DE10061041A1 - Verfahren zum Bestimmen einer Nachfüllmenge, insbesondere einer Motorölnachfüllmenge - Google Patents
Verfahren zum Bestimmen einer Nachfüllmenge, insbesondere einer MotorölnachfüllmengeInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen einer Nachfüllmenge einer in einem System eines Kraftfahrzeugs befindlichen Flüssigkeit, deren Füllstand im System fahrzustandsabhängig schwankt, insbesondere einer Motorölnachfüllmenge, wobei die Nachfüllmenge anhand einer Differenz aus Mittelwerten von Füllstandsmesswerten bestimmt wird. DOLLAR A Erfindungsgemäß werden ein erster Mittelwert und ein zweiter Mittelwert aus kontinuierlich erfassten Füllstandsmesswerten einer ersten und einer zweiten Gruppe kontinuierlich berechnet, wobei die Füllstandsmesswerte der zweiten Gruppe wenigstens teilweise zeitlich nach den Füllstandsmesswerten der ersten Gruppe erfasst werden, ein Schwankungen der Füllstandsmesswerte der ersten Gruppe kennzeichnender erster statistischer Wert und ein Schwankungen der Füllstandsmesswerte der zweiten Gruppe kennzeichnender zweiter statistischer Wert werden kontinuierlich berechnet und der erste Mittelwert und der zweite Mittelwert werden unter den Bedingungen zu einer Berechnung der Nachfüllmenge herangezogen, dass der erste statistische Wert unterhalb eines ersten Grenzwertes liegt und der zweite statistische Wert unterhalb eines zweiten Grenzwertes liegt. DOLLAR A Verwendung z. B. bei Kraftfahrzeugen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen einer Nach
füllmenge einer in einem System eines Kraftfahrzeugs befindli
chen Flüssigkeit, deren Füllstand im System fahrzustandsabhän
gig schwankt, insbesondere einer Motorölnachfüllmenge, wobei
die Nachfüllmenge anhand einer Differenz aus Mittelwerten von
Füllstandsmesswerten bestimmt wird.
Die deutsche Offenlegungsschrift DE 196 02 599 A1 beschreibt
ein Verfahren zur Motorölmengenbestimmung, bei dem fahrzu
standsindikative Größen, z. B. Motordrehzahl, erfasst werden und
daraus der momentane Fahrzustand ermittelt wird. Wenigstens
während ausgewählter Fahrzustände wird im Fahrbetrieb laufend
der Füllstand erfasst und daraus unter Berücksichtigung des
Fahrzustands eine momentane Füllmenge bestimmt. Ein Nachfüll
vorgang wird mittels einer Überprüfung erkannt, ob ein aus
zwanzig Zwischenspeicherwerten gebildeter arithmetischer Ölmen
genmittelwert größer ist als ein abgespeicherter Langzeitmit
telwert zuzüglich eines Zuschlags von beispielsweise 0,5 Li
tern. Ist diese Bedingung erfüllt, wird ein Nachfüllvorgang
festgestellt, und die nachgefüllte Ölmenge wird dadurch be
stimmt, dass eine Differenz zwischen dem Ölmengenmittelwert und
dem Langzeitmittelwert berechnet und anschließend auf ein Viel
faches der kleinsten Nachfülleinheit von 0,5 Litern auf- bzw.
abgerundet wird. Insbesondere bei Ölwannen mit extremer Emp
findlichkeit des Füllstands bezüglich Berg- und Talfahrt kann
es vorkommen, dass irrtümlich ein Nachfüllvorgang angenommen
wird, obwohl lediglich starke Füllstandsschwankungen aufgrund
von Berg- oder Talfahrt aufgetreten sind. Die korrekte Erfassung
von Nachfüllvorgängen und Nachfüllmengen ist hinsichtlich
einer Wartungsdiagnose von Bedeutung.
Mit der Erfindung soll das Erfassen von Nachfüllvorgängen und
Nachfüllmengen verbessert werden.
