Problem
Beim Löschen (Entladen) von Containern die auf Schiffen transportiert werden,
müssen zuerst die auf den Lukendeckeln befindlichen Container gelöscht werden.
Zur Sicherung gegen Herabfallen während der Fahrt sind diese mittels sog.
Twistlocks (an den Containerecken anzubringende Verriegelungen) sowohl mit den
Lukendeckeln sowie auch untereinander verriegelt. Vor dem Entladen müssen diese
in jedem Fall erst manuell entriegelt werden. Im Falle vollkommen manuell zu
bedienender Twistlocks werden diese auch beim Laden zuerst auf den Lukendeckel
bzw. die bereits verladenen Container gelegt und anschließend ebenfalls manuell
verriegelt. Da die Container z. T. in bis zu 5 Lagen über den Lukendeckeln gestapelt
werden, ist es äußerst schwierig, diese vom Deck oder den häufig zwischen den
Containerstapeln vorhandenen Gangways aus zu erreichen. Die unteren beiden
Lagen werden mit Hilfe von Stangen vom Deck oder von der Gangway aus ver- oder
entriegelt, während die oberen Lagen ebenfalls mit Hilfe dieser Stangen von oben
entriegelt werden müssen. Da in vielen Fällen die Zugänglichkeit auch noch durch
überstehende Container erschwert ist, sind diese Arbeiten extrem gefährlich und
führen häufig auch zu schwersten Unfällen mit nicht selten tödlichem Ausgang. Aus
diesem Grund wurden bereits in mehreren Staaten Vorschriften erlassen, die
Arbeiten von der Oberseite der Container aus generell untersagen. Diese
Vorschriften sind in der Praxis jedoch noch nicht durchführbar, da es bislang an
geeignetem Gerät fehlt, das Personal zum Öffnen der Twistlocks sicher vor Ort zu
bringen.
Stand der Technik
Angesichts dieser Problematik bemühen sich zwar verschiedene Hersteller um eine
Lösung und bieten entsprechende Geräte an. Diese Geräte (sog. Laschkörbe) haben
die Aufgabe, das Personal möglichst nahe an den Einsatzort heranzubringen.
Bekannte Ausführungen sind Laschkörbe, die - unter dem Spreader hängend - auf
dem obersten Container abgesetzt werden. Von dort aus arbeitet das Personal
ebenfalls mit den bereits erwähnten Stangen.
Bei einer anderen bekannten Ausführung hängen zwei mit Personen besetzte Körbe -
ebenfalls unter dem Spreader hängend - jeweils an den Stirnseiten der Container
herab und ermöglichen so zumindest das sichere Erreichen der Twistlocks der
obersten Lage.
Ein weiteres bekanntes Gerät ermöglicht zwar durch je 3 über Leitern verbundene
Laschkörbe, dass die 3 obersten Lagen ver- und entriegelt werden können. Jedoch
ist dieses Gerät aufgrund seiner Bauhöhe nur sehr bedingt einsetzbar(erforderliche
Hubhöhe und überstehende Container). Ein weiteres ausschlaggebendes Kriterium,
um einen rationellen Ablauf des Be- und Entladens zu ermöglichen, ist die
Notwendigkeit, dieses Gerät direkt auf dem für die Schiffsverladung notwendigen
Brückenkran zu lagern. Durch die spezifische Bauart dieser sehr teuren Großgeräte
steht ein geeigneter Platz für dieses Gerät nicht zur Verfügung.
Aufgabe
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gerät zu entwickeln, das einfach vom
Spreader aufgenommen werden kann, dessen Baugröße die Unterbringung auf dem
Brückenkran erlaubt und von dem aus trotzdem mindestens 2-4 Containerlagen
ver- und entriegelt werden können.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass an einem vom Spreader
(1) aufnehmbaren Rahmen (2)jeweils an den Stirnseiten - zur Aufnahme von
Personen geeignete - Laschkörbe (3) angebracht sind, der über ein vertikales
Teleskop (4) soweit nach unten ausgefahren werden können, dass alle
Containerlagen bequem erreicht werden können. Dieser Laschkorb bietet den
beförderten Personen außerdem ausreichenden Schutz sowohl beim Einfahren
zwischen die Containerstapel wie auch beim vertikalen Verfahren.
Die gesamte Vorrichtung besteht dabei aus einem oberen Aufnahmerahmen (2), der
vorzugsweise so gestaltet ist, dass er ohne Änderungen am Spreader (1) von diesem
selbsttätig aufgenommen werden kann. Selbstverständlich könnten auch
Ausführungen möglich sein, die es erlauben, diesen über separate
Aufnahmeeinrichtungen manuell oder ebenfalls automatisch am Spreader zu
befestigen.
