DE19721907A1

DE19721907A1 - Vorrichtung zur berührungslosen Bogenführung in einer Bogendruckmaschine

Info

Publication number: DE19721907A1
Application number: DE19721907A
Authority: DE
Inventors: Guenter Stephan; Peter Thoma
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 1996-09-03
Filing date: 1997-05-26
Publication date: 1998-03-05
Also published as: DE29615294U1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur berührungslosen Bogenführung in einer Bogendruckmaschine nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Aus der DE-PS 19 07 083 ist eine solche Vorrichtung bekannt, bei der in einem Leitblech Blasluftdüsen mit einem Querschnitt in der Form eines Ringspaltsektors und mit einer gegenüber der Leitblechoberfläche schräge abgesenkten Luftleitfläche vorgesehen sind, die den Ringspaltsektor der Leitfläche gegenüberliegend begrenzt. Die Blasluftdüsen der bekannten Anordnung sind mit zungenförmigen Einschnitten in ein Leitblech eingestanzt und erzeugen eine richtungsgebundene Luftströmung mit einem flachen, in Förderrichtung weisenden Winkel gegen den schwebend über die Leitfläche zu transportierenden Bogen. An der Luftaustrittsstelle befindet sich die geometrische Engstelle für die durchströmende Luft.

An diese Drosselstelle schließt sich eine divergierende Leitfläche an, die als Diffusor wirkt, und in diesem Bereich entsteht ein für einen Diffusor typischer Unterdruck, welcher den Bogen auf die durch den zungenförmigen Einschnitt gebildete Leitfläche aufsaugt. Durch dieses Aufsaugen ist eine berührungslose Bogenführung nicht mehr gegeben. Als Folge entstehen Kratzer und ein Verschmieren der mit der Leiteinrichtung kommunizierenden Seite des Bogens. Vergleichbar ist auch die Wirkung der aus der DE 41 13 465 A1 bekannten Anordnung.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Blasluftdüsen einer Vorrichtung mit den eingangs genannten Merkmalen in der Weise zu gestalten, daß die austretende Blasluft keine die gleichmäßige Luftströmung unter dem zu fördernden Bogen störende Unterdruckzonen aufweist und eine berührungsfreie Bogenführung gewährleistet.

Eine Lösung für diese Aufgabe besteht gemäß der Erfindung darin, daß die Strömungsrichtung der aus der Blasluftdüse austretenden Blasluft mit der Bogenleitvorrichtung einen Winkel (größer 45 Grad) einschließt. Entsprechend trifft die Blasluft unter einem solchen Winkel von unten gegen den schwebend transportierten Bogen. Dadurch wird die Saugzone am Düsenrand erheblich verringert und ihre Auswirkung vernachlässigbar gering. Zurückzuführen ist dies darauf, daß Impulskräfte beim Auftreffen der Luft auf den Bogen wirksam werden, die der Wirkung der Saugzone entgegenwirken.

Zur Erreichung des angestrebten Zieles ist die Bildung der Blasluftdüse oder der Blasluftdüsen durch Prägung mit einer Luftleitfläche vorgesehen, die steil in Richtung des Bogenlaufs ansteigt und in einer senkrechten Schnittebene parallel zur Bogenlaufrichtung einen stumpfen Winkel mit der Bogenleitfläche einschließt. Unterstützend ist die Wirkung einer in der genannten Schnittebene bogenförmigen Luftleitfläche.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.

Es zeigen:

Fig. 1 einen Längsschnitt parallel zur Bogenlaufrichtung durch eine Blasluftdüse mit steilem Austrittswinkel,

Fig. 2 eine Draufsicht auf eine durch Ausformung eines zungenförmigen Einschnitts gebildete Blasluftdüse,

Fig. 3 einen Längsschnitt durch ein weiteres Ausführungsbeispiel mit einer gegenüber Fig. 2 zusätzlichen Öffnung und

Fig. 4 eine Draufsicht auf das Ausführungsbeispiel in Fig. 3.

