DE10056195A1

DE10056195A1 - Vorrichtung zum Spannen der Hinterkante einer Druckplatte im Plattenzylinder von Rotationsdruckmaschinen

Info

Publication number: DE10056195A1
Application number: DE10056195A
Authority: DE
Inventors: Werner Koenig; Rolf Kuendgen; Gerd Merkel; Bernd Sitzmann
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 1999-12-13
Filing date: 2000-11-13
Publication date: 2001-06-28
Also published as: US20010003957A1; JP2001171084A; JP4741070B2; US6487967B2

Abstract

Bei einer Vorrichtung zum Spannen der Hinterkante einer Druckplatte im Plattenzylinder von Rotationsdruckmaschinen ist es vorgesehen, eine torsionsweiche Spannwelle einzusetzen, die etwa in der Mitte des Plattenzylinders geteilt ist und derart abgestützt ist, daß die durch die Teilung entstandenen beiden Halbwellen jeweils unabhängig voneinander axial verschiebbar gelagert sind.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Spannen der Hinterkante einer Druckplatte im Plattenzylinder von Rotationsdruckmaschinen mit einer Torsionswelle, die in einem sich in Längsrichtung des Plattenzylinders erstreckenden Kanal vorgesehen ist, wobei auf der Torsionswelle Spannelemente befestigt sind, die mit Halteelementen zusammenwirken und ein Spannen der Druckplatte ermöglichen und an der Torsionswelle Stellmittel vorgesehen sind, die sich an den Zylinderwangen abstützen und ein Dehnen der Druckplatte in Achsrichtung ermöglichen, wobei die Torsionswelle in Zylindermitte in einem Stützlager drehbar gelagert ist.

Eine bekannte Ausführung dieser Art ist in der DE 42 44 279 A1 offenbart, wobei hier eine Druckplatte im geklemmten Zustand an Druckbildveränderungen durch Ausdehnungen des zu verarbeitenden Trägers anpaßbar ist. Mit der bekannten Lösung kann die Druckplattenhinterkante in Axialrichtung gesehen von einem in der Mitte angeordneten Stützlager aus nach beiden Seiten gedehnt werden. Weiterhin ist es bei der bekannten Ausführung möglich, nur die eine oder andere Seite zu dehnen, so daß bei einseitigem Farbauftrag auf den Druckträger eine angepaßte Dehnung der Plattenhinterkante vorgenommen werden kann.

In der Praxis tritt oftmals das Problem auf, daß die Druckplatte in ihrem Endbereich um kleine Beträge gestaucht werden muß. Diese Möglichkeit ist bei den Vorrichtungen des Standes der Technik nicht gegeben.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit welcher zusätzlich zum Dehnen der Druckplattenhinterkante auch ein Stauchen möglich ist.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

Der Vorteil der Erfindung liegt insbesondere darin, daß die Druckplattenhinterkante vielfältig manipuliert werden kann. So ist es z. B. möglich, die Druckplatte in bestimmten Bereichen zu dehnen oder zu stauchen.

In vorteilhafter Ausgestaltung ist als Stellmittel eine sich jeweils an einer Zylinderwange abstützende Hohlschraube vorgesehen, die axiale Stellkräfte in beiden Achsrichtungen aufbringen kann, ein zwischen Hohlschraube und Stellwelle angeordnetes Federmittel, vorzugsweise eine Tellerfeder, drückt fertigungsbedingtes Spiel aus der Druckplatten- Dehn- und -Stauchvorrichtung.

Weitere vorteilhafte Ausführungen sind den Ansprüchen entnehmbar.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden beschrieben.

Es zeigen:

Fig. 1 eine Bogenrotationsdruckmaschine in schematischer Darstellung,

Fig. 2 einen Querschnitt durch einen Plattenzylinderkanal und durch ein Spann- Halteelement für eine Druckplatte,

Fig. 3 einen Längsschnitt durch den Plattenzylinderkanal mit erfindungsgemäßer Dehn-Stauch-Vorrichtung.

Fig. 4 eine Vergrößerung des Stellelementes für die Stellwellen,

Fig. 5 eine Vergrößerung der Lagerstelle für die Stellwellen.

