DE10064588A1 - Vorrichtung zum schwebenden Führen von Bahn- oder Bogenmaterial in einer Verarbeitungsmaschine - Google Patents
Vorrichtung zum schwebenden Führen von Bahn- oder Bogenmaterial in einer VerarbeitungsmaschineInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum schwebenden Führen von Bahn- oder Bogenmaterial in einer Verarbeitungsmaschine. Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die insbesondere einen gleichmäßigen Druckaufbau zum schwebenden Führen von Bogen- oder Bahnmaterial entlang einer Führungsfläche gestattet und die Abschmiergefahr spürbar reduziert. Gelöst wird dies dadurch, indem eine Strömungskanal 5 eine Führungsfläche 2 mit einer Mehrzahl von Düsen 1 aufweist. Jede Düse 1 besitzt einen rückseitigen Bereich und einen vorderseitigen Bereich. Der rückseitige Bereich besitzt eine zur Führungsfläche 2 vertieft angeordnete Absenkung 14, welche an einer Kante 17 endet. Unterhalb der Kante 17 weist jede Düse 1 eine erste Blasöffnung 6 und wenigstens eine benachbarte zweite Blasöffnung 7 auf. An die Blasöffnungen 6, 7 schließt sich je eine Leitfläche 4 an, die in die Führungsfläche 2 übergeht.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum schwebenden
Führen von Bahn- oder Bogenmaterial in einer Verarbeitungsma
schine nach dem Oberbegriff von Anspruch 1. Diese Vorrichtung
eignet sich insbesondere zur berührungslosen Bogenführung und
Bogenförderung in einer Druckmaschine.
Eine bekannte Vorrichtung dieser Art beschreibt DE-OS 19 07 083
mit einem Blaskasten mit einer Führungsfläche und
mehreren verteilt angeordneten Blasöffnungen, die jeweils
eine in den Blaskasten hinein abgesenkte schräge Leitfläche
aufweisen. Allerdings weisen dort die Düsen eine Zunge auf
und die radialen Ränder der Leitfläche schließen einen Winkel
zwischen 120° und 180° ein. Hiermit wird ein breit gefächer
ter Strahl, kein gerichteter Strahl, mit flächiger Wirkung
erzeugt. Auch sind alle Blasdüsen in gleicher Richtung ange
ordnet. Dadurch kann nur in einer Richtung eine kaum straf
fende Wirkung erzeugt werden, was gerade bei dünnem Bogenma
terialien nachteilig ist, da diese dadurch leicht zum Flat
tern neigen.
Die DE 28 02 610 A1 zeigt Düsen, deren Seitenflächen zur
schrägen Leitfläche parallel verlaufen und mit abgesenkter
Zunge versehen sind. Diese Düsen sind eng nebeneinander an
Blaskästen angeordnet und es ist eine Führungsfläche be
schrieben, die aus mehreren Blaskästen besteht und oberhalb
und unterhalb von dem zu führenden Bogenmaterial angeordnet
sind. In einer Weiterbildung ist den Düsen eine Perforation
zugeordnet, welche als zusätzliches Blasmittel die Berührung
des Verarbeitungsmaterials mit dem Blaskasten (Führungsflä
che) verhindern soll.
Aus DE 89 15 626 U1 ist eine Vorrichtung bekannt, mit der
Bogen- oder Bahnmaterial berührungslos an einer Führungsfläche
geführt und gefördert wird. Die Vorrichtung weist Düsen
mit einem Düsenkörper auf, die jeweils versenkt im Düsenkör
per und geneigt zur Außenseite des Düsenkörpers in Richtung
Führungsfläche eine Leitfläche für die austretende Blasluft
strömung aufweisen. Dabei weist der Düsenkörper eine kegel
förmige Vertiefung innerhalb der Führungsfläche auf, in der
exzentrisch wenigstens eine Düsenöffnung angeordnet ist.
