DE10060127B4 - Elektrolytisches Eisenabscheidungsbad und Verfahren zum elektrolytischen Abscheiden von Eisen und Anwendungen des Verfahrens - Google Patents

Elektrolytisches Eisenabscheidungsbad und Verfahren zum elektrolytischen Abscheiden von Eisen und Anwendungen des Verfahrens Download PDF

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Abstract

Elektrolytisches Eisenabscheidungsbad, enthaltend mindestens eine Eisenionenquelle, mindestens einen Säurebildner und mindestens ein Lösungsmittel, wobei mindestens eine Eisenionenquelle ein Eisenalkansulfonat ist, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert des Bades im Bereich von 1 bis 5 liegt.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein elektrolytisches Eisenabscheidungsbad, ein Verfahren zum elektrolytischen Abscheiden von Eisenschichten und Anwendungen des Verfahrens zum elektrolytischen Abscheiden von in der Automobiltechnik, der Mikrosystemtechnik und der Leiterplattentechnik einsetzbaren Eisenschichten.
  • Die Herstellung von Eisenschichten ist seit langem bekannt. Beispielsweise ist in Dettner, H., Elze, J.: Handbuch der Galvanotechnik, Carl Hanser Verlag, München, 1966 Kap. 17.13 angegeben, daß Eisenschichten durch elektrolytisches Abscheiden gebildet werden können. Als Abscheidebäder werden wäßrige Lösungen von Eisen(II)-salzen eingesetzt, beispielsweise Lösungen von Eisen(II)-chlorid (FeCl2), Eisen(II)-sulfat (FeSO4), Eisen(II)-fluoroborat (Fe(BF4)2), Ammoniumeisen(II)-sulfat ((NH4)2Fe(SO4)2), Eisen(II)-sulfamat (Fe(O3SNH2)2), Eisen(II)-pyrophosphat (Fe2P2O7), Eisen(II)-citrat (FeC6H6O7), Eisen(II)-formiat (Fe(HCOO)2) sowie ammoniakalischen Lösungen von Eisen(II)-salzen.
  • Es wird angegeben, daß in den ältesten Eisenabscheidungsbädern FeCl2 als Eisensalz eingesetzt wurde. Schichten, die mit diesen Bädern erhalten werden, weisen eine Brinellhärte von 127 bis 350 kp/mm2 auf und sind relativ duktil. Zwar können auch härtere Schichten erzeugt werden. Jedoch sind diese außerordentlich spröde und gegebenenfalls nicht mehr zusammenhängend. FeCl2 weist eine gute Löslichkeit in Wasser auf. Es wird eine Badkonzentration im Bereich von 300 bis 600 g/l angegeben. Die kathodische Stromdichte beträgt je nach Badzusammensetzung 4 bis 15 A/dm2. Die Abscheidung findet bei einer Temperatur von 70 bis 104°C statt. Der pH-Wert beträgt etwa 0 bis 2. Das FeCl2-Bad hat den Nachteil, daß die Anlagenteile durch die Aggressivität des Abscheidebades korrodieren.
  • Zusätzlich sind auch Bäder bekannt, die FeSO4 enthalten. In diesem Falle wird das Salz in einer Konzentration von 250 bis 400 g pro Liter Bad eingesetzt. Die Badtemperatur wird niedriger eingestellt als im Falle der FeCl2-Bäder (40 bis 70°C). Der pH-Wert beträgt 3 bis 6. Es wird keine so hohe Abscheidungsgeschwindigkeit erreicht wie mit FeCl2-Bädern (bis zu 4 bis 11 A/dm2). Mit den FeSO4 enthaltenden Bädern können härtere Schichten als mit FeCl2-Bädern hergestellt werden (Brinellhärte: 175 bis 400 kp/mm2).
  • Ferner sind auch Bäder bekannt, die Fe(BF4)2 enthalten. Es wird von einer Badzusammensetzung berichtet, die das Eisen(II)-salz in einer Konzentration von 226 g/l enthält. Der pH-Wert beträgt 3,0 bis 3,7 und die Temperatur 58 bis 62°C. Die kathodische Stromdichte erreicht Werte von 2 bis 9 A/dm2. Grundsätzlich können auch höhere Stromdichten mit höherer Eisen(II)-salz-Konzentration und bei höherer Temperatur erreicht werden.
  • Ferner sind Bäder bekannt, in denen (NH4)2Fe(SO4)2 enthalten ist. Die Bäder enthalten 300 bis 350 g/l des Salzes. Der pH-Wert der Bädern beträgt 2 bis 5, die Temperatur 60 bis etwa 90°C.
  • Aus WO 00/56952 A1 sind des weiteren auch Bäder verschiedener Metalle bekannt, die u.a. auch Sulfonsäure, insbesondere Methansulfonsäure und 2-Hydroxyethylsulfonsäure, bzw. deren Salze enthalten. U.a. werden Bäder zum Abscheiden von Eisen und von Eisen-Legierungen erwähnt. Zum pH-Wert dieser Lösungen sind keine Hinweise enthalten.
  • Weiterhin sind in US 2,525,942 A Bäder zum Abscheiden unterschiedlicher Metalle offenbart, die Alkansulfonsäuren oder deren Salze enthalten. Eisen abscheidende Bäder sind erwähnt. Der pH-Wert von Nickel abscheidenden Lösungen beträgt beispielsweise etwa 5 oder 6, um eine maximale Anoden- und Kathodenausbeute zu erreichen.
