DE10354432A1 - Verfahren zum Steuern der Zufuhr einer Bedruckstoffbahn in eine Druckmaschine - Google Patents
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Abstract
Es wird ein Verfahren zum Steuern der Zufuhr einer Bedruckstoffbahn (12) in eine Druckmaschine (10), insbesondere Rollenrotationsdruckmaschine, offenbart, wobei die Bedruckstoffbahn (12) mit einer Bahnspannung (40) in die Druckmaschine (10) zugeführt wird und eine zu erreichende Drucklänge vorgegeben wird. Eine aktuelle Drucklänge der Druckmaschine (10) wird bestimmt. Die Bahnspannung (40) wird durch Variation der in einem Zeitintervall zugeführten Länge der Bedruckstoffbahn (12) in Abhängigkeit der Abweichung der aktuellen Drucklänge von der zu erreichenden Drucklänge verändert.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern der Zuführ einer Bedruckstoffbahn in eine Druckmaschine, wobei eine Bedruckstoffbahn mit einer Bahnspannung in die Druckmaschine zugeführt wird und eine zu erreichende Drucklänge vorgegeben wird.
- In bedruckstoffbahnverarbeitenden Druckmaschinen, insbesondere Offsetdruckmaschinen, sei es mit einer Bedruckstoffbahn oder mit mehreren Bedruckstoffbahnen, stehen bei elastischer Verformung der Bedruckstoffbahn die Bahnspannung und die Bahnelongation oder Bahndehnung (Verzerrung) in einem linearen Zusammenhang. Die Bahnspannung für eine bestimmte Bedruckstoffbahn ist im allgemeinen auch von Verarbeitungsparametern der Druckmaschine und des Bedruckstoffs abhängig. Beispielsweise müssen die Art der verwendeten Gummitücher, die Anzahl der sich in Druckanstellung befindlichen Druckeinheiten und der Art des verwendeten Bedruckstoffs, insbesondere Papiers, spezifiziert oder berücksichtigt werden. Typischerweise werden in der Praxis die Bahnspannung für die Zufuhr der Bedruckstoffbahn während des Betriebes der Druckmaschine in Reaktion auf die tatsächlich auftretende Bahnspannung im einem Falzapparat vorgeordneten Überbau so lange variiert, bis eine gewünschte oder vorgegebene Bahnspannung erreicht wird: Für eine zu schlaffe Bedruckstoffbahn wird die Bahnspannung erhöht, für eine zu fest gespannte Bedruckstoffbahn wird die Bahnspannung verringert. Die Entscheidung über eine Erhöhung oder Verringerung wird dabei oft vom Drucker oder Maschinenbediener getroffen und hängt damit sehr von seiner Erfahrung ab. Die Einstellung der Bahnspannung auf einen korrekten Wert ist für eine gute Funktion der Druckmaschine von besonders hoher Bedeutung.
- Aus dem Dokument
US 5,709,331 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung der Bahnelongation einer bewegten Bedruckstoffbahn bekannt. Aus einer Längenänderung oder einer Geschwindigkeitsänderung an einer Antriebswalze wird die aktuelle Bahnelongation errechnet und, wenn diese aktuelle von einer gewünschten abweicht, wird die Bahnspannung gegenläufig korrigiert. Dabei muss der exakte Wert des Elastizitätsmoduls der Bedruckstoffbahn nicht bekannt sein, da direkt die relative Abweichung und damit eine notwendige Korrektur bestimmbar ist. Das Verfahren kann mit einer Bahnspannungseinrichtung einer Abrolleinheit (oder eines Rollenwechslers) umgesetzt werden. Die Bahnspannung kann mittels einer sogenannten Tänzerwalze oder Bahnspannungswalze, welche eine Kraft auf die Bedruckstoffbahn ausübt, variiert werden. - Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum Steuern der Zufuhr einer Bedruckstoffbahn in eine Druckmaschine zu schaffen, bei dem eine für den Betrieb der Druckmaschine erforderliche Bahnspannung und damit verbundene Bahnelongation auf einfache Weise konsistent mit Vorgaben eingestellt wird.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zum Steuern der Zufuhr einer Bedruckstoffbahn in eine Druckmaschine mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen charakterisiert.
