Verbrennung von
Kraftstoff und Luft nach der Erfindung erzeugt wird, einerseits in der Energielieferung
durch die Luftturbine und andererseits in der Energielieferung durch die Dampfturbine.
Bei einem Dampfkraftwerk wird die Verbrennungsluft in der Regel mit rund 300° C
in den Brennraum eingeführt. Mit dem Ansatz, daß diese Temperatur auch bei einer
Anlage nach der Erfindung angewandt wird, und dem weiteren Ansatz, daß der Gesamtwirkungsgrad
einer Dampfkraftanlage üblicher Bauweise 30% betrage, sei zur näheren Veranschaulichung
des Erfindungsgegenstandes eine Darstellung der möglichen Verbesserung angeführt.
Der Wirkungsgrad der Luftturbine ist dabei mit 90% und derjenige des von der Luftturbine
angetriebenen Generators ebenfalls mit 90% angesetzt. Zur Beurteilung der möglichen
Verbesserung ist als charakteristischer Wert die Übertragung der mechanischen Energie
der Brenngase auf die zu verdichtende Luft anzusetzen. Das Maß dieser Energieübertragung
wird durch einen »Wirkungsgrad der Druckübertragung« ausgedrückt. Sofern keine Druckübertragung
stattfindet, somit beim Wert Null des Wirkungsgrades der Druckübertragung, besteht
kein Einfluß einer Luftturbine, und der Gesamtwirkungsgrad ist gleich den 30'% einer
üblichen Dampfkraftanlage. Wird dagegen der Wirkungsgrad der Druckübertragung gleich
1001% gesetzt, dann würde das Maximum der erreichbaren Verbesserung erzielt. Die
Ausrechnung der entsprechenden Werte ergibt unter Berücksichtigung der wahren spezifischen
Wärmen das Diagramm nach Fig. 3. Darin bezeichnet Q die eingeführte chemische Energie
des Kraftstoffs, I,D die vom Dampfteil der Anlage abgegebene elektrische Energie
und LL diejenige des Generators der Luftturbine. Die Druckübertragung von einer
Heißgasdruckwelle auf Luft geringerer Temperatur geht nach vorliegenden Grundlagenversuchen
mit über 90%: Wirkungsgrad vor sich. Es kann deshalb angenommen werden, daß ein
Wirkungsgrad der Druckübertragung in Höhe von 70%- praktisch erzielbar ist. Aus
Fig.3 ist zu entnehmen, daß bei 70'0/a Wirkungsgrad der Druckübertragung der Gesamtwirkungsgrad
der Anlage rund 35'%: beträgt. Die Temperatur der Luft vor der Luftturbine würde
dabei rund 270° C betragen. Das Diagramm nach Fig. 3 ist für eine Anlage ohne einen
Wärmetauscher 5 vor der Luftturbine 6 gemäß Fig. 1 errechnet.
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Eine Vorwärmung der Luft durch einen Wärmetauscher 5, die z. B. auf
die technisch anwendbare Temperatur von 700° C führt, ergibt unter sonst gleichen
Ansätzen bei einem Wirkungsgrad der Druckübertragung in Höhe von 70% einen Gesamtwirkungsgrad
der Anlage von 39%. Dabei liefert der Dampfteil 24,5 % und der Luftteil 14,5 % der
chemischen Energie des Kraftstoffs.