Gemäß DE 196 28 620 A1 ist eine Leiteinrichtung für frisch
bedruckte Bogen bekannt, welche ohne Berührung mit einer
Bogenleitfläche über diese hinweggeführt werden sollen. Dazu
weist die Bogenleitfläche über diese verteilte, in das Bogen
leitblech der Bogenleitfläche einmündende Blasöffnungen auf.
Diese Blasöffnungen sind durch wenigstens zwei Arten von
Blasluftdüsen gebildet. Die Düsen der ersten Art bestreichen
die Bogen mittels eines in Bogenlaufrichtung ausgerichteten
Luftstrahlenbündels und die Düsen der zweiten Art bestreichen
die Bogen mittels erzeugter Drallströmungen. Dabei sollen im
wesentlichen Farbablagerungen an gefährdeten Abschnitten der
Bogenleitfläche durch die die Luftströmung erzeugenden Düsen
vermieden werden. Die Drallströmungen erzeugenden Düsen sind
aufwendig zu fertigen und im Düsenzentrum besteht durch den
dort anliegenden Unterdruck Abschmiergefahr. In Kombination
mit der Schleppströmung des Bogens ergibt sich aus der Drall
strömung der Düse eine starke Turbulenz, was zu einer Beunru
higung des Bogens führt. Dies wirkt sich insbesondere bei
Bogen mit niedrigem Flächengewicht oder bei biegeschlaffem
Bogenmaterial negativ aus.
Bei diesen Düsenarten ist es nachteilig, dass das Bahn- oder
Bogenmaterial im Bereich des stärksten Unterdrucks an den
Düsenöffnungen stark angesaugt wird und die Berandung der
Düsen oder die Schnittkanten bzw. die zungenförmigen Ab
schnitte berühren kann. Diese Gefahr besteht insbesondere bei
leichten bzw. biegeschlaffen Bahn- oder Bogenmaterialien. Im
Ergebnis treten unerwünschte Abschmiereffekte am Material
und/oder der Führungsfläche und/oder Markierungen am Material
selbst auf.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, die die genannten
Nachteile vermeidet, die insbesondere einen gleichmäßig
verteilten Druckaufbau zum schwebenden Führen von Bahn- oder
Bogenmaterial entlang einer Führungsfläche gestattet und die
Abschmiergefahr spürbar reduziert.
Die Aufgabe wird durch die Ausbildungsmerkmale von Anspruch 1
gelöst. Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen
Ansprüchen.
Die Vorrichtung zum schwebenden Führen geht von einer Füh
rungsfläche aus an der das Bahn- oder Bogenmaterial in einer
Förderrichtung entlang berührungslos mittels eines Luftpols
ters geführt wird. Das Luftpolster wird von Düsen gespeist,
welche nach dem aerodynamischen Paradoxon arbeiten, wonach
das Bahn- oder Bogenmaterial gleichzeitig getragen (Über
druckgebiet) und angesaugt (Unterdruckgebiet) wird. Diese
Führungsfläche ist an sich geschlossen und weist nach einer
vorgegebenen Verteilung eine Vielzahl eingearbeiteter Düsen
auf, die als Luft beaufschlagte (bevorzugt baugleiche) Düsen
ausgebildet sind. Bei Ausbildung der Vorrichtung mit nachste
hender Düsengeometrie stellt sich eine stabile flatterfreie
Schwebeführung des Bahn- oder Bogenmaterials kontaktfrei zur
Führungsfläche ein.
Ein erster Vorteil der Erfindung ist darin begründet, dass -
ausgehend von einer Vielzahl von Düsen in der Führungsfläche
- um eine an sich bekannte Blasöffnung (erste Blasöffnung) -
im rückseitigen Bereich jeder Düse eine flächige Absenkung
unterhalb der Führungsfläche vertieft zur Ebene der Führungs
fläche angeordnet ist. Die flächige Absenkung ist (in Drauf
sicht) bevorzugt in Kreis- oder Ellipsenform ausgebildet und
weist wenigstens eine im rückseitigen Teil angeordnete zweite
Blasöffnung auf. An der zweiten Blasöffnung bzw. ggf. einer
weiteren (dritte) Blasöffnung, treten im rückwärtigen Bereich
Blasströmungen aus der Düse aus, deren Blaskraft stets gerin
ger ist als die Blaskraft an der ersten Blasöffnung. Die
erste Blasöffnung erzeugt die Hauptblasströmung und die im
rückseitigen Bereich angeordnete zweite Blasöffnung sowie bei
Bedarf die dritte Blasöffnung bilden Nebenblasströmungen.