Erfindungsgemäß ist hierzu ein Verfahren zum Bestimmen einer
Nachfüllmenge einer in einem System eines Kraftfahrzeugs be
findlichen Flüssigkeit vorgesehen, deren Füllstand im System
fahrzustandsabhängig schwankt, insbesondere einer Motorölnach
füllmenge, wobei die Nachfüllmenge anhand einer Differenz aus
Mittelwerten von Füllstandsmesswerten bestimmt wird, bei dem
ein erster Mittelwert und ein zweiter Mittelwert aus kontinu
ierlich erfassten Füllstandsmesswerten einer ersten und einer
zweiten Gruppe kontinuierlich berechnet werden, wobei die Füll
standsmesswerte der zweiten Gruppe wenigstens teilweise zeit
lich nach den Füllstandsmesswerten der ersten Gruppe erfasst
werden, ein Schwankungen der Füllstandsmesswerte der ersten
Gruppe kennzeichnender erster statistischer Wert und ein
Schwankungen der Füllstandsmesswerte der zweiten Gruppe kenn
zeichnender zweiter statistischer Wert kontinuierlich berechnet
werden und der erste Mittelwert und der zweite Mittelwert zu
einer Berechnung der Nachfüllmenge unter den Bedingungen heran
gezogen werden, dass der erste statistische Wert unterhalb ei
nes ersten Grenzwerts liegt und der zweite statistische Wert
unterhalb eines zweiten Grenzwerts liegt. Durch Berücksichtigen
von statistischen Werten, die Schwankungen der Füllstandsmess
werte berücksichtigen, wird eine Berechnung der Nachfüllmenge
erst dann durchgeführt, wenn eine verlässliche Aussage möglich
ist und keine Fehlinterpretationen aufgrund von Schwankungen
der Füllstandsmesswerte mehr zu erwarten sind. Insbesondere bei
Ölwannen, deren Füllstand bei Berg- bzw. Talfahrt stark
schwankt, können auf diese Weise Nachfüllvorgänge sowie Nach
füllmengen zuverlässiger erfasst und bestimmt werden. Das er
findungsgemäße Verfahren ist sowohl für eine Bestimmung einer
in das System nachgefüllten Menge als auch einer aus dem System
entnommenen Menge und damit einer nachzufüllenden Menge geeig
net.
In Weiterbildung der Erfindung wird ein Speichermittelwert
gleich zu dem ersten Mittelwert gesetzt, wenn der erste statis
tische Wert unterhalb des ersten Grenzwerts liegt und der zwei
te statistische Wert oberhalb des zweiten Grenzwerts liegt und
eine Nachfüllmenge als Differenz aus dem zweiten Mittelwert und
dem Speichermittelwert berechnet, wenn nachfolgend der zweite
statistische Wert unterhalb des zweiten Grenzwerts liegt. Durch
diese Maßnahmen wird beim Auftreten starker Füllstandsschwan
kungen der erste Mittelwert als Speichermittelwert abgelegt,
sofern der erste Mittelwert mit akzeptablen statistischen
Schwankungen der Füllstandsmesswerte verbunden ist. Sind die
starken Schwankungen der Füllstandsmesswerte abgeklungen, bei
spielsweise weil sie sich nach einem Nachfüllvorgang auf einem
höheren Niveau stabilisiert haben, wird auch ein Schwankungen
der Füllstandsmesswerte kennzeichnender statistischer Wert un
terhalb einer vorgegebenen Schwelle liegen und der zweite Mit
telwert kann verwendet werden. Zu diesem Zeitpunkt liegen damit
zwei Mittelwerte vor, die mit akzeptablen statistischen Schwan
kungen der Füllstandsmesswerte verknüpft sind. Aus der Diffe
renz dieser beiden Mittelwerte, nämlich des Speichermittelwerts
und des zweiten Mittelwerts, kann nun in verlässlicher Weise
eine Nachfüllmenge bestimmt werden.
In Weiterbildung der Erfindung wird als erster statistischer
Wert aus den Füllstandsmesswerten der ersten Gruppe und dem
ersten Mittelwert eine erste Varianz oder erste Standardabwei
chung berechnet und als zweiter statistischer Wert wird aus den
Füllstandsmesswerten der zweiten Gruppe und dem zweiten Mittel
wert eine zweite Varianz oder zweite Standardabweichung berech
net. Mittels einer Varianz oder Standardabweichung können
Schwankungen der Füllstandsmesswerte zuverlässig erfasst werden
und der notwendige Berechnungsaufwand ist begrenzt.
In Weiterbildung der Erfindung wird die erste und die zweite
Varianz berechnet und der erste ist gleich dem zweiten Grenz
wert und liegt in einem Bereich zwischen 0,03 und 0,05. Die Be
rechnung der Varianz vereinfacht eine Berechnung der statisti
schen Größen und ein Grenzwert im Bereich zwischen 0,03 und
0,05, beispielsweise 0,04, ergibt zuverlässige Aussagen über
Nachfüllvorgänge und Nachfüllmengen.
