DE10054478A1 - Folienbahn, Fensterrahmen mit einer solchen Bahn und Verwendung dieser Bahn - Google Patents
Folienbahn, Fensterrahmen mit einer solchen Bahn und Verwendung dieser BahnInfo
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Abstract
Die mehrlagige Folienbahn in diffusionsoffener bis diffusionssperrender Ausführung (4, 4a) für den Baubereich besteht aus einem wasser- und luftdichten Kunststoff als Mittellage und überputzbaren Außenlagen aus Vlies, Gewebe, technischem Gewirke, Stricken, Glasfasern, verstärktem Papier, Folien und dergleichen und einer randseitigen Selbstklebeschicht. Die Breite der Folienbahn (4, 4a) beträgt 5 bis 80 cm. Die Dicke der Folienbahn und die Art des Klebstoffs sowie die Breite (c) der Selbstklebeschicht sind derart aufeinander abgestimmt, so daß die Folienbahn (4, 4a) alleine durch Kleben und ohne mechanische Befestigung dauerhaft an Fensterprofilen (1) aus Kunststoff, Aluminium, Holz oder dergleichen und/oder üblichen Wasserdampfsperrfolien (12) aus Polyolefinen oder dergleichen befestigbar ist. Direkt auf der Baustelle wird ohne größeren Aufwand ein absolut luft- und winddichter Anschluß erreicht, wobei der Anschlußbereich je nach Art der gewählten Folie diffusionsoffen bzw. gegen Wasserdampf erheblich dichter herzustellen ist als dies im gegenwärtigen Stand der Technik möglich ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine mehrlagige, dampfsperrende, dampfbremsende bzw.
dampfdiffusionsoffene Folienbahn für den Baubereich, bestehend aus einem
wasser- und luftdichten, insbesondere thermoplastischen, Kunststoff als Mittellage
und überputzbaren Außenlagen aus Vlies, Gewebe, technischem Gewirke,
Stricken, Glasfasern, verstärktem Papier, Folien und dergleichen und einer
randseitigen Selbstklebeschicht. Die Mittellage kann auch als ein Verbundmaterial
aus Kunststoff und Aluminiumfolie ausgebildet sein.
Bei der Anschlußabdichtung von Fenstern zu tragenden Baukörpern ist grund
sätzlich zu unterscheiden nach vorgehängten Fassaden, bei denen auch die
Fenster durch entsprechende Konstruktionen vor dem tragenden Baukörper
angebracht sind (vorwiegend bei größeren Objekten, Bürobauten u. ä.), ein- bzw.
zweischaligen Fassaden sowie Wärmedämm-Verbundsystemen und sogenannten
Lochfenstern, bei denen die Fenster im Bereich der tragenden Konstruktion mehr
oder weniger innerhalb der Öffnung montiert werden (vorwiegend Wohnungsbau,
kleinere Gebäude der Industrie oder Kommunen).
Um bei vorgehängten Fassaden den Anschluß der Fenster zum Baukörper
wasserdicht und luft- und winddicht zu erstellen, ist es Stand der Technik, diesen
Bereich mit Folien abzudichten. Diese Folien bestehen in der Regel aus EPDM
oder Butyl, TPO oder PVC, Polyethylen, Polyester, Polyurethan oder kaschierten
Aluminiumfolien. Die Folien werden entweder am Fassadenelement und auf dem
Baukörper verklebt und/oder mechanisch befestigt.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die vorerwähnten Folien rückseitig mit
einem selbstklebenden Compound, z. B. auf Kunststoff-Bitumenbasis, Butylbasis
o. ä., zu versehen und somit selbstklebend auszurüsten.
All diese Folien sind bei fachgerechter Verarbeitung auch funktionell, haben aber
den Nachteil, daß sie nicht oder nur mit sehr großem Aufwand überklebbar sind.
Sie sind nicht überputzbar mit handelsüblichen Mörteln, wie sie in der DIN 18550
beschrieben sind.
Eine Möglichkeit, luft- und winddicht abzudichten und anschließend zu über
putzen, besteht im Einsatz von selbstklebenden Butylbändern, die auf der Ober
fläche mit einem Vlies versehen sind. Derartige Butylbänder sind auf dem Bau
körper selbstklebend und können in die Fensterkonstruktion entweder hineinge
klebt oder mechanisch befestigt werden.
