DE10065132A1 - Verfahren zur Herstellung von Agglomeraten und entsprechendes Agglomerat - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Agglomeraten und entsprechendes AgglomeratInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Agglomeraten (27), wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfaßt: DOLLAR A - Zuführen von Partikeln eines ersten Materials, von Stärke, von Bindemitteln und von Flüssigkeit in eine Kavität (20, 23), so daß ein Gemisch (21) der zugeführten Materialien in der Kavität (20, 23) vorhanden ist, DOLLAR A - Verdichten und Erwärmen der zugeführten Materialien, und DOLLAR A - Austragen des Materialgemisches aus einer Öffnung (26) der Kavität (20, 23). Die Erfindung betrifft ferner ein Agglomerat, umfassend Bindemittel, Stärke und Tabakpartikel. DOLLAR A Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß Agglomerate (27) aus der Öffnung (26) gespritzt werden. DOLLAR A Die Erfindung betrifft ferner ein Agglomenrat, umfassend Bindemittel, Stärke und Tabakpartikel. Das erfindungsgemäße Agglomerat zeichnet sich dadurch aus, daß die Sinkgeschwindigkeit des Agglomerats kleiner als 3 m/s ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Agglomeraten, wobei das Verfahren die folgenden Schritte
umfaßt:
- - Zuführen von Partikeln eines ersten Materi als, von Stärke, von Bindemitteln und von Flüssigkeit in eine Kavität, so daß ein Gemisch der zugeführten Materialien in der Kavität vorhanden ist,
- - Verdichten und Erwärmen der zugeführten Materialien, und
- - Austragen des Materialgemisches aus wenig stens einer Öffnung der Kavität.
Die Erfindung betrifft ferner ein Agglomerat, umfassend
Bindemittel, Stärke und Tabakpartikel.
Es sind bislang einige Vorschläge zur Erzeugung bzw.
Herstellung von Agglomeraten gemacht worden. Ferner sind
verschiedene Vorschläge für die Erzeugung von Tabakma
terial aus Tabakpartikeln veröffentlicht worden. Ent
sprechende Tabakpartikel sind Tabakstaub aus dem Tabak
aufbereitungs- und/oder Zigarettenherstellungsprozeß,
zerkleinerte, aus dem Zigarettenherstellungsprozeß
ausgesonderte Tabak-, insbesondere Rippenteilchen sowie
zerkleinertes Tabakblatt und/oder Rippen. Die Agglomera
te, die aus solchem Partikelmaterial hergestellt werden,
können die Form flacher Bahnen oder Folien, von Stäben,
Fäden oder hohlen Zylindern haben. Verfahren zur Her
stellung derartiger Agglomerate werden üblicherweise als
Tabakrekonstitutionsverfahren oder Tabakhomogenisie
rungsverfahren bezeichnet.
In der DE 38 04 459 C2, die der GB 2 201 081 und der US 4,977,908
entspricht, ist dargestellt, daß vorgeschlagen
worden ist, die Tabakrekonstitution so ablaufen zu
lassen, daß Materialien erzeugt werden, die als Rauch
artikel verwendet werden können. Wenn das Material oder
das Agglomerat als ein Stab von offenzelliger Struktur
von bspw. 8 mm Durchmesser erzeugt wird, wurde gedacht,
daß dieser Stab als rauchbarer Artikel, der einer
Zigarette oder Zigarre ähnlich ist, geraucht werden
kann. Es ist ferner vorgeschlagen worden, die Produkte
von Tabakrekonstitutionsverfahren nach Zerschneiden oder
Zerschnitzeln als Bestandteile eines geschnittenen
Füllmaterials bei gewöhnlichen rauchbaren Artikeln zu
verwenden. Eine weitere Verwendung von rekonstituierten
Tabakmaterialien in Bahn- oder Blattform ist die Umhül
lung von rauchbaren Artikeln damit, bspw. als Deckblatt.
Bestandteile, die zusätzlich zum Tabak in solchen
Materialien hinzugefügt werden, sind Wasser, Bindemittel
wie bspw. Pektin, Stärke, Pullulan und Zellulosebinder,
Füllmittel, Feuchthaltemittel, Expansionsmittel, Ver
stärkungsmittel und Geschmacksstoffe. Ein Expansions
mittel bzw. Treibmittel ist bspw. CO2.