In Weiterbildung der Erfindung wird die berechnete Nachfüllmen
ge anhand eines vorgegebenen Rasters gerundet und zusammen mit
einem zugehörigen Kilometerstand des Kraftfahrzeugs gespei
chert. Ausgehend von der Annahme, dass Nachfüllmengen ohnehin
gemäß einer kleinsten Nachfülleinheit von beispielsweise 0,5
Litern gerastert sind, da kleinere Gebinde an Tankstellen nicht
erhältlich sind, kann auf diese Weise das Bestimmen der Nach
füllmenge verbessert, zumindest aber in vereinfachter Form aus
gegeben werden.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der Ansprüchen und der folgenden Beschreibung im Zusammenhang
mit den Zeichnungen. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 ein das erfindungsgemäße Verfahren darstellendes Ab
laufdiagramm,
Fig. 2 einen Zeitverlauf mehrerer bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren verwendeter Größen und
Fig. 3 ebenfalls einen Zeitverlauf bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren verwendeter Größen.
Das Ablaufdiagramm der Fig. 1 stellt eine Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens dar, gemäß der eine Motorölnach
füllmenge bestimmt wird. Die Bestimmung einer nachgefüllten Öl
menge durch ein elektronisches System eines Kraftfahrzeugs ist
für Zwecke der Wartungsdiagnostik von Bedeutung. Beispielsweise
werden die nachgefüllten Füllmengen zusammen mit dem Kilometerstand
abgespeichert, und aus diesen Daten kann über lange Zeit
gesehen der Ölverbrauch des Motors bestimmt werden. Das erfin
dungsgemäße Verfahren ist in ein Steuergerät des Kraftfahrzeugs
implementiert.
Gemäß der Fig. 1 wird das Verfahren in einem Schritt 10 ange
stoßen, der als Reset bezeichnet ist und eine Inbetriebnahme
des Fahrzeugs oder einen Resetvorgang nach einem Ölwechsel
kennzeichnet. In einem nachfolgenden Schritt 12 werden Füll
standsmesswerte x1, x2, . . ., xn bestimmt, beispielsweise mit
tels eines konventionellen Ölstandssensors. Im darauffolgenden
Schritt 14 wird abgefragt, ob die Anzahl der erfaßten Füll
standsmesswerte x1, x2, . . ., xn bereits größer als 30 ist.
Falls dies nicht der Fall ist, wird der Parameter n um eins er
höht und das Verfahren kehrt zum Schritt 12 zurück, um einen
weiteren Ölstandsmesswert xn aufzunehmen.
Sind 30 oder mehr Füllstandsmeßwerte xn erfasst, wird die im
Schritt 14 gestellte Frage bejaht und daraufhin werden die ers
ten 30 Füllstandsmeßwerte x1, x2, . . ., x30 in einem Zwischen
speicher abgelegt, und ein erster arithmetischer Mittelwert MP1
wird aus den abgelegten Füllstandsmesswerten x1, . . ., x30 be
stimmt. Zusätzlich wird im Schritt 16 eine Varianz VP1 aus den
Füllstandsmesswerten x1, . . . x30 und dem Mittelwert MP1 be
stimmt.
Im Schritt 18 wird abgefragt, ob die Anzahl der erfassten
Füllstandsmesswerte größer oder kleiner als 40 ist, wenn dies
nicht der Fall ist, wird der Parameter n um eins erhöht und das
Verfahren kehrt zum Schritt 12 zurück. Bejahendenfalls werden
in einem Schritt 20 Parameter A und B jeweils gleich null ge
setzt.
Im Schritt 22 wird der erste Mittelwert MP1 aus den Füllstands
messwerten der ersten Gruppe berechnet, die im dargestellten
Fall durch die Ölstandsmesswerte x(n - 39), . . ., x(n - 10) gebildet
ist. Mittels der Füllstandsmesswerte der ersten Gruppe wird im
Schritt 22 auch die Varianz VP1 berechnet. Wird der Schritt 22
ausgehend vom Schritt 20 erreicht, liegen der erste Mittelwert
MP1 und die erste Varianz VP1 bereits aus dem Schritt 16 vor.
Darüber hinaus werden im Schritt 22 ein zweiter Mittelwert MP2
und eine zweite Varianz VP2 berechnet. Der Mittelwert MP2 wird
aus den Füllstandsmesswerten einer zweiten Gruppe berechnet, in
der die letzten 30 erfaßten Füllstandsmesswerte x(n - 29), . . .,
xn abgespeichert sind. Die Varianz VP2 wird aus den letzten 30
Füllstandsmeßwerten x(n - 29), . . ., xn und dem Mittelwert MP2 be
stimmt. Die Füllstandsmesswerte x(n - 39), . . ., x(n - 10) der ers
ten Gruppe repräsentieren einen ersten Füllstand, der zeitlich
gesehen vor dem zweiten Füllstand vorlag, der durch die Mess
werte x(n - 29), . . ., xn der zweiten Gruppe repräsentiert wird.