  • Aus Dettner, N., Elze, J., Kap. 17.15 ist ferner bekannt, gleichzeitig mit Eisen auch weitere Elemente und Elementkombinationen abzuscheiden, beispielsweise Zink, Nickel, Nickel und Zink, Chrom, Molybdän, Wolfram sowie Nickel, Molybdän und Mangan oder Kupfer, so daß sich entsprechende Eisenlegierungen bilden.
  • Ferner kann beispielsweise auch Natriumhypophosphit als Phosphordonator verwendet werden, so daß sich eine Eisen/Phosphor-Legierung bildet. In diesem Falle entstehen sehr verschleißfeste Eisen/Phosphor-Legierungen mit einer hohen Härte.
  • Es ist auch bekannt, zur Herstellung von verschleißfesten Schichten Eisen-Dispersionsüberzüge abzuscheiden. Hierzu werden in das Abscheidebad nichtmetallische, dispergierte feine Feststoffteilchen gegeben, die in die Eisenschicht eingebaut werden. Dabei haben die Art, die Korngröße und die Konzentration des Feststoffes im Bad wesentlichen Einfluß auf die Eigenschaften der entstehenden Schichten. Gebräuchliche Feststoffe zum Einbau in die Eisenschichten sind beispielsweise Siliziumcarbid (SiC) und Aluminiumoxid (Al2O3).
  • In Dettner, N., Elze, J., ibid wird ferner angegeben, daß mit vielen Eisenabscheidungsbädern porige Überzüge erhalten werden. Diese Porenbildung kann durch Zugabe eines Netzmittels oder, falls möglich, durch Bewegung des Werkstückes vermindert werden.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt von daher das Problem zugrunde, die Nachteile der bekannten Eisenabscheidungsbäder zu vermeiden und insbesondere ein elektrolytisches Abscheidungsbad zu finden, mit dem mit hoher Abscheidungsgeschwindigkeit qualitativ hochwertige, insbesondere porenfreie Schichten herstellbar sind. Insbesondere sollen je nach den gewünschten Anforderungen mehr oder weniger duktile oder harte Schichten abscheidbar sein, die jedoch nicht spröde sein dürfen. Außerdem sollen die abgeschiedenen Schichten feinkristallin, rissfrei und kompakt sein.
  • Gelöst wird dieses Problem durch das elektrolytische Eisenabscheidungsbad nach Anspruch 1, das Verfahren nach Anspruch 11 und die Anwendungen des Verfahrens nach den Ansprüchen 15, 16 und 17. Bevorzugte Ausführungsformen der Endung sind in den Unteransprüchen angegeben.
  • Das erfindungsgemäße elektrolytische Eisenabscheidungsbad enthält mindestens eine Eisenionenquelle, mindestens einen Säurebildner und mindestens ein Lösungsmittel, wobei mindestens eine der Eisenionenquellen aus der Gruppe der Eisenalkansulfonate ausgewählt ist. Das wäßrige Abscheidebad enthält die Badbestandteile vorzugsweise in gelöster Form.
  • Die mit dem erfindungsgemäßen Eisenabscheidungsbad hergestellten Schichten können insbesondere in der Automobiltechnik, in der Mikrosystemtechnik und in der Leiterplattentechnik eingesetzt werden.
  • Bei der Eisenabscheidung aus Eisenabscheidungsbädern gefangen die hydratisierten Eisen(II)-ionen durch Konvektion, Diffusion und Migration zur Kathode (Werkstück). Dort werden sie dehydratisiert und reduziert, so daß sich die Eisenschicht durch Elektrokristallisation bildet. Spezifische die Schichteigenschaften beeinflussende Faktoren bei der elektrolytischen Eisenabscheidung sind insbesondere
    • – die hohe Polarisation des Eisens (etwa –0,2 V bei 1 A/dm2 in einer 1n Lösung von einfachen Salzen von Fe2+)
    • – das Redoxpaar Fe2+/Fe3+
    • – die Bildung von Hydrolyseprodukten aus den Fe2+- und Fe3+-Ionen
    • – der relativ große Anteil von gleichzeitiger Entwicklung von Wasserstoff durch elektrolytische Zersetzung von Wasser.
  • Grundsätzlich wird der Wirkungsgrad der Eisenabscheidung durch die Wasserstoffentwicklung an der Kathode beeinträchtigt, da ein Teil der umgesetzten Ladung für die Wasserstoffentwicklung verbraucht wird. Der entstehende atomare Wasserstoff kann zudem in die entstehende Eisenschicht eindiffundieren, dort rekombinieren und die Schicht gegebenenfalls verspröden. Durch die Wasserstoffabscheidung können sich in der Schicht auch Poren bilden. Ferner können Fe2+-Ionen durch eingetragenen Luftsauerstoff sowie durch Oxidation an der Anode zu Fe3+-Ionen umgesetzt werden, die bei höherer Konzentration schädlich für die Eisenabscheidung sind. Ferner wird die Säurekonzentration in unmittelbarer Nähe zur Kathodenoberfläche durch die Wasserstoffentwicklung abgesenkt, da Protonen verbraucht werden. Dadurch wird die Bildung von gering löslichem Fe(OH)3 an der Kathode begünstigt. Bei der Eisenabscheidung wird das entstehende Fe(OH)3 in die Schicht eingebaut. Dies führt zwar einer seits zu einer erheblichen Härtesteigerung der Schicht. Andererseits kann dieser Einbau jedoch zu einer Versprödung und zu Zugspannungen in der Schicht führen, so daß bei mechanischer Beanspruchung Teile der Schicht abplatzen und ausbrechen können. Mit den bekannten Bädern wird bei einem pH-Wert unter 2 in erheblichem Maße Wasserstoff entwickelt, der zu der Versprödung der Schicht und zur Bildung von Poren führen kann. Bei einem unter einen Wert von 0,5 sinkenden pH wächst die Wasserstoffentwicklung bei bekannten Bädern so stark an, daß die Stromausbeute beträchtlich abnimmt. Bei einem erhöhten pH-Wert im Bereich von 5 bis 6 kann zwar die Wasserstoffentwicklung zurückgedrängt werden. Wegen der Bildung von unlöslichen Eisenhydroxiden ist die Löslichkeit der Eisen(II)-salze bei den bekannten Bädern unter diesen Bedingungen jedoch nicht groß genug, so daß die Abscheidungsgeschwindigkeit auch nicht ausreichend hoch ist. Der Einbau der Eisenhydroxide führt zudem zu qualitativ schlechten Schichten.
