-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung eines Umfangsregisters
gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
-
Die
gattungsbildende
WO
00/34042 A1 offenbart ein Verfahren, zur Regelung eines
Registers, wobei aufgrund einer Abweichung einer Bahnspannung von
einem Sollwert eine Drehzahl und/oder Winkellage einer ersten Druckstelle
relativ zu einer zweiten Druckstelle verändert wird. Bei Überschreitung
einer zulässigen
Toleranz einer zwischen zwei aufeinander folgenden Druckwerken ermittelten Spannung
wird mittels eines Rechners ein Signal zur Veränderung der relativen Drehzahl
und/oder Winkellage der beiden nacheinander angeordneten Druckstellen
gegeben.
-
Durch
die
EP 09 51 993 A1 ist
eine Regelung des Quer- und Längsregisters
bekannt, wobei die Korrektur des Querregisters mittels einer Zugwalze erfolgt.
Eine Änderung
in der Längsdehnung
wird über
Bahngeschwindigkeiten und andere Parameter, wie Spannungs-Dehnungsdiagramm
und Spannungssollwerte, ermittelt und auf Regeleinrichtungen für Zylinder
der Druckwerke und/oder eines Stellgliedes zur Einstellung und Korrektur
des Schnittregisters zurückgeführt.
-
Die
EP 0 950 519 A1 zeigt
ein Verfahren zur Regelung des Schnitt- und Farbregisters mehrerer Bahnen
zueinander und zwischen den einzelnen Druckeinheiten. Es werden
Dehnungen anhand der Arbeitspunkte der Antiebe für Transportwalzen, der angestellten
Zylinder und Zugwalzen ermittelt und daraus berechnete Korrekturgrößen als
Positionsoffset den Führungsgrößen für das Schnittregister
oder der Farbregister zugeschaltet.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Regelung
eines Umfangsregisters zu schaffen, welches einen geringen Meß- und Regelaufwand
bei ausreichender Genauigkeit ermöglicht.
-
Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
-
Die
mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass einem Passerversatz im Umfangsregister aufgrund von Spannungsschwankungen
oder von Schwankungen im Umfang von Druckzylindern, z. B. verursacht
durch kurzfristige Änderungen
in einer Dicke der Bahn, ohne großen Meß- und Regelaufwand entgegen
gewirkt wird. Ein zwischen zwei Druckstellen eintretender Unterschied in
der Transportgeschwindigkeit der Bahn, wird mit einer Änderung
der relativen Drehlage der Druckstellen zueinander korrigiert.
-
Von
großem
Vorteil ist es, dass auf aufwendige Messung und Regelungen mittels
auf der Bahn aufgebrachter Farbmarken verzichtet werden kann. Es
muß zwecks
Korrektur des Umfangsregisters weder eine direkte Messung der Dehnung
noch eine Spannungsregelung oder Drehmomentregelung mittels der
Betriebspunkte der Antriebe nach der Druckeinheit erfolgen.
-
Insbesondere
vorteilhaft ist das Verfahren und die Vorrichtung einsetzbar für Passerversatz
in Druckeinheiten mit mehreren hintereinander oder übereinander
angeordneten Doppeldruckwerken im Gummi-gegen-Gummi Betrieb, wie
z. B. bei einem aus zwei sog. H-Druckeinheiten zusammen gesetzten
Achterdruckturm.
-
Für aus zwei
H-Druckeinheiten bestehende Achtertürme ist es von besonderem Vorteil
die zeitliche Änderung
der Spannung der Bahn (z. B. vor und nach dem Durchlaufen einer
Klebestelle der Bahn) hinter dem letzten Druckwerk bzw. der letzten
Druckeinheit auszuwerten und nur eine Änderung einer Winkellage der
in Laufrichtung der Bahn ersten H-Druckeinheit relativ zur zweiten
H-Druckeinheit vorzunehmen. Allgemein ist diese Regelung des Umfangsregisters
vorteilhaft für
mindestens drei nacheinander angeordnete Druckeinheiten, wobei ein
Abstand zwischen den beiden ersten Klemmstellen deutlich kleiner
ist als ein nachfolgender Abstand zu einer dritten Klemmstelle.
Der Achterturm aus zwei H-Druckeinheiten ist hierfür ein Beispiel.