In einem Schritt 24 wird abgefragt, ob der Parameter A = 1 ist.
Dies ist beim erstmaligen Durchlaufen der Schritte 22 und 24
nicht der Fall, so dass als nächstes im Schritt 26 abgefragt
wird, ob die Varianz VP1 kleiner als ein erster Grenzwert oder
gleich dem ersten Grenzwert ist. Der erste Grenzwert beträgt im
vorliegenden Fall 0,04. Wird die im Schritt 26 gestellte Frage
verneint und ist die Varianz VP1 größer als 0,04 wird der Para
meter n im Schritt 28 um eins erhöht, ein weiterer Füllstands
messwert xn erfasst und das Verfahren kehrt zum Schritt 22 zu
rück.
Ist die Varianz VP1 im Schritt 26 kleiner oder gleich 0,04 wird
im Schritt 30 der Parameter A = 1 gesetzt. Im darauffolgenden
Schritt 32 wird abgefragt, ob eine Fahrleistung FL des Kraft
fahrzeugs seit der Inbetriebnahme oder dem Ölwechselreset 10
kleiner als 600 km ist. Wird diese Frage bejaht, wird im Schritt
34 ein Ölwechselvolumen WV gleich dem Mittelwert MP1 gesetzt,
der den aktuellen Mittelwert des Füllstands in einer Ölwanne
des Kraftfahrzeugs angibt. Beträgt die Fahrleistung FL im
Schritt 32 mehr als 600 km, wird im Schritt 36 das Ölwechselvo
lumen WV gleich zu einem vorgegebenen Wert GFM gesetzt, der
beispielsweise eine Gesamtfüllmenge, d. h. inklusive der im Filter
enthaltenen Ölmenge, angibt. Sowohl vom Schritt 34 als auch
vom Schritt 36 aus kehrt das Verfahren über den Schritt 28 zum
Schritt 22 zurück.
Nach erneuter Berechnung des Mittelwerts MP1 aus den Füll
standsmesswerten x(n - 39), . . ., x(n - 10) der ersten Gruppe und
der Varianz VP1 sowie dem Mittelwert MP2 aus den Füllstands
messwerten x(n - 29), . . ., xn der zweiten Gruppe und der Varianz
VP2 springt das Verfahren dann, wenn A = 1 und damit die Varianz
VP1 kleiner oder gleich 0,04 ist, ausgehend vom Schritt 24 zum
Schritt 38. Im Schritt 38 wird abgefragt, ob der Parameter B = 1
ist. Wird diese Frage verneint, wird als nächstes im Schritt 40
abgefragt, ob die Varianz VP1 kleiner oder gleich 0,04 ist und
die Varianz VP2 größer als 0,04 ist. Ist dies nicht der Fall,
kehrt das Verfahren über den Schritt 28 zum Schritt 22 zurück.
Falls die Bedingungen im Schritt 40 erfüllt sind, kann davon
ausgegangen werden, dass der Mittelwert MP1 eine statistisch
zuverlässige Aussage über den Füllstand im Zeitraum der Erfas
sung der Füllstandsmesswerte x(n - 39), . . ., x(n - 10) der ersten
Gruppe liefert, da die Varianz VP1 kleiner oder gleich 0,04
ist. Dadurch ist festgestellt, dass Schwankungen der Füll
standsmesswerte der ersten Gruppe kleiner oder gleich als gera
de noch zu akzeptierende Schwankungen sind, die durch den Wert
der Varianz VP1 = 0,04 gekennzeichnet sind.
Gleichzeitig kann davon ausgegangen werden, dass unter den
Füllstandsmesswerten x(n - 29), . . ., xn der zweiten Gruppe große
Schwankungen aufgetreten sind, da die diese Schwankungen be
schreibende Varianz VP2 größer als 0,04 ist. Da die Füllstands
messwerte der zweiten Gruppe wenigstens teilweise nach den
Füllstandsmesswerten der ersten Gruppe erfasst werden, ist da
durch bekannt, dass nach Erfassung der Füllstandsmesswerte der
ersten Gruppe große Schwankungen der Füllstandsmesswerte, bei
spielsweise durch einen Nachfüllvorgang, aufgetreten sind.
