Die Erfindung betrifft ein induktives Bauelement nach dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Stand der Technik
Ein derartiges induktives Bauelement ist aus der DE 19 63 891
zur Herstellung von Transformatoren oder Drosselspulen
bekannt. Das bekannte induktive Bauelement besitzt zwei in
axialer Richtung nebeneinander liegende gegensinnig gewi
ckelte Spiralen zweier bandförmiger Leiterstücke, wobei so
wohl die außen- als auch in die innenliegenden Enden dieser
Leiterstücke elektrisch miteinander verbunden sein können
und das innere oder das äußere Ende der jeweiligen Spirale
elektrisch kontaktiert werden kann. Zur elektrischen Verbin
dung der beiden nebeneinanderliegenden Spiralen sind Verbin
dungsstege mit Löt- oder Schweißverbindungen vorgesehen.
Aus der DE 33 38 475 A1 ist ebenfalls ein induktives Bauele
ment zur Bildung von Transformatoren, Drosselspulen oder
dergleichen bekannt, bei dem in axialer Richtung nebeneinan
derliegende, gegensinnig gewickelte Spiralen von bandförmi
gen Leiterstücken über Stromschienen elektrisch miteinander
verbunden sind.
Aus der DE 19 08 165 A ist ein induktives Bauelement mit in
axialer Richtung nebeneinanderliegenden Wicklungen von Lei
terstücken bekannt. Durch Aufschneiden der jeweiligen
Bandstücke am Anfang und Ende werden parallele Streifen ge
bildet, die in die axiale Richtung um 90° umgeknickt werden,
um die nebeneinanderliegenden Wicklungen der Leiterstücke
miteinander zu verbinden.
Bei diesen bekannten Ausführungsformen induktiver Bauelemen
te verlaufen die Verbindungsstege, welche die zu Spiralen
gewickelten Leiterstücke jeweils miteinander verbinden, in
axialer Richtung und damit senkrecht zur Längsrichtung der
jeweils bandförmigen Leiterstücke. Der in den Verbindungs
stegen geführte Strom besitzt daher ebenfalls eine zu den
Stromrichtungen in den miteinander verbundenen Leiterstücken
senkrechte Richtung.
Ferner ist aus der DE 198 18 132 A1 ein Gleichstromwandler
bekannt, welcher als Aufwärtswandler in einem Kraftfahrzeug
verwendet werden kann.
Aufgabe der Erfindung
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein induktives Bauele
ment der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem eine
allmähliche Stromrichtungsänderung zwischen den beiden elek
trisch miteinander verbundenen bandförmigen Leiterstücken
erreicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
Bei der Erfindung ist der bandförmige, insbesondere aus Kup
fer oder Kupferlegierung mit einer Banddicke von vorzugswei
se ca. 1 mm oder geringer bestehende, isolierte Leiter in
zwei in axialer Richtung nebeneinander liegenden gegensinnig
und eben gewundenen Spiralen angeordnet. Die innenliegenden
Enden der beiden Spiralen sind über einen Verbindungssteg,
der in einer schräg zur Spulenachse verlaufenden Windung an
geordnet ist, miteinander verbunden. Die äußeren Enden der
Spiralen sind elektrisch kontaktierbar und können beispielsweise
mit einem Kontaktierungslot beschichtet sein oder in
Form von aus dem Bandmaterial ausgestanzten Kontaktfingern
ausgebildet sein.
In bevorzugter Weise sind die Bandlängen in den beiden Spi
ralen gleich groß. Ferner besitzen die beiden Bänder in den
beiden Spiralen vorzugsweise gleiche Bandbreiten. Die beiden
nebeneinander liegenden Spiralen des bandförmigen Leiters
bilden einen hohlzylindrischen Spulenkörper. Vorzugsweise
ist jede Spirale des bandförmigen Leiters in einem E-Kern
angeordnet. Es können auch beide Spiralen in einem gemeinsa
men E-Kern angeordnet sein. Die Spulenkörper können auch an
den Schenkeln von U-förmigen Kernen, die gegebenenfalls mit
einem Joch verbunden sind, angeordnet sein.
Der Verbindungssteg kann aus einem Stück mit dem bandförmi
gen elektrischen Leiter, welcher in seiner Längsrichtung in
zwei gleich große bandförmige Leiterstücke aufgetrennt ist,
am einen Bandende gebildet sein. Durch entgegengesetztes
Falten der beiden Leiterstücke um den verbliebenen Verbin
dungssteg und entgegengesetztes Winden bzw. Wickeln der bei
den Leiterstücke zu den beiden gegenläufig verlaufenden Spi
ralen wird der Spulenkörper gebildet.