- Erfindungsgemäß werden im Verfahren zum Steuern der Zufuhr einer Bedruckstoffbahn in eine Druckmaschine, insbesondere Rollenrotationsdruckmaschine und/oder Offsetdruckmaschine und/oder Rollenrotationsoffsetdruckmaschine, die Bedruckstoffbahn mit einer Bahnspannung in die Druckmaschine zugeführt und eine zu erreichende Drucklänge vorgegeben. Eine aktuelle Drucklänge der Druckmaschine wird bestimmt. Die Bahnspannung für die Bahnzufuhr wird durch Variation der in einem Zeitintervall zugeführten Länge der Bedruckstoffbahn in Abhängigkeit der Abweichung der aktuellen Drucklänge (Istwert) von der zu erreichenden Drucklänge (Sollwert) variiert.
- Unter Drucklänge im Zusammenhang dieser Darstellung wird dabei diejenige Länge auf der Bedruckstoffbahn verstanden, welche durch einmaliges Abrollen eines Gummituchzylinders oder Umdruckzylinders (mit oder ohne Schlupf, mit oder ohne Kompression des Gummituchs) überdeckt, insbesondere bedruckt, wird. Es ist für den Fachmann unmittelbar klar, dass die so definierte Drucklänge auch ein Maß für die Sujetgröße bei einmaligem Druck auf dem Bedruckstoff darstellt.
- Das erfindungsgemäße Verfahren führt dazu, dass die Zufuhr der Bedruckstoffbahn derart eingestellt wird, dass in der in einem Zeitintervall zugeführten Bedruckstoffbahn die notwendige Bahnspannung aufgebaut wird, um einen erfolgreichen Betrieb der Druckmaschine zu erreichen: Die essentielle Bedingung, ein korrektes Enddruckprodukt mit der Druckmaschine konsistent mit Vorgaben zu erzeugen, ist, dass die aktuelle Drucklänge der Bahn korrekt mit der zu erreichenden Drucklänge übereinstimmt und/oder die aktuellen Drucklängen aller beteiligten Bahnen gleich sind.
- Die aktuelle Drucklänge ist von der aktuellen Bahnelongation oder Verzerrung und von der aktuellen Bahnspannung abhängig. Genauer, der Zusammenhang zwischen Bahnspannung und Drucklänge kann als linear oder direkt proportional im erfindungsgemäßen Verfahren angenommen werden. Der Abhängigkeit, insbesondere der lineare Zusammenhang, kann in Abhängigkeit der An des Bedruckstoffes und/oder der An des eingesetzten Gummituchs parametrisiert sein. Anders ausgedrückt, die Änderung der Bahnspannung für die Bahnzufuhr bewirkt in Konsequenz eine Änderung, insbesondere eine proportionale Variation, der aktuellen Drucklänge. Der Erfindung liegt unter anderem der Gedanke zugrunde, dass die Bestimmung der aktuellen Drucklänge ein Maß oder ein Indiz für die Bedruckstoffmenge oder die Länge des Bedruckstoffs ist, welche in einem Zeitintervall der Druckmaschine zugeführt wird. Dieses Maß wird benutzt oder ausgewertet, um die notwendige Bahnspannung zu bestimmen, so dass diese gesteuert oder geregelt werden kann.
- Das erfindungsgemäße Verfahren kann in Druckmaschinen mit einer Bedruckstoffbahn oder in Druckmaschinen mit einer Anzahl von Bedruckstoffbahn für jeder der Anzahl von Bedruckstoffbahnen angewendet oder realisiert werden.