-
In
einer Ausführungsform
ist von besonderem Vorteil, dass eine zeitliche Veränderung
der Spannung nach der letzten Druckeinheit, d. h. eine Differenz
in der Spannung zu einem ersten und einem zweiten Zeitpunkt, direkt
und linear zur Korrektur des Passerversatzes der zweiten H-Druckeinheit
relativ zur ersten herangezogen wird. Dies erfordert einen äußerst geringen
Mess- und Regelaufwand bei ausreichender Genauigkeit.
-
Vorteilhafter
Weise kann auf eine Spannungsregelung, z. B. mittels einer momentengeregelten
Zugwalze hinter dem Druckturm verzichtet werden. Eine ungeregelte
Zugwalze mit gesteuerter Drehzahl ist hier ausreichend. Ein z. B.
durch eine Klebestelle verursachter Passerversatz wird in vorteilhafter
Ausführungsform
ausschließlich über das Umfangsregister
der Zylinder, insbesondere der Zylinder der ersten Druckeinheit
oder der ersten beiden Druckeinheiten korrigiert. Insbesondere können die beiden
ersten Druckeinheiten, beispielsweise als H-Druckeinheit, gemeinsam
angesteuert werden, so dass lediglich eine einzige Korrekturgröße ermittelt, und
eine einzige Korrektur vorgenommen werden muß.
-
Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden
näher beschrieben.
-
Es
zeigen:
-
1 eine
schematische Darstellung einer Druckeinheit mit Rollenwechsler;
-
2 eine
schematische Darstellung der Spannung in Abhängigkeit von der Zeit beim
Durchgang einer Klebestelle;
-
3 eine
schematische Darstellung einer Korrekturgröße bzw. Änderung im Drehwinkel in Abhängigkeit
von der Zeit.
-
Eine
Rollenrotationsdruckmaschine weist zum Beispiel einen Achterturm 01 und
einen Rollenwechsler 02 auf. Vom Rollenwechsler 02 läuft während des
Druckbetriebes eine Bahn 03, z: B. eine Papierbahn 03,
beispielsweise über
ein Einzugwerk 23, durch den Achterturm 01 hindurch.
-
Der
Achterturm 01 weist insgesamt vier Druckeinheiten 04; 06; 07; 08,
gleichbedeudend mit vier Klemmstellen 04; 06; 07; 08,
auf. Im Beispiel sind diese Druckeinheiten 04; 06; 07; 08 als
Doppeldruckwerke 04; 06; 07; 08 ausgeführt und
arbeiten während
des Druckens im Gummi-gegen-Gummi-Betrieb. Zwei der Druckeinheiten 04; 06 sind
innerhalb einer ersten, im Beispiel unteren H-Druckeinheit 09, und
die anderen beiden Druckeinheiten 07; 08 innerhalb
einer zweiten, im Beispiel oberen H-Druckeinheit 11 angeordnet.
Jede der Druckeinheiten 04; 06; 07; 08 weist
mindestens 3, im Beispiel vier Zylinder 12; 13; 14; 16,
z. B. einen ersten Formzylinder 12, einen mit dem ersten
Formzylinder 12 zusammen wirkenden Übertragungszylinder 13,
einen mit dem Übertragungszylinder 13 über die
Papierbahn 03 zusammen wirkenden Gegendruckzylinder 14,
und, falls der Gegendruckzylinder 14 wie hier als zweiter Übertragungszylinder 14 ausgeführt ist,
einen mit diesem zusammen wirkenden zweiten Formzylinder 16 auf.
-
Jede
der Druckeinheiten 04; 06; 07; 08 weist im
Beispiel stellvertretend mindestens einen Antriebsmotor 17; 18; 19; 21 auf.
