DE2150986A1

DE2150986A1 - Einrichtung an offset-rollenrotationsdruckmaschinen mit wenigstens einem druckwerk zum passerhaltigen drucken

Info

Publication number: DE2150986A1
Application number: DE19712150986
Authority: DE
Inventors: Hermann Fischer
Original assignee: MAN Maschinenfabrik Augsburg Nuernberg AG
Current assignee: MAN AG
Priority date: 1971-10-13
Filing date: 1971-10-13
Publication date: 1973-04-19
Also published as: DE2150986B2; IT966152B; DE2150986C3; FR2157369A5; CH547171A

Description

Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg Aktiengesellschaft 89 Augsburg, Stadtbachstraße 1

P. B. 2643 / 1060 Augsburg, den 12. Oktober 1971

Einrichtung an Offset-Rollenrotationsdruckmaschinen mit wenigstens einem Druckwerk zum passer haltigen Drucken

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung an Offset-Rollenrotationsdruckmaschinen mit wenigstens einem Druckwerk zum pass erhaltigen Drucken durch Beeinflussen des Druckträgers vor der jeweiligen Drucklinie.

Bekanntlich verschlechtert sich die Passerhaltigkeit des Druckgutes ' bei Druckmaschinen mit mehreren Druckwerken mit zunehmender Zahl der Durchgänge des Druckträgers. Dieser auf eine Veränderung des Druckträgers zurückzuführende Nachteil wird durch die erheblichen Tangentialkräfte an der Berührungslinie zwischen dem Gummi zylinder und dem Druckzylinder bzw. Plattenzylinder oder an den beiden Gummizylindern bei zweiseitigem Druck verursacht. Anlaß dazu geben geringfügig unterschiedliche Durchmesser der zwangsläufig angetriebenen Zylinder des Druckwerks, die Abweichungen in der Abwicklung hervorrufen und damit am Gum in izy linder zu einer Wulstbildung führen. Da sich der Wulst während einer Umdrehung nur an beiden Seiten befreien kann, hingegen ein Anwachsen des Wulstes in der Mitte erfolgt, nehmen die Tangentialkräfte in der Mitte erheblich zu und unterscheiden sich von denen am Bahnrand wesentlich. Die Druck-

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breite verkleinert sich dadurch von Druckwerk zu Druckwerk seitlich immer mehr und führt zu nachteiligen Passerdifferenzen.

Es wurde schon vorgeschlagen, den Nachteil des Schmälerdruckens dadurch zu verhindern, daß die Papierbahn durch an druckfreien Zonen einwirkende schmale Rollen durchgewölbt wird. Diese Maßnahme ist jedoch bei über die ganze Breite reichenden Sujets ohne druckfreie Zonen wegen des Abschmier ens nicht brauchbar. Ebenso P kann von der druckfreien Zone aus das Sujet nicht exakt genug beeinflußt werden. Druckfreie Zonen und die maximalen Tangentialkräfte treffen auch nicht immer zusammen.

Bei Bogenmaschinen ist es bereits bekannt (DT-PS 1 175 695), die Greifereinrichtung entlang der Bogenvorderkante in oder gegen die Laufrichtung des Bogens in der Mitte bogenförmig durchzubiegen und damit den Bogen zu verformen. Wegen des greiferlosen Transports in von der Rolle arbeitenden Druckmaschinen ist diese Maßnahme jedoch hier nicht anwendbar.

W Die Aufgabe der Erfindung ist es, auch bei zu bedruckendem bahnförmigem Material mit durchgehendem Suj et ein Durchwölben vor der Drucklinie zu bewirken, um den durch den Gummituchwulst bewirkten unterschiedlichen Tangentialkräften und deren erwähnten Folgen entgegenzuwirken.

Nach der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß wenigstens auf einer Seite des bahnförmigen Druckträgers Düsen für einen die Bahn vor dem Einlauf in das Druckwerk in einer zur Bahnlaufrichtung senkrechten Ebene durchwölbenden Luftstrom vorgesehen sind. Dixrch diese Maßnahme kann die Bahn im

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Querschnitt konkav oder konvex vor dem Bedrucken verformt werden und durch das Hochblasen oder Ansaugen seitlich verkürzt dem Druckwerk zugeführt werden, so daß die durch den Gummiwulst bedingten Passerdifferenzen vermeidbar sind. Je mehr die Bahn von der Drucklinie seitlich verkürzt wird, desto breiter wird aber der Aufdruck (Druck).