Diese Technik hat aber den Nachteil, daß die Dicke der Butylbänder gleich oder
größer als 1 mm ist und daß sie bei Überklebungen über Kopf bei Breiten über
150 mm in der Regel zusätzlich mechanisch befestigt bzw. mit Putzträgern über
spannt werden müssen.
Die wesentliche Aufgabe all dieser Folien ist, wie erwähnt, die Wind- und
Luftdichtigkeit, zum Teil auch Wasserdichtigkeit, der Anschlüsse respektive Fugen
sicherzustellen. Je nach der Einbausituation der Fenster bzw. der Lage der
Wärmedämmstoffe ist eine weitere Eigenschaft der Folien von Bedeutung. Die
Frage, ob eine diffusionsoffene oder diffusionsbremsende bzw. -sperrende Folie
eingesetzt wird, ist davon abhängig, an welcher Stelle die Folie eingebaut wird
bzw. werden kann. Wenn die Folie auf der sogenannten warmen Seite eingebaut
wird, also an einer Stelle, an der die Temperatur aufgrund der
Isothermenberechnung die kritische Taupunkttemperatur noch nicht unterschreitet,
werden wasserdampfdiffusionsbremsende bzw. -sperrende Folien eingesetzt.
Wenn die Folie auf der sogenannten kalten Seite eingebaut wird, also an einer
Stelle, an der die Temperatur jenseits der kritischen Taupunkttemperatur liegt,
müssen wasserdampfdiffusionsoffene Folien eingesetzt werden, damit die im
Winter hinter der Folie kondensierende Feuchtigkeit in der Sommerperiode wieder
hinaus diffundieren kann.
Beim Einsatz von wasserdampfbremsenden bzw. wasserdampfsperrenden Folien
sind die nachfolgend geschilderten bauphysikalischen Aspekte von besonderer
Bedeutung.
Aufgrund der DIN 4108 sowie der geltenden Wärmeschutz-Verordnung und unter
Berücksichtigung der zukünftig noch verschärften Anforderungen aufgrund des
Energie-Einsparungsgesetzes ist es erforderlich, nicht nur die Anschlußfuge
zwischen den Fenstern und tragendem Baukörper selbst abzudichten und zu
überbrücken, sondern die Abdichtungsfolie entsprechend den bauphysikalischen
Gegebenheiten großflächiger (100 bis 300 mm) auf den tragenden Baukörper zu
ziehen.
Diese Anforderung hat die folgenden Gründe: Im Winter ist die absolute Luft
feuchtigkeit in der Regel raumseitig höher als außenseitig, d. h. raumseitig stellt
sich ein höherer Wasserdampfdruck ein als außenseitig. Das Dampfdruckgefälle
führt zu einem Wasserdampfstrom von innen nach außen. Jedes Material setzt
dem Wasserdampfstrom einen gewissen Widerstand entgegen. Die Eigenschaft,
mehr oder weniger Wasserdampf durchzulassen, wird durch die Wasserdampf
diffusions-Widerstandszahl (µ-Wert) beschrieben.
Bei nebeneinander liegenden Bauteilen mit unterschiedlichen µ-Werten ist der
Baustoff mit dem niedrigsten µ-Wert für den Diffusionsstrom maßgeblich. Wird
also nur der Anschluß zwischen Fenster und tragendem Bauwerk, gegebenenfalls
auch noch 1 bis 2 cm auf dem tragenden Baukörper mit einem Dichtstoff oder
einer Folie mit hohem Wasserdampfdiffusions-Widerstand abgedichtet, gleich
zeitig aber ein poröser Außenwandstein verwendet, wie es heute in der Regel der
Fall ist, umwandert der Diffusionsstrom diese Abdichtung und ist damit in der
Lage, in den Anschlußbereich zwischen Baukörper und Fenster einzudringen. Dort
kann der Wasserdampf zu Wasser kondensieren.
Ähnliche Probleme wie im Fensterbereich treten auch im Dachbereich auf.
Es ist Stand der Technik, beim Dachgeschoßausbau von Steildächern bzw. bei
Leichtkonstruktionen von Flachdächern raumseitig Dampfsperrfolien einzusetzen,
die ein Einwandern von Wasserdampf in die Dachkonstruktion - hier vor allem in
den Wärmdämmstoff - verhindern bzw. vermindern sollen, so daß weniger
Wasserdampf in die Konstruktion einwandert als in Trockenperioden hinaus
diffundieren kann.