- Im erfindungsgemäßem Verfahren kann die aktuelle Drucklänge auf Basis wenigstens einer Messung der Winkelgeschwindigkeit eines Gummituchzylinders und der in einem Zeitintervall zugeführten Länge der Bedruckstoffbahn berechnet werden. Anders ausgedrückt, der erfindungsgemäße Gedanke umfasst die Messung der aktuellen Drucklänge. Insbesondere kann eine Anzahl von Messungen durchgeführt werden, deren Ergebnisse gemittelt, insbesondere arithmetisch gemittelt, werden. Darüber hinaus oder alternativ dazu kann die in einem Zeitintervall zugeführten Länge der Bedruckstoffbahn auf Basis einer Messung der Winkelgeschwindigkeit einer Zuführwalze, insbesondere in einer Abrolleinheit oder einem Rollenwechsler, berechnet werden.
- In bevorzugter Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Winkelgeschwindigkeit einer Zuführwalze, insbesondere in einer Abrolleinheit oder einem Rollenwechsler, zur Änderung der in einem Zeitintervall zugeführten Länge der Bedruckstoffbahn variiert. Die Bahnspannung bei der Zufuhr ist dann abhängig von der zugeführten Länge der Bedruckstoffbahn in einem Zeitintervall.
- Im Zusammenhang des erfinderischen Gedankens steht auch eine Vorrichtung zum Steuern der Zufuhr einer Bedruckstoffbahn in eine Druckmaschine. Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst eine Stelleinrichtung zum Einstellen der in einem Zeitintervall zuzuführenden Länge der Bedruckstoffbahn und einen Computer zur Berechnung der Ansteuerung der Stelleinrichtung. In einer Speichereinheit des Computers ist ein Programm abgelegt, welches wenigstens einen Teil oder Abschnitt aufweist, welcher eine Steuerung der Vorrichtung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß dieser Darstellung ausführt. Also insbesondere die Speicherung einer vorgegebenen Drucklänge und die Berechnung oder Bestimmung einer aktuellen Drucklänge gestattet.
- Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann ein einer Rollenrotationsdruckmaschine, insbesondere Rollenrotationsoffsetdruckmaschine, mit einer oder mit einer Anzahl von Bedruckstoffbahnen zum Einsatz gelangen. Mit anderen Worten, eine erfindungsgemäße Rollenrotationsdruckmaschine, umfasst eine Abrolleinheit, einen Rollenwechsler oder eine Abwickeleinheit, eine Anzahl von Druckeinheiten und wenigstens eine erfindungsgemäße Vorrichtung. Alternativ dazu umfasst eine erfindungsgemäße Rollenrotationsdruckmaschine zur Bearbeitung einer Anzahl von Bedruckstoffbahnen, eine Anzahl von Abrolleinheiten, von Rollenwechslern oder von Abwickeleinheiten, eine Anzahl von Drucktürmen mit einer Mehrzahl von Druckeinheiten und je eine erfindungsgemäße Vorrichtung für jede der Anzahl von Bedruckstoffbahnen.
- Die Rollenrotationsdruckmaschine kann eine Akzidenzdruckmaschine oder eine Zeitungsdruckmaschine sein. Die Rollenrotationsdruckmaschine kann einen oder mehrere Trockner und einen Falzapparat umfassen. Die Rollenrotationsdruckmaschine kann derart ausgelegt sein, dass hülsenförmige Gummitücher, sogenannte Sleeves, benutzt werden. Typische Bedruckstoffe sind Papier (bevorzugt), Karton oder organische Polymerfolie.
- Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung werden anhand der nachfolgenden Figuren sowie deren Beschreibungen dargestellt. Es zeigt im Einzelnen:
-
1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer Druckmaschine mit drei Bedruckstoffbahnen, -
2 eine Darstellung zur Erläuterung der bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bestimmung der aktuellen Drucklänge, und -
3 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer Druckmaschine mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Steuern der Zufuhr der Bedruckstoffbahn. - Die
1 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer Druckmaschine mit drei Bedruckstoffbahnen. Neben der eigentlichen detaillierten Darstellung sollen auch ein paar allgemeine Bemerkungen der Erläuterung einer bevorzugten Ausführung der Erfindung dienen. - Eine Druckmaschine
10 mit einer Anzahl von Bedruckstoffbahnen12 (hier beispielhaft drei) weist für jede Bedruckstoffbahn12 Druckeinheiten24 (hier vier für die Farben Schwarz, Cyan, Magenta und Gelb) auf. Die Druckeinheiten24 können, wie in1 gezeigt, zu einem Druckturm22 zusammengefasst oder, wie hier nicht gezeigt, aber wie einem angesprochenen Fachmann bekannt, in Linie angeordnet sein. Jede der Anzahl von Bedruckstoffbahn12 wird aus einer Abrolleinheit14 über eine Zuführwalze16 und eine Bahnspannungswalze18 und diverse Umlenkrollen22 den Druckeinheiten24 zugeführt. Die bedruckten Bedruckstoffbahnen12 werden mittels Zugwalzen26 im Überbau zu einer Zusammenführungswalze28 transportiert, von der aus die übereinandergelegten Bedruckstoffbahnen12 in einen Falzapparat30 gelangen. Im Falzapparat30 werden die Bedruckstoffbahnen12 in Signaturen oder Enddruckprodukte zerschnitten und gefalzt. - Der Bedruckstoff kann in den verschiedenen Bedruckstoffbahnen
12 unterschiedlich sein, insbesondere kann er unterschiedliche Elastizitätsmodule aufweisen. Des weiteren können von Druckturm22 zu Druckturm22 unterschiedliche Kombinationen von Druckeinheiten24 angestellt sein oder in einzelnen Druckeinheiten unterschiedliche Gummitücher eingesetzt werden. Obendrein können innerhalb von Fertigungstoleranzen Gummitücher desselben Typs unterschiedliche Einwirkung auf einen Bedruckstoff zeigen. Die Vorhersage oder Berechnung der Bahnspannung ist folglich schwierig oder mit großen Unsicherheiten behaftet. Da für einzelne Druckaufträge die Konfiguration der Druckmaschine von Zeit zu Zeit geändert wird und/oder abgenutzte Gummitücher ausgetauscht werden, ist für den Maschinenbediener nicht unmittelbar klar, welche Einstellung oder Steuerung der Bahnspannung für die Zufuhr des Bedruckstoffs vorgenommen werden muss. Allerdings ist die Bedingung essentiell, dass ein Enddruckprodukt im Falzapparat30 nur konsistent erzeugbar ist, wenn die Drucklängen aller beteiligten Bedruckstoffbahnen12 gleich sind. Der Maschinenbediener beziehungsweise die Maschinensteuerung kann die Bahnspannung bei der Zufuhr einstellen oder kontrollieren. Wie bereits erwähnt, stehen Bahnspannung, Bahnelongation (wenn diese elastisch ist) und Drucklänge in einem linearen Zusammenhang. - Neben der Bahnspannung ist die Drucklänge von Eigenschaften des Gummituches und des Bedruckstoffes, insbesondere Papier, linear abhängig. Die Drucklänge nimmt mit zunehmender Bahnspannung ab. Verschiedene Bedruckstoffe, Papiere, können unterschiedliche Elastizitätsmodule aufweisen. Je steifer das Papier, desto kürzer ist die Drucklänge mit Bezug auf die Bahnspannung. Die Eigenschaften des Gummituchs, insbesondere dessen Elastizität oder Nachgiebigkeit, haben einen Einfluss auf die Drucklänge: Gummitücher werden häufig in verschiedene Typen durch Angabe einer Zahl, eines sogenannten Index klassifiziert. Je größer dieser Index, desto größer die Drucklänge.