Aus der DE-AS 16 92 917, die der GB 1 150 856 ent
spricht, ist ein Verfahren zum Herstellen von Kunsttabak
bekannt, bei dem Tabakmaterial, z. B. Rippenteile oder
Tabakstaub, zerkleinert, mit Bindemitteln vermischt und
zu einem Tabakbrei verrührt wird, aus dem ein Produkt
bestimmter Gestalt geformt und auf Endfeuchtegehalt
getrocknet wird, wobei lediglich ein Teil des insgesamt
eingesetzten Tabakmaterials unter Zusatz einer Flüssig
keit kolloidal gemahlen und der restliche Teil des
eingesetzten Tabakmaterials ohne solches kolloidales
Vermahlen mit Bindemitteln gemischt wird, wobei darauf
beide so getrennt behandelten Tabakmaterialteile wieder
zusammengeführt und zu einem homogenen Tabakbrei ge
mischt werden, der anschließend in bekannter Weise in
die gewünschte Form des Endproduktes gebracht wird.
Die bekannten, mittels Tabakrekonstitutionsverfahren
hergestellten Produkte werden, wenn es Flächengebilde
sind, in der Tabakaufbereitung der zu schneidenden
Tabakmischung zugeführt. Sind es zerkleinerte Materia
lien, wie z. B. Fäden, die annähernd Schnittabakgröße
haben, werden sie der fertigen Tabakmischung beigegeben.
Beide Arten von Rekonstitutionsprodukten haben den
Nachteil, daß sie eine derart hohe Sinkgeschwindigkeit
haben, daß sie zu einem großen Teil im Sichter der
Zigarettenherstellungsmaschine ausgesondert werden.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zur Herstellung von Agglomeraten der eingangs genannten
Art derart weiterzubilden, daß die erzeugten Agglomerate
eine relativ geringe Dichte und Sinkgeschwindigkeit
haben, und insbesondere weitere Eigenschaften haben, die
den Eigenschaften von Tabak nahekommen. Es ist ferner
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Agglomerat
anzugeben, das als Ersatz oder Zusatz von Tabak bzw. als
Füllmaterial in rauchbaren Artikeln Verwendung finden
kann.
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zur
Herstellung von Agglomeraten, wobei das Verfahren die
folgenden Schritte umfaßt:
- - Zuführen von Partikeln eines ersten Materi als, von Stärke, von Bindemitteln und von Flüssigkeit in eine Kavität, so daß ein Gemisch der zugeführten Materialien in der Kavität vorhanden ist,
- - Verdichten und Erwärmen der zugeführten Materialien, und
- - Austragen des Materialgemisches aus wenig stens einer Öffnung der Kavität, das dadurch weitergebildet ist, daß Agglomerate aus der Öffnung gespritzt werden.
Durch diese erfindungsgemäße Lösung weisen die erzeugten
Agglomerate eine Struktur auf und eine Dichte, die zu
einer sehr geringen Sinkgeschwindigkeit führen. Im
Rahmen dieser Erfindung umfaßt der Begriff "Agglomerat"
auch den Begriff "Extrudat", "Granulat", "Cluster",
"gebundene Partikel", "gebundener Staub" und "aus
feinkörnigem Gut hergestellte stückige Masse".
Im Rahmen dieser Erfindung umfaßt der Begriff "Spritzen"
auch die Begriffe "Schießen" und "Herausspringen".
Der Vorgang des aus der Öffnung Spritzens der Agglomera
te kann so verstanden werden, daß in einer Art Explosion
Material, das aus vielen relativ kleinstückigen Agglome
raten besteht, aus der Öffnung herausgespritzt, ge
schleudert, gesprengt oder geschossen wird. Es wird
explizit das Material aus der Kavität nicht zusammen
hängend, insbesondere einstückig, herausgedrückt, wie
dieses beim Stand der Technik der Fall ist. Beim Stand
der Technik wird aufgrund einer adiabatischen Expansion
des üblicherweise beim Austreten dampfförmig werdenden
Wassers das austretende Material in dessen Volumen
vergrößert, so daß im Prinzip ein Strang herausgedrückt
wird. Bei dieser Erfindung wird aufgrund eines höheren
Wasserdampfdruckes das Material nicht mehr plastifiziert
ausgetragen, sondern regelrecht herausgerissen bzw. vom
Wasserdampf mitgerissen, so daß unregelmäßige kleine
Agglomerate ins Freie gelangen. Die Agglomerate können
dann bspw. auf ein Auffangelement geschleudert werden,
um diese dann bspw. weiterzuverarbeiten. Beim Austreten
aus der Öffnung geschieht also ein heftiger Materialab
riß, einer vorher in der Kavität vorliegenden pastösen
Masse.