Es kann jedoch auch jeder Zylinder 12; 13; 14; 16 jeder
Druckeinheit 04; 06; 07; 08 oder
auch jeweils jedes Paar von Übertragungszylindern 13; 14 und
Formzylinder 12; 16 gemeinsam einen Antriebsmotor
aufweisen. Es ist jedoch auch möglich,
dass die untere H-Druckeinheit 09 einen mittels eines Antriebsmotors 17; 18 und
die obere H-Druckeinheit 11 mittels eines Antriebsmotors 19; 21 angetriebenen
Antriebsverbund bilden. Nach der letzten Druckeinheit 08 ist
eine Zugwalze 22 angeordnet. Zwischen dem Rollenwechsler 02 und
der ersten Druckeinheit 04 ist ein Einzugwerk 23 (symbolisiert
durch eine Zugwalze) angeordnet. Den Druckeinheiten 04, 06; 07, 08 sind
jeweils nicht dargestellte Farbwerke und ggf. Feuchtwerke zugeordnet.
-
Im
Verlauf der Papierbahn 03 vom Rollenwechsler 02 bis
hinter die in Papierlaufrichtung gesehen letzte Druckeinheit 08 des
Achterturms 01 liegen Spannungen S1; S2; S3; S4; S5 vor.
Vor dem Achterturm 01 liegt die Spannung S1, z. B. S1 zwischen
30 und 50 daN/m, zwischen den Druckeinheiten 04 und 06 die
Spannung S2, zwischen der ersten H-Druckeinheit 09 und
der zweiten H-Druckeinheit 11 die Spannung S3, zwischen
den Druckeinheiten 07 und 08 die Spannung S4 und
nach der letzten Druckeinheit 06 die Spannung S5, z. B.
S5 zwischen 10 und 20 dN/m, insbesondere von 12–15 dN/m. Die exakten Niveaus
und die genauen Differenzen richten sich jedoch nach der Wasserempfindlichkeit
des verwendeten Papiers. Das erheblich höhere Niveau der Spannung S1
im Vergleich zu S5 ist wesentlich. Eine Regelung der Spannung S1
erfolgt z. B. mittels des Einzugwerks 23.
-
Während des
Durchlaufens durch den Achterturm 01 ändert die Papierbahn 03 aufgrund
von Feuchte (Farbe, ggf. Feuchtmittel) seine Spannungs-Dehnungscharakteristik.
Vorteilhafter Weise werden die Spannungsniveaus vor und nach dem Achterturm 01 so
gewählt
werden, dass eine Dehnung vor und nach dem Achterturm 01 in
etwa gleich ist. Die Spannung S1 liegt i. d. R. höher als
die Spannung S5.
-
Erfolgt
nun während
stationärer
Produktionsbedingungen ein Wechsel einer Rolle im Rollenwechsler 02,
insbesondere ein fliegender Wechsel mittels Klebung, so läuft eine
Klebestelle mit der Papierbahn 03 vom Rollenwechsler 02 durch
den Achterturm 01. Die Klebestelle weist z. B. einen Bereich auf,
welcher zwei Lagen der Papierbahn 03 und eine Klebeschicht,
z. B. einen Klebestreifen, beinhaltet. Eine sog. Klebefahne, d.
h. ein Bereich zweilagigen Papiers, kann weit über die Breite der Klebestelle
hinausgehen. Die Papierbahn 03 weist somit einen Bereich 24 mit
einer größeren Dicke
auf, welcher sich durch die Druckmaschine bewegt.
-
Durchläuft nun
der Bereich 24 größerer Dicke
eine Druckeinheit 04; 06; 07; 08,
so wird aufgrund der erhöhten
Dicke und des festen Achsabstandes der zusammen wirkenden Zylinder 13; 14 eine
elastische Auflage auf den Zylindern 13; 14, z. B.
Gummitücher,
leicht zusammengedrückt.
Bei gleichbleibender Winkelgeschwindigkeit verringert sich die Umfangsgeschwindigkeit
der Zylinder 13; 14. Z. B. liegt in der Druckeinheit 07 noch
die höhere
Umfangsgeschwindigkeit vor, während
gleichzeitig beim Durchlaufen des Bereichs 24 die Umfangsgeschwindigkeit
in der Druckeinheit 06 erniedrigt ist. Zwischen den Druckeinheiten 04; 06; 07; 08 und
nach dem Achterturm 01 erhöht sich somit sprunghaft das
Niveau der Spannungen S2; S3; S4, S5 (2 für die Spannung
S5).