Sind die Bedingungen im Schritt 40 erfüllt, wird im Schritt 42
daher ein Speichermittelwert MP1_fix gleich zu dem ersten Mit
telwert MP1 gesetzt, mit anderen Worten wird der aktuelle Mit
telwert MP1 als Berechnungsparameter für die nachfolgende Be
stimmung der Nachfüllmenge abgespeichert. Nachdem der Speicher
mittelwert MP1_fix im Schritt 42 bestimmt ist, wird der Parame
ter B im Schritt 44 gleich eins gesetzt.
Ausgehend vom Schritt 44 springt das Verfahren über die Schrit
te 28 und 22 zum Schritt 24. Wie zuvor beschrieben wurde, sind
die Werte A und B aber nunmehr gleich eins, so dass die Fragen
in den Schritten 24 bzw. 38 jeweils bejaht werden und das
Verfahren zum Schritt 46 gelangt.
Im Schritt 46 wird abgefragt, ob die Varianz VP2 kleiner oder
gleich 0,04 ist. Ist dies nicht der Fall, kehrt das Verfahren
zum Schritt 28 zurück, so dass ein weiterer Füllstandsmesswert
xn aufgenommen und daraufhin im Schritt 22 unter anderem die
Varianz VP2 erneut berechnet wird. Ist im Schritt 46 die Vari
anz VP2 kleiner oder gleich 0,04, kann davon ausgegangen wer
den, dass der Mittelwert MP2 eine verlässliche Aussage über den
Füllstand während der Erfassung der Füllstandsmesswerte der
zweiten Gruppe liefert, da deren Schwankungen dann unterhalb
eines akzeptablen Niveaus liegen, das durch den Wert der Vari
anz VP2 kleiner oder gleich 0,04 beschrieben ist.
Ist die Bedingung im Schritt 46 erfüllt, liegen damit zwei Mit
telwerte vor, nämlich der Speichermittelwert MP1_fix und der
zweite Mittelwert MP2, die jeweils eine verlässliche Aussage
über den Füllstand ermöglichen. Anhand dieser beiden Mittelwer
te MP1_fix und MP2 kann daher im Schritt 48 eine Nachfüllmenge
NF als Differenz aus dem zweiten Mittelwert MP2 und dem Spei
chermittelwert MP1_fix bestimmt werden.
Nach Bestimmen der Nachfüllmenge NF im Schritt 48 wird der Wert
der Nachfüllmenge NF an einen Schritt 50 übergeben, durch den
die berechnete Nachfüllmenge NF anhand eines vorgegebenen Rasters
gerundet und zusammen mit einem zugehörigen Kilometerstand
des Kraftfahrzeugs gespeichert wird. Beispielsweise wird für
eine berechnete Nachfüllmenge NF zwischen Null Liter und 0,7
Liter ein Wert von Null Litern gespeichert. Für eine berechnete
Nachfüllmenge NF zwischen 0,7 Liter und 0,8 Liter wird dahinge
gen ein Wert von 0,5 Litern gespeichert. Eine berechnete Nach
füllmenge NF zwischen 0,8 Litern und 1,4 Litern führt zu einer
Speicherung eines Werts von 1,0 Liter. Wie zu erkennen ist, ist
diese Rasterung nicht gleichmäßig und dient einerseits dazu,
mögliche Fehlbestimmungen der Nachfüllmenge gerade im unteren
Bereich auszugleichen und andererseits dazu, eine anwenderori
entierte Angabe bereitzustellen, da üblicherweise Motoröl in
kleinsten Nachfülleinheiten von 0,5 Litern aufgefüllt wird.
Nachdem im Schritt 48 die Nachfüllmenge NF bestimmt ist, wird
ein Verfahrenzyklus dadurch beendet, dass der Parameter B = 0 ge
setzt wird und der Speichermittelwert MP1_fix gelöscht wird.
Das Verfahren kehrt daraufhin zum Schritt 28 zurück und ein
neuer Verfahrenszyklus beginnt.
Nach Durchführen eines Ölwechsels werden im Schritt 10, nämlich
bei einem Ölwechselreset, die Mittelwerte MP1 und MP2, der
Speichermittelwert MP1_fix, die Varianzen VP1 und VP2 sowie die
Füllstandsmeßwerte x1, . . ., xn aus dem jeweiligen Zwischenspei
cher gelöscht. Im Rahmen einer Wartungsdiagnose sind die Mit
telwerte MP1 und MP2, der Speichermittelwert MP1_fix sowie die
Varianzen VP1 und VP2 oder die Standardabweichungen SP1 und
SP2 aus dem Speicher des Steuergeräts des Kraftfahrzeugs aus
lesbar. Ebenfalls im Rahmen einer Wartungsdiagnose auslesbar
sind die zusammen mit den zugehörigen Kilometerständen gespei
cherten berechneten Nachfüllmengen NF.