Vorzugsweise sind die Partikel des ersten Materials
Tabakpartikel, insbesondere Tabakstaub. Ferner vorzugs
weise sind die Agglomerate ein rauchbares Extrudat,
wobei ein Extruder die Kavität umfaßt.
Diese bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens führt zu Agglomeraten bzw. Extrudaten, die
Tabakpartikel und insbesondere Tabakstaub aufweisen, so
daß als Verfahrensprodukt Tabakpartikel umfassende
Agglomerate entstehen, die bevorzugte Eigenschaften
aufweisen, die weiter untenstehend beschrieben werden.
Die zugeführten Materialien sind bspw. in der DE 38 04 459 C2
beschrieben. Für Stärke kommt bspw. Mais- oder
modifizierte Stärke in Frage. Als Bindemittel wird
vorzugsweise ein Zellulose-Bindemittel verwendet. Diese
sind bspw. Hydroxypropylzellulose und Carboxymethylzel
lulose. Außerdem können Hydroxyethylzellulose, Methyl
zellulose und Ethylzellulose in Frage kommen. Das
Bindemittel kann in der Tabak-/Stärke-/Bindemittel-Mi
schung aus mehreren Bindemittelmaterialien bestehen.
Ferner kann Zucker hinzugefügt werden. Dieser kann ein
oder mehrere Zuckerarten wie bspw. Fructose, Glucose und
Saccharose umfassen. Der Zuckergehalt sollte möglichst 5 Gew.-%
des Tabak-/Stärke-/Bindemittel-Gemisches nicht
überschreiten.
Der Gesamtwasseranteil in der Kavität bzw. im Extruder
ist derart, daß ohne einen Extrudat-Trockenschritt der
Feuchtigkeitsgehalt des Extrudats innerhalb von 5 bis 20 Gew.-%
(Feuchtebasis) und vorzugsweise innerhalb eines
Bereiches zwischen 10 und 14 Gew.-% (Feuchtebasis) liegt.
Mit dem Begriff "Gesamtwasseranteil" ist die Summe
jeglicher Feuchtigkeit gemeint, die in den trockenen
Bestandteilen enthalten ist, die der Kavität bzw. dem
Extruder zugefügt werden, zzgl. jeglichen hinzugefügten
Wassers. Wasser kann einem oder mehreren der Bestand
teile des Gemisches zugeführt werden, bevor die Be
standteile in den Extruder bzw. die Kavität gegeben
werden und/oder kann durch Injektion durch einen Zylin
derkanal der Kavität oder des Extruderzylinders dem
Material zugeführt werden.
Vorzugsweise werden die Bestandteile des Gemisches
miteinander vermischt und dann das Gemisch in einem
trockenen oder im wesentlichen trockenen Zustand der
Kavität bzw. dem Extruder zugeführt, um das Wasser durch
Injektion in die Kavität oder den Extruderzylinder
hinzuzugegeben. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß
Tabakstaub bzw. Tabakpartikel von sich aus eine gewisse
Feuchtigkeit schon aufweisen.
Ferner kann ein Weichmacher wie bspw. Glyzerin oder
Propylenglykol zu dem Gemisch hinzugefügt werden. Der
Bestandteil an Weichmacher in dem Gemisch sollte in
einem Bereich zwischen 1 und 10 Gew.-% liegen.
Vorzugsweise wird das zugeführte Material kurz vor der
wenigstens einen Öffnung auf eine Temperatur von wenig
stens 150°C gebracht. Insbesondere liegt die Temperatur
bei mehr als 160°C. Durch diese Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Verfahrens kann unmittelbar beim
Austreten aus der wenigstens einen Öffnung oder Düse,
das Material oder das Extrudat durch das darin enthal
tene Wasser explosionsartig expandieren und wird somit
auseinandergerissen. Im Stand der Technik, wie bspw. in
der DE 38 04 459 C2 angegeben ist, geschieht genau das
Gegenteil. Beim Stand der Technik findet die Verarbei
tung unter solchen Bedingungen statt, daß unmittelbar
beim Austreten aus der Düse das Extrudat durch das darin
enthaltene Wasser expandiert wird, das als Dampf ent
weicht. Hierdurch wird eine Vergrößerung des Quer
schnitts des Extrudats erzielt und dem Material eine
zellulare Innenstruktur verliehen.