Ferner kann ein bandförmiger elektrischer Leiter in einem
mittleren Bereich um zwei im Winkel zur Bandlängsachse ver
laufende Faltstellen, insbesondere in einem Winkel von 45°
in entgegengesetzten Richtungen gefaltet sein. Die gefalte
ten bandförmigen Leiterstücke werden dann ebenfalls um eine
Achse, welche die Spulenachse bildet, zu den beiden neben
einanderliegenden Spiralen gegensinnig gewunden bzw. gewi
ckelt.
Die Bandlagen, aus denen die beiden Spiralen gebildet sind,
liegen dicht aufeinander, so dass eine dichte Packung des
bandförmigen Leiters in der jeweiligen Spirale erreicht
wird. Es kann hierdurch ein Spulenkörper mit hohem Füllfak
tor und äußerst niedrigen Streuverlusten aufgrund der gegen
läufigen Wicklung der beiden bandförmigen Leiterstücke in
den beiden Spiralen und der daraus resultierenden entgegen
gesetzten Richtungen des elektrischen Stromes in den beiden
Spiralen erreicht werden. Ferner erzielt man in dem bandför
migen Leiter der jeweiligen Spirale einen verlustarmen
Stromtransport.
In bevorzugter Weise können die jeweiligen Bandenden der
Spiralen, beispielsweise durch Stanzen, zu Kontaktfingern
ausgebildet sein, die beispielsweise in gedruckten Leiter
platten oder anderen elektrischen Einrichtungen in einfacher
Weise elektrisch kontaktiert werden können.
Das induktive Bauelement kann als induktive Spule, insbeson
dere Drosselspule verwendet werden. Es können auch zwei oder
mehr induktive Bauelemente in Modulbauweise, beispielsweise
zur Herstellung von Transformatoren oder Kombinationen aus
Drosselspulen und/oder Transformatoren kombiniert werden.
Beispiele
Anhand der Figuren wird die Erfindung noch näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 in perspektivischer Darstellung einen Spulen
körper für ein Ausführungsbeispiel der Erfin
dung;
Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel für einen im Bereich
eines elektrischen Verbindungssteges gefalte
ten bandförmigen elektrischen Leiter;
Fig. 3 eine schnittbildliche Darstellung entlang ei
ner Schnittlinie A-A in Fig. 1;
Fig. 4 eine perspektivische Darstellung eines in zwei
E-Kerne eingebauten Ausführungsbeispiels; und
Fig. 5 eine weitere perspektivische Darstellung eines
in zwei E-Kernen eingebauten Ausführungsbei
spiels an der Stelle, an welcher die beiden
Leiterenden der Spiralen des Spulenkörpers zur
Kontaktierung mit anderen Bauelementen heraus
geführt sind.
In Fig. 1 ist ein hohlzylindrischer Spulenkörper 1 darge
stellt, welcher aus einem bandförmigen isolierten elektri
schen Leiter 2 gebildet wird. Der bandförmige isolierte Lei
ter 2 ist zu zwei gegensinnig eben gewundenen Spiralen ge
formt, welche in axialer Richtung nebeneinander liegen. Die
beiden Spiralen des bandförmigen Leiters 2 bilden den hohl
zylindrischen Spulenkörper 1 mit einer Spulenachse 11.
Innenliegende Enden 12, 13 der beiden Spiralen 3, 4 des
bandförmigen Leiters 2 laufen in einer Windung 14 des elek
trischen Leiters um die Spulenachse 11 zusammen, wie es aus
den Fig. 1 bis 3 ersichtlich ist. Die beiden inneren Enden
12, 13 sind in dieser Windung 14 des elektrischen Leiters,
wie im einzelnen noch erläutert wird, miteinander verbünden.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel werden aus einem
bandförmigen isolierten Leiter 2 die beiden gegensinnig ge
wickelten Spiralen 3, 4 gebildet. Die Bandlängen in den bei
den Spiralen 3, 4 sind vorzugsweise gleich lang.