Unter Bezugnahme auf die Fig. 2 und 3 wird nun der zeitliche
Verlauf der bei dem erfindungsgemäßen Verfahren herangezogenen
Größen sowie die zeitliche Anordnung der erfindungsgemäßen Ver
fahrensschritte erläutert. Auf der Abszisse ist sowohl in der
Fig. 2 als auch in der Fig. 3 die Anzahl n der erfassten Füllstandsmesswerte
aufgetragen. Eine in der Fig. 2 mit einem
durchgezogenen Strich aufgetragene Kurve 60 verbindet die ein
zelnen Füllstandsmesswerte x1, . . ., xn und zeichnet damit den
zeitlichen Verlauf des Füllstands in einer Ölwanne des Kraft
fahrzeugs nach. Wie zuvor anhand der Fig. 1 erläutert, werden
die erfassten Füllstandsmesswerte x1, . . ., xn in zwei Gruppen
zwischengespeichert. Eine punktierte Linie 62 gibt den Verlauf
des ersten Mittelwerts MP1 an, der aus den Füllstandsmesswerten
der ersten Gruppe berechnet wird. Eine gestrichelte Kurve 64
zeichnet dahingegen den Verlauf des Mittelwerts MP2 nach, der
aus den Füllstandsmesswerten der zweiten Gruppe berechnet wird.
Wie in der Fig. 2 zu erkennen ist, sind die Kurven 62 und 64 um
zehn Füllstandsmesswerte zueinander versetzt, weisen ansonsten
aber den gleichen Verlauf auf. Die Mittelwerte MP1 und MP2 be
schreiben daher zeitlich zueinander versetzte, gemittelte Füll
stände in der Ölwanne des Kraftfahrzeugs. Die Kurven 60, 62 und
64 geben einen Füllstand in Litern an, der auf der linken Ordi
nate der Fig. 2 abzulesen ist.
Im unteren Bereich der Fig. 2 ist anhand einer Kurve 66 der
Verlauf einer Standardabweichung SP1 dargestellt, die aus den
Füllstandsmesswerten der ersten Gruppe und dem Mittelwert MP1
berechnet ist. Durch die Standardabweichung SP1 können Schwan
kungen der Füllstandsmesswerte der ersten Gruppe statistisch
bewertet werden. Der Verlauf der Standardabweichung SP1 ist
durch eine punktierte Linie dargestellt. Eine gestrichelte Li
nie 68 zeichnet den Verlauf einer Standardabweichung SP2 nach,
die aus den Füllstandsmesswerten der zweiten Gruppe und dem
Mittelwert MP2 berechnet ist. Die Standardabweichung SP2 lie
fert eine statistische Bewertung der Schwankungen der Füll
standsmesswerte der zweiten Gruppe. Die Werte der Standardab
weichung SP1 und SP2 sind auf der rechten Ordinate abzulesen.
Eine horizontale Linie 70 kennzeichnet einen Grenzwert für die
Standardabweichungen SP1 und SP2. Unterhalb der Linie 70 oder
eines Wertes von 0,2 liegt ein für die Berechnung der Nachfüll
menge akzeptables Niveau der Schwankungen der Füllstandsmess
werte der ersten bzw. der zweiten Gruppe vor.