Haupt- und Nebenblasströmungen einer Düse sind stets unter
schiedlich gerichtet um eine möglichst flächig breite Stütz
wirkung des Bahn- oder Bogenmaterials zu erzielen. Bei mög
lichst geringen Unterdruckgebieten, weist somit jede Düse
eine Haupt- und wenigstens eine Nebenblasstrahlkomponente
auf. Dabei sind die erste und die zweite sowie ggf. die
dritte Blasöffnung bei jeder Düse symmetrisch oder asymmet
risch unterhalb der Absenkung anordbar.
Jede Blasöffnung selbst ist aus der Ebene der Führungsfläche
zusätzlich abgesenkt angeordnet. Dadurch kann das Bahn- bzw.
Bogenmaterial im rückseitigen Bereich der Düse und an der
Kante jeder Blasöffnung nicht mehr abschmieren, ohne vorher
die Führungsfläche selbst zu berühren. Eine derartige Berüh
rung wird aber durch den gleichmäßigen Druckaufbau zur berüh
rungslosen Förderung zwischen Bahn- bzw. Bogenmaterial und
Führungsfläche bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung vermie
den.
Von Vorteil ist weiterhin, dass über die gesamte Führungsflä
che der Vorrichtung ein über eine möglichst große Breite
wirkender, gleichmäßiger Druckaufbau an jeder einzelnen Düse
erzielbar ist. Erzielt wird das u. a. dadurch, dass an jeder
Düse die Leitflächen - ausgehend von der jeweiligen Blasöff
nung bis zum Übergang in die Ebene der Führungsfläche -
divergent ausgebildet sind. Jede Düse weist an jeder Blasöff
nung eine sich anschließende, divergierende Leitfläche mit
seitlichen Flanken an, welche direkt in die Führungsfläche
oder in eine Versenkung und von dieser indirekt in die Füh
rungsfläche übergeht. In der Draufsicht ist jede Leitfläche
trapezförmig, trompetenförmig oder bevorzugt ellipsenförmig
bzw. muldenförmig ausgebildet.
Es ist zusätzlich vorteilhaft, dass jede Düse die oben ge
nannte Divergenz der Leitflächen durch mehrere Blasöffnungen
pro Düse unterstützt. An jeder Düse ist eine an sich bekannte
erste Blasöffnung und wenigstens eine zweite Blasöffnung
angeordnet. In einer Weiterbildung ist eine dritte Blasöff
nung und ggf. eine oder mehrere zusätzliche Blasöffnungen
jeder Düse zugeordnet. Von einem mit einem Pneumatiksystem in
Funktionsverbindung stehenden Strömungskanal, vorzugsweise
einem Blaskasten, wird die Blasluft an die Blasöffnungen
jeder Düse zugeführt und entsprechend der Anzahl der Blasöff
nungen verteilt. Die erste Blasöffnung erzeugt dabei stets
die Hauptblasströmung.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass in einer weiteren
Ausbildung in der Führungsfläche der Vorrichtung seitlich zu
den Flanken jeder Düse Stützöffnungen angeordnet sind. Diese
Stützöffnungen, beispielsweise kleine Bohrungen, sind mit
Blasluft (vom Strömungskanal) beaufschlagbar und bewirken
einen direkten Strömungsimpuls gegen die Unterseite des Bahn-
oder Bogenmaterials. Damit wird insbesondere im Bereich der
seitlichen Flanken eine zusätzliche Stützung von Bahn- oder
Bogenmaterial bewirkt, so dass an gefährdeten Stellen eine
schwebende Führung abschmierfrei realisierbar ist.