- In einem Beispiel seien drei Gummitücher mit verschiedenen Typenzahlen oder Indices derart gegeben, dass bei je 600 Newton Bahnspannung bei Zufuhr der drei korrespondierenden Bahnen das Gummituch mit größtem Index eine Drucklänge von 760,25 mm, das Gummituch mit mittlerem Index eine Drucklänge von 759,86 mm und das Gummituch mit kleinstem Index eine Drucklänge von 759,40 mm bewirkt. Eine Druckmaschine mit einer Anzahl von Bedruckstoffbahnen ist auf diese Weise nur sehr schwer steuerbar. Eine Konsequenz würde sein, dass im Überbau die Spannung der drei Bahnen von zu schlaff bis zu fest variieren wird. Um mit allen drei Gummitüchern dieselbe Drucklänge von 759,86 mm zu erreichen, müssen die Bahnspannung der mit dem Gummituch mit größtem Index zusammenwirkenden Bahn 900 Newton und die Bahnspannung der mit dem Gummituch mit kleinstem Index zusammenwirkenden Bahn
300 Newton betragen. - Im Detail zeigt die
1 beide angesprochene Situationen im Überbau: Die mit durchgezogenen Linien gezeichneten Bedruckstoffbahnen12 entsprechen der Einstellung mit korrekter oder gewünschter Spannung im Überbau der Rollenrotationsdruckmaschine10 . Dargestellt ist des weiteren der Zustand, wenn die Spannungen im Überbau sich unterscheiden. Beispielhaft sind ein Bahnverlauf zweier zu schlaffer Bedruckstoffbahnen32 mit gestrichelter Linie und eine zu starke Bahnspannung34 in der dritten Bedruckstoffbahn12 mit einem Kraftpfeil gezeigt. - Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in Druckmaschinen mit einer Anzahl von Bedruckstoffbahnen
12 , um eine bestimmte vorgegebene Drucklänge zu erreichen, in die Druckeinheiten24 oder Drucktürme22 die einzelnen Bedruckstoffbahnen12 mit unterschiedlichen Bahnspannungen zugeführt werden müssen. - Die
2 ist eine Darstellung zur Erläuterung der bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bestimmung der aktuellen Drucklänge. In bevorzugter Ausführungsform wird einer Zuführwalze12 der Abrolleinheit14 eine weitere Funktion gegeben. Es soll die Menge oder die Länge der in einem Zeitintervall, beispielsweise einer oder mehrerer Sekunden, in die Druckmaschine zugeführten Bedruckstoffbahn gemessen werden, damit diese Information für den Betrieb und die Steuerung der Druckmaschine zur Verfügung steht. Die Zuführwalze hat einen (exakten oder mit hinreichender Genauigkeit bekannten) Durchmesser36 , abgekürzt d, und dreht sich mit einer Zuführwalzenwinkelgeschwindigkeit38 , abgekürzt ω1, so dass die Bedruckstoffbahn12 eine Bahnspannung40 aufweist. Die Bedruckstoffbahn12 gelangt in einen Druckturm22 , in dem in2 eine Druckeinheit24 gezeigt ist. Die Druckeinheit24 weist einen Gummituchzylinder42 auf, der sich mit einer Gummituchzylinderwinkelgeschwindigkeit44 , abgekürzt ω2, dreht. Die Bedruckstoffbahn12 passiert einen Druckspalt, gebildet aus besagtem Gummituchzylinder42 und einem weiteren Gummituchzylinder, beide stehen jeweils in abrollendem Kontakt mit Druckformzylindern46 (Doppeldruckwerk, insbesondere Doppeloffsetdruckwerk, zum beidseitigen Bedrucken der Bedruckstoffbahn). Werden nun die Zuführzylinderwinkelgeschwindigkeit38 und die Gummituchzylinderwinkelgeschwindigkeit44 jeweils mit Gebern bestimmt, so kann die aktuelle Drucklänge1 , auch als Format bezeichnet, bestimmt werden. Der Zuführzylinder16 wird zu diesem Zweck mit einem angetriebenen Encoder ausgestattet, die Gummituchzylinderwinkelgeschwindigkeit44 kann aus der Geschwindigkeit des Antriebs des Druckzylinders bestimmt werden. Es resultiert der einfache Zusammenhang für die aktuelle Drucklänge: - Die Berechnung kann für eine Vielzahl von Messungen durchgeführt und gemittelt werden, beispielsweise können 10 oder 100 Umdrehungen des Gummituchzylinders für eine Messung oder für mehrere, zu mittelnde Messungen herangezogen werden. Der auf diese Weise bestimmte Wert kann dem Maschinenbediener oder Drucker angezeigt werden, so dass er einen Hilfestellung oder Hinweis auf die Einstellung und die notwendig vorzunehmenden Maßnahmen erfährt. Eine besonders bequeme Darstellung ist die sogenannte relative Papierzunahme, welche als Quotient der Differenz der aktuellen Drucklänge zur theoretischen Drucklänge und der theoretischen Drucklänge multipliziert mit 100 definiert ist. In Ergänzung zu diesen Darstellungen erfolgt weiterhin die Anzeige der Bahnspannung bei der Zufuhr.