Diese Dampfsperrfolien stellen auch gleichzeitig die Luft- und/oder Winddichtigkeit
sicher. Um diese Anforderungen der DIN 4108 bzw. der Wärmeschutz-Verordnung
zu erfüllen, ist neben einer Verklebung der einzelnen Dampfsperrbahnen
untereinander der luft- und winddichte Anschluß am Mauerwerk des Giebels bzw.
der Außenwände, am Kamin und an Durchdringungen aller Art von besonderer
Bedeutung.
Augenblicklicher Stand der Technik ist es, im Anschlußbereich einen Klebe
streifen, komprimierte Schaumstoffbänder o. ä. einzusetzen. Diese werden von
der Dampfsperrfolie überlappt und das Ganze mit einer Hilfskonstruktion, z. B.
entsprechenden Dachlatten, mechanisch befestigt. Diese Technik ist einerseits
arbeitsaufwendig, andererseits ist ein wirklich dauerhafter, langlebiger und voll
ständig winddichter Anschluß unter Baustellenbedingungen nicht herstellbar, da
die Unebenheiten des Mauerwerkes und nicht vollständig verfüllte Mörtelfugen
dem entgegenstehen.
Wie bereits oben ausgeführt wurde, ist bei nebeneinanderliegenden Bauteilen mit
unterschiedlichen µ-Werten der Baustoff mit dem niedrigsten µ-Wert für den
Diffusionsstrom maßgeblich. Wird also der Anschluß zwischen der Dampfsperr
folie des Daches und dem Bauwerk nur mit einem 2 cm breiten Profil, Schaum
stoffband, Dichtstoff o. ä. abgedichtet, ist der Diffusionsstrom in der Lage, diesen
Bereich zu umwandern, so daß es zur Kondensation des Wasserdampfes inner
halb der Wärmedämmung kommt. Um dies zu verhindern, wäre es notwendig, die
Dampfsperre in entsprechender Breite auf das Mauerwerk zu ziehen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, direkt auf der Baustelle ohne
größeren Aufwand einen absolut luft- und winddichten Anschluß zu erreichen,
wobei der Anschlußbereich gegenüber Wasserdampf erheblich dichter als nach
den technischen Anforderungen des heutigen Standes der Technik sein soll.
Diese Aufgabe wird bei der dampfdiffusionssperrenden Folienbahn der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß die Breite der Dampfsperrfolienbahn 5 bis 80
cm, insbesondere 10 bis 40 cm, beträgt und daß die Dicke der Folienbahn und die
Art des Klebstoffs sowie die Breite der Selbstklebeschicht derart aufeinander
abgestimmt sind, so daß die Dampfsperrfolienbahn alleine durch Kleben und ohne
mechanische Befestigung dauerhaft an Fensterprofilen aus Kunststoff, Aluminium,
Holz oder dergleichen und/oder üblichen Wasserdampfsperrfolien aus
Polyolefinen oder dergleichen befestigbar ist.
Erfindungsgemäß wird durch eine entsprechend weite Überklebung des Bau
körpers das oben erläuterte Umwandern des Wasserdampf-Diffusionsstromes um
die Abdichtung herum so stark verringert, daß sichergestellt ist, daß in den
Trockenperioden nach außen immer mehr Wasserdampf hinausdiffundieren kann
als in der kalten Jahreszeit in den Anschlußbereich hineindiffundieren kann. Das
bedingt aber das vorerwähnte weite Überkleben des Baukörpers, das mit der
erfindungsgemäß erheblich größeren Folienbreite möglich ist, wobei wegen des
weiten Überklebens die Abdichtungsfolie überputzbar sein muß und erfindungs
gemäß auch ist. Die bisher eingesetzten Abdichtungsmethoden sind hierfür nicht
geeignet. Es müßten in der Regel zusätzliche Maßnahmen, z. B. durch Über
spannen der Folie mit Putzträger o. ä., durchgeführt werden.
Unter der Annahme einer üblichen Selbstklebeschicht hat es sich als vorteilhaft
herausgestellt, daß die Dicke der Folienbahn 0,3 bis 1 mm, insbesondere 0,4 bis
0,7 mm beträgt.