Eine Rotationsdruckmaschine, z. B. eine Bogen 7 verarbeitende Druckmaschine 1, weist einen Anleger 2, mindestens ein Druckwerk 3 bzw. 4 und einen Ausleger 6 auf. Die Bogen 7 werden von einem Bogenstapel 8 entnommen und vereinzelt oder schuppenförmig über einen Zuführtisch 9 den Druckwerken 3 und 4 zugeführt. Diese enthalten in bekannter Weise jeweils einen Plattenzylinder 11; 12. Die Plattenzylinder 11 und 12 weisen jeweils eine Vorrichtung 13, 14 zum Befestigen flexibler Druckplatten auf. Darüber hinaus ist jedem Plattenzylinder 11; 12 eine Vorrichtung 16; 17 für den halb- oder vollautomatischen Druckplattenwechsel zugeordnet.

Der Bogenstapel 8 liegt auf einer gesteuert anhebbaren Stapelplatte 10 auf. Die Entnahme der Bogen 7 erfolgt von der Oberseite des Bogenstapels 8 mittels eines sogenannten Saugkopfes 18, der unter anderem eine Anzahl von Hub- und Schleppsaugern 19, 21 für die Vereinzelung der Bogen 7 aufweist. Darüber hinaus sind Blaseinrichtungen 22 zur Auflockerung der oberen Bogenlagen und Tastelemente 23 zur Stapelnachführung vorgesehen. Zur Ausrichtung des Bogenstapels 8, insbesondere der oberen Bogen 7 des Bogenstapels 8 sind eine Anzahl von seitlichen und hinteren Anschlägen 24 vorgesehen.

Die Plattenzylinder 11, 12 sind untereinander baugleich, daher wird die Erfindung im weiteren nur anhand des Plattenzylinders 11 beschrieben. Dieser weist stirnseitig Zylinderwangen - sogenannten Schmitzringe 26, 27 - auf, zwischen welchen sich ein Zylinderkanal 28 erstreckt. In dem Zylinderkanal ist eine zweigeteilte Torsionswelle 29, 30 angeordnet, die mit ihren ersten Enden jeweils in den Zylinderwangen 26, 27 und mit ihren zweiten Enden in einer mittigen Abstützung 31 im Zylinderkanal 28 gelagert ist. Die mittige Abstützung 31 weist die Form einer Buchse auf und trägt jeweils ein Radialloslager 32, 33, in welchem die zweiten Enden der Torsionswellen 29, 30 abgestützt sind. Die Radialloslager 32, 33 lassen somit eine Drehbewegung der Torsionswellen 29, 30 als auch eine Verschiebung dieser in der Abstützung 31 zu. Die Abstützung 31 ist im Zylinderkanal 28 am Plattenzylinder 11 festgeschraubt. Die ersten Enden der Torsionswellen 29, 30 sind schwenkbar mittels jeweils eines Nadellagers 34 in den Zylinderwangen 26, 27 gelagert. Die Torsionswelle 29; 30 trägt stirnseitig eine Anschlagplatte 36, die sich über ein Axiallager 37 an einem Stellelement in Form einer Hohlschraube 38 abstützt. Die Hohlschraube 38 weist eine Durchgangsbohrung 39 zur berührungslosen Aufnahme des Endes der Stellwelle 29, 30 auf und ein Außengewinde 41, mit welchem die Hohlschraube 38 in je einer Gewindebohrung 42 der Zylinderwange 26; 27 eingeschraubt ist. Die Hohlschraube 38 stützt sich über eine Tellerfeder 43 und ein weiteres Axiallagers 44 an der Stirnseite eines auf der Stellwelle 26; 27 befestigten Anschlags 46 ab. Neben dem Anschlag 46 sitzen nebeneinander in kleinem Abstand jeweils fest auf der Stellwelle 26; 27 verteilt Druckplattenklemmauflagen 47. Diese weisen jeweils einen Halter 48 auf, an welchem schwenkbar ein Klemmelement in Form eines Klemmgreifers 49 angeordnet ist, welches mit der Druckplattenklemmauflage 49 zusammenwirkt. Eine am Plattenzylinder 11 abgestützte Druckfeder 51 wirkt auf den Klemmgreifer 49 und bringt somit sowohl die Klemmkraft auf den Klemmgreifer 49 als auch in Klemmstellung eine Spannkraft auf die Druckplattenklemmauflage 47 auf. Ein am Plattenzylinder 11 abgestütztes Stellelement 52, z. B. in Form eines pneumatisches Balges, wirkt auf die Druckplattenklemmauflage 47 gegen die Kraft der Druckfeder 51 und entspannt somit die Druckplatte 50.