- Die beschriebene Vorgehensweise kann insbesondere für jede einzelne Bedruckstoffhahn in einer Druckmaschine mit einer Anzahl von Bedruckstoffbahnen durchgeführt werden. Es ist für den Fachmann klar, dass eine gute Umwicklung der Bedruckstoffbahn
12 um die Zuführwalze16 und eine gute Haftung der Bedruckstoffbahn12 auf der Zuführwalze16 vermeiden, dass ein Schlupf an der Zuführwalze entsteht, so dass die Messung der Winkelgeschwindigkeit einen repräsentativen Wert für die zugeführte Länge der Bedruckstoffbahn12 ergibt. - Die
3 bezieht sich schematisch auf eine Ausführungsform einer Druckmaschine10 mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Steuern der Zufuhr der Bedruckstoffbahn12 . Gezeigt ist ohne Einschränkung des allgemeinen Zusammenhangs der Erfindung mit einer Mehrzahl von Bedruckstoffbahnen hier nur der Teil einer Druckmaschine10 für eine Bedruckstoffbahn12 . Von einer Abrolleinheit14 wird über eine Zuführwalze16 und Umlenkrollen20 eine Bedruckstoffbahn12 mit einer Zufuhrspannung58 einem Druckturm22 mit Druckeinheiten24 zugeführt. Vom Druckturm22 gelangt die Bedruckstoffbahn12 mit einer Bahnspannung60 im Überbau über eine Zugwalze26 und eine Zusammenführungswalze28 für weitere (hier nicht gezeigte) Bedruckstoffbahnen12 in einen Falzapparat30 . Die Winkelgeschwindigkeit der Zuführwalze16 wird mit einem Zuführwalzenwinkelgeschwindigkeitsgeber48 gemessen. Die Winkelgeschwindigkeit eines Gummituchzylinders42 einer Druckeinheit24 wird mit einem Gummituchzylinderwinkelgeschwindigkeitsgeber50 gemessen. Die Messwerte werden in einen Computer52 übertragen, so dass sie ausgewertet und verarbeitet werden können, insbesondere zur Bestimmung der aktuellen Drucklänge und dem Vergleich mit einer vorgegebenen Drucklänge. Der Computer52 weist in einer Speichereinheit ein Programm zur Steuerung der Zufuhr der Bedruckstoffbahn12 auf. Mittels des Programms ist die aktuelle Drucklänge, wie oben und insbesondere anhand der2 beschrieben, bestimmbar oder berechenbar. Anders ausgedrückt, das Programm realisiert das erfindungsgemäße Verfahren. Der Wert der aktuellen Drucklänge kann dem Maschinenbediener oder Drucker mittels einer Anzeigeeinrichtung oder Darstellungseinrichtung56 , beispielsweise einem Monitor oder einem Anzeigeelement, visualisiert werden. Der Computer52 steht des weiteren mit einer Stelleinrichtung54 durch Steuerungsbefehl und/oder Datenaustausch in Wirkverbindung. Mittels der Stelleinrichtung54 kann die Winkelgeschwindigkeit der Zuführwalze16 variiert oder eingestellt werden. Auf diese Weise ist eine Vorrichtung zur Steuerung der Zufuhr der Bedruckstoffbahn12 realisiert. -
- 10
- Rollenrotationsdruckmaschine
- 12
- Bedruckstoffbahn
- 14
- Abrolleinheit
- 16
- Zuführwalze
- 18
- Bahnspannungswalze
- 20
- Umlenkrollen
- 22
- Druckturm
- 24
- Druckeinheiten
- 26
- Zugwalze
- 28
- Zusammenführungswalze
- 30
- Falzapparat
- 32
- schlaffe Bedruckstoffbahn
- 34
- starke Bahnspannung
- 36
- Zuführwalzendurchmesser
- 38
- Zuführwalzenwinkelgeschwindigkeit
- 40
- Bahnspannung
- 42
- Gummituchzylinder
- 44
- Gummituchzylinderwinkelgeschwindigkeit