Ferner wird vorgeschlagen, daß die Selbstklebeschicht eine Breite von 10 bis 50
mm, insbesondere von 20 bis 30 mm aufweist.
Die Erfindung betrifft auch einen Fensterrahmen mit einer angeklebten und/oder
eingeklemmten diffusionssperrenden bzw. diffusionsoffenen Folienbahn gemäß
der Erfindung. Solche Fensterrahmen können bereits werksseitig mit der
Folienbahn ausgerüstet werden, so daß sie auf der Baustelle nur eingesetzt und
die Folienbahn angeklebt sowie verputzt zu werden braucht.
Besonders vorteilhaft kann die erfindungsgemäße Folienbahn zum Abdichten der
Anschlüsse von Fensterrahmen an tragende Baukörper bei vorgehängten
Fassaden sowie bei ein- oder mehrschichtigen Fassaden und mit Wärmedämm-
Verbundsystemen zu beschichtenden Fassaden eingesetzt werden.
Eine weitere besonders vorteilhafte Verwendung der erfindungsgemäßen
Folienbahn besteht im Abdichten der Anschlüsse von unterhalb einer
Dachkonstruktion angeordneten Dampfsperrfolien an die Außenwände, den Kamin
und/oder sonstige Durchdringungen des Daches. In diesem Fall wird die
erfindungsgemäße Folienbahn in der wasserdampfdiffusionssperrenden
Ausführung eingesetzt.
Vorteilhaft ist außerdem die Verwendung der erfindungsgemäßen Folienbahn in
der wasserdampfdiffusionssperrenden Ausführung als ganzflächige Abdichtung
von Dächern zur Erzielung der Wind- und Luftdichtigkeit als
Wasserdampfdiffusionsbremse bzw. -sperre.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung, teilweise anhand von
Zeichnungen, näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 einen Schnitt durch einen Außenwandteil im Bereich eines Fensters
bei einer mit einem Wärmedämm-Verbundsystem ausgestatteten
Fassade mit der Verwendung der erfindungsgemäßen Folienbahn in
der wasserdampfdiffusionssperrenden Ausführung auf der Innenseite
des Fensters,
Fig. 2 einen Schnitt gemäß Fig. 1, aber nach dem Stand der Technik,
Fig. 3 einen Schnitt durch den Anschluß eines Daches an das Mauerwerk
mit der Verwendung einer Folienbahn gemäß der Erfindung in
wasserdampfdiffusionssperrender Ausführung,
Fig. 4 einen Schnitt gemäß Fig. 3, aber nach dem Stand der Technik,
Fig. 5 einen Schnitt durch einen Außenwandteil aus wärmedämmendem
Baustoff, im Bereich des Fensters mit der Verwendung der
erfindungsgemäßen Folienbahn in diffusionsoffener Ausführung an
der Außenseite des Fensters und
Fig. 6 einen Schnitt durch einen Außenwandteil, im Bereich des Fensters
mit der Verwendung zweier erfindungsgemäßer Folienbahnen auf
der Innenseite in der wasserdampfdiffusionssperrenden Ausführung,
auf der Außenseite in der wasserdampfdiffusionsoffenen
Ausführung.
In allen Zeichnungen haben gleiche Bezugszeichen die gleiche Bedeutung und
werden daher gegebenenfalls nur einmal erläutert.
Als Trägermaterialien (Substrate) für die erfindungsgemäße Folie können Vliese,
Gewebe, technische Gewirke und Stricke aus synthetischen und natürlichen
Fasern und Glas sowie verstärktes Papier und Folien eingesetzt werden, sofern
sie einen haftenden Verbund zur Schmelze und zum Klebstoff eingehen und den
Produktanforderungen genügen. Die Flächengewichte der Substrate können von
20 g/m2 bis 300 g/m2, bevorzugt 80 g/m2 bis 100 g/m2 betragen. In der bevor
zugten Ausführung werden zwei Polyester-Nadelvliese mit je 80 g/m2 eingesetzt.
Als Zwischenschicht werden thermoplastische Kunststoffe eingesetzt, die als Film
die Eigenschaften haben, wasser- und luftdicht und bis zu einem bestimmten Maß
wasserdampfundurchlässig bzw. wasserdampfdiffusionsoffen zu sein sowie die
beiden Substrate miteinander zu verbinden.