-
Mit
dem erhöhten
Niveau in den Spannungen S2; S3; S4; S5 geht ein erhöhtes Niveau
für die Dehnung
der Papierbahn 03 einher und verursacht somit zwischen
den einzelnen Druckeinheiten 04; 06; 07; 08 einen
Versatz ΔP
in Umfangsrichtung, einen sog. Passerversatz ΔP im Umfangsregister.
-
Die
sprunghafte Erhöhung
der Spannungen S2; S3; S4; S5, und damit auch der Dehnung, ist abhängig von
den ursprünglichen
Niveaus der Spannungen S1; S2; S3; S4; S5, insbesondere einer Differenz
zwischen S1 und S5, und von der Länge des Klebeschwanzes, d.
h. von der Länge
des Bereichs 24 größerer Dicke.
Letzteres insbesondere bei gestackerten Zylindern, d. h. mehrere
Kanäle
auf einer Mantelfläche
des Zylinders sind in axialer Richtung nebeneinander, jedoch in
Umfangsrichtung zueinander versetzt angeordnet. Ist in diesem Fall
die Länge des
Klebeschwanzes größer oder
gleich dem Abstand der Kanäle
in Umfangsrichtung, so kann eine Teilentlastung erfolgen.
-
Mittels
einer Mess- 26 und einer Regeleinrichtung 27 wird
die sprunghafte Erhöhung
der Spannung S2; S3; S4; S5, insbesondere der Spannung S5 von einem
Sollwert S-soll hinter dem Achterturm 01 z. B. um eine
Differenz ΔS
vor und nach dem Durchlaufen des Bereichs 24 ermittelt
und weiter verarbeitet.
-
Anhand
dieser Differenz ΔS
wird eine Korrekturgröße K gebildet,
und der aufgetretene Passerversatz ΔP zwischen zwei Druckeinheiten 04; 06; 07; 08 oder
zwischen zwei H-Druckeinheiten 09; 11 korrigiert.
Dieser Ausgleich erfolgt i. d. R durch eine relative Änderung Δϕ einer
Winkellage ϕ z. B. der Drehwinkellage ϕ, der betrachteten
H-Druckeinheiten 09; 11 oder
der Zylinder 12; 13, 14; 16 der
betrachteten Druckeinheiten 04; 06; 07; 08 zueinander.
-
Im
Beispiel wird die Spannung S5 mittels einer Messeinrichtung 26,
z. B. eines Sensors 26 wie z. B. einer Messwalze 26,
nach dem Achterturm 01, hier im Anschluß an eine Fangwalze 28,
ermittelt und an die Regeleinrichtung 27, einen Rechner 27 oder an
den Leitstandsrechner 27 gegeben. Aus der Differenz ΔS ermittelt
die Regeleinrichtung 27 oder der Rechner 27 die
mittlere Korrekturgröße K zwischen der
unteren H-Druckeinheit 09 und der oberen H-Druckeinheit 11.
Die Drehwinkellage ϕ der unteren H-Druckeinheit 09,
insbesondere die der Formzylinder 12; 16 der Druckeinheiten 04 und 06,
wird nun um einen entsprechende Änderung Δϕ im
Drehwinkel ϕ relativ zur oberen H-Druckeinheit 11,
insbesondere deren Formzylinder 12; 16, verdreht
und somit der aufgetretene Passerversatz ΔP korrigiert. Da im Beispiel
keine Spannungsregelung mittels der Zugwalze 22 bzw. einer
anderen Vorrichtung, wie Z. B. einer Tänzerwalze, hinter der letzten
Druckeinheit 08 bis einschließlich zur Zugwalze 22 erfolgt,
fällt die
Spannung S5 mit weiterem Transport der Papierbahn 03 durch
die Druckeinheiten 04; 06; 07; 08 langsam
ab. Während
des Abfallens wird nun das Umfangsregister mittels der Korrekturgröße K entsprechend
der sich ändernden
Differenz ΔS
zwischen S5 und S-soll in die entgegengesetzte Richtung nachgeregelt (3).
Dies erfolgt vorteilhafter Weise nicht kontinuierlich sondern in
geeigneten Intervallen.
-
Im
vorliegenden Ausführungsbeispiel
für den Achterturm 01 wird
keine Korrektur zwischen den beiden benachbarten, der selben H-Druckeinheit 09; 11 zugeordneten
Druckeinheiten 04; 06 bzw. 07; 08 vorgenommen,
sondern lediglich eine relative Drehwinkellage ϕ zwischen
der unteren und oberen H-Druckeinheit 09; 11 als Änderung Δϕ der
Drehwinkellage ϕ berücksichtigt.
