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Verfahren zur Feststellung nicht detonierter Sprengladungen und Sonde
zur Durchführung des Verfahrens Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Feststellung
nicht detonierter Sprengladungen und eine Sonde zur Durchführung des Verfahrens.
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Bei Sprengungen kommt es manchmal vor, daß von mehreren gleichzeitig
zu zündenden Sprengladungen eine oder auch mehrere nicht detonieren. Diese erhalten
gebliebenen Ladungen bilden natürlich eine große Gefahr für die weiteren Arbeiten
an der Sprengstelle. Die Feststellung der Lage der nicht detonierten Ladungen, um
diese nachträglich zünden oder bergen zu können, ist daher sehr wichtig, aber ohne
besondere Hilfsmittel nicht möglich, da die betreffenden Bohrlöcher und damit auch
die nicht gezündeten Ladungen durch die benachbarten detonierten Ladungen weggedrückt
bzw. verschüttet werden.
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Zur Ermöglichung der Feststellung, ob Ladungen nicht detoniert sind
bzw. wo solche Ladungen liegen, werden erfindungsgemäß jeder Sprengladung ein Permanentmagnet
als aktive Sonde beigefügt und die durch die Sprengung nicht zerstörten Magnete
aus ihrer Fernwirkung ermittelt.
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Bei ordnungsgemäßer Zündung soll dieser Permanentmagnet zerstört werden
und in kleine Stücke zerfallen, deren magnetisches Feld gegenüber jenem der Sonde
(des ganz ursprünglichen Magnets) verschwindend klein ist. Ist also die Ladung nicht
detoniert, so kann mit Hilfe geeigneter, bekannter Meßüistrumente das Vorhandensein
und der Ort des vom unzerstörten Magnet herrührenden Feldes festgestellt werden,
während dasselbe Meßgerät auf die geringen Feldstärken der Trümmer des bei der Detonation
zerstörten Magnets nicht mehr oder mir ganz schwach anspricht.
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Zur Erreichung eines genügend starken magnetischen Feldes hat es sich
als vorteilhaft erwiesen, den Magnetkörper lang lind dünn auszuführen, beispielsweise
mit einem V°rhältnis von mittlerem Durchmesse r zur Länge von 1 : 20.
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Zur Ausbildung des magnetischen Feldes genügt es, nur einen geringen
Teil der Stablänge als Permar_entmagnet auszubilden und den übrigen Teil derselben
aus Eisen anzufertigen. Dieser aus Eisen bestehende Teil dient als eine Art Polschuh
und bewirkt die Ausbildung eines wesentlich ausgedehnteren Feldes, als dies nur
mit einem Klötzchen oder kurzen Stück permanentmagnetischen Materials möglich wäre,
und ermöglicht -iiie erhebliche Einsparung an Magnetmaterial.
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Es werden also kleine Stückchen magnetischen Materials verwendet,
welche an einem oder auch an beiden Enden durch Ställe aus Eisen verlängert sind.
Diese Stäbe können denselben Durchmesser oder Querschnitt haben wie die Stücke aus
magnetischem Material; es entstehen auf diese Art Stäbe mit konstantem Querschnitt
über ihre gesamte Länge. Die die wirksame Länge des Magnetstückchens vergrößernden
Stäbe können aber auch geringeren Querschnitt haben als jenes; in diesem Falle entstehen
in ihrer Mitte verstärkte Stäbe oder, wenn nur an einem Ende des Magnetstückchens
ein Verlängerungsstab angebracht ist, eine pilzartige Form. Eine weitere, in der
Handhabung sehr angenehme Form entsteht dann, wenn die Verlängerungsstäbe, vom Querschnitt
des Magnets ausgehend, sich verjüngen. Hierbei entsteht wieder eine in der Mitte
verdichtete Stabform oder eine trompetenförmige oder konische Sonde, wenn nur ein
Verlängerungsstab vorgesehen wird.
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Es ist natürlich von großer Wichtigkeit, daß der Nlagnet bei der Detonation
der Ladung auch sicher zerstört wird, d. h., er soll in derart kleine Stückchen
zerfallen, daß ein nennenswertes meßbares magnetisches Feld durch dieses Stückchen
nicht mehr gebildet und ein Meßinstrument, welches in entsprechender Entfernung
auf das Feld des unzerstörten Magnets kräftig anspricht, von diesen Stückchen nicht
mehr erregt werden kann.