  • In einem Bereich, der zwischen dem stark sauren und dem schwach sauren Arbeitsbereich liegt, stellen sich mit den bekannten Eisenabscheidungsbädern zwar relativ günstige Abscheidungsverhältnisse ein. In einem stark sauren Bad wird kathodennah ausgefälltes Eisenhydroxid aber in stärkerem Maße in die Schicht eingebaut. Bei schwächer sauren Bädern bilden sich hingegen Eisenhydroxide in der gesamten Lösung, so daß die Eisenhydroxide nur in geringem Umfange in die Schicht eingebaut werden. Bei steigendem pH-Wert im Bereich um 1 werden die Schichten durch die zunehmende Bildung und den Einbau von Eisenhydroxid in die Schicht härter. Allerdings führt dies bei einem pH-Wert von > 1 zur Schichtversprödung.
  • Bei Verwendung der bekannten Bäder eine Balance zwischen den pH-Bereichen zu finden, um optimale Abscheidungsergebnisse zu erreichen, ist daher schwierig.
  • Dadurch daß mit den erfindungsgemäßen Eisen(II)-salzen eine hohe Konzentration von Eisen(II)-inen in dem Eisenabscheidungsbad eingestellt werden kann, wobei nicht zwingend ein sehr niedriger pH-Wert eingestellt zu werden braucht, kann auch eine hohe Stromdichte bei der Abscheidung gewählt werden, ohne daß zu befürchten ist, daß sich durch eine Verarmung von Eisen(II)-ionen im Kathodenfilm eine zusätzliche Konzentrationsüberspannung an der Kathode einstellt. Beispielsweise kann problemlos mit einer Stromdichte von 20 A/dm2 gearbeitet werden. Das bedeutet, daß unter diesen Bedingungen in einer Minute eine Eisenschicht mit einer Dicke von 3 μm abgeschieden wird. Die Wasserstoffbildung wird unter diesen Bedingungen zurückgedrängt. Dadurch verspröden die Eisenschichten nicht, und es bilden sich auch keine beispielsweise durch Poren gestörten Schichten. Das Gefüge der Schichten ist daher gleichmäßig und feinkristallin. Außerdem ist die Neigung zu inneren Spannungen in der Schicht gering, so daß auch beobachtet wurde, daß sich in der Schicht keine Risse bilden. Die abgeschiedenen Eisenschichten weisen ferner eine hohe Härte auf.
  • Als Eisen(II)-alkansulfonat wird bevorzugt Eisen(II)-methansulfonat (Fe(CH3SO3)2) eingesetzt. Zusätzlich zu den Eisen(II)-alkansulfonaten können grundsätzlich auch andere Fe(II)-salze eingesetzt werden, beispielsweise FeCl2, FeSO4, Fe(BF4)2 und (NH4)2Fe(SO4)2. Gemäß vorliegender Erfindung sollte aber der überwiegende Teil der Fe(II)-salze als (Fe(CH3SO3)2) vorliegen, um die erfindungsgemäßen Vorteile nutzen zu können. Es können selbstverständlich auch Mischungen von unterschiedlichen Eisen(II)-alkansulfonaten verwendet werden, beispielsweise eine Mischung von (Fe(CH3SO3)2) mit Eisen(II)-ethansulfonat (Fe(C2H5SO3)2). Die Konzentration der Eisenverbindungen ist vorzugsweise so hoch zu wählen, daß der Eisengehalt im Bad mindestens 50 g/l beträgt. Die obere Grenze für den Eisengehalt ist durch die Löslichkeitsgrenze der Eisensalze gegeben. Ein typischer Konzentrationswert für die obere Grenze ist 160 g Eisen pro Liter Bad. Das Bad enthält Eisen(II)-methansulfonat vorzugsweise in einer Konzentration, die einem Gehalt im Bereich von 110 bis 140 g Eisen pro Liter Bad entspricht.
  • Als Säurebildner wird dem Bad vorzugsweise eine Alkansulfonsäure zugegeben. Insbesondere geeignet ist Methansulfonsäure (CH3SO3H). Zusätzlich zu Methansulfonsäure können auch andere Säuren im Bad enthalten sein, beispielsweise Schwefelsäure, Salzsäure oder Fluoroborsäure oder Ethansulfonsäure (C2H5SO3N). Die Konzentration der Säuren ist je nach dem gewünschten pH-Wert des Bades einzustellen. Der pH-Wert des Bades liegt im Bereich von 1 bis 5, vorzugsweise im Bereich von 1 bis 4.