In einer weiteren Ausbildung ist die flächige Absenkung mit
wenigstens einer Stützöffnung, beispielsweise einer Bohrung,
ausgebildet. Bevorzugt ist die Stützöffnung in der flächigen
Absenkung zentrisch angeordnet. Die Stützöffnung wird über
den Strömungskanal mit Blasluft gespeist und die austretende
Blasluft bewirkt einen Strömungsimpuls und ist gegen die
Unterseite des Bahn- oder Bogenmaterials gerichtet. Damit ist
im Bereich der flächigen Absenkung eine abschmierfreie schwe
bende Führung realisierbar.
Schließlich ist es vorteilhaft, dass die erfindungsgemäße
Vorrichtung mit den Düsen durch ein einziges Umformwerkzeug
mit relativ geringem Aufwand herstellbar ist.
Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläu
tert werden. Dabei zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt (A-A) durch die Vorrichtung
im Bereich einer Düse in Längsrichtung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Düse nach Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt (B-B) durch die Vorrichtung
im Bereich vor der Blasöffnung der Düse
gemäß Fig. 1,
Fig. 4 eine dreidimensionale Darstellung der
Düse nach Fig. 1,
Fig. 5 eine erste Weiterbildung einer Düse nach
Fig. 1,
Fig. 6 eine zweite Weiterbildung einer Düse nach
Fig. 1.
Die Vorrichtung zum schwebenden Führen von Bahn- oder Bogen
material 3 weist eine geschlossene Führungsfläche 2 auf, die
sich entlang einer Förderstrecke in Förderrichtung 11 des
Bahn- oder Bogenmaterials 3 erstreckt. In dieser Führungsflä
che 2 sind eine Vielzahl von Düsen 1 nach einer bestimmten
Verteilung eingebracht.
Bevorzugt wird eine vorliegende Düse 1 mittels eines Umform
werkzeuges durch einen geradlinigen oder gekrümmten Stanz
schnitt (quer zur geplanten Blasrichtung) mit einer geradli
nigen oder gekrümmten, ersten (Schnitt-) Kante 17 und wenigs
tens einer zweiten (Schnitt-) Kante 18 im Bereich einer
ersten und einer zweiten Blasöffnung 6, 7 und durch Tiefziehen
(Absenken des Materials aus der Ebene der Führungsfläche 2)
pro Düse 1 erzeugt. Analog dazu ist pro Düse 1 gleichzeitig
mit dem Umformwerkzeug eine dritte (Schnitt-) Kante 19 für
eine dritte Blasöffnung 8 realisierbar. Die Blasöffnungen
6, 7, 8 ragen in einen mit einem Pneumatiksystem gekoppelten
Strömungskanal 5, beispielsweise einen Blaskasten, hinein.
Eine derartige Düse 1 weist einen rückseitigen Bereich 12 und
einen vorderseitigen Bereich 13 auf, wobei die Bereiche 12,
13 durch die Kante 17 der ersten Blasöffnung 6 (Hauptblasöff
nung) begrenzt sind.
Im rückseitigen Bereich 12 der Düse 1 ist eine parallel zur
Führungsfläche 2 vertieft liegende, an der Kante 17 endende,
flächige Absenkung 14 angeordnet. Die durch die Kante 17
begrenzte Absenkung 14 geht bevorzugt in einem definierten
Radius in die Ebene der erhöht angeordneten Führungsfläche 2
über.
Die flächige Absenkung 14 ist in Draufsicht betrachtet bevor
zugt kreisförmig (Fig. 2) oder ellipsenförmig angeordnet.
Im vorderseitigen Bereich 13 jeder Düse 1 ist unterhalb der
Kante 17 die erste Blasöffnung 6 angeordnet. An der Blasöff
nung 6 beginnt eine vertieft liegende Leitfläche 4, die in
einem definierten Winkel in die Ebene der Führungsfläche 2
bevorzugt divergent ausläuft. Die Leitfläche 4 ist ferner
durch eine erste Flanke 9 und eine zweite Flanke 10 begrenzt.
Die Flanken 9, 10 sind geschlossene Seitenflächen und verlau
fen von der Leitfläche 4 flach oder gekrümmt geneigt in die
Ebene der höher angeordneten Führungsfläche 2 aus.