Vorzugsweise geschieht die Verdichtung des Materials
kurz vor der wenigstens einen Öffnung auf einen Druck
zwischen 10 und 30 bar. Wenn die aus der Öffnung ge
spritzten Agglomerate auf einen Feuchtegehalt zwischen 5 Gew.-%
und 20 Gew.-%, insbesondere zwischen 10 Gew.-% und 14
Gewichtsprozent (Gew.-%), bezogen auf die Gesamtmasse, ge
trocknet werden, können diese vorzugsweise in rauchbaren
Artikeln Verwendung finden. Ferner vorzugsweise ist der
Feuchtegehalt der aus der Öffnung gespritzten Agglomera
te in einem Bereich zwischen 5 Gew.-% und 20 Gew.-%, bezogen
auf die Gesamtmasse. Insbesondere ist ein Feuchtegehalt
der aus der Öffnung gespritzten Agglomerate zwischen 10 Gew.-%
und 14 Gew.-% gewünscht. Das Trocknen der aus der
Öffnung gespritzten Agglomerate findet vorzugsweise
schnell statt. Dieses geschieht bspw. durch ein direktes
Einschießen in einen Trockner, der bspw. ein Stromtrock
ner oder ein Wirbelschichttrockner ist. Im Rahmen dieser
Erfindung umfaßt der Begriff Feuchtegehalt auch den
Begriff Wasseranteil.
Vorzugsweise werden die zugeführten Materialien wenig
stens teilweise vor dem Zuführen in die Kavität ver
mischt.
Die Erfindung wird ferner durch ein Agglomerat gelöst,
das durch das erfindungsgemäße Verfahren oder eine
beschriebene Weiterbildung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens erhalten wird.
Ferner wird die Erfindung durch ein Agglomerat gelöst,
das Bindemittel, Stärke und Tabakpartikel umfaßt, wobei
die Sinkgeschwindigkeit des Agglomerats kleiner als 3 m/s
ist.
Unter Tabakpartikeln wird im Rahmen dieser Erfindung
insbesondere Tabakstaub, gemahlener Winnover, gemahlene
Rippen, gemahlene Blätter, zerkleinerter Tabak oder
gemahlener Tabak wie Schußtabak und Aufreißtabak ver
standen. Die Sinkgeschwindigkeit ist insbesondere
vorzugsweise kleiner als 2,5 m/s.
Vorzugsweise ist der Tabakanteil im Agglomerat größer
als 50%. Vorzugsweise ist der Tabakanteil um die 80%.
Das Gemisch hat vorzugsweise die folgenden Anteile:
5 bis 35 Gew.-% Stärke, bis zu 10 Gew.-% Bindemittel, wobei vorzugsweise der Gewichtsanteil der Stärke wenigstens das Doppelte des Gewichtsanteils des Bindemittels beträgt, 0 bis 10 Gew.-% Zucker, wobei die Gewichtspro zente auf das Gemisch von Tabak, Stärke und Bindemittel bezogen sind, und Wasser mit einem Anteil von 5 bis 20% Gewicht, bezogen auf das Gesamtgewicht des Gemisches.
5 bis 35 Gew.-% Stärke, bis zu 10 Gew.-% Bindemittel, wobei vorzugsweise der Gewichtsanteil der Stärke wenigstens das Doppelte des Gewichtsanteils des Bindemittels beträgt, 0 bis 10 Gew.-% Zucker, wobei die Gewichtspro zente auf das Gemisch von Tabak, Stärke und Bindemittel bezogen sind, und Wasser mit einem Anteil von 5 bis 20% Gewicht, bezogen auf das Gesamtgewicht des Gemisches.
Vorzugsweise ist das Agglomerat ein Extrudat. Ferner
vorzugsweise ist die Schüttdichte mehrerer der Agglome
rate kleiner als 250 kg/m3.