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Zu diesem Zwecke kann die Sonde an mehreren Stellen ihrer Längenerstreckung
Einkerbungen, Querschnittsverringerungen oder Einschnürungen aufweisen, welche als
Sollbruchstellen wirken.
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Eine andere :Möglichkeit zur Erzielung des leichten Z.erbrechens der
Sonde in eine Mindestanzahl von Einzelstücken besteht darin, daß der bzw. die Verlängerungsstäbe,
gegebenenfalls auch das Magnetstück, aus einzelnen Längsabschnitten bestehen, die
durch
eine Umhüllung zusammengefaßt und in der richtigen Lage gehalten werden. Die Umhüllung
besteht aus einem Material, welches bei der Detonation der Ladung sicher zerstört
wird, beispielsweise Papier, Kunststoff od. dgl.
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Um ein Zerfallen der Sonde bei der Detonation der Ladung in noch kleinere
Stücke zu erzielen, kann diese aus kleinen Partikeln hergestellt sein, welche in
verhältnismäßig lockerem Zusammenhang stehen sollen, um bei der Detonation der Ladung
ein leichtes Zerfallen des Magnetkörpers in kleine, magnetisch nicht oder praktisch
nicht wirksame Stückchen - eben die Partikeln - zu ermöglichen.
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Diese Partikeln, gleichviel, ob sie nun aus magnetischem Material
zur Herstellung des magnetischen Teiles der Sonde oder aus Eisen zur Herstellung
des übrigen Teils der Sonde dienen, können lose oder mit geringem Druck in eine
Umhüllung (Schlauch, Röhre od. dgl.) eingefüllt werden, etwa aus Kunststoff, Papier
oder sonstigem Material geringer Festigkeit, welches mit Sicherheit bei der Detonation
der Ladung zerstört wird. Das Einfüllen kann so vor sich gehen, daß z. B. zwei Fünftel
der Länge des rohrförmigen Behälters mit Eisenpartikeln gefüllt werden; darauf wird
ein weiteres Fünftel von dessen Länge mit Partikeln magnetischen Materials gefüllt,
und in die restlichen zwei Fünftel der Rohrlänge werden wieder Eisenpartikeln eingefüllt;
der Behälter wird sodann abgeschlossen.
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Eine weitere Möglichkeit, die Partikeln zur Herstellung der Sonde
so zusammenzuhalten, daß sie bei der Detonation der Ladung sicher voneinander getrennt
werden, besteht darin, die Partikeln mittels eines thermoplastischen Kunststoffes
oder anderer Bindemittel zu vereinigen. Die Festigkeit der Kunststoffe bzw. der
Bindemittel ist hinreichend gering, um die mit ihrer Hilfe gebildete Sonde bei der
Detonation der Ladung sicher zu zerstören.
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Es hat sich auch als vorteilhaft erwiesen, die Partikeln durch entsprechend
loses Zusammensintern zu vereinigen. Dieses Verfahren ist insbesondere dann gut
verwertbar, wenn verhältnismäßig große Partikeln zur Anwendung gelangen, so daß
diese nur an wenigen Punkten ihrer Oberfläche mit den benachbarten zusammenhängen.
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Bei entsprechender Zusammensetzung des Sprengstoffes können die Partikeln
aus magnetischem Material und jene aus Eisen demselben bereits bei der Herstellung
der Sprengladung beigemengt werden. Die Sprengladung dient in diesem Falle gleichzeitig
als Sonde. Hier ist die größte Sicherheit für die Zerstörung des magnetischen Feldes
bei ordnungsgemäßer Detonation der Ladung gegeben.
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Wenn magnetisches Material von sehr hoher Koerzitivkraft verwendet
wird, besteht auch die Möglichkeit, die Partikeln zur Bildung der Sonde lediglich
durch die magnetischen Kräfte zusammenzuhalten. Auch hier ist die Sicherheit, daß
die Sonde bei der Detonation völlig zerstört wird, sehr hoch.
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Zur Vereinfachung der Handhabung der Sonde bzw. der Sprengladungen
hat es sich auch als vorteilhaft erwiesen, die Sonde mit der Sprengladung unmittelbar
zu vereinigen, etwa dadurch, daß die Sprengladung und die Sonde mit einer gemeinsamen
Umhüllung umgeben werden.