Im rückseitigen Bereich 12 weist die Absenkung 14 die zweite
Kante 18 und bevorzugt die dritte Kante 19 auf, wobei an den
Kanten 18, 19 die Absenkung 14 endet. Die Kanten 18, 19 im
rückseitigen Bereich 12 sind von der ersten Kante 17 abge
wandt angeordnet.
Unterhalb dieser Kanten 18, 19 sind die Blasöffnungen 7, 8
angeordnet an denen je eine vertieft liegende Leitfläche 4,
die in einem definierten Winkel in die Ebene der Führungsflä
che 2 bevorzugt divergent ausläuft, beginnt. Jede Leitfläche
4 ist wiederum durch eine erste Flanke 9 und eine zweite
Flanke 10 begrenzt. Die Flanken 9, 10 sind geschlossene Sei
tenflächen und verlaufen von der Leitfläche 4 flach oder
gekrümmt geneigt in die Ebene der höher angeordneten Füh
rungsfläche 2.
Bevorzugt enden bei jeder Düse 1 (mit zwei oder drei Blasöff
nungen 6-8) die Seitenflächen der Flanken 9, 10 in der Führungsfläche
2 mit einem definierten Radius in einer Verrun
dung 21, welche auch die in die Führungsfläche 2 endende
Leitfläche 4 einschließt (Fig. 5). Damit ist zusätzlich ein
mögliches Abschmieren des Bahn- bzw. Bogenmaterials 3 ver
meidbar. Es weist somit jede Düse 1 in der Ebene der Füh
rungsfläche 2 eine umlaufende Verrundung 21 auf und die
Leitflächen 4 jeder Düse 1 gehen in die Verrundung 21 über.
In der Ausbildung einer Düse 1 mit zwei Blasöffnungen 6, 7
bzw. mit drei Blasöffnungen 6, 7, 8 treten somit zwei bzw. drei
Blaslufströmungen aus jeder einzelnen Düse 1 aus. Die erste
Blasöffnung 6 im vorderseitigen Bereich 13 ist die Hauptblas
öffnung. Die zweite und je nach Ausbildung auch die dritte
Blasöffnung 7, 8 im rückseitigen Bereich 12 sind Nebenblasöff
nungen. Alle an den Blasöffnungen 6, 7, 8 austretende Blasluft
strömungen weisen den gleichen Druck auf. Die an den Blasöff
nungen 7, 8 (Nebenblasöffnungen) austretenden Blasluftströmun
gen weisen ein geringes Luftvolumen auf. Hingegen weist die
an der Blasöffnung 6 (Hauptblasöffnung) austretende Blasluft
strömung stets ein größeres Luftvolumen auf, so dass an der
Blasöffnung 6 die größte Blaskraft anliegt.
Unter Beibehaltung der Bereiche 12, 13 sind die Blasöffnungen
6, 7, 8 und somit deren Blasströmungen zueinander unterschied
lich angeordnet, um eine möglichst große Fläche für die
schwebende Führung zu schaffen.
Bei der erfindungsgemäßen Düse 1 ist beispielsweise wenigs
tens eine Blasströmung in Förderrichtung 11 und eine weitere
Blasströmung entgegen der Förderrichtung 11 ausgerichtet.
Die Anordnung der Blasöffnungen 6, 7 und ggf. 8 ist unter
Berücksichtigung der Bereiche 12, 13 asymmetrisch, bevorzugt
jedoch symmetrisch aufgebaut.
Bevorzugt ist jedoch die an der ersten Blasöffnung 6 austretende
Blasströmung (Hauptblasströmung) mit dem größten Luft
volumen mit einer Komponente gegen die Förderrichtung 11
gerichtet und wenigstens eine Komponente der Blasluftströmung
der zweiten Blasöffnung 7 (und ggf. die Blasluftströmung der
dritten Blasöffnung 8) ist in Förderrichtung 11 des Bahn-
oder Bogenmaterials 3 gerichtet. In einer weitern Ausbildung
sind auch quer zur Förderrichtung 11 gerichtete Blasströmun
gen realisierbar.