Die Bogenleitfläche 1 für die berührungsfrei auf einem Luftpolster schwebende Führung eines Bogens 2 wird durch die Oberfläche eines Leitbleches 3 gebildet. In diesem Leitblech 3 sind über die Bogenleitfläche 1 verteilt Blasluftdüsen 4 mit einem Abstand voneinander angeordnet. Jede Blasluftdüse 4 ist durch einen quer zur Bogenlaufrichtung angeordneten, geraden oder gekrümmten Einschnitt 5 des Leitbleches 3 gebildet und aus diesem Leitblech 3 durch Prägung gegenüber der Bogenleitfläche 1 nach unten heraus geformt, so daß in einer senkrechten Schnittebene durch die Mitte der Blasluftdüse 4 parallel zur Bogenlaufrichtung eine untere Blasluftleitfläche 6 entsteht, die in der genannten Ebene mit der Bogenleitfläche 1 einen Winkel alpha größer als 45°, vorzugsweise 60° einschließt. Die aus der Blasluftdüse 4 austretende Blasluft ist somit steil gegen die Unterseite des zu fördernden Bogens 2 gerichtet, wie die Pfeilsymbole in der Fig. 1 veranschaulichen. Dies wird dadurch erreicht, daß die an der Blasluftdüse 4 austretende Luft eine vertikale Strömungskomponente aufweist, die größer ist als die zum Bogen tangentiale (horizontale) Strömungskomponente. Dargestellt ist in der Fig. 2 die Draufsicht einer Blasluftdüse 4 in Verbindung mit einem kreisbogenförmigen Einschnitt 5 und einer sich in Bogenlaufrichtung verbreiternden Blasluftleitfläche 6, jedoch sind unter Verwendung der Erfindungsmerkmale auch andere Formen einer Blasluftdüse geeignet, um eine Unterdruckzone zu vermeiden oder mindestens auf einen Minimalwert zu reduzieren, bei dem eine Abschmiererscheinung nicht mehr auftritt. Die im Beispiel dargestellte Blasluftdüse 4 führt im Betrieb zu einem Überdruck in der Einspülzone, die eine mögliche Unterdruckwirkung kompensiert.

Eine besondere Form der Realisierung der Erfindungsmerkmale ist eine Blasluftdüse 4 mit einer Bogenleitfläche 6, die in der senkrechten Schnittebene durch die Mitte der Blasluftdüse parallel zur Bogentransportrichtung eine bogenförmige Kontur aufweist, in dem, wie es in der Fig. 1 dargestellt ist, der Krümmungsradius R das 2- bis 5-fache der Blechstärke t beträgt.

Bei dem in den Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführungsbeispiel wird die vertikale Strömungskomponente der Düsenblasluft gegenüber der horizontalen Komponente dadurch erhöht, daß im Bereich der Zunge 6 eine zusätzliche Öffnung vorgesehen ist, durch die im wesentlichen senkrecht gegen den Bogen eine gegenüber der Düsenhauptströmung kleinere weitere Blasluftmenge geblasen wird. Durch Ausformung des zungenförmigen Einschnittes entsteht ebenfalls eine Blasluftdüse 4 in der Form eines Ringspaltsektors, an den sich in Richtung des Bogenlaufs eine ansteigende Luftleitfläche 6 anschließt. In einer vertikalen Schnittebene parallel zur Bogenförderrichtung weist diese in der Luftleitfläche 6 gemäß der Darstellung in Fig. 3 zusätzliche Öffnungen 7 oder 8 auf, so daß die aus der Blasluftdüse 4 von unten gegen den zu transportierenden Bogen 2 gerichtete Blasluft unter einem stumpfen Winkel gegen die Unterseite des Bogens 2 gerichtet ist.

Bezugszeichenliste

1 Bogenleitfläche
2 Bogen
3 Leitblech
4 Blasluftdüse
5 Einschnitt
6 Luftleitfläche
7 Öffnung
8 Öffnung
alpha Winkel

Claims

1. Vorrichtung zur berührungslosen Bogenführung in einer Bogendruckmaschine, bei der in einer Bogenleitfläche Blasluftdüsen mit einer von der Bogenleitfläche schräg nach unten abgesenkten Luftleitfläche, die einen schräg zur Bogenleitfläche liegenden Querschnitt der Blasluftdüse nach untenbegrenzt, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungsrichtung der aus der Blasluftdüse (4) austretenden Blasluft mit der Ebene der Bogenleitfläche (1) einen Winkel (alpha) einschließt und steil von unten gegen den Bogen gerichtet ist, wobei eine vertikale Richtungskomponente des Blasluftstrahls größer ist als eine horizontale Richtungskomponente.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Blasluftdüse (4) eine in einer senkrechten Schnittebene parallel zur Bogentransportrichtung bogenförmige Luftleitfläche (6) aufweist.

3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Leitblech (3) Blasluftdüsen (4) mit einem Austrittsprofil vorgesehen sind, welches in der Draufsicht die Form eines Ringspaltsektors aufweist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, in der Luftleitfläche (6) zusätzlich eine kleine Öffnung (7) für einen Blasluftaustritt angeordnet ist.

5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungsrichtung der aus der Blasluftdüse (4) austretenden Blasluft mit der Ebene der Bogenleitfläche (1) bzw. der Unterseite des zu transportierenden Bogens (2) einen mit seinem Scheitel in Bogenförderrichtung weisenden Winkel (alpha) einschließt.

6. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, eine gegenüber dem Querschnitt der Blasluftdüse (4) im Querschnitt kleine Öffnung in der durch den zungenförmigen Einschnitt (5) gebildeten Luftleitfläche (6) angeordnet ist.