Zur Bildung eines Verbindungssteges kann, wie aus der Fig. 2
zu ersehen ist, der bandförmige Leiter 2 um zwei im Winkel
von 45° zur Bandlängsrichtung verlaufende parallele Faltli
nien 16, 17 gefaltet sein. Die Faltung erfolgt in einem
mittleren Bereich des bandförmigen Leiters, so dass zwei in
entgegengesetzten Richtungen verlaufende bandförmige Leiter
stücke entstehen. Die beiden bandförmigen Leiterstücke wer
den in entgegengesetzten Richtungen um eine Achse, welche
die Spulenachse 11 bildet, zu den beiden Spiralen 3, 4 ge
wunden bzw. gewickelt. Es entsteht dann ein Spulenkörper,
wie er im Schnitt in Fig. 3 dargestellt ist. Der Verbin
dungssteg 15, welcher zwischen den beiden Faltlinien 16, 17
gebildet wird, verläuft in der Windung 14 von dem einen in
neren Ende 12 der Spirale 3 zum anderen inneren Ende 13 der
Spirale 4. Wie aus der Fig. 2 zu ersehen ist, werden die
beiden Faltlinien 16, 17 so gelegt, dass beim Winden der
beiden Spiralen 3, 4 die Längskanten der bandförmigen Lei
terstücke aneinander stoßen. Da die Leiterstücke auch im Be
reich ihrer aneinanderstoßenden Kanten isoliert sind, be
steht keine Gefahr von Kurzschluss an diesen Stellen. Gege
benenfalls kann eine isolierende Zwischenlage zwischen den
beiden Spiralen vorgesehen sein.
Die beiden äußeren Enden 5, 6 der beiden Spiralen 3, 4 sind
elektrisch kontaktierbar. Sie können hierzu mit einem Kon
taktierungslot 9, 10 beschichtet sein, oder, wie es die Fig.
4 zeigt zu Kontaktfingern 22, 23 z. B. durch Stanzen geformt
sein.
Wie die Fig. 4 und 5 zeigen, kann jede der beiden Spiralen
3, 4 in einem Magnetkern 7, 8, insbesondere E-Kern aus mag
netischem Material, beispielsweise Ferrit, angeordnet sein.
Es ist jedoch auch möglich, beide Spiralen 3, 4 des hohlzy
lindrischen Spulenkörpers 1 auf einem Magnetkern 7 bzw. 8
anzuordnen. Bei der Ausführungsform der Fig. 4 und 5 kann
das induktive Bauelement als Drosselspule verwendet werden.
Bei einer Anordnung kann aus den beiden Modulen ein elektri
scher Transformator hergestellt werden. Es ist jedoch auch
möglich, die aus den beiden Spiralen 3, 4 gebildeten Spulen
körper 1 auf die beiden Schenkel eines U-förmigen Kernes,
dessen freie Enden gegebenenfalls durch ein Joch miteinander
verbunden sind, zur Herstellung eines elektrischen Transfor
mators anzuordnen.
Wie insbesondere aus den Fig. 4 und 5 zu ersehen ist, er
reicht man zur Herstellung eines induktiven Bauelements ei
nen hohen Füllfaktor. Wegen der gegenläufigen Stromrichtun
gen in den Leiterstücken der beiden Spiralen ergeben sich
praktisch keine oder nur minimale Streuflüsse. Die Spiralen
3, 4 sind auf den Butzen der E-Kerne angeordnet und füllen
den gesamten Raum zwischen dem Butzen und den äußeren Kern
schenkeln aus (Fig. 4, 5). Hierbei liegen die Windungen der
bandförmigen Leiterstücke in den Spiralen 3, 4 dicht aufein
ander.
In bevorzugter Weise kommt das induktive Bauelement bei ei
nem Wandler zum Übersetzen einer Gleichspannung in einen an
deren Gleichspannungswert, insbesondere als Aufwärtswandler
zum Einsatz. Vorzugsweise dient dieser Aufwärtswandler zur
Transformation der Betriebsspannung einer Kraftfahrzeugbat
terie auf eine höhere Betriebsspannung von etwa 42 V.
Bezugszeichenliste
1
hohlzylindrischer Spulenkörper
2
isolierter bandförmiger elektrischer Leiter
3
Spirale des bandförmigen elektrischen
Leiters
4
Spirale des bandförmigen elektrischen
Leiters
5
äußeres Spiralenende
6
äußeres Spiralenende
7
E-Kern
8
E-Kern
9
Kontaktierungslot
10
Kontaktierungslot
11
Spulenachse
12
innenliegendes Spiralenende
13
innenliegendes Spiralenende
14
Windung
15
Verbindungssteg
16
Faltlinie
17
Faltlinie
22
Kontaktfinger
23
Kontaktfinger