In einer weiteren Ausbildung ist eine Komponente der Blas
luftströmung der ersten Blasöffnung 6 quer zur Förderrichtung
11 des Bahn- oder Bogenmaterials 3 und eine Komponente der
Blasluftströmung wenigstens der zweiten Blasöffnung 7 quer
zur Förderrichtung 11 des Bahn- oder Bogenmaterials 3 gerich
tet ist.
Ausgehend von wenigstens zwei separaten Blasöffnungen 6, 7,
bevorzugt von drei separaten Blasöffnungen 6, 7, 8, pro Düse 1
wird ein über eine große Breite wirkenden Druckaufbau zwi
schen Führungsfläche 2 und Unterseite des Bahn- oder Bogenma
terials 3 erzielt.
Derartige Düsen 1 sind beispielsweise mit einem Druck von
etwa 50 bis 500 Pa mit einem gasförmigen Medium beaufschlag
bar. Als gasförmiges Medium ist beispielsweise Luft einsetz
bar, welche in einem an der Rückseite der Führungsfläche 2
angeordneten Strömungskanal 5 von einem Pneumatiksystem,
bevorzugt wenigstens einem Lüfter, in diesen Strömungskanal 5
eingebracht wird.
In einer Weiterbildung ist wenigstens eine mit dem Strömungs
kanal 5 und Pneumatiksystem in Funktionsverbindung stehende
Stützöffnung 16 im Bereich der Absenkung 14 angeordnet, um
das Bahn- oder Bogenmaterial 3 im rückseitigen Bereich 12 der
Düse 1 zu stützen und die Abschmiergefahr spürbar zu reduzie
ren. Die Stützöffnung 16 ist hierbei bevorzugt zentrisch in
der Absenkung 14 angeordnet.
Jede Düse 1 weist im Kreissektor zwischen zwei Blasöffnungen
(erste und zweite Blasöffnung 6, 7 und/oder zweite und dritte
Blasöffnung 7, 8 und/oder erste und dritte Blasöffnung 6, 8)
jeweils wenigstens eine mit Blasluft gespeiste Stützöffnung
16 aufweist, welche mit dem Strömungskanal 5 in Funktionsver
bindung ist.
In einer weiteren Ausbildung sind seitlich zu den Flanken 9,
jeweils wenigstens eine Stützöffnung 16 in der Führungs
fläche 2 angeordnet, welche mittels Pneumatiksystem und
Strömungskanal 5 mit Blasluft versorgt werden. Bevorzugt sind
diese Stützöffnungen 16 in der Nähe der Blasöffnungen 6, 7, 8
angeordnet, da im Bereich der Blasöffnungen 6, 7, 8 der größte
Unterdruck vorliegt.
Die Austrittsfläche einer derartigen Stützöffnung 16 ist
der Austrittsflächen der einzelnen Blasöffnungen 7, 8. Die
Summe Σ der Austrittsflächen der Stützbohrungen 16 ist <
(kleiner) als die Summe Σ der Austrittsöffnungen der Blas
öffnungen 6-8.
In einer weiteren Ausbildung weist eine Düse 1 mit wenigstens
zwei Blasöffnungen 6, 7 (gemäß Fig. 4 sind drei Blasöffnungen
6, 7, 8 gezeigt), eine in der Führungsfläche 2 jede Düse 1
einschließende umlaufend angeordnete Versenkung 20 auf. Jede
Versenkung 20 ist zur Ebene der Führungsfläche 2 vertieft
angeordnet. Damit ist zusätzlich ein mögliches Abschmieren
des Bahn- bzw. Bogenmaterials 3 vermeidbar. Es weist somit
jede Düse 1 eine zur Ebene der Führungsfläche 2 tiefer ange
ordnete, umlaufende Versenkung 20 auf und die Leitflächen 4
jeder Düse 1 gehen in die Versenkung 20 über.