Zwischen den Werten n = 88 und n = 91 steigt die Kurve 60 stark an
und gibt dadurch einen Nachfüllvorgang, bei dem etwa 1,5 Liter
Öl nachgefüllt wurden, wieder. Kurz nach Beginn dieses starken
Anstiegs der Kurve 60 liegt der Wert der Standardabweichung SP1
unterhalb des Grenzwerts von 0,2, gleichzeitig liegt aber der
Wert der Standardabweichung SP2 über diesem Grenzwert. Dies ist
dadurch zu erklären, dass die Standardabweichung SP1 anhand der
Füllstandsmesswerte der ersten Gruppe berechnet wird, die um
n = 10 Füllstandsmeßwerte vor den Füllstandsmesswerten der zwei
ten Gruppe erfasst wurden. Der starke Anstieg der Kurve 60 im
Bereich von n = 88 bis n = 91 hat daher in den Füllstandsmesswerten
der ersten Gruppe noch keinen Niederschlag gefunden. Dies ist
beispielsweise auch daran zu erkennen, dass die den Mittelwert
MP1 der Füllstandsmesswerte der ersten Gruppe nachzeichnende
Kurve 62 gegenüber der Kurve 64, die den Verlauf des Mittel
werts P2 aus den Füllstandsmesswerten der zweiten Gruppe an
gibt, um n = 10 nach rechts verschoben ist. Indem die Standardab
weichung SP1 unterhalb des Grenzwerts von 0,2 liegt und gleich
zeitig die Standardabweichung SP2 oberhalb dieses Grenzwerts
liegt, sind die Bedingungen des in der Fig. 1 dargestellten
Schritts 40 erfüllt und infolge dessen wird im Schritt 42 der
Speichermittelwert MP1_fix gleich zu dem aktuellen ersten Mit
telwert MP1 gesetzt. In den Fig. 2 und 3 ist jeweils der Ver
lauf der Standardabweichungen SP1 bzw. SP2 aufgetragen. Zur
Vereinfachung der Berechnung wird bei einer Implementierung des
Verfahrens mit den Varianzen VP1 bzw. VP2 gerechnet, die durch
Quadrieren der Standardabweichungen SP1 und SP2 erhalten wer
den.
Die Standardabweichung SP2, d. h. die Kurve 68, steigt nach den
Werten n = 88 stark an, erreicht einen Höhepunkt und fällt im Be
reich des Werts n = 118 wieder unter den Grenzwert der Standard
abweichung von 0,2. Sobald die Standardabweichung SP2 unter den
Grenzwert fällt oder gleich diesem Grenzwert ist, sind die Be
dingungen des in der Fig. 1 dargestellten Verfahrensschritts 46
erfüllt. Infolgedessen kann gemäß dem in der Fig. 1 dargestell
ten Schritt 48 die Nachfüllmenge NF als Differenz des zweiten
Mittelwerts MP2 und des Speichermittelwerts MP1_fix bestimmt
werden.
Ein weiterer Nachfüllvorgang erfolgt im Bereich der Werte
n = 133 bis n = 136. In analoger Weise wird zunächst der Schritt 42
durchgeführt und nachdem die Standardabweichung SP2 wieder den
Grenzwert 0,2 unterschritten hat, die Nachfüllmenge im Schritt
48 bestimmt.
In dem Diagramm der Fig. 3 sind wieder die Kurven 60, 64, 66
und 68 aufgetragen, die die erfassten Füllstandsmesswerte x1,
. . ., xn, den Mittelwert MP2, die Standardabweichung SE1 bzw.
die Standardabweichung SP2 wiedergeben. Eine gepunktete Kurve
72 gibt den Verlauf des Speichermittelwerts MP1_fix wieder. Ei
ne weitere Kurve 74, die mit erhöhter Strichstärke durchgezogen
ist, gibt die berechneten Nachfüllmengen NF wieder.
Wie der Fig. 3 zu entnehmen ist, wird im Bereich des Werts n = 88
der Speichermittelwert MP1_fix auf den Wert des ersten Mittel
werts MP1 gesetzt. Der Speichermittelwert MP1_fix bleibt nun
konstant, bis er im Bereich des Werts n = 135 im Rahmen eines
neuen Verfahrenszyklus neu festgesetzt wird. Der Speichermit
telwert MP1_fix steht dadurch während eines Verfahrenszyklus
unverändert zur Verfügung, so dass abgewartet werden kann, bis
die Standardabweichung SP2, die sich auf die Füllstandsmesswer
te der zweiten Gruppe bezieht, einen akzeptablen Wert erreicht
hat.
Die berechneten Werte für die Nachfüllmenge NF in Litern, auf
getragen auf der in der Fig. 3 rechten Ordinate, sind der Kurve
74 zu entnehmen. Die berechneten Nachfüllmengen NF entsprechen,
wie zuvor erläutert, der Differenz zwischen dem zweiten Mittel
wert MP2 und dem Speichermittelwert MP1_fix, d. h. in der Fig. 3
einem Abstand zwischen den Kurven 64 und 72. Wie dem Verlauf
der Kurve 74 zu entnehmen ist, wird eine Nachfüllmenge NF nur
dann berechnet, wenn die Standardabweichung SP2, d. h. die Kurve
68, unter den vorgegebenen Grenzwert von 0,2 fällt.