Vorzugsweise weist ein wesentlicher Teil der Agglomerate
eine Fraktion auf, die kleiner als 5 mm ist. Ferner
vorzugsweise sind die größten Fraktionsanteile des
Agglomerats zwischen 1 und 5 mm. Bei der Herstellung der
Agglomerate entstehen verschieden große Agglomerate, die
vorzugsweise in einem weiteren Verfahrensschritt nach
dem Trocknen der Agglomerate gesiebt werden. Hierbei
werden üblicherweise Fraktionen ausgesiebt, die durch
ein 0,5 mm-Sieb fallen. Ein 0,5 mm-Sieb ist so vorzu
stellen, daß die Kantenlänge, der sich durch die Sieb
gitter ergebenden Quadrate 0,5 mm groß ist. Im Rahmen
der Versuche der Anmelderin hat sich herausgestellt, daß
bisher ca. 5 bis 10% der Agglomerate eine Fraktion
haben, die kleiner als 0,5 mm ist. Diese ausgesiebte
Fraktion wird vorzugsweise wieder in den Kreislauf zur
Herstellung entsprechender Agglomerate eingefügt. Die
Fraktionen zwischen 0,5 und 5 mm und insbesondere
vorzugsweise zwischen 1 und 3,15 mm werden zur Weiter
verarbeitung also z. B. zum Zumischen zur Tabakmischung
verwendet.
Vorzugsweise hat das Agglomerat eine zufällige Form. Die
zufällige Form kann ggf. als fraktale Form bezeichnet
werden. Ferner vorzugsweise ist die Füllkraft mehrerer
der Agglomerate größer als 2,5 cm3/g.
Wenn vorzugsweise das Agglomerat eine tabakähnliche
Abbrandeigenschaft aufweist, ist es bevorzugterweise als
Tabakersatz bzw. als Zumischmaterial für eine Tabakmi
schung zu verwenden.
Vorzugsweise ist das Agglomerat relativ abriebfest. Das
Agglomerat ist also vorzugsweise relativ formstabil.
Natürlich ist das Agglomerat bei Anwendung entsprechen
der Kräfte auch wieder zu Staub überführbar, dieses
geschieht allerdings im wesentlichen nicht bei Verwen
dung der Agglomerate während und nach dem Zumischen zur
Tabakmischung. Vorzugsweise ist der Wasseranteil des
Agglomerats 5 bis 20 Gew.-% und insbesondere 10 bis 14 Gew.-%,
bezogen auf die Gesamtmasse. Der Wasseranteil kann
hierbei teilweise in den Tabakpartikeln und/oder den
weiteren Materialien gebunden sein.
Vorzugsweise umfaßt ein stabförmiger Artikel der tabak
verarbeitenden Industrie die vorbeschriebenen Agglomera
te. Ferner vorzugsweise werden die vorbeschriebenen
Agglomerate in rauchbaren Artikeln, insbesondere Zigaretten,
Zigarren, Tabak für Pfeifen und Zigarillos,
verwendet.
Vorzugsweise werden die vorstehend beschriebenen Agglo
merate in künstlichen Rauchartikeln verwendet. Bei
künstlichen Rauchartikeln bzw. sog. Artificial Smoking
Articles werden Tabak und/oder rauchbare Agglomerate
nicht verbrannt, sondern nur erhitzt, um das Aroma des
Tabaks dem Raucher der künstlichen Rauchartikel zuzu
führen.
Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des
allgemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungs
beispielen beschrieben, auf die im übrigen bezüglich
aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen
Einzelheiten ausdrücklich verwiesen wird. Es zeigen:
Fig. 1 ein schematisches Diagramm zur Veranschauli
chung eines Verfahrensablaufs zur Verarbeitung
von Tabakstaub, und
Fig. 2 schematisch eine Vorrichtung, mit der das
erfindungsgemäße Extrudat erzeugt wird.
Fig. 1 zeigt schematisch einen Verfahrensablauf der
Verarbeitung von Tabakstaub. Tabakstaub wird in Schritt
10 gesammelt, bspw. in der Zentralentstaubungsanlage. Es
kann an dieser Stelle auch Schußtabak hinzugefügt
werden. Bei 11 wird der Staub aufbereitet und zwar bspw.
durch Mahlen und Sieben, wobei in diesem Ausführungs
beispiel eine Fraktionsgröße von weniger als 0,5 mm
angestrebt wird. Es können auch größere Fraktionen
weiterverwertet werden, wenn bei Verwendung eines
Extruders die Öffnung entsprechend groß gehalten wird.
Als vernünftiger Wert hat sich herausgestellt, daß die
Fraktion ungefähr halb so groß sein sollte wie der
Durchmesser der Öffnung des Extruders.
Bei 12 wird die entsprechende Rezeptur hergestellt, also
Tabakstaub mit Stärke, Zellulose, Weichmacher und ggf.