  • Bei erhöhter Konzentration des Säurebildners wird die Löslichkeit des Eisensalzes und damit die Abscheidungsgeschwindigkeit durch Erniedrigung des pH-Wertes erhöht. Gleichzeitig wird aber auch die Bildung von Wasserstoff am Werkstück begünstigt, so daß der Wirkungsgrad der Abscheidung verringert und die Qualität der Schichten durch die eintretende Versprödung verschlechtert wird. Bei geringer Konzentration besteht die Tendenz zur Ausfällung von Eisenhydroxiden. Diese Neigung ist aber wegen der guten Löslichkeit der erfindungsgemäßen Eisen(II)-alkansulfonate geringer als bei den bekannten Eisenabscheidungsbädern. Als bevorzugter Bereich für die Alkansulfonsäuren haben sich damit Konzentrationen von 5 bis 75 g/l, vorzugsweise 20 bis 60 g/l, erwiesen.
  • Zur weiteren Verbesserung der Eigenschaften der abgeschiedenen Eisenschichten können weitere Elemente als Legierungsbestandteile in die Eisenschicht eingebaut werden. Zu diesem Zweck kann das Eisenabscheidungsbad zusätzlich mindestens eine weitere Verbindung eines abscheidbaren und mit Eisen Legierungen bildenden Elements enthalten. Beispielsweise kann das Bad eine Orthophosphitverbindung, Hypophosphitverbindung, Molybdänverbindung und/oder Wolframverbindung enthalten. Als Orthophosphitverbindung können insbesondere die freie Säure oder ein Alkali- oder Erdalkalisalz, wie Natriumorthophosphit (Na2HPO3) und Kaliumorthophosphit (K2HPO3), als Hypophosphitverbindung ebenfalls die freie Säure oder ein Alkali- oder Erdalkalisalz, wie Natriumhypophosphit (NaH2PO2) und Kaliumhypophosphit (KH2PO2), als Molybdänverbindung ein Molybdat, wie Natriummolybdat (NaMo2O4), und als Wolframverbindung ein Wolframat, wie Natriumwolframat (Na2WO4), eingesetzt werden.
  • Bei Verwendung von Orthophosphit- und Hypophosphitverbindungen werden Eisen/Phosphor-Legierungen gebildet. Interessanterweise werden die teilweise gegen Oxidation labilen Hypophosphit- und Orthophosphitverbindungen an einer unlöslichen, dimensionsstabilen Anode nicht oxidiert. In entsprechender Weise werden beim Einsatz von Wolfram- und Molybdänverbindungen Wolfram- und Molybdänlegierungen gebildet.
  • Insbesondere durch Zugabe der Hypophosphit- und/oder Orthophosphitverbindungen zum Abscheidebad werden sehr harte Funktionsschichten gebildet, die zusätzlich eine hohe Verschleißbeständigkeit und Konosionsbeständigkeit aufweisen.
  • Es hat sich herausgestellt, daß in diesem Falle Eisen/Phosphor-Schichten abgeschieden werden, die Phosphor in einer Menge von 0,5 bis 3 Gew.-%, vorzugsweise etwa 1 Gew.-%, enthalten. Diese Schichten können mit physikalischen Methoden untersucht werden (Rasterelektronenmikroskopie, Röntgenbeugungsuntersuchungen). Die Eisen/Phosphor-Legierungen sind nanokristallin, d.h. sie bestehen aus Kristalliten mit einer Größe von höchstens etwa 200 nm.
  • Die unter Verwendung von Molybdän- und/oder Wolfram-Verbindungen im Abscheidebad erhaltenen Schichten weisen ebenfalls eine hohe Härte und sehr gute Korrosionsbeständigkeit auf. Auch die tribologischen Eigenschaften der mit den vorgenannten Badzusätzen erhaltenen Schichten sind sehr gut: Bei tribologischen Tests wurden keine Ausrisse aus den auf den Leichtmetalloberflächen aufgebrachten Schichten festgestellt. Die mit diesen Zusätzen herstellbaren Schichten sind wegen ihrer Härte und Verschleißbeständigkeit insbesondere für die Beschichtung von Zylinderlaufflächen von Verbrennungsmotoren geeignet.
  • Die Orthophosphitverbindungen und Hypophosphitverbindungen sind vorzugsweise in einer Konzentration von 5 bis 50 g/l, insbesondere von 10 bis 20 g/l, in dem Bad enthalten. Werden Mischungen von verschiedenen Orthophosphit- und Hypophosphitverbindungen eingesetzt, so sind die Konzentrationsangaben als Summe der Konzentrationen der Verbindungen zu verstehen. Je höher der Gehalt dieser Verbindungen in dem Bad ist, desto größer wird der Anteil von Phosphor in der Legierung.
  • Um weitere Veränderungen der mechanischen Eigenschaften der Eisenschichten zu erreichen, können beispielsweise auch anorganische und/oder organische Partikel in dem Bad enthalten sein. Insbesondere können Siliziumcarbid-, Aluminiumoxid-, Diamant-, Graphit-, Molybdändisulfid-, Polyvinylchloridpartikel und Partikel von Polymeren von Halogenalkanen enthalten sein.