Nach einer bevorzugten Ausführungsform wird unterhalb und/oder oberhalb des Druckträgers parallel zu diesem und quer zur bzw. in Druckträgerlaufrichtung wenigstens ein, bei in der Breite unterteilter Druckplatte eine entsprechende Anzahl, Blas- oder Saugluftrohr(e) in Abstand von jedem Druckwerk angeordnet, die mit einer Vielzahl Düsen bildenden Bohrungen versehen sind. Auf diese Weise ist es möglich, durch entsprechende Verteilung der Bohrungen über die Länge des oder der Rohre in Bahnmitte entsprechend den höheren Tangentialkräften eine stärkere Durchwölbung der Bahn zu bewirken, während die Randzonen mit ihrer Entspannmöglichkeit von weniger Luft beaufschlagt werden. Regeleinrichtungen in den Blas- oder Saugluftrohren ermöglichen zudem, mit wachsender Zahl der Druckwerke den Blasluftdruck zu ändern, ebenso wie den in den einzelnen Rohren bei mehreren über die Breite verteilten Rohren. Durch eine abwechselnde Anordnung nebeneinander liegender Rohre oberhalb und unterhalb der Bahn, gegebenenfalls mit durchgehender gleichbleibender Lochung, kann die Bahn auch auf einem Teil ihrer Breite geradegehalten oder nach unten durchgewölbt werden.

Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist es auch möglich, das Durchwölben der Bahn vor dem Einlauf in das Druckwerk mittels eines parallelen, vorzugsweise mittigen, Blasluftstroms in oder gegen

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die Laufrichtung der Bahn zu bewirken, der nach dem sogenannten hydrodynamischen Paradoxon, infolge des Geschwindigkeitsunterschiedes, ober- und unterhalb der Bahn eine Verformung der Bahn senkrecht dazu verursacht.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den zusätzlichen Unteransprüchen in Verbindung mit der Beschreibung der Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung. Auf dieser zeigt

Figur 1 eine Druckmaschine mit mehreren

Druckwerken in Reihenanordnung
schematisch,

Figur 2 eine Draufsicht auf ein Blasluftrohr,

Figur 3 ein Diagramm über die Luftverteilung

beim Blasluftrohr nach Figur 2,

Figur 4 eine andere Ausführungsforrn mit meh-

ψ reren Blasluftrohren,

Figur 5 ein der Figur 3 entsprechendes Diagramm

für die Anordnung nach Figur 4,

Figuren 6 und 7 eine andere Anordnung der Blasluftrohre,

Figur 8 eine weitere Ausführungsform.

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In Figur 1 sind zwei Druckwerke einer Rollen-Rotations-Offsetdruckmaschine schematisch dargestellt mit den Gummizylindern I₁ 2 und den Plattenzylindern 3, 4, wobei letzteren in bekannter Weise Farbwerke 5, 6 und Feuchtwerke 7, 8 zugeordnet sind. Die zu bedruckende Papierbahn ist mit 9 bezeichnet.

Um zur Verhinderung von Passerdifferenzen ein Durchwölben vor der Drucklinie zu bewirken, sind in Bo genlauf richtung vor den einzelnen Druckwerken Blasluftrohre 10, 11, die sich über die ganze Bahnbreite erstrecken, angeordnet. In der Regel sind die Blasluftrohre 10, 11 unterhalb der Bahn 9 in geringem Abstand angebracht, sfekönnen aber, wie später ausgeführt ist, auch vollständig oder teilweise oberhalb der Bahn 9 liegen. Die Rohre 10, 11, die an eine entsprechende Druckluftquelle angeschlossen sind, weisen eine Anzahl gegen die Bahn 9 gerichteter beispielsweise als Bohrungen ausgebildete Düsen 12 auf, deren Zahl oder Durchmesser in der Mitte größer als gegen die beiden Enden zu ist. Diese Maßnahme wurde getroffen, um den in der / Mitte gegenüber außen größeren Tangentialspannungen, die von den Gummiwülsten herrühren, entgegenzuwirken. Die Luftmengenverteilung über die Breite der Bahn 9 ist aus der Figur 3 ersichtlich, wobei mit Q die Luftmenge bezeichnet ist. Anstelle der Blasluftrohre können auch Saugluftrohre in umgekehrter Anordnung vorgesehen sein.

Bei Zeitungs-Rotations-Offsetdruckmaschinen werden bekanntlich auch Platten verwendet, die nur über ein Viertel oder die halbe Breite der Bahn 9 reichen. Um nun auf die einzelnen Seiten registermäßig einen Einfluß zu nehmen, werden die Blasluftrohre 10, 11 unterteilt, wie aus Figur 4 hervorgeht. Bei dem gezeigten Ausführungs-

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beispiel reicht das mittlere Rohr 13 über die halbe Bahnbreite und die äußeren Rohre 14, 15 jeweils über ein Viertel der Bahnbreite. Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, sind die Düsen 12 dabei in ähnlicher Weise oder entsprechend der Sujetaufteilung angeordnet, wie bei einem durchgehenden Rohr, nämlich in der Mitte in größerer Zahl als gegen die Enden hin. Die damit erzielbare Luftmengenverteilung ist in Figur 5 schematisch dargestellt.

