DE10042654A1

DE10042654A1 - Heizungs- oder Klimaanlage eines Kraftfahrzeuges

Info

Publication number: DE10042654A1
Application number: DE2000142654
Authority: DE
Inventors: Hans-Dieter Hinderberger; Dietrich Klingler
Original assignee: Behr GmbH and Co KG
Current assignee: Mahle Behr GmbH and Co KG
Priority date: 2000-08-31
Filing date: 2000-08-31
Publication date: 2002-03-14

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Heizungs- oder Klimaanlage eines Kraftfahrzeuges mit einem aus Kunststoff bestehenden Gehäuse (12) zur Luftführung und Aufnahme von Komponenten der Anlage, wie Gebläse, Luftfilter (24), Wärmetauscher (28), Luftklappen (26) und dergleichen. Um eine verbesserte Heizungs- oder Klimaanlage bereitzustellen, die kostengünstig und einfacher herstellbar ist, sowie ein entsprechendes Herstellverfahren anzugeben, wird vorgeschlagen, dass das Gehäuse (12) einstückig in einem Blasformverfahren hergestellt ist und Gehäuseteile (30 und 32) über wenigstens ein Filmscharnier (34) miteinander verbunden sind.

Description

Die Erfindung betrifft eine Heizungs- oder Klimaanlage eines Kraftfahrzeu ges mit einem aus Kunststoff bestehenden Gehäuse gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Die Gehäuse bekannter Klimaanlagen bestehen aus mehreren, zumeist zwei Gehäuseteilen die in einem Spritzgußverfahren aus bevorzugt talkumver stärktem Polypropylen hergestellt werden. Die entsprechenden Spritzguß werkzeuge und Spritzgußmaschinen sind sehr kostenintensiv. Die Gehäu seteile werden, nachdem die einzelnen Komponenten der Klimaanlage, wie Gebläse, Luftfilter, Wärmetauscher und Luftklappen in die Gehäusehälften eingesetzt und die Gehäuseteile dann zusammengesetzt sind, über Befesti gungsklammern miteinander verbunden. Das Zusammensetzen der einzel nen Gehäuseformteile ist sehr arbeitsaufwendig und wird bisher ausschließ lich von Hand durchgeführt.

Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Heizungs- oder Klimaanlage bereit zu stellen, die kosten günstig und einfacher herstellbar ist, sowie ein entsprechendes Herstellver fahren anzugeben.

Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Anlage mit den Merkmalen des An spruchs 1, sowie ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 5.

Erfindungsgemäß ist das Gehäuse einstückig ausgebildet und in einem Blasformverfahren hergestellt. Einzelne Gehäuseteile, beispielsweise zwei Gehäusehälften sind über wenigstens ein Filmscharnier miteinander ver bunden. Durch die Verwendung des Blasformverfahrens können bisher not wendige Investitionskosten für die Spritzgußwerkzeuge und Spritzgußma schinen entfallen. Das Blasformverfahren ist erheblich kostengünstiger durchzuführen. Aufgrund der erfindungsgemäßen Einstückigkeit des Gehäu ses können die Lagerhaltungskosten und Logistikkosten reduziert werden, da nicht einzelne Gehäusteile auf Lager zu halten sind, sondern für jedes Gehäuse nur eine einziges Blasformteil vorhanden ist. Montagezeiten und Montagekosten bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Heizungs- oder Klimaanlage können eingespart werden, da nicht mehr einzelne Gehäuse teile zusammengesetzt werden müssen, sonder lediglich die einzelnen Ge häuseteile, die über Filmscharniere verbunden sind, verschwenkt werden müssen, um das geschlossene Gehäuse zu erhalten. Dieser Arbeitsschritt, der bisher von Hand ausgeführt wurde, könnte auch maschinell erfolgen, wodurch gegebenenfalls weitere Kosten eingespart werden können.

Die aufgrund des Blasformverfahrens sich ergebende Doppelwandigkeit der Gehäusewände kann vorteilhaft genutzt werden, indem in den Gehäuse wänden beispielsweise elektrische Leitungen geführt werden können und/oder die doppelwandigen Gehäusewände mit einem Isoliermaterial ge füllt, beispielsweise durch Einspritzen eines Schaumkunststoffs, werden können, so daß die erfindungsgemäße Heizungs- oder Klimaanlage bessere Isolationseigenschaften aufweist und einerseits den Komfort erhöht ist, da weniger Geräusch nach außen dringen kann und andererseits die Anlage besser thermisch isoliert ist, so daß beispielsweise weniger Kondensation an dem Klimaanlagengehäuse auftreten kann.

Desweiteren sind die in dem Gehäuse aufgenommenen Komponenten leichter zugänglich und austauschbar, da lediglich eine Gehäusehälfte oder ein bestimmtes Gehäuseteil aufgeklappt werden kann, um die entsprechen de Komponente zu entnehmen.

Vorteilhafterweise sind in dem Gehäuse bereits im Blasformverfahren Auf nahmen für die Komponenten der Anlage eingeformt.

In einfachster Weise können Lufteintritts- und Luftaustrittsöffnungen durch Ausbrechen einer Wandung erhalten werden, wobei diese Wandung mit ge ringerer Wandstärke gebildet ist.

Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter bezugnehmend auf die Zeichnung im Einzelnen erläutert. Die einzige Figur der Zeichnung zeigt eine sehr schematische Darstellung eines einstückigen Gehäuses und dreier darin aufgenommener Komponenten.

Eine erfindungsgemäße Heizungs- oder Klimaanlage 10 eines Kraftfahrzeu ges weist ein aus Kunststoff bestehendes Gehäuse 12 mit einer Luftein trittsöffnung 14 und einer Luftaustrittsöffnung 16 auf. In dem Gehäuse sind Aufnahmen 18, 20, 22 vorgesehen zur Aufnahme von einzelnen Kompo nenten, wie z. B. ein Filter 24, ein Luftstromsteuerelement in Form einer Ja lousieklappe 26 und ein Heizkörper 28. Die Aufnahmen 18, 20, 22 können gebildet sein durch Stege, Rippen, Erhöhungen oder Vertiefungen oder der gleichen Ausformungen.

Die Komponenten 24, 26, 28 können in diese Aufnahmen eingeschoben oder eingesetzt werden.

Das Gehäuse 12 besteht in dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus zwei einstückig miteinander verbundenen Gehäusehälften 30 und 32, die über ein Filmscharnier 34 miteinander verbunden sind. Zum Zusammenbau des Gehäuses 12 können die Gehäusehälften 30 und 32 um die Achse des Filmscharniers 30 verschwenkt werden, wodurch dann das Gehäuse 12 ge schlossen werden kann. Die Gehäusehälften 30 und 32 können in nicht dar gestellter Weise mit Befestigungsmitteln, wie Klammern oder dergleichen zusammengehalten werden.

Das Gehäuse 12 ist in einem Blasformverfahren hergestellt und weist daher doppelwandige Gehäusewände 36 auf, in denen in nicht dargestellter Weise elektrische Leitungen, beispielsweise für elektrische Stellmotoren für die Luftklappen oder dergleichen vorgesehen sein können. Die doppelwandigen Gehäusewände 36 können auch mit einem Isolationsmaterial, beispielswei se einem Schaumkunststoff, ausgefüllt sein.

Die Lufteintritts- 14 und Luftaustrittsöffnung 16 werden in einfacher Weise erhalten, indem in dem Blasformverfahren zunächst diese Öffnungen mit einer Wandung die allerdings geringere Wandstärke aufweist, gebildet sind und dann durch Ausbrechen der Wandung die Lufteintritts- 14 und Luf taustrittsöffnung 16 erhalten werden.

Das dargestellte Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Heizungs- oder Klimaanlage ist lediglich beispielhaft zu verstehen und die sehr sche matische Darstellung dient lediglich dem besseren Verständnis. Es versteht sich, daß das Gehäuse 12 eine sehr viel komplexere Struktur aufweisen kann und aus mehr als zwei Teilen bestehen könnte, wobei diese Teile je doch einstückig und jeweils über Filmscharniere verschwenkbar miteinander verbunden sind, so daß das gesamte Gehäuse 12 durch Verschwenken der einzelnen Gehäuseteile gegeneinander hergestellt werden kann.

Claims

1. Heizungs- oder Klimaanlage eines Kraftfahrzeuges mit einem aus Kunststoff bestehenden Gehäuse (12) zur Luftführung und Aufnahme von Komponenten der Anlage, wie Gebläse, Luftfilter (24), Wärme tauscher (28), Luftklappen (26) und dergleichen, dadurch gekenn zeichnet, dass das Gehäuse (12) einstückig in einem Blasformverfah ren hergestellt ist und Gehäuseteile (30 und 32) über wenigstens ein Filmscharnier (34) miteinander verbunden sind.

2. Heizungs- oder Klimaanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, dass die aufgrund des Blasformverfahrens doppelwandigen Ge häusewände (36) mit einem Isoliermaterial gefüllt sind.

3. Heizungs- oder Klimaanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge kennzeichnet, dass in den doppelwandigen Gehäusewänden elektri sche Leitungen verlegbar sind.

4. Heizungs- oder Klimaanlage nach einem der vorhergehenden An sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Gehäuse Aufnahmen (18, 20, 22) für die Komponenten der Anlage (10) eingeformt sind.

5. Verfahren zur Herstellung einer Heizungs- oder Klimanlage nach ei nem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Gehäuse (12) in einem Blasformverfahren hergestellt wird, dann die Komponenten, wie Gebläse, Filter (24), Wärmeübertrager (28), Luftklappen (26), etc. eingesetzt werden und dann die Gehäuseteile (30 und 32) um die Filmscharniere (34) zur Bildung des geschlossenen Gehäuses (12) verschwenkt werden und die Gehäuseteile (30 und 32) mit Befesti gungsmitteln, wie Klammern o. dgl., zusammengehalten werden.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass in die doppelwandigen Gehäusewände ein Isoliermaterial eingebracht, bei spielsweise ein Schaumkunststoff eingespritzt, wird.

7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass beim Blasformen des Gehäuses (12) die Bereiche von Lufteintritts- (14) und Luftaustrittsöffnungen (16) durch eine Wandung mit geringe rer Wandstärke gebildet werden und die Lufteintritts- (14) und Luf taustrittsöffnungen (16) durch Ausbrechen der Wandung mit geringe rer Wandstärke erhalten werden.