DE1007025B

DE1007025B - Verfahren zur Herstellung von Puder

Info

Publication number: DE1007025B
Application number: DEB38454A
Authority: DE
Inventors: Dr Fritz Graf; Heinrich Baumann
Original assignee: BASF SE
Current assignee: BASF SE
Priority date: 1955-12-24
Filing date: 1955-12-24
Publication date: 1957-04-25
Also published as: FR1280554A; CH353849A; NL97954C; BE553626A

Description

Verfahren zur Herstellung von Puder Es ist bekannt, Talkum, Reisstärke, gefällte Kreide oder auch methylolgruppen!haltige Stärke und andere feinpulvrige, ungiftige, gut haftende und deckende Stoffe zur Herstellung von Puder zu verwenden. Sie dienen als Pudergrundstoffe und werden im allgemeinen: mit Farb- und Duftstoffen oder mit pharmazeutisch oder kosmetisch wirksamen Verbindungen vermischt. Für eine gute Wirksamkeit der Puder ist es erforderlich, Pudergrundstoffe mit großer aktiver Oberfläche herzustellen.
Es wurde nun gefunden, daß man außerordentlich wirksame Pudergrundstoffe erhält, wenn man wäßrige Lösungen von Kondensationsprodukten aus aminoplast-oder phenoplastbildenden Verbindungen und Aldehyden, insbesondere Formaldehyd, gegebenenfalls unter Zusatz von Schaummitteln, mit Hilfe von Gasen verschäumt, den erhaltenen Harzschaum bei Raumtemperatur oder höheren Temperaturen trocknet bzw. härtet und schließlich mahlt. Geeignete aminoplastbildende Verbindungen sind insbesondere Harnstoff, substituierte Harnstoffe und Melamin oder deren Gemische.
Der so hergestellte Puder ist sehr leicht und hat Schüttgewichte von etwa 0,1 bis 0,2 g/cm3. Er ist glanzlos, sehr geschmeidig, gleitfähig und quillt nicht, ferner reizt er nicht die Haut und ist autosteril. Der pH-Wert beträgt etwa 4,5. Seine Haftfestigkeit und Aufnahmefähigkeit für Wasser und Öle übertreffen die von Talkum und Reisstärke.
Die aus den löslichen Aldehydkondensationsprodukten von aminoplastbildenden Verbindungen oder von Phenolen durch Einwirkung von Gasen, insbesondere Luft, hergestellten härtbaren Kunstharzschäume können mit löslichen oder unlöslichen pharmazeutisch oder kosmetisch wirksamen Verbindungen vermischt werden. Besonders vorteilhaft gibt man diese Verbindungen jedoch vor oder während des Verschäumens zu. So können den Pudergrundstoffen beispielsweise Vitamine, Fermente, ferner Alkaloide, Digitaloide, Aminosäuren oder Wuchs- und andere Wirkstoffe, z. B. Auxine, zugesetzt werden. Dadurch, daß die pharmazeutisch wirksamen Verbindungen zusammen mit den Kondensationsprodukten verschäumt werden, liegen sie im fertigen Puder in außerordentlich feiner Verteilung vor und sind hierdurch physiologisch besonders wirksam. Die Wirkung wird dadurch erhöht, daß die gehärteten und feingemahlenen Kondensationsprodukte ein außerordentlich hohes Aufnahmevermögen für Wasser und Öle haben und leicht in die Haut eindringen. Der so hergestellte Puder kann auch zusammen mit einem Kompaktbinder als Kompaktpuder angewandt werden.
Beispiel 1 In einer Rührapparatur mit etwa 400 Umdrehungen in der Minute verschäumt man eine Mischung aus 2500 Teilen einer 38o/oigen wäßrigen Lösung eines Kondensationsproduktes aus Harnstoff und Formaldehyd und 1300 Teilen einer wäßrigen Lösung, die 20 Teile dibutylnaphthalinsulfosaures Natrium und 15 Teile 50 o/oige Phosphorsäure enthält. Während des Verschäumens werden noch 250 Teile einer 30 o/oigen wäßrigen Lösung von Natrium-Aluminium-Sulfat zugegeben. Man erhält einen Schaum, der getrocknet und anschließend gepulvert wird. Der erhaltene feine Puder läßt sich als blutstillendes Mittel verwenden. Beispiel 2 Während des Verschäumens einer wäßrigen Lösung aus Kondensationsprodukt, Netzmittel und Säure nach den Angaben des Beispiels 1 fügt man 200 Teile einer 0,15o/oigen wäßrigen Lösung von d-Kampfer zu. Der aus dem getrockneten Schaum hergestellte Puder ist antiseptisch und wirkt kühlend.

Claims

PATFNTANSPR:'CHG: 1. Verfahren zur Herstellung von Puder, dadurch gekennzeichnet, daß man wäßrige Lösungen von Kondensationsprodukten aus aminoplast- oder phenoplastbildenden Verbindungen und Aldehyden, insbesondere Formaldehyd, gegebenenfalls unter Zusatz von Schaummitteln, mit Hilfe von Gasen verschäumt, den erhaltenen Harzschaum trocknet bzw. härtet und schließlich mahlt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß den wäßrigen Lösungen der Kondensationsprodukte vor oder während des Verschäumens pharmazeutisch oder kosmetisch wirksame Stoffe zugesetzt werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschriften Nr. 967 683, 1080462.