Da die Wasserdampfdiffusion, die mit dem sd-Wert charakterisiert wird, durch das
Polymer begründet ist, werden für den dampfbremsenden bzw. dampfsperrenden
Bereich (sd-Wert ≧ 2 m bis 100 m) bevorzugt Polyolefine eingesetzt und für den
diffusionsoffenen Bereich (sd-Wert ≦ 2 m) Copolyamide, Copolyester oder
thermoplastische Polyurethane. Der sd-Wert gibt die Dicke einer Luftschicht an,
die den gleichen Widerstand gegenüber Wasserdampfdiffusion wie der Werkstoff
aufweist. In einer bevorzugten Ausführung kann zusätzlich eine Aluminiumfolie
kaschiert werden. Dadurch wird eine Wasserdampfdiffusion durch das Produkt
fast vollständig verhindert und der sd-Wert je nach Dicke der Aluminiumfolie auf
deutlich mehr als 100 m erhöht.
Das Flächengewicht der Kunststoffschicht kann dem Anforderungsprofil entspre
chend zwischen 20 g/m2 bis 250 g/m2 betragen und liegt bevorzugt bei 80 g/m2
bis 130 g/m2. In der bevorzugten Ausführung wird eine LDPE-Zwischenschicht mit
130 g/m2 eingesetzt.
Bei der Herstellung der Dampfsperrfolienbahn laufen zwei Bahnen aus Vlies durch
den Spalt zweier Walzen, wo sie aufeinandergepreßt werden. Gleichzeitig wird
das für die Mittellage der Folienbahn eingesetzte Polymer-Granulat im Extruder
unter Temperatur und Druck verflüssigt. Die Schmelze wird im gekühlten Wal
zenspalt zwischen den Substraten abgelegt und auf Raumtemperatur abgekühlt.
Die erstarrte Masse verbindet die Vliese zu dem Produkt.
Die Dichtungsfolie kann am Fenster mechanisch, z. B. durch Einklemmen,
und/oder mittels eines Selbstklebestreifens befestigt werden, der auch bereits auf
der Dichtungsbahn aufgebracht sein kann, oder durch Einsatz eines Spezial-
Polymers verklebt werden. Auf dem Baukörper dagegen wird die Dichtungsfolie
mit einem Spezial-Polymer, das in handelsüblichen Kartuschen oder Folienbeuteln
geliefert wird, verklebt. Dies hat den Vorteil, daß durch Aufbringen einer
entsprechenden Menge des Spezial-Polymers die baustellenüblichen Uneben
heiten der Baukörperoberfläche rationell und sicher ausgeglichen werden können.
Die Folie ist nach Trocknung des Klebstoffes mit allen bautechnisch üblichen Put
zen überputzbar. Sie kann überstrichen oder, was wichtig bei Wärmedämm-Ver
bundsystemen ist, durch Einsatz aller handelsüblichen Klebstoffe mit Dämm
stoffen überklebt werden.
Ein sehr wichtiger Vorteil der Erfindung besteht darin, daß diese Folie gegenüber
den bisherigen Materialien eine Dicke von 0,3 bis 0,7 mm, vorzugsweise von 0,55
mm, aufweist und damit sehr dünn ist, daß sie beidseitig verklebt, überstrichen
und überputzt werden kann, daß sie selbst bei großen Breiten weder zusätzlich
mechanisch befestigt noch mit Putzträgern überspannt werden muß. Sie ist
äußerst robust und reißfest, was für den Baustellenalltag wichtig ist.
Aufgrund der Materialeigenschaften kann sie schnell und korrekt auch in Ecken
eingepaßt werden. Die Summe der Eigenschaften der Folie in Zusammenhang mit
der rationellen Verarbeitung gewährleistet unter baustellenüblichen Bedingungen
sowohl die Wasserdichtigkeit als auch die Luft- und Winddichtigkeit, wobei die
Folie je nach Ausstattung und entsprechender Folienbreite die Wasserdampf
diffusion bremst, fast vollständig verhindert oder, wenn dies notwendig ist, z. B.
durch Anbringen der Folie auf der sogenannten kalten Seite der Wärmedämmung,
wasserdampfdiffusionsoffen ist.
Eine weitere Einsatzmöglichkeit dieser Folie ist die Sicherstellung der Luft- und
Winddichtigkeit bei allen Anschlußfugen auch außerhalb der Fenster, z. B. bei der
Sanierung von Betonfertigteilfassaden. Hier müssen die Fugen winddicht sein.