  • Diese Partikel werden in dem Eisenabscheidungsbad dispergiert, indem das Bad ständig in Bewegung gehalten wird. Zur Unterstützung der Dispersion kann das Bad geeignete oberflächenaktive Stoffe enthalten. Die Partikel werden ebenfalls in die Eisenschichten eingebaut. Die genannten anorganischen Partikel sind Hartstoffe und erhöhen die Härte der Schicht und deren Verschleißbeständigkeit, wenn sie in die Schicht eingebaut werden. Partikel von Polymeren von Halogenalkanen, beispielsweise Polytetrafluorethylenpartikel (u.a. TEFLON® von DuPont de Nemours) können als Schmierhilfe dienen. Schichten mit eingelagerten Polytetrafluorethylen-, Molybdändisulfid- und Polyvinylchloridpartikeln werden für tribologische Anwendungen eingesetzt.
  • Zum elektrolytischen Abscheiden von Eisenschichten
    • a. wird ein zu beschichtendes Werkstück mit dem elektrolytischen Eisenabscheidungsbad in Kontakt gebracht, das mindestens ein Eisenalkansulfonat, mindestens einen Säurebildner und mindestens ein Lösungsmittel enthält,
    • b. wird ferner mindestens eine Anode mit dem Eisenabscheidungsbad in Kontakt gebracht,
    • c. werden das Werkstück und die mindestens eine Anode mit einer Stromquelle verbunden,
    • d. wobei das Werkstück an den negativen Pol der Stromquelle und die mindestens eine Anode an den positiven Pol angeschlossen werden, so daß ein Strom zwischen dem Werkstück und der mindestens einen Anode fließt.
  • Vorzugsweise wird als Anode eine in dem Eisenabscheidungsbad unlösliche Anode eingesetzt, beispielsweise eine Anode aus aktiviertem Titan, aktiviertem Edelstahl, Graphit oder Blei. Zur Aktivierung der Anoden können diese u.a. mit Edelmetallen, beispielsweise Platin, oder deren Oxiden, beispielsweise Iridium enthaltenden Oxiden, beschichtet werden. Alternativ kann selbstverständlich auch eine lösliche Anode aus Eisen, vorzugsweise Reinsteisen (beispielsweise ARMCO-Eisen), verwendet werden. Da selbst die Anoden aus Reinsteisen Verunreinigungen enthalten, die bei der anodischen Auflösung in das Eisenabscheidungsbad gelangen und dann in die Eisenschicht eingebaut werden können, ist es vorteilhaft, die Anode mit einer Umhüllung (Anodensack) zu versehen, um die Verunreinigungen an der Anode zurückzuhalten.
  • In dem Eisenabscheidungsbad unlösliche Anoden sind während des Beschichtungsverfahrens dimensionsstabil und weisen daher Vorteile gegenüber löslichen Anoden auf, die sich während des Abscheidevorganges auflösen und deren geometrische Abmessungen und Form sich damit fortwährend ändern. Insbesondere wenn eine sehr konstante Schichtdicke an allen Werkstückoberflächensteilen gefordert wird, sind die dimensionsstabilen, unlöslichen Anoden vorzuziehen. Beispielsweise bei der Beschichtung von Laufflächen von Zylindern in Verbrennungsmotoren werden daher bevorzugt dimensionsstabile Anoden eingesetzt. Durch die Verwendung der dimensionsstabilen Anoden wird gewährleistet, daß sich die Geometrie der Anoden während des Beschichtungsverfahrens nicht ändert, so daß die einmal vorgesehenen geometrischen Beziehungen zwischen den Anoden und den zu beschichtenden Oberflächen konstant bleiben und Schichten mit äußerst gleichmäßiger Schichtdickenverteilung gebildet werden. Beispielsweise können zur Beschichtung der Zylinderlaufflächen von Verbrennungsmotoren stabförmige dimensionsstabile Anoden eingesetzt werden, die zur Beschichtung in axialer Richtung in die Zylinder eingesenkt werden. Durch die Rotationssymmetrie des Stabanoden/Zylinder-Paares wird beim elektrolytischen Abscheiden in diesem Falle eine konstante elektrische Felddichte im Zylinderraum erzeugt, so daß die an den Zylinderwänden bestehende kathodische Stromdichte an allen Stellen identisch ist. Dadurch kann eine sehr gleichmäßige Dicke der abgeschiedenen Funktionsschicht erreicht werden. Da sich die Geometrie der Anode überdies nicht verändert, bleiben diese Verhältnisse auch über längere Zeit konstant. Gleichfalls wird eine sehr gleichmäßige Schichtdicke auch an anderen rotationssymmetrischen Teilen, die beispielsweise im Automobilbau eingesetzt werden, erreicht. Beispielsweise können Ventilteile und Düsen von Hochdruckeinspritzsystemen für Kraftfahrzeuge mit sehr verschleißbeständigen Schichten gleichmäßig an der Außenseite beschichtet werden, wenn eine geeignete Geometrie des Paares aus zu beschichtendem Teil und der Anode gewählt wird.
  • Das Verfahren ist auch leicht automatisierbar, indem die Anoden beispielsweise mit einer hierfür geeigneten Vorrichtung bis zu einer genau definierten Tiefe in die Zylinder eingesenkt werden und das Abscheidebad in den Zylinder eingefüllt wird. Nach Abschluß des Galvanisiervorganges an einem Zylinder bzw. einem Motorblock mit mehreren Zylindern kann die Galvanisiervorrichtung automatisiert und reproduzierbar zu einem nächsten Zylinder bzw. Motorblock verfahren werden.