Zwischen den beiden Endstücken (5) kann ein teleskopierbares Zwischenstück (6)
eingebaut sein, welches ermöglicht, dass beim Umsetzen über längere Container
nicht der gesamte Laschkorb über diese hinwegbefördert werden muß, sondern ohne
angehoben werden zu müssen in gleicher Höhenlage an den Stirnseiten längerer
Container entlang quer verlagert werden kann. Dies hat den Vorteil, dass bei
mehreren nebeneinander gelagerten längeren Containern auch die an der Unterseite
befindlichen Twistlocks geöffnet oder verriegelt werden können.
An den jeweiligen Endstücken sind vertikal teleskopierbare Holme (4) angebracht,
die es ermöglichen, den Laschkorb (3) soweit abzusenken, dass alle erforderlichen
Arbeitspositionen sicher und ohne Zuhilfenahme von Stangen etc. erreicht werden
können. Diese Holme (4) können so oft ineinander geschachtelt werden, dass sich
im eingefahrenen Zustand eine möglichst geringe Bauhöhe ergibt. Sie befinden sich
außerhalb der stirnseitigen Begrenzungsflächen Container (7), jedoch innerhalb der
maximalen Containerbreite.
An den am weitesten nach unten teleskopierbaren Holmen (9) befindet sich der
eigentliche Laschkorb (3) mit den Bedienelementen. Er ist so ausgebildet, dass für
das Bedienpersonal maximaler Schutz bei optimaler Zugänglichkeit zu den
Twistlocks gegeben ist.
Ferner verfügt die Vorrichtung noch über eine - vorzugsweise für jeden Laschkorb
separate - Hubtechnik (8), die vom jeweiligen Laschkorb aus zu bedienen ist.
Die zum Heben und Senken der Laschkörbe erforderliche Energie kann
vorzugsweise als elektrische Energie über den Spreader (1) zur Verfügung gestellt
werden. Jedoch ist auch die Abnahme in Form von hydraulischer Energie oder die
Speicherung der beim Aufsetzen des Spreaders auf die Vorrichtung vorhandene
potentielle und kinetische Energie möglich. Die Speicherung (z. B. Batterie oder
Druckspeicher) der - wie auch immer - in die Vorrichtung eingeleiteten Energie hat
den Vorteil, dass diese auf einem Containerstapel abgesetzt werden kann. Dadurch
ist es möglich, dass das Bedienpersonal unabhängig vom Vorhandensein des
Spreaders alle Positionen eines Stapels abarbeiten kann, während der Spreader
gleichzeitig Lade- und/oder Löscharbeiten ausführen kann. Bei der
Energieversorgung über den Spreader ist es vorteilhaft, wenn die Verbindung zum
Spreader automatisch beim Aufsetzen hergestellt wird. Es ist auch möglich, diese
manuell zu koppeln.
Verzeichnis der Abbildungen
Fig. 1
zeigt eine perspektivische Darstellung der in seiner Gesamtheit ebenfalls als
"Laschkorb" bezeichneten Vorrichtung
Fig. 1a
zeigt eine perspektivische Darstellung des Laschkorbs, der zur Aufnahme der
Personen dient, von der Türseite.
Fig. 1b
zeigt eine perspektivische Darstellung der teleskopierbaren Holme.
Fig. 1c
zeigt eine perspektivische Darstellung des Laschkorbs mit Holmen von der Türseite
gesehen.
Fig. 1d
zeigt eine perspektivische Darstellung des Laschkorbs mit Holmen von der dem
Container zugewandten Seite. In der geschlossenen Wand können die
Bedienelemente untergebracht sein, sie dient gleichzeitig als Gleitfläche entlang der
Container.
Fig. 2
zeigt eine perspektivische Darstellung des gesamten Laschkorbs, wenn er vom
Spreader aufgenommen ist.
Fig. 3
zeigt die Draufsicht auf den gesamten Laschkorb.
Fig. 4
zeigt die Vorderansicht des gesamten Laschkorbs.
Fig. 5
zeigt die Seitenansicht des gesamten Laschkorbs.
Fig. 6
zeigt eine perspektivische Darstellung des gesamten Laschkorbs, wenn er vom
Spreader aufgenommen auf einen Containerstapel aufgesetzt ist in vertikal
teleskopierter Arbeitsposition.
Fig. 7
zeigt eine perspektivische Darstellung des gesamten Laschkorbs ohne Spreader,
wenn er auf einen Containerstapel aufgesetzt ist in vertikal teleskopierter
Arbeitsposition.