Anschließend wird die Fassade mit Wärmedämmsystemen überarbeitet; deshalb
muß die Folienoberfläche überklebbar sein.
Je nach Ausstattung der Bahn kann diese mit unterschiedlichem sd-Wert und
damit sowohl dampfbremsend als auch dampfsperrend und, wenn dies gewünscht
wird, auch dampfoffen ausgestattet werden. Die Bahn kann nicht nur als
Anschlußabdichtung herkömmlicher, bereits heute eingesetzter Wind- und/oder
Dampfsperrfolien verwendet werden, sie kann auch auf der gesamten Dachfläche
vollflächig als Wind- und Dampfsperre eingesetzt werden. Die Überlappungen sind
dann mit einem Kontaktband, z. B. auf Butylbasis, auf Acrylbasis, oder mit
Dichtstoffen o. ä. abzudichten.
Im Anschlußbereich zur Wand wird die Dampfsperre herumgezogen. Die Breite
der Verklebung auf dem Wandbildner richtet sich nach den bauphysikalischen
Gegebenheiten. Auf dem Wandbildner wird die Folie mittels eines Spezial-Poly
mers verklebt. Nach der Durchtrocknung des Polymers kann die Dichtfolie mit
jedem baustellenüblichen Mörtel überputzt oder überklebt bzw. überstrichen wer
den.
Eine weitere Einsatzmöglichkeit besteht als spezielle Rand-Anschlußfolie, wobei
davon ausgegangen wird, daß die eigentliche Dampfsperre mit nach dem Stand
der Technik üblichen Materialien, also z. B. PE-Folien, hergestellt wird. In diesem
Fall wird die Folie in Breiten von 50 bis 500 mm, vorzugsweise 100 bis 300 mm, in
Abhängigkeit von den bauphysikalischen Gegebenheiten eingesetzt. Sie kann
einseitig mittels eines Klebestreifens oder Spezial-Polymers oder Dichtstoffs auf
der Dampfsperre verklebt werden. Vorzugsweise ist die Folie aber bereits mit
einem Selbstklebestreifen versehen, der den wind- und luftdichten Anschluß zwi
schen den Bahnen der großflächigen Dampfsperre des Daches und dem über
putzbaren erfindungsgemäßen Folienstreifen herstellt.
Der Folienstreifen selbst wird auf dem Mauerwerk wie oben beschrieben mittels
eines Spezial-Polymers aufgeklebt. Der Vorteil solcher Spezial-Polymere, die in
Kartuschen oder Schlauchbeuteln geliefert werden und in bekannter Handwerks
technik verarbeitet werden, liegt darin, daß sie bei vorhandenen Unebenheiten
etwas satter aufgebracht werden können, so daß auch unter Baustellenbedingun
gen immer eine vollständige und dauerhafte Luft- und Winddichtigkeit erzielt wird.
Der Folienstreifen kann in entsprechender Breite, die auf den sd-Wert des Bau
stoffes abgestimmt ist, eingesetzt werden, so daß sichergestellt ist, daß auch im
Anschlußbereich neben der Luft- und Winddichtigkeit ein entsprechend hoher
Wasserdampfdiffusion-Widerstand erzielt wird, der garantiert, daß die eindiffundie
rende Feuchtigkeit immer geringer ist als die, die in den Trockenperioden wieder
hinausdiffundieren kann.
In Fig. 1 ist ein winddichter Fensteranschluß auf der Innenseite unter Verwen
dung der erfindungsgemäßen Folienbahn in dampfsperrender Ausführung
dargestellt. Ein Fensterrahmen 1 ist in üblicher Weise mit der Fassade 2
verbunden. Wichtig ist nun der luft- und winddichte
wasserdampfdiffusionsbremsende Anschluß des Fensterrahmens 1 an das
tragende Mauerwerk 3. Dazu wird die erfindungsgemäße Dampfsperrfolienbahn 4
an das Profil des Fensterrahmens 1 angeklebt. Die Folienbahn 4 weist dazu einen
etwa 2 cm breiten Selbstklebestreifen an ihrem einen Rand auf. Der andere Rand
der Folienbahn 4 wird mittels einer Klebstoffpaste 5 an das tragende Mauerwerk 3,
welches natürlich auch eine Betonwand sein kann, angeklebt. Auf diesen am
Mauerwerk 3 angeklebten Teil der Folienbahn 4 kann dann in üblicher Weise der
Innenputz 6 in nur geringer Dicke aufgebracht werden.