In den Fig. 4 und 5 sind Düsen 1 gezeigt, die Blasöffnungen
6, 7, 8 mit einer Querschnittsfläche für den Luftaustritt in
Form eines Halbkreises aufweisen. Dabei gehen die Leitflächen
4 muldenförmig gekrümmt in die Flanken 9, 10 über. Dabei sind
die Leitflächen 4 bevorzugt ellipsenförmig (Fig. 4, 5) ausge
bildet.
Die Flanken 9, 10 gehen mittels umlaufender Verrundung 21
(Fig. 5) oder umlaufender Versenkung 21 (Fig. 4) in die Ebene
der Führungsfläche 2 über.
Die Anordnung von Düsen 1 mit umlaufender Verrundung 21 oder
umlaufender Versenkung 21 ist dabei nicht auf die Ausbildun
gen gemäß Fig. 4 und 5 beschränkt. Vielmehr ist diese Anord
nung auch in einer Ausbildung der Düse 1 gemäß Fig. 6 ein
setzbar.
1
Düse
2
Führungsfläche
5
Bahn- oder Bogenmaterial
4
Leitfläche
5
Strömungskanal
6
erste Blasöffnung
7
zweite Blasöffnung
8
dritte Blasöffnung
9
erste Flanke
10
zweite Flanke
11
Förderrichtung
12
rückseitiger Bereich
13
vorderseitiger Bereich
14
Absenkung
15
Übergang
16
Stützöffnung
17
Kante
18
Kante
19
Kante
20
Versenkung
21
Verrundung
Claims (14)
1. Vorrichtung zum schwebenden Führen von Bahn- oder Bogen
material in einer Verarbeitungsmaschine, insbesondere ei
ner Druckmaschine, in Förderrichtung entlang einer ge
schlossenen Führungsfläche eines Strömungskanals, welcher
mit einem Pneumatiksystem gekoppelt ist, wobei die Füh
rungsfläche eine Mehrzahl von Düsen mit Blasöffnungen und
daran angrenzenden, schräg in die Innenseite des Strö
mungskanals abgesenkter Leitflächen aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass jede Düse (1) bezogen auf eine geradlinige oder ge krümmte Kante (17) einen rückseitigen Bereich (12) und einen vorderseitigen Bereich (13) aufweist,
dass der rückseitige Bereich (12) eine zur Führungsfläche (2) vertieft angeordnete, flächige Absenkung (14) auf weist, welche an der Kante (17) endet und in die Füh rungsfläche (2) übergeht, und wenigstens eine zweite von der ersten Kante (17) abgewandte, die Absenkung (14) be grenzende Kante (18) aufweist,
dass unterhalb der ersten Kante (17) eine erste Blasöff nung (6) für den vorderseitigen Bereich (13) und unter halb der zweiten Kante (18) eine zweite Blasöffnung (7) für den rückseitigen Bereich (12) angeordnet sind,
dass sich an die Blasöffnungen (6, 7) eine in die Ebene der Führungsfläche (2) geneigt übergehende Leitfläche (14) jeweils anschließt, die durch eine erste Flanke (9) und eine zweite Flanke (10) als seitlich geschlossene Seitenflächen begrenzt ist, wobei an der ersten Blasöff nung (6) stets die größere Blaskraft anliegt.
dass jede Düse (1) bezogen auf eine geradlinige oder ge krümmte Kante (17) einen rückseitigen Bereich (12) und einen vorderseitigen Bereich (13) aufweist,
dass der rückseitige Bereich (12) eine zur Führungsfläche (2) vertieft angeordnete, flächige Absenkung (14) auf weist, welche an der Kante (17) endet und in die Füh rungsfläche (2) übergeht, und wenigstens eine zweite von der ersten Kante (17) abgewandte, die Absenkung (14) be grenzende Kante (18) aufweist,
dass unterhalb der ersten Kante (17) eine erste Blasöff nung (6) für den vorderseitigen Bereich (13) und unter halb der zweiten Kante (18) eine zweite Blasöffnung (7) für den rückseitigen Bereich (12) angeordnet sind,
dass sich an die Blasöffnungen (6, 7) eine in die Ebene der Führungsfläche (2) geneigt übergehende Leitfläche (14) jeweils anschließt, die durch eine erste Flanke (9) und eine zweite Flanke (10) als seitlich geschlossene Seitenflächen begrenzt ist, wobei an der ersten Blasöff nung (6) stets die größere Blaskraft anliegt.