Geschmacksstoffen gemischt. Ferner wird auch ein Binde
mittel wie bspw. Xanthan hinzugefügt. Nach diesem
Schritt wird das Gemisch bspw. einem Extruder zugeführt
und mittels einer Spritzextrusion oder Schußextrusion
bei 13 werden Agglomerate bzw. das Extrudat, das aus
Agglomeraten besteht, hergestellt. Die Temperatur vor
der Düse bzw. der Öffnung des Extruders ist derart hoch,
daß die Viskosität es nicht mehr erlaubt, daß ein Strang
entsteht. Für Tabak liegt diese Temperatur bei über 150°
C. Es kommt durch die Schußextrusion bzw. Spritzextru
sion bei 13, wie oben schon dargestellt ist, zur Erzeu
gung entsprechender Agglomerate, wie bspw. Granulate,
Cluster, in chaotischer Form gebundener Staub, die
ungleichförmig ausgebildet sind und insbesondere porös
aussehen.
Bei 14 schließt sich ein Trocknen der erzeugten Agglome
rate an. Hierbei kann bspw. durch direktes Einschießen
der Agglomerate in den Trockner ein schnelles Trocknen
erfolgen. Hierzu wird bspw. ein Wirbelschichttrockner
oder ein Stromtrockner verwendet. Bei 15 schließt sich
ein Siebvorgang an. Die Fraktion, die durch ein 0,5 mm-Sieb
durchfällt, wird, wie durch den Pfeil angedeutet
ist, wieder in das Verarbeitungsverfahren vor dem
Schritt 12 eingefügt. Die Fraktionen, die nicht durch
das 0,5 mm-Sieb gefallen sind, werden zunächst in
Schritt 16 gelagert. Anschließend können die Agglomerate
alternativ in 17 zur fertigen Tabakmischung in der
Tabakaufbereitung zugemischt werden oder in 18 bei der
Beschickung oder in der Zigarettenherstellmaschine zur
Tabakmischung zugemischt werden. Bei 19 geschieht dann
die endgültige Zigarettenherstellung.
Die so hergestellten Zigaretten weisen entsprechend
hergestellte Agglomerate auf, die die Eigenschaften der
Zigarette vorzugsweise im wesentlichen unverändert
lassen.
In Fig. 2 ist schematisch eine Vorrichtung zur Herstel
lung der Agglomerate dargestellt. In diesem Ausfüh
rungsbeispiel wird ein Extruder 20 verwendet. Das
Gemisch 21 wird dem Zylinder 23 des Extruders zugeführt.
Die Schnecke 24 wird über den Antrieb 22 in Pfeilrich
tung angetrieben. Durch die Bewegung der Schnecke 24
wird das Gemisch 21 in Richtung Extruderkopf 25 und
Düsenkopf 26 geführt.
Das Gemisch 21 kann schon den gewünschten Wasseranteil
aufweisen oder es kann Wasser an geeigneter Stelle in
den Zylinder 23 gespritzt werden. Auf dem Weg zum
Düsenkopf wird das Gemisch 21 verdichtet und die Tempe
ratur wird entsprechend erhöht. Ggf. kann eine Heizung
im Extruderkopf 25 vorgesehen sein.
Der Düsenkopf 26 umfaßt in diesem Ausführungsbeispiel
angedeutet drei Löcher. Die Löcher können bspw. einen
Durchmesser von 1 mm haben und rund sein oder rechtwin
kelig sein und bspw. Ausmaße von 1 × 4 mm aufweisen.
Das Extrudat 27 wird aus dem Extruder 20, nicht wie im
Stand der Technik bekannt in Form eines Strangs ausge
tragen und hinter dem Extruderkopf 25 durch geeignete
Mittel geschnitten, sondern spritzt in Pfeilrichtung
angedeutet aus dem Düsenkopf 26 heraus. In Fig. 2 ist
ferner eine Auffangwand 28 und ein Auffangbehälter 29
vorgesehen, um die Agglomerate in geeigneter Weise
aufzufangen und zu sammeln.
Die Anmelderin hat herausgefunden, daß im Gegensatz zum
Stand der Technik, bei der entsprechend Stränge extru
diert werden, ein Treibmittel wie CO2 nicht förderlich
für die Eigenschaften des Extrudats sind. Aus diesem
Grunde wird in diesem Ausführungsbeispiel die Verwendung
von CO2 vermieden.