Im Stand der Technik dagegen (Fig. 2) ist es nicht möglich, ohne zusätzliche
mechanische Befestigung bzw. ohne ein Überspannen mit Putzträgern, die wie
derum mechanisch befestigt werden müssen, eine ausreichende Breite b der am
tragenden Mauerwerk anliegenden Folienbahn 4 zu erreichen, um ein mit dem
Pfeil 7 angedeutetes Umwandern der Luftfeuchtigkeit von innen nach außen in
gewünschter Weise zu vermeiden. Im Gegensatz dazu kann beim erfindungs
gemäßen Einsatz der Folienbahn 4 auch ohne mechanische Befestigungsmittel
eine fast beliebige Breite b der am tragenden Mauerwerk befestigten Folienbahn 4
erreicht werden (Fig. 1).
Der in Fig. 3 dargestellte erfindungsgemäße Anschluß der Folienbahn 4 in
dampfsperrender Ausführung im Bereich von Dächern zeigt zunächst in an sich
bekannter Weise Dachbalken 8, eine Giebelwand 9, Dachziegel 10 und den
Innenputz 6 an der Giebelwand 9. Zwischen den Dachbalken 8 und den
Dachziegeln 10 ist eine Dachunterspannbahn 11 und an der Innenseite der
Dachbalken 8 eine Wasserdampfsperrfolie 12 in bekannter Weise angeordnet.
Zum Anschluß der Dampfsperrfolie 12 an die Giebelwand 9 wird erfindungsgemäß
eine Folienbahn 4 mittels eines 3 cm breiten selbstklebenden Randes 13 an die
Wasserdampfsperrfolie 12 angeklebt. Der andere Rand der Folienbahn 4 wird mit
einer Klebstoffpaste 5 an die Giebelwand 9 geklebt. Als letzter Arbeitsschritt wird
der Innenputz 6 auf den mit der Giebelwand 9 verklebten Teil der Folienbahn 4
und den übrigen Teil der Giebelwand 9 aufgebracht. Die Breite der aufgeklebten
Folienbahn 4 kann entsprechend den bauphysikalischen Anforderungen angepaßt
werden.
Im Stand der Technik dagegen (Fig. 4) wird die Wasserdampfsperrfolie 12 mittels
mechanischer Elemente, z. B. einer aufgenagelten/angedübelten Dachlatte 14, mit
der Giebelwand 9 befestigt. Auch wenn ein elastischer Strang oder ein
Schaumstoffrundprofil 15 zwischen der Wasserdampfsperrfolie 12 und der Gie
belwand 9 angeordnet wird, läßt sich jedoch keine sichere Abdichtung erreichen,
da die Oberfläche der Giebelwand 9, anders als in Fig. 4 dargestellt, üblicher
weise rauh und unregelmäßig ist. Ein weiterer Nachteil liegt auch darin, daß der
Anschluß der Wasserdampfsperrfolie 12 an die Giebelwand 9 im Stand der Tech
nik nicht überputzbar ist, ohne daß zusätzliche Maßnahmen vorzusehen sind.
In Fig. 5 ist ein winddichter Fensteranschluß auf der Außenseite unter
Verwendung der erfindungsgemäßen Folienbahn in diffusionsoffener Ausführung
dargestellt. Ein Fensterrahmen 1 ist in üblicher Weise mit dem
wärmedämmenden, tragenden Mauerwerk verbunden. Wichtig ist nun der luft- und
winddichte, wasserdichte aber wasserdampfdiffusionsoffene Anschluß des
Fensterrahmens 1 an das tragende Mauerwerk 16. Dazu wird die
erfindungsgemäße Folienbahn 4a an das Profil des Fensterrahmens 1 angeklebt.
Die Folienbahn 4a weist dazu einen etwa 2 cm breiten Selbstklebestreifen an
ihrem einen Rand auf. Der andere Rand der Folienbahn 4a wird mittels einer
Klebstoffpaste 5 an das tragende Mauerwerk 16 angeklebt. Auf diesem am
Mauerwerk 16 angeklebten Teil der Folienbahn 4a kann dann in üblicher Weise
der Außenputz 17 aufgebracht werden.