  • Üblicherweise wird eine Gleichspannung zwischen das Werkstück und die Anode angelegt, so daß ein Gleichstrom fließt (Gleichstromverfahren). Grundsätzlich verwendbar ist auch ein Pulsstromvertahren, bei dem das Werkstück kurzzeitig einem kathodischen Strompuls und danach entweder einem kathodischen Strompuls mit anderer Stromdichte, einer Galvanisierpause oder einem anodischen Strompuls unterworfen wird. Zwischen den kathodischen und anodischen Strompulsen können ebenfalls Galvanisierpausen vorgesehen sein. Mit diesen Verfahren kann die Gleichmäßigkeit der Metallabscheidung gegebenenfalls noch erhöht werden.
  • Die Temperatur des Abscheidebades wird je nach Badzusammensetzung optimiert. Die Temperatur wird im Bereich von 10 bis 90°C eingestellt. Als vorteilhaft hat sich eine Temperatur im Bereich von 40 bis 75°C herausgestellt, beispielsweise eine Temperatur von 50°C.
  • Das erfindungsgemäße Eisenabscheidungsbad kann zur Beschichtung elektrisch leitfähiger Werkstücke eingesetzt werden. Vorzugsweise bestehen die Werkstücke aus Leichtmetallen, wenn die beschichteten Werkstücke im Automobilbau eingesetzt werden sollen. Ansonsten können sie auch aus anderen Metallen bestehen, beispielsweise aus Kupfer für die Leiterplattentechnik oder aus Stahl.
  • Die abgeschiedenen Eisenschichten haften außerordentlich gut an den Leichtmetalloberflächen. Bemerkenswert ist, daß dies auch ohne aufwendige Vorbehandlung erreichbar ist, etwa durch eine Zinkatbehandlung, die beispielsweise zur Vernickelung von Aluminiumoberflächen üblicherweise eingesetzt werden muß. Daher ist das Beschichtungsverfahren einfach durchführbar.
  • Die Leichtmetalloberflächen werden vor der Beschichtung mit dem Abscheidebad zunächst vorbehandelt. Hierzu können sie beispielsweise mit einer Netzmittel und gegebenenfalls Säure oder Base enthaltenden Lösung gereinigt werden. Danach werden die Oberflächen vorzugsweise gebeizt, um die Haftfestigkeit der Funktionsschicht auf den Oberflächen zu erhöhen. Beispielsweise kann zu diesem Zweck eine alkalische Beize, bestehend aus einer wäßrigen Lösung von NaOH eingesetzt werden. Anschließend werden die Oberflächen vorzugsweise mit einer Lösung behandelt, mit der Eisen zementativ auf den Leichtmetalloberflächen abgeschieden werden kann. Hierzu wird beispielsweise eine wäßrige salzsaure Lösung von FeCl3 eingesetzt. Zur Vorbehandlung kann auch ein als Alumseal-Verfahren bekanntes Vorbehandlungsverfahren eingesetzt werden, bei dem durch einen Zementationsprozeß aus einem stark alkalischen (pH-Wert größer oder gleich 12), cyanidhaltigen oder cyanidfreien Bad, enthaltend Zinkionen und optional Ionen eines oder mehrerer Metalle Me (Me = Cu, Ni, Fe), eine dünne Zn- bzw. Zn/Me-Legierungsschicht abgeschieden wird, die die aktive Leichtmetalloberfläche vor Passivierung und dadurch induzierter schlechter Haftfestigkeit nachfolgend aufgebrachter Überzüge schützt.
  • Anschließend wird die Eisenschicht aufgebracht. Zwischen den einzelnen Verfahrensschritten und nach Abschluß der Eisenabscheidung werden die Werkstücke jeweils gespült.
  • Die nachfolgenden Beispiele dienen zur näheren Erläuterung der Erfindung:
  • Beispiel 1:
  • Ein Werkstück aus Kupfer wurde zunächst mit einer sauren oxidierenden Lösung, enthaltend Natriumperoxodisulfat (Na2S2O8), gereinigt und anschließend in ein elektrolytisches Eisenabscheidungsbad eingetaucht, enthaltend
    Fe(CH3SO3)2 550 g (⧋ 125 g Fe2+)
    CH3SO3H 60 g
    in 1 l Wasser.
  • Das Abscheidungsbad hatte eine Temperatur von 65°C. In das Eisenabscheidungsbad wurde ebenfalls eine in dem Bad unlösliche Anode aus platiniertem Titan eingetaucht. Das Werkstück wurde an den negativen und die Anode an den positiven Pol einer Gleichstromquelle angeschlossen und der Strom so hoch eingestellt, daß sich an dem Werkstück eine kathodische Stromdichte von 20 A/dm2 einstellte.
  • Es wurde eine etwa 30 μm dicke Eisenschicht abgeschieden. Aus der bei dem Versuch geflossenen Ladung und der Masse des abgeschiedenen Eisens wurde eine kathodische Stromausbeute für die Abscheidung von etwa 40 % ermittelt.
  • Die Härte der Schicht wurde nach der Vickersmethode an der Oberfläche der Schicht bestimmt. Es wurde ein Wert von etwa HV0,05 = 560 erhalten. Aus einer mit einem Mikroskop erhaltenen Ansicht der Oberfläche der Schicht konnte festgestellt werden, daß die abgeschiedene Schicht feinkristallin und kompakt war und keine Poren und Risse enthielt.
  • Beispiel 2:
  • In einem zweiten Versuch wurde ein Werkstück aus AlSi1 beschichtet. Hierzu wurde das Werkstück zunächst mit dem als Aluseal 1000-Verfahren bekannten Vorbehandlungsverfahren bearbeitet, indem das Werkstück nach milder alkalischer Reinigung (50°C, 3 min), alkalischer Beize (ALSTAN 407, 50°C, 30 sec), Spülen mit vollentsalztem Wasser, Aktivieren (30-40 Vol.-% Salpetersäure, 5°C, 30 sec) und zweimaligem Spülen in vollentsalztem Wasser in der Zinkatlösung bei 25°C während etwa 90 sec behandelt wird.