Claims (5)
1. Verfahren zum Bestimmen einer Nachfüllmenge einer in einem
System eines Kraftfahrzeugs befindlichen Flüssigkeit, deren
Füllstand im System fahrzustandsabhängig schwankt, insbesondere
einer Motorölnachfüllmenge, wobei die Nachfüllmenge anhand ei
ner Differenz aus Mittelwerten von Füllstandsmesswerten be
stimmt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein erster Mittelwert (MP1) und ein zweiter Mittelwert (MP2) aus kontinuierlich erfassten Füllstandsmesswerten (x1, . . ., xn) einer ersten beziehungsweise einer zweiten Gruppe kontinuier lich berechnet werden, wobei die Füllstandsmesswerte der zwei ten Gruppe wenigstens teilweise zeitlich nach den Füllstands messwerten der ersten Gruppe erfasst werden,
ein Schwankungen der Füllstandsmesswerte der ersten Gruppe kennzeichnender erster statistischer Wert (VP1, SP1) und ein Schwankungen der Füllstandsmesswerte der zweiten Gruppe kennzeichnender zweiter statistischer Wert (VP2, SP2) kontinu ierlich berechnet werden
und der erste Mittelwert (MP1) und der zweite Mittelwert (MP2) zu einer Berechnung der Nachfüllmenge (NF) unter den Bedingun gen herangezogen werden, dass der erste statistische Wert (VP1, SP1) unterhalb eines ersten Grenzwerts liegt und der zweite statistische Wert (VP2, SP2) unterhalb eines zweiten Grenzwerts liegt.
ein erster Mittelwert (MP1) und ein zweiter Mittelwert (MP2) aus kontinuierlich erfassten Füllstandsmesswerten (x1, . . ., xn) einer ersten beziehungsweise einer zweiten Gruppe kontinuier lich berechnet werden, wobei die Füllstandsmesswerte der zwei ten Gruppe wenigstens teilweise zeitlich nach den Füllstands messwerten der ersten Gruppe erfasst werden,
ein Schwankungen der Füllstandsmesswerte der ersten Gruppe kennzeichnender erster statistischer Wert (VP1, SP1) und ein Schwankungen der Füllstandsmesswerte der zweiten Gruppe kennzeichnender zweiter statistischer Wert (VP2, SP2) kontinu ierlich berechnet werden
und der erste Mittelwert (MP1) und der zweite Mittelwert (MP2) zu einer Berechnung der Nachfüllmenge (NF) unter den Bedingun gen herangezogen werden, dass der erste statistische Wert (VP1, SP1) unterhalb eines ersten Grenzwerts liegt und der zweite statistische Wert (VP2, SP2) unterhalb eines zweiten Grenzwerts liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein
Speichermittelwert (MP1_fix) gleich zu dem ersten Mittelwert
(MP1) gesetzt wird, wenn der erste statistische Wert (VP1, SP1)
unterhalb des ersten Grenzwerts liegt und der zweite statisti
sche Wert (VP2, SP2) oberhalb des zweiten Grenzwerts liegt und
eine Nachfüllmenge als Differenz aus dem zweiten Mittelwert
(MP2) und dem Speichermittelwert (MP1_fix) berechnet wird, wenn
nachfolgend der zweite statistische Wert (VP2, SP2) unterhalb
des zweiten Grenzwerts liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass als erster statistischer Wert aus den Füllstandsmesswerten
der ersten Gruppe und dem ersten Mittelwert (MP1) eine erste
Varianz (VP1) oder erste Standardabweichung (SP1) und als zwei
ter statistischer Wert aus den Füllstandsmesswerten der zweiten
Gruppe und dem zweiten Mittelwert (MP2) eine zweite Varianz
(VP2) oder zweite Standardabweichung (SP2) berechnet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
erste und die zweite Varianz (VP1, VP2) berechnet werden und
der erste gleich dem zweiten Grenzwert ist und in einem Bereich
zwischen 0,03 und 0,05 liegt.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, dass die berechnete Nachfüllmenge (NF) anhand ei
nes vorgegebenen Rasters gerundet und zusammen mit einem zuge
hörigen Kilometerstand des Kraftfahrzeugs gespeichert wird.
Priority Applications (1)
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DE2000161041 DE10061041A1 (de) | 2000-12-08 | 2000-12-08 | Verfahren zum Bestimmen einer Nachfüllmenge, insbesondere einer Motorölnachfüllmenge |
Applications Claiming Priority (1)
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DE2000161041 DE10061041A1 (de) | 2000-12-08 | 2000-12-08 | Verfahren zum Bestimmen einer Nachfüllmenge, insbesondere einer Motorölnachfüllmenge |
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ID=7666271
Family Applications (1)
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8127 | New person/name/address of the applicant |
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