In Fig. 6 ist eine kombinierte Abdichtung auf der Innen- und Außenseite mit den
erfindungsgemäßen wasserdampfdiffusionsbremsenden bzw. wasserdampfdiffu
sionsoffenen Folienbahnen dargestellt. Ein Fensterrahmen 1 ist in üblicher Weise
mit dem tragenden Mauerwerk 3 verbunden. Die wasserdampfdiffusionssperrende
erfindungsgemäße Folienbahn wird nun auf der Innenseite, wie unter Fig. 1 er
läutert, die wasserdampfdiffusionsoffene erfindungsgemäße Folienbahn auf der
Außenseite, wie unter Fig. 5 erläutert, angebracht. Auf der Innenseite kann dann
auf der wasserdampfdiffusionssperrenden Folienbahn 4 ein Innenputz in üblicher
Dicke und auf der Außenseite der wasserdampfdiffusionsoffenen Folie 4a ein
Außenputz oder, wie hier dargestellt, ein Wärmedämmsystem aufgebracht wer
den.
1
Fensterrahmen
2
Fassade
3
tragendes Mauerwerk
4
Folienbahn, wasserdampfdiffusionssperrend
4
a Folienbahn, wasserdampfdiffusionsoffen
5
Klebstoff-Paste
6
Innenputz
7
Pfeil
8
Dachbalken
9
Giebelwand
10
Dachziegel
11
Dachunterspannbahn
12
Wasserdampfsperrfolie
13
Rand
14
Dachlatte
15
Strang
16
Tragendes Mauerwerk, wärmedämmend
17
Außenputz des Wärmedämm-Verbundsystems
b Breite der Folie, die das Umwandern des Wasserdampfes vermindern soll
c Breite der Selbstklebeschicht
b Breite der Folie, die das Umwandern des Wasserdampfes vermindern soll
c Breite der Selbstklebeschicht
Claims (7)
1. Mehrlagige Folienbahn (4, 4a) für den Baubereich diffusionsoffen bis
diffusionssperrend, bestehend aus einem wasser- und luftdichten,
insbesondere thermoplastischen, Kunststoff als Mittellage und
überputzbaren Außenlagen aus Vlies, Gewebe, technischem Gewirke,
Stricken, Glasfasern, verstärktem Papier, Folien und dergleichen und einer
randseitigen Selbstklebeschicht,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Breite der Folienbahn (4, 4a) 5 bis 80 cm, insbesondere 10 bis 40
cm, beträgt und daß die Dicke der Folienbahn und die Art des Klebstoffs
sowie die Breite (c) der Selbstklebeschicht derart aufeinander abgestimmt
sind, so daß die Folienbahn (4, 4a) alleine durch Kleben und ohne
mechanische Befestigung dauerhaft an Fensterprofilen (1) aus Kunststoff,
Aluminium, Holz oder dergleichen und/oder üblichen Wasser
dampfsperrfolien (12) aus Polyolefinen oder dergleichen befestigbar ist.
2. Folienbahn nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet,
daß ihre Dicke 0,3 bis 1 mm, insbesondere 0,4 bis 0,7 mm beträgt.
3. Folienbahn nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Selbstklebeschicht eine Breite (c) von 10 bis 50 mm, insbesondere
von 20 bis 30 mm, aufweist.
4. Fensterrahmen (1) mit einer angeklebten und/oder eingeklemmten
Folienbahn (4, 4a) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
5. Verwendung der Folienbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 3 zum
Abdichten der Anschlüsse von Fensterrahmen (1) an tragende Baukörper
bei vorgehängten Fassaden (2) sowie bei ein- oder mehrschichtigen
Fassaden und mit Wärmedämm-Verbundsystemen zu beschichtenden
Fassaden.
6. Verwendung der Folienbahn nach einem der Ansprüche 1 bis 3 zum
Abdichten der Anschlüsse von unterhalb einer Dachkonstruktion
angeordneten Dampfsperrfolien (12) an die Außenwände (9), den Kamin
und/oder sonstige Durchdringungen des Daches.
7. Verwendung der Folienbahn nach Anspruch 1 oder 2 als ganzflächige
Abdichtung von Dächern zur Erzielung der Wind- und Luft-Dichtigkeit und
als Wasserdampfdiffusionsbremse bzw. -sperre.
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