Hierbei werden je Druckeinheit 04; 06, mindestens
jeweils ein, bei Doppeldruckwerken 04; 06 mindestens
zwei, Zylinder 12; 13; 14; 16,
vorteilhafter Weise jeweils die Formzylinder 12; 16 in
ihrer relativen Drehwinkellage ϕ verändert. Die Abweichung zwischen
den einer einzigen H-Druckeinheit 09; 11 zugeordneten
Druckeinheiten 04; 06 bzw. 07; 08 liegt,
insbesondere für
den Zeitungsdruck, innerhalb der zulässigen Toleranzen für die Abweichung im
Passer.
-
Allgemein
ist die beschriebene Regelung des Umfangsregisters vorteilhaft für mindestens
drei nacheinander angeordnete Druckeinheiten 04; 06; 07; 08,
wobei ein Abstand a1 (z. B. 0,4 m bis 1 m) zwischen den beiden ersten
Klemmstellen 04; 06 deutlich kleiner ist als ein
nachfolgender Abstand a2 (z. B. > 1
m) zu einer dritten Klemmstelle 07. Der Achterturm 01 aus
zwei H-Druckeinheiten 09; 11 ist hierfür ein Beispiel.
Insbesondere auf dem Weg zwischen den in kurzem Abstand a1 aufeinander
folgenden ersten beiden Druckeinheiten 04; 06 ist
ein Feuchteeinfluss, und somit ein spannungsbedingter Passerversatz ΔP gering,
so dass die Regelung für die
beiden ersten Druckeinheiten 04; 06 in gleicher Weise
relativ zu den oberen Druckeinheiten 07; 08, und
nicht zusätzlich
relativ zueinander, erfolgen kann. Zwischen den beiden Druckeinheiten 07; 08 der
oberen H-Druckeinheit 11 folgt wieder ein kürzerer Abstand
a3 (z. B. 0,4 m bis 1 m). Eine relative Änderung erfolgt lediglich an
Druckeinheiten 04; 06 mit einem großen Abstand
a2 zu einer nachfolgenden Druckeinheit 07.
-
Die
Regelung der Korrektur des Passerversatzes ΔP mittels der Korrekturgröße K in
Abhängigkeit
von der Differenz ΔS
aus der zunächst
spontan ansteigenden und in der folge abfallenden Änderung der
Spannung S5 um eine Differenz ΔS
erfolgt vorzugsweise als Proportionalregelung, wobei zwischen der
Differenz ΔS
der Spannung S5 und der Korrekturgröße K vorteilhafter Weise ein
linearer Zusammenhang hergestellt wird. Die Regeleinrichtung 27 ist
in vorteilhafter Ausführung
als Proportionalregler 27 ausgeführt.
-
Die
Korrekturgröße K genügt (im hier
zu betrachtenden Bereich der Spannungen S5 ± ΔS) in einer vorteilhaften Ausführung annähernd der
Gleichung K = a·ΔS, wobei
a die Steigung darstellt und kein konstantes Glied zu berücksichtigen
ist. Die Steigung a liegt für
die Regelung der unteren H-Druckeinheit 09 gegenüber der
oberen H-Druckeinheit 11 für den betrachteten Achterturm 01 zwischen
1/(35 daN/m/mm) und 1/(45 daN/m/mm), insbesondere bei ca. 1/(40
daN/m/mm), wenn die Differenz ΔS
der Spannung S5 in daN/m und die Korrekturgröße K des Passerversatzes ΔP auf dem
Umfang des Zylinders 12; 13; 14, 16 in
mm gemessen sind.