Im Bedarfsfalle ist es auch möglich, im Rahmen der Erfindung das eine über die eine Hälfte der Bahn 9 reichende Rohr 16 unterhalb mit ungleichen Düsen (um 90 versetzt gezeichnet), das andere Rohr 17 oberhalb gegebenenfalls mit gleichmäßiger Verteilung der Düsen anzuordnen, um auf der einen Hälfte breiter, auf der anderen hingegen unverändert drucken zu können. Soll auf der anderen Seite schmäler gedruckt werden, so könnte, wie Figur 7 zeigt, das oben liegende Rohr 19 ebenfalls wie das unten liegende Rohr 18 in ungleichmäßiger Folge mit Düsen 12 (um 90 versetzt gezeichnet) versehen sein. Die Verformung der Bahn ist dabei in Figur 6 und 7 in gestrichelten Linien angedeutet. Da mit steigender Zahl der Druckwerte, welche die Bahn 9 passiert, auch die Passerhaltigkeit mehr beeinträchtigt wird, kann der Luftdruck bzw. die Luftmenge durch entsprechende Regelorgane in den den letzten Druckwerken zugeordneten Blasluftrohren gegebenenfalls auch höher eingestellt werden, um ein stärkeres Durchwölben der Bahn zu bewirken.

In der Figur 8 ist eine weitere Ausf ühr ungs form der erfindungsgemäßen Einrichtung gezeigt. In diesem Fall wird ein Blasluftstrom in geringem Abstand ober- oder unterhalb der Bahn 20 parallel da&u oder unter

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einem spitzen Winkel aus zur Bahn geneigten schlitzförmigen Düsen in oder gegen die Laufrichtung der Bahn gerichtet. Der Luftstrom beschränkt sich dabei vorzugsweise auf die Bahn- oder Plattenmitte. Durch den Geschwindigkeitsunterschied der Luft auf der einen und der Seite des Blasluftstroms wird dabei eine Bewegung der Bahn 20 senkrecht und zum Blasluftstrom hin, d. h. ein Verformen der Bahn bewirkt, siehe gestrichelte Linie 22. Die Wirkung kann dabei durch Verändern der Neigung der für den Austritt der Blasluft dienenden Düsen gegen die Bahn oder Verstellen des Abstandes derselben zur Bahn angepaßt werden.

Die Erfindung ist nicht auf die gezeigte Anordnung der Blasluftrohre beschränkt. Es ist denkbar, diesen entsprechend den konstruktiven Verhältnissen eine andere Form oder Lage zur Bahn, z. B. in Laufrichtung, zu geben bzw. auch Saugluft zu verwenden.

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Claims

Ansprüche

1. Einrichtung an Offset-Rollenrotationsdruckmaschinen mit wenigstens einem Druckwerk zum pass erhaltigen Drucken durch Beeinflussen des Druckträgers vor der jeweiligen Drucklinie, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens auf einer Seite des bahnförmigen Druckträgers (9) Düsen (12, 2l) für einen die Bahn vor dem Einlauf in das Druckwerk (1 bis 4} in einer zur Bahnlaufrichtung senkrechten Ebene durchwölbenden Luftstrom vorgesehen sind.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet^ daß unterhalb und/oder oberhalb des Druckträgers parallel zu diesem und quer zur bzw. in Druckträger lauf richtung ein mit einer Vielzahl von Düsen (12) versehenes Blas- oder Saugluftrohr (1Oj 11) in Abstand vor jedem Druckwerk (l bis 4) angeordnet ist.

3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet. daß in der Rohrmitte mehr oder größere Düsen (12) im

ψ Blas- bzw. Saugluftrohr (10, 11} vorgesehen sind als im die

Bahnkanten beeinflussenden Bereich.

4. Einrichtung nach Anspruch 1 und für eine Druckmaschine mit mehreren jeweils über nur einen Teil der Zy linder breite reichenden Druckplatten, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Blas- bzw, Saugluftrohre (13, 14, 15) nebeneinander angeordnet sind, deren Länge ungefähr der jeweiligen Plattenbreite bzw. Sujetkante entspricht und von denen jedes in der Mitte eine große Anzahl oder größere Düsen (12) aufweist als an beiden Enden.

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5. Einrichtung nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Blas- bzw. Saugluftrohre (16, 17, 18, 19) beiderseits des bahnförmigen Druckträgers abwechselnd oberhalb und unterhalb über die Breite verteilt angeordnet sind.

6. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Blas- bzw. Saugluftstrom regelbar ist.

7. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in geringem Abstand unter- oder oberhalb des Druckträgers (20) in oder gegen dessen Laufrichtung ein Blasluftstrom aus unter einem spitzen Winkel gegen den Druckträger angeordneten Düsen (21) gerichtet wird.

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