  • Anschließend wurde das Werkstück mit dem gemäß Beispiel 1 verwendeten Eisenabscheidungsbad beschichtet, wobei ebenfalls eine unlösliche Anode aus platiniertem Titan verwendet wurde. Das Abscheidungsbad hatte eine Temperatur von 65°C. Die kathodische Gleichstromdichte betrug in diesem Falle 6 A/dm2.
  • Es wurde wiederum eine feinkristalline und kompakte Eisenschichten ohne Poren und Risse erhalten. Durch energiedispersive Röntgenanalyse der Oberfläche in einem Rasterelektronenmikroskop (EDX) wurde die Elementzusammensetzung der Oberfläche untersucht. Es wurden lediglich Signale detektiert, die von Eisen stammen. Signale von der Aluminiumunterlage konnten nicht festgestellt werden.
  • Beispiel 3:
  • Ein Werkstück aus Kupfer wurde zunächst mit einer sauren oxidierenden Lösung, enthaltend Natriumperoxodisulfat (Na2S2O8), gereinigt und anschließend in ein Eisenabscheidungsbad eingetaucht, enthaltend
    Fe(CH3SO3)2 463 g (⧋ 105 g Fe2+)
    CH3SO3H 60 g
    Na2HPO3·5 H2O 10 g
    in 1 l Wasser.
  • In das Eisenabscheidungsbad wurde ebenfalls eine in dem Bad lösliche Anode aus Stahl eingetaucht. Das Abscheidungsbad hatte eine Temperatur von 50°C Die kathodische Gleichstromdichte betrug in diesem Falle 22 A/dm2.
  • Es wurde eine etwa 110 μm dicke feinkristalline und kompakte Eisenschicht ohne Poren und Risse abgeschieden. Aus der bei dem Versuch geflossenen Ladung und der Masse des abgeschiedenen Eisens wurde eine kathodische Stromausbeute für die Abscheidung von etwa 61 % ermittelt.
  • Für die Härte der Schicht an der Oberfläche wurde ein Wert von etwa HV0,1 = 260 ermittelt. Durch EDX Analyse wurde die Elementzusammensetzung in der Oberfläche untersucht. Es wurden Signale detektiert, die von Eisen (etwa 94 Gew.-%) und Phosphor (etwa 6 Gew.-%) herrührten.
  • Beispiel 4:
  • Ein Kupferblech wurde zunächst mit einer sauren oxidierenden Lösung, enthaltend Natriumperoxodisulfat (Na2S2O8), gereinigt und anschließend in ein Eisenabscheidungsbad eingetaucht, enthaltend
    Fe(CH3SO3)2 683 g (⧋ 155 g Fe2+)
    CN3SO3H 60 g
    Na2HPO3·5 H2O 5 g
    in 1 l Wasser.
  • In das Eisenabscheidungsbad wurde ebenfalls ein Stahlblech als in dem Bad lösliche Anode eingetaucht. Das Abscheidungsbad hatte eine Temperatur von 50°C. Die kathodische Gleichstromdichte betrug in diesem Falle 20 A/dm2.
  • Es wurde eine etwa 83 μm dicke, feinkristalline und kompakte Eisenschicht ohne Poren und Risse abgeschieden. Aus der bei dem Versuch geflossenen Ladung und der Masse des abgeschiedenen Eisens wurde eine kathodische Stromausbeute für die Abscheidung von etwa 50 % ermittelt.
  • Für die Härte der Schicht wurde an einem Querschliff ein Wert von etwa HV0,1 380 ermittelt. Durch EDX-Analyse wurde die Elementzusammensetzung in der Oberfläche untersucht. Es wurden Signale detektiert, die von Eisen (98,5 bis 99 Gew.-%) und Phosphor (1 bis 1,5 Gew.-%) herrührten.
  • Beispiel 5:
  • Ein Werkstück aus Kupfer wurde zunächst mit einer sauren oxidierenden Lösung, enthaltend Natriumperoxodisulfat (Na2S2O8), gereinigt und anschließend in ein Eisenabscheidungsbad eingetaucht, enthaltend
    Fe(CH3SO3)2 463 g (⧋ 105 g Fe2+)
    CH3SO3H 60 g
    Na2HPO3·5 H2O 5 g
    in 1 l Wasser.
  • Das Abscheidungsbad enthielt ferner 15 g/l Siliziumcarbid-Pulver mit einer mittleren Partikelgröße von 0,7 bis 1,0 μm.
  • Das Bad hatte eine Temperatur von 50°C. In das Eisenabscheidungsbad wurde ebenfalls eine lösliche Stahlanode eingetaucht. Die kathodische Gleichstromdichte betrug 20 A/dm2.
  • Es wurde eine etwa 120 μm dicke Eisenschicht mit eingelagerten Siliziumcarbid-Partikeln abgeschieden, die in einem Querschliff der Schichtsichtbar waren. Aus der bei dem Versuch geflossenen Ladung und der Masse des abgeschiedenen Eisens wurde eine Stromausbeute für die Abscheidung von etwa 60 % ermittelt.
  • Die Härte der feinkristallinen und kompakten Schicht ohne Poren und Risse wurde nach der Vickersmethode an der Oberfläche der Schicht bestimmt. Es wurde ein Wert von etwa HV0,1 = 470 erhalten.