- 46
- Druckformzylinder
- 48
- Zuführwalzenwinkelgeschwindigkeitsgeber
- 50
- Gummituchzylinderwinkelgeschwindigkeitsgeber
- 52
- Computer
- 54
- Stelleinrichtung
- 56
- Darstellungseinrichtung
- 58
- Zufuhrspannung
- 60
- Bahnspannung im Überbau
Claims (10)
- Verfahren zum Steuern der Zufuhr einer Bedruckstoffbahn (
12 ) in eine Druckmaschine (10 ), mit den Schritten: Zuführen der Bedruckstoffbahn (12 ) mit einer Bahnspannung (40 ) in die Druckmaschine (10 ) und Vorgeben einer zu erreichenden Drucklänge, gekennzeichnet durch: Bestimmen einer aktuellen Drucklänge der Druckmaschine (10 ) und Verändern der Bahnspannung (40 ) durch Variation der in einem Zeitintervall zugeführten Länge der Bedruckstoffbahn (12 ) in Abhängigkeit der Abweichung der aktuellen Drucklänge von der zu erreichenden Drucklänge. - V erfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die aktuelle Drucklänge auf Basis wenigstens einer Messung der Winkelgeschwindigkeit (
44 ) eines Gummituchzylinders (42 ) und der in einem Zeitintervall zugeführten Länge der Bedruckstoffbahn berechnet wird. - Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Anzahl von Messungen durchgeführt wird, deren Ergebnisse gemittelt werden.
- Verfahren gemäß Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die in einem Zeitintervall zugeführten Länge der Bedruckstoffbahn auf Basis einer Messung der Winkelgeschwindigkeit (
38 ) einer Zuführwalze (16 ) berechnet wird. - Verfahren gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Winkelgeschwindigkeit (
38 ) einer Zuführwalze (16 ) zur Änderung der in einem Zeitintervall zugeführten Länge der Bedruckstoffbahn (12 ) variiert wird. - Verfahren gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zusammenhang zwischen Bahnspannung (
40 ) und Drucklänge linear ist. - Verfahren gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der lineare Zusammenhang in Abhängigkeit der Art des Bedruckstoffes und/oder der Art des eingesetzten Gummituchs parametrisiert ist.
- Vorrichtung zum Steuern der Zufuhr einer Bedruckstoffbahn (
12 ) in eine Druckmaschine (10 ), mit einer Stelleinrichtung (54 ) zum Einstellen der in einem Zeitintervall zuzuführenden Länge der Bedruckstoffbahn und einem Computer (52 ) zur Berechnung der Ansteuerung der Stelleinrichtung (54 ), dadurch gekennzeichnet, dass in einer Speichereinheit des Computers (52 ) ein Programm abgelegt ist, welches wenigstens einen Teil aufweist, welcher eine Steuerung der Vorrichtung nach einem Verfahren gemäß einem der vorstehenden Ansprüche ausführt. - Rollenrotationsdruckmaschine (
10 ), mit einer Abrolleinheit (14 ) und einer Anzahl von Druckeinheiten (24 ), gekennzeichnet durch wenigstens eine Vorrichtung gemäß Anspruch 8. - Rollenrotationsdruckmaschine (
10 ) zur Bearbeitung einer Anzahl von Bedruckstoffbahnen (12 ), mit einer Anzahl von Abrolleinheiten (14 ) und Drucktürmen (22 ) mit einer Mehrzahl von Druckeinheiten (24 ), gekennzeichnet durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 8 für jede der Anzahl von Bedruckstoffbahnen (12 ).
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