An dieser Stelle sollen zwei durchgeführte Versuche
bezüglich deren Parameter genauer angegeben werden. Die
Versuche werden mit A und B bezeichnet.
Im Versuch A weist der Düsenkopf 26 des Extruders 20
fünfzehn runde Löcher mit einem Düsendurchmesser von 1 mm
auf. Im Versuch B weist der Düsenkopf 26 ein recht
winkeliges Loch mit Kantenlängen von 1,5 mm und 8 mm
auf. Die Schneckendrehzahl des Extruders beträgt jeweils
450 Umdrehungen/Min. Es werden im Versuch A 4,9 l/Std.
Wasser zugeführt und im Versuch B 4,3 l/Std. Ferner
werden in beiden Versuchen 1,4 l/Std. Weichmacher
hinzugeführt.
Die Rezeptur ist in beiden Fällen wie folgt: 0,2 kg
Stabilisator (Xanthan), 2,8 kg Zuschlagsstoff 1 (Stär
ke), 1,4 kg Zuschlagsstoff 2 (Zellulose), 16,6 kg
Tabakstaub.
Die Versuchsparameter sind hierbei wie folgt: Es werden
in beiden Versuchen 50 kg/Std. an Trockensubstanz
hinzugeführt. Die Temperatur vor der Düse ist im Versuch
A 169°C und im Versuch B 167°C. Der Druck vor der Düse
ist im Versuch A 24 bar und im Versuch B T15 bar. Hieraus
resultiert ein Extrudat, das aus der Düse herausspritzt,
wobei das Extrudat beim Heraustreten aus der Düse einen
Feuchtegehalt von 11% im Versuch A hat und 12,53% im
Versuch B, wobei es sich hierbei um Gew.-% bezogen auf die
Gesamtmasse handelt. Nach Zuführen zum Trockner ist der
Feuchtegehalt in Versuch A 7,93% und in Versuch 8
8,98%. In Versuch A wurden 3,15 l Wasser hinzugegeben
und im Versuch B 4,08 l
Die Schüttdichte der Agglomerate im Versuch A ist 217,4 kg/m3
und im Versuch B 216,2 kg/m3. Die Füllkraft bei
einem Feuchtigkeitsanteil von 13 Gew.-% pro Gesamtgewicht
beträgt im Versuch A 2,7 cm3/g und bei Versuch B 3,01 cm3/g.
Die Füllkraft ist mit einem Borgwaldtdensimeter
bestimmt worden.
Die Siebanalyse ergibt die folgenden Werte: Der Anteil
der Agglomerate, die auf einem 3,15 mm-Sieb liegenblei
ben, beträgt im Versuch A 0,04% und im Versuch B
7,41%. Der Anteil der auf einem 2,0 mm-Sieb liegen
bleibt beträgt im Versuch A 0,06% und im Versuch B
44,96%. Der Anteil der auf einem 1,0 mm-Sieb liegen
bleibt beträgt im Versuch A 42,56% und im Versuch B
35, 36%. Der Anteil der im Versuch A auf einem 0,5 mm-Sieb
liegenbleibt beträgt 48,78% und im Versuch B
8,49%. Der Anteil, der durch das 0,5 mm-Sieb gesiebt
wird, beträgt im Versuch A 8,57% und im Versuch B
3,79%. Die jeweiligen Anteile sind in diesem Fall so zu
verstehen, daß die schon in den größeren Sieben ausge
siebten Teile nicht mehr auf die kleineren Siebe ge
langen.
Die Fraktion 1 mm hat ein Volumen von 186 ml im Versuch
A und 191 ml im Versuch B, bezogen auf 40 g. Die Frak
tion 0,5 mm hat entsprechend ein Volumen von 184 ml im
Versuch A und 198 ml im Versuch B. Die Füllkraft der
Fraktion von 2 bis 3,15 mm beträgt im Versuch B 4,0 cm3/g.
Die Füllkraft der Fraktion von 1 bis 2 mm ist im
Versuch A 3,45 cm3/g und im Versuch B 3,94 cm3/g. Die
Sinkgeschwindigkeit der Fraktion von 1 bis 2 mm ist im
Versuch A 1,79 m/s und im Versuch B 1,77 m/s. Die
Sinkgeschwindigkeit der Fraktion über 2 mm ist im
Versuch B 2,60 m/s. Damit ist die Sinkgeschwindigkeit im
Versuch A 42,3% kleiner als die Sinkgeschwindigkeit von
im Zigarettenherstellungsprozeß ausgesonderten Klein
teilen und im Versuch B 45,9% bzw. 20,5% kleiner als
die Sinkgeschwindigkeit von im Zigarettenherstellungs
prozeß ausgesonderten Kleinteilen.
