<Desc/Clms Page number 1>
Munitionskörper
Die Erfindung bezieht sich auf einen Munitionskörper, in dessen Innenraum eine Trennhülse ragt, wobei der Raum ausserhalb der Trennhülse mit einer gekörnten Substanz gefüllt ist und der Raum innerhalb der Trennhülse mindestens einen Teil des Sprengstoffes des Sprengkörpers enthält.
Munitionskörper, wie z. B. Handgranaten, Sprenggranaten mit derartigen Trennhnen z. B. aus Kunststoff, sind bekannt. Der Zweck der Trennhülse kann darin bestehen, zu verhindern, dass verschiedene Substanzen, die sich chemisch gegenseitig angreifen, in Berührung stehen. Ferner wird durch die Trennhülse die Füllung des Sprengkörpers erleichtert.
Die Trennhülse kann aber auch Nachteile aufweisen, indem sie den Detonationsverlauf hemmt bzw. die Detonationswirkung vermindert.
Zur Vermeidung dieses Nachteils wird gemäss der Erfindung vorgeschlagen, die Trennhülse aus einem mindestens bei hohen Belastungsgeschwindigkeiten sich spröd verhaltenden Werkstoff herzustellen.
Man möchte vermuten, dass für die Hemmung des Detonationsverlaufes durch die Zwischenhülse einzig und allein der für das Zerreissen der Zwischenhülse nötige Arbeitsaufwand verantwortlich ist und der Verlauf der Zug-Dehnungskurve keinen Einfluss hat.
Gemäss der Erfindung wird aber gerade eine solche Gruppe von Werkstoffen ausgewählt, die gerade durch einen charakteristischen Verlauf der Zug-Dehnungskurve bestimmt ist. Charakteristisch ist dabei der steile fast geradlinig bis zur Bruchgrenze verlaufende Anstieg der Zug- Dehnungskurve und der geringe Wert
EMI1.1
c.gegenüber andern Werkstoffen mit demselben für das Zerreissen nötigen Arbeitsaufwand.
Die geringe Bruchdehnung hat zur Folge, dass die Trennhülse bereits gesprengt ist, bevor der Gegen- druck der gekörnten Substanzen im peripheren Raum ausserhalb der Trennhülse zur Wirkung kommen kann.
Dieser Gegendruck entsteht durch den Widerstand gegen Kompression der gekörnten Substanzen ausserhalb der Trennhülse. Er ist zunächst gering, steigt jedoch rasch an. Wenn also der Werkstoff der Trennhülse keine geringe Bruchdehnung aufweist, d. h. zäh oder hochelastisch ist, dann üben die komprimierten Substanzen ausserhalb der Trennhülse bereits vor dem Erreichen der Bruchdehnung einen starken Gegendruck aus, der ein weiteres Dehnen der Trennhülse und ein Zersprengen derselben verzögert.
Eine spröde Trennhülse hingegen hemmt weder den zeitlichen Ablauf der Detonation des Sprengstoffes noch tritt eine ungewollte Kompression der Substanzen ausserhalb der Trennhülse auf. Diese Vorteile wirken sich vor allem dann aus, wenn die Substanzen ausserhalb der Trennhülse nicht inaktive Füllstoffe, sondern Sprengstoffe sind und die eigentliche Sprengladung bilden, während die im Inneren der Trennhül- se angeordneten Sprengstoffe die Funktion einer Initialsprengladung aufweisen.
Vorteilhaft ist es, spröde Kunststoffe als Werkstoff für die Trennhülse zu verwenden und hiebei ist es wiederum zweckmässig, solche spröde Kunststoffe auszuwählen, die eine verhältnismässig geringe Zugfestigkeit aufweisen.
Die als spröd bekannten Kunststoffe weisen Bruchdehnungen unter 10 0/0, vornehmlich unter 5 % auf, so z. B. gewöhnliches Polystyrol 1-2 %, Polymethacrylsäuremethylester 4 %. Es sind aber auch solche Kunststoffe als spröd im Sinne der Erfindung zu bezeichnen, welche bei statischer Belastung grössere Bruchdeh- nungen aufweisen, bei hohen Belastungsgeschwindigkeiten - um solche handelt es sich bei Detonat1onswr- gängen-aber geringe Bruchdehnungen besitzen und dabei den typischen Verlauf der Zug-Dehnungskurve spröder Werkstoffe zeigen, wie z.
B. hartes Zellulosepropionat, dessen Bruchdehnung bei statischer Be-
<Desc/Clms Page number 2>
lastung 56 % beträgt, bei einer Belastungsdauer von einigen Millisekunden jedoch nur noch zirka 2 0/0.
Die Erfindung ist an Hand der Zeichnung durch ein Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt eine Handgranate im Schnitt.
Die dargestellte Handgranate besteht aus dem Mantel 1, dem Zündkörper 2, welcher ein in das Innere des vom Mantel 1 umschlossenen Sprengkörpers ragendes Röhrchen mit dem Verzögerungssatz 3 und der Sprengkapsel 4 trägt.
Das Innere des Sprengkörpers ist durch die Trennhülse 5 in zwei Räume geteilt. Den Raum ausserhalb der Trennhülse nimmt die Sprengladung 6, bestehend aus einem gekörnten Sprengstoff (z. B. Trinitrotoluol) oder einem gekörnten Sprengstoffgemisch (Trinitrotoluol + Ammoniumnitrat) ein. Der zentrale Raum innerhalb der Trennhülse enthält die Sprengkapsel 4 und eine Initialsprengladung 7, bestehend aus einem plastischen Sprengstoff (z. B. Nitropenta).
Die Trennhülse 4 besteht aus sprödem Polystyrol, dessen Bruchdehnung ungefähr 1 % beträgt.
In analoger Weise kann man auch in andern militärischen Sprengkörpern, wie z. B. Sprenggranaten, Wurfgranaten od. dgl. Trennhülsen aus sprödem Werkstoff anordnen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Munitionskörper, in dessen Innenraum eine Trennhülse ragt, wobei der Raum ausserhalb der Trennhülse mit einer gekörnten Substanz gefüllt ist und der Raum innerhalb der Trennhülse mindestens einen Teil des Sprengstoffes des Sprengkörpers enthält, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennhülse aus einem mindestens bei hohen Belastungsgeschwindigkeiten sich spröd verhaltenden Werkstoff besteht.