-
Beträgt beispielsweise
für einen
Zylinderdurchmesser von ca. 230 mm eine gemessene Differenz ΔS der Spannung
S5 10 daN/m, so wird die Drehwinkellage ϕ für die untere
H-Druckeinheit 09 relativ zur oberen H-Druckeinheit 11 derart
korrigiert, dass ein Versatz am Umfang der veränderten Zylinder 12; 13; 14;
16 um ca. 0,25 mm erfolgt. Die Änderung Δϕ der
Drehwinkellage ist proportional zum Korrekturwert K und zum Passerversatz ΔP. Somit
steht die Änderung Δϕ der
Drehwinkellage über
eine den Umfang des jeweiligen Zylinders (12; 13; 14; 16)
berücksichtigende
Konstante c ebenfalls im linearen Zusammenhang zur Differenz ΔS, also gilt
für die Wert
der Änderung
der relativen Drehwinkellage Δϕ =
a·c·ΔS. Die relative Änderung Δϕ beträgt somit
beispielsweise für
obigen Zylinder in etwa 0,12°–0,13°. Anstelle
der Änderung Δϕ der
Drehwinkellage kann für
eine bestimmte Zeit auch eine Änderung
der Winkelgeschwindigkeit Δϕ . erfolgen.
-
Für verschiedene
Qualitäten
der Papierbahn 03 liegt eine verschiedene Abhängigkeit
der zu berücksichtigenden
Korrektur vor, so dass vorzugsweise eine Qualitätsgröße Q oder auch eine Qualitätsfunktion
Q für die
Berücksichtigung
der vorliegenden Sorte der Papierbahn 03 (Feuchteverhalten,
Spannungs-Dehnungscharakteristik etc.) der genannten Abhängigkeit
zu überlagern
ist. Die gewünschte
Korrektur um die Korrekturgröße K bzw.
die Änderung Δϕ der
Drehwinkellage ϕ oder der Winkelgeschwindigkeit Δϕ . ist somit
eine Funktion der Spannung S5 bzw. der Differenz ΔS, des Umfangs
des zu korrigierenden Zylinders 12; 13; 14; 16 und
der Qualitätsgröße Q.
-
Die
Korrektur des Passerversatzes ΔP
erfolgt in bevorzugter Ausführungsform
lediglich mittels der Registerverstellung. Eine Spannungsregelung
im Bereich der Spannung S5 hinter der letzen Druckeinheit 08 erfolgt
in diesem Zusammenhang nicht. Die Zugwalze 22 ist in bevorzugter
Ausführung
als bzgl. ihrer Drehzahl gesteuerte Zugwalze 22 ausgeführt, auf
die weder Spannungswerte, noch Drehmomentwerte zurückgeführt werden
müssen.
Die gemessene Spannung S5 wird vorteilhafter Weise zur Regelung
der Spannung S1 herangezogen (in 1 strichliert
dargestellt), um der Forderung nach der o. g. Bedingung einer größeren Spannung
S1 im Vergleich zu S5 gerecht zu werden.
-
Insbesondere
geeignet ist das Verfahren und die Vorrichtung zur Regelung des
Umfangsregisters für
die Korrektur des Passerversatzes ΔP, welche während des stationären Druckbetriebes
als kurzfristige Störungen,
beispielsweise aufgrund des fliegenden Wechsels von Papierrollen
gleicher Qualität
auftreten. Nach dieser Störung
liegen i. d. R. wieder stationäre
Bedingungen und eine gleiche Papierqualität vor.
-
In
einer vorteilhaften Ausführungsform
weist jeder der Zylinder 12; 13; 14; 16 jeder
Druckeinheit einen eigenen Antriebsmotor 17; 18; 19; 21 auf.
Für die
genannte Korrektur des Passerversatzes ΔP werden dann jedoch alle Antriebsmotoren 17; 18 einer der
beiden Druckeinheiten 04; 06 bzw. alle Antriebsmotoren 17; 18 der
beiden unteren Druckeinheiten 04; 06 um den selben
Wert korrigiert. Für
einen jeweils paarweisen Antrieb jeweils eines Formzylinders 12; 16 mit
dem zugeordneten Übertragungszylinder 13; 14 ist
das genannte entsprechend anzuwenden.
-
Das
Verfahren zur Regelung des Umfangsregisters ist auch für eine andere
Konfiguration der Druckmaschine als dem Achterturm 01 mit
mindestens zwei Druckeinheiten 04; 06; 07; 08 geeignet, wenn
diese mehrere voneinander in Laufrichtung der Papierbahn 03 voneinander
beabstandete Klemmstellen 04; 06; 07; 08 bzw.