10
Tabakstaub sammeln
11
Staubaufbereitung
12
Rezeptur herstellen
13
Schußextrusion bzw. Spritzextrusion
14
Trocknen
15
Sieben
16
Lagern
17
Zumischen zur Tabakmischung in der Tabakaufbereitung
18
Zumischen zur Tabakmischung bei Beschickung an der
Zigaretten-Herstellmaschine
19
Zigarettenherstellung
20
Extruder
21
Gemisch
22
Antrieb
23
Zylinder
24
Schnecke
25
Extruderkopf
26
Düsenkopf
27
Extrudat
28
Auffangwand
29
Auffangbehälter
Claims (20)
1. Verfahren zur Herstellung von Agglomeraten (27),
wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfaßt:
- - Zuführen von Partikeln eines ersten Materi als, von Stärke, von Bindemitteln und von Flüssigkeit in eine Kavität (20, 23), so daß ein Gemisch (21) der zugeführten Materialien in der Kavität (20, 23) vorhanden ist,
- - Verdichten und Erwärmen der zugeführten Materialien, und
- - Austragen des Materialgemisches aus wenig stens einer Öffnung (26) der Kavität (20, 23), dadurch gekennzeichnet, daß Agglomerate (27) aus der Öffnung (26) gespritzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Partikel des ersten Materials Tabakpartikel,
insbesondere Tabakstaub, sind.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Agglomerate (27) ein insbesondere rauchbares
Extrudat sind und daß ein Extruder (20) die Kavität
umfaßt.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das zugeführte
Material kurz vor der Öffnung (26) auf eine Temperatur
von wenigstens 150°C gebracht wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Verdichten des
Materials kurz vor der Öffnung (26) auf einen Druck
zwischen 10 und 30 bar geschieht.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die aus der Öffnung
(26) gespritzten Agglomerate (27) auf einen Feuchtege
halt zwischen 10 Gew.-% und 14 Gew.-%, bezogen auf die
Gesamtmasse, getrocknet werden.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Feuchtegehalt der
aus der Öffnung (26) gespritzten Agglomerate (27)
zwischen 5 Gew.-% und 20 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmas
se, liegt.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die zugeführten
Materialien wenigstens teilweise vor dem Zuführen in die
Kavität (20, 23) vermischt werden.
9. Agglomerat erhalten durch ein Verfahren nach einem
oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8.
10. Agglomerat umfassend Bindemittel, Stärke und Tabak
partikel, dadurch gekennzeichnet, daß die Sinkgeschwin
digkeit des Agglomerates kleiner als 3 m/s. ist.
11. Agglomerate nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich
net, daß die Schüttdichte mehrerer der Agglomerate
kleiner als 250 kg/m3 ist.
12. Agglomerat nach Anspruch 10 und/oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß ein wesentlicher Teil der Agglomera
te eine Fraktion aufweist, die kleiner als 5 mm ist.
13. Agglomerat nach einem oder mehreren der Ansprüche 10
bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Agglomerat (27)
eine zufällige Form hat.
14. Agglomerate nach einem oder mehreren der Ansprüche
10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllkraft von
mehreren der Agglomerate (27) größer als 2,5 cm3/g ist.
15. Agglomerat nach einem oder mehreren der Ansprüche 10
bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Agglomerat (27)
tabakähnliche Abbrandeigenschaften aufweist.
16. Agglomerat nach einem oder mehreren der Ansprüche 10
bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Agglomerat (27)
relativ abriebfest ist.
17. Agglomerate nach einem oder mehreren der Ansprüche
10 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Wasseranteil
5 bis 20 Gew.-%, insbesondere 10 bis 14 Gew.-%, bezogen auf
die Gesamtmasse, ist.
18. Stabförmiger Artikel der tabakverarbeitenden Indu
strie umfassend Agglomerate nach einem oder mehreren der
Ansprüche 9 bis 17.
19. Verwendung der Agglomerate nach einem oder mehreren
der Ansprüche 9 bis 17 in rauchbaren Artikeln.
20. Verwendung der Agglomerate nach einem oder mehreren
der Ansprüche 9 bis 17 in künstlichen Rauchartikeln.
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