  • Durch EDX-Analyse wurde die Elementzusammensetzung in der Oberfläche untersucht. Es wurden Signale detektiert, die von Eisen (94,5 Gew.-%), Phosphor (1,5 Gew.-%) und Silizium (4 Gew.-%) herrührten.
  • Beispiel 6:
  • Ein Werkstück aus Kupfer wurde zunächst mit einer sauren oxidierenden Lösung, enthaltend Natriumperoxodisulfat (Na2S2O8), gereinigt und anschließend in ein Eisenabscheidungsbad eingetaucht, enthaltend
    Fe(CH3SO3)2 463 g (⧋ 105 g Fe2+)
    CH3SO3H 60 g
    Na2HPO3·5 H2O 5 g
    in 1 l Wasser.
  • Das Abscheidungsbad enthielt ferner 5 g/l eines Pulvers von Nanodiamanten mit einer mittleren Partikelgröße von 50 bis 100 nm.
  • Das Bad hatte eine Temperatur von 50°C. In das Eisenabscheidungsbad wurde ebenfalls ein Eisenblech als lösliche Anode eingetaucht. Die kathodische Gleichstromdichte betrug 22 A/dm2.
  • Es wurde eine etwa 105 μm dicke Eisenschicht mit eingelagerten Diamant-Partikeln abgeschieden, die in einem Querschliff der Schicht sichtbar waren.
  • Die Härte der feinkristallinen und kompakten Schicht ohne Poren und Risse wurde nach der Vickersmethode an einem Querschliff der Schicht bestimmt. Es wurde ein Wert von etwa HV0,1 = 480 erhalten.
  • Die Schicht enthielt 0,8 Gew.-% Phosphor.

Claims (17)

  1. Elektrolytisches Eisenabscheidungsbad, enthaltend mindestens eine Eisenionenquelle, mindestens einen Säurebildner und mindestens ein Lösungsmittel, wobei mindestens eine Eisenionenquelle ein Eisenalkansulfonat ist, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert des Bades im Bereich von 1 bis 5 liegt.
  2. Eisenabscheidungsbad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Eisenionenquelle Eisen(II)-methansulfonat ist.
  3. Eisenabscheidungsbad nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens eine Eisenionenquelle in einer Konzentration vorliegt, die 50 bis 160 g Eisen pro Liter Bad entspricht.
  4. Eisenabscheidungsbad nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Säurebildner Methansulfonsäure ist.
  5. Eisenabscheidungsbad nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Methansulfonsäure in einer Konzentration von 5 bis 75 g pro Liter Bad vorliegt.
  6. Eisenabscheidungsbad nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich mindestens eine weitere Verbindung eines abscheidbaren und mit Eisen Legierungen bildenden Elements enthalten ist.
  7. Eisenabscheidungsbad nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlich mindestens eine weitere Verbindung ausgewählt ist aus der Gruppe, umfassend Orthophosphitverbindungen, Hypophosphitverbindungen, Molybdänverbindungen und Wolframverbindungen.
  8. Eisenabscheidungsbad nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Orthophosphitverbindung und/oder Hypophosphitverbindung in einer Konzentration von 5 bis 50 g pro Liter Bad enthalten ist.
  9. Eisenabscheidungsbad nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich anorganische und/oder organische Partikel in dem Bad enthalten sind.
  10. Eisenabscheidungsbad nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Partikel ausgewählt sind aus der Gruppe, umfassend Siliziumcarbid-, Aluminiumoxid-, Diamant-, Graphit-, Molybdändisulfid-, Polyvinylchloridpartikel und Partikel von Polymeren von Halogenalkanen.
  11. Verfahren zum elektrolytischen Abscheiden von Eisenschichten, bei dem a. ein zu beschichtendes Werkstück mit einem Eisenabscheidungsbad in Kontakt gebracht wird, das mindestens eine Eisenionenquelle, mindestens einen Säurebildner und mindestens ein Lösungsmittel enthält, wobei mindestens eine Eisenionenquelle ein Eisenalkansulfonat ist, b. mindestens eine Anode mit dem Eisenabscheidungsbad in Kontakt gebracht wird, c. das Werkstück und die mindestens eine Anode mit einer Stromquelle verbunden werden, d. wobei das Werkstück an den negativen Pol der Stromquelle und die mindestens eine Anode an den positiven Pol angeschlossen werden, so daß ein Strom zwischen dem Werkstück und der mindestens einen Anode fließt, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert des Bades im Bereich von 1 bis 5 liegt.
  12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß als mindestens eine Anode eine in dem Eisenabscheidungsbad unlösliche Anode eingesetzt wird.
  13. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, daß eine Anode aus aktiviertem Titan, aktiviertem Edelstahl, Graphit oder Blei eingesetzt wird.
  14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß eine gepulste elektrische Spannung angelegt wird.
  15. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 11 bis 14 zum elektrolytischen Abscheiden von in der Automobiltechnik einsetzbaren Eisenschichten.
  16. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 11 bis 14 zum elektrolytischen Abscheiden von in der Mikrosystemtechnik einsetzbaren Eisenschichten.
  17. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 11 bis 14 zum elektrolytischen Abscheiden von in der Leiterplattentechnik einsetzbaren Eisenschichten.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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WO2000056952A1 (en) * 1999-03-19 2000-09-28 Technic, Incorporated Electroplating baths

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Handbuch der Galvanotechnik, Carl Hauser Verlag, München, 1966 *

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