2. Vorrichtung nach wenigstens Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass im rückseitigen Bereich (12) die Absenkung (14) eine
dritte von der ersten Kante (17) abgewandte, die Absen
kung (14) begrenzende Kante (19) aufweist, dass unterhalb
dieser Kante (19) wenigstens eine dritte Blasöffnung (8)
für den rückseitigen Bereich (12) angeordnet ist und dass
sich an die Blasöffnung (8) eine in die Ebene der Füh
rungsfläche (2) geneigt übergehende Leitfläche (4) an
schließt, die durch eine erste Flanke (9) und eine zweite
Flanke (10) als seitlich geschlossene Seitenflächen be
grenzt ist.
3. Vorrichtung nach wenigstens Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die flächige Absenkung (14) kreis- oder ellipsenför
mig ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach wenigstens Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Komponente der Blasluftströmung der ersten
Blasöffnung (6) gegen die Förderrichtung (11) des Bahn-
oder Bogenmaterials (3) und wenigstens eine Komponente
der Blasluftströmung der zweiten Blasöffnung (7) in För
derrichtung (11) des Bahn- oder Bogenmaterials (3) ge
richtet ist.
5. Vorrichtung nach wenigstens Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Komponente der Blasluftströmung der ersten
Blasöffnung (6) quer zur Förderrichtung (11) des Bahn- o
der Bogenmaterials (3) und eine Komponente der Blasluft
strömung wenigstens der zweiten Blasöffnung (7) quer zur
Förderrichtung (11) des Bahn- oder Bogenmaterials (3) ge
richtet ist.
6. Vorrichtung nach wenigstens Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass jede Düse (1) in der Ebene der Führungsfläche (2)
eine umlaufende Verrundung (21) aufweist und die Leitflä
chen (4) jeder Düse (1) in die Verrundung (21) übergehen.
7. Vorrichtung nach wenigstens Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass jede Düse (1) eine zur Ebene der Führungsfläche (2)
tiefer angeordnete, umlaufende Versenkung (20) aufweist
und die Leitflächen (4) jeder Düse (1) in die Versenkung
(20) übergehen.
8. Vorrichtung nach wenigstens Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass jede Blasöffnung (6, 7, 8) einer Düse (1) eine Quer
schnittsfläche für den Luftaustritt in Form eines Halb
kreises aufweist, wobei die Leitfläche (4) muldenförmig
gekrümmt in die Flanken (9, 10) übergeht.
9. Vorrichtung nach wenigstens Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Flanken (9, 10) in ihrer Breite divergent ange
ordnet sind.
10. Vorrichtung nach wenigstens Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Düsen (1) mit einem Druck eines gasförmigen Me
diums von 50 bis 500 Pa beaufschlagbar sind.
11. Vorrichtung nach wenigstens Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass seitlich zu den Flanken (9, 10) jeweils wenigstens
eine Stützöffnung (16) in der Führungsfläche (2) angeord
net ist, welche mit dem Strömungskanal (5) in Funktions
verbindung ist.
12. Vorrichtung nach wenigstens Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Absenkung (14) wenigstens eine mit Blasluft
gespeiste Stützöffnung (16) angeordnet ist, welche mit
dem Strömungskanal (5) in Funktionsverbindung ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stützöffnung (16) zentrisch in der Absenkung
(14) angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass jede Düse (1) im Kreissektor zwischen zwei Blasöff
nungen (erste und zweite Blasöffnung 6, 7 oder zweite und
dritte Blasöffnung 7, 8 oder erste und dritte Blasöffnung
6, 8) jeweils wenigstens eine mit Blasluft gespeiste
Stützöffnung (16) aufweist, welche mit dem Strömungskanal
(5) in Funktionsverbindung ist.
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