Druckeinheiten 04; 06; 07; 08 aufweist.
-
Dies
kann beispielsweise eine Druckmaschine sein, welche mehrere aufeinander
angeordnete Brückendruckeinheiten
oder mehrere nebeneinander angeordnete stehende Gummi-gegen-Gummi-Druckeinheiten
mit horizontaler Führung
der Papierbahn 03 sein. Ebenso kann für alle genannten Beispiele
der jeweilige erste Übertragungszylinder 13 auch
mit einem als Stahlzylinder 14 ausgeführten Gegendruckzylinder 14 zusammen
wirken. Auch hier wird nach der letzten Druckeinheit 08 die
Spannung S5 gemessen, und die vor der letzten Druckeinheit 08 angeordneten
Druckeinheiten 04; 06; 07 mittels der Differenz ΔS bzw. der
Spannung S5 geregelt. Dies kann wieder gruppenweise mit mehreren
aufeinander folgenden Druckeinheiten 04; 06 oder
auch jeweils mit einzelnen Druckeinheiten 04; 06; 07 geschehen.
Die Druckeinheiten 04; 06; 07 werden grundsätzlich gegen
die nicht geänderte
letzte Druckeinheit 08 geregelt. Zwischen der ersten und
der zweiten Druckeinheit 04; 06 muß in der
Regel aufgrund der noch nicht vollständig erfolgten Durchfeuchtung
keine relative Änderung
erfolgen.
-
Eine
Messung und Auswertung der Differenz ΔS in der Spannung S2; S3; S4;
S5 kann für
gesonderte Anforderungen auch zwischen den einzelnen Klemmstellen 04; 06; 07; 08 erfolgen
und eine Veränderung
der Drehlage der vorausgehenden Klemmstellen 04; 06; 07; 08 bewirkt
werden.
-
Im
Fall von größeren Differenzen ΔS innerhalb
eines größeren Spannungsbereichs
für die Spannungen
S2; S3; S4; S5 kann u. U. auch ein nichtlinearer Zusammenhang zwischen
der Differenz ΔS
und der erforderlichen Korrektur des Passerversatzes ΔP um die
Korrekturgröße K zugrunde
gelegt werden. Ein entsprechender funktionaler Zusammenhang ist
jedoch auch in diesem Fall in einfacher Weise in der Regeleinrichtung 27 berücksichtigbar.
-
- 01
- Achterturm
- 02
- Rollenwechsler
- 03
- Bahn,
Papierbahn
- 04
- Druckeinheit,
Klemmstelle, Doppeldruckwerk
- 05
-
- 06
- Druckeinheit,
Klemmstelle, Doppeldruckwerk
- 07
- Druckeinheit,
Klemmstelle, Doppeldruckwerke
- 08
- Druckeinheit,
Klemmstelle, Doppeldruckwerke
- 09
- H-Druckeinheit,
untere, erste
- 10
-
- 11
- H-Druckeinheit,
obere, zweite
- 12
- Zylinder,
Formzylinder
- 13
- Zylinder, Übertragungszylinder
- 14
- Zylinder,
Gegendruckzylinder, Übertragungszylinder,
Stahlzylinder
- 15
-
- 16
- Zylinder,
Formzylinder
- 17
- Antriebsmotor
(04)
- 18
- Antriebsmotor
(06)
- 19
- Antriebsmotor
(07)
- 20
-
- 21
- Antriebsmotor
(08)
- 22
- Zugorgan,
Zugwalze
- 23
- Einzugwerk
- 24
- Bereich
gößerer Dicke
(03)
- 25
-
- 26
- Messeinrichtung,
Sensors, Messwalze
- 27
- Regeleinrichtung,
Rechner, Leitstandsrechner, Proportionalregler
- 28
- Fangwalze
- a1
- Abstand
(04; 06)
- a2
- Abstand
(06; 07)
- a3
- Abstand
(07; 08)
- K
- Korrekturgröße
- Δϕ
- Änderung
der Drehwinkellage
- Δϕ .
- Änderung
der Winkelgeschwindigkeit
- S1
- Spannung
- S2
- Spannung
- S3
- Spannung
- S4
- Spannung
- S5
- Spannung
- S-Soll
- Sollwert
- ΔS
- Differenz