Eine zusätzliche Klemmschraube 53 ist jeweils in einem Durchgangsloch 54 des Klemmgreifers 49 angeordnet und greift mit ihrem Gewinde in je eine Gewindebohrung 56 dler Druckplattenklemmauflage 47 ein.

Durch die Klemmschrauben 53 wird die Druckplatte 50 in axialer Länge des Druckplattenzylinders 11 partiell besonders befestigt, um daraufhin durch axiales Bewegen der Torsionswelle 26; 27 zwischen den partiellen Befestigungen Dehnungen oder Stauchungen in der Druckplatte 50 vornehmen zu können. Der Teil der Druckplatte 50, der nur durch die Kraft der Druckfeder 51 eingeklemmt ist, kann dabei gegenüber seiner Klemmvorrichtung eine Relativbewegung, insbesondere in axialer Richtung, durchführen. Dehnungen oder Stauchungen der Druckplatte 50 können somit in jedem Bereich aufgebracht werden, der zwischen einer Druckplattenklemmauflage 47 liegt, die auf der Torsionswelle 29 angeordnet ist, und einer Druckplattenklemmauflage 47, die auf der Torsionswelle 30 angeordnet ist.

Bezugszeichenliste

1

Druckmaschine

2

Anleger

3

Druckwerk

4

Druckwerk

5

./.

6

Ausleger

7

Bogen

7

a nächster Bogen

8

Bogenstapel

9

Zuführtisch

10

Stapelplatte

11

Plattenzylinder

12

Plattenzylinder

13

Druckplattenbefestigungseinrichtung

14

Druckplattenbefestigungseinrichtung

15

./.

16

Druckplattenwechsler

17

Druckplattenwechsler

18

Saugkopf

19

Hubsauger

20

./.

21

Schleppsauger

22

Blaseinrichtung

23

Tastelement

24

Anschlag

25

./.

26

Zylinderwange

27

Zylinderwange

28

Zylinderkanal

29

Torsionswelle

30

Torsionswelle

31

Abstützung

32

Radialloslager

33

Radialloslager

34

Nadellager

35

./.

36

Anschlagplatte

37

Axiallager

38

Hohlschraube

39

Durchgangsbohrung (

38

)

40

./.

41

Außengewinde (

38

)

42

Gewindebohrung (

26

;

27

)

43

Tellerfeder

44

Axiallager

45

./.

46

Anschlag (

26

;

27

)

47

Druckplattenklemmauflage

48

Halter

49

Klemmgreifer

50

Druckplatte

51

Druckfeder

52

Stellelement

53

Klemmschraube

54

Durchgangsloch (

49

)

55

./.

56

Gewindebohrung (

47

)

Claims

1. Vorichtung zum Spannen der Hinterkante einer Druckplatte im Plattenzylinder von Rotationsdruckmaschinen, mit einer Torsionswelle, die in einem sich in axialer Richtung des Plattenzylinders erstreckenden Zylinderkanal angeordnet ist, wobei auf der Torsionswelle Spannelemente befestigt sind, die mit Halteelementen zusammenwirken und beiderseits des Plattenzylinders Stellmittel vorgesehen sind, um ein Dehnen der Druckplatte in Axialrichtung zu ermöglichen, dadurch gekennzeichnet, daß die Torsionswelle (29, 30) zweigeteilt ausgeführt ist und daß jede Stellwelle axial unabhängig von der anderen verschiebbar gelagert ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellmittel eine Hohlschraube (38) ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Stellmittel (38) und Torsionswelle (29, 30) eine Tellerfeder (43) angeordnet ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlschraube (38) eine Durchgangsbohrung (39) zur berührungslosen Aufnahme der Torsionswelle (29, 30) umfaßt.

5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlschraube (38) ein Außengewinde (41) umfaßt, welches mit einer Gewindebohrung (42) der Zylinderwange (26; 27) zusammenwirkt.

6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Torsionswelle (29, 30) in Wälzlagern (32, 33, 34, 37, 44) drehbar und axial verstellbar gelagert ist.

7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Torsionswelle (29, 30) torsionsweich ausgeführt ist und die Spannelemente (47, 49) einzeln auf der Torsionswelle (29, 30) befestigt sind.